Wieviel Futter pro Vogel?

Diskutiere Wieviel Futter pro Vogel? im Forum Zebrafinken im Bereich Prachtfinken - Hallo, wieviel Körnerfutter (ich nehme immer Exotenmischung) sollte man pro Zebrafink an einem Tag geben? Überfressen sie sich wenn man ihnen zu...
Hallo

so wie ich das lese bekommen die überhaupt nur 2 x am Tag Wasser reingehängt. Für Körnerfresser ist das viel zu wenig. Zur Verdauung von trockenen Körner wird viel Wasser benötigt. Sie müssen ständig Zugang zu frischem Wasser haben. chrigu78 ändere das bitte, im Interesse deiner Tiere.
 
Ja, sie haben einen Wasserspender, der aber so platziert ist, dass er nicht in ihrem "Hauptaufenthaltsbereich" hängt. Sie wissen wo der ist, aber gehen eher selten dran.

Lass mich erklären warum: ich hatte früher zwei Dispenser direkt neben den Stangen und ein Badehäuschen. Und sie hatten ständig sehr dünnen Kot. Die Wasserlache, die um den Kot selbst herum war (auf Zeitung) war tlw 2 cm groß. Ich habe erst Kotuntersuchungen machen lassen, dann Kropfabstriche (weil damals auch meine Henne so krank war) alles ohne Ergebnisse. Eine Tieraerztin (vogelkundig) war dann mal bei mir und hat sich den gesamten Schwarm angeschaut, Haltungsbedingungen usw. Sie meinte ich solle das Futter nicht mehr ständig (ad libitum) sondern nur noch zu bestimmten Zeiten geben. Mit dem Wasser könne ich es auch so halten. Allerdings soll ich anfangs genau beobachten, ob alle versorgt sind also auch fressen und trinken. Der Hintergrund war, dass Zebrafinken als Bewohner sehr trockener Gebiete in Gefangenschaft oft zu viel bekommen und verhaltenstechnisch bedingt beim Menschen immer mehr fressen als sie brauchen.
Auch die Wasserquellen sind in der Heimat rar gesäat und das Aufsuchen ist immer mit einem Risiko verbunden, weshalb die auch nicht so häufig aufgesucht werden wie ein Wasserspender in der Voliere, der immer erreichbar ist. Wenn in ihrer Heimat größere Mengen Wasser da sind, dann für kurze Zeiträume.

Weil die Vögel also immer alles in der Nähe haben, greifen sie auch häufiger zu als nötig. Das Zuviel an Wasser kann Mineralien ausschwemmen das Zuviel an Futter zu Verfettung und Lebererkrankungen führen. Soweit die Erklärung der TÄ.

Ich sollte entweder die Tränke so anbringen, dass sie nicht ganz so leicht erreichbar ist oder etwas weg von den Aufenthaltsplätzen. Damit sie wirklich nur dann dran gehen, wenn sie Durst verspüren. Ja und seit zwei Monaten mach ich das so. Eine Tränke ist immer verfügbar aber halt nicht mehr direkt neben ihren Sitzplätzen und Futter gibt es dreimal täglich. Und ich bin ehrlich gesagt erstaunt, wieviel weniger sie fressen und anscheinend auch trinken. Das was ich als Durchfall bezeichnen würde ist weg. Der Kot ist so wie er laut Beschreibung sein sollte und vor allem trinken sie eigentlich nur noch nach dem Fressen, wenn die Badegelegenheiten drin stehen. Die Tränke fliegen sie wenns hoch kommt einmal oder zweimal am Tag an. Früher waren die Tränke alle abends leer. Wenn ich früher zwei Fressnäpfe voll mit Futter drin hatte, waren die abends fast leer. Die Zebris saßen eigentlich ständig an irgendeinem Napf. Mit dem Trinken wars ähnlich. Nach dem Motto: Wenn man schonmal auf der Stange neben dem Wasser sitzt, kann man ja mal einen Zug nehmen :)

Jetzt ist es so, dass sie sofort kommen, wenn ich Futter gebe und dann aber erstmal nicht alles fressen. Bei der zweiten Fürterung ist dann das alte in der Regel weg und die Körner vom Abend sind bis morgens am nächsten Tag da.

Und wie gesagt, die Badenäpfe kommen nur noch morgens und abends rein für 30-60 Minuten.

Bisher hab ich damit gute Erfahrungen gemacht.

Aber - nein. Ganz ohne Frischwasser sind sie nie.
 
Hallo Chrigu,

der Metabolismus der Zebrafinken ist darauf ausgelegt auch mit extrem wenig Wasser auszukommen.
Ich denke mal, solche Eigenschaften verschwinden auch nicht durch Zucht oder Domestikation vollständig.
Wenn die Tiere Durst hätten, würden sie auch zum entfernten Wasserspender fliegen. Also machst Du das mit dem Wasser schon richtig so. :zustimm:
 
Danke :)

Ja, so hatte die TÄ es auch erklärt. Angeblich bis zu 14 Tagen. Aber da will ich nicht austesten. Ich kann nur sagen, dass so wie es zzt. läuft, mit weniger Wasser (also nicht ständig "griffbereit" neben der Stange), ich echt überrascht bin. Sie sind kein bisschen weniger aktiv, der "Durchfall" ist weg und ich denke, wenn sie nicht ständig fressen sondern nach den Körnern suchen müssen - die verteilen sich ja "geheimnisvollerweise", wenn sie fressen zwischen den Pflanzen usw. dann kann das der Fitness nicht schaden :)
Ich werde mal ein paar Fotos von dem Ganzen reinstellen.
 
Hier, ich habe mal zwei Alben gemacht. Wen es interessiert... Da hab ich die Bestandteile von dem Futter, das ich anmische und die Fütterung mal geknipst. Im zweiten Album sieht man auch den jüngsten Nachwuchs mit den schönen weißen Augenbrauen. Auf den bin ich echt stolz :)

https://www.vogelforen.de/media/albums/futter.3783/
https://www.vogelforen.de/media/albums/fuetterung.3784/

Zum Wasser ist mir noch eingefallen, dass man auch das Grünfutter nicht vergessen darf. Wenn sie Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Gurke usw. zur Verfügung haben, gibt das ja auch nochmal Flüssigkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo chrigu78,

na dann bin ich ja beruhigt. Ständigen Zugang zu frischem Wasser sollte eigentlich jeder Vogel haben, egal ob er aus einem Sumpfgebiet oder aus der Wüste stammt.
Die Überlegungen sind ja größtenteils richtig: Nur das mit den 14 Tagen stimmt definitiv nicht - da bräuchtest Du nicht einmal zwei bis drei Tage warten, bis Deine Zebrafinken alle verdurstet sind, wenn sie keinerlei Zugang zu Wasser oder wasserhaltigem Frischfutter hätten. Auch in Wüstengegenden gibt es Morgentau und irgendwo auch kleine Wasserstellen etc., die dann mehrmals täglich angeflogen werden. Trocknen sie aus, ziehen die Vögel umher oder verdursten halt - der Jungtierverlust ist bei Zebrafinken in freier Wildbahn enorm hoch, v.a. bei schlechten Wetterbedingungen. Deshalb reihen sie bei guten Bedingungen auch mehrere Bruten aneinander - man weiß ja nie, wann man wieder dazu Gelegenheit hat...:zwinker: . Richtig ist allerdings, dass ein Zebrafink mit weitaus weniger Wasser auskommt als z.B. ein Prachtfink aus einer Dschungelzone (Nonnen etc.), weil er es besser verwerten kann.
Deine Fütterung ist eigentlich klasse: die Vögel sollen ruhig ein wenig suchen müssen und nicht nur vor vollen Näpfen sitzen. Das verhindert das "Langeweilefressen", welches viele Vögel an den Tag legen. Bei Deiner Mischung fällt mir nur auf, dass der Anteil der Negersaat relativ hoch ist. Wenn Du auf Kalorienreduktion setzt, solltest Du diese auf ein Mindestmaß reduzieren. Wenn Du schon sehr gezielt fütterst, würde es ein- bis zweimal die Woche reichen, Fettsaaten wie z.B. Negersaat beizufüttern, damit die Vögel genügend hochungesättigte Fettsäuren bekommen (ist v.a. für das Gefieder und die Vitaminaufnahme wichtig).

Das mit dem "Durchfall" ist in meinen Augen nicht mit der Reduktion des Wassers zu erklären, sondern eher durch die bessere Hygiene, die Du durch das gezielte Anbieten von Badewasser erreichst. Der Keimdruck fällt und so bekommen die Vögel weniger Durchfall. Ich halte seit etwa 35 Jahren Zebrafinken und hatte trotz Wasser und Futter ad libitum noch nie Probleme mit Durchfällen. Allerdings achte ich auch sehr auf saubere Badewannen - zur Not wird das Wasser mehrmals täglich gewechselt. Und auch die Ausläufe der Tränkeröhrchen müssen natürlich sauber gehalten werden.

Alles in allem ist Dein Fütterungs-, Tränke- und Bademanagement aber nachahmenswert :zustimm:

MfG,
Steffi
 
Hi, ja, Frischwasser sollte immer verfügbar sein. Aber. Und jetzt erzähle ich was, was ich nicht gerne erzähle, weil ich mich schuldig fühle:

Ich habe meine Zebris vor ein paar Jahren spontan in der Obhut meiner Nachbarin gelassen - für 8 Tage. Morgens habe ich geklingelt, sie gebeten, da ich kurzfristig weg muss, meine Vögel zu versorgen. Damals war es ein Pärchen Zebrafinken.

"Gib ihnen täglich Futter und Wasser", war sinngemäß meine Ansage.

Nach den 8 Tagen komme ich zurück und zuerst fällt mir auf, dass die beiden etwas müde wirken.

Und dann haben wir den Grund gefunden: Die beiden haben damals ein Badehäuschen gehabt, das an einer Käfigtür angebracht war, die ein Fallgitter hatte, das ich mit einer Schnur festgebunden hatte, damit es offen bleibt. Am Tag meiner Abreise hatte meine Nachbarin das Badehaus mit frischem Wasser befüllt weil es "fast leer" war, hatte es eingehängt und dann den "Fussel" oben vom Käfig weggewischt.... (wir haben das im Nachhinein so rekonstruiert).

Der "Fussel" war die Schnur, mit der ich das Gitter befestigt hatte. In dem Moment oder wahrscheinlich schon beim Rausnehmen oder Einhängen des Badehäuschens, ist das Gitter runtergefallen und die beiden Vögel hatten keinen Zugang mehr zu dem Wasser direkt vor ihrer Nase/ ihrem Schnabel. Volle 8 Tage.

Meine Nachbarin hat nur gesehen, dass das Wasser voll und sauber ist und hat alles so gelassen.

Ich hätte ihr sagen müssen, dass es täglich getauscht werden muss, aber es halt nicht getan...

Wie auch immer... Aus diesem Grund weiß ich, dass 8 Tage für Zebris auszuhalten sind. Allerdings waren sie nicht wirklich glücklich würde ich sagen.

Meiner (mittlerweile ehemaligen) Nachbarin kann ich keinen Vorwurf machen. Dass sie sauberes Trinkwasser nicht getauscht hat, ist verständlich. Naja, alle haben es überlebt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damals war das "nur "ein Schreck und ich hab mir weiter keine Gedanken gemacht.

Ich hab seitdem immer auch zusätzliche Tränken gehabt (mit dem Ergebnis dass sie wahrscheinlich mehr getrunken haben als notwendig).

So wie es jetzt ist, scheint es gut zu funktionieren: eine Tränke so abseits des normalen Aufenthaltsbereichs dass sie nicht immer nebenbei mal trinken, sondern nur wenn sie wirklich Durst verspüren und 2x tgl. Badegelegenheit für 30 - 60 Minuten.

Ich denke ich werde das so beibehalten.
 
Nochmals hallo,

bekamen die Vögel damals auch keinerlei Frischfutter? Dann ist das wirklich beachtlich - allerdings will ich nicht wissen, wie die Niere dieser Vögel dann aussah. Vögel neigen sehr schnell zur Nierengicht, wenn sie nicht genügend Flüssigkeit aufnehmen.
Bei meinen Zebrafinken trug sich vor über 20 Jahren eine ähnliche Geschichte zu: ich war über ein verlängertes Wochenende für 4 Tage weg und mein Vermieter übernahm die Versorgung meines Zebrafinkenpaares: Als ich zurückkam, waren die Vögel nicht mehr im Käfig, sondern düsten frei im Zimmer umher. Auf meine Frage, was denn passiert sei, erklärte mein Vermieter, dass ihm die Vögel bei der ersten Versorgung entkommen sein und er sie nicht mehr einfangen wollte. Futter und Wasser gab´s natürlich nicht (Käfig war zu), die Vögel hatten lediglich Zugang zu meinen Zimmerpflanzen. Der gesamte Efeu war völlig niedergekaut... Obwohl er ja als giftig gilt, trugen die Vögel keinen Schaden davon (Gift ist ja nicht gleich Gift für alle Tiere...). Meine Lehre daraus war: die Vögel lieber mit mehreren Trinkmöglichkeiten und viel Futter sich selbst überlassen... So hielten sie meine gesamte Studienzeit durch, auch wenn ich mal 7-8 Tage nicht da war. Lediglich die Vogelbäder gab´s dann nicht, weil sie sonst verdreckt gewesen wären.
Für meine jetzigen Vögel (je nach Lage 20-30 Tiere: Nonnen, Binsenmadinen und Zebrafinken) habe ich eine sehr zuverlässige Pflegerin gefunden, die täglich nur das Wasser wechselt. Die Nonnen sind einfach etwas empfindlicher als Zebrafinken...

MfG,
Steffi
 
Nein, es gab keinerlei Frischfutter... nichts. Es ging alles so schnell mit der Abreise, dass ich ihr einfach die Dose mit dem Körnerfutter hingestellt habe. Die Woche kommen sie mal ohne Frischfutter aus, dachte ich mir ... naja es ging ja nochmal gut, aber war schon echt ein Schock im Nachhinein.

Ich war auch erstmal völlig baff. Dann hab ich mich daran erinnert, mal gelesen zu haben, dass Zebrafinken längere Zeit ohne Wasser auskommen.

Allerdings haben sie wohl gleichzeitig sehr wenig gefressen, was auch Sinn macht, ich gehe mal stark davon aus, dass sie zum Verdauen der Körner nicht wenig Flüssigkeit brauchen.

Nach den 8 Tagen hat man ihnen den Durst allerdings deutlich angesehen und wenn man es bei den Kleinen im Verhalten bemerkt, ist das Unwohlsein ja meist schon sehr weit fortgeschritten.

Das mit dem Efeu bei deinen finde ich interessant. Ich habe mal gelesen, dass einige Vögel in der freien Natur Kohle von abgebrannten Bäumen fressen um Giftstoffe aus der Nahrung zu neutralisieren. Vogelkohle oder sowas hatten deine nicht zufällig in der Nähe, das könnte das mit dem Efeu erklären, denn der soll ja wirklich giftig sein. Andererseits, ja eben, kann es ja sein, dass Efeu speziell bei Zebrafinken nicht so schlimm ist. Möglicherweise gibt es ja auch unterschiedliche Efeuarten, so wie es mittlerweile ja hunderte Ficus für die Wohnung gibt - so dass die Sorte vielleicht weniger giftig für die Zenrafinken war.

Auf jeden Fall sind die Kleinen echte Überlebenskünstler, das kann man schonmal sicher sagen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, keine Vogelkohle in greifbarer Nähe gewesen - die Vögel kamen ja nicht in den Käfig hinein.
Dass sie den Efeu vertragen haben, ist aber gar nicht mal so verwunderlich. Die meisten Pflanzen, die man als giftig bezeichnet, wurden ursprünglich v.a. im Bezug auf den Menschen getestet. Wenn Du also in einem "Giftatlas" o.ä. blätterst, wirst Du viele Pflanzen finden, die v.a. den Pflanzenfressern eigentlich gar nichts ausmachen. Durch ihre Art der Nahrungsaufnahme hat ihr Stoffwechsel viele Gegenmaßnahmen zur Verfügung, um Alkaloide u.a. Pflanzenstoffe zu neutralisieren oder zu verstoffwechseln. Ein gutes Beispiel ist der Koalabär: er frisst fast ausschließlich bestimmte Eukalyptusblätter - die sind für die meisten anderen Tiere und auch den Menschen hochgiftig. Oder als Gegenbeispiel: die Inhaltsstoffe der Schokolade sind für uns Menschen nur in sehr hoher Dosierung gefährlich - für Hunde und Katzen sind schon geringe Mengen giftig (man sagt bei einem ca. 10 kg Hund reicht eine Tafel hochprozentige Bitterschokolade aus, um für ihn lebensgefährlich zu sein). Die Giftigkeit ist also immer eine tierartspezifische Sache.

MfG,
Steffi
 
Thema: Wieviel Futter pro Vogel?

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