Der Widerspenstigen Zähmung

Diskutiere Der Widerspenstigen Zähmung im Forum Zebrafinken im Bereich Prachtfinken - Ich möchte meine Racker ein bisschen zutraulich machen. Da noch Kolbenhirse im Käfig hängt, kann ich ja vorläufig damit nicht punkten. Also...
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Selene

Guest
Ich möchte meine Racker ein bisschen zutraulich machen.

Da noch Kolbenhirse im Käfig hängt, kann ich ja vorläufig damit nicht punkten. Also habe ich Vogelsticks mit Honig gekauft und einen auf der Hand in den Käfig gehalten. Da die Racker sich nicht entschließen konnten, habe ich den Stick am Ende gefasst, sodass nur zwei Finger von mir im Käfig waren. Max, der keckere von beiden, kam dann ein paarmal und hat sich ein Körnchen abgepickt, und endlich kam auch Moritz. Ich bin ganz stolz.

Und jetzt haben sie viel zu erzählen. LG Selene
 
Ab heute gibt es Kolbenhirse nur noch von der Hand. Genauer gesagt, ich halte den Stängel am hinteren Ende so in den Käfig, dass nur zwei bis drei Finger von mir drin sind.

Beim ersten Versuch um die Mittagszeit hat es nach einiger Zeit geklappt, dass beide Vögel was genommen haben, ich habe den Versuch gegen Abend wiederholt, da hat es dann aber nicht geklappt.
 
Max lässt sich nun nicht mehr so lange bitten während Moritz oft nur zuschaut. Ich selbst lasse vor lauter Vögel beobachten gerade meinen Haushalt schleifen, aber die Zwei sind auch zu niedlich. LG Selene
 
Hallo Selena,

um Dir keine falschen Hoffnungen zu machen: Zebrafinken werden fast nie handzahm / bzw. wirklich nur äußerst selten. Und während der Einlebungsphase solltest Du den 2en auch ein wenig Ruhe gönnen. Versetz Dich mal in solch kleines Wesen: Neues zu hause, neues Umfeld, neuer Versorger und dann kommt auch noch eine "böse" Hand in den Käfig. Genieß es doch vorerst den 2en zu zuschauen. Dann wirst Du auch schnell merken auf was sie reagieren (Geräusche, Bewegungen usw.).

Und an die Geräusche in Deinem Haushalt müssen sie sich ja auch gewöhnen.

Mute den beiden nicht zu viel zu! Und langweilig wird denen bei so vielen Neuerungen bestimmt nicht.

Liebe Grüße
Speedy09
 
Hallo Speedy09, da ich Single bin, haben sie eigentlich viel Ruhe, auch was die Haushaltsgeräusche angeht.

Es geht mir auch nicht drum, sie handzahm zu machen sondern nur ein bisschen zutraulicher, ich habe mich ja vorher gründlich über Zebrafinken informiert. Ich spreche auch viel mit den Beiden, es ist ja bekannt, dass sogar Pflanzen auf Ansprache positiv reagieren wie viel mehr dann erst Tiere. Vorher hat man sich ja fast gar nicht um sie gekümmert, sie hatten nicht mal Namen.

Ich schaue ihnen sehr viel und gern zu, aber ich freue mich auch, wenn sie mich z.B. beim Frühstück aufmerksam beobachten und mir was vorsingen, oder wenn Max von der Kolbenhirse knabbert, die ich vorsichtig mit 2 Fingern hinhalte.

Ich finde, dass auch so naturbelassene Vögel wie Zebrafinken durchaus positiv auf Menschen reagieren können. LG Selene
 
Hallo Speedy09, ich muss gestehen, dass ich bei meinen jeweiligen tierischen Mitbewohnern, egal ob Hund, Katzen oder Vögeln, immer mein ganzes Herz mit einbringe, von daher muss ich schon aufpassen, meine zwei Süßen nicht zu überfordern, ich tendiere halt dazu, alles wett machen zu wollen, was sie vorher entbehrt haben, aber schließlich bin ich ja nicht immer zu Hause :zwinker: und dann sind die beiden Jungs ganz für sich. LG Selene
 
Es geht mir auch nicht drum, sie handzahm zu machen sondern nur ein bisschen zutraulicher...Vorher hat man sich ja fast gar nicht um sie gekümmert, sie hatten nicht mal Namen.

Du möchtest die Vögel zutraulicher machen für Dich. Deine Vögel interessiert das genausowenig wie einen Namen. Wenn man sich um die Vögel fast gar nicht gekümmert hätte, wären sie höchstwahrscheinlich schon verstorben.
Versteh mich nicht falsch, Du möchtest nur das Beste für Deine Vögel und Du meinst es gut, das ist mir klar. Aber die Vögel zu vermenschlichen ist weder Dir noch Deinen Zebrafinken zuträglich.

...ich tendiere halt dazu, alles wett machen zu wollen, was sie vorher entbehrt haben...

Das ehrt Dich, aber was haben sie denn entbehrt? Futter und Wasser sicher nicht. Menschliche Nähe und einen Namen sicher auch nicht. Natürlich schadet ein Name auch nicht, doch den Vögeln wird es egal sein.
Eventuell waren die Haltungsbedingungen prekär und da haben es die Vögel sicher besser bei Dir.

Nochmal, ich verstehe Deine Begeisterung und Deine Intention alles so gut wie möglich machen zu wollen. Aber es sind Vögel und manchmal ist weniger mehr;)

Gruss
 
Die Haltungsbedingungen waren prekär, deshalb wurden sie ja abgegeben.

Ich war über 30 Jahre Halterin von Rassekatzen und weiß von daher, dass zwischen Züchtern und normalen Tierhaltern, also reinen Liebhabern, Welten liegen was das Verhältnis zu ihren Tieren angeht.

Ich wollte hier einfach nur meine Freude an meinen Vögeln teilen und natürlich auch einen Erfahrungsaustausch pflegen mit Leuten, die bereits Erfahrung mit Zebrafinken haben.

Ich bin überzeugt davon, dass auch jedes Tier eine Seele hat und deswegen behandle ich jedes Tier, das ich nach reiflicher Überlegung in meine Obhut nehme, als ein gleichberechtigtes Mitgeschöpf, das neben Futter und Wasser auch Zuneigung verdient hat. LG Selene
 
Ich möchte meine Racker ein bisschen zutraulich machen.

Da noch Kolbenhirse im Käfig hängt, kann ich ja vorläufig damit nicht punkten. Also habe ich Vogelsticks mit Honig gekauft und einen auf der Hand in den Käfig gehalten. Da die Racker sich nicht entschließen konnten, habe ich den Stick am Ende gefasst, sodass nur zwei Finger von mir im Käfig waren. Max, der keckere von beiden, kam dann ein paarmal und hat sich ein Körnchen abgepickt, und endlich kam auch Moritz. Ich bin ganz stolz.

Und jetzt haben sie viel zu erzählen. LG Selene

Hallo Selene,
stolz darfst Du auch sein!:beifall:

Die Honigsticks würde ich aber trotzdem eher weg lassen, die enthalten allerlei unnötige Zusätze.

Für Deine Zähmungsversuche eignet sich mMn hervorragend die Schälchenmethode des Clickertrainings:

Konditionieren und dann immer clicken, wenn sich mal ein Zebrafink für Dich interessiert (in Deine Richtung sieht, entspannt in Deiner Nähe sitzt, auf Dich zukommt usw.) und dann die Belohungskörner an einen Platz legen, der für Finken und Dich gleichermaßen problemlos erreichbar ist; mir kommt da immer als erstes ein Sitzbrett in den Sinn (falls die Vögel im Käfig sind vor allem).
So würden sie in ihrem Tempo ganz spielerisch (durch Ausprobieren) lernen, dass Du keine Gefahr für sie bist und dass sie Dich auch mal "erkunden" können & hätten dabei keinen Stress auszustehen.

Warum soll man es nicht mal ausprobieren und sehen, wie weit man kommt?
 
Hallo Stephanie, Interesse zeigen sie sehr viel. Der Käfig steht neben meinem Esstisch, da kommen sie beim Frühstück immer ans Gitter, beobachten mich und singen, Letzteres machen sie fast den ganzen Tag. Auch wenn ich sie anspreche reagieren sie.

Mir ist wichtig, dass sie ihre Angst vor mir verlieren, damit es dann mal mit dem Freiflug klappt.
 
Ich war über 30 Jahre Halterin von Rassekatzen und weiß von daher, dass zwischen Züchtern und normalen Tierhaltern, also reinen Liebhabern, Welten liegen was das Verhältnis zu ihren Tieren angeht.

Ja, da gebe ich Dir recht...aber was resultiert aus dieser Aussage?

Ich bin überzeugt davon, dass auch jedes Tier eine Seele hat und deswegen behandle ich jedes Tier, das ich nach reiflicher Überlegung in meine Obhut nehme, als ein gleichberechtigtes Mitgeschöpf, das neben Futter und Wasser auch Zuneigung verdient hat.

Auch hier gebe ich Dir recht, es liegen Welten dazwischen...

Wäre ich ein Züchter, wenn ich gleichzeitig reiner Liebhaber der Vögel wäre? Bin ich ein Züchter? Bin ich ein Liebhaber und deshalb Züchter oder genau deswegen nicht? Was ist ein Züchter? Liebzüchter...? Züchthaber...? Wer oder was bin ich denn eigentlich...? So viele Schubladen...

Gruss
 
Hallo Stephanie, Interesse zeigen sie sehr viel. Der Käfig steht neben meinem Esstisch, da kommen sie beim Frühstück immer ans Gitter, beobachten mich und singen, Letzteres machen sie fast den ganzen Tag. Auch wenn ich sie anspreche reagieren sie.

Mir ist wichtig, dass sie ihre Angst vor mir verlieren, damit es dann mal mit dem Freiflug klappt.

Hey Selene,

um den Zebrafinken Freiflug bieten zu dürfen / zu können, müssen sie aber nicht zutraulich sein.
Ich habe es bei meinen 10 so gemacht:
1. Türe zu, damit sie erst mal nur einen Raum erforschen / die Umgebung kennenlernen
2. Fenster zu
3. Käfig auf
4. Gefährliche Stellen beseitigen
5. gemütlich auf die Couch legen und warten

Nach einer gewissen Zeit haben sie sich dann getraut und kamen raus. Und damit sie problemlos wieder in den Käfig kommen habe ich unter das Tor, durch das sie raus kommen, eine Wäscheklammer geklemmt. So hängt das Tor nicht runter, sondern bietet eine Art "Landebahn".
Die ersten Male mussten sie ja erst mal "verstehen", dass diese "Landefläche" sie wieder zu Futter & Wasser führt.

Nach und nach habe ich dann den Flugraum erweitert. Und nun flattern sie hier rum und wenn es abends dunkel wird, fliegen sie von alleine wieder zurück in ihr Reich.
Aber da Zebrafinken sehr schlaue Tiere sind, verstehen sie das sehr schnell.
Und nun ist die ganze Wohnung ihr Freiflug-Reich (bis auf Bad & Küche)....manchmal fliegen sie hier richtige "Rennen" :zwinker:

Und das mit dem Esstisch & ans Gitter kommen und gucken kenne ich auch.....wenn an unserem Esstisch jemand sitzt und Punky gerade nicht will, dass da jemand sitzt, setzt er sich an den Wassernapf und spritzt so lange mit dem Wasser rum, bis man geht. :D
Und seitdem mein Lebensgefährte da immer drauf reagiert hat mit "Danke Punky" (für jeden Treffer im Gesicht etc.) hat Punky da besonders Spaß dran!

Und er trällert dann immer ganz freudig "ätsch, getroffen!!!" :~

Liebe Grüße
Speedy09
 
Danke, Speedy09, mit deinen Schilderungen kann ich was anfangen, so werde ich es auch machen, wenn sie besser eingewöhnt sind.

Dass sie kleine Schlaumeier sind, habe ich auch schon gemerkt und sehr schön zu beobachten. LG Selene
 
Ich bin inzwischen zu der Entscheidung gekommen, meinen Vögeln kein Futter mehr von der Hand anzubieten um sie nicht unnötig zu stressen sondern sie einfach Zebrafinken sein zu lassen so wie sie von Natur aus sind.

Aber den Gedanken an Freiflug habe ich auch aufgegeben, ist mir zu gefährlich.
 
Ich bin inzwischen zu der Entscheidung gekommen, meinen Vögeln kein Futter mehr von der Hand anzubieten um sie nicht unnötig zu stressen sondern sie einfach Zebrafinken sein zu lassen so wie sie von Natur aus sind.

Aber den Gedanken an Freiflug habe ich auch aufgegeben, ist mir zu gefährlich.

Hallo Selena,

tu Dir und Deinen Vögeln nun erst mal einen Gefallen: Mach Dich nicht so verrückt.

Ich denke mal Du hast den beiden ZF einen schönen & großen Käfig eingerichtet.
Das Du das "Aus der Hand füttern" nun sein lassen möchtest, ist vollkommen ok & gut.

Den Gedanken an den Freiflug solltest Du jedoch nicht ganz aufgeben.
1. Ist das eine super Abwechslung zum "Hinter-Gitter-Leben" und macht jede Art von Spielzeug (hast Du sowas?) völlig überflüssig
2. Wenn Du Gefahrenquellen beseitigst, macht es allen Spaß und tut keinem weh

Es braucht nur Geduld & Aufmerksamkeit.
Wovor hast Du so eine Angst?
Ich weiß nicht wie groß Dein Käfig ist.
Aber wenn die Pieper nicht ausreichend Platz zum fliegen ( nicht hüpfen!) haben, werden die Flügel nicht ausreichend trainiert.

Ich hoffe den 2 Mäpern gehts gut & sie leben sich gut ein.

Lass Dir das alles nochmal durch den Kopf gehen.
Du glaubst gar nicht wie spannend es sein kann ZF beim Freiflug in der Wohnung zu beobachten.
Ich will Dich nicht überreden etwas zu tun, was Du nicht willst- aber vielelicht magste ja mal sagen, was Dir so gefährlich erscheint.

Liebe Grüße
Speedy09
 
Langsam leben sie sich ein und akzeptieren auch ohne Bestechung, dass ich bei ihnen wohne und als Roomservice arbeite:zwinker:, sie reagieren jetzt gelassener wenn ich was im Käfig machen muss oder vorbeigehe, auch wenn ich mit ihnen rede, kann ich jetzt nahe ran gehen ohne dass sie Angst bekomme.

Sie tauen allmählich auf. LG Selene
 
(...) es ist ja bekannt, dass sogar Pflanzen auf Ansprache positiv reagieren wie viel mehr dann erst Tiere.

Pflanzen reagieren dabei nicht auf die Worte, sondern auf das beim reden und atmen ausgestoßene Kohlendioxid, welches die Photosynthese begünstigt und sie damit zum Wachsen anregt.

Tiere hingegen reagieren tatsächlich auf die Ruhe, die man mit dem eigenen Verhalten und der Stimme ausdrückt. Wichtig ist vor allem geregelte Abläufe zu haben und unseren Piepsern hat es geholfen, wenn wir unser Kommen zuvor mit leisem Fingertippeln an der Türe ankündigen. Sie fliegen dann direkt auf ihre sicheren Plätze (bzw. die Tarantas in unsere Nähe) und dann kommen wir erst ins Zimmer. Folge ist, dass die Vögel nicht mehr wild auffliegen und hektisch einen sicheren Platz suchen, wenn wir unerwartet ins Zimmer kommen. Das ist jetzt viel entspannter geworden.

Auch an bestimmte Bewegungen gewöhnen sie sich recht bald. Wenn ich in der Kleinvoliere am Boden hantiere, sitzen die Vögel seelenruhig oben und warten, bis ich fertig bin. Hantiere ich im Vogelzimmer, sitzen die Tarantas immer an derselben Stelle und schauen zu. Und sie wissen: Wenn ich mit einem der kleinen Edelstahlnäpfe reinkomme, gibts was frisches/leckeres.

Vögel beobachten ihre Umgebung viel genauer und prägen sich viel mehr ein, als wir uns manchmal vorstellen können. Deshalb ist es wichtig Neuankömmlinge erstmal ankommen und sich eingewöhnen zu lassen, bevor man mit ihnen etwas neues beginnt. So erspart man ihnen viel Stress :)


Was auch helfen könnte bei deinen Zebrafinken: Mach immer ein bestimmtes Geräusch oder sag immer das selbe Wort, wenn du ihnen Futter oder Kolbenhirse gibst. Auch kurz bevor du es ihnen gibst. Sie merken es sich und wissen bald, dass sie bei diesem "Signal" keine Angst haben müssen, weil es Futter bedeutet.


Aber egal was du tust, Grundsatz Nr. 1 ist: Geduld!


Viel Spaß weiterhin mit deinen Piepsern!
morrygan
 
Ich habe von Anfang an immer dieselbe Melodie gesummt, wenn ich mich dem Käfig genähert habe, und das mache ich auch weiter so. LG Selene
 
Thema: Der Widerspenstigen Zähmung

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