Wir haben nur einen ganz kleinen zweiten Käfig, und bei allen nötigen "Nachbesetzungen" in den letzten 15 Jahren gab's eigentlich nie Probleme, wenn der Neue hinzukam, sie hatten sich schnell aneinander gewöhnt. In der Vergangenheit riet man beim Kauf immer, es mit der Zugesellung zu versuchen, und wenn sie sich nicht vertragen, sie
dann zunächst zu trennen. Auch nun gibt's im Grunde keinen Streit oder Probleme, sie fressen normal, baden, fliegen umher etc. Nur das gemeinsame Schlafen ist bisher nicht der Fall, und auch tagsüber geht der Zurückgebliebene noch nicht wie bisher ins Körbchen und gelegentlich macht der Neue durch Aufplustern, Annäherung und Stimme seine Dominaz deutlich. Aber es ist ja auch erst 1 Tag nun, die früheren Pärchen brauchten auch ein wenig Zeit und man darf sicher nicht die außergewöhnliche Pflege-Situation der vergangenen Woche zum Maßstab nehmen.
Selbstverständlich haben wir den Käfig nach dem Tod des Kleinen auch von Grund auf gereinigt, etliche versuchsweise für den Verstorbenen angebrachte "Hilfsstangen" entfernt etc. Dass es für den Witwer- gerade nach seiner liebevollen Pflege - ein Schock sein könnte, hatte ich auch zunächst befürchtet und hätte deshalb lieber noch ein wenig gewartet mit einem Neuzugang. Als der Zurückgebliebene aber gestern Morgen über Stunden wie eine Wachsfigur einsam da saß, hatten wir uns doch für eine schnellere Vergesellschaftung entschieden. Auch die Tierärztin, die den Patienten eingeschläfert hat, riet zu schneller Zugesellung eines neuen Partners.
Gesund sind sie beide, jedenfalls soweit ich das beurteilen kann. Man hatte mir auch Gefieder, Kloakenöffnung, Schnabel, Krallen des Neuen gezeigt und da habe ich keine Indizien für eine Krankheit oder dgl. gesehen. Eher bin ich mir unsicher mit der Altersangabe, was mich zunächst schon etwas bedrückt hat. Auf der Kaufurkunde steht zwar "ca 4 Monate". Der neue ist aber deutlich dicker und größer, obwohl er mir vor der Entnahme aus der Voliere ebenfalls recht klein und "dünn" erschien, weshalb ich ihn wählte. Sein schlankes Erscheinungsbild war aber wohl durch den momentanen Stress bedingt, als man an den sonst durch Glastür gesicherten Käfig herantrat. Unser Kleiner - nun verwittweter - war beim Kauf laut Angabe (und bei ihm vorhandenen Ring) ebenfalls knapp 4 Monate alt. Er ist nun aber schon seit März bei uns und dennoch kleiner/schlanker und noch mobiler als der Neuzugang. So gesehen hätte ich lieber einen "kleineren" vorgezogen. Aber es waren eben nur noch insgesamt 3 ZF da, zumindest einer der 2 anderen erschien mir noch größer und es gibt mit Dehner nur einen Zoohandel hier. Die nächste "Lieferung" kommt lt Nachfrage frühstens in 3 Wochen, das schien mir für unseren Kleinen dann doch zu lang.
Nach dem Drama der vergangenen Tage und dem Abschied von unserem Piepsi hätten wir selbst auch eine Pause vor dem Neukauf vorgezogen, aber wichtiger ist das Wohlergehen der Vögelchen. Es sieht schon danach aus, dass sie sich aneinander gewöhnen und ihr Verhalten zunehmend synchronisieren, heute gab es auch den ersten Putzversuch des Neuen. Er hat ja nicht verdient, dass man ihn dann nicht auch ins Herz schließt, so sehr wir immer noch um unseren alten Piepsi trauern.
Wolfgang
Im Vordergrund ist der neue Mitbewohner, im HG der bisherige
...und die letzte Ruhestätte des verstorbenen Piepsi - rechts neben seinem früheren Partner, der im März gehen musste.