Herbstvogelzug und Verschärfung der Stallpflicht

Diskutiere Herbstvogelzug und Verschärfung der Stallpflicht im Forum Vogelgrippe / Geflügelpest im Bereich Allgemeine Foren - http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/3441778.html
Das zu den Verbreitungswegen:
...
Und hier in Deutsch:
http://www.euractiv.com/de/handel/eu-china-gemeinsam-gegen-illegalen-handel/article-157975

Illegale Lebensmittel:
Illegale Lebensmittelexporte aus China in die EU entgehen jedweder amtlichen Kontrolle und gefährden deshalb die Gesundheit von Mensch und Tier, da sie nicht den üblichen Gesundheits- und Qualitätskontrollen unterzogen wurden.

Der Sprecher der Kommission für Gesundheit und Verbraucherschutz Philip Tod sprach von sechs bekannten Fällen von Geflügelexporten aus China im Jahre 2006 – zu einem Zeitpunkt, als die Vogelgrippe auf ihrem Höhepunkt war.
Wohin wurden den die Illegalen Geflügelprodukte gebracht und was ist mit denen passiert? Von was genau reden wir jetzt hier und um welche Menge, hat darüber auch jemand Informationen? Bei dem Illegalen Gen-Reis aus China waren es ja spezielle "Asia-Märkte".
Was will man den aus China anderes erwarten? China galt noch nie als sonderlich zuverlässig und aus diesem Grund wäre ich auch mehr als skeptisch bei ihren Impfaktionen, die Nachweislich noch nicht viel gebracht haben, wenn überhaupt. Erkrankte Menschen und auch Tote werden nach wie vor von dort gemeldet.
Illegale Lebensmittel wurden auch Tonnenweise auf den großen Flughäfen wo aber nur Stichprobenartig kontrolliert wurde Beschlagnahmt.
http://www.vogelgrippe.hessen.de/irj/Vogelgrippe_Internet?cid=efc466b1c61f39cc2c2f91521f6c3303

Einen weiteren Risikofaktor stellt der illegale Handel von Geflügel und Geflügelprodukten aus
Ausbruchsländern dar. Die bestehenden Grenzkontrollen sollten daher weiterhin intensiv
durchgeführt werden.
http://www.fli.bund.de/fileadmin/us...chehen/avi_Flu/FLI_060907_Risikobewertung.pdf

Noch ein kleiner Nachtrag, China hat schon vor 2004 Geflügel geimpft. Hat offensichtlich nichts gebracht, bzw. die Lage nur verschlimmert? http://www.china.org.cn/german/102518.htm

Vogelklappe schrieb:
Umdrehen klappt nicht, aday. Du bist die Antwort schuldig, was bei der Impfkampagne in Vietnam wem geschadet hat.

http://www.who.int/csr/disease/avian_influenza/country/cases_table_2006_09_19/en/index.html
Ja, es ist schon Auffällig mit Vietnam. Bildet aber auch die Ausnahme bei den Impfenden Ländern.
Den Grund nur im Impfen zu sehen ist aber auch mehr als Wagge, zumal Vietnam
28.02.2006

In Vietnam wurde Geflügel massenweise geimpft
Vietnam nahm Massenimpfungen seines Geflügels vor, weil sich das Virus weiter ausbreitete, obwohl die Regierung etwa 100 Millionen Stück Geflügel hatte töten lassen. Im September begannen die Behörden, das Federvieh per Injektion vor dem Befall zu schützen, Geflügelmärkte in Städten wurden verboten und zugleich eine Aufklärungskampagne für die Bevölkerung gestartet.

"Wenn andere Länder ganz bestimmt etwas von Vietnam lernen können, dann, daß man recht drastische Schutzmaßnahmen ergreifen muß", sagt der Länderdirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO für Vietnam, Dr. Hans Troedsson. "Wenn man sich für Impfung entscheidet, dann muß es im großen Stil sein, wie in Vietnam. Wählt man Notschlachten, muß es früh geschehen." Je seltener das H5N1-Virus vorkomme, desto seltener könne es Geflügelbestände befallen und desto geringer sei die Möglichkeit, daß es mutiere und eine Pandemie verursache.
http://www.aerztezeitung.de/docs/2006/02/28/037a0301.asp?cat=/medizin/grippe

Im Oktober 2005 plante Vietnam 200Millionen Hühner und Enten zu impfen. Hinzu kamen die groß angelegten Keulungen und verschärfungen im Umgang und mit Geflügel.

Vogelklappe schrieb:
Du bist die Antwort schuldig, was bei der Impfkampagne in Vietnam wem geschadet hat.
Wie man klar erkennen kann, gab es mehr Faktoren die zu den recht ermutigenten Zahlen in 2006 bisher führten in Bezug auf infizierte Menschen dort.
Die großzügige Keulung darf man nicht aus den Augen lassen. Auch hat sich der Umgang mit Geflügelprodukten in Vietnam offensichtlich geändert, vorallem die Menge die Verzehrt wird und auch die Art und weise wie diese Lebensmittel zubereitet werden.
Das Problem besteht auch nach wie vor bei der verdeckten Ausbreitung durch geimpfte Tiere und selbst heute noch gibt es in den Geflügelbeständen und Wildvogelpopulationen in Vietnam H5N1.

Fazit bleibt:
Der Rückgang der gemeldeten erkrankten oder verstorbenen Menschen in Vietnam ist mit sicherheit nicht alleine auf die Impfung zurückzuführen. Wer das Behauptet, betreibt Augenwischerei. Ein schaden ist bisher noch nicht augenscheinlich zu erkennen für den Menschen. Wie es aber weitergeht durch die möglichkeit einer "versteckten Übertragung" durch geimpfte Tiere ist nach wie vor nicht abzuschätzen und birgt ein erhebliches Risiko, vorallem in Bezug auf die Verbreitung. Dies war und ist auch die große Gefahr, warum bei uns in Deutschland grundsätzlich nicht geimpft werden darf und die Erfahrung aus Vietnam zeigt ganz klar und eindeutig, das eine schnellstmögliche Keulung der betroffenen und gefährteten Bestände im Umkreis erforderlich ist. Auch Schutzmaßnahmen wie das Einstallen müssen konsequent durchgeführt werden. Auch das macht uns Vietnam vor, wo die Haltungsvorgaben diesbezüglich ja auch verschärft wurden.
 
hallo, ich finde die Diskussion sehr spannend und informativ, auch wenn egal was wir sagen, leider die Entscheidungen aus anderen Beweggründen getroffen werden (vielleicht zu 50% aus echter Sorge und zu 50% Lobby, Macht, Geld, Dummheit, Übereifer +????). Ich tu mich schwer an "Verschwörungstheorien" zu glauben. Ich glaube schon dass die H5N1 eine "bedrohung" ist oder sein kann die eine Pandemie auslösen kann. Doch ist es nicht die einzige Bedrohung die wir um uns haben, und auch nicht die Größte (der nächste Weltkrieg wird nicht lange auf sich warten lassen wenn die USA so weiter machen, wer wird uns dann schützen wenn die bomben neben uns einschlagen?) (komisch dass Leute freiwillig rauchen, aber vor der Grippe angst haben). Ich möchte damit sagen, dass so lange man sich wie der Elefant im Glaskasten benimmt in anderen Bereichen, ist diese Vogelgrippe Diskussion einfach LÄCHERLICH.

Die Basis aus der wir alle ausgehen ist für mich die falsche: es ist legitim seine "Rasse" sein Leben schützen zu wollen, aber nicht alles was möglich ist, ist deswegen erlaubt. Genauso wenig wie Menschen "ausgerottet" werden wenn sie ansteckende Krankheiten haben, genauso wenig hat man das Recht Vögel zu tausenden zu töten, "vorsorglich" oder die tausenden die in den Betrieben "gemästet" werden und im zweifelsfall eben gekeult werden. Diese Massentierhaltung die heutzutage einfach so neben uns existiert und als "legitim" betrachtet wird, schon dies ist für mich EINFACH UNFASSBAR und da frag ich mich wirklich wie scheinheilig wir sind und mit anderen massstäben Sachen beurteilen. Alles was für UNS anstrengend und mit Aufwand und einbüssungen verbunden ist, das kommt nicht in frage. Aber wenn es um massive Eingriffe im Leben von anderen geht, dann ist es uns egal.

Die natur hält es vielleicht für notwendig momentan einige 100 tausende Menschen zu vernichten, weil sie eben nicht mehr tragbar für die Erde sind? Es gelten für die Menschen die gleichen Naturgesetze wie für die anderen Tiere. Und wenn, dann wird nicht zwischen "schuldigen" und "unschuldigen" unterschieden. Eine Bereinigungsaktion ist grausam und allumfassend, menschen, tiere, böse, gute.

Um sich auch in Zukunft vor "löschungsversuchen" der Natur zu schützen, sollte der Mensch sein Benehmen anpassen, eben an den Naturgesetzen: eine übergraste Weide stirbt und somit die Bevölkerung auf ihr, das gilt auch für uns auch wenn wir leider aufgrund unserer begrenzter Zeit keinen Blick für die "unendlichkeit" haben und uns schwer tun abstrakt zu denken und unser PERSÖNLICHES alltägliches Benehmen in ein allgemeines ergebnis einzureihen.

Aufhören Tiere zu essen, Böden auszulaugen, die Luft verpessten, seinen Giftmüll nach Afrika exportieren, rücksichtlos zu sein, nichts zu respektieren, bei jedem wehwechen pillen einschmeisen, ein weichei zu sein usw. Das ist leider die Hauptursache.

In der jetzigen realitätsnahen Situation: stallpflicht ist reiner Populismus, schützt weder vor dem Virus noch vor der Keulung falls in der Umgebung Fälle auftauchen. Also warum die Tiere unnötig leiden lassen? Dafür müssten die Ställe luftdicht sein und in eine quarantäne Station. Aber das wird keiner machen.

Ich habe ein paar Tiere, die ich liebe und ich würde sie gerne impfen. Aber ich persönlich würde mich nicht impfen lassen.

Konkrete Massnahmen gegen die Vogelgrippe: sofortiger Stopp der Massentierhaltung! Diese Tiere aufessen, und dann aufhören weiterhin welche zu produzieren. Vegetarier werden. Alle. Sofort. Ach so, das wollen wir nicht? tja, dann muss man eben mit den Konsequenzen leben, aber sie SELBER erleben und nicht schon wieder auf den Rücken der Tiere oder eben der Schwächeren.
lg
penelope
 
Der Rückgang der gemeldeten erkrankten oder verstorbenen Menschen in Vietnam ist mit Sicherheit nicht alleine auf die Impfung zurückzuführen.
Das ist nicht von der Hand zu weisen.

Die Impfkampagne war schließlich nicht die einzige Maßnahme, sondern nur ein Element in einem ganzen Optionskatalog, der u.a. -wie schon genannt-
- geänderte Konsumgewohnheiten,
- wesentlich verschärfte und effizientere Biosecurity, u.a auch die
- Beschränkung der Freilandhaltung, sowie, und das wird häufig in seiner Bedeutung unterschätzt, eine
- intensive, engmaschige Überwachung der epidemiologischen Situation umfasste.

Darüber hinaus muss einschränkend gesagt werden, dass detaillierte wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse und Bewertungen der Kampagne bisher fehlen. Es ist nicht genau bekannt, welcher Impfstoff gegen welchen Subtyp zum Einsatz gekommen ist. Den FAO Informationen lässt sich nur entnehmen, dass Präparate aus China bezogen worden sind. Welche? Gerade China nimmt ja für sich in Anspruch selbstentwickelte innovative Technologien, Vektorimpfstoffe (siehe Infos in diesem Forum) einzusetzen. Wissenschaftliche Arbeiten, Erfahrungsberichte und Belege der Wirksamkeit sucht man allerdings vergeblich. Wenn es tatsächlich zutrifft, dass Impfstoffe aus China zum Einsatz kamen, so sollte dies für sich allein schon Anlass zur Vorsicht sein. Die Fachwelt jedenfalls ist von der Effizienz des chinesischen Impfkonzepts nicht überzeugt, hält dieses sogar für kontroproduktiv

Auch bei der Bewertung der FAO Berichte ist Zurückhaltung anzuraten. Die FAO hat mehr als einmal gezeigt, dass sie Entwicklungen lange, zu lange, falsch eingeschätzt hat. Auf jeden Fall reicht es nicht aus, einen Bericht in der Aufmachung wie von Vogelklappe eingebracht, als Beweis für die Wirksamkeit einer AI Impfmethode gelten zu lassen. Dafür ist die Materie zu komplex und viele Teilaspekte ungeklärt.

Auch erscheint der Betrachtungszeitraum viel zu kurz für eine umfassende Bewertung. Die Ausbrüche in Vietnam 2004 und 2005 kulminierten jeweils im Februar, während die Lage in den Sommermonaten rel ruhig war. Die nächsten Monate werden vermutlich aufschlussreichere Rückschlüsse auf die Lage zulassen.

Das der Verweis auf die Impfkampagne als maßgeblichem Faktor möglicherweise verfrüht ist, zeigt auch ein Blick auf das Nachbarland Thailand. Auch hier ist es zu einer wesentlichen Beruhigung der Situation gekommen, jedoch ohne Implementierung eines Impfprogramms. Stattdessen setzte die Thai-. Regierung wie in Vietnam auf konsequente Umsetzung der FAO Empfehlungen. Die traditionelle Offenlandhaltung von Enten zugunsten einer Indoorhaltung praktisch zu verlassen, gilt als eine der wichtigsten Punkte unter den ergriffenen Maßnahmen. Entscheidungsgrundlage hierfür waren u.a. Erkenntnisse, die auf eine tragende Rolle dieser Bewirtschaftungsart in der Epidemiologie hinwiesen
(u.a. Marius Gilbert,* Prasit Chaitaweesub: Free-grazing Ducks and Highly Pathogenic Avian Influenza,Thailand ,, www.cdc.gov/eid • Vol. 12, No. 2, February 2006).

Glaubt man den Berichten, war in Thailand also auch ohne landesweite Impfkampagne eine ähnlich effiziente Bekämpfung der AI wie in Vietnam möglich, wobei im einen wie im anderen Fall einschränkend festzuhalten ist, dass verlässliche Daten erst noch vorzulegen sind, und zudem die Beobachtungszeiträume viel zu kurz sind.
 
Den FAO Informationen lässt sich nur entnehmen, dass Präparate aus China bezogen worden sind. Welche? Gerade China nimmt ja für sich in Anspruch selbstentwickelte innovative Technologien, Vektorimpfstoffe (siehe Infos in diesem Forum) einzusetzen. Wissenschaftliche Arbeiten, Erfahrungsberichte und Belege der Wirksamkeit sucht man allerdings vergeblich. Wenn es tatsächlich zutrifft, dass Impfstoffe aus China zum Einsatz kamen, so sollte dies für sich allein schon Anlass zur Vorsicht sein. Die Fachwelt jedenfalls ist von der Effizienz des chinesischen Impfkonzepts nicht überzeugt, hält dieses sogar für kontroproduktiv
Der Impfstoff dürfte zur Hälfte aus China stammen und der Rest meine ich gelesen zu haben aus Holland.
Offiziele Infos aus China übersetzt in Deutsch findest du hier: http://www.china.org.cn/german/
Dort findest du auch Berichte und auch Fotos zu dem Impfstoff. In einem Bericht (eigentlich sind es viele) berichtete das Landwirtschaftsministerium von den tollen erfolgen mit dem Impfstoff, der sogar von einer Stelle in London bestätigt wurde. Muß dir aber recht geben, im allgemeinen hört sich das mit diesem Impfstoff aus China nicht so überzeugend an in der "Fachwelt".
Die Fachwelt hält sogar die Impfung mit den derzeitigen Impfstoffen zum größten Teil als kontroproduktiv und nicht nur den chinesischen.
Die Impfkampagne war schließlich nicht die einzige Maßnahme, sondern nur ein Element in einem ganzen Optionskatalog, der u.a. -wie schon genannt-
- geänderte Konsumgewohnheiten,
- wesentlich verschärfte und effizientere Biosecurity, u.a auch die
- Beschränkung der Freilandhaltung, sowie, und das wird häufig in seiner Bedeutung unterschätzt, eine
- intensive, engmaschige Überwachung der epidemiologischen Situation umfasste.
Richtig, habe ich ja auch schon erwähnt. Der Verzehr an Geflügelprodukten ist pro Kopf gesungen. Dadurch wurde auch die Geflügeldichte erheblich reduziert und vorallem die Kleingeflügelhaltung von wenigen Tieren zur familieren Ernährung ist erheblich zurückgeganken. Darüber hinaus gelten hier erhebliche Auflagen bei der Haltung die eigentlich nur noch von Großhaltern erfüllt werden können, was wiederum die Überwachung erleichtert, da einfach die Unzähligen Kleinhalter nicht mehr da sind. Würde dies auch bei uns passieren, könnten die Veterinärämter weningsten 80% der "Betriebe" (sind auch Hobyhalter von nur ein paar Stück) von ihrer Liste streichen und im selben Atemzug würden sicherlich auch wieder weningstens 10% der Stellen gestrichen beim VetAmt.
 
aday: Im Oktober 2005 plante Vietnam 200Millionen Hühner und Enten zu impfen. Hinzu kamen die groß angelegten Keulungen und verschärfungen im Umgang und mit Geflügel.
Steht doch alles schon in meinem ersten Link, aday. Mit den Impfungen wurde in Vietnam bereits Ende Juli 2005 begonnen:
Over 150 million birds had been given two shots each since the campaign began late July…
During the previous major outbreaks in 2004 and early 2005, it culled 43 million birds to halt the spread of the deadly H5N1 virus strain that has killed 70 people in Asia, including 42 in the country
.”
http://www.thanhniennews.com/healthy/?catid=8&newsid=11770
weil die Seuche mit Keulungen einfach nicht in den Griff zu bekommen war:

"...Deputy Director of Viet Nam’s Department of Animal Health...:
If outbreaks are occurring literally everywhere, eradication is not really an option.”
Das mag ja in Thailand von der Ausbruchstruktur anders gewesen sein, daß man dort mit Keulung allein hinkam, in Vietnam war das offenbar nicht möglich.
aday: Das Problem besteht auch nach wie vor bei der verdeckten Ausbreitung durch geimpfte Tiere und selbst heute noch gibt es in den Geflügelbeständen und Wildvogelpopulationen in Vietnam H5N1.
Nein, in 2006 gab es in Vietnam auch im Geflügel keinen weiteren Ausbruch (Stand Mai).
Man hat geimpft, um die Virusladung und damit sowohl die weitere Ausbreitung bei Geflügel als auch die Übertragbarkeit auf den Menschen zu reduzieren. Ungeimpfte Tiere setzen einfach zu viele Viren frei. Ich finde es nach wie vor unverantwortlich, jemanden dem Risiko des Umgangs mit ungeimpften HPAI-Tieren auszusetzen.
Pizol: - geänderte Konsumgewohnheiten
In der Tat, es war schon dringend erforderlich, die Menschen vor dem Verzehr von Hühnerblut zu warnen, von dem sich ja viele Vietnamesen vorher angesteckt hatten
Pizol: Die Fachwelt jedenfalls ist von der Effizienz des chinesischen Impfkonzepts nicht überzeugt, hält dieses sogar für kontroproduktiv
In China gab es flächendeckende Geflügelimpfungen wie in Vietnam ? Mir sind nur Ringimpfungen nach Keulung um Ausbruchherde bekannt. Die Bedenken dagegen kann ich verstehen.
Pizol: Auch bei der Bewertung der FAO Berichte ist Zurückhaltung anzuraten. Die FAO hat mehr als einmal gezeigt, dass sie Entwicklungen lange, zu lange, falsch eingeschätzt hat.
Das stimmt. Es war ja auch die FAO, die die Verfütterung von Geflügelkot an Fische als ideale Verwertung von Biomasse empfohlen hatte. Die Kampagne in Vietnam war auch nicht auf dem Mist der FAO gewachsen, sondern die hat sich im Rahmen eines eigenen Programms lediglich an der Impfaktion des Landes beteiligt.
Pizol: Die Ausbrüche in Vietnam 2004 und 2005 kulminierten jeweils im Februar, während die Lage in den Sommermonaten rel ruhig war. Die nächsten Monate werden vermutlich aufschlussreichere Rückschlüsse auf die Lage zulassen.
Ja, und vor der dritten „Welle“ (siehe Link) wurde geimpft, mit zumindest dem Korrelat, dass weitere Ausbrüche im Frühjahr beim Geflügel in Vietnam nicht aufgetreten sind.
Pizol: Stattdessen setzte die Thai-. Regierung wie in Vietnam auf konsequente Umsetzung der FAO Empfehlungen. Die traditionelle Offenlandhaltung von Enten zugunsten einer Indoorhaltung praktisch zu verlassen, gilt als eine der wichtigsten Punkte unter den ergriffenen Maßnahmen.
Das hat man in Vietnam auch gemacht, aber es hat allein nicht ausgereicht. In Thailand waren die Keulungen nur wegen der Entschädigungungen für jedes einzelne Tier realisierbar. Die hat das Land wohl auch kaum allein bezahlt ?

February 2006…“Europe pulls its poultry indoors to shield them from migrating birds, but UK refuses, citing “no imminent dangerhttp://www.newscientist.com/channel...imeline-bird-flu.html;jsessionid=AOADNDOIKJPF
Penelope: stallpflicht ist reiner Populismus, schützt weder vor dem Virus noch vor der Keulung falls in der Umgebung Fälle auftauchen.
Eben. Wie bei den Tauben in Sachsen. Eine Zwangsreduzierung der Bestandsgrößen mit entsprechend geringerer Dichte und Haltung mit Sentineltieren nach Impfung wäre seuchenprophylaktisch erheblich sinnvoller. Es zeigt aber, dass nicht einmal die Gefahr einer Humanepidemie reicht, um grundsätzlich über die Vertretbarkeit der Massentierhaltung nachzudenken.
 
Zitat:
Pizol: - geänderte Konsumgewohnheiten

In der Tat, es war schon dringend erforderlich, die Menschen vor dem Verzehr von Hühnerblut zu warnen, von dem sich ja viele Vietnamesen vorher angesteckt hatten
Nicht speziell das. Der Konsum von Geflügelprodukten soll zugunsten von Fisch deutlich zurückgegangen sein. Ein entsprechender Artikel findet sich auch hier im Forum.
Nein, in 2006 gab es in Vietnam auch im Geflügel keinen weiteren Ausbruch (Stand Mai).
Man hat geimpft, um die Virusladung und damit sowohl die weitere Ausbreitung bei Geflügel als auch die Übertragbarkeit auf den Menschen zu reduzieren.
Im Februar 2006, also mehrere Monate nach Beginn der Kampagne kam es noch einmal zu einem Ausbruch, wie untenstehende Graphik zeigt (Quelle FAO)
Pizol: Die Fachwelt jedenfalls ist von der Effizienz des chinesischen Impfkonzepts nicht überzeugt, hält dieses sogar für kontraproduktiv

In China gab es flächendeckende Geflügelimpfungen wie in Vietnam ? Mir sind nur Ringimpfungen nach Keulung um Ausbruchherde bekannt. Die Bedenken dagegen kann ich verstehen.
China hat im Dez 2005 eine grossangelegte Kampagne angekündigt, der Intention nach sollte der gesamte Geflügelbestand geimpft werden. Weder über den Stand noch den Erfolg des angekündigten Programms sind verlässliche Daten bekannt. (Siehe auch: China develops first live vaccine against bird flu By Zhao Huanxin (China Daily))
Mangels detaillierter Informationen ist es aber wohl nicht sinnvoll, Art und Umfang der Impfkampagne in China weiter zu thematisieren. Die verhältnisse sind auch nicht miteinander zu vergleichen.
Bedenken kannst du nicht verstehen? Nun, zunächst mal erfordert eine Impfung mit der heute zur Verfügung stehenden Technologie einen unbestritten erheblichen aufwand an ausgebildetem Personal, Labortechnik und wissenschaftlicher Begleitung, neben ausreichenden Mengen an Impfstoff, und zwar, was auch nicht selbstverständlich ist, in akzeptabler, gleichbleibender Qualität. Selbst das Problem einer ausreichenden Dosisstandardisierung war bis vor kurzem ungelöst.
Hauptproblem ist jedoch die Überwachung der Evolution des Feldvirus. Eine Impfung erhöht den selektionsdruck, damit auch die Gefahr von Mutanten, die sich soweit vom Impfantigen unterscheiden, dass sie der Immunantwort ganz oder teiweise entgehen. Dies kann sehr schnell, z.B innerhalb einiger Tage bis Wochen geschehen. Entsprechende Fälle sind z.B aus Mexiko (H5N2) bekannt und untersucht. Gerade für den Fall China hat Webster diesen Umstand noch einmal unterstrichen. Trotz Impfung kommt es dann zu, meist blande und unbemerkt verlaufenden Infektionen. Der Virusshed kann zwar deutlich vermindert sein, das Hauptproblem stellt aber die evolutionäre Instabilität dar, die sich hierbei einstellen und die zu ganz und gar unerwarteten ergebnissen führen kann.

Ich möchte noch einmal unterstreichen, dass den übrigen Optionen, wie am Beispiel Thailand aufgezeigt, eine zumindest gleichwertige Bedeutung zukommt, vor allem aber, ist der Zeitraum viel zu kurz, um die Wirksamkeit der getroffenen Massnahmen abschätzen zu können. zu sein.

Einige der hie besprochenen Aspekte sind hier noch einmal angesprochen
 

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Pizol: Im Februar 2006, also mehrere Monate nach Beginn der Kampagne kam es noch einmal zu einem Ausbruch, wie untenstehende Graphik zeigt (Quelle FAO).
Nein. Deiner Abbildung entnehme ich Ausbrüche im November/Dezember 2005, als die Impfkampagne noch lief (bis Dezember 2005). Der Pfeil in den Februar bezeichnet lediglich das Tet Festival, das in 2006 auf Ende Januar fiel. Nach Ende der Impfungen gab es demnach keine Ausbrüche beim Geflügel mehr.

Meine bereits in Beitrag # 51 zitierte Quelle ist auch die FAO.
http://www.fao.org/docs/eims/upload/...rdflu06_en.pdf
Today the success of Viet Nam’s vaccination campaign can be measured by the fact that in 2006, up until May, not one person died from H5N1, nor has there been a single outbreak among poultry.”
Pizol: Bedenken kannst du nicht verstehen?
Ich schrieb (Du hast es sogar noch mal zitiert):
Vogelklappe: Mir sind nur Ringimpfungen nach Keulung um Ausbruchherde bekannt. Die Bedenken dagegen kann ich verstehen.
Bezieht sich nur auf Ringimpfungen.
Pizol: ...erfordert eine Impfung mit der heute zur Verfügung stehenden Technologie einen unbestritten erheblichen aufwand...
Du meinst, der Aufwand wie in Vietnam ist anderen Ländern (wie in Europa ?) nicht zumutbar und unter’m Strich weniger und billiger als der in Thailand ? Die Rechnung hätte ich gerne mal gesehen.
Pizol: ...Impfstoff, und zwar, was auch nicht selbstverständlich ist, in akzeptabler, gleichbleibender Qualität...
Doch, wäre bei uns selbstverständlich, da sonst nicht zulässig gemäß GMP (Good Manufacturing Practice), die rechtsverbindlich für alle Länder ist, die sich auf einen bestimmten Standard geeinigt haben (u.a. USA, Europa und Japan). China gehört nicht dazu, und von dort fehlt in der Tat die Transparenz.

Die Gründe für klinisch inapparente Infektionen aus Deinem Link: „There may be a few factors causing this, such as insufficient vaccination, poor administration and low quality of vaccines, Guan explained.”
Pizol: Eine Impfung erhöht den selektionsdruck, damit auch die Gefahr von Mutanten, die sich soweit vom Impfantigen unterscheiden, dass sie der Immunantwort ganz oder teiweise entgehen. Dies kann sehr schnell, z.B innerhalb einiger Tage bis Wochen geschehen. Entsprechende Fälle sind z.B aus Mexiko (H5N2) bekannt und untersucht.
Für aviäre Influenzaviren. Oder siehst Du die gleiche Gefahr bei der humanen Grippeimpfung, die jedes Jahr (und jetzt erst recht) angepriesen wird wie Sauerbier ?
Pizol: ...das Hauptproblem stellt aber die evolutionäre Instabilität dar, die sich hierbei einstellen und die zu ganz und gar unerwarteten ergebnissen führen kann.
Wie bei humanen Influenzaviren, die im Winter meist schon andere sind als die, gegen die der für die Saison hergestellte Impfstoff wirkt. Das allein macht aber noch keinen Artensprung wie bei H3N8.
Pizol: Trotz Impfung kommt es dann zu, meist blande und unbemerkt verlaufenden Infektionen.
Nicht bei ungeimpften Tieren im Bestand, an denen sich auch das Feldvirus untersuchen ließe.
Pizol: Ich möchte noch einmal unterstreichen, dass den übrigen Optionen, wie am Beispiel Thailand aufgezeigt, eine zumindest gleichwertige Bedeutung zukommt
Ich wage zu behaupten, dass es so weit hier nicht kommen wird. Vorher wird dann doch geimpft. Das Zusammenbrechen des Marktes und die Entschädigungszahlungen in großen Betrieben können wir uns ja nicht leisten.
 
Du meinst, der Aufwand wie in Vietnam ist anderen Ländern (wie in Europa ?) nicht zumutbar und unter’m Strich weniger und billiger als der in Thailand ? Die Rechnung hätte ich gerne mal gesehen
Die Feststellung bezog sich nicht auf ein bestimmtes Land, sondern beinhaltet, dass eines solche Kampagne nicht ohne die entsprechenden Voraussetzungen erfolgreich umzusetzen ist. Weder in Thailand, noch in Vietnam noch in Deutschland. Warum sollten in Deutschland die Voraussetzungen so viel besser sein? Natürlich sind die Kosten in Europa um ein vielfaches höher.

Bedenken kannst du nicht verstehen?
Ich entnehme deinen Worten allerdings, dass du die Bedenken offenbar tatsächlich nicht verstehen kannst bzw nicht zur Kenntnis nehmen willst.

Ich möchte daher noch mal an hand einiger Zitate die Problematik beleuchten
Antigenic drift in avian influenza viruses in their original aquatic bird reservoirs is limited but, after the virus has spread into domestic poultry, it can become more pronounced. Recent examples of antigenic drift, which are relevant to recently emerging influenza viruses, are found in the H5 and H9 subtypes in Asia (Tables I and II). Since antigenic drift is mediated by antibody pressure, researchers must accept that antigenic variation in influenza viruses is caused by immune pressure in poultry. Thus, vaccination can potentially contribute to increasing the rate of antigenic drift (20).
Reassortment: antigenic drift Influenza viruses exhibit a high frequency of reassortment. Microbial adaptation and change: avian influenza R.G. Webster D.J. Hulse
Eine inapparent verlaufende Infektion bei geimpften Tieren liegt also durchaus im Bereich des möglichen. Wie die Experimente von van der Goot zeigen, sind Sentineltiere nicht immer von Nutzen.

The alternative strategy is culling plus vaccination. This method was adopted by the People’s Republic of China and Indonesia in 2004 for the control of highly pathogenic H5N1/04 influenza virus. There are diverse opinions on this strategy, which was used by Mexico to control highly
pathogenic H5N2 in the 1990s. Although highly pathogenic H5N2 has not been reported in poultry in Mexico since this measure, the precursor virus was not
eradicated, continues to circulate and has become highly pathogenic in poultry in Central America and the USA in 2004 R.G. Webster D.J. Hulse

Hierzu auch :
An outbreak of avian influenza (AI) caused by a low-pathogenic H5N2 type A influenza virus began in Mexico in 1993 and several highly pathogenic strains of the virus emerged in 1994-1995. The highly pathogenic virus has not been reported since 1996, but the low-pathogenic virus remains endemic in Mexico and has spread to two adjacent countries, Guatemala and El Salvador. Measures implemented to control the outbreak and eradicate the virus in Mexico have included a widespread vaccination program in effect since 1995. Because this is the first case of long-term use of AI vaccines in poultry, the Mexican lineage virus presented us with a unique opportunity to examine the evolution of type A influenza virus circulating in poultry populations where there was elevated herd immunity due to maternal and active immunity. We analyzed the coding sequence of the HA1 subunit and the NS gene of 52 Mexican lineage viruses that were isolated between 1993 and 2002. Phylogenetic analysis indicated the presence of multiple sublineages of Mexican lineage isolates at the time vaccine was introduced. Further, most of the viruses isolated after the introduction of vaccine belonged to sublineages separate from the vaccine's sublineage. Serologic analysis using hemagglutination inhibition and virus neutralization tests showed major antigenic differences among isolates belonging to the different sublineages. Vaccine protection studies further confirmed the in vitro serologic results indicating that commercial vaccine was not able to prevent virus shedding when chickens were challenged with antigenically different isolates. These findings indicate that multilineage antigenic drift, which has not been observed in AI virus, is occurring in the Mexican lineage AI viruses and the persistence of the virus in the field is likely aided by its large antigenic difference from the vaccine strain. Garcia M, Crawford JM: Heterogeneity in the haemagglutinin gene and emergence of the highly pathogenic phenotype among recent H5N2 avian influenza viruses from Mexico.
Wenn du dir nur mal die Mühe machtest, auf die Zeitspannen zu achten, würdest du bemerken, dass es hier um die Größenordnung mehrerer Jahre geht. Es macht also wenig Sinn, bereits nach einigen Monaten den Stellenwert und die Effizienz einer solchen Maßnahme beurteilen zu wollen. Die Bedingungen in Mexiko sind zumindest grundsätzlich vergleichbar. Nachdem auch die Impfstoffe im wesentlichen gleich geblieben sind, sehe ich keinen Anlass, im Fall Vietnam die bisher gemachten Felderfahrungen außen vor zu lassen.

...Impfstoff, und zwar, was auch nicht selbstverständlich ist, in akzeptabler, gleichbleibender Qualität...

Doch, wäre bei uns selbstverständlich, da sonst nicht zulässig gemäß GMP (Good Manufacturing Practice), die rechtsverbindlich für alle Länder ist, die sich auf einen bestimmten Standard geeinigt haben (u.a. USA, Europa und Japan). China gehört nicht dazu, und von dort fehlt in der Tat die Transparenz.
Standardisierung stellt sehr wohl eines der Probleme dar. Das hängt u.a. zusammen mit der Hühnereikultivierung, hierdurch bedingte Genveränderungen des Seedvirus, Verunreinigungen u.v.a.m. (Siehe hierzu u.a. The WHO Expert Committee on Biological Standardization )
Current technologies permit discrimination between vaccinated and naturally infected birds; however, vaccines are not standardized on the basis of antigen content. Webster: H5N1 Outbreaks and Enzootic Influenza

Es geht aber weniger um die Bewertung des Produkts in einem Referenzlabor, sondern um die Probleme, die in der Praxis, im Feldeinsatz auftreten:
However, the protection in conventional poultry in the field will always be less than that seen in specific-pathogen-free poultry under laboratory conditions because of other factors, such as improper vaccination technique, reduced vaccine dose, immunosuppressive viruses and improper storage & handling of vaccines. The other 4 components of a control strategy, as presented in item 1, are essential, because vaccines and their use are not perfect.
Swayne: Vaccines and vaccination to control avian influenza

[Pizol: ...das Hauptproblem stellt aber die evolutionäre Instabilität dar, die sich hierbei einstellen und die zu ganz und gar unerwarteten Ergebnissen führen kann.

Wie bei humanen Influenzaviren, die im Winter meist schon andere sind als die, gegen die der für die Saison hergestellte Impfstoff wirkt. Das allein macht aber noch keinen Artensprung wie bei H3N8.
Zitat:
Da ist erst mal genetische Instabilität. Mit "Artensprung" hat das zunächst mal wenig zu tun. Z.B aber mit der Möglichkeit einer Recombination mit einem anderen Segment innerhalb desselben Virus. Beispiel Chile 2003 Recombination HA /NP Gen. In diesem Fall entsteht schlagartig ein neuer Virus mit neuen Eigenschaften. Im Prinzip potenziell auch mit einer geänderten Wirtsspezifität.

Für aviäre Influenzaviren. Oder siehst Du die gleiche Gefahr bei der humanen Grippeimpfung, die jedes Jahr (und jetzt erst recht) angepriesen wird wie Sauerbier ?
Aviäre AIViren unterscheiden sich zwar in vielerlei Hinsicht von humanadaptierten Viren, die Gefahr ist aber selbstverständlich bei allen Influenzaviren in vergleichbarer Weise gegeben.
 
Vietnam
a) 31.08.06
b) 30,08.06 (4)
10.08.06 (5)
Seit Anfang 2004 Ausbrüche im ganzen Land
Ab 26.01.06 keine neuen Meldungen.
Im August 06 Verdacht auf H5 (05.08.06) bei Stör-chen (Ho Chi Minh Stadt) & H5N1Nachweis bei klinisch unauffälligen Enten (Ben Tre Provinz),
H5N1 Verdacht bei Gänsen im Süden des Landes & H5 Verdacht bei Enten (Ho Chi Minh Stadt.)
http://www.fli.bund.de/fileadmin/us...heitsgeschehen/avi_Flu/lb_influenza060905.pdf

Man kann sich natürlich auch die Reports der "World Organisation for Animal Health" nachschlagen. Sicherlich haben die Behörden in Vietnam es auch nicht so einfach bei den geimpften Tieren H5N1 festzustellen.
http://www.oie.int/downld/AVIAN INFLUENZA/A_AI-Asia.htm
 
HIGHLY PATHOGENIC AVIAN INFLUENZA IN VIETNAM
Follow-up report No. 18 (covering the period from 24 February 2006 to 29 August 2006)

See also: 21 September 2006, 23 February 2006, 26 January 2006, 26 January 2006, 2 December 2005, 1 July 2005

Information received on 25 and 30 August 2006 from Dr Bui Quang Anh, Director, Department of Animal Health, Ministry of Agriculture and Rural Development, Hanoi:

End of previous report period: 23 February 2006 (see Disease Information, 19 [8], 142, dated 23 February 2006).

End of this report period: 30 August 2006.

Identification of agent: highly pathogenic avian influenza virus type H5N1.

Date of first confirmation of the event: 6 January 2004.

Clinical disease: yes.

Nature of diagnosis: clinical and laboratory.

New outbreaks:

First administrative division Lower administrative division Type of epide-miolo-gical unit Name of the location Date of start of the outbreak Spe-cies Number of animals in the outbreaks*
susceptible cases deaths destroyed slaugh-tered
Ben Tre Thanh Phu village Tan Hung 6 August 2006 avi 50 2 0 50 0
Ben Tre Thanh Phu village Tan Hung 15 August 2006 avi 66 8 0 66 0

* outbreaks of infection

Affected population: unvaccinated duck flocks. The virus was identified in samples randomly collected from the field during routine surveillance, but no clinical signs were observed.

Diagnosis:

Laboratory where diagnostic tests were performed Species examined Diagnostic tests used Dates Results
Regional Animal Health Centre, Ho Chi Minh City avi - real-time RT-PCR(1)

- virus isolation 12 and 25 August 2006 positive

Treatment of affected animals: no
Vaccination prohibited: no
Final report: no

(1) real-time RT-PCR: real-time reverse transcriptase - polymerase chain reaction

OIE Disease Information 31 August 2006 Vol. 19 - No. 35

Wie es aussieht, handelt sich um nicht geimpfte Tiere, die aber keine, oder zumindest keine stärkeren Symptome zeigten. Die Feststellung erfolgte im Rahmen einer Routineuntersuchung

Eine inapparent verlaufende Infektion bei geimpften Tieren liegt also durchaus im Bereich des möglichen. Wie die Experimente von van der Goot zeigen, sind Sentineltiere nicht immer von Nutzen.
Vorläufig kein weiterer Kommentar
 
Pizol: Der Konsum von Geflügelprodukten soll zugunsten von Fisch deutlich zurückgegangen sein.
Der Konsum von durchgegarten Geflügelprodukten soll doch harmlos sein, wird zumindest bei uns propagiert ? An der Menge kann es also nicht liegen, sondern schon an der Art des Verzehrs, z. B. roher Produkte.
Warum sollten in Deutschland die Voraussetzungen so viel besser sein?
Weil es bereits Impfzwang gibt. Gegen ND (bei Hühnern und Puten).

Zu den Übetragungswegen:
Über Fahrzeuge, Mist, Futter oder Transportkisten kann der Seuchenerreger indirekt übertragen bzw. verschleppt werden. Der Mensch ist ein bedeutsamer Überträger der Seuche: über nicht gereinigte und desinfizierte Kleider, Schuhe oder Hände kann er die Krankheit weiter verbreiten. Wildvögel, Ratten, Mäuse und Insekten stellen ebenfalls große Risiken dar, ganz besonders in der Freilandhaltung. Der als Dünger auf die Felder aufgebrachte Geflügelkot ist eine zusätzliche große Gefahr.“
http://www.lfas.bayern.de/arbeitsme...beitsstoffe/zoonosen/steckbrief/newcastle.htm

Hier werden ganz selbstverständlich alle denkbaren Übertragungswege genannt, ohne ständig einen, der nicht mehr erwiesen ist als alle anderen, ständig zu betonen oder gar nur darauf alle Maßnahmen zu begründen.

Anders in der Schweiz, wo die Impfung gegen ND gerade bei Hühnern verboten ist:
http://66.102.9.104/search?q=cache:...ease+Impfung+Schweiz&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=1
Denen würde ich die Argumentation gegen eine H5N1-Impfung aus diesem Grund noch abnehmen.

http://www.netzeitung.de/vermischtes/vogelgrippe/401330.html
In Deutschland wartet man anscheinend darauf, bis das FLI soweit ist bzw. eine protektionierte Firma, die dann diesen Impfstoff herstellen darf.

Was ist denn Deines Erachtens, Pizol, der Grund, dass ein deutsches Institut überhaupt bei der Impfstoffentwicklung gefördert wird ? Warum lässt die EU neben den bestehenden weitere H5N1-Tier-Impfstoffe zu ? Damit sie in der Schublade bleiben ?

Wenn man mal schaut, was allein 1997 in Hong Kong herumgeschwirrt ist:
http://jvi.asm.org/cgi/content/abstract/74/14/6309
(siehe da, auch H3N8 war dabei), haben wir keine Ahnung, welche Faktoren beim Antigendrift eine Rolle spielen.:

13.115 Kotproben von Zugvögeln (inclusive 4.674 Enten) wurden zwischen 2002 und 2005 in Hongkong (n=6.005) und Poyang (n=5.358) gesammelt. Dabei wurden insge¬samt 44 Influenza-A-Viren sechs verschiedener Subtypen gefunden (0,34 %), nur 6 Pro¬ben hiervon der hoch pathogenenen „Asia-Variante“. Letztere wurden nur in Poyang festgestellt.
Die 6 Proben mit HPAI (hoch pathogener Vogelgrippe) wurden am Poyang-See (Südost-China) bei 2 Probenahmen im Januar und März 2005 von gesund erscheinenden Enten kurz vor ihrem Abzug („apparently healthy migratory ducks … just before their migration north“) isoliert. Dies stellt 0,1 % der dort beprobten Vögel dar.
Das Überleben dieser Vögel wird damit erklärt, dass sie sich vielleicht erst mit einem harmlosen H5-Virus infiziert, gegen diesen Antikörper gebildet haben, und dadurch möglicherweise besser gegen die hoch pathogene Variante geschützt waren.
Die Vögel von Poyang mögen sich bei Hausgeflügel in den Überwinterungsgebieten in Süd-China infiziert haben.
Es wurden in Poyang zwei verschieden Genotypen des Virus gefunden („Z“ und „V“)
.“
http://www.steiof.blogspot.com/
Pizol: Eine inapparent verlaufende Infektion bei geimpften Tieren liegt also durchaus im Bereich des möglichen. Wie die Experimente von van der Goot zeigen, sind Sentineltiere nicht immer von Nutzen.
Da ich mir auch hier nicht sicher bin, ob Du meinen Text richtig gelesen hast, hier noch mal:
Pizol: Trotz Impfung kommt es dann zu, meist blande und unbemerkt verlaufenden Infektionen.
Vogelklappe: Nicht bei ungeimpften Tieren im Bestand, an denen sich auch das Feldvirus untersuchen ließe.
Sinn der Impfungen ist, die Virusausscheidung und damit das weitere Infektionsrisiko zu reduzieren. Es wird gar nicht zwingend unterstellt, dass geimpfte Tiere überhaupt keine Viren mehr ausscheiden, aber wenig genug, um die Ausbreitung der Seuche bzw. Ansteckungsgefahr des Menschen signifikant zu reduzieren.
Wo waren in der Praxis Sentineltiere „nicht von Nutzen“ bzw. wo (konkret) sind auch sie nach Infektion klinisch unauffällig geblieben ?
Pizol:...dass es hier um die Größenordnung mehrerer Jahre geht. Es macht also wenig Sinn, bereits nach einigen Monaten den Stellenwert und die Effizienz einer solchen Maßnahme beurteilen zu wollen.
Vietnam lief die Zeit davon. Alle Maßnahmen fanden bereits nach der ersten Ausbruchswelle statt, ohne dass sie die Auswirkungen der zweiten Welle ausreichend hätten abmildern können. In Vietnam starben Menschen, und die Keulungen waren in keiner Weise ausreichend, die Situation in den Griff zu bekommen, das hat die Regierung zum Handeln veranlasst.
Pizol: Wie es aussieht, handelt sich um nicht geimpfte Tiere, die aber keine, oder zumindest keine stärkeren Symptome zeigten. Die Feststellung erfolgte im Rahmen einer Routineuntersuchung.
Bei Enten ist ja schon bekannt, dass sie unscheinbare Virusträger sein können (s.o.). Außerdem sind „unvaccinated flocks“ keine Einzeltiere, sondern ganze ungeimpfte Bestände. Dort H5N1 noch zu finden (so wie vorher auch) ist ja nicht weiter verwunderlich.
 
Zu den Übetragungswegen:
Über Fahrzeuge, Mist, Futter oder Transportkisten kann der Seuchenerreger indirekt übertragen bzw. verschleppt werden. Der Mensch ist ein bedeutsamer Überträger der Seuche: über nicht gereinigte und desinfizierte Kleider, Schuhe oder Hände kann er die Krankheit weiter verbreiten. Wildvögel, Ratten, Mäuse und Insekten stellen ebenfalls große Risiken dar, ganz besonders in der Freilandhaltung. Der als Dünger auf die Felder aufgebrachte Geflügelkot ist eine zusätzliche große Gefahr.“
http://www.lfas.bayern.de/arbeitsme...beitsstoffe/zoonosen/steckbrief/newcastle.htm

Hier werden ganz selbstverständlich alle denkbaren Übertragungswege genannt, ohne ständig einen, der nicht mehr erwiesen ist als alle anderen, ständig zu betonen oder gar nur darauf alle Maßnahmen zu begründen.
Das ist doch trivial, dass eine Infektion durch alles Mögliche von einem infizierten Bestand zum nächsten verschleppt werden kann. Voraussetzung ist aber, dass erstmal irgendwo die Infektion vorhanden ist! Da es bei uns keine (H5N1-)infizierten Hausgeflügelbestände gibt, bleiben nur die Wildvögel als Infektionsquelle. Wenn du mit "Maßnahmen" die Aufstallung meinst, ist sie also gerechtfertigt.
 
Pizol: Der Konsum von Geflügelprodukten soll zugunsten von Fisch deutlich zurückgegangen sein.

Der Konsum von durchgegarten Geflügelprodukten soll doch harmlos sein, wird zumindest bei uns propagiert ? An der Menge kann es also nicht liegen, sondern schon an der Art des Verzehrs, z. B. roher Produkte.
Zitat:
Ein Rückgang des Konsums wirkt sich doch auf allen Ebenen aus: Weniger Konsum = Rückgang /Ausdünnung der Bestände, weniger Vermarktung, Schlachtung usw. Es wurden zB auch Schlachthäuser geschlossen. Der gesamte "Load" wird hierdurch geringer

Warum sollten in Deutschland die Voraussetzungen so viel besser sein?

Weil es bereits Impfzwang gibt. Gegen ND (bei Hühnern und Puten).
die Impfungen sind weder hinsichtlich des Verfahrens und der Risiken, noch des Aufwands vergleichbar. Natürlich kann man spekulieren, wie eine Impfkampagne in Deutschland umgesetzt werden könnte. Ich stelle aber die Frage, wo ausgebildetes Personal, das Know how und nicht zuletzt die wissenschaftliche Federführung ad hoc in einer - man ist versucht zu sagen - "Epoche" von Mittelkürzung, Stellenbbau, -"Nichtbesetzung vakanter Lehstühle und angeblich chronisch leerer Kassen herkommen soll. Das Desaster im Spätwinter 2006 ist zumindest z Teil auf das Fehlen qualifizierter Fachleute und zuvor gekürzter Mittel zurückzuführen.

In Deutschland wartet man anscheinend darauf, bis das FLI soweit ist bzw. eine protektionierte Firma, die dann diesen Impfstoff herstellen darf.

Was ist denn Deines Erachtens, Pizol, der Grund, dass ein deutsches Institut überhaupt bei der Impfstoffentwicklung gefördert wird ? Warum lässt die EU neben den bestehenden weitere H5N1-Tier-Impfstoffe zu ? Damit sie in der Schublade bleiben ?
Auf was man in Deutschland, besser gesagt, die Verantwortlichen warten, scheint mir ziemlich unklar zusein. Die Entwicklung neuer Verfahren und Impfstoffe wird aber sicher in internationalem Maßstab, möglicher weise in anderen Ländern mit mehr Schubkraft, vorangetrieben werden. Sollten sich neue Instrumente als erfolgversprechend erweisen, wird sich Deutschland nicht abseits stellen können, nicht einmal mit Leuten wie Seehofer.

Welche Verfahren sich leztlich durchsetzen werden, und vor allem wann, ist aber noch nicht abzusehen.

Ein wirklicher Durchbruch ist m.E. erst dann zu erwarten, wenn es - unter einsatz welcher Verfahren auch immer - gelingt, eine wirksame Immunantwort gegen invariable Teile des Virusgenoms auszunutzen, Ansätze in dieser Richtung gibt es zahlreiche.

(siehe da, auch H3N8 war dabei), haben wir keine Ahnung, welche Faktoren beim Antigendrift eine Rolle spielen.:

„13.115 Kotproben von Zugvögeln (inclusive 4.674 Enten) wurden zwischen 2002 und 2005 in Hongkong (n=6.005) und Poyang (n=5.35 gesammelt. Dabei wurden insge¬samt 44 Influenza-A-Viren sechs verschiedener Subtypen gefunden (0,34 %), nur 6 Pro¬ben hiervon der hoch pathogenenen „Asia-Variante“. Letztere wurden nur in Poyang festgestellt.
Die 6 Proben mit HPAI (hoch pathogener Vogelgrippe) wurden am Poyang-See (Südost-China) bei 2 Probenahmen im Januar und März 2005 von gesund erscheinenden Enten kurz vor ihrem Abzug („apparently healthy migratory ducks … just before their migration north“) isoliert. Dies stellt 0,1 % der dort beprobten Vögel dar.
Das Überleben dieser Vögel wird damit erklärt, dass sie sich vielleicht erst mit einem harmlosen H5-Virus infiziert, gegen diesen Antikörper gebildet haben, und dadurch möglicherweise besser gegen die hoch pathogene Variante geschützt waren.
Die Vögel von Poyang mögen sich bei Hausgeflügel in den Überwinterungsgebieten in Süd-China infiziert haben.
Es wurden in Poyang zwei verschieden Genotypen des Virus gefunden („Z“ und „V“).“
Die Funde in China unterstreichen nur die Notwendigkeit ausgedehnter serologischer und virologischer Studien der WV population, also einer Aufgabe, die man sich in den letzten Jahren sparen zu können glaubte.
Die beiden Genotypen von Poyang haben sich durch Reassortment vermischt und zu dem am Quinhai See aufgetretenen Virus geführt, der seinen Zug bis nach Europa und Afrika angetreten ist.(Quinhai Klade: HA,NA und NP =Genotyp V, übrige Gene = Genotyp Z) Der Poyang See ist übrigens 1700 km vom Qinhai See entfernt.
Dass Kreuzimmunität möglicherweise eine ganz entscheidende Rolle bei dem derzeitigen Seuchenzug spielen könnte, wurde auch hier im Forum schon mehrfach begründet dargelegt.

Wo waren in der Praxis Sentineltiere „nicht von Nutzen“ bzw. wo (konkret) sind auch sie nach Infektion klinisch unauffällig geblieben ?
Das ergibt sich - neben anderen Überlegungen - aus den von J van der Goot in Holland durchgeführten Untersuchungen und eben aus der Forderung, dass Geimpfte Tiere sowenig Virus ausscheiden, dass eine Infektion nicht mehr stattfindet. Wenn die Angaben aus Vietnam stimmen, kam es hier zu einer, zumindest nicht sehr ausgeprägten, Symptomatik. Man kann spekulieren, dass ein unter dem Impfdruck ("selective pressure") selektierter Stamm mit abgeschwächter Virulenz oder Kreuzimmunität eine Rolle gespielt haben könnte.

Man muss sich immer das enorme Mutationspotential von RNA Viren vor Augen halten, das bei etwa 10>-4 nb liegt. Das bedeutet grosso modo eine Mutation pro Virusgenom. Bei einer Infektion entstehen eine Unzahl von Mutanten, von denen die meisten funktionelle Defizite haben, von den lebensfähigen setzt sich aufgrund des selektive pressure i.a. nur eine Form durch. Kommt es hier zu Eingriffen, z.B durch Impfung, verschiebt sich das Gleichgewicht sofort. Unabhängig davon wirken auch das unspezifische Immunsystem sowie die Zellgebundene Immunantwort.
 
Raven: Das ist doch trivial, dass eine Infektion durch alles Mögliche von einem infizierten Bestand zum nächsten verschleppt werden kann. Voraussetzung ist aber, dass erstmal irgendwo die Infektion vorhanden ist! Da es bei uns keine (H5N1-)infizierten Hausgeflügelbestände gibt, bleiben nur die Wildvögel als Infektionsquelle.
Um diese Quelle ging es doch gar nicht.

Extra noch 'mal für Raven, aber ich empfehle dringend, Steiof im Zusammenhang zu lesen, anstatt mir wieder ausschnitthaftes Zitieren zu unterstellen (gesamter Text ist zu lang und im obigen Link zu finden). Alle Zitate von Steiof, weil er es so kompakt darstellt.

"Bei den Ausbrüchen im Freiland gibt es keine Ausbreitungsfächer der Seuche. Dies wäre aber zu erwarten, wenn Zugvögel das Virus transportieren.

Weltweit werden praktisch keine gesunden Vögel mit HPAI gefunden werden (bei mittlerweile weit über 100.000 beprobten Wildvögeln nur 6 Enten am Poyang-See in Südostchina, von denen man annehmen kann, dass sie sich kurz zuvor infiziert hatten).

Die Geflügelpest macht vor Ländergrenzen halt (z.B. Japan, Süd-Korea, Malaysia, Phillippinen, Australien). Ausschlaggebend sind somit Einfuhrkontrollen und der Umgang mit den Geflügelhaltungen in den einzelnen Staaten, nicht aber Zugvögel, die Staatsgrenzen normalerweise ignorieren.

Noch immer findet illegaler Handel mit Hühnern aus China statt (Aufgriffe in Italien im Oktober 2005 und in Großbritannien, Ausbruch in Nigeria). Auch mit gehandelten Wildvögeln gelangte das Virus nach Europa. Zum anderen aber ist es der Handel mit Geflügelprodukten. Hierzu zählt insbesondere Geflügelkot zur Düngung in der Fischereiwirtschaft, aber auch in der Landwirtschaft. Zur Düngung werden auch Abfälle aus Schlachthäusern verwandt. Schlimmer noch: Nach aktuellen Informationen (siehe Quelle3) werden Schlachthausabfälle und sonstige organische Abfälle der Massengeflügelhaltung (einschließlich Kadaver) zu Futtermitteln verarbeitet – wiederum auch für Geflügel. Offenbar entsorgt sich die Geflügelindustrie ihrer Abfälle durch den Verkauf derselben. Parallelen zum BSE-Skandal sind auffällig. Das Virus ist wochenlang im Kot und anderem organischen Material überlebensfähig

Für wesentlich wahrscheinlicher halte ich aber den Weg über Dünger. Hierauf weisen die hauptsächlich betroffenen Wasservögel hin. Ich habe nirgends gelesen oder gehört, dass Kontrollen der ausgebrachten Dünger vorgenommen wurden und dieser Infektionsweg ausgeschlossen werden kann. Hier müsste intensiv gefahndet werden, denn wenn Geschäfte zu machen sind, sind auch Falschdeklarationen nicht auszuschließen (siehe „Gammelfleisch-„ und BSE-Skandal, illegaler Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten).

Hingegen sollte bei jedem neuen Ausbruch der Seuche bei Wildvögeln die Frage im Mittelpunkt stehen, wie das Virus in die Landschaft (und damit die Nahrungskette) eingebracht wurde. Welche Geflügelprodukte sind verwendet worden? Wo stammen diese her? Ist irgendwo Geflügelkot aus Befallsgebieten untergemischt worden? Sind alle Düngerlieferungen richtig deklariert worden? Im Grunde genommen könnte bei jedem neuen Ausbruch in Deutschland sofort eine Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt werden.

In Japan und Süd-Korea sind keine Ausbrüche in Wildvogelbeständen festgestellt worden, was bei über einer Million allein in Südkorea überwinternder Wasservögel wirklich be¬merkenswert ist – und das nur 500 km von Südchina entfernt, wo seit rund 10 Jahren die Seuche existiert! Es gab Ausbrüche in Geflügelhaltungen, mit kleinen Opferzahlen bei Wildvögeln. Dieses waren aber keine Zugvögel, sondern z.B. Krähen, die Abfälle fraßen.

Auf welche Weise ist das Virus in die Landschaft eingebracht worden? Welche Transporte von Geflügel- oder Geflügelprodukten sind hierfür verantwortlich? Die Beschlagnahme von 55 Tonnen Geflügelfleisch aus China in Antwerpen Mitte Januar ist nur ein Schlaglicht auf mögliche Handelswege (weitere Hinweise zur möglichen Verbreitung durch Aquakulturen auch nach Europa siehe Feare 2006).

Es wird aber nirgendwo darüber Auskunft gegeben, welche Vögel denn den Erregern von A nach B transportiert haben können. Weder für Rügen noch für den Bodensee liegen hierzu Aussagen vor
."

Aber Raven kennt diese Vogelarten bestimmt. Dann nenne sie doch bitte auch, zumindest als Hypothese. Warum aber nur haben sie mit der Weitergabe des Virus bis außerhalb der Zugzeit gewartet ?
Wenn du mit "Maßnahmen" die Aufstallung meinst, ist sie also gerechtfertigt.
Nein, finde ich eben nicht. Sie macht nur in unmittelbaren Ausbruchsgebieten Sinn, wenn H5N1 auch in Wildvögeln gefunden wurde und auch nur dann, wenn dies unter echten Quarantänebedingungen erfolgt. Das war weder in Sachsen noch bei dem Dresdner Schwan der Fall; man fand keinen einzigen infizierten Wildvogel in der weiteren Umgebung. Immerhin ist der Gesetzgeber dieser Logik insoweit gefolgt, dass die Aufstallung derzeit auf Risikogebiete beschränkt wurde. Man kann nur hoffen, dass aus dem Umstand der Ausbrüche außerhalb jeder Zugzeit weiter dazugelernt wird.

Warum soll ich meine Katze einsperren, weil nebenan ein infizierter Greifvogel runterkam ? Viel wichtiger wäre es doch herauszufinden, was dieser aufgenommen hat, um zu beurteilen, ob Katzen dazu ebenfalls Zugang gehabt haben könnten. In dem Fall wäre es seuchenhygienisch geradezu hirnrissig, potentiell infektiöse Katzen auch noch ins Haus zu sperren. Gerade in einem Sperrgebiet würde ich dagegen klagen.
Pizol: Der gesamte "Load" wird hierdurch geringer
Das ist der zweiten Ausbruchswelle in Vietnam nicht zu entnehmen. Da der "Load" offenbar nicht geringer wurde bzw. die Verringerung nicht ausreichte, ist ja geimpft worden.
Pizol: ...wo ausgebildetes Personal, das Know how und nicht zuletzt die wissenschaftliche Federführung ad hoc...herkommen soll.
Statt dessen drückt man die Ausbreitungsprophylaxe jedem einzelnen Halter aufs Auge ? Das ist übrigens meine größte Kritik, dass man den Tierschutz ausgerechnet im Seuchenfall – Laien überlässt. Und sei es irgend welchen Leuten, die kranken Wildvögeln in jedem Fall helfen, wenn sie feststellen, dass keine öffentliche Einrichtung sie ihnen noch abnimmt, außer zum Zwecke der Euthanasie.
Pizol: Das Desaster im Spätwinter 2006...
Was meinst Du hier ?
Pizol: Sollten sich neue Instrumente als erfolgversprechend erweisen, wird sich Deutschland nicht abseits stellen können, nicht einmal mit Leuten wie Seehofer.
Das ist auch gut so. Ohne Seehofer als Gesundheitsminister hätte es in den 80er Jahren erheblich weniger HIV- und Hepatitis-infizierte Bluter durch Blutprodukte gegeben. Leider gab es damals noch keine EU-Gesetze, die ihn schlicht zum Handeln gezwungen hätten.
Pizol: Das ergibt sich - neben anderen Überlegungen - aus den von J van der Goot in Holland durchgeführten Untersuchungen und eben aus der Forderung, dass Geimpfte Tiere sowenig Virus ausscheiden, dass eine Infektion nicht mehr stattfindet.
Versteh ich einfach nicht, Pizol, ich spreche von ungeimpften Tieren in einem geimpften Bestand, die bei einem Eintrag von außen doch erkranken und damit als Indikator fungieren. Wo hat denn das in der Praxis nicht funktioniert ?
Man muss sich immer das enorme Mutationspotential von RNA Viren vor Augen halten,...
Kommt es hier zu Eingriffen, z.B durch Impfung, verschiebt sich das Gleichgewicht sofort. Unabhängig davon wirken auch das unspezifische Immunsystem sowie die Zellgebundene Immunantwort.
Die Newcastle Disease wird auch durch RNA-Viren hervorgerufen, von denen derzeit neun Serotypen bekannt sind (PMV-1 bis PMV-9). Man impft Nutzgeflügel, ohne dass PMV-1 in anderen Populationen (z. B. Tauben) verschwunden wäre. Warum hast Du nicht schon lange diese Impfung, auf die man jetzt aufsetzen kann, aus den gleichen Gründen in Frage gestellt, Pizol ? Inwiefern würden denn Kombiimpfungen (von denen ich grundsätzlich nichts halte) gegen die ohnehin erfolgende ND, die auch vor H5N1 schützen, den staatlichen Aufwand erhöhen ? Es wird doch sowieso fast alles auf den Bürger/Unternehmer/Kunden abgewälzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum sollten in Deutschland die Voraussetzungen so viel besser sein?
Weil es bereits Impfzwang gibt. Gegen ND (bei Hühnern und Puten).
Das ist dein Ernst mit dem Impfzwang? Eigentlich hast du ja mal recht. Leider sieht es in der Praxis ein wenig anders aus. Frag doch mal bei den Kleinhaltern von Geflügel, ob diese die Impfung gegen:
Newcastle Disease - Atypische Geflügelpest
Von einem hohen Anteil wirsd du die Gegenfrage bekommen:
Was ist das?
und wenn man sie auf den "Impfzwang" in Deutschland anspricht, wirsd du sicherlich sehr sehr oft zu hören bekommen, das wußte ich nicht.
Bei den organisierten Rassegeflügelzüchter sieht es besser aus, schon alleine wegen der notwendigen Bescheinigung bei Ausstellungen.

Impfzwang und ND im Vergleich zu Vogelgrippe hinkt mehr als nur leicht hinterher. Wie dir sicher bekannt sein sollte, wird ND eigentlich über das Trinkwasser geimpft. Bei einer Impfung gegen Geflügelpest würde wohl eher die Impfung per Injektion zum Einsatz kommen, was sicherlich wiederrum viele Kleinhalter abschrecken wird und damit eine Durchimpfung in Deutschland ziemlich sicher nicht stattfinden würde. In der "Großgeflügelproduktion" wäre dies halt nur eine weitere von manchmal schon über 20 Impfungen.
Aber wem sage ich das? War dir sicherlich doch bekannt, oder? Warum aber dann dieser Vergleich?
 
aday: Das ist dein Ernst mit dem Impfzwang? Eigentlich hast du ja mal recht.
Hoppla. So was aus Deiner Feder ? Einsamer Strich im Kalender...
aday: ...und wenn man sie auf den "Impfzwang" in Deutschland anspricht, wirsd du sicherlich sehr sehr oft zu hören bekommen, das wußte ich nicht.
Was ist das nun ? Spekulation oder Erfahrung ? Zu welcher Zeit ? Ehrlich, bitte.

„...dass jeder Besitzer eines Hühner- oder eines Truthühnerbestandes verpflichtet ist, seine Tiere regelmäßig durch einen Tierarzt gegen die Newcastle-Disease impfen zu lassen. Dabei spielt die Größe des Bestandes keine Rolle.
Das Unterlassen der Impfung stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, und kann mit einer Geldbuße bis zu 25.000 Euro geahndet werden
.“
http://www.horb.de/ceasy/modules/cms/index.html?cPageId=317

Dann quantifiziere doch bitte mal Deine konkrete Erfahrung, aday. Wieviel Prozent der Hühnerhalter nehmen eine solche Strafe in Kauf ?

Worauf ich hinaus wollte, steht bereits in den obigen Links:

Schon jetzt darf nur mit geimpftem Lebendgeflügel gehandelt werden.“
http://www.lfas.bayern.de/arbeitsme...beitsstoffe/zoonosen/steckbrief/newcastle.htm
Also bei Warenbewegung. Vergiß’ den Kleinhalter mit seinen Hühnern, der nur selbst die Eier verzehrt.
aday: Wie dir sicher bekannt sein sollte, wird ND eigentlich über das Trinkwasser geimpft.
Es wäre wirklich hilfreich, wenn Du vor Deinen Antworten meine Links wenigstens überfliegen würdest.

Der Impfstoff kann per Aerosol und Trinkwasser verabreicht werden und ist somit für Massenimpfungen geeignet.“
http://www.netzeitung.de/vermischtes/vogelgrippe/401330.html
Vogelklappe: In Deutschland wartet man anscheinend darauf, bis das FLI soweit ist bzw. eine protektionierte Firma, die dann diesen Impfstoff herstellen darf.
aday: Bei einer Impfung gegen Geflügelpest würde wohl eher die Impfung per Injektion zum Einsatz kommen, was sicherlich wiederrum viele Kleinhalter abschrecken wird...
Derzeit wäre das wohl so. Zur Zeit sehe ich aber in Deutschland keinen Anlaß für eine flächendeckende Impfung. Solange es Einzelausbrüche sind, sollte man lieber echte Ursachenforschung betreiben. Ungeachtet dessen würde sie eben per staatlicher Anordnung Pflicht, wenn es vorher zu massenhaftem Auftreten in Geflügelbeständen kommt. Das lässt sich mit entsprechenden Strafen genauso durchsetzen wie die Stallpflicht, da kannst Du unbesorgt sein. Aus welchem Grund werden denn Deines Erachtens Vogel-Impfstoffe durch das FLI entwickelt bzw. von der EU zugelassen ?
 
Zitat:
aday: ...und wenn man sie auf den "Impfzwang" in Deutschland anspricht, wirsd du sicherlich sehr sehr oft zu hören bekommen, das wußte ich nicht.

Was ist das nun ? Spekulation oder Erfahrung ? Zu welcher Zeit ? Ehrlich, bitte.
Wäre schön gewesen, wenn du nicht schon wieder aus dem zusammenhang gerissen hättest, von wegen Kleinhalter und Rassegeflügelzüchter.
Du kannst gerne mal hier schauen:
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=70775
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=19822
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=6155
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=57966
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=78604
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=112907
.
.
.
davon gibt es noch viel mehr, alleine in diesem Forum. In anderen Foren kannst du noch viel tollere Sachen lesen.

Aus aktuellem Anlass weist das Landratsamt darauf hin, dass jeder Besitzer eines Hühner- oder eines Truthühnerbestandes verpflichtet ist, seine Tiere regelmäßig durch einen Tierarzt gegen die Newcastle-Disease impfen zu lassen. Dabei spielt die Größe des Bestandes keine Rolle. Betroffene Hühnerhalter sollten sich deshalb bitte umgehend an Ihren Hoftierarzt wenden und die erforderliche Impfung veranlassen. Das Unterlassen der Impfung stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, und kann mit einer Geldbuße bis zu 25.000 Euro geahndet werden.
Schon wieder mal herrausgerissen. Das aus aktuellem Anlass hätte dich doch auch stutzig machen müssen bei deinem "Impfzwang".

Dann quantifiziere doch bitte mal Deine konkrete Erfahrung, aday. Wieviel Prozent der Hühnerhalter nehmen eine solche Strafe in Kauf ?
Prozente willst du wisssen? Das kannst du auch selber mal herausfinden und statistisch auswerten, wieviele nicht oder nicht korrekt impfen und wieviele beim ersten mal mit einer Geldstrafe rechnen müssten anstatt mit einer Verwarnung, müßtest du doch eigentlich gelernt haben Daten zu sammeln und Auszuwerten und mit SAS oder SPSS müßtest du ja weningstens auch arbeiten können. In Kauf nehmen diese Strafe? Was für eine Strafe? Hast du schon mal eine Überprüfung bei Kleinhaltern mitgemacht, die wohlmöglich ihre Tiere noch nicht einmal gemeldet haben? Überprüft werden meist leider nur die großen Betriebe. Ist halt einfacher. Bei mir hat das VetAmt z.B. noch nie nachgefragt oder wollte Unterlagen sehen. Die sind schon zufrieden, wenn ich denen den Namen meines Hoftierarztes gebe, der natürlich auch nicht dafür verantwortlich ist, das die Tiere geimpft sind. Aber keine Angst, ich impfe regelmäßig gegen ND und gegen andere Krankheiten. Gelte auch diesbezüglich als zuverlässig und meine Anlagen werden gelegentlich auch vom Tierschutzbeauftragten des VetAmtes wenn er gerade mal in der nähe ist, überprüft. Gelte als so etwas wie ein vorzeigeobjekt.
Es wäre wirklich hilfreich, wenn Du vor Deinen Antworten meine Links wenigstens überfliegen würdest.

„Der Impfstoff kann per Aerosol und Trinkwasser verabreicht werden und ist somit für Massenimpfungen geeignet.“
http://www.netzeitung.de/vermischtes...pe/401330.html
Das ist ja Toll:beifall: . Dieser Impfstoff ist aber noch nicht zugelassen und bei den alten geht das halt nicht so einfach, selbst wenn man gegen Geflügelpest in Deutschland impfen würde. Das hättest du aber weningsten auch dazu sagen können! Ich finde es schon einmal lobenswert, das du weiter unten darauf noch mal hinweist und das ND auch im Sprühverfahren geimpft werden kann ist richtig, aber nicht so gängig bei den Kleinhaltern, weil einfach zuwenige Tiere, daher entschuldige bitte meine Aussage, das ND eigentlich (oder sollte ich besser sagen, fast ausschließlich) über das Trinkwasser geimpft wird. Selbst in den Großbetrieben nimmt man meist TW.
 
Aday, die Diskussion erübrigt sich einfach mal wieder, wenn Du mich vorsätzlich missverstehen willst, weil Du offenbar nicht in der Lage bist, mit Inhalt zu antworten.
Vogelklappe: Spekulation oder Erfahrung ?
Antwort aday: Prozente willst du wisssen? Das kannst du auch selber mal herausfinden...
Also Spekulation Deinerseits. Hätte als Antwort völlig genügt. Im übrigen solltest Du wissen, daß man mit ein paar selbst gesammelten Daten keine statistisch aussagekräftige Erhebung machen kann und was eine seriöse Auswertung kostet. Du wärst doch der erste, der solche Daten anzweifeln würde, je nachdem, von wem sie stammen.
Aday: Das aus aktuellem Anlass hätte dich doch auch stutzig machen müssen bei deinem "Impfzwang".
Der aktuelle Anlaß bezieht sich nicht darauf, dass die ND-Impfung vorgeschrieben ist, sondern auf den expliziten Hinweis (als Erinnerung) darauf, dass sie Pflicht ist. Was hätte mich daran stutzig machen sollen ? Es ging doch nicht darum, aus welchem Anlaß irgendein Amt auf eine existierende Vorschrift hinweist.
aday: In Kauf nehmen diese Strafe? Was für eine Strafe? Hast du schon mal eine Überprüfung bei Kleinhaltern mitgemacht, die wohlmöglich ihre Tiere noch nicht einmal gemeldet haben?
Bis zu € 25.000,-. Darum ging es doch u.a. Wie käme ich dazu, Halter zu überprüfen ? Was soll diese Frage ?

Der Impfstoff kann per Aerosol und Trinkwasser verabreicht werden und ist somit für Massenimpfungen geeignet.“
bezog sich hierauf:
Aday: Bei einer Impfung gegen Geflügelpest würde wohl eher die Impfung per Injektion zum Einsatz kommen.
Du weißt also genau, wann (in welchem Jahr) es in Deutschland zu Massenimpfungen kommt und ebenso genau, dass bis dahin der FLI-Impfstoff noch keine Zulassung hat ? Herzlichen Glückwunsch, aday.
Aday: Dieser Impfstoff ist aber noch nicht zugelassen und bei den alten geht das halt nicht so einfach, selbst wenn man gegen Geflügelpest in Deutschland impfen würde. Das hättest du aber weningsten auch dazu sagen können!
Habe ich ja, ist Dein Problem, wenn Du das nicht liest oder nicht verstehen willst:
aday: Bei einer Impfung gegen Geflügelpest würde wohl eher die Impfung per Injektion zum Einsatz kommen, was sicherlich wiederrum viele Kleinhalter abschrecken wird...
Direkte Antwort Vogelklappe: Derzeit wäre das wohl so. Zur Zeit sehe ich aber in Deutschland keinen Anlaß für eine flächendeckende Impfung. Solange es Einzelausbrüche sind, sollte man lieber echte Ursachenforschung betreiben.
Einfach genau lesen, aday. Im Link steht sogar "Mit einem Abschluss des Zulassungsverfahrens sei jedoch erst in rund fünf Jahren zu rechnen." Das kann im Bedarfsfall natürlich beschleunigt werden, wie Dir sicher bekannt ist. Deswegen ja meine Einlassung, ob man vielleicht auf das FLI wartet und solange eben aufstallen läßt.
Vogelklappe: Es wäre wirklich hilfreich, wenn Du vor Deinen Antworten meine Links wenigstens überfliegen würdest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Spekulation Deinerseits. Hätte als Antwort völlig genügt. Im übrigen solltest Du wissen, daß man mit ein paar selbst gesammelten Daten keine statistisch aussagekräftige Erhebung machen kann und was eine seriöse Auswertung kostet. Du wärst doch der erste, der solche Daten anzweifeln würde, je nachdem, von wem sie stammen.
Genau das ist es was ich dir versuche die ganze Zeit klar zu machen. Wenn ich dir jetzt mal ein paar Zahlen sagen würde, würdest du diese sofort in der Luft zerreisen.

derzeitiger Stand bei uns im Ort nach meinem Kenntnisstand:
Vier Kleinhalter die selber Brüten und nicht Impfen, definitiv. Drei Kleinhalter wo schwer anzunehmen ist, das die impfen. Der achte war leider bei der Aufstallung im Herbst auffällig geworden beim VetAmt und hat Haltungsverbot.
Zwei Kleinhalter die geimpfte Legehennen kaufen aber dann nicht mehr impfen bis die Tiere im folgejahr geschlachtet werden. Ein Rassegeflügel und Taubenzüchter der eigentlich nur für die Impfbescheinigung für die Ausstellungen im Herbst Impft. Ein Direktvermarkter der meist geimpfte Tiere kauft und nicht ganz so konsequent, eher gelegentlich, die Folgeimpfungen durchführt. Ein Rassegeflügelzüchter der über seinen Verein regelmäßig impft und ich Impfe auch regelmäßig gegen ND. Meinst du wirklich das es besser aussieht, wenn man anstatt der einfachen Trinkwasserimpfung jetzt auch noch zum TA rennen soll für die Injektionen gegen Geflügelpest? Solange wir die heutigen Strukturen in Deutschland haben bei der Geflügelhaltung sehe ich da nicht so den erfolg einer Flächendeckenden Impfung per Injektion. Von Kontrollen der VetÄmter die hinter Gammelfleisch, Gamelgemüse und GenReis herrennen müssen, gleichzeitig auch noch mit Tierseuchen wie die neu hinzugekommene Blauzunge auf Trap gehalten werden und das auch noch bei zumeist schlechter Materieller und Personeller Ausstattung, braucht ein solcher "Impfverweigerer" genauso wie diejenigen die geschickt ihre Tiere trotz Aufstallung zumindest Zeitweise im Freilauf hatten, keine große Angst vor Bußgeldern zu haben.

Meinst du auf den Dörfern Deutschlandweit sieht es anders aus? Selbst in Horb am Neckar, wo du ja auf den "Aktuellen Anlass" hingewiesen hast, war es zumindest in den 3 1/2 Jahren die ich da gewohnt habe so und dabei gibt es die Impfpflicht für ND schon seit ungefähr 1995.

Zitat wie du sie auch in anderen Foren finden wirst:
Ich habe noch nie was geimpft.
Gelegentlich Wurmkur

Dieses Jahr auch keine Blutmilben oder Federläuse, da keine Spatzen mehr im Auslauf. Der Verteil dieser grossen Voliere. (Wegen Einstallung)

Jetzt wo sie raus dürfen, wollen sie gar nicht mehr!
 
Um diese Quelle ging es doch gar nicht.
Achso. warum zitierst du die Quelle dann?
Extra noch 'mal für Raven, aber ich empfehle dringend, Steiof im Zusammenhang zu lesen, anstatt mir wieder ausschnitthaftes Zitieren zu unterstellen (gesamter Text ist zu lang und im obigen Link zu finden). Alle Zitate von Steiof, weil er es so kompakt darstellt.
Steiof zählt alles Mögliche auf, was natürlich als Infektionsquelle in Frage kommt.

Es wird aber nirgendwo darüber Auskunft gegeben, welche Vögel denn den Erregern von A nach B transportiert haben können. Weder für Rügen noch für den Bodensee liegen hierzu Aussagen vor[/I]."

Aber Raven kennt diese Vogelarten bestimmt. Dann nenne sie doch bitte auch, zumindest als Hypothese. Warum aber nur haben sie mit der Weitergabe des Virus bis außerhalb der Zugzeit gewartet ?
Aber du, getreu Steiof folgend, weißt genau, dass es keine Vögel waren?

Steiof findet keine Erklärung für den Ausbruch auf Rügen, also mußte die eher in der Witzeecke anzusiedelnde Möglichkeit des Entkommens von Erregern aus dem FLI herhalten. Das Auftreten von H5N1 in der Wildvogelpopulation im Bodenseegebiet kann er ebensowenig erklären. Über die Steiof'schen Äußerungen wurde bereits früher ausgiebig diskutiert, das muss hier nicht wiederholt werden. Wer ihm glauben will, soll es tun, man kanns keinem übel nehmen, wenn er auf schöne, allgemein verständliche Theorien hereinfällt.

Nur dummerweise richten sich Viren nicht nach dem, was jemand glaubt, sondern erfordern systematische Untersuchungen, wenn man ihnen wirkungsvoll begegnen will. Auch das wurde hier schon zahllose Male wiederholt, dass man noch viel zu wenig über die Verbreitung innerhalb der Wildvogelpopulation, bzw. die Ursachen, die zu einem Ausbruch führen, weiß.
 
Thema: Herbstvogelzug und Verschärfung der Stallpflicht
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