Wiesenbrüterartikel im Falken

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D

Detlev

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Beiträge
1.388
Moin, Moin,
In der aktuellen Ausgabe des Falken (10/2006) ist ein längerer Artikel über die Bestandsrückgänge der Wiesenvögel und ihre Ursachen. Autoren sind Jochen Bellebaum und Helmut Kruckenberg sowie ein Kommentar von Einhard Bezzel dazu.

Wer also nicht die altbekannten Vorurteile hier weiter breittreten will sollte einen Blick hinein werfen.

Gruesse,
Detlev
 
Und für alle, die keinen Zugang zu dieser Zeitschrift haben ...

Könntest Du kurz die Ergebnisse zusammenfassen?

VG
Pere ;)
 
Moin, Moin,
da man hier nach so einer Zusammenfassung das hier eh nur für irrelevanten subjektiven Meinung nehmen wird spare ich mir die Mühe. Die Zeitschrift gibts in Deutschland an Bahnhofskiosken. Und da die Autoren wohl als relevant zu betrachten sind, sollte man das schon gelesen haben.

Gruesse,
Detlev
 
Geht es hier um das Thema "Stollhamer Wisch" ?

Der Paradigmenwechsel des Niedersächsischen Ministeriums ist derzeit auch Dauerthema in der Jagdpresse.

idS Daniel
 
Moin, Moin,

Geht es hier um das Thema "Stollhamer Wisch" ?
Der Paradigmenwechsel des Niedersächsischen Ministeriums ist derzeit auch Dauerthema in der Jagdpresse.

Nein es geht schlicht und einfach darum sich einen Kopf um die Geschichte der Landschaft und die daraus resultierenden Bestandsänderungen zu machen. Die Zeit der anthropogen bedingten hohen Wiesenbrüterbestände sind schlicht vorbei, weil das was sich heute Wiesen nennt keine Wiesen sind, sondern agrartechnische Flächen zur Graserzeugung.

Will man entsprechend hohe Bestände haben, braucht man entsprechende Wiesen. Beides gibt es z.B. östlicher in Polen (oder aus eigener Anschauung nördlicher in Schottland). Die ganze Debatte um Rabenvögel ist eine teure unsinnige Debatte, die vermutlich die Zeit kostet die nötig wäre noch Bestände zu erhalten.

Gruesse,
Detlev
 
Rhetorische Frage

Nur mal ganz rhetorisch gefragt:

Wie und warum die letzten Bestände an Wiesenbrütern erhalten, wenn es doch keine Wiesen mehr gibt?

Die Evolution aufhalten wollen, wozu?

Wenn Krähen in unserem Lande besser zurecht kommen als Wiedehopf und Bekassine, ist es dann nicht nur eine romantische Verklärung vergangener Zeiten, wenn man die letzten Exemplare dieser Vögel mit viel Aufwand künstlich am weiterleben hält?

Ich weiss sehr wohl, dass der Artenschutz und die Rettung bedrohter Tierarten allgemeiner gesellschaftlicher Konsens ist-
aber um buchstäblich JEDEN Preis?

idS Daniel
 
Moin, Moin,
Nur mal ganz rhetorisch gefragt:
Wie und warum die letzten Bestände an Wiesenbrütern erhalten, wenn es doch keine Wiesen mehr gibt?

Zum einen: Es könnte ja wieder Wiesen geben, wenn man die Landwirtschaftsförderung und die Naturschutzpolitik entsprechend gestaltet. Zum andern: Die Wiesenbrüter verschwinden ja nicht als Arten vom Globus, sondern ziehen sich aus Gebieten in denen sie aufgrund des Wechsels der Bewirschaftung vorgedrungen sind zurück. Wer mal im Norden Schottlands war, dem wird die dortige Dichte an z.B. Brachvögeln aufgefallen sein. Ich fand sie zum Schluss so langweilig, dass ich sie mir nicht mal mehr angeschaut habe.

Wenn Krähen in unserem Lande besser zurecht kommen als Wiedehopf und Bekassine, ist es dann nicht nur eine romantische Verklärung vergangener Zeiten, wenn man die letzten Exemplare dieser Vögel mit viel Aufwand künstlich am weiterleben hält?

Ich mag das Romantikargument. Es verkennt aber, dass jene Vergangenheit selbst schon wieder Ergebnis von Prozessen aus Geschichte und Naturgeschichte ist. Wollten wir in Europa einen Status der Bewirtschaftung der Landschaft von vor sagen wir mal 1820 erreichen, wären vermutlich ebenfalls die Wiesenbrüter nicht sehr zahlreich.

Gruesse,
Detlev
 
-

Detlev: "Die ganze Debatte um Rabenvögel ist eine teure unsinnige Debatte, die vermutlich die Zeit kostet die nötig wäre noch Bestände zu erhalten."

So war es. So ist es.

Detlev: "Zum einen: Es könnte ja wieder Wiesen geben, wenn man die Landwirtschaftsförderung und die Naturschutzpolitik entsprechend gestaltet."

Ja.

Vielleicht erinnern sich noch einige User/innen an das Fallenfang-Projekt im LK Leer (Ostfriesland) und die hierfür herangezogenen Begründungen.

Kleiner Auszug aus dem Artikel (mit freundlicher Gestattung von H. Kruckenberg):

"Denn der auf frischer Tat ertappte Eierräuber war oft genug ein schwarzer oder dunkler Vogel: Raben- und Nebelkrähe oder Kolkrabe. Übersehen wurde dabei, dass eben nur sehr wenige Eierräuber so überführt wurden, meist waren die Nester einfach leer. Oftmals wurde der "indirekte Beweis" geführt: In der Region anwesende Krähen mussten einfach Verursacher sein, insbesondere wenn sie in den letzten 20 Jahren im Bestand zugenommen hatten. Und obwohl schon vor geraumer Zeit in den Niederlanden festgestellt wurde, dass Säugetiere eine wesentliche Rolle spielten, sprach sich das in Deutschland nicht sehr weit herum. Rabenvögel konnten sich in Deutschland in ihrem Bestand erholen und stellen seit längerem in Jägerkreisen wie auch bei manchem Artenschützer ein traditionelles Feindbild dar, dem oftmals weder mit ökologischem Fachwissen noch detaillierten Untersuchungen beizukommen ist." (...) Heute gibt es aus fast allen Bundesländern mit nennenswerten Wiesenvogelbeständen exakte und nicht bezweifelbare Erkenntnisse über die Häufigkeit und vor allem den Zeitpunkt der Nestverluste. Und egal ob Bayern oder Bremen: Dieser Zeitpunkt liegt gewöhnlich in der Nacht. Raubsäuger stellen überall die Mehrheit der Eiräuber. Dasselbe zeigen die aktuellen Untersuchungen in den Niederlanden (FALKE 2006, H. 1, S. 3)"
 
-

hier noch einige Auszüge:

"Etwa in den 1960er Jahren ergriff die Feuchtwiesen ein für die Vogelwelt folgenschwerer Strukturwandel. Entwässerung und Regulierung der Wasserstände auf künstlich niedrige Höhen war der Grundstein für die Industrialisierung der Grünlandnutzung. Erst mit der massiven Entwässerung wurde eine Kaskade von Lebensraumveränderungen ausgelöst, die den Wiesenvögeln heute das Überleben fast unmöglich macht."
(...)
"Leider ist in Deutschland immer noch die Vorstellung verbreitet, man könne diese Fragen mit älterem Lehrbuchwissen und der eigenen subjektiven Wahrnehmung beantworten, statt Fakten zu ermitteln und die aktuelle (meist fremdsprachige) wissenschaftliche Literatur zu verfolgen. Zu Beginn der Diskussion um Prädatorenbekämpfung galt das übrigens oft für alle Seiten. Überspitzt gesagt: Würde die Kriminalpolizei so arbeiten wie es mancher Naturschützer, Jäger oder Behördenvertreter für ausreichend hält, müsste jeder Richter die Angeklagten aus Mangel an Beweisen freisprechen."
(...)
"Für den Erhalt der Wiesenvögel sind (Not-)Programme dringend erforderlich, die umfassend alle Faktoren eines Lebensraumes umfassen. Von dem Wasserregime bis hin zur Vegetation und dem Bodenrelief darf nichts tabu sein. Die Einschränkungen auf diesen Flächen könnten so groß sein, dass man sie einem Privateigentümer nicht zumuten kann. Dann sollte der Staat hier aktiv werden und solche Flächen kaufen. "


Wer sich für diese Thematik interessiert, sollte sich das betreffende Heft kaufen. Der Artikel ist wirklich sehr informativ, ausgewogen, lesenswert und gut verständlich geschrieben.
 
Die Kurzfassung:
http://www.falke-journal.de/cms/red/iv/iv_2006/iv-2006-10.php
Jochen Bellebaum & Helmut Kruckenberg:
Das Leid der Wiesenvögel – Bringt Einsicht Abhilfe?
Das Leid der Wiesenvögel konnte bisher auch mit viel Geld, das als Subventionen in die Landwirtschaft floss, keineswegs gemildert werden. Jochen Bellebaum und Helmut Kruckenberg untersuchen, worin die Fehler eines jahrzehntelangen vergeblichen Bemühens um den Schutz wiesenbrütender Vögel liegen. Mangelnde Einsicht in Zusammenhänge als Folge unzureichender wissenschaftlicher Forschung, die auch und vor allem den praktischen Artenschutz betreffen, haben offenbar Verantwortliche in Politik, Landwirtschaft, Landschaftspflege und Naturschutz den Blick für Wesentliches versperrt. Jahrelang, und besonders erst kürzlich wieder, hatte man mit den Rabenvögeln offenbar ein Scheinproblem im Visier. Man muss im Wiesenvogelschutz umlernen und vor allem zuerst einmal Ergebnisse aktueller Forschungen zur Kenntnis nehmen. Auch für einzelne, seit langem bearbeitete Fragen und Probleme des Artenschutzes gilt die Botschaft des diesjährigen Internationalen Ornithologen-Kongresses: Die schnell zunehmenden Erkenntnisse und Ergebnisse der Spitzenforschung zwingen uns nicht nur, neue Fakten zur Kenntnis zu nehmen, sondern auch neue Zusammenhänge in einer interdisziplinären Zusammenschau zu sehen und traditionelle Auffassungen neu zu überdenken. Da werden noch viele spannende Fragen und Antworten auf uns zukommen.
War ja eigentlich schon wieder mal Klar. Es geht mal eigentlich wieder um den Schutz der armen kurz vor dem Austerben stehenden Rabenvögel:k .
 
"Etwa in den 1960er Jahren ergriff die Feuchtwiesen ein für die Vogelwelt folgenschwerer Strukturwandel. Entwässerung und Regulierung der Wasserstände auf künstlich niedrige Höhen war der Grundstein für die Industrialisierung der Grünlandnutzung. Erst mit der massiven Entwässerung wurde eine Kaskade von Lebensraumveränderungen ausgelöst, die den Wiesenvögeln heute das Überleben fast unmöglich macht."

"Für den Erhalt der Wiesenvögel sind (Not-)Programme dringend erforderlich, die umfassend alle Faktoren eines Lebensraumes umfassen. Von dem Wasserregime bis hin zur Vegetation und dem Bodenrelief darf nichts tabu sein. Die Einschränkungen auf diesen Flächen könnten so groß sein, dass man sie einem Privateigentümer nicht zumuten kann. Dann sollte der Staat hier aktiv werden und solche Flächen kaufen. "


Wenn schon die Habitate der Wiesenvögel zerstört sind- wieso noch viel Geld hinterherschmeißen, wo doch der Erfolg fraglich ist? - siehe Stollhamer Wisch oder Bad Buchau/Federsee.

Selbst wenn der Staat noch willens oder in der Lage wäre, solche Flächen zu kaufen- diese Flächen stünden unter der Verwaltung eines schwerfälligen bürokratischen Apparates, der, wenn überhaupt, nur viel zu langsam reagieren kann auf besondere Herausforderungen wie z.B. ein Prädatorenmanagement.

Dazu muß man auch ehrlicherweise sagen, dass die Unterstellung einer Tierart unter das Naturschutzgesetz das Aussterben derselben nicht verhindert. Wirkungsvoll in den letzten hundert Jahren war nur die Unterstellung unter das Jagdrecht, um das Aussterben einer Art zu verhindern- Beispiel Wanderfalke.

Artenschutz auf staatlicher Ebene wird nicht funktionieren, fürchte ich.

idS Daniel
 
Moin, Moin,
Die Kurzfassung:
http://www.falke-journal.de/cms/red/iv/iv_2006/iv-2006-10.php

War ja eigentlich schon wieder mal Klar. Es geht mal eigentlich wieder um den Schutz der armen kurz vor dem Austerben stehenden Rabenvögel:k .

Nein, geht es nicht. Es geht um einen effektiven nachhaltigen Schutz von Wiesenbrütern und für den ist das sog. Rabenvogelproblem nicht entscheidend. Man muss die Änderungen der Habitate und ihre Habitatansprüche kennen.

Gruesse,
Detlev
 
Moin, Moin,


Nein, geht es nicht. Es geht um einen effektiven nachhaltigen Schutz von Wiesenbrütern und für den ist das sog. Rabenvogelproblem nicht entscheidend. Man muss die Änderungen der Habitate und ihre Habitatansprüche kennen.

Gruesse,
Detlev
?????
Hatte man nicht gerade das auch im Zusammenhang mit Leer gemacht? Wurde da nicht ein Haufen Steuergelder ausgegeben damit die Landwirte die Bewirtschaftungsform diesbezüglich änderten? Gebracht hatte das ja offensichtlich alleine nichts und das Krähenvogelmanagment wurde ja auf "Druck" der Krähenliebhaber beendet.
Arme Wiesenbrüter, wurden und werden zu abertausenden geopfert für den für einige schönsten Singvogel der Welt. Dummerweise scheinen die aber Farbenblind zu sein.
 
Moin, Moin,

Hast Du den Artikel gelesen? Nein nehem ich an. Mach das, vorher hat das hier keinen Zweck. Ein Blick in die grundlegende Literatur z.B. das Kompendium der Vögel Mitteleuropas und den dort angegebenen Gefährdungsursachen wäre auch nicht schlecht.

Gruesse,
Detlev
 
Mißverständnisse

Hast Du den Artikel gelesen? Nein nehem ich an. Mach das, vorher hat das hier keinen Zweck. Ein Blick in die grundlegende Literatur z.B. das Kompendium der Vögel Mitteleuropas und den dort angegebenen Gefährdungsursachen wäre auch nicht schlecht.

Gruesse,
Detlev

hallo Detlev,

ich nehme an, Du hast aday`s Intention nicht verstanden.

Alles darf am Rückgang der Wiesenbrüter schuld sein- nur die Rabenkrähen nicht. Sonst müsste man ja die Glaubenssätze der letzten 15 Jahre recyceln.

So hat er´s gemeint.

idS Daniel
 
Alles darf am Rückgang der Wiesenbrüter schuld sein- nur die Rabenkrähen nicht. Sonst müsste man ja die Glaubenssätze der letzten 15 Jahre recyceln.

So hat er´s gemeint.

idS Daniel
wieder nichts als polemik.

rabenkrähen sind nicht in der lage, wildtierarten aussterben zu lassen.
es gibt dafür auch garkeine belege, dass sie es jemals getan haben.

das behauptet immer aufs neue, die jägerschaft.

allein die negative landschaftsveränderung durch menschliche hand, lässt den bestand der wiesenbrüter schwinden.
so wie alle aussterbenden arten direkt oder indirekt vom menschen betroffen sind.
 
südwind schrieb:
rabenkrähen sind nicht in der lage, wildtierarten aussterben zu lassen.
es gibt dafür auch garkeine belege, dass sie es jemals getan haben.

das behauptet immer aufs neue, die jägerschaft.
DanielG schrieb:
Alles darf am Rückgang der Wiesenbrüter schuld sein- nur die Rabenkrähen nicht. Sonst müsste man ja die Glaubenssätze der letzten 15 Jahre recyceln.

südwind schrieb:
allein die negative landschaftsveränderung durch menschliche hand, lässt den bestand der wiesenbrüter schwinden.
so wie alle aussterbenden arten direkt oder indirekt vom menschen betroffen sind.
boa! das is ja mal wieder ein rundumschlag...

@südwind: was glaubst du wohl wieviel wiesenbrüter es geben würde, wenn der mensch nicht so massiv in den letzten tausend(en) jahren die landschaft verändert hätte? ohne den menschen gäbs in mitteleuropa nämlich so gut wie keine wiesen, sondern nur wald, busch und moor. wiesen wie wir sie kennen (oder gerne hätten) sind reine künstliche produkte unserer kulturlandschaft, von den salzwiesen im watt, über die lühneburger heide, bis zur schwäbischen alb.

und das rabenkrähen gar nicht in der lage wären, wildtierarten auszurotten... wie kommst du da drauf? es ist nur eine frage der masse. wenns zu viele von einer art gibt, leidet zwangsläufig eine andere (beute)art darunter. egal ob rabenvögel, oder freigängerkatzen... nun ist die frage, wie groß die zahl der rabenvögel in den vergangenen jahrhunderten (mit bejagung) war und wie groß deren zahl heute ist. und noch nie hatten rabenvögel so gute lebensbedingungen wie heute (dank schutzmaßnamen wegen singvogelstatus, rabenvogelfreunden die alle möglichen nicht überlebensfähigen krähen wieder hoch peppeln und im winter sogar füttern, obwohls genug andere futterquellen für sie gibt).
 
Adressat?

Ich habe nicht behauptet, dass Rabenkrähen Wiesenvögel an den Rand des Aussterbens gebracht haben-

ich wollte nur ein offensichtliches Mißverständnis zwischen aday und Detlev aufklären helfen.

Generell zur Situation der Wiesenvögel:

Die Bemühungen zur Erhaltung dieser Wiesenvögel sind nicht gerade erfolgreich gewesen, etliche EU-Gelder wurden ausgegeben und nichts hat sich zum besseren geändert. Da diese EU-Gelder, mit denen Projekte wie z.B. Stollhamer Wisch finanziert wurden, auch aus meinen Steuergeldern stammen, erlaube ich mir einfach hierzu einige Fragen.

Vom Projekt Stollhamer Wisch weiß man nun, dass ein sträflich vernachlässigtes Prädatorenmanagement (aus ideologischen Gründen?) den Erfolg verhindert hat. Seit 1994 betreibt man dort sogenannten Vertragsnaturschutz, d.h. die Landwirte bekommen dort Ausgleichszahlungen dafür, dass sie die Wiesen nur noch eingeschränkt nutzen- bis zu 300.- DM / 150.- € pro Hektar und Jahr.
Als Folge dieses Vertragsnaturschutzes ist eine Zunahme der Individuenzahl bei Vogelarten wie Austernfischer, Rotschenkel und Wiedehopf erwartet worden- diese Zunahme blieb aber aus. Als Ursache hierfür gibt das niedersächsische Ministerium an, dass die meisten Küken und Jungvögel gefressen wurden von nachtaktiven Räubern wie Fuchs und Marder.

Ähnlich ist ein Projekt in Rheinland-Pfalz zur Wiederansiedlung des Feldhamsters gescheitert. Die ausgewilderten Tiere wurden im ersten Winter samt und sonders von den Füchsen gefressen, 2 Millionen Euro Steuergelder in den Sand gesetzt.Aber das sei nur am Rande erwähnt.

Quasi in letzter Minute nun ruft das Ministerium in Niedersachsen die Jägerschaft um Hilfe an, man möge doch bitte alles daransetzen, die Füchse und Marder in der Stollhamer Wisch zu reduzieren, um das Projekt letztlich doch noch zu retten.
Meiner persönlichen Meinung nach würden Niedersachsens Jäger gut daran tun, diesem Aufruf NICHT zu folgen, und zwar aus mehreren Gründen.
Man wird nicht innerhalb so kurzer Zeit die Bestände an Füchsen und Mardern so weit reduzieren können, dass sich die Vogelbestände erholen und zunehmen.
Also wird von den Jägern trotz aller Bemühungen das Projekt nicht zu retten sein- und damit wird endgültig der Beweis erbracht, dass Raubwildjagd nichts bringt für den Artenschutz. Dass man zuvor zwölf Jahre lang nichts getan hat, wird wie immer geflissentlich verschwiegen werden.

Oder es gelingt tatsächlich, durch verstärkte Raubwild-Bejagung eine Trendwende herbeizuführen- dann retten die Ministerialbürokraten ihre EU-Gelder, die Jäger dürfen ihren Aufwand selber tragen. Erfahrungsgemäß wird dann aber der Anteil der Jäger an diesem Erfolg nirgendwo dokumentiert oder erwähnt....

Oder die Jäger tun gar nichts, und dieses Projekt wird scheitern. Das mag bitter sein für die Wiesenvögel dort- aber für alle künftigen Artenschutzprojekte von grossem Nutzen. Denn wenn Niedersachsen der EU die Gelder, die für den Vertragsnaturschutz geflossen sind, zurückzahlen muss aus Mitteln des Landeshaushalts (von den Landwirten kann nichts zurückgefordert werden, die haben ihre Verpflichtungen ja erfüllt), dann, ja dann interessiert sich mal der Rechnungshof und der Steuerzahlerbund und die Presse und und und....

Vielleicht wird so manchem Träumer dann klar, dass der staatliche, verbürokratisierte und ideologisch eingefärbte und ausgerichtete Naturschutz ausser der Verplemperung von unser allem Geld nicht viel zustande kriegt- aber dafür die wenigen gängelt und striezt, die noch willens sind, privat und aus eigener Tasche finanziert etwas für unsere einheimische Tierwelt zu tun.

idS Daniel
 
Oder es gelingt tatsächlich, durch verstärkte Raubwild-Bejagung eine Trendwende herbeizuführen- dann retten die Ministerialbürokraten ihre EU-Gelder, die Jäger dürfen ihren Aufwand selber tragen. Erfahrungsgemäß wird dann aber der Anteil der Jäger an diesem Erfolg nirgendwo dokumentiert oder erwähnt....

Oder die Jäger tun gar nichts, und dieses Projekt wird scheitern. Das mag bitter sein für die Wiesenvögel dort- aber für alle künftigen Artenschutzprojekte von grossem Nutzen. Denn wenn Niedersachsen der EU die Gelder, die für den Vertragsnaturschutz geflossen sind, zurückzahlen muss aus Mitteln des Landeshaushalts (von den Landwirten kann nichts zurückgefordert werden, die haben ihre Verpflichtungen ja erfüllt), dann, ja dann interessiert sich mal der Rechnungshof und der Steuerzahlerbund und die Presse und und und....

Vielleicht wird so manchem Träumer dann klar, dass der staatliche, verbürokratisierte und ideologisch eingefärbte und ausgerichtete Naturschutz ausser der Verplemperung von unser allem Geld nicht viel zustande kriegt- aber dafür die wenigen gängelt und striezt, die noch willens sind, privat und aus eigener Tasche finanziert etwas für unsere einheimische Tierwelt zu tun.

idS Daniel
ist das nicht einbisschen sehr vermessen, zu behaupten, wenn jäger nichts tun, würde das projekt scheitern?

st58, klar und von welcher masse gehst du aus? es geht ja um wiesenbrüter und nicht um schafe.
http://www.dbu.de/123artikel25699_335.html?PHPSESSID=47585484557dd2b8c165ce4635605c39
 
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