Muß man sofort zwei Graue nehmen??

Diskutiere Muß man sofort zwei Graue nehmen?? im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo, ich bin neu hier und habe eine Frage an euch. Ich möchte mir zwei Graupapageien kaufen. Ich habe auch schon einen guten Züchter...
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BieneMaja5

Guest
Hallo,
ich bin neu hier und habe eine Frage an euch.
Ich möchte mir zwei Graupapageien kaufen.
Ich habe auch schon einen guten Züchter gefunden. Wenn ich zwei nehmen würde, wären es Geschwister. Da ich nicht züchten will, ist das doch kein Problem, oder würdet ihr mir abraten von dem gleichen Züchter zu kaufen.
Ich möchte nichts falsch machen. Kann man auch gleichgeschlechtliche nehmen?
Oder ist es besser sich erst einen zu holen und dann den zweiten?
Über einen Rat von euch würde ich mich sehr freuen.
 
Hallo,
schön dass du dich vorab informierst :zustimm:

Meiner Meinung nach sollte man - wenn man es sich schon aussuchen kann - KEINE Geschwister nehmen. In der Natur sieht man unter den Tieren eigentlich auch, dass sie sich ab einem gewissen Alter trennen und ihre eigenen Wege gehen. Ist ein wenig wie bei uns - oder möchtest du mit deinem Bruder dein ganzes Leben zusammenleben in einem Zimmer ;)
Oftmals sagen die Züchter zwar, dass es keine Probleme gibt - nur leider ist dies zumeist nicht die ganze Wahrheit.
Natürlich KANN es gutgehen - zum grössten Teil kommt es aber beim Eintritt der Geschlechtsreife zu Problemen.
Du kannst gleich von Anfang an zwei Graue zu dir holen - das ist sogar das Optimum! So können beide "von Null" anfangen, keiner hat "Heimvorteil".
Und zahm werden sie deshalb nicht minder ;)

Lange Rede kurzer Sinn: Nimm' lieber ein gegengeschlechtliches, blutsfremdes Paar.
 
Hallo BieneMaja,

herzlich Willkommen hier im Forum :bier: !

Ich finde es echt toll, das Du von Anfang an zwei Graupapageien einplanst und Dich vorher schon kundig machst :zustimm: !

Am besten ist es schon, wenn man blutsfremde Tiere verpaart, da man ja nie wissen kann, was die Zunkunft so bringt.
Könnte ja sein, das man sie doch mal Babys bekommen läßt, wenn sie im Liebesrausch sind, wer weiß :zwinker:..
Ich würde lieber ausschau halten, ob nicht noch ein zweiter Züchter in Deiner Nähe Nachwuchs hat, von dem Du dann den Zweiten Grauen holen könntest. Das wäre wirklich das optimalste :jaaa:.

Wenn Du Dich trotzdem für Geschwister entscheidest, musst Du natürlich absolut aufpassen, das sie nie Nachwuchs bekommen, da es sonst Inzucht wäre.
Falls dann mal ein paar Eier gelegt würden, müßtest Du sie direkt austauschen oder abkochen und nach dem Abkühlen wieder unterlegen, damit wirklich nix passiert.

Auf jeden Fall würde ich Dir aber raten, Hahn und Henne zu nehmen, da es bei gleichgeschlechtlicher Haltung zu Zoff kommen kann, vor allem wenn die Grauen geschlechtsreif werden.

Achte beim Kauf bitte darauf, dass eine Geschlechtsbestimmung gemacht wurde (z.B. DNA-Test), da sich auch ein Züchter schnell mal verschätzen kann, was das Geschlecht angeht;) .
 
Hallo,
finde es super von euch, das ihr mir schon geantwortet habt. Ich werde also
keine Geschwister und auch keine gleichen Geschlechts nehmen. Nach DNA
Test werde ich fragen, aber der Züchter hat einen sehr guten Ruf und der wird das bestimmt von selber machen.
Ich werde mir auch Zeit lassen bis ich sie mir hole. Ich muß mich erst mal über alles informieren und eine große Voliere muß auch noch gebaut werden.
Ich will versuchen alles richtig zu machen, da es sicherlich nicht leicht ist
wenn man noch nie einen oder zwei Graupapageien hatte.
Ich kenne eigentlich auch nur Menschen, die ihre Papageien einzeln halten.
Aber den Fehler werde ich nicht machen. Entweder ein Paar oder keinen.
Bei dem Züchter kostest einer 750€. Ist das ok oder zu teuer?
Sie werden nach 5 Wochen mit der Hand gefüttert. Also keine Naturbrut.
LG
BieneMaja
 
Hallo

Der Preis ist für Handaufzuchten ansich normal.
Wenn du unbedingt Handaufzuchten haben willst (sicher hast du schon über die Pros und Kontras darüber gelesen ;)), dann würde ich dir auf jeden Fall dazú raten gleich 2 Papageien zu nehmen, oder mindestens den Abstand nicht mehr als ganz wenige Wochen werden lassen.
Grund: Eine Handaufzuchte schliesst sich meist sehr schnell einem Menschen an, wenn sie alleine ist, und dann kann sich das spätere Verpaaren unter Umständen etwas schwieriger gestalten.

Ich würde ebenso wie alle anderen hier zu einem gegengeschlechtlichen, blutsfremdem Paar raten. Da hast du einfach die besten Voraussetzungen.
Und schau zu, dass die Papageien auf jeden Fall ganz und gar futterfest sind. Es werden immer wieder Babys abgegeben, welche noch Futter per Spritze bekommen müssen. Mach das nicht und sag dann, du wartest lieber noch...

Ich kann dir noch das Buch "Graupapageien" von Stafan Luft empfehlen (Auflage von 2005) und gleicher Titel von Werner Lantermann.
Wenn dir dann noch mehr nach Infos zumute ist, dann würde ich dir weiter empfehlen "Verhaltensstörungen bei Papageien" auch von W. Lantermann (der Titel muss ich nicht abschrecken. Man lernt aus diesem Buch sehr viel über das Verhalten von Papageien, und den "richtigen" Umgang mit denselben).

Ansonsten find ichs klasse, dass du nichts überstürzt, du erst mal noch eine Voliere baust (beachte hierbei auch die Mindestmaße ), und dich vorher schlau machst.
So bist du auf dem richtigen Weg :)

LG
Alpha
 
Hallo Alpha,
vielen Dank für deine Antwort.
Ich werde auf jeden Fall mal überlegen ob ich nicht lieber Graue aus einer
Naturbrut nehme. Finde ich eigentlich besser, aber wenn man so die Anzeigen liest sind es fast alle Handaufzuchten. Die einzigste die ich gelesen habe, war
in Bayern und ich komme aus Niedersachsen. Für mich ist die Entfernung zu
weit. Ist ja für den Vogel auch nur Streß. Was ich auch gelesen habe, ein Züchter bietet Graue futterfest für 650€ und wenn man sie selber mit Brei
füttert und ich glaube 2 oder Wochen 3 jünger sind bekommt sie für450€.
Was ist denn das für ein Züchter? Der denkt bestimmt nur an den finanziellen Aspekt. Da würde ich keinen Grauen kaufen. Wenn ich mich als Züchter für Handaufzucht entscheide, dann aber bitte solange bis der Graue futterfest ist.

LG
BieneMaja
 
Hallo nochmal,
ob HZ oder NB muss jeder für sich entscheiden - daher sag' ich jetzt mal nix dazu :zwinker: .

Wenn es an der Zeit ist und du NB's suchst, kann ich dir noch zwei sehr gute Adressen geben. Dann einfach PN an mich :)
 
Wenn ich mich als Züchter für Handaufzucht entscheide, dann aber bitte solange bis der Graue futterfest ist.
Genau :zustimm: !

Ich würde Dir auch raten, wirklich nur futterfeste Graue zu nehmen, da bei der Handaufzucht auch schnell mal Problemchen auftauchen können, mit denen der Unerfahrene wirklich überfordert ist.
Das kann schnell mal für den Vogel bös enden :( .

Auch die Umstellung auf das Körnerfutter ist oft nicht so einfach, wie man denkt und braucht auch Zeit.
Von daher finde ich es auch unverantwortlich, das manche Züchter ihre Jungtiere schon abgeben, obwohl sie noch nicht selbstständig fressen können.
 
ich möchte dir zu naturbruten raten. du wirst sicher züchter in deine nähe finden. wenn du die bannerwerbung oben einmal anklickst, kannst du dich auch weiter informieren (und die userin "raven" hat sicher noch tipps für züchter in deiner nähe).

es ist nicht nur das verhalten, was später probleme machen kann. eine NB wird mit dem nahrungsbrei der eltern und der kropfmilch einfach besser ernährt. für das gebiet der amazonen kann ich sagen, dass HZ nach eintreten der geschlechtsreife nicht nur aggressiver sind, sondern oft durch innere erkrankungen gar nicht so alt werden. wir hatten in der letzte zeit merkwürdige todesfälle und schwere chronische erkrankungen bei vögeln, die HZ waren/sind.

diese fälle können leider im forum nach dem heise-urteil aus rechtlichen gründen nicht diskutiert werden.

du wirst auch immer HZ-halter finden, die mit ihren vögel zufrieden sind und alles toll finden. ich für meine person wollte, schon bevor ich in diesem forum war, immer einen vogel, dessen eltern gesund und psychisch stabil genug waren, ihr gelege großzuziehen. beide vögel von mir sind liebe, ausgeglichene persönlichkeiten.
 
Hallo,

aber wenn man so die Anzeigen liest sind es fast alle Handaufzuchten.
Nur als Anregung: Wo du dir doch schon so lobenwert viele Gedanken vor dem Kauf der Tiere machst... hast du vielleicht schon einmal daran gedacht, keine 'neuen' Tiere von Züchter / Händler zu kaufen, sondern dich bei den vielen Vermittlungsstationen für Papageien nach einem 'passenden' Paar Grauer umzusehen?

Gerade bei Grauen gibt es leider endlos viele Tiere, die in Auffang- / Vermittlungs-Stationen 'auf Halde' liegen - und dringend ein neues Zuhause suchen. Und das sind keineswegs nur kranke oder verhaltensgestörte Tiere (von solchen ist dir als Anfängerin in der Papageienhaltung auch abzuraten). Noe, da gibt es genug Tiere, deren Vorbesitzer z.B. einfach verstorben sind oder die Tiere Umstände halber bgeben müssen. Heirat, Umzug, Kinder, usw. - dafür gibt es nunmal viele gute Gründe.

Und nach dem Eindruck, den ich nach deinen postings hier von dir habe, wärst du IMHO durchaus eine geeignete Kandidatin für solche Abgabetiere!

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo BieneMaja,

ich kann mich Stefans Ausführungen nur anschließen: wir hatten seinerzeit auch ein "gebrauchtes" Pärchen gekauft, weil es uns wichtig war, von Anfang an ein Pärchen zu haben, wie alt die Vögel waren, war uns nicht so wichtig.

Es gibt halt wirklich viele Abgabevögel, die weggegeben werden, weil sich entweder die private Situation der Halter geändert hat oder aber einfach, weil sich die Halter vor der Anschaffung halt leider nicht so viele Gedanken darüber gemacht haben, was sie sich da überhaupt ins Haus geholt haben.
 
Hallo alle zusammen,

erst mal vielen Dank für die lieben Antworten.

Ich habe mich heute wieder sehr viel mit den Grauen beschäftigt und viel
gelesen. Auch die Idee von Stefan fand ich sehr gut. Wenn ich ein Paar
bekommen kann, von dem man sich trennen muss würde ich es auch nehmen. Sogar noch lieber, wenn ich überlege, denn dann könnte ich den Tieren vielleicht ein gutes neues Heim bieten. Da ich aber keinerlei Erfahrung habe, dürfen es sicherlich keine gestörten sein, denn die gehören in erfahrene Hände und nicht zu mir.
Wenn ich soweit bin, das die Vögel kommen können, werde ich mit der
Suche loslegen. Ich habe ja Zeit, das ist auch gut so, denn es ist eine
Anschaffung fürs Leben, wenn man bedenkt wie alt sie werden. Das will wirklich gut überlegt werden.

Eine Frage habe aber noch an euch.
Legen die Grauen auch Eier, wenn sie keinen Nistkasten haben ? Denn Nachwuchs, möchte ich nicht haben. Die könnte ich dann eh nicht weggeben.

Lieben Gruß an euch alle;)
und einen schönen Sonntag

BieneMaja
 
Finde ich auch eine gute Idee.

Abgabepärchen gibt es auch immer wieder mal. Und wenn du es nicht eilig hast (wie du ja schreibst, und was auch sehr vernünftig ist :)) dann wirst du auch ein solches finden :)
Manchmal werden auch mal Pärchen hier aus dem Forum vermittelt. Weiters gibt es ja auch verschiedene Vermittlungsstellen, mit welchen du dann mal in Kontakt treten könntest. Natürlich sollte da aber schon alles perfekt sein, bei dir zu Hause. Man will ja sehen wo die Tiere hinkommen und wie sie dort gehalten werden, ist ja klar ;)

Vielleicht verrätst du uns mal deinen ungefähren Wohnort, dann kann man dich auch anschreiben, wenn man was hört/liest....

Da du ja noch etwas Zeit hast, lege ich dir nochmals den Tip mit den Büchern ans Herz. Das lohnt wirklich. Man kann zwar in den Foren wirklich sehr viel lesen und lernen, aber nicht alles was manche Leute glauben es sei die Wahrheit, ist auch so (damit meine ich niemand spezielles). Aber man muss schon gut aussortieren.
Aber du machst das schon, ich habe da auch einen sehr guten Eindruck. Du gehst die Sache sehr vernünftig und überlegt an. Das ist gut so.

Eier legen tun Papageiendamen auch schon mal, wenn kein Nistkasten vorhanden ist. Aber es gibt ja auch noch Verhütungsmethoden: Eier austauschen gegen Kunsteier, oder aber die frisch gelegten Eier frühzeitig abkochen und wieder ins Nest legen (erstere Methode finde ich besser, sofern die Henne die Kunsteier annimmt).
Also kann man eine sehr brutlustige Henne schon auch etwas austricksen.
Ich würde dir nur von einem ehemaligen Zuchtpaar abraten, welches regelmässig Junge gezogen hat. Da wird es vielleicht schon schwierig, weil Papageien durchaus auch mal frustig werden können, wenn sie dann wegen "Verhütungsmethoden" keinen Bruterfolg mehr haben.

LG
Alpha
 
Hallo,

Wenn ich ein Paar
bekommen kann, von dem man sich trennen muss würde ich es auch nehmen. Sogar noch lieber, wenn ich überlege, denn dann könnte ich den Tieren vielleicht ein gutes neues Heim bieten.
Dazu gibt es (mit etwas Geduld, wie alpha schon schrieb) Gelegenheiten genug. Einfach auch deshalb, weil die Tiere so alt werden, dass sie ihre Besitzer öfter mal 'überleben'. Wenn man z.B. die Tiere nicht mit in's Altersheim oder in die neue Mietwohnung nehmen kann, dann brauchen sie halt neue Besitzer... Manchmal sind die Umstände eben so. Und viele Besitzer heulen dann natürlich Rotz und Wasser, weil sie nach Jahrzehnten ihre Lieblinge weggeben müssen :-(

Da ich aber keinerlei Erfahrung habe, dürfen es sicherlich keine gestörten sein, denn die gehören in erfahrene Hände und nicht zu mir.
Keine Sorge! Da wirst du bei den Auffang-/Vermittlungsstationen gut beraten. Die haben genug Erfahrung; und werden dir keine Tiere mitgeben, mit denen du als Anfänger überfordert bist. Weil absehbar ist, was dann passiert: du würdest sie nach kurzer Zeit zurück bringen, wenn du damit nicht klar kommst. Und sowas dient ja weder den Vögeln noch den Menschen.

Legen die Grauen auch Eier, wenn sie keinen Nistkasten haben ? Denn Nachwuchs, möchte ich nicht haben. Die könnte ich dann eh nicht weggeben.
Kann vorkommen, wie alpha schon schrieb. Plastikeier sind da normalerweise das beste Mittel. Und ohne Zuchtgenehmigung darfst du eh' keinen Nachwuchs produzieren. Macht IMHO auch keinen Sinn, wenn man dafür nicht wirklich gute Voraussetzungen hat - und ein Käfig oder eine Voliere in der Mietwohnung fallen garantiert nicht darunter.

Was die Bücher betrifft: ich kenne da als empfehlenswert wirklich nur den Lantermann ('Graupapageien'). Das Buch von Stefan Luft finde ich nicht so gut.

Abschließend kann ich dir nur nochmal Mut machen, was Abgabevögel betrifft. Wir hatten (bis meine Frau eine unheilbare Federstauballergie entwickelte) zeitweise 3 Graue. Obwohl wir 'Anfänger' waren, die vorher nur Kleinpapageien (Agas, Sperlinge) hatten. Trotzdem sind wir mit allen gut zurecht gekommen:

Rico war ein Hahn, über 20 Jahre alt, Zeit Lebens allein gehalten, und wegen eines Grauen Stars fast blind. Seine Besitzerin mußte ihn aus Altersgründen abgeben - sie durfte in's Pflegeheim keine Tiere mitnehmen :-( Der beste Rico der Welt! Freundlich und zahm zu allem, was ihm an Menschen über den Weg lief.

Rocco war eine Henne, knapp 20 Jahre alt, die dem Vorbesitzer weg genommen wurde. Der war ein alkoholkranker Rentner, der schließlich entmündigt wurde (ich weiss, heute heisst das anders; jedenfalls bekam er einen amtlichen Vormund). Dieser Mensch hatte mehrere Graue, die er regelrecht 'verschlissen' hat. Einen mit dem Messer erstochen, den anderen mit dem Krückstock zu Tode geprügelt :-( Rocco hatte noch Glück: sie wurde 'nur' chronisch vernachlässigt. Schwere Aspergillose, auf einem Auge blind, und mit unheilbaren Zysten, die man wöchentlich per Spritze 'absaugen' musste. Rocco hatte anfangs fürchterliche Angst vor Männern - wenn die mich gesehen hat, hat sie sich mit erbärmlichem Angstkreischen in die Ecke ihres Käfigs verdrückt :-( Aber nach einigen Monaten waren wir die besten Freunde, und ich musste sie täglich ausgiebig kraulen :-)

Giacomo (der einzige, der uns noch geblieben ist) ist fast 40, seit 10 Jahren blind, und hat auch das eine oder andere chronische Zipperlein. Zeit seines Lebens allein gehalten, mussten die Vorbesitzer ihn aus Altersgründen abgeben. Der Mann war gestorben, die Frau schwer krank - die konnten sich also nicht mehr um ihn kümmern. Frauen mag er nicht so sehr, Kinder hasst er... aber mit mir ist er 'verheiratet', und er ist trotz seines Alters topfit und ein echter Draufgänger :-)

Insgesamt kann ich nur sagen, dass solche Abgabevögel gar nicht so 'schlimm' sind, wie man sich oft vorstellt (aber natürlich haben wir als Anfänger auch keine extrem gestörten Viecher bekommen!).

Und v.a. ist es IMHO immer etwas ganz besonders Schönes, wenn man sich das Vertrauen zu Tieren erstmal 'hart' erarbeiten muss. Zwar nicht ganz so einfach, wie einfach eine von klein auf zahme Handaufzucht zu kaufen. Aber im nachhinein umso befriedigender, wenn man nach 2, 4 oder 6 Monaten endlich richtig Freundschaft geschlossen hat. Das Band zwischen Mensch und Tier ist dann umso enger. Wie in einer guten Ehe: je mehr Krisen man miteinander durchgestanden hat, umso mehr weiss man sich zu schätzen...

Ich glaube, das ist nicht nur bei Papageien so. Bei unserem Hund ist es ähnlich. Sicher hätten wir einen knuddeligen, leicht erziehbaren Welpen vom Züchter kaufen können. Aber wir haben dann doch lieber einen alten, großen, verhaltensgestörten Hund aus dem Tierheim genommen, der vorher von Geburt an viele Jahre lang isoliert im Zwinger und an der Kette vor sich hin vegetiert hat. Der wird zwar sicher nie mehr wieder 'normal' werden - aber für uns ist er trotzdem der beste Hund der Welt, der uns mit Zähnen und Klauen verteidigt :-)

Viele Grüße,
Stefan
 
Huhu,

ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen. Zwei Vögel sollten es von Anfang an schon sein.

Das Buch papageien sind einfach anders kann ich Dir auch nur empfehlen. Ich habe als Anfänger sehr viel aus dem Buch gelernt und schlage da heute noch gerne nach.

Es gibt wirklich genug Abgabetiere die ein neues und schönes Zuhause suchen.
Ich selber habe mich damals für zwei Babies entschieden weil ich mir einfach persönlich Problemtiere nicht zutraute. Doch wer es sich wirklich zutraut und es dann mit ihnen auch schafft, da kann ich dann nur sagen "Hut ab.

Ich helfe in einer kleinen Papageienauffangstation, da sieht man manchmal viel Elend aber man erlebt auch viel Lustiges und Tolles.
Wir haben in der Aussenvoliere einen Grauen, glaub mir der ist vor Hässlichkeit schon wieder schön. Der hatte am Anfang Panik wenn er einen nur sah. Man konnte nicht näher als einen oder anderhalb Meter an seine Höhle und dann fing er das Schreien und Knurren an. Dann nach einem halben Jahr nahm er mal ganz zaghaft ein Träubchen aus der Hand, glaub mir da hab ich mich so gefreut wie damals beim ersten Wort von meinem Kind.
Heute ist er etwas über ein Jahr dort, hat eine süsse Partnerin gefunden und ich kann problemlos direkt vor der Höhle putzen, werde begrüsst von ihm und wenn er ganz gut drauf ist dann tanzt er sogar mit mir. Auch bewegt er sich jetzt schon draussen auch wenn ich in der Anlage bin. Aber wie gesagt es dauerte ein Jahr bis er soweit war.

Dies ist halt auch zu Bedenken das man bei Abgabetieren viiiiiiiiiiiiel Geduld braucht.

Schreib doch mal aus welcher Gegend Du kommst, dann kann man Dir ja unter Umständen mal Adressen nennen wo Du Dir mal alles anschauen kannst.

Grüssle
Corinna
 
Stefan schreibt mir aus der Seele --- was gibts schöneres, als wenn solch ein gestörtes Seelchen langsam (wieder) Vertrauen fasst und unter deinen Händen aufblüht.
Sicher, es erfordert Fingerspitzengefühl, ne Menge Geduld und oft auch einiges an Geld für den Tierarzt, ein solches Grauchen wieder hoch zu bringen, aber wie gesagt, es ist ein wunderbares Gefühl und auch jemand der gerade erst mit Papageien anfängt kann das hinkriegen. Wer sich intensiv damit befasst, ein paar Bisse nicht scheut, sich nicht schämt um Hilfe zu bitten wenns sein muss, der schafft das.

Dennoch, auch wenn wir nun hier beschreiben, wie schön es ist, solch einem Söckchen eine Zukunft zu geben, so muss man sich das reiflich überlegen. Kommt man für sich zu dem Schluß, das das nichts ist und man lieber "ungebrauchte" Papas haben möchte, finde ich das auch voll in Ordnung.
 
Hallo,

also ich hab auch 2 "gebrauchte" Graue. Die beiden waren aber schon "gebraucht" als sie noch nicht ein Jahr alt waren.

Bei beiden hatten siche die Leute nicht überlegt, was Papageien für Dreck und Unordnung machen können - und sie flugs wieder abgegeben.

Sie waren allerdings kein Paar, sondern einzeln. War also etwas Glück und Geduld und etwas weitere Wege erforderlich zwei passende zu finden.

Aber in den halben Jahr bei ihren Vorbesitzern haben sie auch keinen Schaden genommen :prima:
 
Hallo Irina,

Aber in den halben Jahr bei ihren Vorbesitzern haben sie auch keinen Schaden genommen :prima:
Aber selbst, wennn sie das haben, finde ich es bei Grauen (bei anderen Großpapageien weiss ich's nicht) noch 'relativ' einfach, sie irgendwann wieder 'hinzubiegen'.

Sicher gibt es auch unrettbare Fälle, wenn sich Tiere z.B. selbst verstümmeln. Aber im Gegensatz z.B. zu Hunden, bei denen das, was man ihnen im ersten Lebensjahr (nicht) anerzieht, später mitunter praktisch nicht mehr zu korrigieren ist, scheinen die Grauen auf 'lebenslanges Lernen' ausgelegt zu sein. Vielleicht liegt's an der Intelligenz, keine Ahnung...

Unser Rocco hat seine panische Angst vor Männern doch ziemlich schnell abgelegt. Und Rico, der völlig unselbständig war, als er zu uns kam (nicht, weil er blind war - sondern weil die Vorbesitzerin so ganz ete petete war; der durfte z.B. nur auf einem vorher ausgelegten Laken auf dem Boden rumlaufen, damit er den Perserteppich nicht vollkackt, usw.), hat sich auch recht schnell rausgemacht.

Anfangs konnte man den irgendwo absetzen, und da ist er dann 2 Stunden brav sitzen geblieben, ohne sich zu regen. Ich konnte es gar nicht glauben. Aber irgendwann, als er gemerkt hatte, dass er nicht angemeckert wird, wenn er mal was vollkackt oder kaputt macht, wurde er nach und nach immer abenteuerlustiger :-)

Viele Grüße,
Stefan
 
Apropos Abenteuerlust: unten ein paar Bilder von unserem Giacomo. Alt, blind, krank... Aber er will immer hoch hinaus! Ob Eiger Vorhangwand, Mount Rucksack oder Menschengipfel: Giacomo muss da rauf, und zwar 1. sofort und 2. bis ganz nach oben :-)))

Viele Grüße,
Stefan
 

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