Also ich kann mich eigentlich nur positiv über Abgabevögel äußern. Wie Fam. Fieger bereits geschrieben hat, gibt es genügende, die eher aus persönlichen Gründen denn wegen Schwierigkeiten abgegeben werden. Und zu leicht wird sich darüber hinaus heute "so nebenbei" ein Großpapagei angeschafft, ohne sich über die "Konsequenzen" bewusst zu sein. Und selbst bereits verhaltensgestörte Papageien kann man mit entsprechender Geduld und Pflege sicherlich wieder ein einigermaßen lebenswertes Leben bieten. Es erfordert halt unter Umständen mehr Geduld als bei einem "Frischling", belohnt einen jedoch um so mehr.
Es kommt wohl auch ein bißchen auf die eigenen Ansprüche an, die man an die Hausgenossen Papagei stellt. Wir haben beispielsweise 4 Papageien, alles Abgabevögel. Bis auf einen lässt sich keiner von ihnen anfassen oder auf der Schulter herumtragen. Bis auf den einigermaßen Zahmen spricht auch keiner von denen. Also entsprechen sie damit nicht gerade der gängigen Vorstellung von Papageien. Dafür erfüllten sie jedoch bei der Anschaffung meinen Anforderungen, die im wesentlichen darin bestanden, dass ich auf gar keinen Fall einen Papagei alleine halten wollte und gerade als Anfänger ein "gebrauchtes Pärchen" mit geringem Menschenbezug als ideal gehalten habe. Das war für mich das Hauptkriterium, mögliche Verhaltensprobleme möglichst von vorneherein auszuschließen, in dem von Anfang an auf Paarhaltung geachtet wurde.
Einen weiteren Vorteil sehe ich darin, dass meine erwachsenen Pärchen schon charakterlich gefestigt sein sollten, so dass ich mich durch keine Flegelphase beim Erwachsenwerden "quälen" muss und möglicherweise ein Problem habe, dass der Vogel sich mit dem Erwachsenwerden verändert. Abschließend war der einzig einigermaßen zutrauliche Vogel schon soweit erzogen, dass ein strenges Nein ausreicht, ihn zumindest bei den meisten verbotenen Aktionen kurz innehalten zu lassen.