Ara & sein steifes Bein - Idee???

Diskutiere Ara & sein steifes Bein - Idee??? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Guten Tag zusammen! Ich bin ganz frisch und neu hier und habe schon einige Eurer Beiträge und Tipps gelesen - hier gefällt es mir und ich kann...
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guuhbird

Guest
Guten Tag zusammen!

Ich bin ganz frisch und neu hier und habe schon einige Eurer Beiträge und Tipps gelesen - hier gefällt es mir und ich kann bestimmt noch viel lernen von Eurer Erfahrung!
Ich bin Halterin von 5 Wellis (2 Pärchen und 1 Alterchen (16)), sowie zur Zeit 1 hellroten Ara (1,0), dem ich soz. "Pension" gewähre. Letzterer ist mein Problem und ich erhoffe mir ein paar Ideen von Euch.

Was ist passiert: Der Kerl ist 27 Jahre alt, lebt seit 26 Jahren in einem Tierpark (Vogelpark) und bis Ende August war alles ok. Er hatte bislang 2 Partnerinnen, mit einer davon hatte er 2 mal Nachwuchs. Er galt als grantig, aber nicht bös' - eben ein Volieren-Ara und kein Kuscheltier...

Ende August dann der "Unfall": Ein Tierpfleger betritt mit frischgefüllter Futterschale die Voliere und wird von diesem Ara angegriffen - er flog ihm direkt ins Gesicht mit dem Ziel Nasenwurzel (was sonst?). Der Tierpfleger wehrt den Vogel ab - zu heftig wohl - denn der arme Kerl donnert gegen das Gitter. Fazit: Oberschenkelbruch!
Der Ara musste operiert werden, hatte mind. 3 Wochen Gips (Nagel im Bein), danach 2 Wochen Verband (Nagel 'raus). Das alles mit der Auflage, er dürfe sich nicht viel bewegen können (=kleiner Käfig). 5 Wochen in einer Transportbox mit Sitzstange und 6 Wochen in einem kleinen Kaninchenstall (hochkant gestellt).
Da ich persönlich der Ansicht bin, dass sich ein gebrochenes Bein niemals von selbst heilt und beweglich macht, habe ich den Vogel mit heim genommen, mit der Absicht, das Bein ein wenig "zu trainieren".

Er ist jetzt gute 2 Wochen bei mir, besitzt mein Wohnzimmer und wir sind inzwischen sehr nah, sodass ich vermutlich bald relativ gefahrlos an das Bein komme. (Er hat panische Angst davor, dass jemand sein steifes Bein berührt - versteh' ich allerdings)
Situation: Er sitzt auf seinem linken Bein, streckt das rechte Bein nach hinten weg, kann es zwar unter der Sitzstange herbiegen und sich die Krallen beknabbern, aber leider nicht hoch genug heben, um drauf sitzen zu können. Er sitzt seit Ende August auf ein- und demselben Bein! Der Fuß ist zur Faust geballt - ich weiß nicht, ob er die Zehen bewegen kann - er tut es nicht.
Vermutlich werden alle Muskeln abgebaut sein. Er mag auch nicht fliegen - hat er einmal "versucht" und ist auf dem Boden gelandet. Beim "Gehen" hat er das kaputte Bein hinter sich hergeschleift. Ich fürchte, das Bein bleibt steif, da schon der Tierarzt nach der OP meinte, auch alle Sehnen seien betroffen. Zwar sagte man mir dort auch (ich hatte den Tierarzt angerufen, nachdem ich mich entschlossen hatte, den Vogel mit heim zu nehmen, um seinen Rat zu hören), das Bein sei wieder völlig verheilt, das habe man auf dem Röntgenbild deutlich sehen können und der Vogel WOLLE nur das Bein nicht bewegen, jedoch glaube ich das inzwischen nicht mehr.

Weiß jemand Rat?

1. Behandlung (Massage - ist allerdings NOCH nicht drin ohne Fingerverlust:nene: )

2. Falls das Bein steif bleibt - hat jemand Erfahrung mit Vögeln, die nur ein Bein haben, oder ein gelähmtes? Ist es wirklich Tierquälerei, den Ara weiterleben zu lassen? Ich mag ihn nicht einschläfern lassen, das wird er aber, weil er im Tierpark nicht mehr leben kann in der Voliere. Er würde kein Futter abbekommen. - Er ist NICHT deprimiert, erzählt, kommentiert, futtert, trinkt, Kot ist ok, liebt Köpfchen und Nacken kraulen - kurz: Er LEBT & ich mag kein Mörder sein.... (Von meinem Egoismus mal abgesehen: Natürlich hab' ich ihn schon lange in mein Herz geschlossen...)

3. Partnervogel - vielleicht auch ein "Behinderter"??? (Er ist es gewohnt, nicht allein zu sein - ich bin berufstätig. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er anfängt unter der Einsamkeit zu leiden und sich zu rupfen etc. - die Wellis nimmt er wahr, aber sie können ihn nicht beschäftigen. Außerdem trauen sie sich nur bedingt an ihn 'ran - verständlich)

Das ist meine Geschichte und ich wünsche mir so sehr, dass es eine gute für ihn Lösung gibt!!!

LG guuhbird
 
Hallo und herzlich willkommen im Forum!
Was für eine traurige Geschicht-der Tierpfleger macht sich sicher Vorwürfe,dass seine Abwehr diese Folgen hat.:(
auch alle Sehnen seien betroffen. Zwar sagte man mir dort auch (ich hatte den Tierarzt angerufen, nachdem ich mich entschlossen hatte, den Vogel mit heim zu nehmen, um seinen Rat zu hören), das Bein sei wieder völlig verheilt, das habe man auf dem Röntgenbild deutlich sehen können und der Vogel WOLLE nur das Bein nicht bewegen, jedoch glaube ich das inzwischen nicht mehr.
Die Aussage des Tierarztes widersprechen sich.Entweder ist das Bein völlig wieder "einsatzfähig" oder die Sehnen sind betroffen.Was ist mit den Sehnen?Waren sie durchtrennt?Wurden sie wieder zusammengefügt?Ist er nach der Verletzung überhaupt in der Lage,den Unterschenkel wieder nach oben zu ziehen?Waren die Muskeln auch betroffen?Mußte an ihnen genäht werden?Narbengewebe ist nicht mehr dehnbar und dass ein Wildtier sein Bein nicht mehr benutzen will kann ich mir ganz und gar nicht vorstellen.Schließlich klettern Vögel gern und nehmen ihr Futter in den Fuß---nur weil er "bockig" ist,wird er darauf wohl nicht verzichten.:zwinker:
Ich habe einen behinderten Graupapagei,der einen Fuß hoch stehen hat(Rachitis und die Knochen sind verbogen) und sie benutzt diesen Fuß immer,egal wie sehr sie sich dafür auch verrenken muß.
Bei deinem Ara gehe ich davon aus,dass er es nicht mehr kann und wenn dem so ist,fürchte ich,wird dir auch eine Massage nichts bringen,außer,dass alles schön locker bleibt und er nicht noch Muskelkrämpfe oder ähnliches bekommt.Ob er dich aber da je ran läßt bezweifel ich ein bischen.:zwinker:
Er sitzt seit Ende August auf ein- und demselben Bein! Der Fuß ist zur Faust geballt - ich weiß nicht, ob er die Zehen bewegen kann - er tut es nicht.
Nun heißt es,diesen einen Fuß zu schützen,denn er wird total überbeansprucht.Du kannst die Äste abpolstern,damit die Ballen weicher liegen und er nicht dort Geschwüre entwickelt.Sitzt er denn den ganzen Tag oder klettert er auch einmal?

Vom Einschläfern ist der Kerl aber meiner Ansicht nach noch Meilen entfernt.Er kann auch mit einem Bein ein schönes Leben haben.Frage ist allerdings,ob ihn das steife Bein mehr behindert und es vielleicht besser ist,wenn man es abnimmt.Da würde ich mir noch eine zweite oder auch sogar dritte Meinung eines vogelkundigen Tierarztes einholen.Nutzt er das steife Bein gar nicht-auch nicht für die Balance oder zum Abstützen sondern behindert ihn dies beim Klettern und anderen Aktivitäten,ist es wirklich eine Überlegung wert,ob er ohne nicht besser dran wäre.Was ist mit den Nerven in diesem Bein?Hat er dort noch Refelxe und Gefühl drin?
Einen Partnervogel sollte er auf jeden Fall wieder bekommen.Hat er vorher in einer Gruppe gelebt?Wenn ja,kann er dort nicht wieder integriert werden?Er sollte Kontakt zu Artgenossen bekommen.Natürlich wird es schwierig für dich,eine Partnerín in dem Alter zu finden,behindert muß sie nicht sein-meine Meinung.Im Gegenteil kann es gut sein,dass sie ihm wieder neuen Lebensmut gibt und er das Fliegen wieder versucht.Übrigens würde ich das Fliegen mit ihm wieder trainieren,denn das ist für die Luftsäcke doch sehr wichtig.
Wenn er nicht mehr zurück in den Vogelpark kann,sollte möglichst schnell ein Artgenosse her,denn so wie du ihn beschreibst,fehlt ihm wohl auch ein bischen der Lebensmut.Er braucht einen Anreiz um sich zu bewegen,denn die beste Massage ist immer noch,wenn er sich viel bewegt und selber ausprobiert,was er mit diesem "neuen" Bein alles kann.
Ich habe es an meiner Graupapadame gesehen,als sie mal den Mut hatte,sich an die Decke zu hängen ,war dies die beste Übung ,die Sehnen zu strecken und zu dehnen........vorher hatte ich sie immer eingefangen und langsam selber versucht,dies zu machen.
Ich wünsche dir und deinem Vogel alles Gute und bin mir sicher,dass die Situation sich noch verbessern wird.Ich würde mir aber auf jeden Fall noch wenigstens eine weitere Meinung einholen von einem TA,der sich auf Chirurgie und Nachbehandlung spezialisiert hat.
Liebe Grüße,BEA
 
Hallo Guuhbird,
ohje, in Deiner Haut wollte ich nicht stecken. Das ist ja wirklich eine vertrackte Situation für den Ara. Ich finde es ganz toll, dass Du Dich dem Knaben angenommen hast, um ihm bei den schlimmen Auswirkungen, die diese schwere Verletzung nach sich zog, zu helfen. Ich entnehme Deinen Worten, dass Du die Möglichkeit, dass er evtl. bei Dir bleibt, schon in Betracht gezogen hast. Das fände ich - ehrlich gesagt - auch das Beste und wie Du schon sagtest, vielleicht mit einem behinderten Aramädchen zusammen. Schliesslich war er schon zweimal erfolgreich verpaart. Ich denke, nicht nur die Muskeln sondern auch die Sehnen sind verkürzt. Vielleicht könnte man versuchen, ob er nach Leckerlis, Spielzeug usw. greifen würde mit dem kraftlosen Beinchen? Leider bin ich kein Fachmann, was mir aber eingefallen ist, wären vielleicht Traumeel-Tropfen ins Trinkwasser zu geben. Sicherlich wird sich da noch der ein oder andere hier, der kompetenter ist, melden. Es gibt auch einige hier, die selbst behinderte Vögel haben, vielleicht kommen da noch Anregungen für Dich. Ganz unvorstellbar für mich, dass der Ara getötet werden soll und ich würde mich da auch - genau wie Du - wie eine Mörderin fühlen. Ich hoffe so sehr, dass es ein glückliches Ende für den Ara gibt.
Viele Grüsse
Barbara:0-
 
Hallo und herzlich Willkommen,

der Unfall ist natürlich schon ne Weile her.
Knochenbrüche bei Vögeln und bereits älteren Vögeln ist immer so ne Sache.

Vielleicht wäre eine weitere ärztl. Meinung angebracht(?).

Zum Punkt des Einschläferns:

Dafür müßte man das Tier selbst erleben können, um beurteilen zu können ob er sich evtl. quält.
Zudem eine Gewissensfrage die sich jeder selbst beantorten muß.
Für Außenstehende immer schwer zu beurteilen.

Wie wird der Vogel jetzt gehalten?

Es wäre sinnvoll ihm evtl. gepolsterte Sitzbrettchen zur Verfügung zu stellen, damit er sein gesundes Bein mal entlasten kann.

Tut er das nicht, wird es zwangsläufig über kurz oder lang zu Haltungsschäden, Knochendeformierungen kommen.

Diese wiederum können Organfunktionen beeinträchtigen.

Es ist eine schwierige Angelegenheit, die unter Abwägung sämtlicher Gesichtspunkte zum Wohle des Tieres sein sollten.

Und wenn das Wohl am Ende die Erlösung des Tieres ist.:(
Manchmal bleibt kein anderer Weg.

Ein passendes Partnertier in dem Alter, noch dazu mit Behinderung dürfte mehr als nur schwierig sein.

Ich weiß, wie schwer es war für meinen hellroten Hahn eine Henne zu bekommen. Und der ist nicht behindert.

Allerdings greift er mich auch an, um seine Henne zu verteidigen.
Man kann dem Tierpfleger noch nicht mal einen Vorwurf machen, weil er reflexartig reagiert hat.

Mir stellt sich die Frage, ob er überhaupt eine Partnerin bekommen sollte und nicht lieber nur in einem (Ara)Gruppenverband (mit entsprechender Haltungsforderung; behinderten gerecht eingerichtet......) sein restliches Leben verbringen sollte?

Frage zum Schluß: Ist der Vogel eine Nachzucht oder Wildfang?
 
@Bea,

kurze Anmerkung von mir. ;)

Du darfst nicht außer acht lassen, das Deine Graue noch sehr jung ist.

Bei einem 26-jährigen Ara (ist es ein WF, ist er durchaus älter einzustufen), sieht das schon wieder etwas anders aus. :traurig:

Ich habe die Probleme, welche ich aufgezählt habe und die eintreten können, bei einem Edelpapagei erleben dürfen, den ich einbeinig aufgenommen habe.
 
Die Aussage des Tierarztes widersprechen sich.Entweder ist das Bein völlig wieder "einsatzfähig" oder die Sehnen sind betroffen.Was ist mit den Sehnen?Waren sie durchtrennt?Wurden sie wieder zusammengefügt?Ist er nach der Verletzung überhaupt in der Lage,den Unterschenkel wieder nach oben zu ziehen?Waren die Muskeln auch betroffen?Mußte an ihnen genäht werden?
Ja, die Sehen waren durchtrennt und damit stimme ich mit Dir überein, dass die Aussage des Tierarztes nicht ganz stimmen kann. Ob sie ebenfalls wieder zusammengefügt werden konnten, weiß ich nicht. Ich habe eine tragische "Nebensächlichkeit" nicht erwähnt: Es ist erst nach 2 Tagen wirklich bemerkt worden, dass das Bein gebrochen war. Der Beinknochen hatte bereits das ihn umgebende Gewebe großflächig zerstört. Der Vogel versucht immer wieder, dieses Bein nach oben auf die Stange zu heben, kommt aber nicht hoch genug, um es nach vorn zu "schwenken". Schafft er es dennoch mal (2x), dann liegt es mehr störend neben ihm auf der Stange und er hockt nicht etwa auf dem Fuß, sondern auf dem Gelenk und der Unterschenkel steht nach vorn. Ich glaube nicht, dass er das Bein anheben kann - aber ich bin kein Tierarzt.
Schließlich klettern Vögel gern und nehmen ihr Futter in den Fuß---nur weil er "bockig" ist,wird er darauf wohl nicht verzichten.?
Ja - sein Futter muss ich klein schneiden, der Fuß steht nicht mehr zum Greifen zur Verfügung. Er hat sich damit inzwischen aber "angefreundet" und hat das sogar ganz gut "im Griff".

Ob er dich aber da je ran läßt bezweifel ich ein bischen.:zwinker: .?
So schnell geb' ich nicht auf! Erste Fortschritte kann ich immerhin vermelden: Ich kann den Fuß berühren und er schreit nicht mehr, sondern guckt flehentlich (natürlich mit drohendem Schnabel!)

Sitzt er denn den ganzen Tag oder klettert er auch einmal?
Er hockt wie festzementiert auf einer Stange über dem Käfig. Er ist bislang zweimal 'rausgeklettert - mit großer Mühe, denn das Bein behindert ihn sehr, wie Du schon fragtest. Meiner Ansicht nach auch der Grund, weshalb er nicht fliegt: Er fürchtet, das Bein bleibt an der Stange hängen - das fürchte ich auch - und dann macht er zunächst einen Bauchklatscher nach vorn... Weniger lustig...

Da würde ich mir noch eine zweite oder auch sogar dritte Meinung eines vogelkundigen Tierarztes einholen. & Nutzt er das steife Bein gar nicht-auch nicht für die Balance oder zum Abstützen sondern behindert ihn dies beim Klettern und anderen Aktivitäten,ist es wirklich eine Überlegung wert,ob er ohne nicht besser dran wäre.
Für Adressen wäre ich dankbar - den Namen des Arztes, der ihn operiert hat möchte ich jetzt hier nicht öffentlichen nennen, da ich ihm nichts Böses will. Man war dort sehr besorgt um den armen Kerl (Er hatte sich vornehmlich durch wüstes Benehmen dort einen Namen gemacht :dance: ) Ich möchte aber auch vermeiden, den Vogel zu oft in eine Transportbox stecken zu müssen, um von Pontius nach Pilatus zu fahren. Beim Arzt hat man ihn wohl zu jeder Behandlung narkotisieren müssen - nett war er nicht. (Jetzt ist er schmusig!!! - Aber ich bin ja auch die nette Tante mit den Nüsschen...:) )

Was ist mit den Nerven in diesem Bein?Hat er dort noch Refelxe und Gefühl drin?
Wie's vorn in den Zehen aussieht, weiß ich nicht. Wie gesagt kann er das Bein nach vorn unter der Stange herziehen und mit dem Schnabel die Krallen beknabbern. Der Fuß fühlt sich eher kalt an.

Einen Partnervogel sollte er auf jeden Fall wieder bekommen.Hat er vorher in einer Gruppe gelebt?Wenn ja,kann er dort nicht wieder integriert werden? Er sollte Kontakt zu Artgenossen bekommen.Natürlich wird es schwierig für dich,eine Partnerín in dem Alter zu finden,behindert muß sie nicht sein-meine Meinung.Im Gegenteil kann es gut sein,dass sie ihm wieder neuen Lebensmut gibt und er das Fliegen wieder versucht.
Er lebte mit einem anderen Ara (einäugig) zusammen und den hat er dominiert. Sie waren keine Freunde, aber kamen gut miteinander zurecht. Ich habe überlegt, den anderen auch zu nehmen, aber die Leiterin des Tierparks hat mir von dieser Lösung abgeraten, eben weil sie nicht so befreundet waren. Sie befürchtet, dass jetzt der andere Vogel schnell bemerkt, dass sein Kumpel nun "behindert" ist und das ausnutzt. So mal ganz nebenbei: Ich lebe in einer Dachgeschosswohnung und Tierhaltung ist lediglich begrenzt erlaubt. Ich habe eine Ausnahmegenehmigung für einen begrenzten Zeitraum vom Vermieter, weil ihm das Tier auch leid tut. Wenn er nicht zu laut ist - ist er nicht, niemand hat ihn je schreien gehört. Zum Thema integrieren gilt dasselbe. Außerdem hat man dem anderen Ara inzwischen zwei Graupapageien dazugesellt und mit einem ist er schon auf Gut-Kumpel - ob "mein" Ara da dann noch Chancen hat, weiß ich nicht.

Deine Schilderung Deiner Grauen-Dame macht mir Mut! Ich danke Dir für Deine schnelle und sehr ausführliche Antwort! Ich werde mich weiter umhören und hoffe aus diesem Forum vielleicht noch den ein oder anderen Hinweis zu bekommen - vielleicht sogar die Möglichkeit, jemanden zu treffen, dessen Vogel ein vergleichbares Leiden hat und auch einsam ist. Ich beginne gerade erst mit der Suche.....

Liebe Grüße und vielen Dank!

guuhbird
 
@Bea,
Du darfst nicht außer acht lassen, das Deine Graue noch sehr jung ist.

Bei einem 26-jährigen Ara (ist es ein WF, ist er durchaus älter einzustufen), sieht das schon wieder etwas anders aus. :traurig:

Nein - der Ara ist kein Wildfang. Er wurde 1979 in Deutschland von einem älteren Ehepaar von einem privaten Züchter als Jungvogel gekauft - er war damals ein Baby. (..und heißt heute noch so..... "Babylein") Nach einem Jahr war er den Leuten wohl doch ein wenig zu "eigenständig" geworden und sie haben ihn in dem Tierpark abgegeben. Die Leiterin des Tierparks kennt ihn seitdem - es ist sichergestellt, dass er kein WF ist, obwohl er keinen Ring hat und keine CITES. (Mit der Auflage, dass der Park ihn NICHT weiterveräußern darf - dann müsste er nachträglich offen beringt werden und bekäme ein entsprechendes Zertifikat ausgestellt. Bei mir ist er offiziell lediglich "vorübergehend".)

LG
guuhbird
 
Ok, kein WF.
Trotzdem ein Unterschied zwischen Jungvogel und einem Älteren.

Wie gesagt, ich würde ne andere ärztl. Meinung einholen. ;)
 
Hallo Heike!
Vielen Dank auch für Deinen Rat. Ein paar Fragen von Dir hatte ich schon in meinem vorherigen Beitrag beantwortet. Hier jetzt noch die verbliebenen Fragen:

Zum Punkt des Einschläferns:
Dafür müßte man das Tier selbst erleben können, um beurteilen zu können ob er sich evtl. quält.
Zudem eine Gewissensfrage die sich jeder selbst beantorten muß.

Natürlich - ich will auch nicht, dass er sich quält. Ihn quält zur Zeit wohl am meisten, dass er eben allein ist denke ich, um mal nicht "nur" von seinem argen Bein zu sprechen. Bevor ich mich zu diesem letzten Ausweg entschließe muss jedoch noch einiges geschehen... In seinen Augen ist Leben, er "launt" (gackert, schimpft, kommentiert und inzwischen versucht er auch zu "menscheln"....)

Wie wird der Vogel jetzt gehalten?
Er sitzt auf einem Papageienstall auf einer Stange - diesen Platz hat er sich ausgesucht - klar, wollte oben sitzen... Ich bin damit nicht zufrieden und werde ihn über kurz oder lang zunächst wieder 'reinsetzen (DAS hört sich total easy an....!!!), um über dem Käfig eine bessere Halterung anzubringen - eben auch mit gepolstertem "Sitz" für das gesunde Bein.

Mir stellt sich die Frage, ob er überhaupt eine Partnerin bekommen sollte und nicht lieber nur in einem (Ara)Gruppenverband (mit entsprechender Haltungsforderung; behinderten gerecht eingerichtet......) sein restliches Leben verbringen sollte?
Diese Frage habe ich mir auch bereits gestellt und ich fürchte, darauf wird es hinauslaufen. "Fürchte", weil ich ihn abgeben muss - aber es ist besser für ihn. Übrigens: Ich wollte nie einen Papagei halten, weil ich Wohnungshaltung von Papagein im Käfig immer als Tierquälerei angesehen habe. Hab' ich nu' davon....

Dank nochmal & LG
guuhbird
 
ist Alles nicht so einfach. :trost:

Aber ich denke, Du wirst die richtige Entscheidung schon treffen. ;)
 
Hallo guuhbird

Also zuerst mal das was mich in Rage bringt: Der Gedanke ans Einschläfern.
Das ist nach meinem Wissen nur in besonderen Situationen erlaubt, in Falle dieses Vogels wäre es eine Straftat. Man kann doch kein Lebewesen wegen eines steifen Beines töten, irgendwo gibts ja (hoffentlich) immer noch so was wie Ethik.
Ansonsten könntest Du mal versuchen ob der Ara die Krallen öffnen und schließen kann. Du hast ja geschrieben er macht eine Faust.
Ist der Fuß unbeweglich dann sind die Nerven und Sehnen kaputt und das wird wohl nie mehr was.
Ansonsten kann ich Dir wenig Hilfe bieten, ich handle bei meinen Vögeln aus der Situation heraus und so wie das im Fall dieses Ara ausschaut braucht er wohl einen guten Platz wo er mit seiner Behinderung leben kann.
Ich persönlich würde mit dem Vogel einen guten vogelkundigen tierarzt aufsuchen und das Bein nochmals röntgen lassen um zu sehen wie der Beinknochen zusammengewachsen ist. Sollte dieser gerade sein dann ist mit Sicherheit das umliegende Gewebe so zerstört worden daß man nichts mehr machen kann.
Ansonsten würde ich Dir zur Not anbieten wenn es Dir nicht möglich ist den Ara zu behalten bzw. einen guten Platz für ihn zu finden daß ich ihn nehmen würde. Momentan wüßte ich zwar wenig Rat wegen wenig Platz aber das bekäme ich auch noch geregelt.
So wie Du schreibst ist der doch ein ganz lieber Vogel der sich schon mal kraulen läßt, so einen Kerl läßt man doch nicht hängen.
 
Hallo Alfred, hallo Dotterle,

auch Euch vielen Dank für Eure "Anteilnahme"! Nein - Einschläfern ist sicherlich die allerletzte Lösung und wie ich schon zuvor geschrieben habe, hat der Ara "Leben in den Augen" und erfreut sich auch in irgendeiner Weise seines Daseins. Ich sollte noch erwähnen, dass ich das auch bei meinem Telefonat mit dem Tierarzt gesagt habe, und dieser, bzw. seine Angestellte daraufhin sehr bedrückt schien und dies absolut NOCH auf keinen Fall in Erwägung ziehen würde. Letztlich ist das ja auch der Grund, weshalb er bei mir ist, weil er eben in seinem MOMENTANEN Zustand für den Tierpark nicht geeignet ist, es sei denn, man lässt ihn weiter in seinem Kannickelkäfig vor sich hindümpeln. Es ist die Zeit, die den Tierpflegern fehlt, sich einzig und allein um ein krankes Tier zu kümmern, dass nicht in absehbarer Zeit wieder vollständig gesund wird. Ich muss die Leute mal kurz für die Öffentlichkeit in Schutz nehmen - damit kein Missverständnis aufkommt, der Tierpark pflege seine Tiere nicht genügend. Ist übrigens schon häufig vorgekommen, dass auch einer von ihnen ein Tier (Vogel, Schlange, Leguan) mit heim genommen hat, wo es besser versorgt werden konnte bis es gesund war.

Ich habe übrigens seit gestern Abend ein kleines Erfolgserlebnis zu vermelden, was mir Hoffnung macht: Ich durfte den Fuß vorsichtig anfassen! Zwar offener Schnabel und wachsames Auge, aber immerhin!

@Alfred:
Vielen Dank für das Angebot, dass er zur Not auch bei Dir unterkommen könnte. Ich muss allerdings zugeben, dass ich ihn auch gerne behalten möchte unter der Voraussetzung, dass ich einen weiteren Vogel aufnehmen kann. Das dann ohnehin ein Umzug ansteht ist auch klar.... Was die Beweglichkeit der Zehen angeht: Ich werde kurzum versuchen, ihm eine Erdnuss in seine Faust zu drücken, da die Zehen ja beweglich sind, müsste das gehen. Da er auch drankommt, will ich sehen, ob er dann versucht, die Nuss in Papageienmanier aus dem Fuß zu essen, bzw. zu knacken.
Was das Kraulen angeht: Da hat er mich fest in der Hand! Minimum ist eine halbe Stunde, einschließlich Kiele entfernen und kräftiges Nasenrubbeln. Er schließt dabei die Augen und schonmal stöhnt er leise (JA!!!) - ist also wirklich ein lieber Kerl - bei Männern ist er übrigens weniger "freundlich", als bei Frauen. Als Nachbars Tochter (ca. 6-7 Jahre alt) kürzlich mal gucken kam, hat er vor Freude über den Besuch gegackert wie ein Huhn! Mein Freund am Wochenende wurde eine Stunde beäugt und durfte max. auf 1,5 m herankommen ohne Protest!

Bis in Kürze & Danke!
guuhbird
 
Mit den Erdnüssen: du weißt hoffentlich ,dass man diese nicht mit Schale verfüttern darf,weil sie voller Schimmelsporen sind!Die Vögel atmen die Sporen beim Öffnen ein und können so an Aspergillose erkranken.

Schön,dass er dich schon an seinen Fuß dran läßt.Da wird sich sicher mit der Zeit noch was entwickeln.
Weiter so!:zustimm:
 
Ja - das Problem ist mir bekannt! Der Park verfüttert auch Erdnüsse, übergießt sie aber zuvor mit kochendem Wasser - das soll den Pilz angeblich vernichten. Ich selbst verfüttere Erdnüsse normalerweise nur von mir geschält und von der roten Haut befreit. Wo wir aber gerade bei Nüssen sind: Ich gebe dem Ara pro Tag eine Walnuss, die er liebt. Ich mag ihm gerne auch die Schalen geben, denn er hat richtig Freude daran, sie zu "pulverisieren" - knacken kann er die Nuss ja momentan selbst nicht. Gibt's Bedenken bei Walnüssen? (Abwaschen?) Was ist mit Bio-Nüssen - sind die auch geschwefelt? UND: Da ich nicht weiß, ob's gut ist, bekommt er morgens eine halbe Cashew (Bio, geschält, Reformhaus) - spricht 'was gegen Cashew-Kerne???

Gruß guuhbird
 
Hallo,

den Thread habe ich jetzt mal nur überflogen. Aber einen Grund zum Einschläfern dieses Aras sehe ich überhaupt nicht.

Ich habe außer meinen Grauen ja noch einen Nymphensittich, der wiederum von meinem Coco am Fuß gebissen wurde und dadurch bedingt erst geschient wurde und dann musste das halbe Bein, sprich unterhalb des Gelenkes, amputiert werden. Auch ich hatte damáls meine Bedenken, ob das gutgehen wird. Und es ging. Sicherlich gibt es Maßnahmen, die man einleiten muss. Das ist eben nach der Amputation, Polsterungen schaffen, falls der Vogel mal von der Stange fallen sollte - gerade in der Anfangsphase. Genauso müssen alle Schaukeln entfernt werden, da es zu riskant ist. Oder beim Freiflug muß man die Gitterstäbe obenauf abdecken, damit er mit dem amputierten Fuß beim Landen nicht durchrutschen kann. Aber dennoch, ist mein Bubi bis dato ein lebensfroher Nymphe mit 1,5 Beinen.

Ich würde daher anraten, auch einen anderen TA aufzusuchen und bevor das Bein komplett abgenommen wird, diese Lösung mit einem halben Bein in Erwägung ziehen. Ich sage es auch daher, da ich sehe, dass mein Bubi das halbe Bein sehr wohl einsetzt, wenn er am klettern ist oder auch am Schlafen. Da stützt er sich einfach auf das halbe Beinchen und beim Klettern schiebt er es als Haltunterstützung durch die Gitterstäbe.

Auf jeden Fall wünsche ich dem Ara alles Gute und toll, dass du dich dem Ara so liebevoll angenommen hast.
 
Walnüsse und Haselnüsse gebe ich auch mit Schale-Lebensmittelqualität für Menschen.An geschälten bekommen meine alles an Nüssen,kauf ich auch im Lebensmittelhandel.Bei Lidl zum Beispiel gibt es super Nussmischungen.:zwinker:Cashew mögen meine sehr gern.
Liebe Grüße,BEA
 
Erdnüsse und Cashews gibt es ja auch ungesalzen von Ültje. Diese kannst du verabreichen.
 
Statusbericht & noch eine FRAGE

Hallo Ihr alle,

wollte nochmal kurz eine Statusmeldung absetzen, die zwar jetzt nicht grandiose Neuigkeiten beinhaltet, aber es ist ein kleiner Fortschritt:

Kann jetzt jeden Abend an sein Bein, gestern zum ersten mal versucht, die Zehen ein bisschen zu "drücken", was irgendwann mal zur einer Massage werden soll.... Er mag's nicht, aber er schreit dann auch nicht mehr und ich pass' eben nur auf, dass sein Zinken möglichst außer Reichweite meiner Hand ist.
DANN und das hat mich sehr gefreut: Er kann zumindest einen Zeh bewegen! Also NICHT alle Bänder/Sehnen sind durch! Es war ein bewusstes Bewegen, denn er versuchte sich zu jucken/knabbern, konnte das Bein aber nicht soweit vorstrecken, um problemlos dranzukommen, da bog er scheinbar mühsam diesen einen Zeh seinem Schnabel entgegen. Da es ihm offentsichtlich große Mühe bereitet, das zu tun, gab's gleich eine Belohnung für "fein gemacht".
Nach meinen "Beinattacken" gibt's Krabbeleinheiten von mind. 15 Minuten und noch eine Belohnung unmittelbar hinterher.
Kurz - ich bin zuversichtlich, auch wenn ich den Tränen nahe bin, wenn ich morgens gehen muss und er ein klägliches "Miau" (oder so ähnlich) von sich gibt. Natürlich leidet er - Radio und Wellis reichen eben nicht. Partnervogel ist "in Arbeit" - evtl. später mehr, sobald ich da weiter bin.

Aber noch eine FRAGE: Einige von Euch haben dringlich darauf hingewiesen, dass das gesunde Bein, speziell der Fuß geschont werden muss und empfehlen z.B. ein "gepolstertes Brett" oder dergl. Bitte um Rat und Tat-Vorschläge, denn heute Nachmittag nehme ich mir frei und will da etwas für ihn basteln. (Freut er sich auch, wenn ich mal so früh da bin :) :) :beifall: )
Übrigens habe ich hier ganz tolle Vorschläge für Bastelspielzeug gefunden!!! (...und mich gebogen vor Lachen, als Empfehlung "vor dem Vogelduschen" evtl. den Staubsauger zu benutzen, da ihm das evtl. Donnergrollen suggeriert und er dadurch "in Badestimmung kommt"!)

Dank schonmal und LG guuhbird
 
Hallo,
Das ermutigt doch schon mal, er kann einen Zeh bewegen. Vieleicht kommt in seinem Bein auch noch etwas "Leben" zurück und er kann irgendwann mal sich ein wenig besser helfen. Das war doch mal eine erfreuliche Nachricht.
Daß er momentan so einsam ist da Du ja arbeiten mußt liest sich für mich schlimm. Da würde ich gerne helfen, leider wird das ja so nicht gehen. Knuddel ihn von mir.
(...und mich gebogen vor Lachen, als Empfehlung "vor dem Vogelduschen" evtl. den Staubsauger zu benutzen, da ihm das evtl. Donnergrollen suggeriert und er dadurch "in Badestimmung kommt"!)
Du wirst es nicht glauben, aber das funktioniert.
Durch den Staubsauger kommen die tatsächlich in Badestimmung, ich vermute mal daß das mächtige Rauschen des Saugers irgendwie das Geräusch von starkem Regen auf dem Blätterdach der Dschungels imitiert.
Anscheinend regt das instinktiv zum Baden an. Da kann man sehen wie sehr unsere Vögel doch noch ihre wilden Instinkte und ererbten Verhaltensmuster in sich haben.
 
Hallo,

das freut mich riesig für den Ara. Immerhin schon eine kleine, aber enorme, Verbesserung. Deine Massagen bewirken Wunder. Mache weiter so, damit in jedem Falle das Bein gut durchblutet wird und er mit seinem Beinchen trainiert.

Nicht nur das Staubsaugen animiert zum Duschen und Baden, sondern auch der Haarfön - so zumindest bei meinem Coco.
 
Thema: Ara & sein steifes Bein - Idee???

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