Rabenkrähe (Corvus corone corone)

Diskutiere Rabenkrähe (Corvus corone corone) im Forum Vogelbestimmung im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen, ist jemandem bekannt ob es bei jung oder auch altvögeln eine braune gefieder färbung geben kann? Gruß Volker
V

VolkerKirchberg

Guest
Hallo zusammen,


ist jemandem bekannt ob es bei jung oder auch altvögeln eine braune gefieder färbung geben kann?


Gruß Volker
 
jungvögel können einen ganz leichten Stich ins Bräunliche haben, wirken dabei aber immer eigentlich noch schwarz.

wenn eine rabenkrähe richtig braun ist, ist das eine nicht sehr häufige mutation... die gibt es auch beim Kolkraben (habe bilder davon gesehen, vogel aus alaska) und ich vermute mal,das könnte auch bei weiteren arten der Gattung Corvus auftreten
 
Hi all,

bei jungen Alpendohlen habe ich oft beobachten können dass sie ein eher matt-dunkelbräunliches Gefieder im Gegensatz zu dem metallisch-schwarzglänzenden der Altvögel haben.
Aber auf die "normalen" Rabenkrähen habe ich diesbezüglich komischerweise noch nicht geachtet :~

Gruß - Rando
 
bei uns hat es sehr sehr viele hybriden aus nebelkrähe und rabenkrähe. die nehmen das hier nicht all zu ernst und paaren sich wie sie lust haben. das lustige ist das der halbalbinismus bei uns zudem noch schön verbreitet ist. was hier so kreucht und fleucht das sind zum großteil hybriden die zudem teilweise weise federn haben.
die hybriden sehen zudem etwas bräunlich aus,es kann also sein dass die gemeinte krähe so eine rist.
 
das lustige ist das der halbalbinismus bei uns zudem noch schön verbreitet ist. was hier so kreucht und fleucht das sind zum großteil hybriden die zudem teilweise weise federn haben.
die hybriden sehen zudem etwas bräunlich aus,es kann also sein dass die gemeinte krähe so eine rist.

Weiss in den Federn bei Raben-oder Nebelkrähe kann aber auch auf Mangelernährung hindeuten,insbesondere wenn Schwungfedern betroffen sind, soweit ich weiss? Kann das jemand verifizieren?

Gruss Jörn
 
Da sich eine Mangelernährung während des Federwachstums auswirkt, müssten alle Federn die zu dem Zeitpunkt am Wachsen sind diese Merkmale aufweisen.
Oft sind es aber nur einzelne Federn die mehr oder weniger weiss sind. Bei den gescheckten Amseln, Blässhühnern etc hat es so sicher nichts mit Mangelernährung zu tun.
Bei Krähen wo diese Partien nicht Einzelfedern betreffen sondern über das ganze Gefieder verteilt sind könnte erst mal ein solcher Verdacht aufkommen.
Da es sich beim schwarzen Farbstoff um Melanin handelt, muss offenbar ein Mangel bei der Melaninproduktion vorliegen. Dies wird allerdings nicht über die Nahrung gesteuert.
Der Unterschied zwischen einem Schwarzen und einem Weissen liegt auch in der Menge Melanin. Vergleichsweise müsste dann ein Schwarzafrikaner mit Mangelernährung auch weisse Flecken bekommen.
Es müsste sich desshalb eher um einen kleinen Gendeffekt handeln.
Bin zwar kein Fachmann auf diesem Gebiet aber anders könnte ich es mir nicht erklären. Lasse mich auch gerne eines Besseren belehren.
 
Hallö!

Fakt ist, wenn man "Weißbandkrähen" hat, also welche, die ein helles Band durch die Schwungfedern zeigen, und sich diese dann mal im Detail ankuckt, etwa anhand von Mauserfedern, dann bemerkt man, das der Kiel oft wellig ist, und die Fahnen mit deutlichen Etappen ausgebildet sind, bzw. diese nicht gut ausgebildet sind. Genausogut aber kann einfach eine graue Zone in der ansonsten intakten Feder zu sehen sein...

Mangelernährung will ich nicht unbedingt nur sagen, eher denke ich an einen Genfehler in der Krähe, die eventuell bestimmte Nährstoffe, Aminosäuren etc., nicht verwerten kann, und deshalb im Großgefieder zT lebensgefährdende Defizite aufweist...

Komplett weiße Federn an einer Krähe dagegen sind "albinotisch" bedingt, diese sind auch immer gleichmäßig und gut ausgebildet, nutzen sich nur etwas schneller ab, als normalfarbene...
Hier in Berlin- Tegel fliegt eine Nebelkrähe mit einer weißen Handschwingenfeder und einer weißen Armschwingenfeder rum, sie ist leider nur selten zu sehen, Mauserfedern fand ich auch nicht =(..., doch ihre Federn sind einwandfrei, habe sie schon mal mit dem Fernglas abgemustert =)!

Also, bei den hellen Bändern im Flügel mag genetisch bedingte Mangelernährung zugrunde liegen, nicht unbedingt umweltbedingte, bei ganz weißen Federn hingegen ist einfach das Melanin ausgefallen...

Grüße, Andreas
 
Hallö!

Fakt ist, wenn man "Weißbandkrähen" hat, also welche, die ein helles Band durch die Schwungfedern zeigen, und sich diese dann mal im Detail ankuckt, etwa anhand von Mauserfedern, dann bemerkt man, das der Kiel oft wellig ist, und die Fahnen mit deutlichen Etappen ausgebildet sind, bzw. diese nicht gut ausgebildet sind. Genausogut aber kann einfach eine graue Zone in der ansonsten intakten Feder zu sehen sein...

Also, bei den hellen Bändern im Flügel mag genetisch bedingte Mangelernährung zugrunde liegen, nicht unbedingt umweltbedingte, bei ganz weißen Federn hingegen ist einfach das Melanin ausgefallen...

Grüße, Andreas


Genau diese weissen Bänder meine ich! Habe mich wohl unklar ausgedrückt...
mit der Erklärung für einzelne weisse Federn stimme ich vollkommen überein-solche albinotischen federn sieht man ja auch mal bei anderen corviden oder ganz anderen Vogelarten

Diese Bänder, das ist eigentlich der häufigste Fall von Weiss im gefieder den ich bei Raben-und Nebelkrähen beobachtet habe...(und bisher nur bei diesen, noch nie bei anderen dunkelgrau bis schwarzen Corviden,also weder bei Dohle, saatkrähe ,Kolkrabe, noch bei Kapkrähe, Indischer Glanzkrähe (C.splendens) oder Dschungelkrähe (C. macrorhynchus)...

merkwürdigerweise hauptsächlich im Stadtrandbereich oder sogar Innenstadt-bereich grösserer Städte... das weiss in diesen federn nutzt sich oft auch extrem schnell ab,so dass bei starker abnutzung richtige löcher im Flügel entstehen können ,und die schwarzen teile der einzelfeder aber intakt bleiben(mein eindruck ist,dass diese abnutzung schneller ist als bei den einzelnen vollkommen weissen ("albinotischen") federn , die ab und zu einzelne krähen aufweisen...
 
Es liegt bei Entstehung von Grimalen (rissiges Aussehen der Federn, auch Hungerstreifen genannt ) zusammen mit weißlichem Aussehen des Großgefieders in den seltensten Fällen ein Gendefekt vor. Der betrifft meist auch das restliche Federkleid. Untersuchungen an meinen Pflegefällen, die hier mit genau diesen Federn in der Voliere sitzen, haben oft ergeben, dass die Leberwerte nicht in Ordnung sind. Bei entsprechender Diät kann man das häufig auffangen und es wächst im nächsten Jahr ein normales Gefieder. Auslöser kann aber auch eine Mangelernährung während der Federwachstumsphase sein, das kann man auch bei allen anderen Vögeln wie Amsel, Taube, Eichelhäher, Greifvögel ( das wird in Fachbüchern oft beschrieben) etc. beobachten. Hierbei wird auch das Melanin, das auch für die Festigkeit der Feder verantwortlich ist, nicht richtig abgelegt. Daher wirken die weißen Federn oft auch sehr durchsichtig und brüchig. Auch intensive Medikamentenbehandlung, z.B. mit Ivomec während der Federwachstumsphase kann das auslösen.
Dieses Jahr hat es sehr viele junge Vögel mit mangelhaft ausgebildetem Gefieder gegeben, das lag sicherlich an der ungewöhnlichen Wetterlage zur Brutzeit, die es verhinderte, dass die Vogeleltern genügend Nahrung sammeln konnten.
Bei großen Vögeln wie Krähen, die zudem noch dunkel sind, fällt das natürlich am ehesten auf, kleine Vögel mit diesem Defekt werden schnell Opfer von Raubzeug.
Viele Grüße
Angie
 
Wir haben hier aber trotzdem zwei verschiedene Phänomene:

1. Strukturveränderung durch Mangelernährung oder Stress und
2. Fehlendes Melanin

Die Melaninproduktion wird so viel ich recherchiert habe nicht durch Nahrung gesteuert sondern ist Genetisch bedingt und vererbbar.

Da Melanin eine sehr belastbare Substanz ist verleiht es der Feder die entsprechende Widerstandfähigkeit. Weisse Stellen werden viel schneller abgenutzt.

Die erwähnten Grimale müssen nicht auf Mangelernährung hinweisen sondern können auch Stressbedingt sein.

Beide Phänomene können natürlich auch zusammentreffen.

Hypothese: Eine Krähe die durch ihren Weissanteil auffällt führt im Sozialgefüge eher ein Schattendasein und kommt so nicht an optimale Futterquellen oder wird bereits als Nestling nicht gleich gefüttert. Somit werden beide Phänomene vereint.
Hab auch schon bei anderen Vögeln erlebt, dass Nestlinge die irgendwie von der Norm abwichen , von den Altvögeln vernachlässigt wurden.

Ist nur eine Hypothese von mir.
 
Raubzeug *brrr...* Greifzeug hört sich doch viel besser an ;) ...

Ansonsten, stimmt, mit dem leichteren Zum- Opfer- fallen... Ich habe hier beiderseitige Handschwingen einer Lachmöwe zu liegen, die vom Habicht geschlagen wurde... Die Federn an sich sind normal gefärbt, bzw. die schwarzen Bereiche gut gefärbt, aber die Kiele sind das reinste Grauen, wirklich wellig und hügelig wie nix gutes... Da fühlte ich mich auch gleich an die Mangelfedern der Krähe erinnert!

Um mal wieder OnTopic zu kommen *schäm*: Ich habe in meinem Mutantenbild- Ordner Bilder von einer hypomelanistischen Saatkrähe, die am ganzen Körper beige- braun gefärbt ist, und, ich sage mal, bleifarbene Füße und Schnabel hat...
Solche Mutanten werden in der ursprünglichen Frage gemeint sein, und ja, gibt es sicherlich, wenn auch seeehr selten!

Was das Bevorzugen nicht- verfärbter Nestlinge angeht, so kann ich zu Protokoll geben, daß die mit hellen Streifen im Flügel nicht vernachlässigt oder bevorzugt werden... Sah dieses Jahr ein Krähenpaar mit drei flüggen Jungvögeln, deren zwei diese hellen Streifen aufwiesen... Die beiden bettelten genauso, und wurden genauso gefüttert, wie der ganz schwarzflügelige Jungvogel!

Grüße, Andreas
 
Danke für die Beobachtung.
Wenn die Krähen mit den weissen Streifen genauso gefüttert wurden und genauso ausflogen wie die normalgefärbte , würde dies aber auch klar heissen, dass die Fehlfärbung nichts mit Mangelernährung zu tun hat sonder genetisch bedingt ist.

Mir ging es darum eine Möglichkeit der Vereinigung beider Phänomene: Melaninmangel und Strukturveränderung anzubieten.
 
Dazu muß ich sagen, die Jungen waren noch nicht voll ausgewachsen (aber auch keine Ästlinge mehr), also noch nicht so sehr lange aus dem Nest, und das Revier liegt im Märkischen Viertel, das eine Riesenhochhaussiedlung ist, aber dennoch reich strukturiert mit Wiesen, Parkflächen und Gewässern, sowie nur wenige Flugminuten von der Lübarser Feldflur entfernt ist, das Nahrungsspektrum also reichhaltig und gut ist...

Ich möchte eine genetische Disposition durchaus nicht ausschließen...

Grüße, Andreas
 
Natürlich können bei allen Vögeln Mutationen vorkommen. Um aber genaue Aussagen machen zu können, bedarf es einer intensiven Untersuchung und Beobachtung. Sind alle Junge davon betroffen oder nur eines? Wie sieht das Gefieder nach der ersten Mauser aus, ist es immer noch weiß oder normal gefärbt. In Walsrode sitzen 2 Albinokrähen deren Gefieder tiptop in Ordnung ist, trotz genügend Bewegungsmöglichkeiten, wo das Gefieder eines Vogels schon mal in Mitleidenschaft geraten kann, besonders, wenn es Stressstreifen und Albinismus aufweist. Ich denke, dass Albinismus wegen Mutationen nicht so gravierend sind für den Vogel wie das Phänomen, dass der Vogel brüchiges weißes Großgefieder ausbildet, hier steckt etwas anderes dahinter als eine Mutation.
Die Anlagerung von Pestiziden im Vogelkörper kann übrigens auch solche Veränderungen hervorrufen. Man müßte großangelegte Untersuchungsreihen starten, um zu verifizieren, was die Ursachen sein können, doch das wird wohl keiner machen.
Viele Grüße
Angie
 
Ich füttere seit Jahren jeden morgen mindestens 70 Krähen mit: Mehlwürmer und Erdnüsse ( circa 600 gr Mehlwürmer und 1 kg Erdnüsse) und zum Nachtisch für jede mindestens 3 Ceshwekerne. Diese können keine Mangelernährung haben, trotzdem haben viele sehr viele weiße Federn. Ich denke allein durch das Wissen, was jede als Grundnahrung täglich hat, kann es keine Mangelernährung sein. Doch dieses Jahr habe ich neue junge Krähen mit braunen Federn lediglich am Kopf. Weiterhin sind diese Krähen sehr dünn und ihre Kopffedern nicht nur braun, sondern auch sehr kurz. Ich kann sie daher schon von weitem erkennen. Allerdings sind diese sehr flink und frech und haben so einen erheblichen Futtervorteil, weil sich die " alten" Krähen schön anstellen bis sie dran sind und diese die anderen überrumpeln. Ich kann ihnen aber nichts abschlagen, so bekommen sie mehr als andere. Trotzdem sind sie sehr dünn. Einen kranken Eindruck machen sie auf keinen Fall.
Was mir aber auffällt ist, dass vermehrt erbeliche Verletzungen am Bein haben. Meine Lieblingskrähe ( Nebelkrähe die einzige hier in der Stadt) hatte beide Beine schwer verletzt. Ich versorgte sie 2 Tage mit Futter, dann war sie wohl tot, denn sie kam nicht mehr. Was meint Ihr zur braunen Farbe und den Beinverletzungen?
 
Weiße Bänderung in den Schwungfedern bei Vögel welcher Art auch immer, bezeichnet man als Hungerstreifen, Habe ich selbst bei ausgeflogenen Haussperlingen im letzten Jahr gesehen, dito bei Nachzuchten von Importen afr. Prachtfinken. Verschwindet bei der Großgefiedermauser wieder und kennzeichnet schlechte Fütterung (Nahrungsmangel) während einer bestimmten Periode des Wachstums, dann unterbleibt die Einlagerung von Melanin im Großgefieder.
Man kann das dann auch zeitlich sehr genau abgrenzen. Auch Darmerkrankungen können ein Auslöser sein.
Das Auftreten von Mutationen ist rechnerisch Eins zu einer Millionen Exemplare.
Gruß
 
Hallo @schatziundschlucki

Schön dass Du dich bei den Vogelforen angemeldet hast!

Aber bitte beachte, dass der Thread im Jahr 2006 gestartet wurde und der vorletzte Beitrag auch in diesem Jahr erstellt wurde!

Wenn Du weitere Fragen hast, dann stelle diese bitte in einem eigenen Thread.

VG Birderswiss
 
Hoppla, war mir selbst nicht aufgefallen.
Kommt davon, wenn man das Datum nicht kontrolliert.
Sorry
Gruß
 
Ich danke Euch, ich muss erst Mal lernen wie es hier zugeht und wie man antwortet. Zu den Verletzungen der Beine hat niemand eine Idee, wo das herrühren könnte?
 
Thema: Rabenkrähe (Corvus corone corone)

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