Kormoranjagd in Sachsen

Diskutiere Kormoranjagd in Sachsen im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Betreff: KORMORANJAGD IN SACHSEN Datum: Wed, 27 Dec 2006 15:04:12 +0100 Von: Proact Net <proact-campaigns@online.de> An...
Vielleicht kann mir mal jemand erzählen, warum gerade in Sachsen soviele Kormorane sein sollen/sind.
Künstlich angelegte Fischteiche für Angler vielleicht ?
Es scheint mir gerade so, dass auch dieses "Problem" wieder menschengemacht ist.
Sicher nicht für Angler, nein. Dort leben auch viele Menschen von der Fischzucht, und wenn denen jedes Jahr erkleckliche Mengen des Ertrages durch die Kormorane weggefressen werden, dann stehen da Existenzen auf dem Spiel. Oder um die Angler zu nennen: Die Gewässer in ganz Deutschland werden zunehmend sauberer und naturnaher, nicht zuletzt durch die Anglerverbände. Die versuchen nun, ehemals heimische und lange Zeit verschwunde Fischarten wieder anzusiedeln und investieren dafür viel Zeit und Geld. Und nun sind den Winter über massenhaft Kormorane da und vernichten die jahrelange Arbeit. Die Reaktionen und die kormoranfeindliche Gesinnung sind da durchaus verständlich.

Das Verhältnis zwischen Lebensraum (einschließlich Nahrungsangebot) und Population ist durch menschliche Eingriffe gestört. Wir können dieses Mißverhältnis nun entweder noch stärker werden lassen oder aber versuchen, es zu verbessern.

VG
Pere ;)
 
gegnerS schrieb:
Aha, dann vielleicht mit Knochen- oder Fleischabfällen
Meines Wissens sind steakliefernde Tiere ausnehmend Pflanzenfresser.
wie wärs denn mit grünem gras von ner wiese? oder anderen gebieten in denen gar kein ackerbau möglich ist?
gegnerS schrieb:
Dass für 300g Fleisch 3000 l Wasser verbraucht werden, stammt aus dem aktuellen Greenpeace-Magazin.
Man kann diesen Leuten natürlich mit Tatsachenverfälschung Effekthascherei vorwerfen, um ihre Ziele durchzusetzen. Nur mal so vorweg genommen
ich hab mal in einem Greenpeace-Magazin gelesen das schafe (differenzierung, erklärung, oder eingrenzung fand nicht statt) grundsätzlich mehrmals pro jahr in antibiotika gebadet und antibiotika verabreicht bekommen, weil sonst angeblich die schafhaltung heute gar nicht mehr möglich wäre. so was nenne ich ganz eindeutig tatsachenverfälschung und effekthascherei, um ihre ziele durchzusetzen. und genauso werden die artikel auch bei den steak-liefernden tieren verfasst werden.
gegnerS schrieb:
Vielleicht kann mir mal jemand erzählen, warum gerade in Sachsen soviele Kormorane sein sollen/sind.
ganz einfach aus dem grund, weil im osten vom osten nicht so eine jahrzehntelange "plattmachermenthalität" herrschte wie im westen vom westen. hier wurden sehr viele natürliche lebensräume gar nicht erst vernichtet, so das sich solche tierarten ganz natürlich (ohne greenpeace) erhalten haben.
gegnerS schrieb:
Es scheint mir gerade so, dass auch dieses "Problem" wieder menschengemacht ist.
vor der wende durften und sollten sie noch bejagd werden, damit sie sich nicht unkontrolliert vermehrten.
und dann wurden die bundesdeutschen gesetze in den osten gebracht und keinem ist aufgefallen (oder wollte es sehen) das diese gesetze überhaupt nicht auf die bedingungen im osten passten.
gegnerS schrieb:
Zahlenmäßig sind an beiden Stellen im Ruhrgebiet wohlgemerkt, die ich kenne, die Anzahl der Individuen jeder Art ca ähnlich.
und genau auf diese situation ist der totalschutz der kormorane auch zugeschnitten und nicht auf kolonien die man nach zig-tausenden zählen kann (kuckst du hier).
gegnerS schrieb:
Wald nimmt dagegen in Deutschland ständig zu, und zwar sowohl die Waldflächen als auch die Holzvorräte. Aber das nur am Rande.
wald, oder baumplantagen? wo wächst denn der wald? wird dafür landwirtschaftliche nutzfläche umgewandelt, oder sind das die gesetzlich vorgeschriebenen ausgleichsflächen für die ebenfalls stetig zunehmenden flächenversiegelungen?
wenn sogar die holzvorräte in deutschland zunehmen, liegt das sicher nicht am geringeren verbrauch, sondern daran das anderswo mehr abgeholzt wird, oder?
 
@st68, ich komme auch ausm osten und weiß das dort auch willkürlic hlebensräume zerstöhrt wurden, ich denke da vorallem an braunkohletagebaue .... nur so nebenbei.

gebe dir aber im punkt greenpeace recht, da wird vieles verfälscht ... vorallem in der nutztierhaltung stimmen die berichte oft garnicht ....


kormorane sind in deutschland recht selten, gemessen an unser staatsgebiet, aber vereinzelt kommen sie eben häufig vor ... hier denken viele, das sie ja dann überall häufig sind und versuchen auszurotten was geht, aber merkwürdig ist, nur wir europäer rotten sie aus, in asien werden sie von fischern zum fischen genutzt ....
 
hier denken viele, das sie ja dann überall häufig sind und versuchen auszurotten was geht,
das hat nie einer behauptet, das sie überall häufig sein sollen. das schlimme ist eben das sie (per gesetz) überall sehr selten sein sollen, was ja ganz offensichtlich schon lange nicht mehr so ist, oder auch nie war. und das mit dem "versuchen auszurotten was geht" ist ja wohl auch nicht war. allenfalls in den köpfen einiger hohlköpfe die es leider immer und überall gibt (oder als notventil des frustabbaus).

sehr schlecht ist leider auch das von den zuständigen entscheidungsträgern alle schuld an problemen wieder mal auf die geschädigten (fischer) abgeschoben werden. und sogar abgestritten wird das schäden oder ausfälle durch kormorane überhaupt entstehen. siehe auch die stark schwankenden angaben zum täglichen fischverbrauch eines einzelnen kormorans. 0,4 vs. 1,5 kg fisch pro tag. bei über 10.000 kormoranen in einer kolonie können fischer dann in der umgebung den laden dichtmachen. von entschädigungen oder hilfestellungen zu alternativen einkommensquellen hab ich noch nichts gehört.
genau das selbe spiel wie mit den kolkraben, nur das sich die kormoranverteidiger mit einer etwas stärkeren lobby anlegen und nicht mit ein paar zerstrittenen schäfern.

west-ost-gefälle in sachen umweltschutz: zumindest in meiner gegend gibt es einige landwirte, die aus gründen des naturschutzes ihren betrieb in den altbundesländern an die umweltbehörden verkauft haben (verkaufen mußten) und dafür reichlich entschädigt wurden, so das sie sich im osten eine gut gehende neue existenz aufbauen konnten.
 
Zuletzt bearbeitet:
wald, oder baumplantagen? wo wächst denn der wald? wird dafür landwirtschaftliche nutzfläche umgewandelt, oder sind das die gesetzlich vorgeschriebenen ausgleichsflächen für die ebenfalls stetig zunehmenden flächenversiegelungen?
wenn sogar die holzvorräte in deutschland zunehmen, liegt das sicher nicht am geringeren verbrauch, sondern daran das anderswo mehr abgeholzt wird, oder?
In klassischen Baumplantagen stehen z. B. Eukalyptus, Teak oder Pinus radiata, so was gibt es in Deutschland grundsätzlich nicht.

Der deutsche Wald ist derzeit in einem aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten bedenklichen, aus Sicht des Naturschutzes aber in einem (nur scheinbar) erfreulichen Wandel: Weg vom monotonen Alterklassenwald hin zum artenreichen (*hüstel*) Dauerwald.

Die Flächenzunahme resultiert aus aufgegebenen Grenzertragsstandorten und aus Ausgleichsflächen, da hast Du völlig recht. Auch mit der ungleichen Verteilung stimm ich Dir zu: Wird im öffentlichen Wald und im Großprivatwald eher mehr gehauen, resultiert die Zunahme der durchschnittlichen Holzvorräte aus den geringen Einschlägen im Kleinprivatwald. Auch ist der Holz-Import größer als der Export.

Dem deutschen Wald geht es nicht schlecht, das müssen wir einfach so sagen. Nicht zuletzt ist Deutschland das holzreichste Land Europas (den europäischen Teil Russlands ausgenommen).

Die paar Bäume, die durch die Kormorane kaputt gehen, können wir in Bezug auf den Allgemeinzustand des deutschen Waldes nicht wirklich als Argument für eine Reduktion heranziehen.

VG
Pere ;)
 
Die paar Bäume, die durch die Kormorane kaputt gehen, können wir in Bezug auf den Allgemeinzustand des deutschen Waldes nicht wirklich als Argument für eine Reduktion heranziehen.
so hab ich das ja auch nicht gemeint. ich meinte nur, das da wo eine kormorankolonie ein paar jahre anwesend war, gibts nach 10 jahren keinen wald mehr. und dann muß diese kolonie woanders brüten. aber wo? wer soll dafür seinen wald opfern? und bei so einer kolonie, wie der bei mir, sind das dann schon einige größenordnungen die als "verbrauch" einkalkuliert werden müssen (oder müßten).

die masse machts eben.
 
Detlev schrieb:
Vor allem weil die Bäume ja zumindest nach meinen Beobachtungen selten im Wald stehen oder?
So richtig.

Detlev schrieb:
Forste gibts aber Wald? Wo denn?
Ich zitiere mal den §2 Abs. 1 des Bundeswaldgesetzes:
(1) Wald im Sinne dieses Gesetzes ist jede mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche. Als Wald gelten auch kahlgeschlagene oder verlichtete Grundflächen, Waldwege, Waldeinteilungs- und Sicherungsstreifen, Waldblößen und Lichtungen, Waldwiesen, Wildäsungsplätze, Holzlagerplätze sowie weitere mit dem Wald verbundene und ihm dienende Flächen.

Wie lautet Deine Definition von "Wald" im Gegensatz zu "Forst"?

VG
Pere ;)
 
Moin, Moin,
Wie lautet Deine Definition von "Wald" im Gegensatz zu "Forst"?

Der Geograph den ich dazu mal befragte bezog sich grob auf den Unterschied zwischen angepflanzt und von selbst gewachsen. Insofern ist Wald in deinem Sinne für mich fast immer ein Forst und ich bin mir sehr sicher, dass kaum jemand hier in einem echten Wald gestanden hat.

Ganz nett wenn auch noch Stückwerk:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Waldes_in_Mitteleuropa

Und an meinen Bücherschrank zu gehen dazu bin ich jetzt zu faul.

Gruesse,
Detlev
 
Moin, Moin,


Der Geograph den ich dazu mal befragte bezog sich grob auf den Unterschied zwischen angepflanzt und von selbst gewachsen. Insofern ist Wald in deinem Sinne für mich fast immer ein Forst und ich bin mir sehr sicher, dass kaum jemand hier in einem echten Wald gestanden hat.

Ganz nett wenn auch noch Stückwerk:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Waldes_in_Mitteleuropa

Und an meinen Bücherschrank zu gehen dazu bin ich jetzt zu faul.

Gruesse,
Detlev

Hallo,

was ist aber dann Urwald? Ich dachte immer das wäre der von allein gewachsene Wald.

MfG Mergus
 
Der Geograph den ich dazu mal befragte bezog sich grob auf den Unterschied zwischen angepflanzt und von selbst gewachsen. Insofern ist Wald in deinem Sinne für mich fast immer ein Forst und ich bin mir sehr sicher, dass kaum jemand hier in einem echten Wald gestanden hat.
Selbst bei dieser Definition halte ich mich meist mehr in Wäldern als in Forsten auf, und bei den meisten Leuten wird das genauso sein. Wir müssen dann natürlich regional unterscheiden: Die großen Kiefernwälder Ostdeutschlands sind wohl überwiegend gepflanzt, bei uns im Westen sind aber genausoviele Kiefernwälder aus Saat oder Naturverjüngung entstanden. Fichtenwälder im Flachland sind zum großen Teil gepflanzt (natürliche Bergfichtenwälder dagagen nicht), doch entstehen heutzutage viele Wälder - vor allem im öffentlichen Wald - durch natürliche Ansamung. Die allermeisten Buchenwälder sind dagegen nicht gepflanzt, sondern natürlich gewachsen.

Was Du meinst ist der Urwald (genau @mergus), ein von Menschen unbeeinfußter Wald (sowas gibt es natürlich streng genommen gar nicht mehr, weil indirekte menschliche Einflüsse auch in die entlegensten Bereiche unserer Erde vordringen). Zweifellos sind das grandiose Waldbilder, und jeder, der schonmal in so einem gestanden hat, wird wissen, wovon ich rede.

Deshalb sind aber unsere normalen Wälder für mich trotzdem "Wälder". Es gibt auch hierzulande wunderschöne Wälder (auch ein Wirtschaftswald kann "schön" sein).

VG
Pere ;)
 
kormorane sind in deutschland recht selten, gemessen an unser staatsgebiet, aber vereinzelt kommen sie eben häufig vor ... hier denken viele, das sie ja dann überall häufig sind und versuchen auszurotten was geht,


Dies ist, mit Verlaub, einfach nur blödes Geschwätz.

Schauen wir uns doch noch mal die Fakten an:

Das Land Sachsen bereitet eine Verordnung zum Umgang mit der Vogelart Kormoran vor, und hat den Entwurf dieser Verordnung den beteiligten Verbänden,u.a. NABU, zur Stellungnahme zukommen lassen. Dies ist ein ganz und gar demokratischer Vorgang, der die Mitwirkung aller am Thema Beteiligten sicherstellen soll.

Eine Verordnung wie diese hat wohl den Zweck, eine eventuell erforderlich Regulation der Kormoranbestände in geordnete Bahnen zu lenken-

insofern ist jedes Geschwätze von "Abknallen,Ausrotten" usw. weder konstruktiv noch zweckdienlich. Mir scheint eher, der NABU befürchtet, seine einseitigen Vorstellungen nicht durchsetzen zu können und bedient sich sicherheitshalber mal aller verfügbaren demagogischen Hilfsmittel zur Stimmungsmache. Dazu gehören auch solche Aufrufe zu e-mail-Protestaktionen. Für mich zeigt dies eine bedenkliche, zutiefst undemokratische Geisteshaltung. Hier wird offenbar versucht, mit allen, wirklich allen Mitteln bis hin zur Mobilisierung der gesamten deutschen Dummheit demokratische Prozesse auszuhebeln.

Der NABU hat es ja auch relativ leicht- es ist letztlich weder Verantwortlicher noch Betroffener noch Geschädigter noch Schadensersatzpflichtiger des Kormoranbestandes. Also kann er fordern was er will, die Konsequenzen haben immer die Anderen zu tragen.

Von dieser unverbindlichen Position aus auf die "Freizeitanglerlobby" zu spucken, ist doppelt unverschämt. Erstens waren (und sind es immer noch) eben diese "Freizeitangler", die mit ihrem Geld die Nahrungsgrundlage für die Kormorane schaffen. Ohne die Millionen an Besatzfischen, die diese in unsere Gewässer eingebracht haben, wären Flüsse wie Elbe, Mulde, Saale u.a. schon seit dreissig Jahren biologisch tot. Und ohne Fische keine Kormorane. Mit welchem Recht sprechen dann NABU u.a. eben diesen Anglern jedes Mitwirkungsrecht an einer Kormoranverordnung ab?

idS Daniel
 
Also

so blöde ist das "Geschwätz nicht". Der Kormoran ist nun mal nur gebietsweise häufig. Und unterhalte dich mal mit Leuten die in der Lausitz Fischteiche betreiben. Die reden von abknallen und ausrotten. Nicht alle, aber doch viele. Ob dir das passt oder nicht. Und dieses Märchen von den Anglern als Naturretter kann man eigentlich auch nicht wirklich ernst nehmen. Ich war 20 Jahre aktives Mitglied im Anglerverband, hab also ein klein wenig Einblick. Wenn man jedes Gewässer, mit Fischen besetzt, was gängige Praxis ist, dann hat das mit Naturschutz nichts zu tun. Ich sage nicht das dies von den Verbänden gemacht wird. Aber von den Mitgliedern. Und welche Arten werden oder wurden oftmals eingesetzt. Karpfen, Regenbogenforellen und andere Neozythen. Oftmals sehr hilfreich für die heimische Fauna:traurig: . Warum ohne die rettenden Angler einige Flüße in Deutschland biologisch tot wären erschließt sich mir gerade nicht. Für eine Erklärung wäre ich dankbar.

Also da wo ich wohne, wurde das besetzen der Teiche und Seen vor etwa 30Jahren, also zum Zeitpunkt des von dir angegebenen Totalausfalls einiger Flüsse, anders gehandhabt. Bei uns wurden aus eben diesen Flüssen Fische abgefischt und auf die stehenden Gewässer verteilt.
Aber Fische in die Elbe setzen? Hat für mich was von Eulen nach Athen tragen. Kleine Bäche wurden besetzt. Das stimmt. Nur die Wahl der Arten war nicht immer unbedingt glücklich. Eben Regenbogenforelle, nordamerikanische Saiblinge und solch feine Sachen.
Und dann hab ich noch eine Frage. Warum machen Angler so was?? Um die Natur zu retten? Nein, reiner Eigennutz, nichts, aber auch gar nichts weiter.
Wie aber steht es mit dem NABU und anderen auf diesem Gebiet tätigen Verbänden und Vereinen? Was haben sie für einen Vorteil/ Nutzen aus ihrer Tätigkeit? Eigennutz? Welchen?

Einfach mal drüber nachdenken.

Mergus
 
mag sein das der kormoran in sachsen an wenigen ecken häufig ist aber er ist an sich sehr selten, und ich schaue mir dann die gesamtpopulation an, nicht nur einzelne kolonien!

aber ich gehöre auch zu denen, die die angler verstehen können, mache es ja auc höfters in der freizeit, wobei ich kein problem habe wen halt nen vogel oder sonst wer den fisch fängt und nicht ich ... ich halte nur nichts vom nabu da er möglichst radikal seine ziele verfolgt ohne irgendwie nachzudenken, und das mitverlaub ist wirklich so .... der nabu ist super als organisation nur so wie diese es machen ist es nicht okay ....

ich bin an elbe/saale aufgewachsen, dort leben arten die sosnt selten sind, trotz des angeblich schlechten zustandes der flüsse ....
 
Und dann hab ich noch eine Frage. Warum machen Angler so was?? Um die Natur zu retten? Nein, reiner Eigennutz, nichts, aber auch gar nichts weiter.
Der Natur ist es völlig Wurscht, vor welchem Hintergrund die Gewässer wieder renaturiert werden, ob aus Eigennutz oder aus Tierliebe spielt keine Rolle. Entscheidend ist allein das Resultat, und das gibt den Anglern Recht. Es gäbe weder Huchen in der Donau noch Lachse in Rhein und Elbe, wenn es keine Angler gäbe. Naturschutz hört eben bei vielen „Naturschützern“ an der Wasseroberfläche auf.

Natürlich hast Du recht, wenn Du die Besätze mit allochthonen Arten kritisierst, da rennst Du bei mir offene Türen ein. Ewig gestrige gibt es überall, aber auch hier sind wir mitten in einem Umdenkprozeß.

mag sein das der kormoran in sachsen an wenigen ecken häufig ist aber er ist an sich sehr selten, und ich schaue mir dann die gesamtpopulation an, nicht nur einzelne kolonien!
Das ist doch völlig unerheblich, wie die theoretische Gesamthäufigkeit bezogen auf Deutschlands Fläche aussieht. Daß es bei uns auf der wasserarmern Schwäbischen Alb keine Kormorane gibt, beunruhigt mich nicht, weil er hier nicht hergehört. Man kann allein die geeigneten Biotope ins Verhältnis zu den dort vorhandenen Populationen setzen. Ich kann doch nicht sagen: „Die fischreichen Gebiete im Osten sind völlig überbesiedelt, aber weil bundesweit eher selten, schrauben wir die Zahlen weiter nach oben.“ Das ist doch völliger Quatsch!

VG
Pere ;)
 
Natürlich hast Du recht, wenn Du die Besätze mit allochthonen Arten kritisierst, da rennst Du bei mir offene Türen ein. Ewig gestrige gibt es überall, aber auch hier sind wir mitten in einem Umdenkprozeß.

Richtig!

Allerdings möchte ich darauf verweisen, das in meinem Pachtvertrag, den ich mit der Gemeinde für mein Fischwasser abgeschlossen habe, explizit der Besatz mit zweisömmrigen Karpfen K2 vorgeschrieben ist (unter anderen Fischarten), und zwar jährlich 50 kg, obwohl es sich um ein Fließgewässer der Barbenregion handelt. Andere Fischereipächter haben ähnliche Pachtverträge, das bedeutet, dass wir nicht frei sind in der Entscheidung, welche Fischarten in welchen Mengen als Besatz einzusetzen sind. Aber der Umdenkprozeß hat begonnen, da gebe ich Dir völlig recht.

Vor 15, 20 Jahren noch wäre es völliger Quatsch gewesen, in diesen Fluß Bachforellen einzusetzen, sie hätten keine Chance gehabt. Also ist man auf Regenbogenforellen ausgewichen, da diese hinsichtlich Wassertemperatur (Sauerstoffgehalt!) und Verschmutzungsgrad unempfindlicher sind. Seit es wieder seitens der Besatzfisch-Züchter ein entsprechendes Angebot gibt, werden auch wieder Bachforellen (und andere Arten, die besser in das Biotop passen) eingesetzt. Wenn allerdings weiterhin die Kormorane die Zuchtteiche leerfressen, wird das Angebot knapp werden oder bleiben....

idS Daniel
 
Der Natur ist es völlig Wurscht, vor welchem Hintergrund die Gewässer wieder renaturiert werden, ob aus Eigennutz oder aus Tierliebe spielt keine Rolle. Entscheidend ist allein das Resultat, und das gibt den Anglern Recht. Es gäbe weder Huchen in der Donau noch Lachse in Rhein und Elbe, wenn es keine Angler gäbe. Naturschutz hört eben bei vielen „Naturschützern“ an der Wasseroberfläche auf.

Natürlich hast Du recht, wenn Du die Besätze mit allochthonen Arten kritisierst, da rennst Du bei mir offene Türen ein. Ewig gestrige gibt es überall, aber auch hier sind wir mitten in einem Umdenkprozeß.



VG
Pere ;)

Hallo Pere,

ich will doch bei dir keine Türen einrennen. So einer bin ich nicht. Aber ich halte es schon irgendwo für nicht ganz ohne Belang warum etwas getan wird.
Wenn ich in ein Gewässer Fische einsetze, nur einfach um die Natur zu stützen dann ist es mir egal wenn sich irgendwelche Tiere ihren Anteil daran holen. Was anderes aber wenn ich Fische mit dem Hintergedanken des wieder Rausfangens einsetze. Dann hab ich natürlich was dagegen dass sich andere MEINE Fische aus dem Gewässer fangen. Wir sind vielleicht auch gerade im Umdenkungsprozess, aber sind es die Ewiggestrigen auch?

Und das macht für mich den Unterschied


Mergus
 
Und dann hab ich noch eine Frage. Warum machen Angler so was?? Um die Natur zu retten? Nein, reiner Eigennutz, nichts, aber auch gar nichts weiter.


Arten- und Naturschutz aus purem Eigennutz eben, weil sie morgen auch noch fischen wollen.

Der Eigennutz ist immer noch der beste Motivator, der die Leute dazu bringt, ihr eigenes Geld, ihre Freizeit und noch einiges mehr in den Natur- und Artenschutz zu investieren.

Naturschutz aus Altruismus ist zwar schön romantisch, aber ohne Zukunft.

idS Daniel
 
Der Eigennutz ist immer noch der beste Motivator, der die Leute dazu bringt, ihr eigenes Geld, ihre Freizeit und noch einiges mehr in den Natur- und Artenschutz zu investieren.

Naturschutz aus Altruismus ist zwar schön romantisch, aber ohne Zukunft.
:beifall:

VG
Pere ;)
 
Thema: Kormoranjagd in Sachsen
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