Kormoranjagd in Sachsen

Diskutiere Kormoranjagd in Sachsen im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Betreff: KORMORANJAGD IN SACHSEN Datum: Wed, 27 Dec 2006 15:04:12 +0100 Von: Proact Net <proact-campaigns@online.de> An...
was nützt es, rastende Kormorane im Winter abzuschießen, wenn die laichenden Äschen im Frühjahr außerhalb der Abschußzeit (der Kormorane !) von den Brutpaaren herausgefischt werden ? Verstehst Du nun, warum ich so genau nach den Lokalitäten (der Äsche) frage ?


Er meint sicher, dass mehr Äschen den Winter überleben und im Frühjahr laichen können, wenn man vorher im Winter den Kormoran auslöscht.
 
habt ihr das gelesen was ich geschrieben habe? Da steht doch erklärt, dass sich sonst das Problem nur verlagert. Wann der Kormoran geschossen werden darf sei hier mal egal.

Fakt ist, dass der Bestand gemindert werden muss, dann ist auch die Menge gefressener Fisch (sei mal absolut egal welcher) auch ertäglich. Für Angler, Fisch- und Teichwirte oder Besitzer und auch die Natur. Dann werden sich die Bestände der Bedrohten Arten wieder regulieren.
 
Er meint sicher, dass mehr Äschen den Winter überleben und im Frühjahr laichen können, wenn man vorher im Winter den Kormoran auslöscht.


Och mann nu wirds aber albern. Wie oft wurde denn nun schon erklärt das keiner die Ausrottung des Kormorans will? Es geht nur um eine Bundesweite dezimierung

Auch das ist albern:
Äschen besitzen die Intelligenz einer Ameise.
Es kann wirklich nur von Anglern kommen, dass man für den Erhalt von Äschen solche intelligenten Vögeln vernichten soll.
Man sollte einfach dem Lauf der Dinge harren als ständig in die Natur einzugreifen.

Bleib doch bitte sachlich. Nur weil dir Fische scheinbar absolut egal sind. Musst du nicht gleich so (ab) wertende Postings machen!!! Fische dumm Vögel klug... oder findest du das etwa richtig so in eine Diskussion einzusteigen?
 
Es kann wirklich nur von Anglern kommen, dass man für den Erhalt von Äschen solche intelligenten Vögeln vernichten soll.
Man sollte einfach dem Lauf der Dinge harren als ständig in die Natur einzugreifen.
Das war jetzt wohl nix. Lies mal die ganzen Beiträge durch und dann mach noch´n Versuch, ja?

Gutgemeinter Rat
Pere ;)
 
Er meint sicher, dass mehr Äschen den Winter überleben und im Frühjahr laichen können, wenn man vorher im Winter den Kormoran auslöscht.
Die Rastvögel im Winter sind nicht identisch mit den Brutpaaren, die im Frühjahr wieder ihre Reviere besetzen. Der Bestand wird durch die (legalen) Abschüsse nicht nachhaltig "gemindert", so viel war ja schon Konsens.
 
Äschen besitzen die Intelligenz einer Ameise.
Es kann wirklich nur von Anglern kommen, dass man für den Erhalt von Äschen solche intelligenten Vögeln vernichten soll.
Man sollte einfach dem Lauf der Dinge harren als ständig in die Natur einzugreifen.

Nochwas: Dann könnte ich in Zukunft sagen...

...ist der Kormoran doch selber schuld, wenn er dem Jäger vor Flinte fliegt. Das eine genauso Qualifizierte Aussage.
 
Hannie schrieb:
Es kann wirklich nur von Anglern kommen, dass man für den Erhalt von Äschen solche intelligenten Vögeln vernichten soll.
demnach gehts ja voll in ordnung, wenn die menscheit sämtliche anderen lebewesen ausrottet. denn menschen haben ja (in der regel) mehr intelligenz wie alle anderen tierarten.
Vogelklappe schrieb:
st68, gleich wirst Du belehrt, das noch niemand Äschen gesehen hat, die "ablammen".
nu ja, immerhin bin ich mit der verfehlung noch im tierreich geblieben. aber das kommt eben dabei heraus, wemm man fast nur noch mit schafen zu tun hat...
Vogelklappe schrieb:
was nützt es, rastende Kormorane im Winter abzuschießen, wenn die laichenden Äschen im Frühjahr außerhalb der Abschußzeit (der Kormorane !) von den Brutpaaren herausgefischt werden ?
will jetzt nicht suchen, aber hat hier jemand behauptet das äschen NUR wärend des laichens von kormoranen erbeutet werden?
Vogelklappe schrieb:
Die Rastvögel im Winter sind nicht identisch mit den Brutpaaren, die im Frühjahr wieder ihre Reviere besetzen. Der Bestand wird durch die (legalen) Abschüsse nicht nachhaltig "gemindert", so viel war ja schon Konsens.
könnte es nicht sein, das kormorane sich an den ungestörten winterrastplätzen so wohl fühlen, das sie im frühjahr gar nicht mehr an ihren geburtsort zurück fliegen, sondern im äschenrevier ein neues jagd- und brutrevier gründen (wenn man sie denn lassen würde)? erst recht kormorane die bis dahin noch nichtbrüter waren.
Hannie schrieb:
Er meint sicher, dass mehr Äschen den Winter überleben und im Frühjahr laichen können, wenn man vorher im Winter den Kormoran auslöscht.
das wort "auslöscht" ist zwar ne böswillige übertreibung, aber an sonsten kann ich der erklärung volle zustimmung geben.
 
Äschen .. Sachsen

Die Frage von Vogelklappe Berlin, in welchen Gewässerns Sachsens die Äsche ein (natürliches ?) Vorkommen hat, ist durchaus für die Betrachtung der Thematik interessant. Dies insbesondere deshalb, weil die tatsächliche (oder vorgebliche?) Bedrohung des Äschen-Bestandes (auch in Sachsen) als Indiz für die Notwendigkeit zu Bestandsregulierungen des Kormorans explizit ins Feld geführt wird. Gäbe (gibt ?) es hierfür (für bestandsgefährdende Dezimierungen der Äsche durch Kormorane) Belege,so hätte das eine "Qualität" , die tatsächlich artenschutzrelevante Abwägungen erforderlich machen könnte. Ökonomische Einbussen an bewirtschafteten Gewässern sind nicht zwangsläufig artenschutzrelevant. Trotzdem ist es nicht illegitim, auch in solchen Fällen (um die es wahrscheinlich prioritär gehen dürfte) über geeignete - wobei die Betonung auf "geeignete" liegt - Abhilfemaßnahmen nachzudenken. Nur sollte dies dann ehrlicher Weise unter dem zutreffenden Etikett "Vermeidung ökonomischer Schäden" und nicht unter dem Label "Artenschutz" laufen.

Und nochmals: Die Verordnung - um welche es im Ausgangsposting geht - ist m.E. derart mängelbehaftet, dass ihre Umsetzung ein Mehr an Problemen verursachen wird, als in der Absicht liegen kann.

Levania - Du scheinst Dich mit den Beständen in Sachsens Fließgewässern etwas auszukennen. Wo (und in welchen Quantitäten) sind denn dort Äschen existent ?

H.P. Berger
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Levania - Du scheinst Dich mit den Beständen in Sachsens Fließgewässern etwas auszukennen. Wo (und in welchen Quantitäten) sind denn dort Äschen existent ?


Nein gar kein bißchen! Ich kann dir etlichen Äschenregionen in Franken aufzählen... aber das wars.
Ich hab selber durch nachfragen und nachlesen nur die Zschopau herausgefunden. Ich würde mich freuen, wenn hier einige aus Sachsen oder die sich dort auskennen ein wenig aufklären könnten.
 
http://www.vdsf.de/documents/kormorananfrage-fdp.pdf

Antwort der Bundesregierung auf die die Kleine Anfrage
der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Hans-Michael Goldmann, Dr. Edmund Geisen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP
Schäden in der deutschen Fischereiwirtschaft und an der heimischen Fischfauna durch Kormorane
- Drucksache 16/706 -

Im Jahre 2005 wurden in Deutschland nach Angaben der Staatlichen Vogelschutzwarte Schleswig-Holstein (W. Knief) 22.758 Brutpaare des Kormorans registriert.
Die Brutbestände verteilten sich demnach wie folgt auf die einzelnen Bundesländer:

Bundesland Brutpaare 2005

Schleswig-Holstein: 2.814
Mecklenburg-Vorpommern: 12.056
Niedersachsen: 1.458
Hamburg: 485
Berlin: 60
Brandenburg: 2.303
Sachsen-Anhalt: 834
Nordrhein-Westfalen: 978
Thüringen: 13
Sachsen: 62
Hessen: 541
Rheinland-Pfalz: 239
Baden-Württemberg: 371
Bayern: 544

Die Bundesregierung sieht im Übrigen derzeit keine Erfolg versprechende Möglichkeit, Forderungen nach einem gesamteuropäischen Kormoranmanagement auf europäischer Ebene durchzusetzen. Eine deutsche Initiative unter der Bonner Konvention, einen Aktionsplan mit dem Ziel einer Reduzierung des europäischen Kormoranbestandes zu vereinbaren, ist 1997 gescheitert. 2003 hat Frankreich die Forderung an die Europäische Kommission gerichtet, einen Aktionsplan für Kormorane zu erarbeiten. Die Staaten mit den größten Brutpopulationen, die Niederlande und Dänemark, weigern sich, bei einer Bestandsreduzierung mitzuwirken. Die Europäische Kommission hat daraufhin die Erarbeitung eines solchen Plans abgelehnt.
 
könnte es nicht sein, das kormorane sich an den ungestörten winterrastplätzen so wohl fühlen, das sie im frühjahr gar nicht mehr an ihren geburtsort zurück fliegen, sondern im äschenrevier ein neues jagd- und brutrevier gründen (wenn man sie denn lassen würde)? erst recht kormorane die bis dahin noch nichtbrüter waren.
Mit sicherheit NEIN. Was soll er den dann noch fressen, oder bringen dann liebe Kormoranbeschützer täglich frischfisch?

Jetzt mal im Ernst. Das dies leider so ist ist schon lange bekannt. Die populationsdichte in den Ursprünglichen Brutgebieten ist bereits seit Jahren so hoch, das sich zumindest Deutschlandweit neue Brutkolonien gründen müssen wegen dem enormen Futterbedarf.
In diesem zusammenhang verlieren auch die Kormorane die Scheu und richten vor lauter hunger auch enorme Schäden in der Fischereiwirtschaft trotz Vergrämungsmaßnahmen an.
 
@Berger,

in Baden-Württemberg liegt das Problem an den Wintergästen. Die 300 Brutpaare bereiten meines Wissens (noch) nur lokal Probleme (ohne das näher konkretisieren zu können). Die Brutgebiete der bei uns zu Schaden gehenden Kormorane liegen also hauptsächlich nicht bei uns. Es sind also durch die norddeutschen Kormorane (sei es nun Sachsen, Berlin oder Meck-Pomm) zwar nicht die dortigen Äschen gefährdet, sehr wohl aber die unsrigen in Süddeutschland!

Natürlich könnte auch ein sich unkontrolliert vermehrender Kormoranbestand die Äsche nicht gänzlich ausrotten, denn ab einer bestimmten Bestandesgröße abwärts benötigt der Vogel mehr Energie zum Jagen als er aus der Beute ziehen kann und lässt es dann bleiben – darüber wird wohl Einigkeit herrschen. Aber er verursacht dennoch nicht nur ökönomische Schäden, sondern insofern auch ökologische, als ein Genpool umso kleiner wird, je weniger Individuen eine Population enthält. Zusätzlich wird das Gleichgewicht gestört (Prädation für diverse Äschen-Futtertiere fehlt schlagartig, Großraubfische haben erhöhten Aufwand für Nahrungssuche, wandern ggf. ab oder erliegen der intraspezifischen Konkurrenz und und und).

Man könnte also sehr wohl auch aus ökologischer Sicht argumentieren: Es würde nicht von einem umfassenden Naturverständnis zeugen, wenn man es zuließe, dass eine Tierart eine andere bis auf kleine Restbestände dezimiert (und hier kann man meines Erachtens nicht von einem natürlichen Vorgang sprechen, da wir weder natürlich gewachsene Kormoranpopulationen noch natürliche Fischbestände haben).

Nichtsdestotrotz ist dieses Argument nur zweitrangig, da die Hauptgründe für die geplante Verordnung wirtschaftliche Interessen sind. Ich halte es aber nicht für verwerflich, dass der Mensch wirtschaftet und ebenso wenig, dass der Mensch seine Erzeugnisse in gewissem Maße schützt. Daß dies nicht auf Kosten einer Tierart also solcher gehen darf, wie es in vergangenen Zeiten oft gehandhabt wurde, zweifelt niemand an. Daß man aber – ohne eine Art in ihrer Existenz zu gefährden – die wirtschaftlichen Schäden auf ein tragbares Maß absenken darf, halte ich für durchaus legitim.

VG
Pere ;)
 
In diesem zusammenhang verlieren auch die Kormorane die Scheu und richten vor lauter hunger auch enorme Schäden in der Fischereiwirtschaft trotz Vergrämungsmaßnahmen an.

Eben. Und das kann ich ganz gut beurteilen, weil wir selber davon betroffen waren. Wir haben zwar keine Vergrähmungsmaßnahmen getroffen, aber das ist bei den Größen auch nicht so gut machbar.
 
St68...aber das kommt eben dabei heraus, wemm man fast nur noch mit schafen zu tun hat...
Lasse ich nicht gelten. Hirn ist dazu da, dass man es anstrengt und nicht, dass man nach der erstbesten scheinbaren Lösung schreit.
St68:...will jetzt nicht suchen, aber hat hier jemand behauptet das äschen NUR wärend des laichens von kormoranen erbeutet werden?
Nein. Meine Frage zielte dahin, was es den Äschen nützt, die den Winter überlebt haben, ob man die im Frühjahr wegziehenden Kormorane geschossen oder vertrieben hat oder nicht, wenn sie während der Laichzeit ohnehin von einer Brutkolonie herausgefischt werden. Möglicherweise wäre mehr damit erreicht, einen Schlafbaum zurückzuschneiden (sofern es sich z. B. um nur einen handelt), der sowieso früher oder später eingeht.

Die Staaten mit den größten Brutpopulationen, die Niederlande und Dänemark, weigern sich, bei einer Bestandsreduzierung mitzuwirken.“
Wieso haben denn diese Staaten kein Problem mit aussterbenden Fischarten ? Den Schutzvorgaben der EU für gefährdete Spezies unterliegen sie ganz genauso.

Pere: Daß man aber – ohne eine Art in ihrer Existenz zu gefährden – die wirtschaftlichen Schäden auf ein tragbares Maß absenken darf, halte ich für durchaus legitim.
Das ist ein ganz anderer Punkt, dessen Berechtigung niemand bestritten hat. Es kommt aber auch keine Erläuterung, warum die in NRW funktionierenden Alternativen zu Vergrämungsabschüssen in Sachsen nicht die gleiche Wirkung erreichen sollen. Nicht 'mal sachsenfischer ist bisher in der Lage
a) seinen Schaden zu quantifizieren noch
b) die Wirksamkeit seiner Abschüsse mit Zahlen zu unterlegen, geschweige denn
c) darzulegen, welche alternativen Vergrämungen er versucht hat oder probieren könnte.
Wie heißt es so schön - Butter bei die Fische.

Gill, wieso weißt Du nicht, warum die Kormorane Euren Teich wieder verlassen haben ? Darin liegt vielleicht eine Lösung auch für andere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gill, wieso weißt Du nicht, warum die Kormorane Euren Teich wieder verlassen haben ? Darin liegt vielleicht eine Lösung auch für andere.

Ich bin zwar nicht Gill... aber mein Freund ist ja gelernter Fischwirt. Er hat sehr lange in der Forellenzucht gearbeitet. Ich hab ihn genau das gefragt. Seine Antwort war sehr niederschmetternd:
"Kormorane verlassen ein Gewässer erst, wenn sie kein Futter mehr bekommen. Fische, die sie fressen können (von der Größe) sind weg und die anderen, die ihnen zu groß sind, haben großteils Verletzungen vom Schnabel der Kormorane."

Hier sei angemerkt, das so Verletztungen leicht verpilzen können und somit einige Tiere eingehen können.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Staaten mit den größten Brutpopulationen, die Niederlande und Dänemark, weigern sich, bei einer Bestandsreduzierung mitzuwirken.“
Wieso haben denn diese Staaten kein Problem mit aussterbenden Fischarten ? Den Schutzvorgaben der EU für gefährdete Spezies unterliegen sie ganz genauso. .
Wir können entweder mit dem Hinweis auf unsere Nachbarn denselben Fehler machen wie diese oder – und das scheint mir eher angebracht – die Sache besser machen!

Das ist ein ganz anderer Punkt, dessen Berechtigung niemand bestritten hat.
Ach so? Bedeutet also, es wird jedem dieses theoretische Recht zugestanden, die Ausübung dieses Rechtes wird aber mit allen Mitteln verhindert? Auch ne Philosophie …

Es kommt aber auch keine Erläuterung, warum die in NRW funktionierenden Alternativen zu Vergrämungsabschüssen in Sachsen nicht die gleiche Wirkung erreichen sollen.
Mag sein, dass ich´s überlesen habe, aber wie wird es denn dort gemacht? Worauf beruht der anscheinend große Erfolg, der ohne Abschüsse funktioniert? Da bin ich jetzt mal gespannt.

VG
Pere ;)
 
Vogelklappe schrieb:
Nein. Meine Frage zielte dahin, was es den Äschen nützt, die den Winter überlebt haben, ob man die im Frühjahr wegziehenden Kormorane geschossen oder vertrieben hat oder nicht, wenn sie während der Laichzeit ohnehin von einer Brutkolonie herausgefischt werden.
auch in dem fall gilt das was hannie schrieb. denn nur eine äsche die den winter überlebt hat, kann überhaupt versuchen, sich im frühjahr fortzupflanzen. und selbst wenn dieser überlebende bestand im frühjahr wärend des laichens weiter dezimiert werden würde, ist es immer noch besser, wenn 50 äschen es bis zum ablaichen schaffen, wie nur 10. das gilt natürlich auch für alle anderen fische.

Hannie schrieb:
Er meint sicher, dass mehr Äschen den Winter überleben und im Frühjahr laichen können, wenn man vorher im Winter den Kormoran auslöscht.

Vogelklappe schrieb:
Möglicherweise wäre mehr damit erreicht, einen Schlafbaum zurückzuschneiden (sofern es sich z. B. um nur einen handelt), der sowieso früher oder später eingeht.
schon wieder eine wertigkeit, wo ein vogel über das leben von anderen gestellt wird. in der regel wird es so sein, das nicht nur ein schlafbaum in der nähe des futterplatzes vorhanden ist (der dann sicher auch wieder in privatbesitz ist, genau wie der teich). und wenn doch, ist es um so schlimmer, diesen einen so weit zu verstümmeln, das die kormorane bleibend verschwinden.
was sieht das umweltgesetz für strafen vor, wenn jemand grundlos einen starken großen baum, mit weit mehr wie 15cm stammdurchmesser tötet?

es ist doch unsinn, sich so eine frohwüchsige tierart erst unkontrolliert vermehren zu lassen, um ihnen dann ihr recht auf nahrung zu verwehren, in dem man sie von jedem erreichbaren futterplatz wieder verscheucht. wie ist das mit tierschützerischer lebenseinstellung zu vereinbaren?

Vogelklappe schrieb:
Wieso haben denn diese Staaten kein Problem mit aussterbenden Fischarten ? Den Schutzvorgaben der EU für gefährdete Spezies unterliegen sie ganz genauso.
wieso sollen diese beiden staaten keine probleme mit aussterbenden fischarten haben? auf jeden fall sinds beides die eu-feindlichsten eu-mitgliedsstaaten, die sich so wenig wie möglich dem eu-einheitsbrei unterwerfen wollen. dänemark ist ein land das wohl den geringsten anteil an binnen- und fließgewässern hat. und beide ländern haben sicher eine im verhältnis zum sommer sehr gringe winterpopulation an kormoranen (lasse mich hier aber gerne korrigieren). zumindest kann ich sagen, das bei mir nicht ein einziger kormoran überwintert. also nehme ich an, in dänemark noch weniger.

außerdem könnte man sich ja mal die mühe machen und die wasserflächen/fischaufkommen der jeweiligen länder, mit der anzahl der kormorane vergleichen. würde mich nicht wundern, wenn diese beiden länder dann (im verhältnis) viel kleinere kormoranbestände haben wie deutschland. interessant wäre auch zu erfahren, ob sich der kormoran in diesen ländern wirklich unkontrolliert vermehren darf, oder ob diese länder nicht sogar ein eigenes bestandsmanagment durchführen, das in bodenbrütenden kolonien bekanntlich sehr leicht durchzusetzen wäre. wald, für schlaf und brutbäume, ist in diesen beiden ländern ja bekanntlich mangelware.

ich glaube auch kaum, das in diesen ländern die leute die vom fisch leben, gar keine probleme mit kormoranen haben. wir hören nur nichts davon.
 
Bedeutet also, es wird jedem dieses theoretische Recht zugestanden, die Ausübung dieses Rechtes wird aber mit allen Mitteln verhindert? Auch ne Philosophie …
diese philosophie zieht sich quer duch unsere freiheitlich demokratische grundordnung... nicht nur eng begrenzt auf kormoran und dessen bejagung.
 
Wieso machen die Niederlande und Dänemark einen Fehler ? Welche Fischarten sind deshalb verschwunden ? Nicht theoretisch, st68, tatsächlich. "Größte Brutpopulationen" ist eine absolute Größe, da bringt es nichts, mit der Wasserfläche zu relativieren. Wieso soll da EU-Feindlichkeit zugrunde liegen ? Die gibt es in England auch, und anderswo nimmt sie zu.

Habe ich ja schon geschrieben, daß es nicht sinnvoll ist, den Kormoran in diesem Umfang wieder zuzulassen (denn er war ja regional teilweise vollständig verschwunden), um das dann zu beklagen. Bestimmte Schlafbäume überleben diesen Status oft sowieso nicht. Wo habe ich denn Eingriffe ohne Genehmigung vorgeschlagen ? So gut könntest Du mich mittlerweile kennen.

Nein, nicht die Ausübung eines Rechts, die Art und Weise.

Sag' 'mal, Pere, kannst Du eigentlich nicht selbst recherchieren ?
http://www3.lanuv.nrw.de/Willkommen...ilung_01_2002/Aus_dem_Inhalt/046_054c_pdf.pdf
Bitte beachte das stufenweise Vorgehen. Zum Abschuß als letztes Mittel (und an fischereiwirtschaftlichen Betrieben auf keinen Fall !) muß eine tatsächliche, regional ganz konkrete Gefährdung nachgewiesen sein. Ansonsten reichen in NRW die dargestellten Alternativen offenbar aus. Immer noch absurd für mich: die Fangrückgänge der angeblich hochgefährdeten Äsche durch Hobbyangler als Auslöser.

Nichts, aber auch gar nichts von diesem bekannten Stufenplan wurde hier bisher vorgebracht. Und das soll dann konsensfähig sein ? Für mich ist das nichts als - bequem.

Da bin ich jetzt mal gespannt.
Ich auch. Ob jetzt endlich 'mal etwas kommt außer heiße Luft und flaue Polemik, wie man sie so gern den Verweigerern von beliebigen Freibriefen ohne jegliche (Nachweis-) Pflichten unterstellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vogelklappe schrieb:
Gill, wieso weißt Du nicht, warum die Kormorane Euren Teich wieder verlassen haben ? Darin liegt vielleicht eine Lösung auch für andere.
Darauf kann ich keine Antwort geben. Wenn ich das wüsste würde ich es tun. Viell. haben die komorane die Drohung das sie sonst im Kochtopf landen ernster genommen als mein einer Amazonenhahn wenn er wieder seine 5 Minuten hat.:D Nein, war nat. nur n joke. Ich weiss es wirklich nicht. Aufeinmal waren sie weg. Und ich hoffe sie bleiben es auch.

Ich bin zwar nicht Gill... aber mein Freund ist ja gelernter Fischwirt. Er hat sehr lange in der Forellenzucht gearbeitet. Ich hab ihn genau das gefragt. Seine Antwort war sehr niederschmetternd:
"Kormorane verlassen ein Gewässer erst, wenn sie kein Futter mehr bekommen. Fische, die sie fressen können (von der Größe) sind weg und die anderen, die ihnen zu groß sind, haben großteils Verletzungen vom Schnabel der Kormorane.".

Davon hab ich auch schon gehört. Bei uns im See leben aber trotzdem Gott sei Dank noch Fische (haben im Sommer mal mit nem Echolot geguckt).
Aber trotzdem ist es mehr als ärgerlich.
Viell. kann man sich das an Deiner Stelle, Vogelklappe, nicht vorstellen wie sch... das für jemanden wie uns - also mit einem See voller Fische ist.
Worüber mich Levania gestern noch aufgeklärt hat- was ich nicht wusste und mich doch sehr schockiert hat- wieviel kg Fisch so ein Komoran pro Tag zu sich nimmt. Wenn ich darüber nachdenke... Das ist ein riesen Schaden den die lieben Vögelchen da bei uns alleine angerichtet haben.
Na klar... wenn man als Tierschützer o.ä. ab und an mal irgendwo hingerufen wird, weil da verwaiste Komoranjunge im Nest sitzen, weil die Elterntiere viell. getötet wurden oder ein verletzter Komoran gefunden wurde,... sieht man das alles ganz anders. Da sieht der Tierschützer nur das arme Tier oder die armen Jungen, aber nicht was für einen Ärger sie vorher dem Fischwirt gemacht haben oder viell. noch machen.
 
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