Vögel im Wohnzimmer

Diskutiere Vögel im Wohnzimmer im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - ------------------------------------------------------------------------------------------------ Hallo Leute. Hier habe ich nun den...
Egal ob diese Wanderpokale dann verhaltensgestört und nicht zahm sind. Manche von uns scheren sich nicht darum sondern versuchen gerade diesen Vögeln zu helfen. Und das ist dann wohl kein Egoismus eines Vogelhalters oder?

Schwierige Frage unter psychologischen Gesichtspunkten :zwinker:
 
Hallo,

ja, vermutlich lassen sich solche "Kontrollen" nicht durchführen.
Nicht nur vermutlich, sondern ganz praktisch. Wieviele zig Mio Haustiere gibt es nochmal in D?

Und vielleicht sollte uns auch das Schicksal dieser Tiere egal sein.
Letzten Endes wird es wohl auch so sein.
Das ist IMHO das andere Extrem. Es gibt immerhin noch das TierSchG, das für alle gilt, und es gibt flächendeckend Amtstierärzte und Tierschutzvereine, an die man sich wenden kann. Das tun ja auch viele der Teilnehmer hier, wenn ihnen im Alltag extreme Haltungsbedingungen unter kommen.

Dass aber auch Amtstierärzte nichts machen können, wenn Tiere 'satt und sauber' gehalten und offensichtlich nicht über die Maßen gequält werden, ist eine andere Sache. Und IMHO keine unproblematische. Wer sich von den Mitlesern hier traut, den Entwurf einer Rechtsverordnung für die 'artgerechte' Haltung von Tierart xy vorzulegen, der mag das gerne tun...

Aber um die Haltungsbedingungen kümmert sich doch keiner!
Das stimmt doch so nicht. Wiegesagt, es gibt die Amtstierärzte und Vereine. Und die sind ja nicht ohne Grund nicht völlig 'arbeitslos'.

Jeder kann sich z. B. einen Graupapagei kaufen, auch wenn er Null Ahnung hat. Ich finde schon, dass es einen Sachkundenachweis als Voraussetzung geben sollte.
Ja, und? Ich kann auch Mäuse, Karnickel, Hamster, Chinchillas, Katzen, Hunde, Schafe, Schweine, Hühner, Gänse, Ehegatten, Kinder usw. usf. ohne Sachkundenachweis halten. Und meine Hausmäuse kann ich sogar mit der Falle erschlagen (nein, tun wir nicht - unsere Hausmäuse fangen wir in Lebendfallen, setzten sie aus... und zwei Wochen später fangen wir sie im Haus erneut ;-)

Dass die meisten hier das bei Vögeln Scheisse finden, weil sie nunmal gerade Vögel lieben... Ist mir nur zu verständlich. Aber wer für Vögel Sonderregelungen fordert, sollte bedenken, was es für die Haustierhaltung generell bedeuten würde, wenn man sowas konsequent umsetzte.

Diese Sonderregelungen gibt es doch schon teilweise, und sie sind in der Praxis extrem umstritten - und gelten oft ohne jegliche sachliche Grundlage. Bsp.: für mein Hündchen muss ich ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, weil er in Brandenburg lebt und > 25 kg wiegt bzw. > 40 cm Widerristhöhe hat. Kein Problem für mich. Aber diese Regelung ist doch formal willkürlich. Ein Hund mit 24 kg Lebendgewicht ist per Definition erstaml harmlos - und sein Halter muss sich deshalb keiner staatlichen Kontrolle aussetzen?

Noch abstruser wird es, wenn in Brandenburg ein Rottweiler als 'gefährlicher' Hund gilt, der einen Wesenstest absolvieren und dessen Halter eine Sachkundeprüfung machen muss... aber 10 km weiter in Berlin ein Rottweiler per Definition nicht gefährlich ist.

Und völlig pervers wird es, wenn man weiss, dass mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass in D ein Rottweiler nicht öfter oder schlimmer zubeisst als ein schnuckeliger Labrador, Spaniel oder Winz-Dackel...

Sowas ist absurd. Und genau solche Absurditäten werden IMHO produziert, wenn man versucht, alles und jedes staatlicherseits zu reglementieren.

Ich sehe schon mit Schrecken eine Papageien-Halter-Führerschein-Prüfungs-und-Kontoll-Verordnung auf uns zukommen. Die würde wahrscheinlich dazu führen, dass wir uns vor Gericht mit den Behörden darum streiten müßten, ob wir unseren Grauen artgerecht halten - und behalten dürfen, oder ob er von Staats wegen in's Tierheim kommt. Der lebt nämlich seit > 30 Jahren in Einzelhaltung, und er ist seit > 10 Jahren blind. Also kriegt er keinen Freiflug, und seine Voliere ist auch zu klein. Einen Partner kriegt er ebenfalls nicht, weil er sich gegen den wegen Behinderung nicht durchsetzen kann.

Gut, das ist ein Ausnahmefall. Aber wer gesetzliche Regelungen fordert, muss auch sämtliche solcher denkbaren Sonderfälle vorab berücksichtigen - sofern er nicht will, dass täglich Dutzende von Haltern vor Gericht ziehen, um die Mängel der Gesetzgebung höchstrichterlich klären zu lassen. Und wozu _das_ führt, kann man in D an den traurigen Beispielen von Miet- oder Nachbarschaftsrecht sehen :-(

Viele Grüße,
Stefan
 
Das stimmt doch so nicht. Wiegesagt, es gibt die Amtstierärzte und Vereine. Und die sind ja nicht ohne Grund nicht völlig 'arbeitslos'.
Ja und wann werden die tätig? Doch allerhöchstens, wenn jemand gemeldet wird. Ich kann doch jetzt problemlos in den Laden gehen, mir einen Vogel aussuchen, die Piepen auf den Tisch legen und hab ihn. Vielleicht noch ein Meldeformular an die Behörde schicken. Das wars. Ob ich den zuhause in den gerade bei ebay ersteigerten 40x60 Käfig stecke, das weiß niemand...

Dass die meisten hier das bei Vögeln Scheisse finden, weil sie nunmal gerade Vögel lieben... Ist mir nur zu verständlich. Aber wer für Vögel Sonderregelungen fordert, sollte bedenken, was es für die Haustierhaltung generell bedeuten würde, wenn man sowas konsequent umsetzte.
Ist absolut richtig.

Ich glaube nicht, dass jemand, der sich Vögel (oder auch andere Tiere) anschafft, diese schlecht halten will, wenn er es dennoch tut, dürfte dies eher eine Folge mangelnden Wissens sein. Dem gilt es entgegenzuwirken.
Mir geht es doch nicht darum, dass der Vorschriftendschungel weiter wächst, sondern darum, dass die künftigen Halter wenigstens ein paar Grundlagen haben. Das kann so schwer nicht sein, einen Sachkundenachweis könnte jeder Vogelverein bescheinigen, dazu wäre nur Infomaterial zur Vorbereitung erforderlich, sowie ein Prüfungstermin, wo Wissen anhand von Fragebögen nach dem Multiple-Choice-Verfahren abgefragt wird und eine Bescheinigung ausgestellt wird. Diese ist beim Vogelkauf vorzulegen.

Über die schwachsinnigen Hundeverordnungen muss man wohl kein Wort verlieren.
 
Aber kann das ein Papageienleben in der freien Wildbahn ersetzen?
Meine Papageien sind alle in Deutschland geboren und ihre Eltern auch.Sie werden niemals die Heimat sehen,egal wer sie nun gekauft hätte.
Ich muß feststellen,dass ich einen ganz anderen Denkansatz habe als ihr.Ich vergleiche meine Haltung nicht mit der Wildbahn.
Meine Papageien hätten als Einzeltiere in einem kleinen Käfig enden können und das tun sie bei mir nicht.
Da ist mein Anspruch,es besser zu machen.
Wenn ich täglich denke"normal würde mein Ara jetzt 30 km fliegen" dann würde ich wohl aus dem Weinen nicht mehr rauskommen.
Die Eltern meiner Aras können gar nicht fliegen in der kleinen AV,in der sie leben.Meine Aras können es bei mir täglich.Das ist eine enorme Steigerung.Und in sofern haben sie es besser getroffen als ihre Eltern.

Ich bin kein Großverdiener und somit vergleiche ich mich doch auch nicht mit einem Promi sondern höchstens mit Otto Normal.Und wenn ich dann aus meinen Möglichkeiten das beste mache,dann ist das eine gute Sache.
Genauso sehe ich das bei meinen Vögeln.Sie waren nie in der Heimat und werden da auch nie hinkommen.Also kann ich doch ihre Lebenssituation nicht mit der von ihren Artgenossen in der Heimat vergleichen sondern muß es mit anderen Papageien vergleichen,die auch in der Gefangenschaft leben.
Und von der Sichtweise aus haben es meine Papageien gut und ich hab auch kein schlechtes Gewissen.
Ihr könnt mir nun eine naive Denkweise nachsagen aber ich kann damit gut leben.:zwinker:
Liebe Grüße,BEA
 
Ich bin kein Großverdiener und somit vergleiche ich mich doch auch nicht mit einem Promi sondern höchstens mit Otto Normal.Und wenn ich dann aus meinen Möglichkeiten das beste mache,dann ist das eine gute Sache.
Genauso sehe ich das bei meinen Vögeln.Sie waren nie in der Heimat und werden da auch nie hinkommen.Also kann ich doch ihre Lebenssituation nicht mit der von ihren Artgenossen in der Heimat vergleichen sondern muß es mit anderen Papageien vergleichen,die auch in der Gefangenschaft leben.
Und von der Sichtweise aus haben es meine Papageien gut und ich hab auch kein schlechtes Gewissen.
Liebe Grüße,BEA

Kleiner Haken.Man selber hätte die Chance Promi/Großverdiener zu werden.Die Vögel haben keine Chance auf das natürliche Habitat.
Aber grundsätzlich stimme ich Dir zu.
Vögel zu halten ist eine Grundsatzentscheidung mit der ich selber lange gerungen habe.Letzendlich habe mich dazu entschieden, wissentlich den Vögeln nicht das Gleiche bieten zu können, was ihre eigentliche Natur verlangt. Aber ich versuche/habe es vor der Anschaffung versucht,möglichst viel über ihren natürlichen Lebensraum und ihre natürlichen Verhaltensweisen zu lernen.
Dann kann man es Vögeln meines Erachtens auch ermöglichen einen Großteil ihrer Triebe/Instinkte auch in Privathaltung auszuleben.
 
Hallo Dagmar,

Das kann so schwer nicht sein, einen Sachkundenachweis könnte jeder Vogelverein bescheinigen, dazu wäre nur Infomaterial zur Vorbereitung erforderlich, sowie ein Prüfungstermin, wo Wissen anhand von Fragebögen nach dem Multiple-Choice-Verfahren abgefragt wird und eine Bescheinigung ausgestellt wird. Diese ist beim Vogelkauf vorzulegen.

Über die schwachsinnigen Hundeverordnungen muss man wohl kein Wort verlieren.

Doch, das ist so schwer :-(

Bei Hunden hat die Legislative sowas wenigstens versucht: eine Befähigung für Tier und Halter irgendwie in Paragraphen zu fassen - und man ist sich als Halter oder Züchter über das Ergebnis einig: so ein Schwachsinn!

Und genau so wäre es bei Vögeln.

Angefangen damit, welche Vögel überhaupt betroffen wären... alles, was 2 Beine und 2 Flügel hat? Oder nur die Arten xyz? Oder nach Größe oder Gewicht gestaffelt? Oder nach Anzahl der gehaltenen Tiere? Oder...

Und wer wird ermachtigt, solche Prüfungen durchzuführen? Gesetze müssen schon nachvollziehbar sein, das kann auch die Legislative hierzulande nicht einfach 'per ordere mufti' festlegen. Wenn Verein a Prüfungen abnehmen darf, Verein b aber nicht, will das schon gut begründet sein. Sonst klagt nämlich Verein c seine Berechtigung dazu ein, und Verein d klagt gegen die Berechtigung von Verein a, das tun zu dürfen :-/

Und weil das dann auch noch föderalistisch uneinheitlich geregelt sein wird, schütteln alle nur noch mit dem Kopf und fragen sich, wer wohl (und warum überhaupt?) auf so eine blöde Idee gekommen sein mag. Weil ich dann in NRW für die Haltung eines Mohrenkopfes 20 Fragebögen korrekt ausfüllen muss, in Bayern aber nicht, solange der Vogel unter 28,5 cm von Stirn bis Schwanzspitze misst...

Und v.a.: wer kontrolliert das? Ich habe meinen Hund mit seinen > 40 kg korrekt angemeldet. Hätte ich auf dem Formular angegeben, dass er ein Mini-Labrador mit 24 kg wäre... keinem Schwein wäre das aufgefallen, und niemand hätte ein Führungszeugnis von mir verlangt und mich diesen zweiseitig eng bedruckten Wisch unterschreiben lassen, in dem ich bestätige, dass ich weder Alkoholiker noch psychisch krank noch wegen Zuhälterei, Menschenhandel oder sonstwas vorbestraft bin. Noe... es hätte einfach keinen Menschen interessiert. Genau so wenig, wie es jetzt jemanden interessiert, ob meine Agas oder Sperlingspapageien nun beringt sind oder nicht.

Wo kein Kläger, da kein Richter. Und der Staat hat zum Glück besseres zu tun, als zig Mio Haustierhalter 'anzuklagen'.

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo wp1954,
..., aber daß sie da sehr schlecht gehalten werden, daran gibt es keinen Zweifel.
Nur weil sie in ihren Ursprungsländern erbärmlich gehalten werden, muß man es bei uns nicht auch tun.
Meine Erfahrung sieht da anders aus. Vor 6 Jahren war ich in einem Tierpark in Bolivien, da waren Hunderte von Papageien und anderen Voegeln. Alle im Freiflug. Und alle gut und liebevoll versorgt.
Tierquaelerei ist dort nicht mehr oder weniger verbreitet als bei uns. Ich wuerde weniger in Betracht ziehen. Hahnenkaempfe etc. sind keine Gewohnheiten der dortigen Bevoelkerung, sondern wurden von den Europaern dort eingefuehrt.
 
Täglich wachsen Kinder in erbärmlichen Zuständen auf (Rande des Existenzminimums, alkoholisierte Eltern, schlagende Eltern, Armut)
Vergeudet da nur jemand eine Sekunde dran, die "Haltung" von Kindern abzuschaffen?
Menschen werden Ihrer Würde beraubt und gehängt, verhöhnt etc.
Wird nun die Todesstrafe abgelehnt?
Tam
Ich stimme dir voll und ganz zu. Loesen wir zuerst die Probleme der Kinder, bevor wir uns Voegel ins Haus holen und weitere verursachen.
Zur letzten Frage: Nein.
Aber um zu urteilen, muss ich Grundwerte haben und unterscheiden koennen, wer schutzbeduerftig ist und wer nicht.
 
Danke Bea
Ich stimme Dir voll zu. Wenn Du mich nicht gebremst hättest, hätte ich mich anders ausgekotzt. Und meine Ausdrucksweise ist ja bekannt
Liebe Grüsse
Guido :0-
 
Ich kann doch jetzt problemlos in den Laden gehen, mir einen Vogel aussuchen, die Piepen auf den Tisch legen und hab ihn. Vielleicht noch ein Meldeformular an die Behörde schicken. Das wars. Ob ich den zuhause in den gerade bei ebay ersteigerten 40x60 Käfig stecke, das weiß niemand...

.


Aber wo ist denn nun der Unterschied ob ich einen Vogel in einen kleinen Käfig stecke oder einen Hamster kaufe und den in einem ebenso viel zu kleinen Käfig stecke?? Wenn dann sollte es doch hier nicht um "Vogelsachkundenachweise" sondern vielmehr um "Haustiersachkundenachweise" gehen. Ich kann meinen Hund auch in einen Zwinger stecken, vermutlich noch an der Kette.... wo ist da jetzt der Unterschied zum Vogel im kleinen Käfig? Oder der Goldfisch im 10-Liter Glas???
 
Hallöchen

Lt. Threadüberschrift geht es um Vögel .

Wobei ich den Gedanken mit dem Haustiernachweis eine gute Idee finde .
 
auf der einen seite ist das eine gute idee mit so einem haustier-halter-test/-nachweis, aber auf der anderen seit bekomme ich immer üble bauchschmerzen, wenn immer mehr dinge des lebens durch papierkram und auflagen bzw. gesetze geregelt werden soll...
daher eher mein nein dazu, weil es zu immer mehr überwachung des privatlebens führt!
außerdem, einmal den schein erworben und dann kann man immer noch die sau rauslassen - siehe führerschein, und wer sich da alles auf der strasse bewegen darf...
 
Vögel im Wohnzimmer?

...

Dem "Lufttier Papagei" gut gehen? In Gefangenschaft? Psychisch wie physisch? Wie soll das denn machbar sein? Angefangen bei der Bewegung, der Sauerstoffzufuhr, dem Klima, dem Licht bis hin zur Ernährung!

Gruß
MMchen

hallo MMchen,

das Problem an der Sache ist, dass den unwissenden Käufern halt vielfach erzählt wird, ja so ein lieber kleiner verschmuster Papagei
und den kann jeder auf den Arm nehmen, sogar die Kinder, der ist zahm, lernt sprechen und dann wird er eben gekauft und irgendwer
verdient daran. Darin sehe ich die Hauptschwierigkeit, die Unkenntnis der Halter und die Geldgier der Verkäufer. Die ursprüngliche Heimat
aller Papageien ist NICHT hier und so gesehen gehören letztlich alle Papageien auch nicht in hiesige Käfige, Wohnzimmer oder Volieren. :~

Aber ich selbst halte mich ja auch nicht dran. Die Haltung und die Zucht von Papageien wird es auch in Zukunft geben, darum ist es
für mich RICHTIGER zu sagen, ok. wenn schon Haltung in Menschenobhut, dann bitte NUR Tiere aus Naturbruten und eine bestmögliche
Aufklärung der Käufer. Darum geht es meiner Ansicht, um die Optimierung der (artgerechten) Haltungsbedingungen, egal ob beim Züchter,
dem Verkäufer, im Handel oder letztlich im Privathaushalt, damit wäre den Tieren, insbesondere vielen Papageien schon geholfen. :zustimm:

Gruss vom Kongo-Papa mit vier "glücklichen" Grauen im geräumigen Vogelzimmer. :p :p


PRO NATURBRUT ::dafür!::
 
Aber wo ist denn nun der Unterschied ob ich einen Vogel in einen kleinen Käfig stecke oder einen Hamster kaufe und den in einem ebenso viel zu kleinen Käfig stecke??
Eben. Wenn man nicht Papageien einen Sonderstatus zugestehen will (und wer will das, abgesehen von den verantwortungsbewußten Papageien-Fans, die hier versammelt sind?), läuft sowas auf einen generellen Sachkundenachweis für jegliche Haustierhaltung raus.

Und sowas ist IMHO praktisch durch kein Gesetz genau zu präzisieren... Ab wann darf ich welchen Hund halten? Z.Z. kann ich auch große Nutzhunde in einer 1-Zimmer-Mietwohnung halten und sie zweimal täglich kurz vor die Haustür kacken lassen. Obwohl die eigentlich eine Aufgabe bräuchten und zig km pro Tag laufen müßten...

Aber wer bitte fasst schlüssig in ein Gesetz, was nun genau erlaubt ist und was nicht... Ab wieviel m² Wohnfläche darf ich welchen Hund halten? Wie groß muß die Voliere für den Vogel der Art x sein? Wie oft muss ich mit Hündchen Gassi gehen? Und wieviel Freiflug muss ich Vögelchen gönnen? Wie muss ich die Viecher ernähren? Und wann zu welchem Tierarzt gehen? Usw...

Blödsinn. Selbst, wenn man das in Paragraphen packen könnte, könnte und wollte es niemand kontrollieren. Will hier jemand ernsthaft eine Bürokratie schaffen, die die Haltung von zig Mio Haustieren in D überprüft?

Ich denke, wenn man die Haltungsbedinungen praktisch verbessern will, geht nichts über Information der Halter - und reden, reden, reden, um jemanden zu überzeugen. Und auch das nur im Guten, nicht mit Drohungen.

Bei übler Tierquälerei gibt das TierSchG schließlich schon jetzt die Möglichkeit zum Einschreiten (Beschlagnahmung, Tierhalteverbot...) her. Und das passiert ja auch oft.

Viele Grüße,
Stefan
 
.


Es sollte um die allgemeine Haltung von Vögeln gehen, nicht nur die der Papageien. Wobei wir wieder da wären, ob Papageien bei falscher Haltung mehr leiden, als bspw. Finken...
Und da sehe ich absolut keinen Unterschied !!!

Natürlich leiden auch kleine Vögel in einem (falschen) Haltungssystem. Auch sie zählen in der Mehrzahl zu den Wildtieren und verfügen über eine hohe Intelligenz (die Leidensfähigkeit steigt mit der Intelligenz. Um nicht wieder falsch verstanden zu werden, wiederhole ich hier mein Posting aus dem Thread "Vögel im Wohnzimmer" : Schmerzempfinden und Leidensfähigkeit sind in der Wahrnehmungsintensität u. a. an die verfügbare Neurosensorik, die Leitbahnen und die Verarbeitungsmöglichkeiten des kognitiven Apparates gebunden. Je komplexer (also höherentwickelt) dieser Apparat, desto mehr "Verarbeitung", Wahrnehmung (Wahrnehmbarkeit) ist möglich. Desweiteren ist ein Leiden durch ein konkretes Ereignis im Hier und Jetzt natürlich bei vielen Tierarten möglich, während ein Leiden in der Vergangenheit (durch Erinnern an beispielsweise schlimme Begebenheiten) Erinnerungsfähigkeiten voraussetzt, die wiederum an eine bestimmte Kognitionsstufe gebunden sind. Je komplexer ein Verarbeitungsapparat "aufgebaut" ist, desto detaillierter wird er (auch) "erinnern" und nicht "nur" auf vorherige Negativreize reagieren - wie das u. a. schon bei Rädertierchen möglich ist. Ebenso ist das "Hineinversetzen" in "Leiden" anderer Artgenossen - Stichwort: Mitleiden - (das beispielsweise beim hochentwickelten Tier "Mensch" möglich ist) bei niedrig entwickelten Tieren nicht gegeben. Das ist natürlich kein Freibrief dafür, niedriger entwickelte Arten zu "traktieren" und war so auch keineswegs zu verstehen.).

Doch die Haltung von Großpapageien wirft bei den Haltern weitaus größere und komplexere (Lebens-)Probleme auf, als das bei der Haltung von kleineren Vögeln je der Fall sein wird (siehe dazu mein Posting #56 in diesem Thread). Diese Fakten sind es, die dem Ganzen noch eines draufsetzen.

Gruß
MMchen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
wiederhole ich hier mein Posting aus dem Thread "Vögel im Wohnzimmer" : Schmerzempfinden und Leidensfähigkeit ...
(Der thread ist hier, auch zu dem hier wiederholten beitrag wurde dort Stellung genommen.)
Auch wenn du das hier wiederholst, bleibt es in großen Teilen lediglich deine Meinung.
Ich halte die Auffassung, die höher entwickelten Tiere würden mehr "leiden" als die nicht ganz so hoch entwickelten (wir reden von Wirbeltieren!) für äußerst fragwürdig und bedenklich.
 
(Der thread ist hier, auch zu dem hier wiederholten beitrag wurde dort Stellung genommen.)
Auch wenn du das hier wiederholst, bleibt es in großen Teilen lediglich deine Meinung.
Ich halte die Auffassung, die höher entwickelten Tiere würden mehr "leiden" als die nicht ganz so hoch entwickelten (wir reden von Wirbeltieren!) für äußerst fragwürdig und bedenklich.

ne da ist schon was dran Dagmar..

eine Elephantenkuh bleibt mehrer TAGE bei einem toten Jungen, manchmal sogar die ganze Herde..
Ein Vogel kann dies Überlebenstechnisch gar nicht machen..
AUf alle Fälle gibt es Wirbeltiere die mehr empfinden als andere.. das ist ganz sicher nicht aus der Luft gegriffen..
 
ne da ist schon was dran Dagmar..

eine Elephantenkuh bleibt mehrer TAGE bei einem toten Jungen, manchmal sogar die ganze Herde..
Ein Vogel kann dies Überlebenstechnisch gar nicht machen..
AUf alle Fälle gibt es Wirbeltiere die mehr empfinden als andere.. das ist ganz sicher nicht aus der Luft gegriffen..

Das sind für Menschen nachvollziehbare (weil erkennbare) Äusserungen von Leid, ebenso wie das Rupfen von Papageien für Menschen sichtbar wird.Dass man aufgrund von sichtbaren Reaktionen auf Leid (z.B. Rupfen) darauf schließen kann, dass für Menschen "sichtbar" leidende Tiere mehr leiden, als Tiere, bei denen es für den Menschen nicht "sichtbar" ist, glaube ich nicht.
 
Das sind für Menschen nachvollziehbare (weil erkennbare) Äusserungen von Leid, ebenso wie das Rupfen von Papageien für Menschen sichtbar wird.Dass man aufgrund von sichtbaren Reaktionen auf Leid (z.B. Rupfen) darauf schließen kann, dass für Menschen "sichtbar" leidende Tiere mehr leiden, als Tiere, bei denen es für den Menschen nicht "sichtbar" ist, glaube ich nicht.
ja u. was geschied mit den geschundenen pappageien,die kommen dann in eine auffangstation,sollen dann mit allen mitteln integriert werden,bei einem kleinen bruchteil gehts auch manchmal,den rest hält mann weiter,obwohl keine änderung in sicht ist,das sind dann die;vorzeigvögel; aus schlechter haltung, die leben aber auch noch über jahre. tierliebe????
kampfhunde werden eingeschläfert.
mfg willi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
(Der thread ist hier, auch zu dem hier wiederholten beitrag wurde dort Stellung genommen.)
Auch wenn du das hier wiederholst, bleibt es in großen Teilen lediglich deine Meinung.
Ich halte die Auffassung, die höher entwickelten Tiere würden mehr "leiden" als die nicht ganz so hoch entwickelten (wir reden von Wirbeltieren!) für äußerst fragwürdig und bedenklich.

"(...) Einig ist man sich, dass zumindest höhere Tiere auf Grund des Aufbaus und der Arbeitsweise ihres Nervensystems und ihres Gehirns den Schmerz ähnlich wie der Mensch empfinden (Lorz/Metzler, 1999, S. 100).
Nicht nur das Vorhandensein, auch der Grad der Schmerz- und Leidensfähigkeit hängt von der Entwicklungshöhe des Tieres ab (Bernatzky, 2001).

(...)"

Quelle:
Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V. TVT, Bramsche
http://www.tierschutz-tvt.de/merkblatt101.pdf

Zu empfehlen ist auch die Literatur von Gerhard Roth (deutscher Biologe und Hirnforscher).

Gruß
MMchen
 
Thema: Vögel im Wohnzimmer

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