Giacomo ist befördert worden !!!

Diskutiere Giacomo ist befördert worden !!! im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo, ich war hier in den letzten Monaten selten da. Das wird sich auch in den kommenden Monaten nicht ändern. Aber egal... vielleicht...
Stefan.S † 2011

Stefan.S † 2011

verstorben März 2011
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Hallo,

ich war hier in den letzten Monaten selten da. Das wird sich auch in den kommenden Monaten nicht ändern. Aber egal... vielleicht erinnert sich der/die eine oder andere noch an unseren Giacomo. Unseren 40 Jahre alten, blinden und kranken Grauen, der mit mir 'verheiratet' ist.

Den haben wir gerade inoffiziell 'befördert': nämlich zum 'Therapie-Papagei' ;-)

Weil unser neues Jahr leider mit einer schlechten Nachricht begann: meine Fau hat Krebs :-( Und es ging alles rasend schnell - von der ambulanten Vordiagnose bis zur Brustamputation gerade mal 10 Tage :-((( Von daher ist das im Moment hier alles ein bischen schwierig.

Was der Giacomo damit zu tun hat: wir nehmen uns ihn jetzt einfach mal zum Vorbild! Schließlich ist er seit 10 Jahren blind, aber fast immer gut drauf und lebenshungrig wie nur was! Wenn wir nur einen Bruchteil von dem Lebensmut aufbringen können, den er uns tagtäglich vorlebt, dann kriegen wir das schon irgendwie hin!

Wäre doch gelacht, wenn wir uns von 420 g Graupapagei zeigen lassen müßten, wo der Frosch die Locken hat !

Viele Grüße,
Stefan
 
Super Einstellung,Stefan!:prima:
Laßt euch nicht unterkriegen.So eine Diagnose zieht einem erst einmal den Boden unter den Füßen weg aber ihr habt schnell gehandelt und wenn nun noch der feste Lebenswille dazu kommt,ist das schon die halbe Miete.
Alles Gute für euch,BEA:trost:
 
Hallo Stefan,

das mit deiner Frau tut mir leid!

Schön, dass euch der Papagei so viel
Lebensfreude und Energie gibt!

So ein kleiner Freund kann in verzwickten
Situationen eine echte Hilfe/Bereicherung/Unterstützung
sein!

Ich hoffe, dass deine Frau wieder gesund
wird und alles Gute für euch...
 
Hi, Stefan,
willkommen im Club! Hatte selbst mit 46 1999 brustkrebsoperation (erhaltende)
2000 6x cmf chemo und 32 bestrahlungen.
Dann in 2003 (mit 51) war mein Mann dran - Protatakrebs- Totaloperation.
Wir leben beide noch.
Euer Giacomo würde wohl wie ich sagen: "Augen zu und durch"!
Bitte meldet euch mal (dass alles gut geworden ist)
Alles Gute"
Judy mit Charlie und Jako-Spanien
 
Auch von mir unbekannterweise alles erdenklich gute und viel Glaube und Kraft für die bevorstehende Zeit!
 
Hallo Stefan, Ciacomo und Frau!

Ich wünsche euch dreien, dass euch der Lebensmut nie ausgeht!
Ich hatte '96 Unterleibskrebs, mit 36 Jahren. Die Prognosen waren nicht so gut, aber ich lebe immer noch und bin nach Aussage meiner Gyn krebsfrei.

Alles Gute für deine Frau und dich!
 
von hier auch alles gute für euch drei....
nie den mut verlieren....
ihr schafft das....

ganz fest die daumen drückt für euch
 
Hallo Stefan ich wünsche euch dreien viel Kraft und Gottes segen.Alles gute aus der Schweiz Gruss Patrick.
 
Auch von mir alles alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit!!!
Aber mit der Einstellung, und dem super Vorbild
wird es schon werden... :zustimm:
 
Hallo Stefan,

was für ein Schock.
Es tut mir schrecklich leid.

Aber ihr seht euer Grauer ist ein Kämpfer und meistert sein leben.

Er zeigt euch wie es geht und ihr werdet es auch meistern.

Ihr schafft das und ich drück euch dafür ganz feste die Daumen.

Nimm deine Frau mal ganz leib in den Arm von mir und sag ihr, daß ihr eine Kämpferfamilie seid.:zustimm: :zustimm:
 
Lieber Stefan,
auch ich wünsche Euch wirklich von ganzem Herzen alles alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit.
Es ist gut Euch ein Beispiel an Eurem Grauen zu nehmen, denn er meistert sein Leben ja nun wirklich gut und hat viel Lebenskraft.
Wie hier ja schon einige berichtet haben, sind sie auch schon von der heimtückischen Krankheit heimgesucht worden und haben es geschafft.
Auch Ihr werdet ganz bestimmt dazu gehören und es schaffen.
Ganz liebe Grüße
Kati
 
Hallo Kati und alle,

zunächst mal herzlichen Dank für den Zuspruch - können wir gerade gut gebrauchen!

Im Moment kommt halt alles auf einmal, und es ist einfach zuviel :-( Es ist ja nicht damit getan, krank zu sein und damit erstmal klar zu kommen. Heutzutage muss man so eine Krankheit auch noch an vielen Fronten 'managen'. Persönlich, bei Freunden und Verwandten (Telefondienst ohne Ende, z.T. 'unerträgliche' Reaktionen), formal... sich kundig machen, um den Medizinern nicht dumm gegenüber zu stehen. Telefonate mit Krankenkasse, Klinik, Krankenkasse, Arbeitgeber, Krankenkasse, Versorgungsamt, Krankenkasse, Notar (Vorsorgevollmacht, Testament usw. - wollte man ja immer schon mal machen...), Krankenkasse, ambulanten Ärzten, usw. usf. :-(

Und als wäre das nicht genug, muss man sich manchmal auch noch so blöde 'abfertigen' lassen, dass man zu schreien anfangen könnte. Bei der Aufnahme in die Klinik z.B. (die Aufnahme war nur für Gynäkologie, da gibt es 2 Stationen: Geburtshilfe und Krebs; und dass meine Frau nicht schwanger ist, ist offensichtlich): das erste, was so eine blöde Schnepfe am Empfang tut: sie regt sich fürchterlich auf, weil wir keine schriftliche Kostenübernahmeerklärung der Krankenkasse dabei haben =:-O Ich habe gedacht, ich höre nicht richtig. Hals über Kopf mit so einer Diagnose in aller Eile und Panik in die Klinik... und dann sollen wir uns um so einen Mist kümmern? Hätten wir wieder gehen und nach 2 Wochen wiederkommen sollen, wenn dieser blöde Wisch vorliegt? Offensichtlich ja :-( Da ist mir echt das 'Messer in der Hosen aufgegangen'. Nur, weil meine Frau dabei war, die eh' nur noch ein Häufchen Elend war, habe ich die Zähne zusammen gebissen und den Mund gehalten. Aber das ist nicht vergessen: mit dem Vorgesetzten dieser Kuh rede ich noch.

Jedenfalls hat sich alles in den letzten Wochen so summiert, dass selbst ich als Nur-Angehöriger (dem es nicht zusteht, sich zu beklagen; meiner Frau geht es um Größenordnungen schlimmer) gemerkt habe, dass ich öfter mal hart an der Belastungsgrenze war. Und einfach abends um 6 des Telefon abschalten und mich in's Bett legen musste. Wir müssen halt beide schauen, dass wir mit unseren Kräften haushalten. Was nicht passieren darf, ist, dass wir beide gleichzeitig ausfallen. Das hiesse u.a.: Papagei in die Auffangstation, Hund in's Tierheim und Schafe zum Schlachter... und das wollen wir doch tunlichst vermeiden.

Andererseits haben wir schon gute Voraussetzungen für die Zukunft. Wir haben ein schönes Zuhause, meine Frau trotz Krankheit einen sicheren Job, ich als Arbeitsloser genug Zeit, mich um meine Frau und allen Formalkram zu kümmern, und eine langjährige 'krisenerprobte' Partnerschaft haben wir auch. Wenn ich da andere Patientinnen sehe: wer jung und alleinerziehend mit Kindern von Hartz IV lebt und niemanden hat, der sich um einen kümmert - der ist praktisch in so einer Situation völlig verloren :-(

Von daher: Das kriegen wir schon hin - müssen wir schließlich, so oder so ;-)

Es ist gut Euch ein Beispiel an Eurem Grauen zu nehmen, denn er meistert sein Leben ja nun wirklich gut und hat viel Lebenskraft.

Allerdings. Bei Lichte betrachtet, wurde dem fast alles genommen, was ein Papageienleben lebenswert macht. Er kann nichts sehen, nicht fliegen, kann keinen Partner kriegen... und trotzdem nimmt er es so, wie es kommt, und macht einfach das Beste daraus :-)

Ausserdem haben wir noch unseren 'Therapie-Hund', der ist genau so wichtig wie Giacomo. Ein alter, asozialer, verhaltensgestörter Zwingerhund aus dem Tierheim - der jeden ausser meiner Frau und mir sofort anfgreift. Aber zu uns ist der unglaublich sensibel und fürsorglich: sobald hier Stress oder schlechte Stimmung ist, kommt er sofort an zum Schlichten und Trösten. Legt die Pfote auf's Bein, stupst mit der Nase und schleckert einen ab ;-) Und das stresst ihn ungemein - merke ich daran, wie (un)ruhig der nachts schläft; scheinbar muss er diesen Stress im Schlaf/Traum verarbeiten.

Viele Grüße,
Stefan
 
hallo stefan,
zwar gehöre ich nicht zum "grauen-forum" aber dein bericht hat mich unheimlich berührt. ich weiss wovon du sprichst - es ist eine unheimlich schwere zeit für deine frau und für dich.
ich wünsche euch beiden viel kraft diese zeit durchzustehen und deiner frau natürlich alles gute damit sie schnell wieder auf die beine kommt.
versuche du die nerven zu behalten und hebe deine kräfte für die nötigen dinge auf. (mit dem vorgesetzten zu reden und dich da aufzuregen ist überflüssig - kostet nur kraft und bringt nichts)

alles, alles gute euch beiden!
 
Hallo Stefan,

ich habe das Ganze schon seit der Eröffnung des Threads mitgelesen, doch irgendwie konnte ich bis jetzt noch nicht antworten. Es tut mir unendlich leid für Euch vorallem für Deine Frau. Denn diese Diagnose zieht einem ja erstmal die Füsse weg.

Ich weiss genau wie es Euch gerade geht und was ihr durchmacht und noch durchmachen werdet. Ich habe zwei Krebsfälle im engsten Familienkreis gehabt.

Ich finde es toll das ihr die Kraft für die nächsten Schritten auch aus Euren Tieren zieht.
Auf eine Art möchte ich Euch gerade soviel schreiben doch irgendwie mein ich klingt das dann alles abgedroschen.

Ich wünsche Euch auf jeden Fall alles alles Gute für die schweren Wege die noch vor Euch liegen. Denn es wird kein Kinderspiel.

Grüssle
Corinna
 
Hallo Stefan,

das sind natürlich keine so tollen neuen Nachrichten:nene:.
Laßt Euch mal ganz doll drücken :trost:!

Auch ich wünsch Euch alles erdenklich Gute und wünsch Euch viel Kraft für die bevorstehende schwere Zeit.
Ich will Euch auch ein wenig Mut machen, da ich in meiner Bekanntschaft auch zwei Frauen haben, die auch Brustkrebs hatten.
Bei einer von ihnen war auch eine Amputation nötig, aber heute geht es ihr wieder richtig gut.

Kopf hoch, das wird schon :zwinker: !
 
Hallo Isrin,

hebe deine kräfte für die nötigen dinge auf. (mit dem vorgesetzten zu reden und dich da aufzuregen ist überflüssig - kostet nur kraft und bringt nichts)
Doch, mir bringt es was: nämlich 'Dampf ablassen' - und den Ärger dahin nach aussen tragen, wo er in diesem Fall hingehört.

Das ist etwas, was meine Frau und ich langsam, aber sicher gelernt haben. Wir sind beide chronische Depris (ich wollte mich zum ersten mal vor über 25 Jahren 'ernsthaft' umbringen - und das kommt mit unschöner Regelmäßigkeit alle paar Jahre wieder vor). Und führen erst seit relativ wenigen Jahren ein lebenswertes Leben, dank gut eingestellter psychopharmakologischer Behandlung. Jedenfalls: Ärger in sich rein fressen nach dem Motto 'das bringt ja sowieso nichts und kostet nur Kraft'... nee, das ist vorbei, Gottseidank.

Seit ich vor langen Jahren mal als 'therapieresistent' aus der Klapsmühle rausgeworfen wurde, weil mein Rest an Persönlichkeit selbst mit allem professionellen Psycho-Terror nicht zu zerstören war, habe ich gelernt, Zähne und Klauen zu zeigen. Mit das beste, was ich je gelernt habe. Wer damit nicht klar kommt... nicht mein Problem. Formalheinis wie Ärzte oder Kasse kriegen dann halt Post vom Rechtsanwalt. Und zu nervigen Angehörigen (wie z.Z. meine Schwiegermutter) wird eben der Kontakt abgebrochen.

Lustig finde ich sowas auch nicht. Aber es ist eben (m)eine bewährte Art, sich 'den Rücken freizuhalten'. Damit genug Energie bleibt, um uns um das Wichtigste zu kümmern, was es gerade gibt: uns selbst.

Viele Grüße,
Stefan
 
Hi Stefan,
zuerst mal wünsche ich Euch viel Power, Zuversicht und daß Ihr zusammen und miteinander noch steinalt werdet.
Ich teile Deine Auffassung, daß man Ärger da lassen sollte, wo er hingehört. Es ist schrecklich leicht, Forderungen zu stellen, wenn man nicht selbst betroffen ist (da denke ich an die "liebe" Verwandtschaft) und sehr bequem, sich an Formalismen auf- und festzuhalten, wenn man damit eigene Aktivität verhindern und vermeiden kann ( ich denke, die Dame an der Rezeption hatte wohl ein Telefon und hätte wegen der Kostenzusage auch schlicht und ergreifend mit der Krankenkasse telefonieren können, wenn dieses Teil so wichtig ist, anstatt Euch damit zusätzlich zu belasten). In erster Linie habt Ihr beide mit der Situation klarzukommen, Ihr habt die Kraft dafür aufzuwenden, es geht um das Leben Deiner Frau und Euer gemeinsames Leben, nicht darum, irgendjemand zu "gefallen" oder einen formvollendeten "Tanz" hinzulegen. Und so wie es aussieht, werdet Ihr für die nächsten Jahre noch verdammt viel Kraft brauchen. Ich halte es für absolut legitim, Leuten, die an dieser Kraft "nagen" (wollen), entsprechend auf die Finger zu hauen, Dampf abzulassen und wenn möglich, weiteren "Reibungsverlusten" einen Riegel vorzuschieben. Ihr tut das nicht nur für Euch, sondern auch für andere, die vielleicht in der selben Situation stecken. Das ist zwar im Moment nicht wichtig, hilft aber auf lange Sicht gesehen vielleicht auch, etwas an der Situation zu ändern.
Das Einzige, was ich nicht tun würde, wäre, irgendeinem von der Blase gegenüber zu erwähnen, daß da mal was war mit psychischen Problemen.

Wenn es irgendwie nötig sein sollte, daß Ihr Hilfe von außen benötigt, dann postet doch hier. Ich bin mir ziemlich sicher, daß sich da wird irgend etwas machen lassen, wenn es z.B. um eine zeitweise Betreuung der Viecher geht, weil der worst case eingetreten ist (ohne, daß der Hund ins Tierheim, der Graupi in die Auffangstation und die Schafe zum Schlachter müßten).

Liebe Grüße, gute Besserung und ein Sack voll Power
Anne
 
auch wir wünschen euch alles erdenklich gute ! :trost:
*kopf hoch und durch*

wir drücken alle krallen und daumen !
 
Hallo Anne,

Ich teile Deine Auffassung, daß man Ärger da lassen sollte, wo er hingehört.
Eben. Und v.a.: wer meckert, kriegt recht! Wer immer brav die Klappe hält, weil das ja 'den Aufwand nicht wert ist', wird als bequemer Kunde sofort abgebügelt. Aber wer einen Aufriss macht, wird bevorzugt behandelt. Traurig, aber heutzutage leider wahr :-/

Es ist schrecklich leicht, Forderungen zu stellen, wenn man nicht selbst betroffen ist (da denke ich an die "liebe" Verwandtschaft)
Die stellt bei uns keine Forderungen. Aber sie erschlägt uns gerade z.T. mit soviel Mitleid, Geheule und guten Wünschen, dass es kaum mehr auszuhalten ist. Und das brauchen wir gerade nicht. Sorgen machen und uns was vorheulen können wir auch alleine - tun wir auch schon zur Genüge!

die Dame an der Rezeption hatte wohl ein Telefon und hätte wegen der Kostenzusage auch schlicht und ergreifend mit der Krankenkasse telefonieren können, wenn dieses Teil so wichtig ist, anstatt Euch damit zusätzlich zu belasten
Das ganze war letztendlich nichtmal ein Sturm im Wasserglas. Ich habe dann mit Kasse und Klinikverwaltung telefoniert, und in nichtmal 10 Minuten war das problemlos geregelt. Und das wusste diese dumme Tucke am Empfang auch ganz genau - die war wohl nur mit dem falschen Bein zuerst aufgestanden und wollte dafür jemanden büßen lassen :-/ Und genau deshalb wird das noch ein Nachspiel haben. Wenn die sich aus Unerfahrenheit oder Hilflosigkeit so verhalten hätte... gerade noch OK. Aber aus Fiesheit Leuten ein's reinwürgen, denen es eh' schon dreckig geht - noe, das geht nicht.

Ich halte es für absolut legitim, Leuten, die an dieser Kraft "nagen" (wollen), entsprechend auf die Finger zu hauen, Dampf abzulassen und wenn möglich, weiteren "Reibungsverlusten" einen Riegel vorzuschieben.
Werden wir konsequent tun. Ich nenne solche Leute für mich 'Sauger'. Halt diejenigen, die einem in der Krise noch die letzte Kraft abziehen. Kennen wir zur Genüge, und werden wir konsequent draussen halten!

Das Einzige, was ich nicht tun würde, wäre, irgendeinem von der Blase gegenüber zu erwähnen, daß da mal was war mit psychischen Problemen.
Ja, nein, jein ;-) Kommt darauf an. Wir machen da schon lange keinen Hehl mehr draus. Kommt natürlich immer drauf an. Bei Arbeitgeber/Kollegen ist man vorsichtiger, bei Verwandten sind wir es nicht mehr.

Und da muss man sich halt mit den Reaktionen abfinden. Bei mir ist es so, dass meine Eltern damit (akute Suizidalität, Klapsmühle, usw.) gar nichts anfangen können. Die würden sich am liebsten die Ohren zuhalten, wegrennen und von nichts mehr was wissen wollen. Könnte ja ihr geruhsames Rentnerdasein stören. Und wir sind uns da (niemals ausgesprochen, aber lange genug erfahren) einig, wie wir das handhaben:

Meine Eltern schämen sich für mich zutiefst. Ich bin ihnen als auf ganzer Linie versagender 'Stammhalter' einfach nur peinlich. Da ich aber nunmal leider da bin, werde ich wenigstens niemals in deren Dorf und Verwandschaftskreis auftauchen - darüber sind sie ebenso froh wie ich. Und meine Eltern können den Leuten in ihrem Umkreis fröhlich weiter irgendwas vorlügen. Keinem von uns ist daran gelegen, dieses idyllische Lügengebäude zu zerstören. Zum Ausgleich unterstützen sie meine Frau und mich großzügig finanziell, wenn es nötig ist. Obwohl ich daran seelisch lange zu knapsen hatte, halte ich das inzwischen für einen 'gerechten' deal.

Meiner Frau geht's nicht besser. Wie ihr Vater so schön sagte: "Depressionen? Komm du mir mal nach Hause, dann werde ich dir das schon austreiben!" Und mit 'austreiben' meinte er 'ausprügeln' - zumindest darin hatte er ja genügend Übung. Gottseidank ist der seit ein paar Jahren tot! Ein Problem weniger...

Viele Grüße,
Stefan
 
Hi Stefan,
nochmals ich.
Mit der ganzen Blase meinte ich vor allem Verwaltungen und Ärzte. Da wäre es sicherlich absolut kontraproduktiv, sich derart zu outen.
Was das Verhalten Deiner Schwiegermama angeht, so sehe ich darin einiges an Hilflosigkeit und die ihr vielleicht selbst nicht bewußte Forderung, sich um sie (die Schwiegermama) zu kümmern, ihr Trost und Gewißheit zu geben, daß alles nicht so schlimm ist, wie es aussieht. Gibt es irgendwas, das sie tatsächlich im positiven Sinne übernehmen könnte, um Deine Frau zu unterstützen (z.B. eine geeignete Selbsthilfegruppe finden und sich da vielleicht auch selber schlau zu machen, Infos zu Krankheit/ Behandlungsmöglichkeit finden, evt. Fahrdienste zur Chemotherapie/ Bestrahlung übernehmen, wenn Du selber verhindert bist? Wahrscheinlich wärs nicht verkehrt, ihr freundlich aber bestimmt klar zu machen, was im Moment tatsächlich eine Hilfe wäre und was Ihr gegenwärtig nicht so brauchen könnt.
LG
Anne
 
Thema: Giacomo ist befördert worden !!!

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