Herbstvogelzug und Verschärfung der Stallpflicht

Diskutiere Herbstvogelzug und Verschärfung der Stallpflicht im Forum Vogelgrippe / Geflügelpest im Bereich Allgemeine Foren - http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/3441778.html
Vielleicht hat ja auch jemand gedacht, so ein paar britische oder ungarische Puten bringen mehr Geld im Lebendverkauf ein als gekeult, wo man ja nun vielleicht nicht mal mehr auf Ausgleichszahlungen hoffen kann...
Vielleicht sind die Tiere ja auch nur rein zufällig im selben Transporter gefahren ?
Reine Spekulation, natürlich. Es mag aber sicherlich Menschen geben, die profitorientiert denken und mit solchen Aktionen keine Probleme haben, von daher...wenn's um Geld geht, geschehen die aberwitzigsten Dinge.
Die Version der FLI klingt dann wie folgt:
Es sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Wildvögel gewesen, die vor der anhaltenden Wärme hier im Westen Richtung Osten geflohen sind. Erst flohen sie vor der Kälte aus Ungarn, indem sie dem Fahrweg der LKW des Putenmästers folgten(die Nord/Süd-Route und umgekehrt haben die Vögel ja naturgemäß drauf, aber bei dieser Variante brauchen sie ein wenig Orientierung ;) ). Dann flogen sie gezielt durch die Lüftungsschlitze in die Mastställe, infizierten das Geflügel, und flüchteten in die freie Wildbahn. Dort ware es ihnen aber zu warm, daher infizierten sie keine weiteren Wildvögel und wichen wieder gen Osten aus. Wobei sie dann die armen Tiere auf dem Geflügelmarkt beim Vorbeifliegen mit Kot besch***** und infiziert haben. Von daher muß natürlich deutsches Geflügel vor den bösen Wildvögeln, die ständig ihre Routen wechseln, geschützt werden und man braucht eine generelle Aufstallpflicht, bis auch der letzte Geflügelzüchter in Deutschland das Handtuch geworfen hat.
 
Das klingt absolut logisch, was du da schreibst Akkas!

Nun wissen wir auch schon, wie die nächste Risikobewertung aussehen wird…..







Und hier noch mal ein Artikel über den blinden Aktionismus der hier immer noch herrscht:

http://www.rp-online.de/public/article/regional/niederrheinnord/emmerich/nachrichten/emmerich/405662

Das Geflügel ist seit fast einem halben Jahr wegen der überwinternden Wildgänse eingebunkert, aber keiner hält es für nötig, selbige auch zu beproben, um die Stallhaft auch zu rechtfertigen. Vielleicht glaubt ja sowieso keiner von den Verantwortlichen mehr so recht an diese Art der Übertragung. Aber Hauptsache man hat was getan, denn die Stallpflicht kostet den Staat ja nichts, sondern trifft nur die Halter. Und natürlich die vielen armen Tiere…

Und natürlich auch kein Wort darüber, dass die Zugvögel mit der Übertragung in England nichts zu tun hatten.
 
Damals hatte man Kotproben der Gänse eingesammelt und im Labor untersuchen lassen. Doch seitdem wurde die Hinterlassenschaft der Wildvögel nicht mehr untersucht, auch nicht stichprobenartig. Die Biostationen hätten schon öfter darauf hingewiesen, dass nur ein kontinuierliches Monitoring Sinn im Kampf gegen die Vogelgrippe mache. Vögel müssten markiert und beobachtet werden. So könne man die Flugwege und damit dann im Ernstfall auch den Weg des Erregers zurück verfolgen. Doch solche Überprüfungen gab es nicht. Knackpunkt ist wieder einmal das Geld. Bei den Biostationen wurde kräftig die Sparschraube angezogen und Personal gekürzt, so dass ein kontinuierliche Kontrolle gar nicht zu leisten sei. Das sei nur per Auftrag möglich. Und ein solcher Auftrag müsse dann eben auch bezahlt werden.

„Das kostet richtig Geld“, bestätigt man beim Kreis, und wer zahlen soll, das ist die große Frage. Beim Kreis ist derzeit kein Monitoring geplant. „Denn es gibt keinen Erlass, der uns dazu beauftragt hat.“

Dass das Einsammeln von Kotproben - obwohl billig und durch ehrenamtliche Helfer notfalls durchführbar - hinten und vorne nicht ausreicht, sollte sich eigentlich bis in die hinterste Beamtenstube herumgesprochen haben.

Aber nicht einmal dafür ist Geld da. Deutsche Tornados am Himmel afganisthans oder Spazierenfahren der deutschen Marine vor dem Libanon und andere unverzichtbare Projekte haben natürlich priorität.

Seuchenbekämpfung à la D = sinnloser Aktionismus plus Couillonieren des Bürgers.
 
Dass das Einsammeln von Kotproben - obwohl billig und durch ehrenamtliche Helfer notfalls durchführbar - hinten und vorne nicht ausreicht, sollte sich eigentlich bis in die hinterste Beamtenstube herumgesprochen haben.
Es ist sicherlich eine Überlegung wert, wie und wo man proben nimmt. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe wurden auf Rügen während des Ausbruches lediglich 2,5% der TOTEN Vögel positiv getestet. Die TREFFERQUOTE bei Kotproben dürfte im Promillebereich liegen. Wieviele Proben dann dort Untersucht werden müßten um mal ein positives ergebniss zu bekommen mag ich mir jetzt nicht vorstellen, zumal Witterungsbedingt die Tiere derzeit nicht so eng wie in "normalen" oder "strengen" Wintern zusammenstehen, die meisten Tiere einen guten Ernährungszustand aufweisen dürften und die Übertragung daher im Moment nicht ganz so wahrscheinlich zu sein scheint, wie z.B. im vergangenen Winter. Soll heißen, das die Untersuchung von verendeten Tieren effektiver und günstiger sein dürfte, als aber-hunderttausend Kotproben zu nehmen.
 
Darum geht es nicht. Kotproben werden als problematisch angesehen, da sie ein verzerrtes Bild vermitteln. ausserdem traten im letzten Jahr Probleme mit der Sensitivität auf. Es geht nicht darum, dass zuwenig oder zuviele positive Resultate gewonnen werden, sondern darum ein zutreffendes Bild der epidemiologischen Verhältnisse zu ermitteln. Dies ist nur möglich mit einem Mix verschiedener Verfahren, die unterschiedlich hoheh Aufwand erfordern. Die einfachste und billigste Methode ist Kotsammeln.

Wenn hierfür schon kein geld locker gemacht wird, braucht man sich über die sonstigen Probleme nicht zu wundern, und jeder weitere Kommentar ist im Grunde überflüssig.

Die Chuzpe, dies auch noch als Tugend zu verkaufen, spricht für sich.
 
Es ist sicherlich eine Überlegung wert, wie und wo man proben nimmt. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe wurden auf Rügen während des Ausbruches lediglich 2,5% der TOTEN Vögel positiv getestet. Die TREFFERQUOTE bei Kotproben dürfte im Promillebereich liegen. Wieviele Proben dann dort Untersucht werden müßten um mal ein positives ergebniss zu bekommen mag ich mir jetzt nicht vorstellen, zumal Witterungsbedingt die Tiere derzeit nicht so eng wie in "normalen" oder "strengen" Wintern zusammenstehen, die meisten Tiere einen guten Ernährungszustand aufweisen dürften und die Übertragung daher im Moment nicht ganz so wahrscheinlich zu sein scheint, wie z.B. im vergangenen Winter. Soll heißen, das die Untersuchung von verendeten Tieren effektiver und günstiger sein dürfte, als aber-hunderttausend Kotproben zu nehmen.

Nun, eins versteh ich dabei nicht.
Entweder das Virus ist hochpathogen und absolut tödlich, oder nicht.
Um es als derart gefährlich darzustellen, wie es das FLI tut ( und andere "Kapazitäten) sollte es auch Tiere in warmen Wintern und in gutem Ernährungszustand mühelos und binnen kürzester Zeit dahinraffen können.
Was mich jetzt irgendwie wundert, ist, warum man nun auf kaltes Wetter, eng zusammengerückte Vögel und geringes Futterangebot wartet ??
Will man dann wieder an den Härten des Winters verstorbene Vögel, von denen einige Spuren von Antikörpern von H5N1 im Blut haben, als H5N1-Opfer verkaufen??
Stürben sie am Virus, wäre der Verlauf des Winters egal. Dann müßte man nicht warten, bis verhungerte Tiere herumliegen und man bei unglaublichen 2,5% irgendwelceh H5N1 -Spuren findet.
Aber wenn es unter Freilandbedingungen nicht aggressiv genug ist, solange die Tiere einigermaßen fit sind,um überhaupt welche zu töten , wozu stallen wir dann unsere gesunden, gut gepflegten Hühner,Gänse und Enten eigentlich auf ?
 
Die TREFFERQUOTE bei Kotproben dürfte im Promillebereich liegen.
Wow, aday hat's erfaßt. Und eben d'rum - stallen wir auf, falls so ein Promilleschiß doch einem Huhn ins Gatter fallen sollte. Anscheinend will niemand so genau wissen, wo die Viren eben nicht sind. Im übrigen hat Gänseerpel oft genug betont, daß nur ein serologisches Monitoring (dazu) wirklich aussagekräftig wäre.
 
Aber wenn es unter Freilandbedingungen nicht aggressiv genug ist, solange die Tiere einigermaßen fit sind,um überhaupt welche zu töten , wozu stallen wir dann unsere gesunden, gut gepflegten Hühner,Gänse und Enten eigentlich auf ?
Die WV überleben nicht deshalb, weil sie besonders fit sind, sondern weil sie erstens vorimmunisiert sind und zweitens (möglicherweise) genetisch bestimmte Resistenzmerkmale besitzen.

Beides ist bei Geflügel nicht oder nur in geringem Umfang anzunehmen.


Natürlich wirkt sich ein guter körperlicher Zustand immer günstig aus.
 
http://www.ipsnews.net/news.asp?idnews=36651

HEALTH:
Report Blames Factory Farms for Bird Flu
Stephen Leahy

BROOKLIN, Canada, Feb 20 (IPS) - Factory farms are responsible for both the bird flu and emissions of greenhouse gases that now top those of cars and sport utility vehicles (SUVs), according to a report released Monday.

Sixty percent of global livestock production, including chicken and pig "confined animal feedlot operations" (CAFOs), now occur in the developing world. Unregulated zoning and subsidies that encourage these CAFOs or factory farms are moving closer to major urban areas in China, Bangladesh, India, and many countries in Africa, said the report, "Vital Signs 2007-2008" by the Worldwatch Institute.

Although there is no definitive scientific proof, those farms are very likely where avian or bird flu started and will continue to be responsible for new outbreaks, said the author of the report, Danielle Nierenberg, a Worldwatch research associate.

In Laos, 42 of the 45 outbreaks of avian flu in the spring of 2004 occurred on factory farms, and 38 were in the capital, Vientiane. In Nigeria, the first cases of avian flu were found in an industrial broiler operation. It spread from that 46,000-bird farm to 30 other factory farms, then quickly to neighbouring backyard flocks, forcing already poor farmers to kill their chickens, Nierenberg writes in the report.

"The growth in factory farms in the developing world is being driven by the fact that there are more people in cities and they have more money to buy meat," she told IPS in an interview.

Rising incomes, populations and demand for meat has resulted in the global poultry population quadrupling since the 1960s to about 18 billion birds today. Once mostly raised under free-range conditions or in backyards by very small producers, most poultry are now kept in large flocks numbering several hundred thousand.

Cramming 100,000 chickens into a single facility to produce low-cost meat also creates the perfect atmosphere for the spread of disease. For that very reason intensive livestock production systems in Europe and North America feed large volumes of antibiotics to chickens, pigs and cows to control diseases. This widespread use of antibiotics has created bacteria that are now resistant to antibiotics and pose yet another human health threat.

Avian flu is a virus, but one that has long been present in wild and domestic birds and is normally harmless to humans. In 2003, a deadly strain called H5N1 evolved, and has now killed 167 people, according to the World Health Organisation.

Last month, England experienced its first outbreak of H5N1 at a huge turkey farm with 160,000 birds and a meat processing facility. Infected turkey meat believed to have been shipped in from the company's factory farms in Hungary is thought to be the original source of the disease, according to British officials.

On Monday, Russian health officials confirmed an H5N1 strain outbreak in five different regions around Moscow. Officials there blamed migrating wild birds even though it is the middle of winter in Russia. Russia's Novosti news agency said scientists traced the source of the virus to a pet market in Moscow.

The United Nations Food and Agriculture Organisation (FAO) in Rome and the WHO have also blamed wild birds and backyard flocks for the spread of the virus. As a result, at least 15 nations have restricted or banned free-range and backyard production of birds.

But that may do more harm than good, said Nierenberg.

"Many of the world's estimated 800 million urban farmers, who raise crops and animals for food, transportation, and income in back yards and on rooftops, have been targeted unfairly," she said in a statement. "The socioeconomic importance of livestock to the world's poor cannot be overstated."

There is mounting evidence that there are other vectors of the disease. No wild birds have been detected with the virus in Europe or Africa this winter, yet there have been outbreaks in Nigeria, Egypt and Europe. Illegal and improper trade in poultry is thought to be the reason for these outbreaks.

"Our research shows that the global poultry trade and migratory birds are involved in the spread of H5N1," said Peter Daszak, executive director of the Consortium for Conservation Medicine in New York and an expert on the spread of disease in wildlife.

The combination of large numbers of birds being raised together, the international trade in poultry and migratory birds are a perfect receipt for the global spread of disease, Daszak said in an interview.

However, there is a "bit of blame game going on" as some cite factory farms and others migratory birds as the source of H5N1.

"New diseases are one of the costs of development and growth," he said.

Daszak and colleagues have documented the rise of various diseases such as Ebola, BSE, CJD, HIV/AIDS, and H5N1 bird flu, and believe they are the result of environmental change, which is almost always caused by humans. Because humans share so many pathogens with animals, humans' impact in driving wildlife diseases in turn threatens public health.

"Many of us at the outset underestimated the role of trade," Samuel Jutzi, director of Animal Production and Health at the FAO, told the International Herald Tribune last week.

"The poultry sector is the most globalised in agriculture," Jutzi said. "There is incredible movement of chicks and other products."

The pathogenic H5N1 form of avian flu does not usually develop in wild birds or backyard poultry because their populations are too spread out and diverse, said Cathy Holtslander, project organiser for the Beyond Factory Farming Coalition, a Canadian NGO.

Concentrating huge numbers of animals in small spaces, feeding them the cheapest food possible, centralising and speeding up processing, and distributing the product widely around the world is the perfect recipe for spreading disease, Holtslander told IPS.

The growing numbers of livestock around the world are responsible for 18 percent of global greenhouse gas emissions (as measured in carbon dioxide equivalent), according to the FAO. It's not just methane and manure -- the FAO shows that land-use changes, especially deforestation to expand pastures and to create arable land for feed crops, is a big part. So is the use of energy to produce fertilisers, to run the slaughterhouses and meat-processing plants, and to pump water.

Already surpassing emissions from the world's transportation sector, livestock numbers are rising fast.

"The world's poor probably need more meat, but we in North America and Europe should eat a lot less meat," said Nierenberg.

And it would be better and healthier to get meat from small-scale, localised production systems. Factory farms provide cheap meat only because the real costs in terms of air and water pollution, terrible conditions for workers and animals and so on are not factored in, she said.

"The U.S. infrastructure can barely handle the problems caused by factory farms," Nierenberg said. "I don't know how they can address these in the developing world." (END/2007)
 
Stallpflicht für Geflügel in den Niederlanden wieder ab morgen

Stallpflicht für Geflügel in den Niederlanden

Niederländische Geflügelzüchter müssen ihre Hühner und Gänse ab Mittwoch in den Ställen halten. Das ordnete das Landwirtschaftsministerium an. Da nun die Wanderung der Zugvögel beginne, erhöhe sich auch die Gefahr, dass die Vogelgrippe eingeschleppt werde. Die Behörden hatten schon im Februar kurzzeitig eine Stallpflicht angeordnet, nachdem auf einem britischen Bauernhof das gefährliche H5N1-Virus nachgewiesen worden war. In Deutschland gibt es derzeit zwar auch eine Stallpflicht, angewandt wird sie aber nur in Risikogebieten.

zuletzt aktualisiert: 05. März 2007 | 23:00
Quelle: MDR INFO

http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/4201704.html
 
Stallpflicht auch im Kyffhäuserkreis



Sondershausen. (dpa/tlz) Auch nach Verlängerung der bundesweiten Stallpflicht zum Schutz vor der Vogelgrippe bleiben Thüringer Halter auf 95 Prozent der Landesfläche von der Regelung befreit. In diesen Gebieten besteht laut Gesundheitsministerium keine Gefahr für eine Übertragung des Virus von Wild- auf Hausgeflügel. Die Verordnung des Bundes erlaubt solche Ausnahmen.
Zurzeit müsse das Federvieh in landesweit 29 Gemeinden in den Stall, sagte Michael Elschner vom Tierseuchenschutz am Donnerstag in Erfurt. Für die Dauer des Vogelfluges gilt das nun auch für die Tiere in vier Gebieten im Kyffhäuser-Kreis. Vor allem die Gegend um die Plothener Seen in Ostthüringen sowie das Umfeld von Stauseen, Flüssen und Mastbetrieben ist von der Stallpflicht im Freistaat betroffen. Schwäne, Enten, Gänse und Reiher gelten als besonders anfällig für die Seuche.

In Thüringen werden rund fünf Millionen Hühner, Puten, Gänse und Enten gehalten, davon 3,4 Millionen in Großbetrieben, sagte Elschner. Die meisten der 2,2 Millionen Legehennen seien von der Stallpflicht nicht direkt betroffen, da sie ohnehin ganzjährig im Käfig gehalten würden. "Nur 16 bis 17 Prozent leben in der Freilandhaltung." Im Freistaat gebe es vier Großbetriebe mit jeweils bis zu einer Million Stück Geflügel.


15.03.2007
http://www.tlz.de/tlz/tlz.vermischt...lusiv&region=National&auftritt=TLZ&dbserver=1
 
© ZEIT online, Tagesspiegel | 27.03.2007 16:26

Vogelgrippe: Schweiz hebt Stallpflicht auf
Das Federvieh in Deutschland muss im Gegensatz zur Schweiz weiter im Stall bleiben. "Bisher ist das Risiko immer noch als hoch einzustufen", so das Bundesagrarministerium.

Berlin/Bern - In Risikogebieten und Regionen mit viel Geflügel gelte die Stallpflicht zunächst bis Oktober. Dagegen hob die Schweiz die Stallpflicht für Geflügel rund einen Monat früher als geplant auf. Wegen des warmen Winters sei die Gefahr für eine Ansteckung mit der Vogelgrippe nur noch gering, erklärte die Schweizer Regierung.

Viele Wasservögel, die in der Schweiz überwintert hatten, seien schon jetzt auf dem Flug Richtung Norden, erklärte die Regierung in Bern. Außerdem habe sich die Vogelgrippe-Situation in Westeuropa entspannt. Diesen Winter wurde in der Schweiz wie in Deutschland kein Wildvogel mit dem auch für Menschen gefährlichen Vogelgrippevirus H5N1 entdeckt. Das Bundesagrarministerium verweist bei seiner Risikoeinschätzung auf Vogelgrippefälle in diesem Winter in Großbritannien und Ungarn, auch wenn es für Deutschland keine akuten Risiken gibt.

Der Bundesrat hatte die zuletzt bis Ende Februar geltende Stallpflicht im Februar verlängert. Nur in risikoreichen Gebieten wie an Seen und in Regionen mit einer großen Zahl an Geflügel müssen Hühner, Fasane, Wachteln, Enten und Gänse dauerhaft im Stall bleiben. "Ausnahmen können von den Ländern beschlossen werden", sagte die Ministeriumssprecherin. Die Länder hatten großflächige Ausnahmen zugelassen. Das Vogelgrippevirus H5N1 war im Februar 2006 zum ersten Mal bei Wildvögeln in Deutschland aufgetreten. Weltweit haben sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bisher mehr als 270 Menschen infiziert. Mehr als 165 Menschen starben an den Folgen. (tso/dpa)
http://www.zeit.de/news/artikel/2007/03/27/97490.xml
 
Thema: Herbstvogelzug und Verschärfung der Stallpflicht
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