Rät man zu schnell zur Naturbrut ?

Diskutiere Rät man zu schnell zur Naturbrut ? im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo zusammen :-) ich habe hier mal die ganze Diskussion abgetrennt von Theo`s Erfolgsbericht. Denn sonst geht zum einen die Diskussion unter...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
erstens jan, bin ich nicht deine gute, wenn schon, dann deine böse :D

und ich zieh mich zurück, weil ich alles gesagt habe, weil ich meine
meinung mehr als einmal versucht habe zu erklären. und ich auch
glaube das ich auf jede frage eine antwort gegeben habe. auch habe
ich nicht behauptet, das hz unterstützenswert sind, sondern dass
hz für manche halter einfach besser ist, und in der folge dann auch
für den vogel. aber das hab ich ja an anderer stelle schon erklärt.
ich ignoriere auch keine positiven erfahrungsberichte der nb.
und ich schmolle eigentlich gar nicht. weiß nur nicht mehr was
schreiben, weil ich mich hier im kreis drehe. ich sage meine meinung
immer und immer wieder, nicht mit dem ziel das ihr diese annehmt,
sondern einfach nur, weil ich möchte das man mich aktzeptiert, auch
wenn ich mich bewußt für hz entschieden habe. aber ich habe das
gefühl, das man mich hier in was reinzwängen will, was nicht meine
meinung ist.
und noch einmal: ich finde es gut, dass so viele leute die nb unterstützen.
und darauf zurück greifen. trotzdem bin ich der meinung, dass es für
manche halter und auch letztendlich den vögeln, mit hz besser ergehen
wird.

**jori**
 
ich ziehe mich nicht zurück weil ich mich unverstanden fühle....gerade du jan müßtest meine einstellung kennen...und das ich mich auch nicht nieder machen lasse auch wenn ich anderer meinung bin....

aber wie jori schon schrieb....man hat SEINE erfahrung hier niedergeschrieben....sie wie auch ich mit hz....und damit auch gleichzeitig fragen beantwortet....

wer sich die infos annimmt oder wer nicht.....das bleibt jedem selber überlassen....

jedoch wenn man sich nur noch kreise dreht....und das tun wir hier nämlich....macht es meiner meinung nach keinen sinn mehr das bereits geschriebene nochmal und nochmal durch zu kauen....

jeder kann nur einen standpunkt vertreten....und das habe ich getan....also was soll ich noch mehr schreiben.....wenn eh jeder satz im munde rumgedreht wird....
 
Um mal konkret zu werden: Ihr findet es also im Sinne des Tieres völlig in Ordnung, dass einem Jungvogel seine natürliche Prägung vorgehalten wird, damit der Halter ein (scheinbar) problemloseres Produkt bekommt?
 
ich glaube du willst mich nicht verstehen? ich habe es doch nun schon
zum 100. mal erklärt...

**jori**
 
nein, meine böse :D das hast du eben nicht erklärt. simple frage, simple antwort. ja oder nein...
 
nein jan das habe ich nicht mit einer silbe gesagt...und werde es auch nicht tun....

ich hab nur mich dazu geäußert wie das zusammenleben mit meinen hz ist und ich der meinung bin....das nicht alles schlecht ist mit einer hz....

es gibt sowohl für eine hz als auch für eine nb ein für und wieder....keine frage...

natürlich ist es nicht schön diese unnatürlichen aufzuchten...wobei es manchmal nicht anders geht...

aber jan...sei ehrlich...hier wird wird schon lange nicht mehr nur mit fakten diskutiert...und genau das mukiere ich.....

warum kann man nich sachlich sagen...das und das ist das für und das wider....warum muß man auf den leuten rumhacken die sich vielleicht gegen eure anmerkung und tips für nb´s doch für eine hz entschieden haben....

wenn die tiere da sind sind sie da und es geht ihnen beiweitem nicht schlechter wie einer nb....

zumindest wenn man sich für ein pärchen entscheidet und die vergesellschaftung gleich im babyalter tätigt....denn dann können auch hz ihr soziales verhalten untereinander tätigen...

ich hoffe das ich mich nun so klar ausgedrückt habe das man den sinn meines schreibens versteht....
 
warum kann man nich sachlich sagen...das und das ist das für und das wider....
Ganz einfach, weil kein Argument für die HZ, außer in Notfällen und in Artenschutzprojekten (muss man ja dazu sagen, sonst hakt dort gleich wieder jemand ein) es rechtfertigt, den Vögeln die natürliche Aufzucht vorzuenthalten.
 
Nachtrag:

Die Vor- und Nachteile beider Aufzuchtsarten für den Halter wurden schon zig mal erläutert.
 
Mone, ich habe eine sachliche Frage gestellt, die du nicht wirklich beantworten willst (ist ja auch dein gutes Recht) Und es gibt keinen Grund wieder hauptsächlich den angeblich so miesen Ton hier zu thematisieren... hier wird durchaus sachlich und themenbezogen diskutiert. Wenn das Thema abschweift, dann weil sich wieder jemand ellenlang über die ungerechte Welt und das Forum an sich auslassen muss ;-)

Es geht darum, diese Aufzuchtform nach Möglichkeit vom Markt zu drängen, im Moment ein wohl eher utopisches Vorhaben. aber irgendwo muss man ja anfangen. Es geht nicht darum, jemanden anzufeinden, aber man kann auch nicht immer lieb, nett und zurückhaltend sein. Wer eine HZ hat, ist nicht blöder oder schlechter als ein NB-Halter. Aber diejenigen, die sich einen Jungvogel anschaffen wollen, sollen auch unverblümt lesen, was für ein Mist schon im Vorfeld mit diesen kleinen Dingern angestellt wird. Und wenn sich einer durch diese 2347 Seiten Diskussion wühlt, vielleicht etwas verwirrt ist ob der ganzen Bekloppten die hier schreiben (mich eingeschlossen :D ) und dann sagt: Ich hol mir eine Naturbrut. Dann war das schon ein Erfolg. (Und damit endet mein sentimentaler Moment)

Hier wurde niemand von mir persönlich angegangen (außer a.canus, weil ich dieses inhaltsleere selbstgefällige Geschwafel nicht ertrage, ok...) und wenn jori (der name ist so lang...) nachliest, wird sie auch sehen, dass ich sie ganz bestimmt nicht als schlechten Menschen bezeichnete, sondern mich nur auf ihren vorhergehenden Post bezog. Es geht um Inhalte, ganz klar und vieles in der Diskussion wäre auch einfacher, wenn manche sich auch nur sachlich beteiligen würden, anstatt sich dauernd persönlich angegriffen zu fühlen.

Und nun muss ich ins Bett (aber vorher bastle ich natürlich noch eine Voodoopuppe von Bluemone *höhö*) Gute Nacht!
 
Zuletzt bearbeitet:
zumindest wenn man sich für ein pärchen entscheidet und die vergesellschaftung gleich im babyalter tätigt....denn dann können auch hz ihr soziales verhalten untereinander tätigen...


Das sehe ich nicht so ganz......
Sozialverhalten lernen die Kleinne in erster Linie von den Eltern und es hat schon einen Sinn, dass Graubabys rund vier Monate brauchen, bis sie von den Eltern abgenabelt werden.......meistens sind sie auch noch länger bei den Alttieren um sich einiges abzugucken, was ihnen ein gleichaltriger, der das auch nicht von seinen Eltern gelernt hat wohl nicht beibringen kann.

Ein ganz blödes Beispiel um zu verdeutlichen, was ich meine -- stell dir vor, du überlässt zwei Menschenbabys sich selbst.....wie sollen sie das Sprechen lernen, wenn niemand da ist, der es ihnen vormacht und ihnen die Bedeutung der Worte erklärt.
 
So, ich hab mal versucht, die Vor- und Nachteile aufzulisten, die mir so auf Anhieb zu beiden Aufzuchtsarten eingefallen sind, damit man eine Übersicht bekommt und es leichter fällt, einen Vergleich zu ziehen :zwinker:.

Unterschied zwischen Handaufzucht und Naturbrut

Zunächst kurze Erklärung der Begriffe:

Handaufzucht(HA)
Bei der Handaufzucht gibt es zwei Formen:

-Die volle Handaufzucht ab Ei (Kunstbrut), wobei das Küken nie Kontakt zu den eigenen Eltern hat und von Anfang an vom Menschen gefüttert und nur durch künstliche Wärme gewärmt wird.

-Die sogenannte Teilhandaufzucht, wobei die Küken zunächst im elterlichen Nest bleiben und erst im Alter von ca. 4-6 Wochen zur weiteren Aufzucht per Hand aus dem Nest genommen werden.

Naturbrut(NB), auch Elternaufzucht genannt
Als Naturbrut bezeichnet man im Allgemeinen nachgezüchtete Jungtiere beim Züchter, die komplett bis zur völligen Selbstständigkeit von den eigenen Papageieneltern gewärmt, gefüttert und begleitet wurden.

Wildfänge (WF)
Wildfänge wurden zwar auch auf natürliche Weise im elterlichen Nest aufgezogen, aber es handelt sich bei Wildfängen immer um Tiere, die brutal aus der Natur geraubt wurden, und das sollte man dringend aus artenschutzrechtlichen Gründen absolut ablehnen, auch weil sehr viele Tiere beim Fang und Transport sterben.
Fälschlicherweise werden Wildfänge manchmal auch als Naturbruten im Handel angeboten. Fragt deshalb beim Kauf einer Naturbrut bitte ganz genau nach, ob es sich wirklich um eine Nachzucht handelt, die beim Züchter geschlüpft ist.


Handaufzucht:

Vorteile

Vorteile für den zukünftigen Halter:

-schon beim Kauf meist zahm

-durch die Zahmheit schon sofort leicht zu händeln (in den Käfig zurückzutragen usw.).
Bei evtl. auftretenden Krankheiten fällt die Verabreichung von Medikamenten oft etwas leichter, da die Spritze/ der Löffel als „Futtergeber“ ist bekannt.


Vorteile für die Vögel:

-einer Handaufzucht ist der Mensch schon vertraut, dadurch fällt die Umgewöhnung beim neuen Halter meist leichter. Auch im Krankheitsfall lassen sich leichter Medikamente geben, was zumindest am Anfang bei noch nicht gezähmten Naturbruten schwieriger ist.


Vorteile für den Züchter:

-höherer Gewinn beim Verkauf



Nachteile

Nachteile, die sich für den Halter ergeben können:

- meist teurer als eine Naturbrut

-Durch die Handaufzucht können die Küken wichtige Verhaltensweisen nicht in dem Maße erlernen, wie es eine NB bei kompletter Aufzucht durch die arteigenen Eltern kann. Dies kann sich unter Umständen in mangelnder oder falscher Gefiederpflege äußern, die in Federbeißen oder Rupfen enden kann usw.

-Handaufzuchten neigen bedingt durch die Aufzuchtsform schneller dazu, wie eine Klette am Menschen zu hängen und möchten dann oft ständig bei allem, was der Mensch tut, mit dabei sein, was auf Dauer für den Menschen recht lästig werden kann. Manche Handaufzuchten können sich wirklich schlecht selbst beschäftigen und brauchen ständig Anregung von Seiten des Menschen.

-Der Halter wird nicht direkt gezwungen, sich mit der Körpersprache intensiver auseinander zu setzen und sie verstehen zu lernen, wie man es bei der Zähmung einer Naturbrut automatisch tun muss. Dadurch kann es leichter zu Missverständnissen kommen, die auch einen herzhaften Biss zur Folge haben können.

-Bei einer späteren Verpaarung/Vergesellschaftung zeigen sich bei Handaufzuchten eher Probleme als bei NB, da der Vogel durch die Aufzucht zu sehr auf den Menschen fehlgeprägt ist und Artgenossen schneller ignoriert.

-Die Beißhemmschwelle bei Handaufzuchten ist meist viel niedriger als bei Naturbruten, da die natürliche Angst und Vorsicht vor dem Menschen fehlen.

-Handaufzuchten neigen im Vergleich zu Naturbruten durch die frühzeitige Fehlprägung auf den Menschen häufiger zu Verhaltensauffälligkeiten, wie z.B. das Rupfen oder Schreien.

-Nach Eintreten der Geschlechtsreife ist die Gefahr von Problemen besonders groß, da Handaufzuchten und insbesondere welche, die keinen Vogelpartner haben, besonders sensibel reagieren können, wenn sie merken, dass der Mensch doch irgendwie nicht so recht als Partner taugt.
Durch die geringere Hemmschwelle der Handaufzuchten im Allgemeinen kann es schneller zu Bissen aus Frust oder zur Revier - und Partnerverteidigung usw. kommen.
Auch trotz Artgenossen passiert es immer wieder mal, dass sich einer oder auch beide Handaufzuchtsvögel doch den Mensch als Partner auswählen und ihren Artgenossen ignorieren und sich doch zu stark auf den Menschen konzentrieren. Das mag wohl auch dadurch begünstigt werden, weil Handaufzuchten von klein auf auf Menschen getrimmt wurden.


Nachteile für die Vögel:

-Durch das Herausnehmen der Küken aus dem elterlichen Nest werden die Küken ebenso wie die Elternvögel unnötigem Stress ausgesetzt.

-Der Jungvogel muss notgedrungen Futter von Züchterhand annehmen, wenn er nicht verhungern will, und wird so zwangsmäßig auf Zahmheit getrimmt, ob er nun will oder nicht.

-Elterliche Nähe und Fürsorge werden dem Küken vorenthalten.

-Dem Vogel gehen die wichtigen elterlichen Enzyme, die in der Kropfmilch enthalten sind, verloren und er startet mit einem schlechteren Immunsystem ins Leben.

-Wenn die Person, welche die Handaufzucht durchführt, nicht erfahren genug ist, besteht die Gefahr der Überfütterung oder auch von Kropfverbrennungen oder Verletzungen. Auch Erkrankungen (z.B. Übersäuerung des Kopfes usw.) werden von unerfahrenen Personen evtl. nicht rechtzeitig erkannt.

-Wichtige Verhaltensweisen kann das Handaufzuchtsküken nicht in dem Maße erlernen, wie es Naturbruten können, da die Elternvögel nicht mehr als Lehrer zur Verfügung stehen und die Jungtiere nicht in die Selbstständigkeit begleiten können. Geschwister eigenen sich nur zu einem gewissen Grad dazu, weil sie selbst noch „grün hinter den Ohren“ sind.
Wünschenswert wäre im Anschluss an die eigentliche Handaufzucht der Küken wenigstens eine mind. mehrwöchige Haltung der Jungtier zusammen in Gruppen mit erwachsenen und gleichaltrigen Tieren beim Züchter, was aber leider kaum praktiziert wird, weil die Handaufzuchten in der Regel sofort vom Züchter abgegeben werden, sobald sie futterfest sind.

-Elterntiere können die Brut nicht auf natürliche Art ausleben und nicht miterleben, wie ihr Nachwuchs selbstständig wird.

-Die Gesundheit des Jungvogels ist besonders von der Sorgfalt des Züchters bei der Aufzucht abhängig. Fehler und mangelnde Hygiene bei der Aufzucht können langfristige gesundheitliche Folgen für die Jungtiere haben (z.B. Rachitis, Aspergillose usw).

-Da manche Halter sich bei schon "fertigen" zahmen Handaufzuchten nicht unbedingt von Anfang an auf die Körpersprache der Papageien einstellen, besteht die Gefahr, dass der Vogel überfordert und zu sehr bedrängt wird und seine Ruhephasen nicht ausreichend beachtet werden. Leider denken viele, dass Handaufzuchten alles gern mitmachen, weil sie ja so zahm sind, was aber oft täuscht und nicht so ist.

-Durch die vorzeitige Wegnahme der Brut wird oft von den Elterntieren schneller wieder ein weiteres Gelege produziert, was gerade die Hennen schwächen kann, wenn dies in zu kurzen Abständen passiert.
Für den Züchter selbst mag dies ein Vorteil sein, weil er so mehr Küken produzieren kann, was dann aber auf Kosten der Zuchttiere geschieht.


Nachteile für den Züchter:

-enormer Zeit-, Hygiene- und Pflegeaufwand bei der Handaufzucht der Jungtiere.

-mehr Platzbedarf für die zusätzliche Unterbringung der Küken während der Aufzucht

-schwierigere Umstellung der Jungvögel von Handaufzuchtsfutter auf Körnerfutter und Co

-zusätzliche Kosten für Wärmelampen, Futter/Futterherstellung, Aufzuchtsgerät, Hygienemittel, Strom usw.



Besonders wichtig bei der Haltung von Handaufzuchten:

-Wenn Ihr Euch dennoch für eine Handaufzucht entscheidet, wählt möglichst Teilhandaufzuchten, die wenigstens in den ersten Lebenswochen die Möglichkeit hatten, etwas vom natürlichen Verhalten der Eltern im Nistkasten mitzuerleben. Am besten sollten die Küken dann im Geschwisterverband weiter aufgezogen worden sein, damit die Küken wenigsten halbwegs gut sozialisiert werden und somit das Risiko für Verhaltensaufälligkeiten verringert wird. Bitte auch nur wirklich futterfeste Handaufzuchten kaufen, die absolut selbstständig fressen können !!! Wenn schon Handaufzucht, dann nur komplett durch einen erfahrenen Züchter, denn bei der Aufzucht per Hand kann es schnell mal zu gesundheitlichen Problemen kommen, die den Jungvogel in Gefahr bringen und unter Umständen sogar tödlich enden können.

-Gerade bei Handaufzuchten ist es ganz besonders wichtig, möglichst direkt zwei Tiere zu erwerben, damit die Fehlprägung auf den Menschen nicht noch unnötig stark gefördert wird und der Vogel so den Bezug zu seiner Art nicht verliert. So kann man gegen Verhaltensaufälligkeiten bei Handaufzuchten vorbeugen und gibt ihnen die Chance, sich mit einem Artgenossen ausreichend sozialisieren zu können.

-Die Handaufzuchten von Anfang an nicht zu sehr betüddeln, damit sie sich auch auf ihren Artgenossen konzentrieren können. Wenn die Handaufzucht zunächst noch allein gehalten wird, bitte aber kurz auf Kontaktrufe antworten, um dem Vogel Sicherheit zu geben, wenn man nicht im gleichen Raum ist. Dazu sollte man den Raum aber nicht extra betreten. Wichtig ist halt, dass der Vogel hört, dass man in der Nähe ist und dass er eine kurze Antwort bekommt.

-Auch an eine Handaufzucht keine zu hohen Erwartungen setzen, da die zahme Verschmustheit auch bei ihnen mit Eintreten der Geschlechtsreife plötzlich verschwinden kann und die Vögel ihre natürlichen Revier- und Partneransprüche zeigen und durchsetzen wollen.

-Auch in Sachen Sprachbegabung bitte keine zu hohen Erwartungen speziell an eine Handaufzuchten stellen. Die Sprachbegabung ist einfach bei jedem Vogel ganz individuell ausgeprägt und ganz unabhängig von der Aufzuchtsform.

-Unbedingt trotz Zahmheit des Jungvogels das Tier nicht überfordern und seine Ruhephasen beachten, dazu besonders auf die Körpersprache achten.

-hier gilt Gleiches wie bei Naturbruten:
Generell auf gute Haltungsbedingungen, wie ausreichend große Volieren, abwechslungsreiche Fütterung, ausreichende Luftfeuchtigkeit, gegengeschlechtlichen Partnervogel usw. achten, da auch hier viele Probleme in der Haltung entstehen können, die sich vermeiden ließen.



Naturbrut:

Vorteile

Vorteile für den zukünftigen Halter:

-Naturbruten sind meist günstiger in der Anschaffung.

-Naturbruten haben von Natur aus meist eine höhere Hemmschwelle gegenüber den Menschen und weichen daher meist lieber im Zweifelsfall aus als gleich zuzubeißen.

-Durch die eigene Zähmung seines Vogels lernt der Halter die Körpersprache und Verhaltensweise meist viel intensiver kennen und lernt so auch eher Rücksicht auf den Vogel und seine Bedürfnisse zu nehmen.

-Die Gefahr der starken Menschenfixierung ist bei ihnen nicht ganz so schnell gegeben wie bei Handaufzuchten. Aber auf Dauer ist auch für Naturbruten ein arteigener Partner sehr wichtig, da es sonst auch bei einer Naturbrut zu Verhaltensstörungen kommen kann, wenn auch nicht ganz so schnell wie bei Handaufzuchten.

-Naturbruten konnten von Ihren Eltern alle wichtigen Verhaltensweisen in ausreichendem Maße erlernen, sind dadurch sehr gut sozialisiert worden und sind somit meist leichter zu verpaaren/vergesellschaften.

-Naturbruten neigen bei vorübergehender Einzelhaltung nicht so schnell zu Verhaltensauffälligkeiten, wie Rupfen, Schreien usw., da sie nicht so stark vom Menschen abhängig sind und selbstständiger sind.


Vorteile für die Vögel:

-Elterntiere können auf ganz natürliche Art ihr Brutgeschäft voll ausleben und können miterleben, wie aus ihren Babys selbstständige Halbstarke werden.

-Die Küken können behütet von den Eltern ganz natürlich aufwachsen und dadurch wichtige arteigene Verhaltensweisen und Lautäußerungen in vollem Umfang erlernen.

-Die Papageienfamilie wird in der empfindlichen Phase der Brut nicht zerstört, wie es bei der Handaufzucht der Fall ist.

-Die Küken erhalten durch die direkte Fütterung der Elterntiere wichtige körpereigene Enzyme und können somit auch ein robusteres Immunsystem entwickeln. Kein Handaufzuchtfutter kann dieses ersetzen.

-Später beim Halter kann die Naturbrut selbst den Zeitrahmen bestimmen, den sie braucht, um Vertrauen zum Menschen zu fassen, und wird nicht zwangsweise gezähmt.


Vorteile für den Züchter:

-Kaum zusätzlicher Zeit- und Arbeitsaufwand, da die Elterntiere die Jungtiere selbst füttern.

-Keine zusätzlichen Stromkosten für Zubereitung des Handaufzuchtsfutters und für Wärmequellen.

-Umgewöhnung auf Körnerfutter und Co. geschieht ganz von allein durch die Anleitung der Elterntiere und bedarf keine zusätzlichen Bemühungen des Züchters.


Nachteile

Nachteile für den Halter:

-Man muss etwas Zeit und Mühe investieren, um den Vogel selbst zu zähmen, was bei ganz jungen futterfesten Naturbruten aber meist recht leicht gelingt.

-Der anfangs noch scheuere Vogel lässt sich zunächst nicht ganz so leicht händeln, wenn er z.B. nach dem Freiflug wieder in den Käfig soll.


Nachteile für die Vögel:

-Eine Naturbrut kennt meist den direkten Umgang und die Nähe zum Menschen nicht so und muss sich erst daran gewöhnen.


Nachteile für den Züchter:

-weniger Gewinn, da NB meist günstiger verkauft werden


Besonders wichtig beim Umgang mit Naturbruten:

-Eine Naturbrut möglichst ganz jung erwerben, da sich junge Naturbruten leichter zähmen lassen als ältere Tiere.

-Eine Naturbrut am besten in den ersten Tagen keinem unnötigen Stress aussetzen, wie z. B. durch Besucher, Familienfeiern o.ä., damit sie sich langsam umgewöhnen kann.

-Gerade für die ersten Freiflüge viel Zeit einplanen, dabei die Vögel außerhalb des Käfigs nicht füttern, damit sie einen Anreiz haben, allein in den Käfig zurück zu gehen.

-Bereitschaft, sich mit Geduld und Ruhe der Zähmung zu widmen, den Vogel dabei nicht zu sehr zu bedrängen und seine Körpersprache zu beachten.

-hier gilt Gleiches wie für Handaufzuchten:
Generell auf gute Haltungsbedingungen, wie ausreichend große Volieren, abwechslungsreiche Fütterung, ausreichende Luftfeuchtigkeit, gegengeschlechtlichen Partnervogel usw. achten, da auch hier viele Probleme in der Haltung entstehen können, die sich vermeiden ließen.

So das wars erst mal ;) .
Nun könnt Ihr über mein Geschreibsel herfallen :p .
Ich hoffe, diese Zusammenstellung hilft dem einen oder anderen abzuwägen, was denn nun besser ist oder nicht :zwinker:.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ihr alle! Also ich suche schon länger eine geeignete NATURBRUT für meinen Hahn!!! Wäre sogar bereit den Preis für eine HZ zu zahlen,aber so einfach ist das garnicht,überall (wo ich anrufe) gibt es nur HZten!!! Vielleicht liegt es auch an der Gegend in der ich wohne,weil ich nicht mehr wie 100 Km fahren will. Aber dennoch finde ich,Naturbruten sind sehr rar!:traurig:
 
Hallo cedric,

das kann wirklich manchmal etwas schwierig sein, eine Naturbrut zu finden, da halt viele Züchter auf Handaufzucht umgestellt haben, weil sich zum einen damit etwas mehr Geld verdienen läßt und zum anderen auch die Nachfrage nach Handaufzuchten bisher wohl seitens der Käufer höher war.

Ich drück Dir trotzdem ganz doll die Daumen, dass Du ein Naturbrutvogel findest :trost:.

Wo wir gerade beim diesem Thema wären:

Ich hab über das Agument der Nachfrage gestern auch schon nachgegrübelt, da es eigentlich auch noch als Vorteilspunkt für den Züchter von Handaufzucht hätte gelten können.

Ich hab den Punkt aber absichtlich rausgelassen, da sich die Lage nun nach Stopp der Einführ von Wildfängen wohl wieder etwas ändern dürfte.

Die meisten Züchter bevorzugen nämlich Naturbruten oder bisher halt auch Wildfänge als Zuchttiere, da sie sich mit diesen Tieren bessere Zuchtchancen ausrechnen, weil Naturbruten oder Wildfänge halt schon als Kücken das volle natürliche Programm bei der Aufzucht erleben durften.

Ich denk aus diesem Grund dürfte die Nachfrage nach Naturbruten im Moment besonders stark ansteigen und daher dürften ihr Absatz für den Züchter zukünftig auch wesendlich leichter sein als bisher ;) .
 
Vielen Dank für diese Zusammenfassung! Klasse! :zustimm:
 
hallo,

danke für die tolle zusammenfassung. sehr interessant und aufschlussreich. :zustimm:

nur hätte ich noch was dazu zu fügen, bei vorteile für den vogel
bei hz (auch wenn es niemand hören will)

- für den vogel ist die gefahr ein wandervogel zu werden, vernachlässigt
zu werden, geringer. weil es ja auch blöde menschen gibt.

ist nicht bös gemeint.

**jori**
 
Ich könnte da auch noch viel anmerken, aber ich verkneife es mir, hier wird wieder die Behauptung aufgestellt, HZ= ......


Das Thema geht mir immer nach, man macht sich Gedanken usw.... dann schaut man in die "Glotze" und stößt hierrauf,
Tierschützer hatten im "Spiegel" und der "Bild"-Zeitung gefordert, Knut mit einer Giftspritze einzuschläfern. Sie begründeten dies mit nicht artgerechter Aufzucht und einem groben Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Der Zoo lasse zu, dass das Tier, das ausgewachsen zu den gefährlichsten Säugetieren der Erde zählt, den Rest seines Lebens verhaltensgestört sei, argumentierten sie.
Das ist dann das, was passiert, wenn man nur noch kontra ist.... einfach nur noch auf Verhaltensprobleme usw. sich versteift, automatisch festlegt, HZ= ....
Die Gefahr besteht....

Der Bär darf leben, die Halter/User von HZ auch?
 
Ich könnte da auch noch viel anmerken, aber ich verkneife es mir, hier wird wieder die Behauptung aufgestellt, HZ= ......


Es ist keine Behauptung, sondern hier wurden wirklich sachlich Für und Wider zusammengetragen, basierend auf Erfahrungen vieler Halter... wieso tust du immer so, als ob das alles ausgedachter Quatsch wäre und nur du wissest, wie es wirklich ist? Das ist so mühsam!

@jori: Das ist doch nicht wirklich ein Argument, denn blöde Halter würden auch irgendwann eine HZ abgeben, wenn ihnen der Vogel über ist... blöde Halter sind halt blöde Halter und da ist dann höchstwahrschl. die Aufzuchtsform wirklich wurscht... :traurig:

Wir können hier doch nur von verantwortungsvollen Haltern ausgehen, die sich ernsthaft mit dem Wohl des Tieres befassen (so wie wir alle, sonst würden wir uns ja nicht so in diese Diskussion knien)
 
Der Bär darf leben, die Halter/User von HZ auch?


"User" finde ich in diesem Zusammenhang einen sehr interessanten Begriff... auch wenn es sicherlich nicht so gemeint war - aber wie war das mit Freud'schen Versprechern? :D
 
- für den vogel ist die gefahr ein wandervogel zu werden, vernachlässigt
zu werden, geringer. weil es ja auch blöde menschen gibt.
Danke für Deine Anregung Jori :prima: !

Der Punkt ist sicher auf der einen Seite richtig und auch ich kann mir vorstellen, das mancher einfach doch nicht die Geduld aufbringt eine Naturbrut zu zähmen und zu vorschnell abbricht und den Vogel deshalb wieder abgibt. Da geb ich Dir echt ;) .

Aber anderseits könnte man ebenso sagen, das speziell Handaufzuchten dem unerfahrenen Käufer schneller vorgaukeln können, das ja alle so einfach und schon fix und fertig ist.
So besteht leider auch die Gefahr das sich Leute Papageien anschaffen, die vor den großen Krummschnäbeln eigentlich normal viel zu großen Respekt und Angst hätten und oft sind es dann genau diese Leute, die später doch überfordert sind, wenn eben nicht alles so rund läuft oder der Vogel sein Verhalten später evtl ändert und nicht mehr der versprochene Schmuser ist.
Aus diesem Grund können auch Handaufzuchten leicht zu Abgabetieren werden, weil einfach unterschätzt wurde, was die Papageienhaltung generell mit sich bringen kann.

Von daher denk ich, das für beide, also für Handaufzuchten, wie auch für Naturbruten immer ein Risiko besteht zum Wandervogel zu werden. Ich denk Du verstehst, wie ich das meine :trost:.

@a.canus,

Huhu Moni,

ich hab mit Mühe gegeben eben nicht einfach von Handaufzucht =.... zu schreiben, sondern habe extra bei der Wortwahl darauf geachtet und betont, das diese Nachteile auftreten können und nicht, das sie auftreten müssen. Auch in anderen Textpassagen wie z.B beim Kletten sprech ich nur davon, das Handaufzuchten schneller dazu neigen und nicht davon, das es nur bei Handaufzuchten dazu kommen kann :zwinker: .

Ist halt bei so einem kontroversen Thema nicht einfach zu formulieren, so das es jedem 100% gefällt .
Ich denk sogar, dass es hier bei dieser Thematik das fast unmöglich ist :trost: !

Der Bär darf leben, die Halter/User von HZ auch?
Will ich doch hoffen:D .
Ich hab ja schließlich auch selbst einige Vögel aus Handaufzucht und hab daher auch Verständnis für beide Seiten :zwinker: .
Ich selbst hab halt aus meinen eigenen Erfahrungen heraus und auch durch verschiedene Studien von Fachleuten meine Meinung neu gebildet und bin daher heute ein Befürworter der Naturbrut.
Aber aufzwingen möchte ich meine Meinug sicher keinen, jeder soll und darf sich selbst ein Urteil bilden, was er für gut oder nicht gut heist. So sehe ich das zumindest :zwinker: .
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Rät man zu schnell zur Naturbrut ?

Ähnliche Themen

Zurück
Oben