Frage zur anteiligen Handaufzucht

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Vonnie+Gipsy

Einzelhaltungs-Gegner
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Hallo allerseits,

ich bin überzeugte Handaufzuchts-Gegnerin. Nun habe ich einen tollen jungen Welli angeboten bekommen, der von Hand zugefüttert wurde, aber bis zum Schluß (auch jetzt noch mit 5 Wochen) im Nistkasten bei den Eltern ist. Die Züchter nennen es 70 % Handaufzucht.

Nun meine Frage: würdet ihr einen solchen Kauf verantworten, oder sollte man da generell die Finger von lassen? Die Nachteile der Handaufzucht (insbesondere Fehlprägung) dürften ja nicht auftreten, wenn die Küken bis zum Schluß im Nistkasten sind, oder?

Würde mich über mehrfache Antworten sehr freuen! Dankeschön im Voraus!
 
Handaufzucht??????

Hallo Vonnie,Handaufzucht ist ein zweischneidiges Schwert und jeder muss selbst entscheiden was er davon hällt.Ich selbst habe einen Papagei der nur 3 Wochen bei den Ältern war und den Rest mit vier Geschwistern von Hand aufgezogenwurde.Es soll jetzt ein zweiter dazu und uns wurde zu einer Naturbrut geraten.Nach vie Recherche haben wir uns wieder für eine teil Handaufzucht entschieden weil die Vögel bei uns in der Wohnung leben und es für eine Naturbrut viel STRESS bedeuten würd,so dicht mit uns leben zu müssen. Gerade bei Papageien denke ich das eine Naterbrut sich in einer Voliere wohler fühlt.Wie das bei WELLIS ist weiss ich nicht-aber ich würde ihn nehmen,denke ich;aber nicht alleine, denn das finde ich am aller schlimmsten.CIAO
 
Hallo Vonnie,

die Frage ist, warum der Züchter so eine Form der Aufzucht gewählt hat und was er dafür verlangt. Manche verlangen ja für ihre Wellensittiche die reinsten Fantasiepreise.
Ich persönlich würde den Vogel nicht kaufen. Es gibt genügend andere Wellensittiche und diese Wellensittiche werden mit etwas Geduld genau so zahm!
 
Ich persönlich würde den Vogel nicht kaufen. Es gibt genügend andere Wellensittiche und diese Wellensittiche werden mit etwas Geduld genau so zahm!
Sehe ich ganz genauso. Ich würde so etwas keinesfalls unterstützen, es sei denn, es gibt einen vernünftigen Grund dafür (Die Kücken wurden von den Eltern nicht ausreichend gefüttert.)
 
Dankeschön für eure Antworten.

Also, dieser Züchter zieht alle seine Küken zu 70 % per Hand auf, nicht weil sie zu schwach sind (dagegen wäre natürlich nichts einzuwenden), sondern offenbar schon, weil sie sie dann als besonders zahm abgeben können. Richtig kommerziell kann man das aber auch nicht nennen, denn sie verlangen nur 15,- Euro für einen Vogel (meiner Erfahrung nach sind Handzahme normalerweise viel teuerer), und sie scheinen wirklich sehr tierlieb zu sein. Sie sind auch Mitglied bei der Vereinigung Für Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht, aber inwieweit das Aussagekraft hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Ich glaube auch nicht, dass es mit den Küken Probleme geben könnte, meine Frage war rein idealistischer Art. Mache mir immer sehr viele Gedanken um alles, und möchte halt etwas "nicht empfehlenswertes" nicht unterstützen.
 
Hallo

ich bin auch gegen Handaufzuchten.
Ich würde den Wellensittich auch nicht kaufen,
da du ja indirekt diesem Züchter mit seiner Zuchtmethode
Recht gibst, was du eigendlich nicht willst.

Die Nachteile der Handaufzucht treten dabei auch auf.
Auf den Menschen sind diese Wellensittiche geprägt, sonst
würde der Züchter es nicht machen.

Aber du must es letztendlich selber entscheiden.

Gruß

Edith
 
hallo vonnie,
ich habe auch 2 "handaufzuchten", ich denke sowas in deiner art. ich wußte vorher gar nichts darüber, weiß es nun und habe meine eigene meinung.
meine vögel sind auch erst spät handgefüttert worden, wobei die altvögel ( geschwister sowieso ) auch immer ihr häppchen bekommen haben, also trotzdem in irgendwie einer vogefamilie.
meine 2 sperlis sind in keinster form fehlgeprägt, dazu muss ich aber sagen, dass sie in einem 4er, später 6er schwarm leben.
handaufzucht - grundsätzlich nein, aber in richtiger dosierung, warum nicht. wichtig ist es, dass die kleinen keine fehlprägung bekommen und sehen, was die alten, die geschwister, die onkels und tanten, weiß nicht, machen.
so sehe ich das.
im übrigen habe ich auch nicht einen wahnsinnsaufschlag auf den preis gehabt.
 
Vielen Dank für eure Antworten. Sicherlich gibt es bei allen Meinungen zwei Seiten.

Ich persönlich habe mich jetzt dagegen entschieden. Verstehe einfach nicht, aus welchem Grund unnötig zugefüttert wird und möchte das nicht unterstützen.

Ihr habt mir alle sehr weiter geholfen, vielen Dank nochmals!
 
Vonnie,
deine Entscheidung finde ich gut. :zustimm:

Der Sinn eines Zufütterns erschließt sich mir nicht, solange die Eltern ausreichend füttern. Es spricht sicherlich nichts dagegen, wenn ein Züchter die Küken an die Hand gewöhnt, aber dafür würde es genügen, die Wellensittiche dann aus der Hand zu füttern, wenn sie den Kasten verlassen haben und anfangen, selber zu fressen.
Wenn es der gleiche Züchter ist, den ich meine, empfiehlt er auch, erst einen zu kaufen und wenig später einen zweiten.
 
Das sehe ich genauso wie du, Dagmar.

Leider empfehlen viele, erstmal nur einen Vogel zu holen, das hab ich aber noch nie so gemacht.

PS: Glaube aber nicht, dass wir denselben Züchter meinen. :)
 
Hallo,
ich finde man sollte da ein bischen unterscheiden.
Wenn die Vögel in einer großen Voliere (innen und aussen) leben sollen, ohne Menschenanschluß, kann man zu "Nichthandaufzuchten" greifen, wenn man den Tieren jedesmal bei Fütterung oder Reinigung den Stress antun will.
Wenn der / die Vögel in der Familie leben sollen, finde ich, dürfen sie keine Angst vor Menschen haben. Da bin ich sehr wohl für eine (teilweise) Handaufzucht. Sie müßen ja nicht gleich total auf den Menschen geprägt sein, aber die Angst darf nicht da sein. Klar, wenn man sich viel mir den Tieren beschäftigt werden sie auch zahm, aber warum denn dicht gleich das Baby an den Menschen gewöhnen?
Und jetzt kommt mir nicht mit "artgerecht". Keiner hier ist in der Lage den Vögeln eine "artgerechtes" Leben zu bieten. Es sind domestizierte Haustiere.
 
Das stimmt, aber man kann es so artgerecht wie möglich machen.

Mir geht es auch nicht darum, dass die Vögel nicht an den Menschen gewöhnt werden sollten, sondern dass ich unnötige Zufütterung unnatürlich finde.

Aber jedem seine Meinung! :)
 
Wenn die Vögel in einer großen Voliere (innen und aussen) leben sollen, ohne Menschenanschluß, kann man zu "Nichthandaufzuchten" greifen, wenn man den Tieren jedesmal bei Fütterung oder Reinigung den Stress antun will.
Wenn der / die Vögel in der Familie leben sollen, finde ich, dürfen sie keine Angst vor Menschen haben. Da bin ich sehr wohl für eine (teilweise) Handaufzucht.
Ich habe Wellensittiche als "Nichthandaufzuchten", habe sie immer zu zweit gekauft und sie stammen aus Volierenaußenhaltung bzw. wurden aus den Jungvogelboxen gefangen und leben jetzt in der Wohnung mit Menschenanschluss, um bei Deinen Worten zu bleiben. Meine Vögel haben weder bei der Fütterung noch bei der Reinigung Stress bzw. Angst. Die Eingewöhnung ging auch reibungslos vonstatten, denn die ersten Tage geht man ja sowieso ein bisschen vorsichtiger mit den Tieren um. Außerdem sind sie ohne größeres Zutun meinerseits nach kürzester Zeit bis auf eine Ausnahme handzahm geworden (d.h. sie steigen auf den Finger, wenn sie das wollen ;)).
Ich finde es wirklich schlimm, dass jetzt auch schon für (teilweise) Handaufzucht bei WS plädiert wird :k.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn es der gleiche Züchter ist, den ich meine, empfiehlt er auch, erst einen zu kaufen und wenig später einen zweiten.

ich bin zwar nicht dieser Züchter, dennoch vertrete ich die Meinung das es besser ist erst einen Wellensittich zu kaufen, und nach 2 oder 3 Wochen einen Partner dazu zu kaufen.

Der erste sollte erst relativ zahm und gut zu händeln sein bevor der Zweite dazu kommt. Der Wellensittich bindet sich an den Menschen zwecks mangelnden Partners und wird zahm. Wenn nun zwei auf einmal gekauft werden haben die Wellensittiche sich selbst und es ist um einiges schwieriger diese beiden Wellis zahm zu bekommen. Und nicht zahme Wellensittiche werden dann oft wieder verschenkt.

Aber das ist nur meine Meinung. Und diese vertrete ich hier.

Gruß

Edith
 
dennoch vertrete ich die Meinung das es besser ist erst einen Wellensittich zu kaufen, und nach 2 oder 3 Wochen einen Partner dazu zu kaufen.

Der erste sollte erst relativ zahm und gut zu händeln sein bevor der Zweite dazu kommt.
Der Meinung bin ich nicht. Wellensittiche sind echte Schwarmvögel und die Kleinen sind total verunsichert, wenn sie auf einmal keine anderen Wellis mehr um sich haben. In der Natur wäre ein einzelner Wellensittich nicht lange überlebensfähig, diese Angst steckt in ihnen drin, und den Stress sollte man ihnen besser ersparen. Zu Zweit sind sie wesentlich aufgeschlossener und mutiger und trauen sich viel mehr. Und gerade junge Wellensittiche spielen und toben für ihr Leben gern mit Ihresgleichen, auch das muss man ihnen nicht nehmen, nur damit er schneller zahm wird.
 
Ich habe auch immer zwei Vögel auf einmal geholt, und bis auf eine Ausnahme sind alle zahm geworden. Im Gegenteil habe ich sogar die Erfahrung gemacht, dass sie zu zweit "mutiger" sind und sich einer von beiden eher mal einen Ruck gibt und das komische Fleischding beknabbert oder einen Fuß drauf setzt.

Wenn ein einzelner Jungvogel umzieht und dann erstmal alleine ist, fühlt er sich verlassen und versteht die Welt nicht mehr. Er weiss ja auch nicht, dass er nur vorübergehend allein ist. Ich fand das immer zu traurig, aber das muss jeder selbst entscheiden.

Auch den umgekehrten Fall gibt es, dass einzeln gezähmte Vögel wieder "scheu" werden, wenn sie dann nach der Eingewöhnungszeit zu den anderen kommen. Sie waren dann nicht wirklich zahm, sondern haben sich in ihrer Einsamkeit nur mit dem Menschen arrangiert. Wenn zwei Vögel gleichzeitig gezähmt werden, ist ihre Zutraulichkeit echt und bleibend....
 
Nabend.

Was rechtfertig denn eine Handaufzucht ??? Doch wohl nur der menschliche Egoismus, sich die Vögel "untertan" zu machen. Papageien oder Sittiche sind nicht domestiziert. Es ist einzig und allein der Mensch, der sich zahme Vögel ins Haus holen möchte. Und da spielt es absolut keine Rolle ob nun HZ ab Ei oder ab der x-ten Woche. Diese so genannte Teil-Handaufzucht ist für mich lediglich ein Alibi. Diese Vögel haben sicher mehr soziale, arttypische Kontakte als komplette HZ´s...jedoch sehe ich es so, dass es ein bewußter, dem Menschen zum Vorteil praktizierter Eingriff in die Aufzucht ist. Ich spreche hier NICHT von Fällen, wo die Altvögel nicht, nicht ausreichend Füttern oder den Küken in anderer Weise schaden. Obwohl ich da eigentlich auch sage, dass alles seine Gründe hat, wenn Altvögel das zun oder auch nicht...je nachdem.
Eine Naturbrut ist definitiv gewohnt, wenn gefüttert wird oder die Voliere gereinigt wird. Warum sollte diese dann nicht für die Wohnungshaltung geeignet sein (wenn man das überhaupt sagen kann) ??? Das Problem ist viel mehr, dass sehr viel Leute von Anfang an zu viel von ihrem Tier erwarten. Kein Wunder, dass der Vogel gestresst ist oder gar panisch reagiert. Darüber sollte man sich mal Gedanken machen, bevor man sich gegen die Naturbrut "zum Wohle des Vogels" entscheidet. Ich würde mich nämlich zum Wohle des Vogels gegen eine HZ entscheiden.
Und für mich persönlich ist es ein viel besseres Gefühl, wenn sich "mein" Vogel mir von allein und sich aus annähert, weil dieser es von sich aus will und nicht, weil er so geprägt wurde !!!
Aber wer mit seinem Papagei durch die Gegend fährt und ihn dabei auf dem Lenkrad sitzen hat, den wird sämtliche Argumentation nicht überzeugen...leider.

Und auch ich sage, dass man von Anfang an 2 Vögel nehmen sollte aus mehrfach genannten Gründen. Und wenn die Vögel nicht zahm werden ??? Wo ist das Problem ??? Einfach mal die eigenen Erwartungen und Vorstellungen zurückschrauben und sich daran erfreuen, was man hat. Nämlich interessante Haustiere, die es allemal wert sind, sie zu beobachten, wie sie miteinander spielen, sich füttern, kraulen...ja...ihr Leben miteinander verbringen.

Ach...was würde ich dafür geben, jedem potentiellen Tierhalter eine Sachkundeprüfung abzunehmen...es könnte viel Leid gemindert werden, auch wenn es immer schwarze Schafe geben wird.

Mein Fazit: Jeder, der sich für HZ ausspricht oder aus Profitgründen praktiziert, handelt in meinen Augen grob fahrlässig und zum Nachteil des Vogels. Daher bin ich dafür, die HZ, wie bereits in Österreich vorhanden, gesetzlich zu verbieten. Und bei Zuwiderhandlung mit empfindlichen Geldstrafen zu belegen.

Das ist meine persönliche Meinung dazu...Moderator hin oder her.

LG, Olli
 
Ich möchte jetzt nicht den Züchter verurteilen, denn mit diesem geringen Preis macht er es ganz sicher nicht aus kommerziellen Gründen.

Ich vermute eher, dass eine "übertriebene Tierliebe" dahinter steckt. Von so einem Fall hat mir mal unser Zoohändler erzählt.
Das ältere Ehepaar besaß Graue und Wellis. Die Frau lebte regelrecht für die Zucht und traute ihren Vögeln nicht zu, dass sie die Aufzucht auch ganz allein schaffen könnten. So zog sie alle Jungvögel, ob Graue oder Wellis mit der Hand auf und gab sie auch für wenig Geld ab.

Der Mann erzählte dem Händler, dass seine Frau immer wilder bei der Sache war. Sie litt schon unter Schlafstörungen, sprang schon eine Stunde vor Fütterungszeit aus dem Bett hoch, so sehr quälte sie die innere Unruhe.
Bis sie eines Tages ein neues Körbchen für die Graupapageienbabys kaufte, dies wohl mit irgendwelchen Mitteln behandelt war, jedenfalls starben die Babys. Die Frau erlitt an diesem Tag dann einen Herzinfarkt und der Mann schaffte als Konsequenz darauf alle Vögel ab. Anders wäre seine Frau nie zur Ruhe gekommen.

Bei deinem Züchter war ja wenigstens positiv, dass er die Jungtiere bei den Eltern/Geschwistern gelassen hat. Sehe deswegen diese Art der Teil-Handaufzucht nicht als ganz so schlimm und hätte einen Vogel genommen.
Hätte der Züchter 50,00 Euro aufwärts für einen Welli verlangt, dann hätte ich ihn nicht genommen, denn dann wäre der HZ-Grund klar gewesen.

Liebe Grüße
Elke
 
Hallo Elke,

das ist ja echt eine heftige Geschichte! :(

Ich denke auch, dass bei "meinem" Züchter kommerzielle Gründe keine Rolle spielen dürften, aber ich hab mich trotzdem dagegen entschieden - finde es einfach unnatürlich, ohne triftigen Anlass dazu zu füttern.
 
Thema: Frage zur anteiligen Handaufzucht

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