Info zur Legenot, deren Erkennung und Sofortmaßnahmen

Diskutiere Info zur Legenot, deren Erkennung und Sofortmaßnahmen im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Danny, Stell dieses Thema bitte mal als Info "Wichtige Info" rein und häng ein Schloß davor! Die Foren sind voll von gleich lautenden Anfragen...
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J

Joerg

Guest
Danny,

Stell dieses Thema bitte mal als Info "Wichtige Info" rein und häng ein Schloß davor!
Die Foren sind voll von gleich lautenden Anfragen und keiner macht sich mal die Mühe, nach schon seit Jahren vorhandenen Infos zu suchen:

Ein Problem im Zusammenhang mit der Eiablage ist, dass manche Weibchen schon am Tag vor der eigentlichen Eiablage da sitzen wie das Leiden Christi! Die Flügel hängen, der Schwanz hängt nach unten und die Weibchen sitzen ruhig auf der Stange. Das ist noch keine Legenot, kann aber vom nicht so erfahrenen Halter als solche angesehen werden. Meistens wird das Ei dann in den frühen Morgenstunden abgelegt.

Legenot wird meistens spät erkannt bzw. entdeckt, nämlich nach der Arbeit am Nachmittag. Dann ist davon auszugehen, dass das Weibchen weder gefressen noch getrunken hat und dass das Tier ausgetrocknet ist und keine Kraft mehr hat. Wegen der Austrocknung ist die Legeröhre trocken! Futter wird es nicht aufnehmen, Wasser auch nur mit sanfter Gewalt. Ich gebe in solchen Fällen eine Traubenzuckerlösung mit einer Spritze tropfenweise seitlich an den Schnabel, damit die Henne das Wasser aufnehmen (auflecken) kann ohne, dass Flüssigkeit in die Luftröhre kommt, das wäre tödlich...
Diese Prozedur wird alle 10 Minuten wiederholt!

Die Henne zusätzlich noch in einer Box warm stellen und feuchte Tücher über die Box legen. Das sollte helfen. Bitte keine "Gewalt" z.B. Eier im Bauch zerdrücken, das kann auch zum Tod führen.

Gruß
Jörg
 
Lieber Jörg,

ich begrüße deine Idee zur Brutsaison solche Infos im Forum fest zu veröffentlichen.

Ich habe mir natürlich die Mühe gemacht und alte Beiträge zur Legenot durchgelesen. Aber immernoch weiß ich nicht, wie ich es erkenne, außer am Verhalten. Das besagte Weibchen benimmt sich normal, frisst und trinkt regelmäßig - sogar merklich öfter, als sonst. Per Zufall hatte ich sie in der Hand, um ihr Fuss von Fuseln zu befreien und merkte die stark ausgewölbte Kloake. Sie hat bis dahin weder ein Nest gebaut noch das Ei irgendwo abgelegt. Vielleicht kommt es noch, aber:

ist das normal, dass die Kloake/Bauch so ausgewölbt ist?

Meiner meinung nach nicht. Der Kot ist auch nicht normal. Das typische Legenotverhalten konnte ich bei der Henne allerdings nicht beobachten. Der Hahn versucht sie noch ab und zu zu treten. Da ich heute zum TA gehe, werde ich berichten, was los ist.

Gruß, Durrell
 
Bevor dieses Thema geschlossen wird, hätte ich noch eine Tip der sich bei mir immer bewährt hat hinzuzufügen.
Wenn ich den Vogel morgens auf dem Boden sitzend finde und ere nicht gelegt hat, nehme ich den Vogel und halte ihn etwa 20 bis 30 Sek. unter kaltes Wasser aus der Leitung. Danach wird der Vogel in einen Krankenkäfig gesetzt. Eine Rotlichtlampe bleibt etwa zwei Stunden an und bestrahlt den Vogel. Nach etwa einer halben bis 1 Stunde nach der Wasserkühlung wird das Ei in der Regel ausgestoßen. Der Vogel erhohlt sich in der Regel schnell. Das kalte Wasser bewirkt, daß sich die Muskulatur zusammenzieht. Der Vogel kann sein Ei besser absetzen. Bis zu Austrocknungdes Vogels mangels Wasseraufnahme, ist es bei mir noch nicht gekommen.
August
 
Hallo

Ich habe das Thema fürs Erste oben festgemacht. Ich habe es bisher nicht geschlossen, damit noch Tips eingestellt werden können, falls noch jemandem etwas einfällt.

Bitte hier keine Diskussion!!! Beiträge werden ggf. gelöscht.

Viele Grüße
 
Mit der Plastespritze einen Tropfen lauwarmes Oliven -oder anderes Speiseöl auf die Kloake geben.

Schönbürzel
 
....den Vogel und halte ihn etwa 20 bis 30 Sek. unter kaltes Wasser aus der Leitung. Danach wird der Vogel in einen Krankenkäfig gesetzt. Eine Rotlichtlampe bleibt etwa zwei Stunden an und bestrahlt den Vogel.....

Also das mit dem kalten Wasserstrahl ist schon ziemlich brutal und überhaupt nicht nötig! Ein Tropfen Speiseöl mit eine Pipette vorsichtig in die Kloake gegeben und Wärme ( z.B. Rotlichtlampe oder Dunkelstrahler) haben bislang
immer die Eier zum Vorschein bringen lassen.

Findet man die Weibchen ziemlich spät, z.B. weil man berufstätig ist, macht es durchaus Sinn, ihnen etwas mineralhaltiges Wasser einzuflößen damit sie die anderen Maßnahmen überhaupt überstehen.

Wie Jörg schreibt, nie versuche die Eier im Leib zu zerdrücken - dies wird leider noch immer sporadisch in "Fachliteratur" empfohlen - 8o
 
Hört sich brutal an Kenny, aber wirksam und leicht zu handhaben.
Bei mir 3-5 Sekunden kaltes Wasser, das genügt schon um die Verkrampfung zu lösen.
 
Ich nehme statt der Pipette eine Knopfkanüle, die ist auch stumpf und man kommt damit besser in die Kloake ( nur max. einen Millimeter!!)
Kai
 
Hi, es ist ja doch gut, dass das Thema noch nicht geschlossen wurde...

In den meisten Fällen ist es ja so, dass Eier in den frühen Morgenstunden abgelegt werden. Gelingt das dem Weibchen nicht, dann erst kommt es zur Legenot:
Das Weibchen versucht, das Ei heraus zu pressen -> das kostet sie viel Kraft. Sie verliert also viel Energie und Flüssigkeit. Sie nimmt aber ,wenn sie im Nest sitzt und presst, kein Wasser und kein Futter auf -> das schwächt noch mehr!

Da die meisten von uns tagsüber nicht zu Hause sind, erkennt man erst spät am Tag, dass die Henne ein Problem hat. Sie sitzt vollkommen ermattet am Boden. Das ist der Fall, den ich beschreibe... Hier muß sofort Energie und Flüssigkeit zugeführt werden, dann löst sich das Problem häufig sehr schnell.
Die Wasserstrahlmethode würde ich in einem solchen Fall nicht anwenden. Meiner Meinung nach muß das Wasser in den Vogel nicht auf den Vogel -> durch den Flüssigkeitsverlust ist die Legeröhre nämlich trocken. Das Ei kann dann gar nicht raus. Deswegen verwenden eben manche auch Öl als Schmiere. Nur kommt das Öl eben nicht unbedingt dahin wo das Ei sitzt, dann müßte man schon tiefer in die Legeröhre rein als den einen Millimeter.

Für den Fall, dass man früher am Tag (später Vormittag) erkennt, dass das Ei noch nicht gelegt wurde, dann könnte auch der Wasserstrahl helfen (da verlasse ich mich auf Siggi's Aussage) Ich selbst habe das noch nicht probiert.

Ich denke mal, hierbei sind die zeitlichen Zusammenhänge wichtig!
Tag vor der Eiablage:
Die Henne sitzt schon mal mit hängenden Flügeln auf der Stange, der Bauch ist rund, der Schwanz ist nach unten abgeknickt. Die Henne ist ruhig und zurückgezogen im Geäst...

Am Tag der Eiablage zu erkennen, dass Legenot eintritt, ist schwierig. Wenn aber die Henne bis zum Vormittag nicht gelegt hat, kein Futter und kein Wasser aufgenommen hat, ist Handlungsbedarf angesagt.

Wir können hier gerne weitere Meinungen sammeln, vielleicht ergibt sich ja dann daraus eine Art "Checkliste" wie kann ich was genau erkennen und welche Methoden zur Problemlösung haben sich bewährt.

Gruß
Jörg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
.

Hallo ,
Zu der Legenot gehören ja auch noch die sogenannten Windeier, welche nur eine Pelle haben und überhaupt keine Schale. Kam bei mir in 3 Monaten 2 Mal bei einer ziemlich jungen Henne vor. Ich hatte da das Gefühl, das die aus Gründen von Unerfahrenheit oder Unreife
viel zu wenig Kalk aufgenommen hatte, obwohl von allem genug angeboten wurde.
Oder gibt es da noch andere Aspekte als Ursache ? Ich lese immer nur von Verkrampfungen
bzw., wie man das Ganze entkrampfen kann, aber niemals von einem Ei ohne Schale, das ja
auch entkrampft nicht so ohne Weiteres gelegt werden kann. Wo bleiben da die Erfahrungswerte, liebe Kollegen ?
Gruß Georg
 
Die Ursachen für eine Legenot habe ich bewußt außer acht gelassen!

Dieses "Warum" spielt bei der Erkennung einer Legenot und der Erstversorgung keine Rolle!

Gruß
Jörg
 
Zu:Erkennung einer Legenot und Erstversorgung

Dann hat ja der Besitzer einer Henne mit Windei im Bauch einfach nur die
Arschkarte, mit nachfolgenden Stunden voller Rotlicht und Beten.
Und wenn ich in Hintertupfingen wohne und mein Internet nur über sehr teures
Telefonnetz betreiben kann, dann möchte ich mir nicht die Mühe machen, die schon seit Jahren vorhandenen Infos zu suchen,das wird dann ganz einfach zu teuer.
G.G.
 
Ich habe vor 25 Jahren schon Legenot und, und, und, gehabt und erfolgreich behandelt. Da hatte ich auch noch kein Internet. Den wenn Not am Mann ist, kannst du hier im Forum Fragen stellen wie du willst, bis du eine brauchbare gefunden hast. Ist der Vogel verschieden. man kann auch mal die Birne anstrengen! Es gibt Telefon, Bücher, Tierärzte. Aber ansich hatte Joerg die Sache mit der Legenot reingestellt um anderen Ratsuchenden zu helfen. Aber sofort fangen einige Laberköpfe an das Thema zu versauen.
Beste Grüße August
 
Windeier! Zu 95% Halterfehler. Zu junge oder nicht fitte Tiere in die Zucht gebracht. Fütterung..ausreichende Versorgung durch Mineralien und Vitamine vor der Eiablage..damit meine ich nicht 7Tage vor dem 1. Ei.
Ein Vogel von 1000 mag einen genetischen Defekt haben, der Rest siehe 2. Satz!
 
Zu: Windeier

Danke, Sigg. Das sind wenigstens mal vernünftige Antworten. Und nicht so,
wie dem August seine, welche mir mit dem Feingefühl eines Nashornes entgegen
geschleudert werden.
G.G.
 
Vielleicht nur noch ein Tipp von mir, da es nach dem "Legenot"-Fall bei mir alles super lief. Ist das Ei schon sichtbar unten (ausgewölbtes, hartes Kloakenbereich), der Vogel aber nicht matt und erschöpft, so ist es noch KEIN Legenot. Beobachten und abwarten, Feuchtigkeit in der Voliere erhöhen und den Vogel nicht stressen.

Durrell
 
Vielleicht nur noch ein Tipp von mir, da es nach dem "Legenot"-Fall bei mir alles super lief. Ist das Ei schon sichtbar unten (ausgewölbtes, hartes Kloakenbereich), der Vogel aber nicht matt und erschöpft, so ist es noch KEIN Legenot. Beobachten und abwarten, Feuchtigkeit in der Voliere erhöhen und den Vogel nicht stressen.

Durrell

Danke Durrell,
das sind Antworten und Tipps, die hier her gehören.
Ich werde auch die Punkte, die noch kommen werden, in einer Checkliste zusammen stellen und noch mal gesondert hier reinstellen.
Dazu gehören dann auch die Windeier. Nashörner werden ignoriert ;-)

Gruß
Jörg
 
hallo
legenot: ich kenn sie schon seit jahren nicht mehr,meine meinung,meist dritt sie bei vögeln auf, die nicht im freien gehalten werden,genau so windeier,eine ausreichende versorgung,aber bitte das ganze jahr über, mit kalzium,mit magnesium,vit. d3, ist gerade für vögel im innenbereich unerlässlich,früher war diese versorgung noch einigermassen über das wasser möglich,in der jetzigen zeit,wird das wasser von den gemeinden, schon enthärdet,viele eigenheime haben dann noch eine entkalkungs anlage,vögel, die dann über winter,oder das ganze jahr über im innenraum gehalten werden,mangelt es oft an den obigen,wenn die vögel im frühjahr wieder in die a.v. kommen,kann mann die beim trocken baden beobachten,da wird das gefieder in der sonne geschüttelt u. wie beim baden übermässig geputzt,dabei handelt es sich meist um eine aufnahme, des vit. d3,das nur über das ungefielderte sonnenlicht entsted.
mfg willi
 
Bei meiner ZW-Henne hat bei einer akuten Legenot eine Mischung aus den Schüsslersalzen Nr. 2 und Nr. 7 (Calcium phosphoricum und Magnesium phosphoricum) und dem homöopathischen Medikament Pulsatilla in C 30 sehr gut geholfen. Ich habe diese Medikamente vom Tierheilpraktiker bekommen und habe jetzt sie jetzt immer da (es reicht eine kleine Menge, da braucht man nicht extra drei verschiedene große Packungen in der Apotheke kaufen!). Ich habe 6 Globuli Pulsatilla und je 1 Tablette der Salze in warmem Wasser aufgelöst und der Henne wie schon oben beschrieben mit einer kleinen Spritze alle 10 Minuten etwas davon eingeflößt.

MfG, federfee
 
Hier die versprochene Zusammenfassung sowie ein paar zusätzliche Informationen:

Ein Ei entwickelt sich binnen eines Tages bis es zur Ablage kommt. Der Aufbau des Eies geht von innen nach außen voran -> Dotter -> Anlagerung von Eiklar -> Bildung der Schalenhaut -> Aufbau der Kalkschale. Während dieser Entwicklung wandert das Ei vom Eierstock durch den Eileiter. Erst sehr spät im hinteren Abschnitt des Eileiters wird die Kalkschale gebildet. Findet kein Aufbau einer Kalkschale statt, spricht man von einem Windei. Solche Windeier entstehen, wenn das Ei zu schnell durch den Eileiter wandert - Eine Mangelerscheinung muß nicht zwangsläufig vorliegen.

Mal davon ausgehend, dass wir unsere Vögel optimal versorgen, dass also Fütterung, Licht, Temperatur etc. stimmen, kann es trotzdem mal zu einer Legenot kommen.

Ein Ei wird normalerweise am frühen Morgen gelegt. Bereits am abend vorher sieht man den meisten Weibchen an, dass die Eiablage bevorsteht.
Die Flügel hängen, der Schwanz hängt nach unten und die Weibchen sitzen ruhig auf der Stange. Das ist noch keine Legenot, kann aber vom nicht so erfahrenen Halter als solche angesehen werden. In einer solchen Situation sollte man das Weibchen unbedingt in Ruhe lassen!

Legenot nennen wir den Fall, dass ein Weibchen das fertig entwickelte Ei am Morgen nicht ablegen kann.

Wird eine Legenot erkannt, das Weibchen sitzt ermattet auf dem Boden, ist schnelle Hilfe notwendig - hier mal die wichtigsten Informationen zur Sofortbehandlung:

"Wenn ich den Vogel morgens auf dem Boden sitzend finde und er nicht gelegt hat, nehme ich den Vogel und halte ihn etwa 20 bis 30 Sek. unter kaltes Wasser aus der Leitung. Danach wird der Vogel in einen Krankenkäfig gesetzt. Eine Rotlichtlampe bleibt etwa zwei Stunden an und bestrahlt den Vogel. Nach etwa einer halben bis 1 Stunde nach der Wasserkühlung wird das Ei in der Regel ausgestoßen. Der Vogel erholt sich in der Regel schnell. Das kalte Wasser bewirkt, daß sich die Muskulatur zusammenzieht. Der Vogel kann sein Ei besser absetzen." (A.Klages)

"Ein Tropfen Speiseöl mit einer Pipette vorsichtig in die Kloake gegeben und Wärme ( z.B. Rotlichtlampe oder Dunkelstrahler) haben bislang
immer die Eier zum Vorschein bringen lassen."
("Kenneth")


Ich würde die "Speiseölmethode" vorziehen! Beide Vorgehensweisen haben sich aber offenbar bewährt, wenn man die Anzeichen rechtzeitig erkennt.

Wird aber eine Legenot sehr spät - am Nachmittag nach längerer Abwesenheit - erkannt, dann gehe ich folgendermaßen vor:

Das Weibchen in einen kleinen Käfig setzen, für Wärme und Feuchtigkeit sorgen.
Eine Traubenzuckerlösung mit einer Spritze tropfenweise seitlich an den Schnabel, damit die Henne das Wasser aufnehmen (auflecken) kann
Das wiederhole ich alle 10 min, damit das Tier einen Feuchtigkeitsmangel ausgleichen kann und wieder etwas mehr an Energie (über den Traubenzucker) bekommt.

Alternativ können dem Wasser auch Mineralien zugesetzt werden bzw. die Kloake mit Öl angefeuchtet werden.

Die zuletzt beschriebene Methode hat bei meinen Tieren bisher immer geholfen - ich habe noch kein Tier durch Legenot verloren.

Niemals das Ei im Vogelkörper zerdrücken!


Gruß
Jörg
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Info zur Legenot, deren Erkennung und Sofortmaßnahmen

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