Zuchtansatz bei Gouldamadinen

Diskutiere Zuchtansatz bei Gouldamadinen im Forum Australische und ozeanische Prachtfinken im Bereich Prachtfinken - Hallo Kollegen, halte seit einem Jahr zwei Paar Rotköpfige (nun 1,5 Jahre alt) und habe sie vor 6 Tagen in ihre neue Voliere (240x140x60)...
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Randolph

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Hallo Kollegen,

halte seit einem Jahr zwei Paar Rotköpfige (nun 1,5 Jahre alt) und habe sie vor 6 Tagen in ihre neue Voliere (240x140x60) gesetzt. Sie begutachten seitdem ständig die beiden von außen angebrachten Wellensittichkästen und vor allem die Männchen halten sich auch lange darin auf, ohne allerdings konzentriert Kokosfasern einzutragen ... bisher ist knapp der Boden eines Kastens mit Nistmaterial bedeckt. Zum Teil sitzen sie auch schon paarweise. Die Weibchen zeigen keinen (!) schwarzen Schnabel wie im letzten Herbst, er verfärbt sich jetzt erst seit ca. 3 Wochen langsamn dunkler ... (fehlende Brutstimmung?). Andererseits saß ein Weibchen vor drei Tagen zum zweiten mal (!) apathisch auf dem Boden - ich konnte deutlich ein Ei fühlen, ohne das es dieses bisher gelegt hätte. Vor einer Woche Entsprechendes, wobei ich am am nächsten Morgen immerhin Eigelb auf dem Boden fand (Windei), keine Schalenreste.

Macht ein Ansatz unter diesen Umständen überhaupt Sinn, oder sollte ich die Kästen bis zum Umfärben der Schnäbel abhängen?
Und was ist mit dem Weibchen, bei dem ich schon vor drei Tagen das nächste Ei gefühlt habe ...?

Ich danke für Antworten!

Futter: Exotenmischung mit Negersaat ..., täglich Vogelmiere aus Töpfen,
Sepia, Grit, Vitamine 1x wöchentl. mit Trinkwasser; Keimfutter und
frisch gehäutete Mehlwürmer seit heute. Temperatur 19-25°C
 
Hallo,

zunächst brauchst Du Geduld. In 6 Tagen kannst Du keine Wunder erwarten. Als nächstes lasse die Negersaat weg. Auf Mehlwürmer kannst Du auch verzichten. Und entferne die Henne. Sie leidet unter Legenot. Hier solltest Du sämtliche Zuchtversuche für mindestens 3 Monate einstellen. Und zum Schluß kann ich Dir nur Siggis Gesundheitscheck empfehlen, den Du unter Prachtfinken allgemein findest.

Gruß Jens
 
hallo, ich würde die Brut sofort abbrechen, wenn die Henne schwächelt. Außerdem würde ich mit ihr direkt zum vogelkundigen TA fahren, sonst haste bald keine Henne mehr.
Habe das selber erlebt, zum Glück hat die Henne überlebt durch ärztliche Hilfe.
Warum fütterst du noch Negersaat? lies mal Threads von Sigg, das kann Leberschäden verursachen.
Meine bekommen nur Körnermischung und wenn sie brüten sollen, Grünzeug und Hirsekolben, nicht einmal tierisches Eiweiss oder Vitamintropfen.
Ich habe gelernt, manchmal ist weniger mehr:zustimm:
Meine brüten in geschlossenen Exotennistkästen, Wellensittichkästen sind ihnen zu groß.
 
die zuchtversuche mit der kränkelnden henne wie von meinen vorrednern einstellen.
-- die muß erstmal auf die beine kommen --

meine goulds haben ohne diverse zusätze sehr viele jungen großgezogen.

keine vitamine, so gut wie kein grünzeugs

allerdings sehr viele eierschalen hab ich gegeben, die sie auch immer fleißig zerkleinert haben.
goulds mögen es auch viel lieber, wenn sie aufs nest steigen können, häng die mal in die voliere ( ist zumindest bei mir so ).
außerdem bau mal ein fast fertiges nest in den wellensittichkasten, hilft auch oftmals ( und viel kokosfasern anbieten).

die hennen genau beobachten, solange der schnabel nicht dunkel ist, werden die kaum zur brut schreiten.

1,5 jahre ist auch noch jung--zumindest für die henne (aber nicht zu jung), obwohl ich erst im 2 .jahr brüten lasse
 
Grundsätzlich sind gerade die Hennen die zur Brut angesetzt werden vorher genau auf ihren Gesundheitszustand zu untersuchen. Das betrifft alle Vögel inclusive PF. Nur so lassen sich Verluste wie durch Legenot verhindern. Im vorliegenden Fall hat der wenig dunkel gefärbte Schnabel der Henne absolut nicht mit Problemen bei der Eiablage zu tun, sondern nur der schlechte gesundheitliche Zustand!
 
Ich danke für die kompetenten und vor allem konkreten Hinweise!

Ich fasse zusammen: Gesundheitscheck (gut erkannt(!), bin heute das erste Mal im Forum), keine Negersaat (leider auch nach 1,5 Jahren keinen Händler in HH mit entsprechender Mischung gefunden), Mehlwürmer nicht nötig, stattdesser zusätzlich Eierschalen (innerhalb von 5 Tagen haben vor allem die beiden Weibchen eine kleine Sepiaschale zur Hälfte gefressen), zusätzlich kleinere Exotennistkästen, Voliere halbieren und das Paar mit dem betreffenden Weibchen aus der Zucht nehmen (kein Nistmaterial, keine Kästen) ...

... und das fehlende UV-Licht? Ich halte sie am Fenster sehr hell, aber ohne Chance auf UV - sind die Vögel dann nicht auf zusätzliche Vitamingaben (Vit. D) angewiesen?

Gruß und nochmals Dank!
 
... und da liest man überall von der Bedeutung des UV-Lichts gerade für die Gouldamadinen! Förderlich ist es sicherlich dennoch.

Reicht es denn, die Weibchen in die eine Hälfte der Voliere zu sperren und die Männchen in die andere (ohne Sichtkontakt) ... sie rufen sich doch wahrscheinlich unter größter Aufregung verzweifelt zu (und die Weibchen bilden vielleicht weiter Eier), angepaart sind sie ja. Jedenfalls kommunizieren die Partner intensiv.

Und, müssen nicht die gebildeten Eier auf jeden Fall gelegt werden ... und geht das nicht mit der Anwesenheit der Männchen jetzt rascher ? Also eine Trennung wenn die Eier gelegt sind ...

Zusatz: mittlerweile ist das erste Ei im Nest, das stetig wächst - lange Heuhalme werde bevorzugt. Der Haltung der Weibchen nach zu urteilen (und falls sie es überstehen) folgen heute Nacht ein zweites Ei und das erste Ei des zweiten Weibchens ...)? Wirklich, in diesem Zustand umgehend trennen ...

Gruß
 
Man liest viel, aber die Praxis sieht immer anders aus.
Was absolut erforderlich ist, sollte zur Verfügung gestellt werden.
Ein Nistkasten stimmuliert mehr als ein Männchen. Eizellen im Eileiter werden auch zum Ei und abgelegt
Was hat das Männchen mit der Eiablage zu tun?
Du wirst es sicher lernen, vielleicht aber auf die etwas unangenehme Art.
Das heißt dann immer Leichen und Geld.
PF-Zucht ist sicher kein "Buch mit sieben Siegeln", tatsächlich aber an gewisse Verhaltungsweisen und Regeln gebunden.
 
??? ... reicht es denn die Kästen zu entfernen (es sind die mit passender Größe; Holzstreifen über dem Einflug ermöglicht ein "auf dem Kasten sitzen") oder sollte ich auch die Geschlechter trennen - die Möglichkeit ist durch einen Mittelschieber gegeben?

Wie erwartet haben heute Nacht beide Weibchen ein Ei gelegt. Sie scheinen fit (Gefieder glatt, mobil, viel Stimmfühlungslaute), trinken viel, fressen gut, sind es aber nicht - in den Ruhephasen wird die Schwäche an ihrer Haltung deutlich!

Das eine Weibchen zeigt wenig Blut an der Kloake ... alles noch etwas geschwollen, spricht: Haut ist sichtbar!

(??? Darf ich an dieser Stelle fragen, wo es einen Händler mit Einzelsaaten im Hamburger oder Schlewig-Holsteiner Raum gibt?)
 
Wenn ich das so lese, nimmt die Verwirrung täglich zu!
Richtige Größe, Holzstreifen über dem Einflug, ermöglicht ein auf dem "Kasten sitzen"? Was sind denn das für Konstruktionen?
Da Nistkästen nun mal eckig sind, können die Tiere also auf einer Fäche von mindestens 12 x 20cm sitzen; auf dem Nistkasten!
Blut an der Kloake hört sich auch nicht gut an.
Scheint auch starker Federverlust im Afterbereich zu sein.
Wenn es kritisch wird, setze sie unter Rotlicht.
Alle große Futtermittelhandlungen verschicken Futter; Bird-Box, Hungenberg, Graf, etc..
 
??? ... in der geschilderten Situation nur die Kästen entfernen oder die Tiere nach Geschlechtern trennen? Ich erlaube mir noch einmal zu fragen.

Zum Verständnis meiner Nachfrage: Ich hätte die Kästen noch gar nicht angebracht (da keine ausreichend dunkle Schnabelfärbung, sprich: keine Brutbereitschaft der Weibchen), wenn nicht schon vor zwei Wochen intensiv gebalzt worden wäre, die beiden Paare in den Ecken des alten Kistenkäfigs (90x90x50) und zwischen den schwarzen Vogelmiere töpfen auf Nistplatzsuche gegangen wären und sich dort sogar gepaart (!) hätten. Eben auch ohne die schwarze Schnabelfärbung ... Dann kam das erste Windei, und ich sah Handlungsbedarf (schleunigst Zuchtvoliere plus Kästen). Insofern erscheint es mir sinnvoller die Tiere nach Gechlechtern zu trennen, oder nicht?

Meine Nistkästen sind von außen angebracht (s.o.), aber ich habe über den Einfluglöchern von innen (an die Seitenwände der Voliere) kleine Holzleisten montiert. Auf diesen landen die Goulamadinen üblicherweise und halten sich dort entspr. Literatur häufig auf, eben "auf ihren Kästen", vor allem die Männchen, die "ihre" Höhle so als besetzt anzeigen. Also keine Verwirrung ...

Rotlichlampe steht bereit und der Schieber auch ... danke bis dahin!
 
Nach Geschlechtern trennen ist immer gut.
Beim nächsten Mal schreiben, daß die NK außen angebracht sind; erspart Rückfragen.
 
Ich bin ausreichend informiert und danke allen erfahrenen Haltern für Ihre Hinweise! Das Thema kann aus meiner Sicht geschlossen werden.

Mein Fazit aus der Entwicklung: Von entscheidender Bedeutung für die Zucht "fast" aller Tiere (bei mir Fische, Amphibien, Kleinsäuger) ist neben einer guten Kondition - die aber schnell "verloren" sein kann - die zeitliche Taktung der gebotenen äußeren Bedíngungen. Wenn man mit ihr geht, also den Rhythmus gefunden hat, ist (wieder fast) jede Art (auch von Anfängern) zu ziehen. In meinem Fall habe ich falsch reagiert, weil ich die Tiere nach ihren verfrühten Brutabsichten nicht umgehend nach Geschlechtern in der neuen Voliere trennte und wartete ... ein vielleicht hilfreicher Hinweis meinerseits.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ruhephase zum Stabilisieren

Seit gut einer Woche sind die beiden Paare nach Geschlechtern getrennt (Schieber sind eine tolle Erfindung!) und die Weibchen voll und ganz stabilisiert. Eine Freude sie zu beobachten! Sie haben es gerade noch einmal geschafft und die Legenot überstanden. Erstaunlich, wie schnell sich so ein kleiner Organismus wieder erholen kann (und umgekehrt ...). Noch rufen sich die Paare regelmäßig - irgendwie herzzerreißend. ... Vor allem sind aber die bestellten Amadinenfuttermischungen (Ruhe und Zucht, sowie Mohair als Einzelsaat) angekommen. Nach 1,5 Jahren endlich Futter ohne Negersaat .... und es ging ganz leicht!

Wie soll es jetzt weitergehen ...? Soll ich die Vögel mit dem proteinreicheren Futter stärken und mit Keimfutter zur Brut in 2-3 Monaten animieren - der Schnabel wenigstens des einen Weibchens ist mittlerweile schon sehr dunkel - oder soll ich sie mit der Ruhemischung über einen längeren Zeitraum (z.B. 2 Monate) stabilisieren, um sie dann mit Keimfutter erneut zu stimulieren (ca. 1 Monat) ...

Grünfutter, sprich Vogelmiere in Töpfen, reiche ich immer; Eierschale, Sepia, Grit und Heilerde ebenfalls.
 
Geh auf "Nummer sicher" und warte 3 Monate, dann haben sich die Hennen wirklich stabilisiert.
Nun mein Spruch!
"Geduld ist die größte Tugend eines Züchters!"
Obwohl es manchmal unter den Nägeln "brennt"!
 
Das will ich tun, auch wenn es wirklich schwer fällt! Das bedeutet, in diesen drei Monaten die proteinärmere Ruhemischung als Hauptfutter....

Bei uns im Norden reift gerade das Gras - müssen die Gouldamadinen in ihrer verordneten Ruhephase also auf die Fülle der halbreifen Gräser verzichten, um nicht zu früh wieder in Brutlaune zu kommen ...??? Die Fragen hören nicht auf, ... hoffentlich nicht nur meinen 4 Vögeln zum Wohle!
 
Versuche sie auf Spitzsamen zu setzen. Ist meiner Meinung nach der bessere Samen und schlägt Hirse, zudem weniger Kohlenhydrathen.
Meine jungen Goulda. haben sehr gut durchgemausert, bei fast ausschließlicher Fütterung mit eben diesem Spitzsamen.
 
Das will ich tun, auch wenn es wirklich schwer fällt! Das bedeutet, in diesen drei Monaten die proteinärmere Ruhemischung als Hauptfutter....

Bei uns im Norden reift gerade das Gras - müssen die Gouldamadinen in ihrer verordneten Ruhephase also auf die Fülle der halbreifen Gräser verzichten, um nicht zu früh wieder in Brutlaune zu kommen ...??? Die Fragen hören nicht auf, ... hoffentlich nicht nur meinen 4 Vögeln zum Wohle!

ja, bedeutet Verzicht auf halbreife Gräser u.s.w. , die gehen sonst ab wie Schmidts Katze:D
Meine bekommen auch bis September nur Wasser und magere Körnermischung, manchmal ist eine Zwangspause zum Wohle der Tier nötig.
Habe schon überlegt, ob man die Gräser nicht einfrieren kann, geht mit halbreifer Hirse ja auch.
 
Thema: Zuchtansatz bei Gouldamadinen

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