Psittakose - Die Aussagen eines Freundes.

Diskutiere Psittakose - Die Aussagen eines Freundes. im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo. Ich selber habe mich schon sehr ausgiebig auch mit diesem Thema beschäftigt, jedoch habe ich gestern mit einem Freundes über dieses...
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Masterfloh

Guest
Hallo.

Ich selber habe mich schon sehr ausgiebig auch mit diesem Thema beschäftigt, jedoch habe ich gestern mit einem Freundes über dieses Thema diskutiert und musste ihm in einigen Punkten wiedersprechen. Deshalb poste ich hier um evtl. falsche Aussagen meinerseits zu vermeiden bzw. um diesen Thread ausdrucken zu könne um´s ihm zu zeigen:

Aussage 1)
Die Psittacose ist angeblich zuletzt vor 13 Jahren das letzte mal in Deutschland aufgetreten. Ich bin anderer Meinung, denn vor 5 Jahren hatte ich das Zeug auch mal im Bestand und hatte mit dem Amtstierarzt zu tun. Wer kann darüber Auskunft geben wieviele Fälle noch in unserer Zeit bekannt sind?

Aussage 2)
Den Papageien fehlt nichts, denn die werden von Haus aus gegen Psittakose geimpft...

Aussage 3)
Mit Psittakose im Bestand steckt sich im Schnitt nur 1 Mensch von 10.000 Personen damit an.


Ich poste hier deshalb, da ich gestern ziemlich übel mit Durchfall, Schwindel, Übelkeit, 38,7 Grad Fieber, Kopfschmerzen zu tun hatte, heute auch noch nicht fit bin und zur Zeit zwei kranke Nymphis im Bestand habe. Der eine hat Staphylo- und Enterokokken und der andere ein geschwollenes Auge. Nun habe ich auch in Betracht gezogen dass bei mir evtl. die Psittacose ist, aber wie es aussieht hat´s bei mir ´nur´ mit einem Sonnenstich zu tun. Das mit dem geschwollenen Auge hat mir zu denken gegeben, da dies auch ein Anzeichen dafür sein kann.

Soweit ich informiert bin weis ich daß diese Seuche beim Menschen bei rechtzeitigem Behandlungsbeginn mit Antibiotika behandelt werden kann, aber auch wenn man nicht behandelt tödlich endet. Wie schlimm stuft ihr die Krankheit ein oder nehmt ihr sowas auf die leichte Schulter?

Ich selber habe mein Bild von Psittacose, jedoch als kurze Zusammenfassung für meinen Kumpel der selber einen Ara hat wäre es nett kurz dazu zu schreiben wie häufig diese Seuche noch ist, wie schlimm oder harmlos das ganze ist, ob Papageien dafür von Haus aus geimpft sind usw, dann kann ich´s ihm ausdrucken und auch zeigen. Ich werd ihm auch mal das Kompendium der Ziervogelkrankheiten zeigen, doch da stehen solche Antworten wie auf meine obigen Fragen nicht drin.
 
Aussage 1)
Die Psittacose ist angeblich zuletzt vor 13 Jahren das letzte mal in Deutschland aufgetreten. Ich bin anderer Meinung, denn vor 5 Jahren hatte ich das Zeug auch mal im Bestand und hatte mit dem Amtstierarzt zu tun. Wer kann darüber Auskunft geben wieviele Fälle noch in unserer Zeit bekannt sind?
Wieviele kann ich dir nicht sagen, aber es sind immer wieder welche zu melden... nichts mit vor 5 Jahren das letzte Mal... Bei uns z.B. wurde vor 1,5 Jahren ein Vogelmarkt eingestellt wegen Psittacose Fälle....

Wobei auch nicht vergessen werden darf, das Ornithose das Gleiche ist und sehr weit verbreitet ist z.B. in Tauben und Spatzenbeständen.... diese sind oft Ansteckungsherd unserer Geier wenn sie z.B. in den Freivolieren sitzen und mit Kot wildlebender Tiere in Berührung kommen.
Laut Aussagen die ich mal zum Thema gelesen habe sind gerade bei diesen Wildvogelarten weit über 50% Träger und damit Überträger dieser Krankheit.

Aussage 2)
Den Papageien fehlt nichts, denn die werden von Haus aus gegen Psittakose geimpft...
Das ist vollkommener Quatsch.
Impfung kenne ich gegen einiges, aber ich kenne niemand der gegen Psittakose impft... Vogelgrippe, Paramyxo,... ja aber Psittacose nein.

Was aber sein kann, dass Papageien nicht auffällig sind, obwohl sie Krankheitsträger sind, .... es fehlt ihnen also rein vom anschauen her nichts.

Aussage 3)
Mit Psittakose im Bestand steckt sich im Schnitt nur 1 Mensch von 10.000 Personen damit an.

Dazu kann ich wieder keine Zahlen angeben, ist aber sicher so, dass Menschen ein verschieden gutes Imunsysthem haben, und wenn es da nicht stimmt sind Ansteckungen sicher öfter zu verzeichnen, wie auch alte Menschen oder Kleinkinder sicher schneller infiziert werden können.

Hoffe das konnte dir etwas helfen, ansonsten wünsche ich dir gute Besserung.

Vielleicht hilft dir aus das hier weiter:
Erscheinungsbild der Psittacose....
 
Aussage 1)
Die Psittacose ist angeblich zuletzt vor 13 Jahren das letzte mal in Deutschland aufgetreten. Ich bin anderer Meinung, denn vor 5 Jahren hatte ich das Zeug auch mal im Bestand und hatte mit dem Amtstierarzt zu tun. Wer kann darüber Auskunft geben wieviele Fälle noch in unserer Zeit bekannt sind?
Das ist völliger Unsinn, wir hatten hier im Saar- Pfalz- Raum noch vor zwei oder drei Jahren zwei Psittakosefälle bei Züchtern.

Aussage 2)
Den Papageien fehlt nichts, denn die werden von Haus aus gegen Psittakose geimpft...
Man kann nur gegen Viren impfen, nicht aber gegen Psittakoseerreger die ja nun mal so was wie Bakterien sind. Gegen Bakterien gibts keine Impfstoffe. Also ebenfalls eine völlig falsche Ansicht.

Aussage 3)
Mit Psittakose im Bestand steckt sich im Schnitt nur 1 Mensch von 10.000 Personen damit an.
Allzu ansteckend ist Psittakose nicht. Icj kenne zwar keine statistischen Zahlen, jedoch sind die Ansteckungsfälle relativ selten.
 
Hallo Masterfloh,

zu den ersten zwei Aussagen wurde ja schon einiges geschrieben. Zur letzten hab ich zwar auch keine Zahlen, weiß aber von mindestens einer wirklich sehr schweren Erkrankung bei einem Kleinkind. Der Vater (ein Bekannter von mir) hatte sich ein paar Nymphensittiche in eine Gartenvoliere gekauft, die dann recht schnell erkrankten - fast gleichzeitig sein kleiner Sohn ebenfalls. Letzterer musste intensivst (inkl. Klinikaufenthalt) behandelt werden... Er hat die Erkrankung zum Glück gut überstanden, weil er einen sehr guten Kinderarzt hatte, der relativ schnell die richtige Diagnose stellte.


Hallo Alfred,

es gibt auch gegen viele bakterielle Erkrankungen Impfstoffe, allerdings nicht gegen Psittacose.


MfG,
Steffi
 
Hallo,
Aussage 2)
Den Papageien fehlt nichts, denn die werden von Haus aus gegen Psittakose geimpft...

Seit wann werden Vögel denn geimpft? Das wäre mir neu. Impfungen bei Vögeln waren mir bislang nur im Rahmen der Vogelgrippe bekannt.
Ich bin sowieso der Meinung, dass die Informationen betreffend Psittacoseerregern weit auseinander gehen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man Clamydien gänzlich behandeln kann, während wonders geschrieben stand, dass die Erreger mit einer Behandlung lediglich im Zaum gehalten werden, nicht aber vollständig ''entfernt'' werden, sprich die Tiere wären dann zwar symptomlos, aber immernoch Ausscheider der Erreger.
 
Laut Aussage meines ATA ist Psittakose nach der Behandlung vollkommen geheilt. Wenn die Vögel immer noch Ausscheider wären, dann würde man sie doch gleich einschläfern, oder? Wäre ja auch eine ständige Gefährdung für den Halter....und darum geht es ja in der Psittakoseverordnung.

Wir hatten vor ca. 2 Jahren Psittakose. Ein Bekannter von mir hatte letztes Jahr 3-4 Fälle (weiss jetzt nicht mehr genau) von Psittakose (er bietet u.a. Urlaubsbetreuung für Vögel an und vorher müssen sie u.a. einen Psittakosetest machen).
 
Die Aussagen Deines Freundes finde ich regelrecht gefährlich.

Ich kenne bei mir im Kreis allein in den letzten 6 Monaten 5 Fälle von Psittakose. Laut meiner Tierärztin ist das nichtmal besonders viel. Besonders im Herbst tritt sie noch immer sehr häufig auf. Leider wird sie gerne totgeschwiegen - vor allem von Züchtern.

Eine Impfung gegen Psittakose gibt es nicht.
Die Krankheit wird mit AB behandelt und ist bei Mensch und Tier heilbar. Von den infizierten Menschen sterben in Deutschland "nur noch" 1 - 5%, dank der guten AB Therapie. Die Todesfälle sind meist alte Menschen oder Kinder. Ein gesunder, junger Mensch wird im Normalfall - und bei schneller Behandlung - nicht daran sterben.

Ich an Deiner Stelle würde mit den Symptomen mal zum Arzt gehen und Dein Blut auf Clamydien psittaci untersuchen lassen. Von den Vögeln würde ich eine Kotprobe vom TA ins Labor schicken lassen... es könnte Psittakose sein - muss natürlich aber nicht. Allerdings: lieber einen Test zu viel machen lassen. Wenn Psittakose verschleppt wird, kann es übel ausgehen.
 
Hühn hat recht, Psittakose ist heilbar.
Ansonsten würde eine Behandlung ja keinen Sinn machen und die Tiere müssten eingeschläfert werde.
Spricht die AB Therapie an, dann ist nach erfolgreicher Behandlung keine Erreger mehr im Vogel nachzuweisen. Er ist dann auch kein "Ausscheider" des Erregers mehr.
 
Hi!

Leider muss ich widersprechen. Auch nach der empfohlenen Anitbiotikatherapie Doxycyclin über 45 Tage (5 x im Abstand von 7 Tagen nd 2x im Abstand von 5 Tagen), bzw. beim Wellensittich über 30 Tage, ist eine vollständige Erregerelimination nicht zu erreichen.
Das hängt mit dem Entwicklungszyklus des Erregers Chlamydophila psittaci zusammen; die extrazellulär überlebensfähigen, infektiösen Stadien, die Elementarkörperchen, werden durch die Therapie erreicht. Die zunächst nicht infektiösen, intrazellulären Retikularkörperchen werden durch das Antibiotikum nicht erreicht, sie "schlummern" sozusagen im Vogel. Kommt es aus welchen Gründen auch immer zu einer Störung des Immunsystems des Tieres, können diese aktiviert werden und sich zu den dann infektiösen Elemtarteilchen umwandeln und der Vogel erkrankt.

Noch eine Anmerkung: Die Inkubationszeit kann sogar bis zu 100 Tage betragen.

Die ZAhle der Erkankungen bei Vogel und Mensch ist in den letzten 15 Jahren stabil gewesen, also ist keine Zunahme, aber auch keine Abnahme zu verzeichnen.

Gruß!
Lula
 
Hallo Lula,

das ist richtig: es ist möglich, dass die Erreger mit der ersten Therapie nicht eliminiert werden. dann wird eine zweite - stärkere - Therapie gemacht. werden dann bei den Tests noch immer Erreger nachgewiesen werden die Tiere meist eingeschläfert.
Solange Erreger nachgewiesen werden, wird der Bestand nicht vom ATA frei gegeben.
Wie gesagt... im zweifelsfalle wird eingeschläfert.
 
Ich kann mich ebenfalls nur den Vorrednern anschließen:

die Aussagen deines Freundes sind ziemlich weit hergeholt. Allein bei Nymphies habe ich seit Anfang des Jahres von ca. 5 Fällen etwas mitbekommen.

Und Impfstoffe gibt es natürlich NICHT! :~ Das wär ja auch zu schön.

Zu deinen Nymphies: wenn das Auge geschwollen ist, kann aber muss das nicht Psittakose sein. Ich würde es aber auf jeden Fall untersuchen lassen! Also ab zum vk TA! :+klugsche

Zu deinen Krankheitssymptomen: das hat auf keinen Fall etwas mit Psittakose zu tun, die Psittakose verläuft beim Menschen ähnlich wie eine schwere Grippe oder Lungenentzündung!
 
Thema: Psittakose - Die Aussagen eines Freundes.

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