Handaufzuchten bei Wellensittichen

Diskutiere Handaufzuchten bei Wellensittichen im Forum Wellensittich Allgemein im Bereich Wellensittiche - Huhu zusammen, ich möchte mit dieser Frage keine Diskussion vom Zaun brechen über das Pro und Contra von Handaufzuchten, davon gibt es...
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Phönix28

Guest
Huhu zusammen,

ich möchte mit dieser Frage keine Diskussion vom Zaun brechen über das Pro und Contra von Handaufzuchten, davon gibt es sicherlich schon unzählige.

Was mich mal interessieren würde ist, ob das Thema Handaufzucht bei Wellensittichen überhaupt vorkommt. Bei den größeren Sitticharten und Papageien ist es ja ziemlich "in Mode" gekommen. Bei Wellis hört man eigentlich sehr selten davon.

Hat jemand von euch Erfahrung mit einem handaufgezogenen Wellensittich gemacht, oder vielleicht einen solchen kleinen Spatz zu Hause ? Wie ist sein Verhalten im Vergleich zu den anderen Wellis ?

Da Wellensittiche mit ein wenig geduld meist "relativ leicht" zu zähmen sind, wüßte ich gerne ob da dann trotzdem noch ein "enormer" Unterschied zu erkennen ist.

Schöne Grüße
Phönix
 
Thema Handaufzucht

G'day Phönix 1
Zu dem Thema Handaufzucht bei Wellensittichen. Ich müsste in meiner langen züchten und halten von Wellensittichen so manchen Vogel der kurz vor dem Ausfliegen aus dem Nistkasten mit einer Spritze Zwangsernähren. Dies kann aber nicht jeder ? da muss man schon Erfahrung haben. Da ich im Krankenhaus arbeite,habe ich dies mit einer großen Katheterspritze und einer großen Blasenkanüle gemacht, so sind auch kleinere Körner durchgegangen mit Milupa Vollkornbrei. In den ersten 3 - 4 Wochen nach dem schlüpfen ist es sehr sehr schwierig ,die Jungen benötigen dann noch unbedingt die Kropfmilch der Mutter.Ich habe auch schon für Freunde die einen zahmen Wellensittich wollten , habe ich auch die letzte Woche Zwangsernährt. Aber ich sage hier auch , es ist nichts natürliches.Aber wer möchte schon einen Vogel sterben lassen , so kurz vor dem selbständig werden, oder !!!!!!!!!!!
 
Auch bei Welli gibt es kommerzielle Handaufzuchten - leider. :(

Nein, Erfahrungen habe ich damit selbst nicht gemacht, möchte es aber auch nicht machen, weil ich nicht den Sinn darin erkenne, warum ein Tier so sehr nach den Belieben des Menschen verdreht werden muss, nur um daraus Profit zu schlagen. :traurig:

Eine Handaufzucht als letzte Rettungsmaßnahme ist dagegen in meinen Augen etwas anderes.
 
Wenn die AV die Jv gefüttert haben und angeblich kurz vor dem Ausfliegen gerät der Jv plötzlich in Lebensgefahr, so ist das in meinen Augen mehr als fadenscheinig! So soll doch sicher irgend jemandem ein zahmes Spielzeug zu Vefügung gestellt werden. Es geht dabei immer zu 99,9999% um zahme Spielgefährten. Wurde ja auch schon zugegeben.
Alles jault auf, wenn es um kaum selbstständige Jv geht, die schon ohne überhaupt Sozialverhalten gelernt zu haben, veräußert werden, nur weil jemand ein Spielzeug braucht. Wie auch bei den Papageien, gäbe es keine Handaufzuchten, wenn diese Klientel der SPHBH den Markt eben nach diesen Babies nicht mit Anfragen überschwemmen würde!!
Und wieviele angebliche letzte Rettungsversuche durch Handaufzucht so die Absolution bekommen, male ich mir nicht mal in meinen kühnsten Täumen aus.
Gerade da wird gelogen, daß sich die Balken biegen!
 
Sigg, ich geb dir vollkommen recht.

"Fadenscheinige" Handaufzuchten als letzte Rettungsmaßnahmen, nur um die Handaufzucht zu rechtfertigen, sind in meinen Augen das selbe wie kommerzielle Handaufzuchten und genauso wenig vertretbar. Leute, die so etwas behaupten, nur um einen Grund für ihre Handaufzucht zu bekommen, handeln in meinen Augen aber auch betrügerisch. An so etwas hatte ich jetzt auch nicht gedacht.

Generell finde ich es aber in Ordnung, wenn ein Küken (oder welches Tier auch immer) per Hand aufgezogen wird, wenn es nicht von den Eltern ernährt wird / werden kann. Am Beispiel Knut: Hier gab es ja auch Aufschreie, weil der Kleine per Hand aufgezogen werden musste und nach Meinung einiger hätte er verhungern sollen, weil das natürlicher ist. Um das Tier zu retten, finde ich es aber in Ordnung.
 
Es kommt immer auf die Umstände an.
Jeden Vogel, es sind eh nur Promillezahlen, mit der Hand aufziehen zu wollen, wenn er oder die AV einen genetischen Defekt haben, halte ich ebenso für verantwortungslos, denn der zukünftige Besitzer wird dann Dauerkunde beim TA. Auch das kann nicht Sinn der Zucht sein.
In der Natur findet eine harte Ausllese statt, um eben diese Tiere an der späteren Fortpflanzung zu hindern.
 
Vielen Dank für eure Stellungsnahmen, auch wenn ich merke, dass ich meine Frage wohl doch falsch formuliert habe.

Denn es kam dabei nun nur wieder raus, dass HZ nicht sinnvoll ist, ganz nebenbei ich bin derselben Meinung und befürworte das nicht (es sei denn es ist wirklich nicht anders möglich). Sollte dieser Fall bei mir eintreten, würde ich dann zur HZ greifen.

Sigg du magst Recht damit haben, dass in der Natur eine harte Auslese stattfindet, dort ist es auch gut so. ABER die Zucht und Vermehrung in Gefangenschaft ist meiner Meinung nach nicht mit der in der freien Natur zu vergleichen und von daher bin ich auch der Meinung, dass wir als Verantwortlicher in einem Fall, wo die richtige Entwicklung der JV durch die Eltern nicht gewährleistet ist, durchaus eingreifen sollten. Aber das entscheidet natürlich auch jeder nach seiner Meinung und Empfinden.

Mir war bisher nur wirklich unbekannt, dass HZ sogar bei Wellensittichen fabriziert wird :-(
 
Doch, wir haben die Aufgabe nur gesunde und kräftige Tiere zu züchten.
Keine Krüppel, schwache oder degenerierte Vögel. Das ist Zucht. Alles andere sinnlose Vermehrung!
 
Das Problem mit Handaufzuchten allgemein ist, dass sie wenig Respekt vor dem Menschen haben. Sie sehen sich selbst meist auch als Mensch, nicht als Tier. Auch behandelt der Mensch sie anders als eine Tiermutter das tun würde, sie lernen nicht wo ihre Grenzen sind. Wenn sie erwachsen sind wird der Biss dann zu schmerzhaft und unangenehm. Oft kommt es dann zu Problemen in der Beziehung Mensch - Tier. Einem Tier kann man nicht mit Worten erklären was es falsch macht.
Ich gehe nun von reinen Handaufzuchten aus, die dannach also auch nicht in einen Schwarm/Herde kommen und dort aufwachsen.

Ich kenne auch jemanden der eine Handaufzucht hat weiss aber nun nicht genau wie sie an die Dame kam. Wenn du willst frag ich genauer nach. Die Wellensittichdame lebt in einem kleinen Schwarm und hat einen festen Partner (auch ein Wellensittich)

Nochmal genau zu deinen Fragen.

Sie haben weniger Scheu vor dem Menschen als andere und weniger Respekt.
Ja es ist ein Unterschied und man merkt es ihnen normal auch an. Es kann auch passieren das sie einfach nicht fähig sind eine Beziehung zu einem Partner ihrer Gattung aufzubauen.
Probleme gibt es ebenfalls oft bei der Zucht die Handaufzuchten wissen nicht wie sie ihre Küken ernähren können/müssen im schlimmsten Fall brüten sie nicht einmal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sicher sind die Vögel nicht in jedem Fall für die Zucht unbrauchbar, denn es kommt darauf an, wie schnell sie nach der Selbstständigkeit wieder mit den Artgenossen zusammen kommen, um arteigenes und soziales Verhalten zu lernen.
Zucht ist aber eigentlich nicht von Leuten, die diesen Babyhandel forcieren, angedacht. Es sollen ja Spielzeuge sein.
 
Handaufzucht richtig oder falsch ?

G'day Mates !
Ich wollte mich noch einmal zu Wort melden. Mit der Handaufzucht gibt es solche und auch solche.Man darf nicht alle über einen Kamm scheren. Ich kenne Leute, ich sage nicht Züchter. Die Eier sammeln von Papageien und Kakadus legen diese Eier in Brutmaschinen und verkaufen dann diese Vögel als sehr zahme Vögel und verdienen dann auch noch sehr viel Geld damit.Diese Vögel sind dann auch später zum züchten völlig ungeeignet.Ich möchte kurz von mir erzählen: 2 Junge Inkakadus sind ausgeflogen und wurden dann nicht mehr von den Eltern gefüttert , was soll man da machen?
sterben lassen ? es ist ja auch kein Vogel der nur ein paar € gekostet hat. Futterbrei vom Löffel wurde nicht gefressen, also musste ich diese beiden Inkas mit der Spritze füttern und konnte auch gleichzeitig Vitamine und Mineralien mit dazu geben. Die beiden Vögel sind wunderschöne Inkakadus geworden und ich denke ich habe das richtige getan, oder????
 
Wenn es der Wahrheit entspricht, ist ja nichts gagegen einzuwenden.
Aber bei WS, Nymphens. und anderen kann mann eben zu 99.999% davon ausgehen, das jemand handzahme Vögel verkaufen möchte!
 
Ganz so hoch würde ich das dann doch nicht ansetzen sigg. Das kommt doch etwas häufiger vor bei kleinen Zuchten. Man kann die Küken ja nicht jedem beliebigen Paar unterlegen es muss vom Alter her passen.


Wenn ihr einmal eine Zucht beobachtet habt seht ihr das schon im Kasten die größeren Küken die kleinen versuchen mitzufüttern sie sehen es und lernen es dort. Natürlich muss es nicht sein das eine Handaufzucht nicht zur Zucht geeignet ist. Bei einem Paar wäre mir persönlich das Risiko aber zu hoch ich würde immer sicherstellen das ich wenn ich mit so einer Henne züchte, die Küken notfalls unterlegen kann.
 
Ich setze es deshalb so hoch an, weil es meiner Erfahrung entspricht.
Ich habe 2x in meinem Leben Handaufzucht machen müssen und nur weil beide AV verunfallt waren. 1984 Erdbeben. In der Folgezeit hatte ich durchschnittlich 60-80 Zuchtpaare im Jahresschnitt.
Nun darf sich jemand mal ausrechnen, wieviel JV das pro Jahr waren.
Und es war nicht einmal eine Handaufzucht, geschweige denn Zufütterung erforderlich!
 
Hallo Phoenix,

ein ähnliches Thema hatte ich vor 2 Jahren auch mal gestartet, ohne dass es besonders ergiebig war.

Ich weiß, dass es Züchter gibt, die handaufgezogene Wellensittiche anbieten, entsprechende Webseiten sind im Internet zu finden. Aber so groß wie bei den Großpapageien ist das Angebot natürlich nicht, schließlich steht der Aufwand der HZ eines Wellensittichs in keinem Verhältnis zum erzielbaren Verkaufspreis.
 
Richtig sigg, du redes von Handaufzuchten bei großen Zuchten. Bei kleineren mit 6 Paaren oder nur einem Paar kommt so etwas aber häufiger vor als bei jemandem mit 60 oder mehr Zuchtpaaren. Weil die Möglichkeiten einfach begrenzter sind.
 
Du meinst die Möglichkeit des Umlegens!?
Der Start mit mehreren Zuchtpaaren zur gleichen Zeit, hat bei mir den Sinn, daß bei geringen Schlupfraten, sagen wir mal ein oder zwei JV, diese dann zu in etwa gleichaltigen Tieren eines anderen Zuchtpaares gelegt werden, um mit den AV noch eine Brut zu machen. Zumeist ist dann bei der 2. Brut das Gelege komplett befruchtet. Dabei geht es um die Effektivität. Zuchtpaare die versagen, werden nach dem 2. Fehlversuch aus der Zucht genommen. Ich möchte auch nur Vögel mit guten Eigenschaften weiter geben. Es muß ja nicht mit aller Gewalt jeder "Schwanz auf die Stange"!
 
@sigg: Ich kann Deine Argumentation gut verstehen und befürworte es auch, Handaufzuchten wo immer möglich zu vermeiden. Gerade in der gewerblichen Zucht wird es, wie Du selbst auch schreibst, schon wegen der Unwirtschaftlichkeit kaum vorkommen. Aber in einer Hobbyzucht (mit ZG, versteht sich) wird ein Züchter der Versuchung schneller erliegen.

Was ich aber durchaus befürworte ist, dem oder den Küken aus einem Schlupf zu helfen, wenn die Henne - aus welchem Grund auch immer - nicht mehr in der Lage ist, ein Tier oder alle Tiere zu versorgen. Dabei denke ich aus meinem (als reinem Halter) recht dürftigen Wissen heraus, dass dies auch nur dann wirklich sinnvoll möglich sein dürfte, wenn die Küken zumindest schon so weit sind, dass sie HA-Futter annehmen können und die Kropfmilch nicht mehr gebraucht wird.
 
Schreib nicht gewerbliche Zucht, sonst habe ich gleich Tränen in den Augen!
Mein Bestand variiert zwischen 200 und 400 Vögel und in jedem Jahr lege ich einige Tausend Euro oben drauf!!!!!!!
 
Thema: Handaufzuchten bei Wellensittichen

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