Megabakterien im Bestand?

Diskutiere Megabakterien im Bestand? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Ich bin neu hier und brauche einen Rat. Wir haben 3 Wellis, einer ist gestern an GLS (Diagnose durch Abstrich) gestorben. :traurig: Wir wussten...
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annamargareta

Guest
Ich bin neu hier und brauche einen Rat. Wir haben 3 Wellis, einer ist gestern an GLS (Diagnose durch Abstrich) gestorben. :traurig: Wir wussten bisher nicht daß wir Megas haben. Nun rät die Tierärztin alle anderen mit Ampho moronal zu behandeln. Sie sind alle gesund, alle relativ klein, wobei zwei etwas von Halbstandards haben (45 und 54 Gramm, der schwerere hat ein Lipom und ist eindeutig zu dick) Der dritte ist ein kleines zarte Hansi Bubi bei dem ich schon den Verdacht auf Megas früher hatte - damals 32g heute 35g.
Das nächste Problem ist, daß einer Partnerlos ist und die anderen ein eigeschworenes m/w Paar. Also möchte ich einen Vierten dazu nehmen.
Würdet Ihr mit Ampho behandeln? Gleich einen dazu nehmen und alle? Oder erst die drei und dann einen dazu? Ich bin auch skeptisch gegenüber dem Medikament und überlege mir nur (was ich eh mache) das Trinkwasser anzusäuern.
Ich bitte Euch um Rat!
Liebe Grüße Annamargareta
 
Hallo Annamargareta,

da ich auch einen Vogel mit "Megas" habe, habe ich mich viel mit dem Thema beschäftigt und dazu gelesen. Leider gehen die Meinungen auch unter wirklichen Experten deutlich auseinander, wenn es um die Frage geht, ob man einen Bestand "prophylaktisch" behandeln sollte, auch wenn "nur" bei einem Vogel Megas nachgewiesen wurden. Ich persönlich würde gesunde Vögel nicht behandeln und bin da auch ganz in Übereinstimmung mit meiner erfahrenen Vogeltierärztin. Da Amphomoronal nicht wasserlöslich ist (und eine Behandlung übers Trinkwasser sowieso problematisch wenn genaue Dosierungen wichtig sind) müsste jeder Vogel täglich eingefangen werden. Das ist Stress und Stress kann gerade bei eventuell vorhandenen Megas ein Krankheitsauslöser sein. Außerdem kann keine noch so lange Behandlung eine völlige Vernichtung aller eventuell vorhandenen Megas garantieren. Die Biester sitzen so tief in der Schleimhaut und den Drüsen des Drüsenmagens (vor allem dort), dass das Medikament sie nicht alle erreicht und man davon ausgehen muss, dass immer welche überleben und die Krankheit wieder ausbrechen kann.

Wenn bei einem Vogel tatsächlich Megas nachgewiesen wurden, ist Amphomoronal allerdings das einzige hier zugelassene Medikament mit halbwegs sicherer Wirksamkeit und der Behandlungsstress unvermeidbar.

Das Trinkwasser etwas anzusäuern (mit 1-2ml Apfelessig auf 100 ml Wasser beispielsweise) ist auf jeden Fall eine gute Idee, darin wenigstens sind sich die meisten Quellen einig. Ein Heilmittel ist das nicht, aber Megas mögen es nicht sauer, ein kleine zusätzliche Chance ist es also schon.

Sicher sind Megas grundsätzlich ansteckend, aber vor allem Jungvögel und immungeschwächte Vögel sind gefährdet. Vielleicht findest du ja für deinen Single einen Vermittlungsvogel der aus einem ebenfalls mit Megas betroffenen Schwarm kommt. Dann musst du dir keine Gedanken machen, dass du den Neuen mit einer möglichen Ansteckung gefährdest.

:0-
 
Liebe Elster,
danke für die Antwort, ich bin eben auch eher dagegen das Am. zu geben.
Hast du die restlichen Vögel ebenfalls testen lassen? Wie wahrscheinlich ist es daß die Anderen infiziert sind? Ich habe mal irgendwo gelesen daß ohnehin 80% der Vögel Megabakterien in sich tragen.
 
Ich habe aus den verschiedensten Gründen diverse Kotproben von meinen anderen drei Vögeln untersuchen lassen, bisher waren nie Megas zu finden und es gab auch keine typischen Symptome. Und die (sichere!) Diagnose für mein chronisch krankes Vögelchen habe ich vor zwei Jahren bekommen (Er hält sich übrigens trotz diverser Krankheitsschübe ganz wacker, wenn er auch klein und zart ist). Eine Garantie ist das natürlich nicht, Megas können auch lange in einem Vogel schlummern, ohne dass er krank wird und der Nachweis ist ja leider nicht immer leicht, da die Megas nicht kontinuierlich ausgeschieden werden. Die Schätzung mit den 80% kenne ich, halte ich für möglich, ist aber sicher nur Spekulation, genaue Zahlen und weiträumige Untersuchungen dazu kenne ich nicht.

Ich handhabe es so, dass ich meistens dass Trinkwasser ansäuere, immer mal Kuren mit Lactobazillen mache (BeneBac oder PT-12) zur Stützung des Immunsystems und wenn ein Vogel Krankheitssymptome zeigt, ab zum vk TA. Wie gesagt, bisher hatte nur der Eine wirklich mit Megas zu kämpfen, hat dann Ampho bekommen, was bisher glücklicherweise immer angeschlagen hat.

Viel Glück für deine Piepmätze!
 
Wenn bei einem Vogel tatsächlich Megas nachgewiesen wurden, ist Amphomoronal allerdings das einzige hier zugelassene Medikament mit halbwegs sicherer Wirksamkeit und der Behandlungsstress unvermeidbar.

Das Trinkwasser etwas anzusäuern (mit 1-2ml Apfelessig auf 100 ml Wasser beispielsweise) ist auf jeden Fall eine gute Idee, darin wenigstens sind sich die meisten Quellen einig. Ein Heilmittel ist das nicht, aber Megas mögen es nicht sauer, ein kleine zusätzliche Chance ist es also schon.

Sicher sind Megas grundsätzlich ansteckend, aber vor allem Jungvögel und immungeschwächte Vögel sind gefährdet. Vielleicht findest du ja für deinen Single einen Vermittlungsvogel der aus einem ebenfalls mit Megas betroffenen Schwarm kommt. Dann musst du dir keine Gedanken machen, dass du den Neuen mit einer möglichen Ansteckung gefährdest.

:0-

Hallo,

kann der Aussage von Elster nur zustimmen. Würde die Vögel nur behandeln, wenn Sympthome auftreten. Allerdings würde ich auch auf keinen Fall einen Jungvogel dabeisetzten, da diese ganz empfindlich sind und direkt daran sterben können, dies hat wenigsten mein TA damals gesagt, als bei uns der Verdacht auf Megas bestand.

Viele Grüße
Mutzie
 
Also ich habe Megas im Bestand und schon 2 Jungpipser problemlos zugesetzt - haben beide keine Megas (da ich Megas im Bestand habe, gibts alle halbe Jahr eine Kotprobenserie von jedem Vogi zur Untersuchung)!

Ansäuern des Wassers ist aber eine lebenslange Pflichtübung, da Megas eher Richtung Pilze gehen und die mögen Saures überhaupt nicht - im Gegentum, die können daran sogar eingehen! Damit hält man bei den schon infizierten Vogis die Megas in Schach und bei den Jungvogis können sie sich wegen dem zu sauren Millieu gar nicht erst ansiedeln.

Meine Geier mögen den Apfelessig gerne, so dass ich auch höher dosieren kann.
Besonders einer meiner Hähne (nachgewiesene Megas im Kot) ist total verrückt nach dem Apfelessigwasser. Der dreht morgens schier durch, wenn ich nicht als Erstes das Wasser frisch ansetze und reinhänge.
Sobald die Wasserampel hängt, gibts kein halten mehr, dann wird gesoffen, was das Zeug hält.
 
da Megas eher Richtung Pilze gehen und die mögen Saures überhaupt nicht - im Gegentum, die können daran sogar eingehen! Damit hält man bei den schon infizierten Vogis die Megas in Schach und bei den Jungvogis können sie sich wegen dem zu sauren Millieu gar nicht erst ansiedeln.

Megas sind Pilze. Und sie mögen es in der Tat nicht sauer. Das gilt für andere Pilze allerdings nicht, viele Schimmelpilze gedeihen sogar bevorzugt in leicht saurem Milieu.
Ganz ehrlich, Hellehavoc, wenn es so einfach wäre, Megas in Schach zu halten, was wäre das schön! Einfach ein bißchen Apfelessig ins Trinkwasser und alles ist gut. Leider ist es nicht so leicht. Angesäuertes Trinkwasser ist eine Hilfe und zusätzliche Chance, die man nutzen sollte, eine Garantie ist es mitnichten und eine Infizierung von Jungvögeln kann es mit Sicherheit nicht zuverlässig verhindern. Es ist schön, dass du so gute Erfahrungen gemacht hast über viele Monate und ich wünsche dir und deinen Vögeln von Herzen dass es so bleibt, aber das ist auch einfach Glück, grade was die Jungvögel angeht. Aber ich kenne einfach zu viele Fälle, wo die Vogelhalter auch alles richtig machen und trotzdem Megas ausbrechen bzw. nach Monaten "wiederkommen".
Ich will wirklich überhaupt keine Panik verbreiten, habe hier ja auch was die Behandlung angeht und grundsätzlich auch die Ansteckung, eher für Gelassenheit plädiert, aber ich fürchte, etwas ernster muss man das schon sehen. Die Krankheitsverläufe, die Empfindlichkeit der Bestände und einzelner Vögel ist sehr unterschiedlich und schwer vorhersagbar.
Ich habe einen kranken Vogel, der immer mal wieder "Schübe" hat (trotz Trinkwasseransäuerung und sonstiger Immunsystem stützenden Maßnahmen). Bisher hat sich keiner der anderen erkennbar angesteckt. Ich habe seit der Diagnose einen gesunden erwachsenen (!) Vogel aufgenommen und würde das auch wieder tun. Ich persönlich würde keinen Jungvogel aufnehmen, aber natürlich zieht jeder die Risikogrenze anders.
 
Megas sind Pilze.
Was ueberhaupt nicht zu 100% bewiesen ist!
Derzeit gilt immer noch, dass Megas sowohl pilzartige, als auch bakterielle Eigenschaften aufweisen.
Wenn es naemlich so einfach waere, dass es nur 'normale' Pilze sind, wuerde man sie auch zu 100% ausmerzen koennen.

Das gilt für andere Pilze allerdings nicht, viele Schimmelpilze gedeihen sogar bevorzugt in leicht saurem Milieu.
Das gilt sogar fuer die allermeisten Pilze.
Klar gibt es immer mal wieder Aussreisser von der Regel, aber im Allgemeinen reagieren Pilze nunmal 'ungemuetlich' auf Saeure.

Ganz ehrlich, Hellehavoc, wenn es so einfach wäre, Megas in Schach zu halten, was wäre das schön! Einfach ein bißchen Apfelessig ins Trinkwasser und alles ist gut. Leider ist es nicht so leicht. Angesäuertes Trinkwasser ist eine Hilfe und zusätzliche Chance, die man nutzen sollte, eine Garantie ist es mitnichten und eine Infizierung von Jungvögeln kann es mit Sicherheit nicht zuverlässig verhindern.
Aber genauso einfach ist es! Natuerlich spielen noch mehr Faktoren eine Rolle, naemlich dass man das Immunsystem des Vogels so gesund wie moeglich halten soll, was u.A. bedeutet, die Tiere keinem Stress auszusetzen.
Und eine Infizierung von Jungvoegeln be- und verhindert das schon, so lange die nicht von einem infizierten Vogel gefuettert werden!
Ob es naemlich ausser der Fuetterung noch andere Uebertragungswege gibt, ist nicht mal Ansatzweise gesichert.
Klar faseln viele was von Kot etc. bewiesen ist das aber nicht mal im Ansatz.

Es ist schön, dass du so gute Erfahrungen gemacht hast über viele Monate und ich wünsche dir und deinen Vögeln von Herzen dass es so bleibt, aber das ist auch einfach Glück, grade was die Jungvögel angeht.
Mit Glueck hat das nur wenig zu tun. Gerade und insbesondere mit den Jungvoegeln.
Ich kenne massig Faelle, wo die Halter das genauso machen und bisher war GLS da nie ein Thema.

Aber ich kenne einfach zu viele Fälle, wo die Vogelhalter auch alles richtig machen und trotzdem Megas ausbrechen bzw. nach Monaten "wiederkommen".
Imho fuer mich ein Zeichen, dass eben nicht alles 'richtig' gemacht wurde.
Will sagen, dass das Immunsystem der Voegel aus irgendeinem Grund so zumindest lange schlapp gemacht hat, bis die Megas wieder Oberwasser bekamen.
So lange das Immunsystem der Tiere einwandfrei tut, sind Megas ernsthaft kein Thema, damit wird der Vogel spielend fertig.
Dasi st jetzt keine Arroganz, sondern ebenfalls Erfahrungswert. Und selbstredend heisst das nicht, dass ich immer und ueberall alles zu 100% richtig mache. Ich habs lediglich bisher wohl ganz gut geschafft alles soweit richtig zu machen, dass das Immunsystem meiner Vogis auf Zack ist.


aber ich fürchte, etwas ernster muss man das schon sehen.
Ich sehe das verdammt ernst, denn ich habe zu oft schon den Kampf gegen die Megas verloren, weil ich eben nicht 'alles' richtig gemacht habe!
Selbst bei meiner kleinen Henne sah es Anfangs nicht gut aus aber nach 2 Wochen Behandlung fing sie an sich wohler zu fuehlen und 'mitzumachen'.
Meine Erfahrung isst, je frueher es entdeckt wird, desto hoeher die Chancen, dass die Tiere soweit gesunden, dass sie mit dem 'Restbestand' an Megas gut leben koennen.

Daher sage ich auch immer, sobald auch nur der leiseste Verdacht auf GLS besteht und sich das Tier noch offensichtlich gut fuehlt, Amppho geben (natuerlich in Absprache mit dem TA) - je eher man 'zuschlaegt' desto besser fuer den Vogi.

ch habe einen kranken Vogel, der immer mal wieder "Schübe" hat (trotz Trinkwasseransäuerung und sonstiger Immunsystem stützenden Maßnahmen).
Naja da hast Du offensichtlich noch nicht die 100% richtige Behandlung gefunden, denn das Immunsystem Deines Vogis scheint wohl nachhaltig schwer gestoert zu sein.
Eventuell mal mt dem TA oder besser noch nem ganzheitlichen Homoeopathen diskutieren wie schwach das Immunsystem ist und was man tun kann, um es wieder aufzubauen.
Kann natuerlich auch gut sein, dass Dein Vogi bereits oder von Anfang an nen chronischen Immunsystemschaden hat und immer damit kaempfen muss, dass er sich 'was faengt'.

Wie gesagt, ich will hier mit Sicherheit nichts verharmlosen, aber ich warne andererseits ganz entschieden vor Panik.
 
Naja da hast Du offensichtlich noch nicht die 100% richtige Behandlung gefunden, denn das Immunsystem Deines Vogis scheint wohl nachhaltig schwer gestoert zu sein.
Natürlich ist sein Immunsystem nachhaltig gestört! Und wenn du mir eine homöopathische oder sonstige Behandlung nennen kannst, die einen irreversibel geschädigten Drüsen- und Muskelmagen wieder heile macht und voll funktionsfähig - nur her damit! Dass würde Mios Immunsystem sicher helfen.;)

Ich will und werde nicht mit dir streiten, aber wenn du sagst: "Wenn man alles richtig macht dann ist es ganz einfach" dann finde ich, machst du es dir eben zu leicht. Aber vermutlich werden wir auch mit Argumenten da gar nicht weiterkommen, weil es vielmehr eine Sache der Interpretation ist.

Wie verhinderst du denn, dass die Jungvögel von "Mega-Vögeln" gefüttert werden? Stehst du 12 Stunden lang daneben und gehts eventuell dazwischen? Und wie verhinderst du, dass sie nicht doch mal etwas frischen Kot aufpicken, was gerade Jungvögel ab und zu tun.

Ganz ernsthaft und ohne Ironie gemeint: Wenn du aktuelle Quellen hast, die Megas nicht als Pilze beschreiben, würde mich das wirklich interessieren. In allen neueren Artikeln, die ich kenne, wird das nicht mehr bestritten. Aber Wissenschaft entwickelt sich ja immer weiter...
 
Auch ich habe mehrfach gelesen, es sei ungeklährt ob es sich bei den Mega"bakterien" um Pilze oder tatsächlich um Bakterien handelt. Ich selbst bin Wissenschaftlerin und habe die Erfahrung gemacht daß alle Kategorisierungen ein Hilfsmittel sind und nie ewig haltbar sind.
Danke für eure Antworten, ihr habt mich bestätigt keine Medikamente (A.m.)an meine gesunden Piper zu geben. Ich werde einen erwachsenen Vogel dazunehmen, und bei Verdacht eines Ausbruchs testen lassen und behandeln.
Die Sache mit dem frischen Thymian ist eine wunderbare Idee. Ab in den Bioladen und einen "Strauch" kaufen.;)
Grüss euch alle,
annamargareta
 
Auch ich habe mehrfach gelesen, es sei ungeklährt ob es sich bei den Mega"bakterien" um Pilze oder tatsächlich um Bakterien handelt. Ich selbst bin Wissenschaftlerin und habe die Erfahrung gemacht daß alle Kategorisierungen ein Hilfsmittel sind und nie ewig haltbar sind.
Ich will überhaupt nicht auf etwas beharren, was vielleicht umstritten ist, aber ich kenne unter den neueren Quellen nur solche, bei denen zumindest klar ist, dass es keine Bakterien, sondern Pilze sind. Wenn ihr aktuelle Artikel habt, die etwas anderes sagen, wäre ich daran sehr interessiert, weil ich gerne auf dem neuesten Stand bin.

:0- Alles Gute für die Vögelchen. :0-
 
Thema: Megabakterien im Bestand?

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