Ein trauriges Ende beim Freiflug

Diskutiere Ein trauriges Ende beim Freiflug im Forum Amazonen im Bereich Papageien - Hallo, leider ist Rico von seinem Freiflug am 16. Juli nicht zurückgekehrt. Alle Nachforschungen blieben Ergebnislos. Über die Risiken des...
Hallo Jan,
ich fühle mich außerstande, zu moralisieren.
Wir können Rico nicht fragen. Entscheidungen dieser Tragweite muß jeder Halter mit sich selbst ausmachen.
Tatsache ist, dass das Durchschnittsalter von Groß-Papageien in Menschenhand bei etwa 10 Jahren liegt. Dieser Umstand spricht im allgemeinen nicht für hervorragende Haltungsbedingungen. Die 20 Jahre Außenvoliere bei Amazonen müßten auch erstmal belegt werden. Kannst Du diese Erfahrungen vorweisen? Wenn ja, würden sie mich interessieren, denn ich betreibe auch Außenvolierenhaltung.
Grüße
 
ich persönlich, jan, glaube, dass man 20 jahre außenvoli ( es kommt sicher auch auf die größe an, ist aber keine freiheit ) nicht mit fast 4 jahren RICHTIGER freiheit - flugfreiheit - nicht aufwiegen lassen kann.
teorethisch müsste ich dann alle jungen meisen einfangen, denn ca. 80 % ( wie ich gelesen habe ) überleben in freiheit das 1. jahr nicht.
und die amas in freiheit werden auch ähnliche schicksale haben.
daher finde ich die damalige entscheidung von jürgen bewundernswert, die freiheit geniessen, so lange es geht. einmal geht es weniger lange, mal mehr. das ist schicksal.
ich glaube, rico hätte eingesperrt nicht so ein schönes leben gehabt.
um allem vorzubeugen: ich hätte nicht den mut, denke ich. ich hatte das mal mit einem welli.
 
Die 20 Jahre Außenvoliere bei Amazonen müßten auch erstmal belegt werden. Kannst Du diese Erfahrungen vorweisen?

Hallo, ich will auch nicht moralisieren und auch nicht verurteilen, aber es fällt mir schwer, dieses heikle Thema völlig unkommentiert zu lassen. Man kann Amazonen, die nicht in unsere deutsche Natur "gehören" auch schwerlich mit jungen Meisen vergleichen oder den Gefahren, denen Amazonen in ihrer Heimat ausgesetzt sind - wo sie aber auch unter dem Schutz des Schwarmes stehen. Man macht es sich hier etwas einfach mit dem Wort "Freiheit". Ein Paar Amazonen durch den deutschen Wald fliegen zu lassen ist nicht mit der heimischen Situation der Tiere vergleichbar.

Ich kenne diverse Vögel (Graue und Amazonen), die es in Wohnzimmerhaltung zumindest auf weit über 30 Jahre "geschafft" haben (darunter natürlich meist Wildfänge, das wahre Alter ist dann quas nach oben offen)
Ich habe zudem hier 2 Exemplare sitzen, die beide 15 sind. (womit sie schon 5 Jahre "drüber" wären...) 20 jahre in einer Außenvoliere scheinen mir deshalb nicht so abwegig.
 
Hallo Jan,
ich möchte voran stellen, daß ich nie zum Freiflug aufgefordert habe. Im Gegenteil auf meiner HP habe ich ausdrücklich davor gewarnt. http://www.papageien-freiflug.de/wueAllesbegann.htm

Bei allem Mitgefühl frage ich mich doch, wie man es hier mit der Verantwortung des Halters gegenüber dem Tier hält... lieber 3,5 jahre durch die Gegend fliegen als 20 in der Außenvoliere? Ist das ein fairer Preis für die "Freiheit"? Was würde Rico dazu "sagen"? Tja...

Mindestens seit ich das "Häufchen Unglück" Coco in mein Herz geschlossen habe, sage ich eindeutig "ja"!
Ich wäre auch lieber 3 Jahre glücklich auf Hawai (obwohl es nicht meine Heimat ist), als 100 Jahre in Deutschland lebenslänglich im Knast, mit anschließender Sicherheits-Verwahrung.

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich rede hier nicht von den Vögeln, die unter vernünftigen Bedingungen (keine Einzelhaltung und Freiflug im Zimmer oder Voliere) gehalten werden.

Rico ist in der Zeit, die er bei mir war, sichtlich aufgelebt und wer ihn in freier Natur erlebt hat, weiß das es die schönste Zeit in seinem Leben war.

Mich würde interessieren woher die Zahlen über die Lebenserwartung von Amazonen stammen. Ich bin bisher immer von über 50 Jahren ausgegangen.
 
Mich würde interessieren woher die Zahlen über die Lebenserwartung von Amazonen stammen. Ich bin bisher immer von über 50 Jahren ausgegangen.
Ich kenne, resp. kannte eine Venezuela-Ama, die 40 Jahre alt wurde. Rico starb eines natürlichen Todes. - Die Müller-Ama, die wurde auch über 25 Jahre.
Meine Blaustirn-Ama, ein WF, sie ist mind. 28 Jahre alt. Eine Gelbnacken-Ama, vermutlich WF, die ist 28 Jahre alt.

Das sind nun Zahlen von Amas, die ich selbst gesehen habe.

LG, Susanne

@Jürgen
Meintest Du das Alter in den tropischen Wälder oder in dieser Zivilisation?
 
Hallo,
es hat zwar nichts mit dem Thema zu tun, aber ein Durchschnittswert meint einen Mittelwert von-bis. Natürlich gibt es speziell WF, die 30-50 Jahre alt geworden sind, dagegen gibt es genügend Großpapageien, die in den ersten Jahren versterben. Es geht nicht darum, wie alt ein Großpapagei in Deutschland werden kann, sondern welches tatsächliche Alter im Mittel in Menschenhand erreicht wird.
Gerne würde ich hier Beispiele von z.B. Amazonen lesen, die ihr Leben in einer Aussenvoliere verbracht haben und 20 Jahre und älter geworden sind. Es würde mich interessieren, wie diese Vögel gesundheitlich zurecht waren. Vielleicht schreibt mal jemand seine Erfahrungen.
Grüße
 
Hallo

ist denn schon bewiesen das die Amazone tot ist?
Ich meine, nicht wieder gekommen heisst doch nicht
das sie tot ist.

Ein Urteil ob es nun richtig war den Amas Freiflug zu gönnen
erlaube ich mir nicht. Dazu reicht weder meine Erfahrung
noch kann ich mich in Amazonen hinein versetzen.

Gruß

Edith
 
Hallo,

der Tierschutz wird hier im Amaforum wohl gerade mit Füßen getreten oder neu definiert. Ich Blicke da noch nicht so richtig durch.
Warum öffnen wir dann nicht alle die Fenster und machen unsere Amas glücklich?
Oder füttern nur noch die leckeren Sachen die unsere Amas so gerne fressen? Ist ja wurscht wenn sie nach 2-5 Jahren an Organversagen krepieren, Hauptsache die sonst so langlebigen Tiere haben sich kurze Zeit wohl gefühlt.

Und wie Jürgen auf seiner Seite schreibt, dann kaufen wir uns alle Wildfänge, sind doch eh die besseren Tiere. Hat da jemand den Knall nicht gehört?
Ich habe meine gestörten Züchtertiere gerade freigelassen und mir schöne neue Wildfänge bei nem Impoteur bestellt.


Gruß Frank
 
Hallo Frank

Ich bin ganz klar gegen WF. Ich habe es selbst ein mal in Brasilien "miterlebt" und die Kartonschachtel gesehen. - Mein Fiepser würde nicht mehr leben, wenn der (vor sehr langer Zeit) auf die "normale" Weise ins Land verfrachtet worden wäre.

Mir scheint, dass wir vom Thema wegkommen. - Wenn eine Ama ausbüchst und selbst zurück kommt? - Wie viele Papageien-Halter gibt es, deren Liebling aus irgend einem Grund abhaute und nie mehr gesichtet wurde? Oft aus Fahrlässigkeit.
Jürgen hat sich für die Vorliebe von Rico entschieden.

Wollen wir nicht eher Menschen an den "Pranger" stellen, die ihre Tiere 20 Jahre in Käfigen von 40 x 40 cm das Leben fristeten. Ohne richtiges Licht, ohne frische Luft? Und dabei (fast) krepiert wären? - Oder 2 Aras in der Waschküche, gleich neben der Waschmaschine und dem Waschpulver? Im Keller? Ohne echtes Licht, ohne Frischluft?
 
Hi,

wollen wir nicht alle Unmöglichkeiten anprangern und zur Aufklärung beitragen?Oder das eine Unding mit einem Anderen aufwiegen?
Ein fauliger Apfel schmeckt nich wirklich besser als ne verfaulte Birne.

40x40cm-Käfige, schlechtes Futter, oder auf den Tag warten bis das Tier durch heimische Wildtiere umkommt ( was früher oder später immer passiert),
Wildfänge,........

An oberste Stelle sollte die Verantwortung gegebnüber dem Tier stehen, dessen körperliche und seelische Unversehrtheit.
Mit "wahrscheinlich lebt das Tier nicht lange, dafür hat Es aber schön gelebt..." kann ich mich nicht wirklich anfreunden. Werde ich auch nicht tun.
Artgerecht sieht anders aus.

Gruß Frank
 
Das Video mit Kiri im Regen spricht doch Bände!
Diese Lebensfreude............!

Wir selbst leben ständig in Gefahr, z.B. von einem Auto überfahren zu werden, von einem Verrückten am Bahnhof erstochen zu werden, auf einem Flug ins Ausland abzustürzen. Bleiben wir deswegen ein Leben lang daheim?
 
Ich finde, ihr habt eure verschiedenen Meinungen sehr gut dargelegt. Und ich denke, so solltet ihr es einfach stehen lassen, denn keiner von euch wird den anderen überzeugen können, anders zu denken. Dafür sind verschiedene Meinungen eben da. Ich kann übrigens beide gut verstehen und akzeptieren und mache weder dem einen noch dem anderen Vorwürfe, dass er so denkt. Ich finde es gut so!!:zustimm:
 
Mit "wahrscheinlich lebt das Tier nicht lange, dafür hat Es aber schön gelebt..." kann ich mich nicht wirklich anfreunden. Werde ich auch nicht tun.
Artgerecht sieht anders aus.

du brauchst dich damit auch gar nicht anfreunden.
Akzeptiere einfach das es auch andere Meinungen gibt.
 
Ich muss Freakle leider zustimmen - 2 Amazonen gehören nicht ungeschützt in die deutsche Natur. Da kann man die ganzen romantischen Ideen von "Freiheit" und "besserem Leben", die hier rumgeistern, nur schwerlich akzeptieren.
Artgerechte Haltung bedeutet auch, das Tier vor Gefahren zu schützen und ihm ein langes Leben in bestmöglicher Umgebung zu ermöglichen. Davon kann aber keine Rede sein, wenn man täglich den Tod des Tieres riskiert, indem man das Tier Gefahren aussetzt, denen es nichts entgegenzusetzen hat.

Wer hier aber als Argument bringt, dass der Mensch ja auch nicht "daheim" bliebe oder dass viele Tiere in winzigen Käfigen vegetieren, hat echt nicht kapiert, worum es geht.
 
Artgerecht (und auch "umweltgerecht"!) ist allein der Freiflug dort wo der Vogel ursprünglich heimisch ist!
 
...dass viele Tiere in winzigen Käfigen vegetieren, hat echt nicht kapiert, worum es geht.
Jan

Ich habe kapiert, worum es geht. - Ich wollte mal die "tiergerechte" Haltung ansprechen, von denen man meistens nix hört oder selbst sieht.

Moni hat es wirklich auf den Punkt gebracht.
 
In die ganze Diskussion um das Für und Wider des Freiflugs möchte ich nur darauf hinweisen, dass es im Rosensteinpark in oder bei Stuttgart freilebende Amazonen gibt und das seit langem. Zuerst war es einer dann ein Pärchen und jetzt sind es viele (ich müsste jetzt im Internet recherchieren, um die genaue Zahl nennen zu können - zwischen 30 - 50 lag sie vor zwei Jahren). Sie sind dort freiwillig, bewegen sich auch in der Stadt tagsüber und brüten auch in dieser Umgebung und Schlafen gehen die meisten von ihnen in den Rosensteinpark oder in den nahegelegenen Zoo von Stuttgart, ohne die Möglichkeit sich in ein sicheres Zuhause wie Rico und Kiri zurückziehen zu können.
Sie leben dort das ganze Jahr über - glücklich - so meine ich und keine von ihnen würde mit einer "Volierenamazone" freiwillig tauschen.
Ich finde es richtig, mutig und sehr selbstlos von SPREE PAPAGEIER, dass er seinen Amazonen einen "wirklichen" Freiflug ermöglicht.

Meine Hochachtung für ihn.
 
Hallo Jan,
Leider gleitet es vom ursprünglichen Thema ab, aber so möchte ich es nicht im Raum stehen lassen.
Und wie Jürgen auf seiner Seite schreibt, dann kaufen wir uns alle Wildfänge, sind doch eh die besseren Tiere. Hat da jemand den Knall nicht gehört?
Ich habe meine gestörten Züchtertiere gerade freigelassen und mir schöne neue Wildfänge bei nem Impoteur bestellt.
Es geht sicher um meine Ausführung:
Dass es sich um einen Wildfang handelte, war nach meinem damaligen Erkenntnisstand nicht von Bedeutung. Man kann ja in der Beziehung auch verschiedener Meinung sein. Auf jeden Fall sind diese Tiere besser als es uns einige Züchter glauben lassen wollen!

Dann mußt du die Seite schon richtig lesen. Kiri und Rico sind aus zweiter und dritter Hand gekauft worden und nicht vom Importeur. Was die Eingeborenen (meist aus sozialer Not) mit den Wildfängen treiben ist grausam, aber was Züchter mit der Handaufzucht treiben (meist aus Geldgier) ist keinen Deut besser und diese schreben dann darüber, wie minderwertig Wildfänge sind, um ihre besser verkaufen zu können. Nur davon war die Rede.
 
Noch etwas, was mich sehr beschäftigt Spree Papageier:

Ist Rico wirklich tot, gibt es Beweise dafür?
Vielleicht hat er sich nur verflogen, weil irritiert, gejagt, oder weil er Angst hatte. Vielleicht haben aber auch Leute diesen zahmen Papageien eingefangen.

Mein Dino (kein Freiflieger - die Selbstlosigkeit habe ich noch nicht erreicht) war 7 Wochen weg. Nach 5 Wochen wusste ich wo er war und 2 Wochen habe ich und gebraucht, ihn zu überzeugen mit nach Hause zu kommen. Am letzten "Freiflugtag" hatte ich seinen inzwischen angeschafften Partner (Abgabevogel) dabei - das hat der Entscheidung mit zu kommen, nachgeholfen.
Vielleicht findet Rico sich wieder. Ich habe damals alle bis in ca. 30 km Entfernung Tierheime und Tierauffangstationen informiert. Und von da kam auch dann der entscheidende Hinweis, wo er war.

Und alle, die ich angesprochen hatte, waren überzeugt, er sei tot -verhungert oder vom Greifvogel gefressen. Auch ich glaubte nicht mehr an seine Rückkehr. Aber ich und alle anderen wurden eines besseren belehrt.
 
Thema: Ein trauriges Ende beim Freiflug

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