Mauersegler-Aufzucht

Diskutiere Mauersegler-Aufzucht im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo, ich stöbere zur Zeit hier so ein wenig im Forum herum und bin auch auf die Beiträge zur Mauersegler-Aufzucht gestoßen, weil ich momentan...
apteryx

apteryx

ortstreu und flugunfähig
Beiträge
1.053
Hallo,

ich stöbere zur Zeit hier so ein wenig im Forum herum und bin auch auf die Beiträge zur Mauersegler-Aufzucht gestoßen, weil ich momentan mal wieder selber einen großziehe. Ich habe ihn seit 4 Wochen und nehme ihn ständig mit zur Arbeit und zurück, um seine stündlichen Fütterungsintervalle einhalten zu können. (Ist aber kein Problem, ich arbeite in der vogelkundlichen Abteilung/Bibliothek eines zool. Instituts...;) - hier treffe ich auf totales Verständnis und sitze außerdem an einer Informationsquelle ...)

Ich möchte zur Aufzucht von Mauerseglern mal etwas loswerden. Ich habe schon mehrere erfolgreich großgezogen, alle nach dem gleichen Rezept. Ich lese immer wieder, dass man Mauerseglern ausschließlich Heimchen geben soll, da sie reine Insektenfresser sind. Letzteres ist natürlich absolut richtig - aber die alleinige Heimchenaufzucht will mir aus folgenden Gründen gar nicht gefallen:

1. halte ich eine Aufzucht mit nur einer Sorte Futter für zu wenig abwechslungsreich - Mauersegler sind Insektenfresser - keine Heimchenfresser!
2. wäre es dafür ganz wesentlich, dass die Heimchen bei ihrer eigenen Aufzucht sehr gut ernährt wurden, mit einem äußerst vitamin- und mineralstoffreichen Insektenfutter. Sonst haben die nämlich Null Nährwert!! Ich habe schon mal junge Bartagamen (eine Echsenart) ausschließlich mit beim Händler gekauften Heimchen großgezogen, und auch ein junges Erdchamaeleon. Diese Echsen hatten hinterher alle Rachitis und Hautkrankheiten als Mangelerscheinungen.
Wenn man also die Heimchen nicht selber züchtet und weiß, womit sie ernährt wurden, halte ich von reiner Heimchenaufzucht gar nichts!!! Glaubt bloß nicht, dass die beim Händler hochwertig ernährt wurden!

Ich ziehe meine Mauersegler-Findlinge immer mit einer Mischung aus Tartar, Insektenfresser-Aufzuchtfutter (z.B. von Claus) und einer gefriergetrockneten Mischung aus Insekten, Ameiseneiern, Kleinmuscheln und Krebschen auf (Mischungsverhältnis Mengenanteile 1:2:2). Die gefriergetrocknete Mischung schreddere ich im Blitzhacker ein wenig, weil dicke Teile drunter sind. Aus allem, gut miteinander verknetet, forme ich kleine Klößchen, die ich portionsweise einfriere und täglich frisch auftaue. Davon frisst ein Mauersegler stündlich ein Klößchen - wenn er noch klein ist, ein erbsengroßes, wenn er schon älter ist, ruhig doppelte Erbsengröße.
Dazu müssen die Vögel recht oft trinken (wohl wegen der getrockneten Insektenanteile), da gebe ich die häufig empfohlene Traubenzuckerlösung.

Die Vögel sind putzmunter, wachsen gut und wie es sich gehört, haben ordentliche Verdauung - und fliegen ab wie der Blitz, wenn es soweit ist.

Ich bin der Meinung, dass eine solche Futtermischung eine ausgewogenere und kalkulierbarere Vitamin- und Mineralstoffmenge enthält als beim Händler massengezüchtete Heimchen. Das Aufzuchtfutter für Insektenfresser ist natürlich mit Aufbaustoffen angereichert, und die gefriergetrockneten Insekten enthalten Kalk und Chitinteile für Knochenaufbau und als Ballaststoffe.

Wie gesagt - beruht allein auf meinen persönlichen guten Erfahrungen mit meiner Mischung - und auf den schlechten Erfahrungen mit reiner Heimchenernährung bei Reptilien. Das (ja auch für Echsen geltende) Motto: Sind eben reine Insektenfresser, also kriegen sie auch nur eine Sorte Insekten - ist nicht unbedingt das Non plus Ultra!

Herzliche Grüße,
Stefanie
 
Hallo Stefanie,

es ist natürlich vollkommen richtig, daß jede Art einseitiger Fütterung zu Folgeschäden führt. Tartar wird von den Experten allerdings auch nicht empfohlen, höchstens als "Kittmasse", denn Mauersegler sind auch keine Rindfleisch-Fresser.
http://www.commonswift.org/[URL="ht...esult.php?keywords=Handaufzucht"]Handaufzucht.html[/url]
http://www.mauersegler.com/home.htm

Aus meiner Sicht gibt es keine Alternative zu frischen Insekten. Gut geklappt haben immer:
- kleine Heimchen oder Grillen und
- abgekochte Pinkies und
- Drohnenbrut und
- Fliegen und
- Wachsmotten- oder Rosenkäferlarven und
- Ameiseneier und
- Raupen oder Spinnen

Die Präferenzen sind dabei sehr individuell. In der Regel bekommt man einen Segler aber dazu, 3 oder 4 der oben genannten Sorten anzunehmen. Alles kann man problemlos über das Internet bestellen (außer Drohnenbrut direkt vom Imker) und sich solange behelfen. Welche Online-Händler ihre Insekten gut füttern und 100% Lebendfracht anliefern, ist ebenfalls bekannt.

Auch bei den Insektenfuttermischungen sollte man sich immer genau die Zusammensetzung anschauen, vor allem bei Claus, die Bäckereierzeugnisse enthalten. Nur Tartar und Trockenfutter wäre mir zu heikel.

Vitamine, Kalk, Medikamente, etc, kann man übrigens prima in die aufgetauten Heimchen spritzen.
 
Hallo apteryx,

Deine Erfahrungsberichte sind interessant zu lesen.
In der Aufzuchtsstation der Deutschen Gesellschaft für Mauersegler werden neben Heimchen (nicht aus dem Zoohandel, sondern vom Großhändler) Wachsmottenraupen zugefüttert und bei ganz schlimmen Fällen Drohnen. Zusätzlich wird Vitamin B Komplex alle 10 Tage gespritzt. Mineralien bekommen sie über Korvimin.

Von Tartar können wir nur strengstens abraten. Wir bekommen gut 50 fehlernährte Segler im Jahr, die mit Hackfleisch oder Tartar gefüttert wurden (allerdings meist zum Großteil), und die im besten Fall Gefiederschäden haben und im schlimmsten Fall in unseren Händen an Organversagen sterben. Tierisches Fleisch (wenn man mal Insekten außen vorlässt) ist absolut ungeeignet! Es belastet die inneren Organe enorm.
Das gilt vermutlich auch für Krebse, wobei mir ehrlich gesagt kein Fall bekannt ist, dass uns ein mit Meerestieren ernährter Segler gebracht wurde (ansonsten reicht die Palette von Fehlernährungen allerdings durch den gesamten Supermarkt :( )

Enthält Dein Aufzuchtsfutter Backerzeugnisse? Es gibt nämlich Aufzuchtsfutter für Insektenfresser, dass Brot enthält. Ich persönlich habe noch nie einen Vogel beim Bäcker einkaufen gesehen, daher ist mir schleierhaft, was Backerzeugnisse in so einer Mischung sollen (außer Kosten zu sparen). Brot ist so mit der gemeinste Segler-Killer, das vertragen sie gar nicht.

Generell reagieren wir von der Station ziemlich empfindlich auf Fehlernährung, da wir tagtäglich die vielen fehlernährten, kranken und oftmals dahin sichenden Vögel versorgen. Oft sehen sie für normale Menschen fit aus, sind aber im Vergleich zu einem gesunden Segler zerzaust und apartisch. Ich nehme an, Du hast wirklich Erfahrung, daher will ich Dir eine Fehleinschätzung gar nicht unterstellen, aber ob die Organe von Deinen Seglern nicht nach kurzer Freiheit den Geist aufgeben, kann natürlich keiner sagen.

Wenn irgend möglich, versuche zumindest den Tartar zu ersetzen.

Grüße, Cougar
 
Hallo,

ich weiß, diese ganzen Seiten und Einwände sind mir bekannt.

Ich nutze Tartar ja auch nur als "Kittmasse" - wenn ihr meine Mengenzusammensetzung anseht, ist es ein Fünftel. Natürlich ist Tartar absolut nicht als Alleinfutter geeignet - wäre sicher genauso fatal wie eingeweichte Brötchen. Aber davon rede ich ja nicht.
Es gibt meines Erachtens keinen Unterschied im Außenskelett eines Bachflohkrebses oder eines Insekts - sie haben halt Chitinpanzer und sind "innen" sehr proteinreich. Koch mal ne Drohnenmade - sieht aus und schmeckt wie 'ne Krabbe (hab' ich nicht probiert, hat mir ein Imker erzählt ;) ). Und die Kleinmuschelbestandteile - was anderes ist denn der wunderbare Grit, den man unbedingt wegen der Kalkzufuhr beifüttern soll?

Ich habe diese gefriergetrocknete Mischung genau darum dazugenommen, weil da keinerlei Backwerk oder pflanzliches Material druntergemischt ist - nur Arthropoden, dazu zählen sowohl Insekten wie auch Spinnen und Krebse.
Der artgerechte Chitinpanzer- und Eiweißanteil ist also bei meiner Mischung sehr hoch, der Tartar hält das Ganze nur zusammen - da kommt eine Aufzucht mit schlecht gefütterten Heimchen sicher nicht mit!
Natürlich kann man einen Segler mit hochwertigem Insektenfutter, wie Ihr es beschreibt, wunderbar großziehen. Das ist sicher das Beste, da würde ich gar nicht widersprechen!
Aber Ihr habt ja auch Ahnung, seid zum Teil Züchter, kennt Bezugsquellen etc.
Die Hilfe-Seiten sind jedoch für absolute Laien gemacht, die oft einen Spatz nicht von ner Taube unterscheiden können und noch nie was vom Unterschied zwischen Insekten- und Körnerfressern gehört haben. Meint Ihr, die fangen an, nach Bezugsquellen für hochwertige Insekten zu suchen? Nee, die kaufen die unterernährten Heimchen beim Fressnapf. Und da behaupte ich, ist meine Mischung hundertmal besser - weil auch für die normale Hausfrau einfach herzustellen.

Es werden immer Beoperlen empfohlen, die aufgeweicht drunterzumischen sind. Habt Ihr Euch mal die (im übrigen je nach Marke total unterschiedliche) Zusammensetzung von Beoperlen angesehen? Ich habe im internet keine gefunden, die nicht auch gemahlene Pflanzen- und Mehlanteile enthielt.
Das Aufzuchtfutter von Claus (enthält Mehl- und Backerzeugnisse) wird auf der Wildvogelaufzuchtseite sehr empfohlen - bei Frau Haupt auf der Mauerseglergesellschaftsseite wird davon abgeraten. Ja, was denn nun?
Auf der letzteren Seite findet man viele wertvolle Tips - aber auch einiges, wovon dringend abzuraten ist. Zwangsfüttern beispielsweise, wenn der Vogel nicht freiwillig Futter annimmt. Wisst Ihr, wieviel kaputte Schnäbel und Kiefer daraus resultieren?

Ich kann doch bei einem Mauersegler eine erfolgreiche Aufzucht nur danach beurteilen, ob ich einen gut befiederten, munteren Vogel mit einer gut entwickelten Brustmuskulatur, sobald die Zeit reif ist, fliegen lassen kann - und er fliegt!
Ich habe den, den ich dieses Jahr großgezogen habe, gerade eben abheben lassen - Mann, wie wunderbar, wenn Du siehst, dass der einzige Segler, der da oben noch seine rasanten Kreise zieht (alle anderen sind bei uns schon weg), der ist, den Du vier Wochen gepäppelt hast und der eben noch auf deiner Hand saß und vorher noch nie geflogen ist!

Woher weiß man, ob ein Jungsegler, der tot aufgefunden wurde, von einem Mensch mit falschem Futter handaufgezogen wurde??? Es ist doch vermessen, das zu behaupten. Auch von ihren Eltern aufgezogene Segler kommen beileibe nicht alle durch. Und ein von einem Laien falsch aufgezogener Segler ist sicher nicht beringt und so zu identifizieren!!!
(Wie viele tote Segler - beringt oder nicht - findet man denn überhaupt???)

Ich meine, man kann nicht mehr tun, als den Vogel möglichst artgerecht großzuziehen (an die Aufzucht durch seine Eltern reichst Du eh nie ran!!) und in die Lüfte zu entlassen. Und wenn das klappt und er rasant davonzieht ........... dann hast du nicht weniger getan als auch die Seglereltern. Die wissen auch nichts mehr von ihrem Nachwuchs, sobald er ausgeflogen ist.

Du gibst ihm halt eine Chance mit Deiner Aufzucht - tätest du es nicht, wäre er sowieso schon tot. Ein aus dem Nest gefallener Segler ist definitiv zum Tode verurteilt.
Und es ist ganz sicher nicht so, dass Du einen Segler nur mit Hackfleisch (oder welchem Murks auch immer) so großkriegst, dass er fliegen kann. Die Mangelerscheinungen hat er dann vorher schon - der fällt doch nicht erst nach dem Ausfliegen einfach vom Himmel, der schafft das Ausfliegen gar nicht!

Herzliche Grüße,
Stefanie
 
Hallo,

das Protein im ganzen Isekt kann ganz anders aufgeschlüsselt werden als das vom Insektentrockenfutter. Der trockene Chitinanteil ist auch nicht gut verdaulich. Beoperlen empfehle ich deshalb nicht, weil die meisten zu viel Wasser ziehen.

Der Unterschied vom Mauersegler zu anderen Insektenfresser ist, daß der ganze Aufwand ohne vollständige Flugfähigkeit umsonst war. Aber auch sonst mache ich bei der Fütterung keine Kompromisse mehr. Wer nicht artgerecht aufziehen kann, sollte lieber in den Transport zu einer geeigneten Station investieren. Bezugsquellen findest Du hier: http://www.wildvogelhilfe.org/vermischtes/links.html#futtertiere

Und es ist ganz sicher nicht so, dass Du einen Segler nur mit Hackfleisch (oder welchem Murks auch immer) so großkriegst, dass er fliegen kann.
Doch, das ist ja gerade das Problem. Die Rinderherz-Segler des NaBu fliegen alle aus, und das führt leider zu Lernresistenz. Wie Cougar schon schrieb, wirkt sich Rindfleisch überwiegend durch spätere Organschäden aus.
 
Der Unterschied vom Mauersegler zu anderen Insektenfresser ist, daß der ganze Aufwand ohne vollständige Flugfähigkeit umsonst war.

Ja, natürlich, sag ich ja auch. Aber meine zischen ja ab .......

Und ich finde nicht, dass man die Rinderherz-Fütterung und "meine" Mischung über einen Kamm scheren kann...... Das ist einfach nicht korrekt - eine Rinderherz-Fütterung fände ich genauso einseitig und verkehrt wie Du.
Wo aber nun wirklich konkret das Abzulehnende an meiner Mischung zu finden ist, wüsste ich schon gerne .... sie ist weder einseitig noch eine totale Fehlernährung. Ist halt Ersatz - ja, aber ich bezweifle, dass dieser so schlecht ist, wie all das wirklich falsche Futter, dessen schlimme Wirkungen ihr mir immer als Gegenargument vorhaltet.

Herzliche Grüße,
Stefanie
 
Tartar wurde ja schon erklärt:
Tierisches Fleisch (wenn man mal Insekten außen vorlässt) ist absolut ungeeignet! Es belastet die inneren Organe enorm.
Es ist einfach unnötige Schwerstarbeit vor allem für die Leber und sollte weggelassen werden. Es ging ja auch nicht um Deine Mischung, sondern darum, daß man Mauersegler auch mit Fleischfütterung durchaus zum Ausfliegen bekommt.

Mit reiner Insektentrockenmischungs-Fütterung habe ich auch bei anderen jungen Inskektenfressern keine guten Erfahrungen. Die werden mir dann oft zum Sterben gebracht, weil sie z. B. die harten Gammarus nicht vertragen haben. Welches Insektenfutter ohne Bäckereierzeugnisse nimmst Du denn zur Aufzucht (Claus kann es nicht sein; die stehen da überall mit d'rauf, auch bei dem insektenreichsten "Schwarz") ?

Was spricht denn gegen die Aufzucht mit frischen Insekten ? Sie kommt wenigstens der Fütterung durch Altvögel am nächsten, auch wenn man der ohnehin nicht gleichkommen kann.
 
Die Rinderherz-Segler des NaBu fliegen alle aus, und das führt leider zu Lernresistenz. Wie Cougar schon schrieb, wirkt sich Rindfleisch überwiegend durch spätere Organschäden aus.

Hab noch etwas vergessen: Was meinst Du mit Lernresistenz? Wo kann ich etwas darüber und über die Feststellung der späteren Organschäden nachlesen? Wie wurden die festgestellt, wenn die Segler doch alle ausgeflogen sind? Gibt es darüber veröffentlichte Untersuchungen? Würd' mich mal interessieren - wie gesagt, ich sitze an der Quelle - ruhig her mit den Zitaten! Wenn die Arbeiten in ornithologischen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, kann ich mir die bestimmt morgen schon raussuchen - wozu sitze ich schließlich in einer ornithologischen Fachbibliothek...;) ?
 
Mit Lernresistenz meinte ich nur, daß die NaBu-Leute bezüglich der Rinderherzfütterung leider unbelehrbar sind, weil ihre Segler ja ausfliegen.

Die Organschäden nach reiner Tartarfütterung findet man bei den Obduktionen. Habe bei der Vorgeschichte mit Todesfolge immer aufmachen lassen. Die Kontakte in den obigen Links, vor allem die Station von Christiane Hauot, dürfte aber dazu auch eigene und eventuell publizierte Untersuchungen haben.
 
..... weil sie z. B. die harten Gammarus nicht vertragen haben. Welches Insektenfutter ohne Bäckereierzeugnisse nimmst Du denn zur Aufzucht (Claus kann es nicht sein; die stehen da überall mit d'rauf, auch bei dem insektenreichsten "Schwarz") ?

Ja, die Gammarus sind hart, darum "schreddere" ich das Zeug ja auch kurz im Blitzhacker. Dann geht's.
Nee, sag ich ja - im Claus-Futter sind immer Bäckereierzeugnisse, darum hab ich ja noch zusätzlich einen großen Teil reine gefriergetrocknete Arthropoden und Ameiseneier hinzugegeben. Wie gesagt - Mischung 1:2:2 (1 Teil Tartar als "Klebmasse", 2 Teile Claus, 2 Teile geschredderte Arthropoden).
Mich wundert's ja eben, dass die Wildvogelhilfe das Claus Wildvogel-Aufzuchtfutter inkl. Bäckereierzeugnissen auch für Mauersegler empfiehlt - die Mauerseglergesellschaft es aber verdammt, dafür Beo-Perlen empfiehlt. Alleine füttern würde ich es auch niemals!

Ich bin keineswegs gegen eine Aufzucht mit hochwertigen Insekten. Natürlich nicht! Wer das ermöglichen kann, soll es unbedingt tun! Klar!
Aber so dezidiert wird das eben nie empfohlen. Es heißt immer "Heimchen sind das Beste" - ohne Hinweis darauf, dass auch Heimchen - allein durch ihre Fütterung - nicht gleich Heimchen sind. Und dass nur minderwertige Heimchen alleine ebenso schlecht sind wie jedes ungeeignete Alleinfutter. Die hochwertige! Mischung macht's doch - auch bei der Insektenfütterung!

Und ich meine eben, bevor eine Hausfrau aufgrund dieser Ratschläge nur schlechte Heimchen aus der Zoohandlung verfüttert (bei denen ich aufgrund meiner Erfahrungen Magelerscheinungen voraussage!), ist meine Mischung hochwertiger und auch hausfrauengeeignet.
Kein Laie, der per Zufall an einen Jungvogel gerät, besorgt sich die hochwertigen unterschiedlichen Insekten, die ihr (sehr richtig!) vorschlagt - der spritzt alternativ auch keine Vitamine!

Mir geht es hier einfach um eine Alternative zu minderwertigem Futter (inkl. schlechter Heimchen!) - und ich glaube einfach, dass meine Mischung eine Alternative ist - nicht mehr und nicht weniger!

Meine Zöglinge sind in gutem Zustand - das kann ich bestimmt beurteilen, ohne mir zuviel anmaßen zu wollen. Ich weiß, wann ein Vogel gut genährt und entwickelt ist, wie sein Allgemeinzustand ist, ob seine Verdauung stimmt - und auch sein Verhalten. Und wenn so ein munterer Segler dann abdüst - wo ist das Problem mit dem Alternativ-Futter?

Herzliche Grüße,
Stefanie
 
Die Organschäden nach reiner Tartarfütterung findet man bei den Obduktionen. Habe bei der Vorgeschichte mit Todesfolge immer aufmachen lassen.


Ja - genau das interessiert mich - woher kennst Du die Vorgeschichte der toten Vögel, die Du obduzieren lässt? Wenn die NABU-Vögel ausfliegen, sind sie ja erstmal weg ...... Woher weißt Du, ob ein Totfund einer von diesen ist?
Und ich fürchte, ich glaube nicht an relevante Mengen von Totfunden von Seglern (die dann auch noch den Weg zu Dir finden müssten) ........... Ich sitze seit 25 Jahren in der ornithologischen Sektion eines Naturkundemuseums. Uns bringen die Leute jede Woche tote Vögel, die sie gefunden haben - auch ganz ungewöhnliche Arten. Ich kann mich momentan an überhaupt keinen toten Segler erinnern, der uns in diesen Jahren gebracht wurde. Beringte schon gar nicht, die melden wir!
Verzeih mir: Ich bezweifle einfach, dass die Menge an Totfunden - die dann auch noch eine nachvollziehbare Vorgeschichte haben - groß genug ist, um signifikante Ergebnisse belegen zu können. Wenn es die aber doch gibt (ich kann mich ja durchaus irren!), würde ich darüber gerne nachlesen!

Herzliche Grüße,
Stefanie
 
Bei der Wildvogelhilfe finde ich nur, daß für Mauersegler Heimchen empfohlen werden und keinesfalls Claus -Insektenfutter. http://www.wildvogelhilfe.org/aufzucht/msaufzucht.html
Dabei setzt man vielleicht voraus, daß die Einführung zur Jungvogelaufzucht schon gelesen wurde, gerade die über Futterinsekten, und gute Bestelladressen findet man auch.

Da es bessere Möglichkeiten gibt, verstehe ich nicht, warum man als die schlechtere Alternative Mischungen mit Tartar und Bäckereierzeugnissen empfehlen sollte. Und es ist ebenso unrealistisch zu erwarten, daß sich jeder, der 'mal einen Vogel findet, eine Zerkleinerungsmaschine anschafft.

Hingegen ist es mittlerweile einfacher und nicht 'mal unbdingt teurer, sich Insekten ins Haus liefern zu lassen als nach Heimchen und Insektenmischungen herumzurennen, die viele kleinere Zoohandlungen auch nicht haben. Wie ich schon sagte, wer das nicht möchte, sollte das Geld doch lieber für den Transport an eine geeignete Stelle ausgeben.
 
Die obduzierten Segler sind keine Totfunde, sondern solche, die mir nach mehrwöchiger überwiegender Rindfleischfütterung (schlimmstenfalls auch Katzenfutter) auf Empfehlung irgend einer Tierarztpraxis gebracht wurden, weil die Leute schließlich merkten, daß es dem Vogel nicht gut geht. Bei denjenigen, die man aus diversen Gründen dann einschläfern mußte, ist immer die Leber auffällig gewesen, woraus zu schließen ist, daß sie draußen ohnehin nicht weit gekommen wären.

Für genauer dokumentierte Daten fragst Du aber wirklich besser hier, denn da hast Du auch Wiederfunde:
So soll an reine Insektenfresser kein Fleisch verfüttert werden. Bei der Umstellung auf die natürliche Nahrung (Insekten) fällt in der Regel das Großgefieder aus, wie bei Handaufzuchten nachgewiesen werden konnte.
http://www.commonswift.net/3123Matthes.html
 
Bei der Wildvogelhilfe finde ich nur, daß für Mauersegler Heimchen empfohlen werden und keinesfalls Claus -Insektenfutter. http://www.wildvogelhilfe.org/aufzucht/msaufzucht.html
Dabei setzt man vielleicht voraus, daß die Einführung zur Jungvogelaufzucht schon gelesen wurde, gerade die über Futterinsekten, und gute Bestelladressen findet man auch.

Da es bessere Möglichkeiten gibt, verstehe ich nicht, warum man als die schlechtere Alternative Mischungen mit Tartar und Bäckereierzeugnissen empfehlen sollte. Und es ist ebenso unrealistisch zu erwarten, daß sich jeder, der 'mal einen Vogel findet, eine Zerkleinerungsmaschine anschafft.


Claus-Futter auf Wildvogel-Hilfe: http://www.wildvogelhilfe.org/aufzucht/futter.html
Recht weit unten.

Och, ich weiß nicht - langsam empfinde ich das als böse Absicht, meine Mischung ständig als "Tartar mit Bäckereierzeugnissen" zitiert zu sehen. Dazu habe ich jetzt so oft was gesagt, dass klar sein sollte, dass sowohl der Tartar als auch die Bäckereierzeugnisse den minimalsten Teil ausmachen. Da soll ganz offensichtlich ein völlig falscher Eindruck enstehen. Das finde ich nicht mehr sachlich.

Ich bitte um Literatur über die Organschäden ... bisher kein Zitat. Und dabei geht es nicht mal um meine Mischung, sondern um Schäden durch alleiniges Verfüttern von Hackfleisch oder Herz. Ich würde dabei ohnehin nicht bestreiten, dass das absolut ungeeignet ist. Aber meine Mischung wird immer mit Hinweis auf diese ungeeigneten Alleinfutter abgelehnt. Und selbst deren - angeblich nachgewiesene und von mir gar nicht bezweifelte - Schädlichkeit kann mir nicht mit einem Literaturzitat belegt werden. Das ist keine schikanöse Forderung von mir - ich möchte das wirklich nachlesen!

Das ist einfach keine sachliche Diskussion. Das scheint mehr wie ein Glaubenskrieg. Ich würde mich ja wirklich überzeugen lassen - aber da kommen gar keine tatsächlich auf meine Mischung bezogenen Argumente! Da hat man das Gefühl, man ist jemandem persönlich zu nahe getreten. Dabei kritisier' ich doch um Himmels Willen Insektenfütterung gar nicht! Ich wüsste nur gern ganz konkret, warum meine Mischung schlecht ist (nicht, warum reines Hack oder reines Herz schlecht sind. Das weiß ich). Meine Vögel sind so gesund und munter wie Eure mit Insekten - und fliegen auf und davon. Da hätte ich einfach gerne alles, was mir beweist, dass sie höchstwahrscheinlich bald mit Organschäden vom Himmel fallen!

Ich möchte auch nicht meine Mischung anstatt Insektenfutter empfehlen. Aber wenn sie doch auch geeignet wäre, wäre es doch gut, eine einfache Alternative zu Insekten zu haben! Warum denn nicht, wenn es die Vögel genauso fit losfliegen lässt?

Und - Entschuldigung - einen Küchenmixer oder Blitzhacker muss kaum jemand extra anschaffen. Das zu behaupten, ist Polemik.
Im Übrigen wird auch auf den von dir empfohlenen Seiten geraten, eventuell einen Heimchenbrei im Mixer herzustellen - da bringst du aber den Einwand nicht, man würde sich wohl kaum extra einen Mixer anschaffen, um Heimchen zu Mus zu verwandeln.

Herzliche Grüße,
Stefanie
 
Die obduzierten Segler sind keine Totfunde, sondern solche, die mir nach mehrwöchiger überwiegender Rindfleischfütterung (schlimmstenfalls auch Katzenfutter) auf Empfehlung irgend einer Tierarztpraxis gebracht wurden, weil die Leute schließlich merkten, daß es dem Vogel nicht gut geht. Bei denjenigen, die man aus diversen Gründen dann einschläfern mußte, ist immer die Leber auffällig gewesen, woraus zu schließen ist, daß sie draußen ohnehin nicht weit gekommen wären.

Es sind aber eben nicht die, die der NABU fröhlich hat fliegen lassen? Sondern welche, die gar nicht zum Fliegen gekommen sind, weil es ihnen schlecht ging?

Ich wüsste aber gern, was mit den Seglern ist, die fröhlich davonfliegen. Die kein reines Hack oder Herz bekommen haben und gesund und munter aussahen, einen normalen Kot hatten und sich völlig normal entwickelt haben.
Da behauptest Du, die heimchengefütterten, die fröhlich wegfliegen, sind gesund und haben gute Chancen.
Aber die z.B. mit meiner Mischung gefütterten hätten sicher irgendwelche Leiden - obwohl sie genauso munter weggeflogen sind. Entschuldige bitte, dass ich das gern bewiesen hätte............. Da reicht es kaum, zu erklären, kranke Vögel, die nicht flugfähig waren und ganz falsch ernährt wurden, hätten Organschäden gehabt. Das kann man wohl kaum als Beweis heranziehen, das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.
 
Verstehe ich jetzt alles nicht. Deine Mischung habe ich nicht als "Tartar mit Bäckereierzeugnissen" beschrieben, sondern als eine, die beides enthält, was Du doch gar nicht bestreitest ? Warum willst Du unbedingt diese Beimengungen empfehlen, wenn Du doch selbst zugibst, daß sie für Mauersegler ungeeignet sind ?
Da reicht es kaum, zu erklären, kranke Vögel, die nicht flugfähig waren und ganz falsch ernährt wurden, hätten Organschäden gehabt. Das kann man wohl kaum als Beweis heranziehen, das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.
Nein, eben nicht ! Die Federn dieser Segler sahen völlig in Ordnung aus ! Zunächst kommen die nicht sichtbaren Stoffwechsel- und erst nach dem Ausflug die Gefiederschäden.

Wenn Du unbedingt Literatur möchtest, kannst Du die Broschüre "Mauersegler in Menschenhand" bestellen: http://www.mauersegler.com/info.htm
Im deutschsprachigen Raum wirst Du kein besseres Kompendium bezüglich Mauerseglern finden, denn dort liegen nicht abgeschriebe Literatur, sondern zahlreiche und langjährige eigene Erfahrungen zugrunde. Unter diesem Absatz kannst Du alles nachlesen:
Die Erfahrungen mit Mauerseglerpfleglingen in den letzten Jahren haben zu alarmierenden neuen Erkenntnissen geführt. Insbesondere Ernährungsfehler und ihre fatalen Folgen stehen hier an erster Stelle. Während Insekten fressende Singvögel (z.B. Schwalben, Rotschwänze, Rotkehlchen, Grasmücken, Schnäpper, Zaunkönige…) bei falscher Fütterung sehr rasch zu Grunde gehen, reagiert ein fehlernährter Mauersegler in der Regel mit zeitverzögerten, aber nicht minder folgenschweren Schäden.
Bei ihm scheint falsches Futter vorrangig zu Leberschäden und sekundär zu den vielfach beobachteten Gefiederdefekten zu führen. Defekte Schwungfedern jedoch sind für einen Dauerflieger das Todesurteil. Selbst auf nur kurzfristige, wenige Tage andauernde Fehlfütterung reagieren die meisten Jungsegler bereits mit Schwungfederausfall oder Schäden des Federkiels und der Federfahne.
http://www.commonswift.net/Tipps-fuer-Tieraerzte.html
Daraus schließe zumindest ich, daß mit einem Fünftel Tartar und zwei Fünftel Insektenfutter, das Bäckereierzeugnisse enthält (also mehr als die Hälfte unzureichendes Futter), die zunächst nicht sichtbaren Stoffwechselstörungen sowie späterer Gefiederschaden resultieren können. Und beim Mauersegler reicht u. U. eine einzige brüchige Langfeder, um nicht fit genug in der Luft zu sein. Warum also sollte man dieses Risiko eingehen ?

In Deinem Link der Wildvogelhilfe, rechts, weit unten, finde ich:
Handelt es sich um Alpensegler-, Mauersegler- oder Schwalbenküken, so sollte der Brei ausschließlich Insekten enthalten.
Wo steht da etwas von Claus für Mauersegler ? Finde ich wirklich nicht, sonst würde ich es dort monieren.

Und wie bei der Widlvogelhilfe findest Du auch bei der Deutschen Gesellschaft für Mauersegler:
In den Schnabel eines Mauerseglers gehört nur Insektennahrung!
Wenn Du nicht 'mal Christiane Haupt glauben willst, dann tu' den nächsten Mauerseglern den Gefallen und rufe sie einmal an. Mit Sicherheit sitzt sie auf noch viel mehr Daten, die nicht alle veröffentlicht sind.
 
Claus-Futter auf Wildvogel-Hilfe: http://www.wildvogelhilfe.org/aufzucht/futter.html
Recht weit unten.

Dem muß ich nun auch energisch widersprechen. Auf unserer Webseite wird zwar das Clausfutter aufgeführt, aber es wird nicht zur Aufzucht von Seglern empfohlen.
Bevor Du solche Unwahrheiten hier öffentlich verbreitest, solltest Du Dir bitte die Mühe machen, unsere Seiten genauer durchzulesen.

Danke,

Anke von der Wildvogelhilfe
 
Hallo, Anke,

o.k. - ist vielleicht ein wenig missverständlich auf Eurer Seite dargestellt - wird nämlich in der Beschreibung der Futtersorten als "Insektenfutter" bezeichnet - kommt aber in Eurer Liste "Welches Futter für welche Vögel" gar nicht vor und kann darum vom Leser sicher irrtümlicherweise mit unter die Rubrik "Frische Futtertiere-Insekten" gereiht werden. Wenn es nämlich in der Tabelle für keine einzige Vogelart empfohlen wird, ist seine Beschreibung oben doch recht sinnlos?! Für wen ist es denn "gut geeignet" - wie Ihr schreibt?

Vielleicht solltet Ihr es noch als Rubrik (z.B. "fertige Insektenfuttermischung") in Eurer Tabelle aufnehmen und angeben, für welche Vögel Euch das geeignet erscheint. Und dann eben nicht bei Mauerseglern angeben.

Herzliche Grüße,
Stefanie
 
Daraus schließe zumindest ich, daß mit einem Fünftel Tartar und zwei Fünftel Insektenfutter, das Bäckereierzeugnisse enthält (also mehr als die Hälfte unzureichendes Futter

Es macht keinesfalls die Hälfte aus. Meine Mischung sieht, wie gesagt, so aus:
Tartar-Claus-Futter-reine gefriergetrocknete Insekten im Verhältnis 1:2:2

Prozentual also 20 % Tartar, 40 Prozent Claus, 40 % reine getrocknete Arthropoden.
Ich habe nachgesehen: Im Claus-Futter sind 10 % Bäckereierzeugnisse, der Rest sind Insekten, Fette, Vitamine.

Darum sieht meine Mischung also so aus:

20 % Tartar
4 % Bäckereierzeugnisse
36 % restl. reines Insektenfutter Claus
40 % reine gefriergetrocknete Insekten

Was hältst Du von dieser empfohlenen Ersatzmischung:

10 g reines Insektenfutter
10 g Beoperlen, Perlen zunächst in Wasser einweichen und dann wiegen
10 g Tartar (evtl. aufgetaut) und nur die beste Qualität; alternativ: Magerquark
1 Msp Futterkalk, alternativ: Grit im Mörser zerstoßen, oder alle 2-3 Tage einige Gritkörnchen


Diese Mischung enthält 33 % Tartar, 33% reine Insekten, und 33% Beoperlen (die nach meinen Nachforschungen auch aus allerlei pflanzlichen und Mehlbestandteilen bestehen). Meines besteht aus 20 % Tartar und 76 % reinen Insekten! Dieses als Alternative empfohlene Futter halte ich für schlechter als meines: der Insektenanteil ist wesentlich geringer, der Tartaranteil höher!

Die Erfahrungen mit Mauerseglerpfleglingen in den letzten Jahren haben zu alarmierenden neuen Erkenntnissen geführt. Insbesondere Ernährungsfehler und ihre fatalen Folgen stehen hier an erster Stelle. Während Insekten fressende Singvögel (z.B. Schwalben, Rotschwänze, Rotkehlchen, Grasmücken, Schnäpper, Zaunkönige…) bei falscher Fütterung sehr rasch zu Grunde gehen, reagiert ein fehlernährter Mauersegler in der Regel mit zeitverzögerten, aber nicht minder folgenschweren Schäden.
Bei ihm scheint falsches Futter vorrangig zu Leberschäden und sekundär zu den vielfach beobachteten Gefiederdefekten zu führen. Defekte Schwungfedern jedoch sind für einen Dauerflieger das Todesurteil. Selbst auf nur kurzfristige, wenige Tage andauernde Fehlfütterung reagieren die meisten Jungsegler bereits mit Schwungfederausfall oder Schäden des Federkiels und der Federfahne

Du nennst mir immer nur populärwissenschaftliche Sekundärliteratur, wenn ich Dich um Arbeiten zu Fehlernährungen von Mauerseglern bitte. Die Originalarbeiten über die Untersuchungen selbst scheinst Du nicht gelesen zu haben, sonst könntest Du sie mir zitieren.

Niemand bezweifelt, dass Segler Schäden durch Fehlernährung bekommen - das passiert allen Lebewesen, ob Tier, ob Pflanze bei falscher Ernährung.
Aber ich hätte gern eine Untersuchung darüber, dass ein Aufzuchtfutter aus meinen Bestandteilen als Fehlernährung zu bezeichnen ist. Dass reiner Tartar oder reines Herz, Katzenfutter etc. etc. falsch sind, brauche ich nicht nachzulesen. Aber Du wirfst meine Mischung damit in einen Topf - und dafür hätte ich gerne Beweise. Logisch wäre das nämlich bei den Bestandteilen nicht!

Und, wie gesagt, meine Vögel sind gesund und munter. Wenn bei meinen Vögeln promovierte Ornithologen die Entwicklung beobachten und sagen, der Vogel sieht prima aus, der Gefiederzustand ist hervorragend - da kannst Du doch nicht kommen und behaupten, die fallen nach dem Ausfliegen mit Gefiederschäden vom Himmel! Aber Deine - anders und besser ernährten - täten das nicht! Woher weißt Du, dass Deine nicht vom Himmel fallen? Wo sind die Untersuchungen hierzu? Zeig mir Untersuchungen, in der eine Mischung mit meinen Bestandteilen als Fehlernährung bezeichnet und belegt wird - dann bin ich bereit, das zu akzeptieren. Aber einfach nur sagen - dein Futter ist schlecht, und die Vögel werden vom Himmel fallen, auch wenn du meinst, sie wären gesund - das kann ja jeder von jedem Futter behaupten!
 
Gute Aufzuchterfolge erzielt man auch mit einer der folgenden Futtermischungen, die jedoch auch viel mehr Arbeit bereitet:

a) Futtermischung 1:
100 g Grillen
50 g reines Insektenfutter
50 g Beoperlen (nach Einweichen und Quellen gewogen)
100 g Tartar
2 gestr. TL Futterkalk

b) Futtermischung 2:
2 EL Grillen oder Fliegen
4 EL reines Insektenfutter
1 hartgekochtes Eigelb
100 g Tartar
1 gestr. TL Futterkalk

c) Futtermischung 3:
100 g reines Insektenfutter
100 g Beoperlen (nach Einweichen und Quellen gewogen)
150 g Tartar
2 gestr. TL Futterkalk

Haupt, Christiane (2003): Aufzucht von Mauerseglern. – LUSCINIA 51: 55-85.

Dies nur als Antwort auf die ständige Behauptung, ein Futter, welches ein Fünftel Tartar enthielte, sei schon darum ungesund.
Hier ist in Futter a) ein Drittel Tartar, in Futter b) geschätzt die Hälfte Tartar, und in Futter c) 43 % Tartar.

Beoperlen haben je nach Marke unterschiedliche Zusammensetzungen, bestehen jedoch stets aus Pflanzenmaterial, Saaten und Beeren. Hier als Beispiel die Zusammensetzung von NutriBird Beoperlen:
Getreide, Saaten, Früchte (min 5%frisches Obst), pflanzliche Eiweißextrakte,Pflanzliche Nebenerzeugnisse, Zucker, Mineralstoffe, L-Lysin, Methionin, Extr.Yucca schidigera, Fructo-oligosaccharide, Vitamine, Spurenelemente.

Auch nicht unbedingt das, was einem als Aufzuchtfutter für reine Insektenfresser einfallen würde.
Und auch das ist in Futtermischung a) und b) zu Anteilen von 15 bis 29 % enthalten.

Und Du gehst hin und sagst, mein Futter mit 20 % Tartar und 4 % pflanzlichen Bestandteilen, aber 76 % reinen Insektenbestandteilen wäre ungeeignet und würde aufgrund dieser ersten beiden Bestandteile Mangelerscheinungen hervorrufen?
 
Thema: Mauersegler-Aufzucht

Ähnliche Themen

Zurück
Oben