Tierfreak
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Schweizer Stiftringe dürfen seit dem 01.01.2001 nicht mehr zu Beringung verwendet werden .Langer schrieb:Hier had der Gesetzgeber schon Spielraum geschaffen mit dem Schweizer Stiftring
Leider kann es bei allen Ringen, egal ob geschlossen oder offen zu Verletzungen durch Hängenbleiben usw. kommen, wenn das auch nicht ganz so oft vorkommt.Langer schrieb:Zur verletzungsgefahr habe ich noch nicx gehört.Wie stellt sich das dar. Wie sehen verletzungen mit solch einem Ring aus,oder generell durch Ringe.
Ich musste das auch schon selbst bei meinen Vögeln beim sogar geschlossenen Ring erleben.
Unser Mopamädel hatte sich einen dünnen festen Zeig zwischen Ring und Beichen verkeilt und hing kopfüber fest und kam nicht mehr los. Ich hab das zum Glück wohl recht schnell bemerkt und konnte sie befreien, aber das Beinchen war trotzdem schon etwas wundgescheuert, ist aber zum Glück schnell wieder abgeheilt, aber manchmal geht das leider auch nicht so glimpflich aus.
Die Züchterin vom unserem Woody hatte sogar mal ein Beinbruch durch Hängenbleiben am Gitter
zu verzeichnen :(.
Ich sag mal so, eine optimale Haltung brauchen alle Aufzuchtsformen, ganz egal, ob Handaufzucht oder Naturbrut .erithacus schrieb:Nach der von Dir angesprochenen "optimalen Naturaufzucht" bedarf es aber auch einer optimalen Haltung!
Wie meinst Du das mit allen Konsqenzen ?100% hört sich da wenig flexibel an .erithacus schrieb:Entweder steht man zu 100% zur Naturbrut mit allen Konsequenzen, ein oder gibt es hier nicht!
Man kann auch Naturbrut betreiben und wirklich nur in absoluten Notfällen eingreifen, so wie es Susanne ja auch bei den Aras beschrieben hat.
Das ist richtig. Nur leider reagieren gerade Handaufzuchten viel schneller mit Verhaltensaufälligkeiten, wenn die Aufzucht und weitere Haltung nicht optimal sind.Und da hast du Recht: Wichtig ist, wie die HZ oder THZ ihre Jungend verbringen - in Einzelhaltung, total auf den Menschen geprägt - oder schnellstmöglich mit Artgenossen zusammen!
Nicht umsonst gibt es viele Expertenmeinungen, die aus gutem Grund sehr kritisch der Handaufzucht entgegenstehen und sie ablehnen.
In Östereich ist Handaufzucht ohne triftigen Grund seit dem 17.12.2004 sogar ganz verboten worden.
Mal Hand aufs Herz, welcher Züchter läßt wirklich seine Jungvögel nach dem Flüggewerden noch in Gruppen mit Artgenossen mehrere Monate zur Festigung des Sozialverhaltens, wie es eigentlich richtig wäre ?
Sicher die wenigsten .
Dazu ein Zitat aus Stellungnahme der Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz:
Umgang mit den Vögeln sowie die Möglichkeit zu artgerechter Bewegung mit gleichaltrigen und möglichst auch älteren Artgenossen im Schwarm in Volieren nach dem Flüggewerden. In dieser Zeit müssen die Tiere auch Erfahrungen mit möglichst vielen Futtersorten sammeln können. Voraussetzung ist hier eine entsprechende Größe des Zuchtbestandes. Die Jungvögel müssen je nach Art ausreichend lange (z. B. Graupapagei mindestens 5 Wochen) bei den Elternvögeln verbleiben, bevor sie in die Handaufzucht überführt werden. Die Abgabe von Jungvögeln muss ebenfalls abhängig von der Art erfolgen. Das früheste Abgabealter liegt z.B. bei Graupapageien bei 6 Monaten, bei Kakadus bei 8 Monaten und bei Aras bei ca. 18 Monaten.
Klar, z.B. im Loro Parque wird das sicher der Fall sein, aber bei normalen Züchtern ist es doch so, das die Tiere direkt verkauft werden, sobald sie futterfest sind und dann auch noch oft in Einzelhaltung und genau da liegen die Probleme.
Wir hier wissen auch meist, dass Papageien nur paarweise gehalten werden sollen und das auch von Anfang an und das auch ausreichend große Volieren zur Haltung nötig sind usw...aber größtenteils schaut die Realität außerhalb des Forums doch anders aus, machen wir uns da nix vor.
Klar könne auch Naturbruten bei längerer Einzelhaltung Verhaltensprobleme zeigen, keine Frage, aber gerade Handaufzuchten reagieren bei Haltungsfehlern besonders sensibel.
Selbst wenn man eine junge Handaufzucht sofort wieder zu einem Artgenossen setzt, so kann es trotzdem Probleme mit der Fehlprägung geben, wie ich selbst mit unserem Woody erfahren durfte.
Er war die Klette pur und es war nicht einfach, ihn wieder halbwegs hinzubiegen.
Da wird vieles auch von den Züchtern schön geredet und nicht umsonst werden auch viele Handaufzuchten wieder abgegeben, weil sie doch nicht den Erwartungen und Versprechungen des absolut zahmen, lieben Schmusevogels entsprechen.
Ich würde aus heutiger Sicht keine Handaufzucht mehr kaufen, ganz ehrlich.
Auch deshalb, weil ich es nicht gut finde, dass der Mensch mit der Handaufzucht so massiv in das sensible Familienleben der Papageien eingreift.
Für die Jung-und Eltervögel ist die gewaltsame Trennung sicher nicht so einfach, wie das einem erscheinen mag.
Ich hab auch schon selbst im Gespräch mit Züchtern gehört, das vor allem die Henne getrauert und gesucht haben.
Irgendwie ist Handaufzucht überspitzt gesagt eine Vergewaltigung der Natur, die hauptsächlich im Interesse des Menschens durchgeführt wird.
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