Fragen eines Neulings..

Diskutiere Fragen eines Neulings.. im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo zusammen! Ich hätte mal ein paar Fragen an Euch bezüglich der Haltung von Graupapageien. Meine Freundin und ich überlegen, ob wir uns in...
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Kashrak

Guest
Hallo zusammen!
Ich hätte mal ein paar Fragen an Euch bezüglich der Haltung von Graupapageien.
Meine Freundin und ich überlegen, ob wir uns in naher Zukunft ein Graupapageienpärchen kaufen sollen. Sie ist schon sehr lange Papageien-Fan und hat mich nun irgendwie damit angesteckt! :D
Wir haben uns dann vor kurzem 2 Bücher über Papageien (speziell Graupapageien) zugelegt und auch im Internet gestöbert, um uns ausgiebig mit den nötigen Informationen zu überschütten. :) Nun bei der Suche bin ich dann hier auf das Forum gestoßen und habe mir dann auch einiges durchgelesen.
Etwas verwundert war ich dann über gehäuft auftretende Berichte über aggressive Graue, die sich auf eine Bezugsperson fixiert haben und alle anderen angreifen.
Nun zu meinen Fragen.
Ist es "normal", dass Graupapageien aggressiv oder auch sehr passiv gegenüber allen anderen "Schwarmmitgliedern" sind, die nicht der eigene Partner sind? Oder treten solche Probleme eher bei allein gehaltenen Grauen auf?
In den Büchern erweckte es den Eindruck, dass Graue, solange sie viele Bezugspersonen in ihrer Kindheit (also vor der Pubertät) haben, durch den Umgang mit unterschiedlichen Menschen eine gute Sozialisierungsphase durchleben und somit in der Pubertät nicht all zu "zickig" werden. Habe ich da etwas missverstanden, oder legen die jungen Grauen nur ein solches Verhalten an den Tag wenn sie vorher psychische "Schäden" erlitten haben, z.B. durch ein Gefühl von Vernachlässigung oder ähnlichem?
Ist solches Verhalten eher spezifisch für einzeln gehaltene Papageien, oder kann es ebenso bei Paarhaltungen auftreten?
Denn wenn einer der beiden Grauen meine Freundin oder mich attackieren würde, wäre es ja schade wenn man den "Übeltäter" immer einsperren müsste wenn man sich im Zimmer aufhalten will und man die kleinen nie in Ruhe beim herumfliegen und spielen beobachten kann oder sogar mitspielen könnte.
Ich würde mich über Antworten von Euch freuen! ;)
bai bai
 
Hi Kashrak,

welche Bücher hast du dir denn zugelegt? Leider gibt es da auch welche, die nicht wirklich hilfreich sind...
Was ist schon "normal" ;) Fakt ist, dass die Geier zum glücklich sein einen Partner brauchen. Entweder sie suchen sich mangels artgleicher Optionen einen Menschen und können dann auch wirklich alle anderen Zweibeiner vertreiben wollen (meist auch nicht von Anfang an sondern erst mit Eintritt der Geschlechtsreife) oder sie haben einen grauen Partner, sind friedlich oder "verteidigen" sich gegenseitig.
Paare sind aber weitaus seltener Problemvögel als Einzeltiere.

__________________

LG
Sven und http://www.ruegengeier.de/assets/images/Ani_1_ganz_klein.gif
 
Hallo Kashrak,

erst mal herzlich Willkommen hier im Forum :bier:.
Ich finde es übrigens toll, dass Ihr Euch schon im Vorfeld so viele Gedanken macht :prima:, wäre echt schön, wenn das alle tun würden.

Ist es "normal", dass Graupapageien aggressiv oder auch sehr passiv gegenüber allen anderen "Schwarmmitgliedern" sind, die nicht der eigene Partner sind? Oder treten solche Probleme eher bei allein gehaltenen Grauen auf?
Ich denke, dass hängt auch viel mit der Haltung an sich zusammen (Platzangebot) und ob die Tiere einzelnd oder paarweise gehalten werden. Da hat Sven schon recht :zwinker:.

Zuerst mal sollte man ehrlich erwähnen, dass viele Graupapageien halt auch recht gern ihr Revier abstecken (meist die eigene Voliere).
Dieses Revier sollte man ihnen auch zugestehen.
Wenn man z.B. merkt, dass ein Vogel dort abweisend reagiert oder agressiv reagieren, sollte man das möglichst akzeptieren und sich nur auf die nötigsten Arbeiten dort beschränken.

Dieses Verhalten ist halt auch von der Natur so vorgeben, einfach auch deshalb, weil Papageien in der Natur ihre Bruthöhle gegen Artgenosssen und andere Eindringlinge verteidigen müssen.
Viele verpaarte Papageien sehen das aber auch nicht so eng, kommt immer auf den Charakter des einzelenen Tieres an. Aber gerade bei geschlechtsreifen Papageien muss man vor allem zur Brutzeit immer mal damit rechnen, das sie dann evtl. etwas eigen werden.

Deshalb ist es auch gut, wenn man von vornherein eine große Voliere einplant, worin die Tiere genug Platz haben (mind. 1 x 2 m Grundfläche ).
Sollte ein Paar mal in Brutstimmung kommen und wirklich etwas grantig reagieren, kann man sie so evtl. für diese Zeit überwiegend darin belassen, bis der Bruttrieb wieder was abgeklungen ist ;).

Bei einem Einzelvogel kann man das natürlich nicht tun, da er dann von seinem Ersatzpartner Mensch isoliert wäre und es dadurch leicht zu Verhaltensstörungen kommen könnte (Rupfen, Schreien usw.).
Graupapageien sind halt Schwarmtiere, die nicht allein sein können.

Bei Einzelvögeln ist es halt oft so, dass sich nach einer gewissen Zeit gern eine Bezugsperson rausgesucht wird, die dann notgedrungen als Partnerersatzt herhalten muss.
Zwar ist es generell bei Papageien ganz günstig, wenn sich möglichst viele Personen um sie kümmern, damit sie anderen gegenüber offen bleiben, aber gerade Einzelvögel reagieren da oft doch sensibler und wählen sich über kurz oder lang doch eine Person aus, die bevorzugt wird.

Problem bei Einzelvögeln ist dann halt, dass diese Bezugsperson später nicht selten gegen andere Personen und Familienmitglieder verteidigt wird, was halt auch eine natürliche Verhaltensweise der Grauen ist, da sie neben ihrem Revier auch ihren Partner in der Natur gegen Artgenossen oder Angreifer verteidigen müssen.
So kommt es recht schnell zu Angriffen oder Bissen, weil der Vogel den oder die Nebenbuhler von "seinem" Menschen vertreiben möchte. Manchmal wird auch die Bezugsperson selbst abgestraft, wenn sie mit einem anderen Zweibeiner "fremdgeht".

Oft sind Einzelvögel auch gefrustet, weil sie merken, dass der Mensch als Partner nicht wirklich taugt.
Mit dem Mensch können Graue sich halt nicht richtig paaren, keine gemeinsame Runde durchs Zimmer fliegen oder ein gemeinsames Nickerchen auf einem Ast halten.
Ein Einzelvogel fühlt sich natürlich auch sehr schnell vernachlässigt, wenn Mensch mal nicht ganz so viel Zeit hat. Wer hat schon rund um die Uhr Zeit für einen Vogel? Wohl kaum einer ;).
Das alles kann schnell zu Frust führen, den dann die Bezugsperson nicht selten in Form von Bissen zu spüren bekommt oder es werden halt schnell mal Verhaltsstörungen dadurch heraufbeschwört.

Diese ganzen Probleme hat man mit glücklich verpaarten Tieren nicht, da sie ihren Partner ja rund um die Uhr bei sich haben. Aus diesen Gründen sollte man Papageien auch niemals allein halten.
Der Mensch ist für verpaarte Vögel eher nur ein zusätzliches Schwarmmitglied, der auch mal was Abwechslung bringen kann.

Ich selbst habe auch zwei Papageienpaare und bis jetzt gab es bei uns überhaupt keine Probleme, weder Fremden gegenüber noch gegen uns.

Ich kann Dir daher wirklich nur ans Herz legen, Euch möglichst gleich zwei gegengeschlechtliche Gräulinge anzuschaffen und ihnen eine möglichst große Voliere zu gönnen.
Das wird sich ganz schnell ausbezahlt machen :zwinker:.

Wenn Du sonst noch Fragen hast, einfach immer her damit :D.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ihr beiden!
Ich danke erstmal für Eure hilfreichen Antworten!! :)
Entschuldigt, dass ich mich erst jetzt zurück melde, ich war diese Woche auf einem Lehrgang und hatte somit nicht genügend Zeit. :(
Also eine Einzelhaltung kommt für uns in jedem Fall nicht in Frage(!!!), ich würde ja auch nicht gerne alleine NUR unter Papageien leben! =P
Die Bücher die wir uns gekauft haben sind beide von GU, ein allgemeines über Papageien und ein spezielles über Graupapageien. Meine Freundin war diese Woche jedoch noch in der Bücherei und hat sich dort auch nochmal gut eingedeckt. ;)
Was ich noch gerne fragen würde, ich glaube das Thema ist sehr umstritten, wie steht es um handaufgezogene Graupapageien oder Naturbruten? Sind zwei handaufgezogene Babies überhaupt in der Lage sich später richtig miteinander zu verständigen, denn es fehlt ihnen ja schon einiges an von den Eltern vermitteltem Wissen.
Man findet ja vorrangig Angebote von handaufgezogenen Graupapageien...
Könnte mir eventuell auch jemand Adressen von seriösen Züchtern in NRW geben, vielleicht habt Ihr ja sogar selbst dort Eure Papageien gefunden und könnt aus eigener Erfahrung sprechen?! :)
 
Hi Kashrak
Was ich noch gerne fragen würde, ich glaube das Thema ist sehr umstritten, wie steht es um handaufgezogene Graupapageien oder Naturbruten? Sind zwei handaufgezogene Babies überhaupt in der Lage sich später richtig miteinander zu verständigen, denn es fehlt ihnen ja schon einiges an von den Eltern vermitteltem Wissen.
ich denke, dass du dir deine Frage schon selber beantwortet hast ;)
Natürlich kann man nichts verallgemeinern und es hängt viel von der Art der HA ab, aber ene optimale Aufzucht bleibt natürlich die Elternaufzuch (NB).

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LG
Sven und http://www.ruegengeier.de/assets/images/Ani_1_ganz_klein.gif
 
Hallöchen,

Naturbruten haben wirklich ein besser ausgeprägtes Sozialverhalten ;).

Klar, erst mal muss man sie zwar zähmen, aber diese Mühe macht sich später meist schnell bezahlt.
Einer jungen Naturbrut wird mit der entsprechenden Geduld und Fingerspitzengefühl ebenfalls recht bald zahm und etwas günstiger sind sie meist auch noch.

Falls Du Dich doch für Handaufzuchten(HZ) entscheiden solltest, achte bitte darauf, dass die Vögel wirklich futterfest sind, also absolut keine Breimahlzeit mehr brauchen und ganz allein futtern können.

Sie sollten auch möglichst erst ab ca. der 6. Woche per Hand aufgezogen worden sein und dann im Geschwisterverband großgezogen worden sein, damit sie Artgenossen als ihre Art erkennen können und wenigstens in den ersten Lebenswochen ein wenig Sozialverhalten von den Eltern mitbekommen haben :zwinker:.

Gerade bei HZ ist es daher auch ganz besonders wichtig möglichst gleich zwei Tiere zeitgleich zu nehmen, damit die Fehlprägung auf den Menschen nicht allzu stark gefördert wird.
Am besten nimmt man sich blutsfremde Tiere und keine Geschwister :zwinker:.

Ganz gut ist da auch die Kombination einer Handaufzucht mit einer Naturbrut, da so beide Vogel voneinander lernen können.
Die Naturbrut(NB) kann der Handaufzucht(HZ) Nachhilfeuntericht in Sachen Sozialverhalten geben und die HZ kann einer jungen NB zeigen, dass man vorm Menschen eigentlich keine Angst haben muss, wodurch die NB meist wesentlich schneller zahm wird.

Ich selbst kenn jetzt persönlich keinen Züchter aus NRW.
Züchter findest Du aber z.B. auch in unsere Züchterdatenbank, auch in den Kleinanzeigen inserieren viele Züchter ;).
 
Hallo =)
Okay, dann können wir uns ja so langsam mal gezielt auf die Suche nach geeigneten Züchtern begeben. :)
Was ich jedoch vorher noch gerne wissen würde, wenn man sich nun wirklich zwei blutsfremde Papageien kauft, die dann wömoglich auch von zwei verschiedenen Züchtern kommen, erst recht wenn einer eine NB und der andere eine HZ wäre, kann man die beiden dann bedenkenlos zueinander setzen oder muss man sie erst aneinander gewöhnen? Ich könnte mir vorstellen, dass es bis zu einem bestimmten Alter noch recht problemlos verlaufen würde, wenn dem so ist, könntet Ihr mir eventuell sagen können ab welchem Alter es kritisch werden könnte?
Tut mir leid, dass ich so viele Fragen stelle! =P
Und nochmal danke für Eure wirklich sehr aufschlussreichen Antworten!!! :zustimm:
 
Tut mir leid, dass ich so viele Fragen stelle!
Uns nicht - lieber einmal zuviel gefragt, als hinterher ein vermeidbares Problem zu haben ;)
Ich könnte mir vorstellen, dass es bis zu einem bestimmten Alter noch recht problemlos verlaufen würde, wenn dem so ist, könntet Ihr mir eventuell sagen können ab welchem Alter es kritisch werden könnte?
Ja, je jünger, desto einfacher ist es meist.
Meine Coco, HA, war 8 Monate als Grisu, NB, mit 3 Monaten eingezogen ist. Obwohl Coco sich in den ersten 5 Monaten sehr an mich gehängt hat, hat sie sofort Grisu angenommen und sich merklich gefreut, dass sie nicht mehr allein ist. Verallgemeinern würde ich das nicht, aber könnte als Richtwerrt gelten ;)
Wie Manuela schon gesagt hat, ist es äußerst wichtig, dass die HA nicht zu früh und dann mit anderen Babys zusammen durchgeführt wird.

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LG
Sven und http://www.ruegengeier.de/assets/images/Ani_1_ganz_klein.gif
 
Hallo zusammen!
Nun ist es soweit. Wir haben neuen Familienzuwachs bekommen. Shynou (3,5 Monate alt) und Moki (7 Monate alt) heissen die beiden, und sie verstehen sich sehr gut. Shynou ist eine Handaufzucht, Moki eine Naturbrut. Ich hoffe stark, dass sich Shynou viel von Mokis Verhalten abgucken wird und dass wir sie gut sozialisieren können. Moki ist noch sehr scheu, wobei er durch unseren Umgang mit Shynou schon deutlich gelassener reagiert.
Wir waren jedoch etwas irritiert darüber, dass Shynou immer noch nach Futter bettelt, sie ist zwar in der Lage alleine zu essen, nur stoppt sie dies z.B. wenn man sich ihr beim essen nähert und fängt an zu betteln, ist das normal, wie sollen wir damit am besten umgehen?
Und was mich auch noch interessieren würde, ich habe jetzt schon öfters gelesen, dass sich viele die Kletteräste für ihre Grauen aus einem Wald besorgen. Von welchen Bäumen sollte man die Äste nehmen? Besteht nicht die Gefahr das sich irgendwelche Pilze oder Ungeziefer an den Ästen befinden? Vorallem gerade jetzt ist es draußen ja recht feucht.
Okay das wars erstmal von mir.
Gute Nacht! :)
 
Hallo erstmal und herzlichen Glückwunsch zu den neuen Familienmitgliedern.
Äste immer heiß abduschen,gründlich schrubben.Nehmen kann man Obstbäume,Haselnuß,Weide und Buche.Gibt noch ne Menge andere.Das sie noch nach Futter betteln ist normal,sind halt noch "Baby`s". Man kann ihnen ja einmal am Tag den Gefallen tun und etwas Aufzuchtsbrei über Plastiklöffel reichen.
Das wird sich aber auch legen und du merkst wenn sie daran kein Interesse mehr haben.

LG Gaby
 
Das ist ja klasse...

habe gerade alles von Euch gelesen und finde den Text von Manuela echt den absoluten Hammer, wie sie so alles beschreibt, denn im Forum unter...HABE ANGST VOR DEM GRAUEN MEINES FREUNDES habe ich auch geschrieben, denn er wird alleine gehalten.
Manuela.... wie ist es denn wenn man erst später verpaart??????
Bitte Info!!!
 
Manuela.... wie ist es denn wenn man erst später verpaart??????
Da ist es eigentlich ähnlich ;).
Wenn sich die Grauen anfreunden und mögen, lässt meist die Aggression gegenüber anderen Personen eher nach.In dem Fall haben die Vögel ja sich selbst und brauchen nicht um den Menschen "kämpfen".

Man kann halt zu einen Einzelvogel nur nicht ganz so einfach einen zweiten dazusetzen, aber wenn man einige Punkte beachtet, ist auch das auch nach vielen Jahren Einzelhaltung durchaus noch möglich, was sich auch hier im Forum immer wieder betätigt.

Klick bitte mal hier, da hab ich mal die wichtigsten Punkte dazu aufgezählt.
Vor allem das Verhalten der Bezugperson selbst ist da wirklich wichtig.
Je weniger sie sich zwischen die Vögel drängt und das einzelne Tier betüddelt, um so besser sind die Chancen, das sich die Tiere wirklich näherkommen :zwinker:.

Noch einfacher ist es natürlich, wenn man eine Stelle findet, wo sich der eigene Graue selbst einen Partner auswählen kann.
 
Thema: Fragen eines Neulings..

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