Protest gegen die Gänsejagd

Diskutiere Protest gegen die Gänsejagd im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - an alle Mitmenschen guten Willens! Es hat mit Spanien (www.gepec.org/barraca-i-filat ) wunderbar geklappt - Barracajagd in Katalonien ist...
Nur, um das Thema mal wieder auf seinen Ursprung zurück zu führen...Ich bin bei der Gänsejagd geteilter Meinung...wenn man schon Gänse bejagt, dann bitte nur Arten, die auch nicht zu den bedrohten Arten gehören.
Zudem bin ich der Meinung, dass die Gänse, wenn sie geschossen werden, dann auch nur kontrolliert, und wenn sie wirklich arg Schaden anrichten auf den betreffenden Flächen.

Zudem sollten die Tiere danach auch für den Verzehr und nicht für die Tonne gedacht sein.


Liebe Grüße, Jörg :)

Hallo Jörg,

ich selbst habe schon mehrfach auf Gänse gejagt und kann Dir versichern, dass die Bestände der jagdbaren Gänsearten keineswegs bedroht sind- jedenfalls nicht durch die 0,6% Anteil an der Population, die durch die Jagd umkommen.

Dort, wo die Schadensentwicklung durch die Wildgänse am heftigsten ist, nämlich in den Bundesländern Sachsen,Sachsen-Anhalt,Mecklenburg-Vorpommern sowie in Nordrhein-Westfalen, sind die Bestände in den letzten 20,25 Jahren kontinuierlich angestiegen - woher käme denn auch sonst das Thema "Fraßschäden"? Von einer Handvoll nordischer Durchzügler wohl kaum.


Kontrolliert geschossen werden sie heute schon- zumindest ist mir von "unkontrollierten" Abschüssen nichts bekannt.Da, wo ich zur Gänsejagd hingehe (Landreis Delitzsch, nordöstlich von Leipzig) wird das wie folgt gehandhabt:

10 bis 12 Jäger treffen sich noch bei Dunkelheit an einem Gewässer, welches ein Restloch aus einem ehemaligen Braunkohle-Tagebau ist. Drei bis vier große Vorstehhunde sind immer mit dabei.
Die Jäger beziehen getarnte Stände an der Seite des Gewässers, wo die Gänse bei Tagesanbruch ausfliegen werden.
Mit dem ersten Licht der Morgendämmerung kommen die ersten Gänse, die sogenannten Kundschafter. Diese läßt man unbehelligt fliegen. Wenn diese Kundschafter zurück aufs Wasser kommen, erheben sich Schwärme von Gänsen, immer so 20 bis 50 Exemplare, und fliegen aus zur Futtersuche.

Wenn das Wetter günstig ist, z.B. dichter Nebel, dann kommen die Gänse flach und tief genug. Wenn man erkennen kann, um welche Gänseart es sich handelt,z.B. an der Farbe des Gefieders und an der Farbe der Ruder (Füße), darf geschossen werden. Kann man die Ruder nicht erkennen, sind die Gänse zu hoch für einen Schrotschuß- und es darf eben nicht geschossen werden.

Wenn das Wetter ungünstig ist, z.B. klarer Himmel mit Sonnenschein, dann steigen die Gänse direkt über dem Gewässer auf - und wir Jäger können dann wieder nach Hause gehen, ohne Beute.

Die meisten Gänse fallen wie Steine vom Himmel, wenn sie getroffen sind. Manche fliegen noch ein Stück weiter und kommen dann runter- diese werden dann von den oben erwähnten Vorstehhunden gesucht und apportiert.

Wenn so etwa hundert Gänse erlegt sind, bricht der Jagdleiter die Jagd ab- mehr Gänse kann er nicht vermarkten, wozu also noch mehr schießen?
Der Zug der Gänse geht allerdings noch stundenlang weiter, bis in den späten Vormittag hinein. An dem erwähnten Gewässer sind es nach Schätzung der Einheimischen immer so um die 25 000 Gänse, die dort übernachten.

Neben den Bleß-,Saat- und Ringelgänsen ist ein immer grösser werdender Anteil an Kanadagänsen dabei; die übrigens dort, wo sie herkommen (Schweden) , keine Schonzeit mehr haben. Sie gelten als eingeschleppte, unerwünschte Art.

idS Daniel
 
Neben den Bleß-,Saat- und Ringelgänsen ist ein immer grösser werdender Anteil an Kanadagänsen dabei; die übrigens dort, wo sie herkommen (Schweden) , keine Schonzeit mehr haben. Sie gelten als eingeschleppte, unerwünschte Art.
idS Daniel

Hi, Daniel :)

Also, mit der kontrollierten Bejagung habe ich nach wie vor keine Probleme (siehe Vorposting) :)

Meines Erachtens kommen die Kanagänse aber nicht nur aus Schweden, sondern auch aus dem restlichen Europa...sie verbreiten sich ja auch bei uns und in sämtlichen Nachbarländern immer mehr:)



Die VERJAGUNG löst aber das Problem auch nicht...die Bestandszahlen steigen immer weiter an, und wenn die Tiere wirklich zum Problem werden, wechseln sie nur die Flächen und sorgen woanders für Fraßschäden...also ist das nur verschoben und nicht gelöst...bei unserer ausgeräumten und zugebauten Landschaft in den meisten Teilen der BRD müssen wir nun einmal gewisse Tierarten in den Beständen regulieren, niemand von uns möchte Wildschweine, Marderhunde, Füchse oder Waschbären im Garten haben (oder sie werden zugefüttert...super, nicht? :zustimm: ).

Also, ich sehe bei kontrollierten Bejagungen nicht das Problem!?


Liebe Grüße, Jörg .)
 
Wenn ich sehe wie viele Füchse hier den Fuchsbandwurm haben und wie viele Leute schon daran erkrankt sind wär ich nicht so begeistert ihn in meinem Garten zu haben :zwinker:
 
Hy!

Zu den vielen verschiedenen Faktoren, die das Fraßverhalten der Gänse maßgeblich beeinflussen, sollte man sich mal durch die unter Literatur verfügbaren Downloads auf dieser Seite (die auch auf der Petitionsseite verlinkt ist) stöbern: www.blessgans.de ...
Dort wird sehr eindrucksvoll unter anderem der Einfluß der stetig zunehmenden Windparks auf das Fraßverhalten und die Raumverteilung/nutzung der Gänse beleuchtet...

Allein mit Schießen ist es hier bei weitem nicht getan, denn ich finde, es hat nur derjenige das Recht, Gänse zu schießen, oder überhaupt Tiere zu töten, der auch genau über sie Bescheid weiß, die vielen Faktoren, die ihr Leben bestimmen, kennt, und nicht nur weiß "Aha, schwarze Streifen am Bauch, Blessgans, kann ich runterholen..."

Zudem sind auf der verlinkten Seite die Wanderrouten einiger Gänse zu sehen, welche besendert wurden... Wenn man mal sieht, was diese nicht mal 3 Kilo schweren Vögel jedes Jahr ZWEIMAL an Strecke zurück legen, und sich die Gefahren und Widernisse vorstellt, die auf dieser unglaublich weiten Reise lauern, ich weiß nicht, sollte man sie eigentlich mit ein bißchen anderen Augen sehen, als nur ein Stück Fleisch... Man sollte das ganze auch im Vergleich zu unseren Leistungen sehen: Ich persönlich empfinde Ehrfurcht vor dieser Leistung, denn einen Menschen, der durch eigene Körperkraft im Jahr bis zu 9000 Kilometer zurücklegt, den will ICH erstmal sehen...
Außerdem sind wir das einzige Land (nebst den Niederlanden), wo NICHT auf die Gänse gejagt wird...
Sowie sie im Frühjahr die polnische Grenze überfliegen, sind sie schießbar, und das bis zur Fortpflanzungsperiode hin (was ich eine reichliche Sauerei finde), währenddessen dann werden sie ebenfalls von Menschen gejagt, feiger- und bequemlicherweise auch noch während der Mauserzeit, zusätzlich zum Druck durch natürliche Prädatoren, und wenn sie dann Ende August abziehen, geht die Jagd munter weiter, bis sie die polnisch- deutsche Grenze wiederum überfliegen... Hier haben sie dann endlich mal knappe 4-5 Monate ihre Ruhe...

Gibt man die Jagd auf die Zug- Gänse frei, dann werden sie rund um das Jahr gejagt, quasi ohne die kleinste Schonzeit, und stehen dann damit auf der Stufe der verhassten Niederwild- Mörder Fuchs, Marderhund und Waschbär...
Sicher, es mögen "nur" Vögel sein, aber die EU produziert derartige Überschüsse, trotz Gänsebeweidung (komisch komisch...), und sie sind hier zu Gast, und sind multinational, verbinden also quasi die Länder, haben wir dann das Recht, sie einfach als Stück Fleisch zu sehen?
Zumal die Wildgänse, die man mal im Laden sieht, sowieso nicht "gehen", weil sie dunkelstopplig, klein und knochig sind... Real, Kaufland, eigentlich alle größeren Ladenketten haben Wildgänse aus dem Programm genommen, weil die nicht gingen... Bleibt also wahrscheinlich bloß, wie bei "Raub"wild, das Verbrennen... Und daß das ethisch verwerflich ist, sollte jedem denkenden und zu Vernunft begabten Menschen einleuchten...

Wie tief beeindruckt war ich, als ich die Wanderrouten 4 besenderter Ganter verfolgte, von ihren Überwinterungsgebieten aus in ihre arktischen (!) Brutgebiete und ihre Rückreisen über diese langen, langen Strecken... Alle 4 Ganter flogen jeweils über ein Gebiet, daß ich aus jahrelanger eigener Anschauung kenne/ kannte...
Wißt ihr, wie beeindruckend das ist, wenn man sieht, das so ein weit gereister, kleiner Vogel auf seiner urlangen Strecke GENAU über ein Gebiet flog, an/ in dem man selbst öfter ist/ war? Man also haargenau dieselbe Gegend gesehen hat und kennt, wie dieser Vogel, der auf seiner Reise noch so unglaublich viele anderen Gegenden sieht und kennt? Kann sich einer vorstellen, wie, ja, verbindend das ist?

Nun ja, jedenfalls kann man in den angesprochenen angebotenen Downloads auch wie gesagt etwas über den Einfluss von Windkraftanlagen auf die Gänse lesen (sollte man sich wirklich mal reinziehen, die Artikel), und ich finde es reichlich Scheiße, den Druck auf die verbliebenen Restflächen durch die Gänse damit zu bekämpfen, diese zuhauf abzuschießen...
Da die Windparks nicht weniger oder kleiner werden, eher im Gegentum, wird sich die Problematik mit überhohem Fraßdruck auf verbliebenen Restflächen noch verschärfen, und da kommt dann wieder der Deutsche, der ohne Feindbild keiner zu sein scheint, und will den Teufel mit dem Beelzebub austreiben, unter dem Deckmantel der sog. Notwendigkeit...

Wie gesagt, finde ich, daß nur derjenige das Recht zum Töten von Tieren hat, der über ihre Öko- und Biologie Bescheid weiß, ansonsten ist das für mich nur engstirnige Schießwütigkeit, und hat nix mehr mit Respekt vor dem Wild zu tun, wie ich auch diese "letzte Äsung" immer mehr als scheinheilig finde, oder die Trompeterei...
Wenn mans schießt, dann schießt mans, und veranstaltet nicht noch so nen Mummenschanz, aber das ist ein anderes Thema; Obwohl, einer geschossenen Gans wird sicher keiner nen Büschel Gras in den Schnabel stopfen, oder? Und ich meine, entweder macht man so nen Zurres richtig, und bei allem Wild, das man angeblich so respektiert, oder läßt es ganz bleiben, Punkt...
Einer Gans gebührt zudem aufgrund ihrer jährlichen Leistungen bei weitem mehr Respekt, als einem Reh oder einer Wildsau, die aus ihren paar Quadratkilometerchen niemals herauskommen...

Grüße, Andreas

PS: @ Njoerch: Gehört uns die Welt, rechtmäßig und nur uns allein? Hat jemand die Wildscheine, Füchse, Marderhunde gefragt/ oder fragt sie aktuell noch immer, ob die uns in ihren Revieren wollen?!?
Glaube eher nicht...
Das ist dasselbe Problem wie im Amiland, wo in bspw. Arizona die Siedliungen immer weiter in die Canyons und die Wüste ausgedehnt werden, und die Leute sich dann über die ganzen böööösen Klapperschlangen und Skorpione beklagen, die noch immer in IHREN Revieren leben wollen, wie können die sich bloß erdreisten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht der Jäger ist das übel in dem Fall,sondern unsere gewählten Volksvertreter.
Noch eine Bemerkung zu Windparks:Wenn auf Malta ein Jäger einen Adler schießt,ist das sofort eine Meldung wert,da muß man hin,da muß man protestieren.Wenn bei uns in Windräder in den letzten Jahren 25 Seeadler zerschrettert haben macht das nichts,oder wie Herr Trittin sagte:Die Bestände steigen.Holger
 
Moin,
du willst wirklich die Dose Vogeljagt auf Malta aufmachen?

Gruesse,
Detlev
 
Noch eine Bemerkung zu Windparks:Wenn auf Malta ein Jäger einen Adler schießt,ist das sofort eine Meldung wert,da muß man hin,da muß man protestieren.Wenn bei uns in Windräder in den letzten Jahren 25 Seeadler zerschrettert haben macht das nichts,oder wie Herr Trittin sagte:Die Bestände steigen.Holger
Aber Holger,

Windkraft ist doch ökologisch, und so natürlich, und hat so hervorragende Energiebilanzen. Wir sind es den Seeadlern einfach schuldig, sie vor der Kernkraft zu schützen. Da werden die paar Hiebsopfer doch noch drin sein ... :gimmefive

Davor kann man sich nun wirklich schützen. Waschen hilft...
Oh, ich weiß nicht recht, ob das wirklich hilft. Ich eß jedenfalls, was ich im Wald finde!

VG
Pere ;)
 
...und hat so hervorragende Energiebilanzen.
Auch der Ertrag von Geldanlagen in Windkraft, den manche Banken ihren Kunden angedreht haben, bestätigt Deine Ironie. Im Kleingedruckten stand natürlich nicht, daß die berechnete Dauer der Laufzeit garantiert wird.
Ich eß jedenfalls, was ich im Wald finde!
Dann beklag' Dich nachher nicht. Würdest Du aber auch nicht tun, wenn ich Dich richtig einschätze. Man muss auch im Lokal keine Blaubeeren essen, die man nicht selbst gewaschen hat.
 
Man muss auch im Lokal keine Blaubeeren essen, die man nicht selbst gewaschen hat.
Kennst Du Dich aus mit Echinococcus multilocularis? Bringt waschen tatsächlich den gewnschten Erfolg? Kriegt man die Eier damit weg?

Meines Wissens ist auch noch gar nicht sicher, daß man sich durch das Essen von Waldfrüchten überhaupt so einen ungebetenen Untermieter ins Haus holen kann. Oder täusch ich mich?

VG
Pere ;)
 
Also der Uebertragungsweg ist oft unbekannt. Da es sehr lange gehen kann bis sich die Symptome bemerkbar machen , weiss der Betroffene in den seltensten Fällen noch wie es abgelaufen sein könnte.
Hab hier auch mit Betroffenen gesprochen, die keine Ahnung haben wies passiert sein könnte.
Wirklich abtöten kann man die Eier bei Temperaturen von ca 60 Grad aufwärts und minus 80 Grad abwärts.
Die Eier sind sogar schwebfähig in der Luft. D.h. man kann sie sogar einatmen.
Merkwürdig ist, dass Leute die sehr viel mit Füchsen zu tun haben ( Gerbereien, Präparatoren etc.) nach Blutuntersuchungen hier, kein Problem damit haben. Andere Personen die dies nicht haben und auch nicht mehr Wildfrüchte verputzen als jeder andere auch, jedoch immer wieder betroffen sind.
Uebrigens sind auch Spontanheilungen bekannt. Der Körper scheint also manchmal auch Abwehrmechanismen zu haben.
Durfte zu diesem Thema an der Uni Zürich mal einen ausführlichen Vortrag besuchen.
Man weiss also eigentlich recht wenig.
Wenns einem erwischt hat man aber auf jeden Fall ein ernsthaftes Problem.
Sicher ist aber auch: Abwaschen bringt schon mal recht viel, ist aber keine Garantie!
Nachdem hier in der Region um 30% der Füchse sicheren Befall haben und ich jede Jahr dutzende in der Hand habe, Müsste ich eigentlich schon lange beroffen sein. Bis jetzt wars aber zum Glück negativ.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die VERJAGUNG löst aber das Problem auch nicht...
Sage ich doch. Und auch die Bejagung hat (prozentual; s.o.) keinerlei andere Wirkung.
Wenn so etwa hundert Gänse erlegt sind, bricht der Jagdleiter die Jagd ab- mehr Gänse kann er nicht vermarkten, wozu also noch mehr schießen?
Also spielt auch hier der Vertreibungseffekt für die Landwirtschaft bei der Entscheidung der geschossenen Menge keine Rolle.
10 bis 12 Jäger treffen sich noch bei Dunkelheit an einem Gewässer...
Mal abgesehen, dass dies von Zeitaufwand und Nutzen her ohnehin sehr ineffektiv ist und ohne anderweitige Motivation gar nicht durchführbar wäre.
Wie gesagt, finde ich, daß nur derjenige das Recht zum Töten von Tieren hat, der über ihre Öko- und Biologie Bescheid weiß, ansonsten ist das für mich nur engstirnige Schießwütigkeit, und hat nix mehr mit Respekt vor dem Wild zu tun, wie ich auch diese "letzte Äsung" immer mehr als scheinheilig finde, oder die Trompeterei...Wenn mans schießt, dann schießt mans, und veranstaltet nicht noch so nen Mummenschanz,…
Letzteres hatte ich auch schon irgendwo geschrieben; vielleicht versteht Pere es ja hier. In einem einzigen Punkt muss ich Kanadagans widersprechen: wer Ahnung von der Ökologie oder gar Biologie hat, ist nicht zwangsläufig der beste Schütze – und schiesst womöglich gerade wegen dieser Kenntnisse gar nicht.
Meines Wissens ist auch noch gar nicht sicher, daß man sich durch das Essen von Waldfrüchten überhaupt so einen ungebetenen Untermieter ins Haus holen kann.
Nein, aber gesichert ist, dass der Mensch die Eier abschlucken muss, um sich zu infizieren. Die sind zwar sehr widerstandsfähig, aber dennoch abwaschbar, daher sehe ich in erster Linie einen Hygienefaktor. Es stimmt, dass man keine Korrelation zum Verzehr von Waldfrüchten oder Pilzen, zur Hantierung mit Füchsen oder selbst Erkrankung nach Infektion findet, da viele Menschen Antikörper bilden. Hingegen sind unter den Betroffenen häufig Hundehalter. http://www.taufkirchen-mucl.de/wDe/..._listenelemente/2006_04_04_lh_m_beschluss.pdf
 
Hallo Almut!

... und schiesst womöglich gerade wegen dieser Kenntnisse gar nicht.

Eben diese Möglichkeit wollte ich mit meinen Worten zart andeuten, so zwischen den Zeilen...
Ich selbst hatte mal vorgehabt, mein Spinnenfutter selber zu züchten, und was mache ich stattdessen? Kaufe weiterhin Grillen und Heimchen, und beobachte mein eigentliches Spinnenfutter lieber, aufgrund des von Art zu Art doch sehr unterschiedlichen, interessanten Verhaltens... Da kann ich quasi gar nichts mehr verfüttern, weil das ganze Drumrum viel zu interessant ist.

Dito esse ich, seit ich 5 war, keine Gänse mehr, und lehne das auch weiterhin konsequent ab, auch wenn es Bekannte, die das noch nicht wußten, etwas verprellt haben mag ^^...

Grüße, Andreas
 
Wie gesagt, finde ich, daß nur derjenige das Recht zum Töten von Tieren hat, der über ihre Öko- und Biologie Bescheid weiß, ansonsten ist das für mich nur engstirnige Schießwütigkeit, und hat nix mehr mit Respekt vor dem Wild zu tun, wie ich auch diese "letzte Äsung" immer mehr als scheinheilig finde, oder die Trompeterei...
Wie definierst Du "Respekt" vor dem Wild??

Und mit Verlaub: Wenn vor mir der ersehnte Weihnachtshase wie auf dem Präsentierteller rumläuft, dann ist mir in dem Moment seine Öko- und Biologie Wurscht, dann will ich den Braten und dann schieß ich.

Viele Jäger machen ihre Aufgabe gut, obwohl sie keine Ahnung von der Öko- und Biologie des Wildes haben. Ich halte jemanden, der seine Abschüsse korrekt macht (und dafür braucht es so gut wie keine Wildbiologischen Kenntnisse) und das Wild sauber versorgt für einen weit legitimierteren "Töter" als jemand, der aufgrund pseudowissenschaftlicher Selbsterkenntnisse gegen die Öko- und Biologie des Wildes handelt. Letztere dürften in der Mehrzahl sein, weil sie sich aufgrund deplazierter Eitelkeiten besseren Wissens und neuen Erkenntnissen verschließen.

Über den letzten Bissen kann man streiten. Die "Trompeterei" zum Ausklang der Jagd finde ich ehrlich gesagt nicht anstößig.

Muß der Metzger über die Ökologie der Kuh bescheid wissen, um ein moralisch aufrechter Schlachter zu sein?

VG
Pere ;)
 
.......als jemand, der aufgrund pseudowissenschaftlicher Selbsterkenntnisse gegen die Öko- und Biologie des Wildes handelt. Letztere dürften in der Mehrzahl sein, weil sie sich aufgrund deplazierter Eitelkeiten besseren Wissens und neuen Erkenntnissen verschließen.

An anderer Stelle schon ml geschrieben: Der Durchschnitts-Deutsche kennt zwar 13 verschiedene Automarken, aber nur drei bis fünf freilebende Tier- oder Pflanzenarten. Und wenn der seine Liebe zur Natur entdeckt, wirds gefährlich- für die Natur!

Mag sein, dass unsere Jäger nicht die aller-qualifiziertesten sind. Wir haben aber keine anderen.
Und im europäischen Vergleich schneiden sie wiederum ganz gut ab...

idS Daniel
 
Hy Pere!

Was ich sagen will, ist folgendes:

Was macht mangelnde Tierkenntnis aus Menschen? Meistens unsensible Grobschlachte, die sozusagen unbedacht draufholzen, weil sie schlicht keine Ahnung haben, WAS sie da kaputt machen...

Mir geht es vor allem um diese Gedankenlosigkeit und Beiläufigkeit, die da obwaltet. Wieviele Jäger (nicht nur hierzulande) schießen drauf, was das Zeug hält, beuten die Natur aus, was das Zeug hält, Hauptsache große Strecke, der ganze Rest um das Tier herum ist piepsegal...

Wie in dem Falle des Schreiadlers...
Den Leuten ist es scheißegal, auf Deutsch gesagt, was das Tier eventuell für eine Geschichte hat, es wird nur die Trophäe/ das Stück Fleisch gesehen, und Peng, ohne irgendwelche weiterführenden Gedanken, nur hoho, bin ich ein Kerl, nen Adler geschossen zu haben (der wahrscheinlich noch angeködert wurde...)...
Oder, wie auf Youtube gesehen...
Hat es denn irgendwas mit Respekt vor dem Wild zu tun, den im Treten begriffenen Truthahn von der Pute runter zuschießen, mit diesen Guillotine- Pfeilen, die DER Renner da drüben sind?
Sicher, schneller tödlich ist nichts anderes, aber verdammt, wenn man die Viecher schon 5 Meter entfernt vorm Zelt hat, dann kann man doch warten, bis der mit Treten fertig ist... Gut, die Amis sind sowieso eine Charge für sich, aber muß so was sein?
Haben "Long Range"- Abschüsse etwas mit Respekt zu tun, wo man einen niedergetanen Rehbock auf der anderen Talseite beim Wiederkäuen auf 900 m in die Dünnung schießt, damit er erst mal am Ort bleibt, und dann noch mal richtig nachschießt, oder in den Träger, damit man zeigen kann, was man für ein Bär ist, auf DIE Entfernung ein SO kleines Ziel getroffen zu haben? Und dann kraxelt man ins Tal, und wieder den Berg hoch zum Wild, ist stundenlang unterwegs, um das Wildbret zu bergen... Was denn aber, wenns nen Krankschuß ist, und das Wild wird flüchtig? An eine waidgerechte Nachsuche glaube ich hier bei weitem nicht...
Ich nenne sowas den Gipfel der Hinterhältig- und Feigheit, keine Jagd, und Sport erst recht nicht..

Ich finde, man sollte jedem Lebewesen mit Respekt begegnen, auch wenn man es später essen will, und mit Respekt meine ich nicht überholte alte Traditionen, die dem Tier sowieso nix mehr nützen...
Es macht für mich jedenfalls einen gewaltigen Unterschied, ob man das Tier einfach so abknallt, oder ob man da eine gewisse geistige Grundhaltung dem Tier gegenüber mitbringt, auch wenn der Endeffekt der selbe ist...
In dem Sinne ist es für mich schon respektlos dem Wild gegenüber, auf einem Hochsitz/ in einem Tarnzelt zu hocken, und dem Wild so keinerlei Möglichkeiten mehr zu geben, außer man schießt daneben... Das ist meine persönliche Ansicht, auch wenn ich weiß, das geregelte Abschüsse in einem gewissen Zeitlimit nur so möglich sind. Infolgedessen kann man sich hier auch den Kram mit der letzten Äsung schenken, und in meinen Augen auch die Bläserei, die fraglos eindrucksvoll und begeisternd ist, aber in meinen Augen nur am Platz wäre, hätte man das Wild auf der Pirsch erlegt, was für mich die ehrlichste Art der Jagd ist. Hat man das Wild auf der Pirsch erlegt, DANN war man besser, DANN kann man auf sich stolz sein, und DANN ist es auch angebracht, zu blasen oder ihm nen Fichtenzweig in den Äser zu stecken, ansonsten finde ich das scheinheilig...

Ich weiß, das hat jetzt alles wieder gar nix mit dem Thema zu tun, jedoch die Gedankenlosigkeit der Jagd passt zum Thema...
Es heißt, die Gänse haben auf vielen Flächen DERART zugenommen, daß man einfach schießen MUSS... Ob indessen die Gänsezahlen auf einer wirklichen Populationszunahme beruhen, oder ob die Gänsezahlen lokal nur steigen, weil sie andernorts (druch Windkraftanlagen) verdrängt wurden, fließt in die Überlegungen NICHT ein, und das meine ich!
Scheinbar schießen die Bestandszahlen in die Höhe, auf gewissen Flächen häufen sich Überweidungen, und gleich ist die Population viel zu hoch, also schnell mal schießen gehen...
Das die Populationsgröße dieselbe ist wie die letzten Jahre, die Tiere nur massierter auftreten, weil sie große Äsungsflächen verloren haben, ist egal, was alleine zählt, ist der subjektive Eindruck, und der ist genau der falsche, und es ist absolut daneben, die Gänse/ Tierwelt mal wieder für von uns verzapftem Blech bluten zu lassen...
Das meine ich mit Respektlosigkeit und Gedankenlosigkeit:
Die Gänse zu jagen, weil sie durch unsere Eingriffe weniger Flächen zur Verfügung haben, und diese dann mitunter entsprechend überweiden, und Respektlosigkeit, weil man sie vermarktet, und im Grunde kein Aas Wildgänse essen will, eben weil sie klein sind, oft knochig, und außerdem dunkle Stoppeln haben, davon ab, daß man nie weiß, wie alt so eine Wildgans ist... Man kann Glück und ne einjährige haben, aber auch Pech, und ein 10 Jahre altes Schuhleder runterholen...
Was also im Endeffekt bleiben wird, wird möglicherweise dasselbe sein wie bei Raubwild und im Rahmen des Hegefischens abgeangelten Weißfischen, nämlich ab in die Tonne damit, und in dem Falle sollte man, hat man Respekt vor Lebewesen, lieber aufs Schießen verzichten, und sich was anderes ausdenken...
Wobei die Sache mit den Weißfischen mich gleich zum nächsten Anschwung und zu einer weiteren Bestätigung meiner Sichtweise bringen könnte, aber das lasse ich jetzt erstmal...

Grüße, Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Scheinbar schießen die Bestandszahlen in die Höhe, auf gewissen Flächen häufen sich Überweidungen, und gleich ist die Population viel zu hoch, also schnell mal schießen gehen...
Das die Populationsgröße dieselbe ist wie die letzten Jahre, die Tiere nur massierter auftreten, weil sie große Äsungsflächen verloren haben, ist egal, was alleine zählt, ist der subjektive Eindruck, und der ist genau der falsche, und es ist absolut daneben, die Gänse/ Tierwelt mal wieder für von uns verzapftem Blech bluten zu lassen...

Diese Aussage gilt im Prinzip für alle frei lebenden Tierarten, oder nicht?

Wenn man aus den Winter-Äsungsflächen des Rot- und Gamswildes Wintersport-Halligalli-Arenen macht, dann ist das doch im Prinzip das Gleiche-
oder doch wieder in diesem speziellen Fall die "Überhege" des deutschen Jägers.....

Nur mal so zum Nachdenken.

idS Daniel
 
Du hast völlig Recht, ist genau dasselbe...
Wo soll das Wild weiden, wenn, wie du sagst, aus Äsungsflächen Halli- Galli- Arenen gemacht werden, außer im, oft noch monokulturellen, Wald, wo es dann natürlich zu mitunter erheblichen Verbißschäden kommt?!?

Schon ist es zuviel Wild, bzw. es zu zahlreich für die verfügbaren Rest- Waldflächen, also abschießen, obwohl man damit das Pferd am falschen Ende aufzäumt...
Ich würde in dem Falle eher mal ein paar Touristen erlegen ;), damit sich die Lage etwas entspannen, und das Wild sich wieder verteilen kann, das wäre sicher weit effektiver...
Wobei, das an der Fütterung schießen ist dann auch wieder die reine Bequemlichkeit, und drängt das Wild eher in die Wälder, als es von denen abzulenken...
Ich sehe darin echt nichts mannhaftes oder eine Hubertustat, den Hirsch zu schießen, wenn er grad die Nase in die Heuraufe steckt, weil er im untypischen Winterhabitat Hochwald nur Schäden anrichtet, und ins eigentliche Winterhabitat Tal nicht ausweichen kann, da besiedelt, und er auch nicht auf Freiflächen im Wald kann, weil da der Touri- Bär steppt...
Klar, man hat seinen Hirsch nach jahrelanger achtsamer Hege endlich "geerntet", aber selbst, wenn es "nur" Kahlwild ist: Ist das was, worauf man in dem Fall stolz sein kann/ sollte?

Grüße, Andreas
 
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Mir geht es vor allem um diese Gedankenlosigkeit und Beiläufigkeit, die da obwaltet. Wieviele Jäger (nicht nur hierzulande) schießen drauf, was das Zeug hält, beuten die Natur aus, was das Zeug hält, Hauptsache große Strecke, der ganze Rest um das Tier herum ist piepsegal...
Manchmal habe ich eher den Eindruck, dass sich manche Jäger viel zu viele Gedanken machen. Der Luchs macht sich jedenfalls keine Gedanken und lässt etwa den Braten laufen, weil der Bock doch erst dreijährig und „gut veranlagt“ ist.

Aber was Du eigentlich sagen wolltest, ist das „drauf los ballern“. Ja, das kommt durchaus vor, insbesondere auf Wildschweine. Während man bei dem armen Rehlein lieber eins zu wenig als zu viel schießt und auch nur dann, wenn man es fast schon mit einem Kirschkern totspucken könnte, wird auf alles, was schwarze Borsten hat, wahllos draufgeflakt. Diese Kritik ist völlig berechtigt.

Wo soll das Wild weiden, wenn, wie du sagst, aus Äsungsflächen Halli- Galli- Arenen gemacht werden, außer im, oft noch monokulturellen, Wald, wo es dann natürlich zu mitunter erheblichen Verbißschäden kommt?!?

Schon ist es zuviel Wild, bzw. es zu zahlreich für die verfügbaren Rest- Waldflächen, also abschießen, obwohl man damit das Pferd am falschen Ende aufzäumt...
Ich würde in dem Falle eher mal ein paar Touristen erlegen ;), damit sich die Lage etwas entspannen, und das Wild sich wieder verteilen kann, das wäre sicher weit effektiver...
Wobei, das an der Fütterung schießen ist dann auch wieder die reine Bequemlichkeit, und drängt das Wild eher in die Wälder, als es von denen abzulenken...
Ich sehe darin echt nichts mannhaftes oder eine Hubertustat, den Hirsch zu schießen, wenn er grad die Nase in die Heuraufe steckt, weil er im untypischen Winterhabitat Hochwald nur Schäden anrichtet, und ins eigentliche Winterhabitat Tal nicht ausweichen kann, da besiedelt, und er auch nicht auf Freiflächen im Wald kann, weil da der Touri- Bär steppt...
Klar, man hat seinen Hirsch nach jahrelanger achtsamer Hege endlich "geerntet", aber selbst, wenn es "nur" Kahlwild ist: Ist das was, worauf man in dem Fall stolz sein kann/ sollte?
Keine Kritik an Dir, aber der Beitrag spiegelt zu einem guten Teil das „allgemeine Wissen“ um die Jagd in der Bevölkerung wider und beinhaltet fast ausschließlich völlig falsche Vorurteile:

Unser natürlicher Wald wäre kein bunter Mischwald, nein, wir hätten überwiegend die reinsten „Monokulturen“. In diesen wäre nur sehr wenig Platz für Wild, entsprechend gering wären die Wilddichten. Unsere heutigen Wälder sind die reinsten Schlaraffenländer für das Wild, in denen sie sich mangels natürlicher Feinde weit über das Maß vermehren, die das Habitat ertragen würde. Die Verbissschäden beruhen nicht auf den Monokulturen, sondern auf Wildbeständen, die die Tragfähigkeit des Waldes teilweise erheblich überschreiten. Wir haben schätzungsweise das 10- bis 20-fache dessen an Wild, was in einem natürlichen Wald leben würde.

Rehwild lässt sich übrigens nicht verteilen. Rotwild schon, aber das ist bundesweit gesehen die weniger problematische Wildart.

An Fütterungen darf Kraft Jagdgesetze nicht geschossen werden – und wird auch nicht. In Wintergattern wird das Wild ebenfalls nicht an den Fütterungen erlegt, sondern möglichst weit abseits und ohne groß Unruhe zu verbreiten. Geerntet wird im Wintergatter gar nicht. Hier wird lediglich der Kahlwildabschuß und derjenige der jungen schwachen Hirsche durchgeführt.

Zu den Jagdsignalen: Diese sind ursprünglich Verständigungssignale gewesen (damals, als es noch keine Handys gab) und dienten nicht als „Siegesruf“ über das erlegte Wild, sondern um anderen Beteiligten – beispielsweise auf einer Nachsuche – auf große Entfernungen über das Ergebnis zu berichten.

Der letzte Bissen wurde ursprünglich (ich meine das zumindest mal gehört oder gelesen zu haben, weiß also nicht, ob das stimmt) dazu benutzt, den Äser des erlegten Stückes zuzustopfen, um ein Herauslaufen des Blutes beim Transport zu verhindern. Erst später kamen dann die „bruchgerechten“ Baumarten ins Spiel und die Sitte/Unsitte (wie man möchte), nur ein einzelnes Zweiglein zu nehmen etc. Ich persönlich mache sowas in der Regel nicht und halte auch keine „Totenwacht“ am erlegten Stück.

Ich finde es wesentlich besser, von einem Hochsitz aus einen sicheren Schuß auf ein ahnungsloses Stück Wild abzugeben als nach stundenlanger Pirsch den Schuß irgendwo hinzuwackeln, wo es mehr eine Glückssache ist, ob ich treffe oder nicht. Entsprechend legitim finde ich dann auch die Freude über den guten Schuß und das schnell und schmerzlos gestreckte Stück.

VG
Pere ;)
 
Thema: Protest gegen die Gänsejagd
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