Protest gegen die Gänsejagd

Diskutiere Protest gegen die Gänsejagd im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - an alle Mitmenschen guten Willens! Es hat mit Spanien (www.gepec.org/barraca-i-filat ) wunderbar geklappt - Barracajagd in Katalonien ist...
Naja, Pere, ist ja auch vollkommen in Ordnung ^^! Ich bin halt, oder wäre, halt lieber unterwegs, weil ich so auch einiges mehr von der Natur um mich herum mitbekomme, getreu dem Motto, der Weg ist das Ziel...

Ansonsten hatte ich da wohl das Wintergatter mit der Fütterung verwechselt, gesehen hatte ich das ganze mal in einer Doku aus dem bayrischen Wald, glaube ich, wo halt des Winters an der Fütterung geschossen wurde, kurz, Verwechslung meinerseits, sorry =)!

Habe Dank für deine Erklärungen:
Daß mit dem Horn auch Signale gegeben werden, wußte ich, nur finde ich halt, daß das Wild, wenn es auf der Strecke liegt, auch nix mehr davon hat (obwohl es natürlich eindrucksvoll ist ^^)!
Das nicht überall der superbunte Mischwald gedeihen kann und wird, weiß ich als Landschaftsgärtner auch, wenn auch nur umrißhaft, zu sehr kommt es da auf das Mikroklima an, auf die Bodenart, die Bodentiefe, den Niederschlag, Geländehöhe und -exponiertheit etc. pp. ...
Von Totenwacht indesen habe ich noch nie gehört...

Daß der Wildbestand so hoch ist, liegt aber gerade auch an Fütterungen, oder? Ich habe unlängst mal in einem Jagdforum gestöbert, und da meinte einer, er hätte in seinem 900 Hektar- Revier seit Jahren nur Sch...ß- Böcke rumzulaufen, und was er da am besten füttern soll, damit die stärker werden, daß da aber nicht nur die Böcke fressen werden, sondern auch alles andere Wild, und entsprechend gut gedeiht, naja...
Aber ich glaube, die Diskussion ist ein Faß ohne Boden ^^.

Ansonsten gibt es doch gewisse Abschußregeln... Wie kann man da zB auf Wildschweine einfach so losmetzeln? Kommt hier nicht wieder mein Kritikpunkt bezüglich Kenntnis der Öko- und Biologie des Wildes ins Spiel?
Selbst ich als Nicht- Jäger weiß, das die Leitbache zu schonen ist, weil ansonsten das Sozialgefüge dahin ist und die Rotte auseinanderbricht, und die Schweine dann wohl erst recht Schäden anrichten, und auch, wie alles führende Wild, die Mutterbache zu schonen ist, oder aber erst nach Erlegen des Nachwuchses gestreckt werden darf. Ist das landläufig wirklich so egal geworden, wie und was man da schießt? Hauptsache, überhaupt?
Fände ich krass...

Grüße, Andreas
 
Daß mit dem Horn auch Signale gegeben werden, wußte ich, nur finde ich halt, daß das Wild, wenn es auf der Strecke liegt, auch nix mehr davon hat (obwohl es natürlich eindrucksvoll ist ^^)!
Klar, allerdings diente das zu keiner Zeit als „Ehrerweisung“ dem Wild gegenüber, sondern zunächst wie gesagt als Signal, später dann zur Aufrechterhaltung der Tradition.

Von Totenwacht indesen habe ich noch nie gehört...
Diese soll tatsächlich zu Ehren des Wildes gehalten werden. Man setzt sich ein halbe Stunde (oder auch länger) neben das gestreckte Stück und lässt die Jagd nochmals Revue passieren. Wer das gerne tun möchte – warum nicht? Aus Sicht der Wildbrethygiene allerdings zweifelhaft.

Daß der Wildbestand so hoch ist, liegt aber gerade auch an Fütterungen, oder? Ich habe unlängst mal in einem Jagdforum gestöbert, und da meinte einer, er hätte in seinem 900 Hektar- Revier seit Jahren nur Sch...ß- Böcke rumzulaufen, und was er da am besten füttern soll, damit die stärker werden, daß da aber nicht nur die Böcke fressen werden, sondern auch alles andere Wild, und entsprechend gut gedeiht, naja...
Teilweise mag das auf die Fütterungen zurückzuführen sein, nämlich dann, wenn bei hohen Wildbeständen (bei denen der Anteil der kranken und schwachen Stücke steigt) der erforderliche Abschuß nicht getätigt wird und der Regulationsmechanismus Winter durch Fütterung ausgeschaltet wird. In Sibirien sind die Winter ungleich länger und härter, doch die Rehe überleben dennoch. Allerdings stimmt dort die Wilddichte und natürlicherweise vorhandene Winteräsung reicht aus.

Leider versuchen viele, durch entsprechende Fütterungen dicke Böcke zu züchten. Und das funktioniert leider auch, wenn man’s richtig macht. Allerdings halte ich das insgesamt für verkehrt.

Wie kann man da zB auf Wildschweine einfach so losmetzeln? Kommt hier nicht wieder mein Kritikpunkt bezüglich Kenntnis der Öko- und Biologie des Wildes ins Spiel?
Nein, hier kommt der Geldbeutel ins Spiel: Wenn man alljährlich vierstellige Eurobeträge an die Landwirte als Wildschadensausgleich berappt (der teilweise hausgemacht ist durch Maisäcker, die direkt an den Waldrand angrenzen), dann wird der Schießfinger beim Anblick einer Sau sehr schnell nervös. Jedes geschossene Stück verschafft dann vermeintliche Linderung des Problems.

Man müsste die Sache mit den Wildschäden anders regeln, dann ginge es auch den Sauen besser.

Übrigens kann auch die dicke Bache mal alleine kommen.

VG
Pere ;)
 
Man müsste die Sache mit den Wildschäden anders regeln, dann ginge es auch den Sauen besser.

/QUOTE]

.... und allen anderen Wildarten ebenfalls.

Doch wenn ich den § 1 BJG richtig verstanden habe, dann ist es unser Job, den Wildbestand auf einer verträglichen Höhe zu halten. Nicht viel mehr, auch nicht viel weniger wird von uns verlangt.

Logisch eigentlich. Denn als Schützer und Manager von allem, was sich unter dem Begriff "Natur" befindet, wären wir auch überfordert, zumindest in der heutigen Form. Der Profi, sprich Berufsjäger, ist die Ausnahme.

Politisch müsste sich diese Gesellschaft überlegen, was sie eigentlich will. Wenn der Wunsch (und das lese ich aus einigen Postings heraus) hin geht zum gut ausgebildeten, hochqualifizierten hauptberuflichen Naturschutzmanager, der auch mal mit der Waffe was regelt- bitte. Ich würde mich um so einen Job doch glatt bewerben.
Wenn wir mal nachrechnen, was wir über verschiedene Kanäle in den Naturschutz stecken (EU-Zuschüsse, Etats von NABU, B.U.N.D, Bundesamt für Naturschutz etc.etc.), und das alles zusammenfassen und konzentrieren- ich glaube gar, unterm Strich würde das effizienter gehen als heute.

Wie gesagt, diese Gesellschaft muß das nur wollen.

idS Daniel
 
Man müsste die Sache mit den Wildschäden anders regeln, dann ginge es auch den Sauen besser.
/QUOTE]

.... und allen anderen Wildarten ebenfalls.
Nein, nur für die Sauen, finde ich. Beim übrigen Schalenwild hat es der Jäger in der Hand, bei den Sauen nur äußerst bedingt bzw. er kann vergleichsweise wenig dagegen machen.

Doch wenn ich den § 1 BJG richtig verstanden habe, dann ist es unser Job, den Wildbestand auf einer verträglichen Höhe zu halten. Nicht viel mehr, auch nicht viel weniger wird von uns verlangt.
Hast Du richtig verstanden. Es scheiden sich aber die Geister daran, was als „verträglich“ betrachtet wird. Was für den Förster untragbare Zustände sind, wird von manchem Privatjäger als unbedeutend angesehen.

Logisch eigentlich. Denn als Schützer und Manager von allem, was sich unter dem Begriff "Natur" befindet, wären wir auch überfordert, zumindest in der heutigen Form. Der Profi, sprich Berufsjäger, ist die Ausnahme.
Oh, überschätz den Berufsjäger nicht. Der versteht sein jagdliches Handwerk zweifellos meisterlich, aber ich wage doch sehr zu bezweifeln, dass er wesentlich mehr von ökologischen Zusammenhängen versteht als Otto-Normaljäger. Die Ausbildung eines Berufsjägers ist in erster Linie auf das Jagdliche zugeschnitten, was auch seine Aufgabe ist. Als „Natur-Manager“ wäre er sicher nicht der richtige.

Politisch müsste sich diese Gesellschaft überlegen, was sie eigentlich will. Wenn der Wunsch (und das lese ich aus einigen Postings heraus) hin geht zum gut ausgebildeten, hochqualifizierten hauptberuflichen Naturschutzmanager, der auch mal mit der Waffe was regelt- bitte.
Nein, in diese Richtung wird und kann es nicht gehen. Sollte jemand alles in einem sein, bräuchte man derart viel Personal und Geld – das ginge nicht.

Wenn wir mal nachrechnen, was wir über verschiedene Kanäle in den Naturschutz stecken (EU-Zuschüsse, Etats von NABU, B.U.N.D, Bundesamt für Naturschutz etc.etc.), und das alles zusammenfassen und konzentrieren- ich glaube gar, unterm Strich würde das effizienter gehen als heute.
WAS würde effizienter gehen als heute?

VG
Pere ;)
 
Weshalb sollte die Gesellschaft es wollen? Gigantische Summen an Steuergeldern zahlen, obwohl man es von Otto-Normaljäger zum Nulltarif bekommt?

VG
Pere ;)

Vielleicht habe ich`s ja auch nicht richtig verstanden-

Aber zum Nulltarif kriegt niemand etwas. In unserem bestehenden Jagdsystem mit der Bindung des Jagdrechts an Grund und Boden, Reviersystem usw. dominieren die Egoismen derjenigen, die in dieses System eingebunden sind.
Der Grundeigentümer (Land,Kommune,landwirt etc.) will maximalen Ertrag von seinem Jagdrecht, das er entweder selbst ausübt oder gegen Geld verpachtet, bei minimalem Einsatz. Daher rührt die gängige Praxis, den Ersatz für Wildschäden auf den Jagdpächter abzuwälzen.
Dieser wiederum will für sein Geld, die Jagdpacht, wiederum maximalen Ertrag bei minimalem Einsatz (eigentlich zu Recht!?!). Also möglichst viel Wild für möglichst wenig Einsatz, im Prinzip jedenfalls.

Wenn der Jagdpächter darüber hinaus auch nicht zu bejagende Tierarten hegt und päppelt und für sein eigenes Geld Biotoppflege und -hege betreibt, so geschieht dies in der Regel auch aus eigennützigen Motiven- wissen wir doch alle, dass der Eigennutz der beste Motivator ist.

In letzter Zeit ist es allerdings "Mode" geworden, den Jägern immer mehr abzuverlangen- Bluproben zwecks Schweinepest-Monitoring, Kontrollfüchse fürs Tollwut-Überwachungsprogramm, Beteiligung an diversen Projekten im Natur- und Artenschutz (ich selber nehme teil am Rebhuhn-/Wachtelprogramm des Main-Tauber-Landkreises)- und alles selbstverständlich ohne entsprechende Gegenleistung. Im Gegenteil, die Jäger zahlen für alle diese Aufwendungen, sofern sie denn den "Wert" der Jagd steigern, noch 15% Jagdsteuer an den Landkreis. In unserem Landkreis z.B. sind dies in Summe 70.000.- € pro Jahr, die die Revierpächter aufbringen müssen. Ich selber zahle 522.- € pro Jahr für mein Revier.


Nehmen wir dann mal zum Vergleich ein Projekt eines anderen Naturschutzverbandes, des B.U.N.D.
Zwischen dem Nationalpark Hainich und dem Thüringer Wald wird ein sogenannter Wildkatzenkorridor errichtet, 1.200 Meter lang und 50 Meter breit. In diesem Korridor enthalten sind ca. 20.000 Sträucher und Bäumchen, die gepflanzt werden sollen. Ziel des Projektes ist es, den Austausch der in Hainichen isolierten Wildlatzenpopulation mit dem Thüringer Wald zu ermöglichen.
Diese Projekt wird gefördert wie folgt: Deutsche Bundesstiftung Umwelt sponsert 494 000.- €; die Zoologische Gesellschaft Frankfurt gibt 150 000.- € dazu, der B.U.N.D. Thüringen trägt 125 000.- € zum Projekt bei.

Die deutschen Jäger haben aus eigenem Antrieb und aus eigener Tasche über 6.000 Kilometer Hecken gepflanzt. Selber schuld, kann man da eigentlich nur sagen.

Nehmen wir mal an, man könnte alle Aktivitäten und Finanzen, die sich unter dem Oberbegriff "Natur- und Artenschutz" finden, zusammenfassen und zentral einsetzen- ich glaube schon, dass dies effizienter wäre als der derzeitige Zustand, wo jeder (ob NABU,BUND oder wer auch immer) nach persönlichen Neigungen und Trends (derzeit sind alle Beutegreifer schwer in Mode) sein eigenes Süppchen kocht.

Wenn ich mir so vorstelle, was man mit den 70.000.- € Jagdsteuer in unserem Landkreis so alles finanzieren könnte....

idS Daniel
 
Ich würd mich nach längerer Zeit gerne mal wieder kurz einklinken. Viele Probleme sind ja schon angesprochen worden.

Der Korridor zwischen dem Hainich und dem Thüringer Wald soll ja der Anfang sein für ein weit gestricktes Wildwegenetzt durch ganz Deutschland sein. Und das ist wohl ein sehr ehrgeiziges Ziel. Diese Wanderkorridore beziehen sich aber nicht nur auf die Wildkatze. Diese ist nur sogenannte Leitart dieses Projektes, also eine Art, an der man den Erfolg bestimmen kann. Denn sollten Wildkatzen diesen Korridort zum wandern nutzen ist wohl auch davon auszugehen, dass andere Arten dies ebenfalls tun. Die Jäger könnten demnach auch davon provitieren, da auch jagdbares Wild besser wandern könnte.

Andereseits provitieren durch Hegemaßnahme wie das Anlegen von Feldholzinseln oder Hecken auch Arten, die nicht dem Jadtrecht unterliegen und dem Jagdtpächter daher keine Vorteile bringen.

Das zeigt doch eigentlich recht gut, dass sich Interessen von Jägern und Umeltschützern oft auch vereinen lassen. Ich finde man sollte diese Übereinstimmungen viel stärker herausarbeiten, anstatt auf jeder Meinungsverschiedenheit herumzureiten. Natürlich wird es die immer geben. Es ist aber niemandem geholfen, wenn diese immer nur betont werden und sich gegenseitig irgendein schwarzer Peter zugeschoben wird. Und mitlitante Vetretet, die keinerlei Zusammenarbeit wollen und sich schon ein regelrechtes Feindbild aufgebaut haben, wird es wohl leider immer geben.

mfg

kadl
 
Dieser wiederum will für sein Geld, die Jagdpacht, wiederum maximalen Ertrag bei minimalem Einsatz (eigentlich zu Recht!?!). Also möglichst viel Wild für möglichst wenig Einsatz, im Prinzip jedenfalls.
Aus meiner Sicht ist das i.d.R. nicht der Fall, und genau darin sehe ich das Problem: Die Jäger möchten zwar möglichst viel Wild sehen (und vom Nicht-Schalenwild möglichst viel nutzen), aber vom Schalenwild, insbesondere Rehwild, möchten sie ja gar nicht möglichst viel, sondern möglichst wenig schießen. Die meisten Jäger stellen damit das emotionale Hege-Empfinden über den finanziellen Gewinn. So wird in manchen Jagden der Abschussplan vorsätzlich untererfüllt und dafür an Verbissschwerpunkten noch Wildschaden bezahlt, obwohl er spielend erreicht werden könnte. Man verzichtet auf Einnahmen, zahlt stattdessen noch Schadensausgleich, kauft für teures Geld Futtermittel und schimpft im selben Atemzug über zu hohe Pachten und Jagdsteuer.

Wenn der Jagdpächter darüber hinaus auch nicht zu bejagende Tierarten hegt und päppelt und für sein eigenes Geld Biotoppflege und -hege betreibt, so geschieht dies in der Regel auch aus eigennützigen Motiven- wissen wir doch alle, dass der Eigennutz der beste Motivator ist.
Richtig, aber das macht er nicht „auch“ aus eigennützigen Motiven, sondern „ausschließlich“ aus eigennützigen Motiven.

In letzter Zeit ist es allerdings "Mode" geworden, den Jägern immer mehr abzuverlangen- Bluproben zwecks Schweinepest-Monitoring, Kontrollfüchse fürs Tollwut-Überwachungsprogramm … und alles selbstverständlich ohne entsprechende Gegenleistung.
Nun, ich halte es für keinen großen Aufwand, wenn der Durchschnittsjäger 1-2 mal im Jahr ein kleines Plastikröhrchen mit Schweineblut füllt und es wegschickt. Ist es nicht so, dass man für Kontrollfüchse ein Entgelt bekommt?

Nehmen wir mal an, man könnte alle Aktivitäten und Finanzen, die sich unter dem Oberbegriff "Natur- und Artenschutz" finden, zusammenfassen und zentral einsetzen- ich glaube schon, dass dies effizienter wäre als der derzeitige Zustand, wo jeder (ob NABU,BUND oder wer auch immer) nach persönlichen Neigungen und Trends (derzeit sind alle Beutegreifer schwer in Mode) sein eigenes Süppchen kocht.
Bestimmt wäre das effizienter. Aber dies halte für alles andere als operational, für völlig ausgeschlossen, das mit den vorhandenen Mitteln auf die Reihe zu bekommen. Wenn Du statt 70.000 € von 70 Mio. € sprechen würdest, dann sähe ich evtl. gewisse Chancen, das Projekt auf kleiner Flamme zu starten.

VG
Pere ;)
 
Jetzt muß ich mich mal zu Wort melden.Ich komme aus der Gegend und bin in der Einheitsgemeinde,wo der Wildkatzenwanderweg entstehen soll ,geboren.Viele Jahre habe ich monatlich für diesen Pfad gespendet(die hatten eine Einzugsermächtigung) obwohl ich der Meinung war(und auch noch bin),daß ein paar Hagebutten,Ebereschen u.s.w hingestreut auch gereicht hätten.Wer mal bei google-earth nachschaut,wird wissen ,was ich meine(die Aufnahmen sind aber schon älter).Im vergangen Mai habe ich mit den Spenden aufgehört,da im Thüringer Wald mehrfach genetisch nachgewiesene Wildkatzen überfahren worden waren.Ich habe das dem BUND auch mitgeteilt,da sich der Pfad ja offensichtlich erübrigt hatte.Ich habe nicht schlecht gestaunt,als die dann ein paar Monate später 500000Euro für dieses offensichtlich überflüssige Vorhaben wollten.
Im Bayrischen Fernsehen gab es mal eine Repotage dazu,da hat man gesehen,wie ein Arbeiter vor dem Wald Bäume gepflanzt hat.
Unser Nationalparkchef hat übrigens die Population der Gelbbauchunken von geschätzten3500 Stück(angeblich größte Population in BRD) auf 500 durch "natürliche Ausrottung-die gehören nicht hier her"zurückgefahren.Im Herbst sollte ich für einen Tümpel spenden(ich glaube Heinz Sielmann Stiftung) um die vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke zu retten.Kommt man sich da nicht wie in einem IRRENHAUS vor?Ein frohes neues Jahr Holger
 
Aus meiner Sicht ist das i.d.R. nicht der Fall, und genau darin sehe ich das Problem: Die Jäger möchten zwar möglichst viel Wild sehen (und vom Nicht-Schalenwild möglichst viel nutzen), aber vom Schalenwild, insbesondere Rehwild, möchten sie ja gar nicht möglichst viel, sondern möglichst wenig schießen. Die meisten Jäger stellen damit das emotionale Hege-Empfinden über den finanziellen Gewinn. So wird in manchen Jagden der Abschussplan vorsätzlich untererfüllt und dafür an Verbissschwerpunkten noch Wildschaden bezahlt, obwohl er spielend erreicht werden könnte. Man verzichtet auf Einnahmen, zahlt stattdessen noch Schadensausgleich, kauft für teures Geld Futtermittel und schimpft im selben Atemzug über zu hohe Pachten und Jagdsteuer.

Genau das habe ich gemeint. Mit dieser kleinkarierten Sichtweise des Waldbesitzers (für den gibt es immer zu viele Rehe resp. kleine rote Knospenfresser), der zum Wild das gleiche innere Verhältnis hat wie der Kartoffelbauer zum Kartoffelkäfer, wird zuverlässig jedweder übergreifende Blick aufs Ganze verbaut.

Über 90% der kleinen Bäumchen, die da in den Naturverjüngungsflächen wachsen, wird vor der Hiebreife herausgenommen- im Rahmen der Bestandspflege, diverse Duchforstungen, Brennholz lang, Industrie- und Papierholz undsoweiter undsofort.
Der in der Regel nicht am Rande der Existenz dahinvegetierende deutsche Waldbesitzer, sei er nun privat, kommunal oder sonstwas, hat nicht den geringen Anteil seines Ertrages für das einheimische Wild übrig- aber der afrikanische Bauer soll ganz selbstverständlich die Hälfte seiner Jahresernte von den Elefanten fressen lassen, auch wenn dies ihn und seine Familie in der Existenz bedroht.

Um nochmal den Bogen zurück zum Thema Wildschaden / Gänsejagd zu kriegen:

Eine andere Regelung des Wildschadensersatzes könnte helfen, das Problem zu entschärfen.

idS Daniel
 
Das zeigt doch eigentlich recht gut, dass sich Interessen von Jägern und Umeltschützern oft auch vereinen lassen. Ich finde man sollte diese Übereinstimmungen viel stärker herausarbeiten, anstatt auf jeder Meinungsverschiedenheit herumzureiten. Natürlich wird es die immer geben. Es ist aber niemandem geholfen, wenn diese immer nur betont werden und sich gegenseitig irgendein schwarzer Peter zugeschoben wird.

MEINE REDE!

idS Daniel
 
Genau das habe ich gemeint. Mit dieser kleinkarierten Sichtweise des Waldbesitzers (für den gibt es immer zu viele Rehe resp. kleine rote Knospenfresser), der zum Wild das gleiche innere Verhältnis hat wie der Kartoffelbauer zum Kartoffelkäfer, wird zuverlässig jedweder übergreifende Blick aufs Ganze verbaut.

Über 90% der kleinen Bäumchen, die da in den Naturverjüngungsflächen wachsen, wird vor der Hiebreife herausgenommen- im Rahmen der Bestandspflege, diverse Duchforstungen, Brennholz lang, Industrie- und Papierholz undsoweiter undsofort.
Der in der Regel nicht am Rande der Existenz dahinvegetierende deutsche Waldbesitzer, sei er nun privat, kommunal oder sonstwas, hat nicht den geringen Anteil seines Ertrages für das einheimische Wild übrig
Hier muß ich heftig widersprechen: Für den Laien klingt das tatsächlich paradox, dass man 99 % der Waldbäume bis zum Endbestand sukzessive wieder raushaut, sich aber aufregt, wenn die Rehe einen Teil davon fressen. Tatsächlich ist es aber absolut erforderlich, diese hohen Stammzahlen in der Jugend zu haben und sie sukzessive zu reduzieren. Wenn die Zusammenhänge so einfach wären, müsste der Förster heutzutage keine 4 Jahre Studium zuzüglich 1-jährigem Vorbereitungsdienst mit abschließendem Staatsexamen auf sich nehmen.

Die Sichtweise des Waldbesitzers ist nicht kleinkariert, sondern hohe Verbissbelastung kann ein echter Vermögensschaden sein, der für ein durchschnittliches Bundesland sicherlich im zweistelligen Millionenbereich (Euro) liegt – jährlich, versteht sich.

Um nochmal den Bogen zurück zum Thema Wildschaden / Gänsejagd zu kriegen:

Eine andere Regelung des Wildschadensersatzes könnte helfen, das Problem zu entschärfen.
Stärkeres Heranziehen der Jägerschaft bei Rehwildverbiß, stärkere Beteilungung der Landwirtschaft bei Schwarzwildschäden und Finazierung durch den Naturschutz bei der Gänsejagd.

VG
Pere ;)
 
Die Sichtweise des Waldbesitzers ist nicht kleinkariert, sondern hohe Verbissbelastung kann ein echter Vermögensschaden sein, der für ein durchschnittliches Bundesland sicherlich im zweistelligen Millionenbereich (Euro) liegt – jährlich, versteht sich.

Dann hört doch endlich damit auf, Eure handfesten ökonomischen Interessen als Ökologie verkaufen zu wollen.

idS Daniel
 
Dann hört doch endlich damit auf, Eure handfesten ökonomischen Interessen als Ökologie verkaufen zu wollen.
Ich denke, ich habe noch nie einen Hehl daraus gemacht, daß ich persönlich aus Passion jage und daß die Rechtfertigung zur Ausübung derselben wirtschaftlicher Art ist.

Jeder Jäger, der etwas anderes behauptet, will entweder seine Mitmenschen für dumm verkaufen oder lügt sich selbst in die Tasche. Nein, das war zu hart formuliert: Der Großteil der Jäger meint tatsächlich, sein Tun sei für die Natur lebensnotwendig - das ist barer Unsinn.

VG
Pere ;)
 
Ich denke, ich habe noch nie einen Hehl daraus gemacht, daß ich persönlich aus Passion jage und daß die Rechtfertigung zur Ausübung derselben wirtschaftlicher Art ist.

Jeder Jäger, der etwas anderes behauptet, will entweder seine Mitmenschen für dumm verkaufen oder lügt sich selbst in die Tasche. Nein, das war zu hart formuliert: Der Großteil der Jäger meint tatsächlich, sein Tun sei für die Natur lebensnotwendig - das ist barer Unsinn.

VG
Pere ;)

schön das auch mal von einer jagenden person zu hören :zustimm:
 
Finde ich auch. Damit erübrigen sich Diskussionen wie z. B. im Rabenvogelthread.
 
Bei mir ums Eck ist ein kleiner Stausee an dem eine Kolonie Graugänse wohnt und ab Frühjahr kommen noch Kanadagänse dazu.
Mich wundert es das sich die Anwohner noch nicht über den "Fluglärm" beschwert haben...
Die können ganz schön krach machen..:dance:

Am Starnberger und Ammersee wurden die Gänse ja schon eingefangen und umquartiert , weil sie auf den Wiesen nach dem Futtern auch etwas "Unrat" hinterlassen haben.
 
Außerdem sind das natürliche Ereignisse. Irgendwann, wenn man Zugvögel und Wildtiere als "Schädlinge der Landwirtschaft" ausgerottet hat, ballert man auf die Sonne, weil wegen ihr der Mais nichts geworden ist. Oder Regenwolken werden verjagt, weil sie den Raps niederdrücken, was zu Ernteverlusten führt. :o

Liebe Grüße
Elke

:D:D:D:zustimm:
 
Thema: Protest gegen die Gänsejagd
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