Hallo Ihr Lieben,
ich selbst bin auch gegen Wildfang, keine Frage.
Gerade beim Graupapagei gab es in der Vergangenheit genug Naturentnahmen und es gibt heute wirklich ausreichend Zuchttiere in menschlicher Obhut, dass Wildfänge bei Graupapageien mit Sicherheit wirklich nicht nötig sind.
Bei äußerst seltenen Arten kann es evtl. Sinn machen, einige Tiere aus der Natur zu entnehmen, um die Art zu erhalten, aber dann auch nur unter gewissen Voraussetzungen.
Solche Tiere gehören in Hände von Fachleuten, die in Artenschutz- und Arterhaltungsprogrammen mit Hilfe spezieller Zuchtbüchern gesunde Zuchtstämme aufbauen. Solch wertvolle Tiere sollten nicht unnütz in irgendwelchen Liebhabervolieren versauern.
Ansonsten bin ich
absolut gegen Naturentnahmen. Zum Glück gibt es ja nun auch das Importverbot
rima:.
Aber hier ging es jetzt auch nicht um Wildfang an sich, sondern eher darum, dass es nun für Züchter wie Erhard immer schwieriger wird, entsprechende Zuchttiere zu finden.
Ich sage jetzt mal ganz offen, dass dieses Problem doch von den meisten Züchtern selbst provoziert wurde.
Warum ?
Fakt ist nun mal, dass ehemalige Wildfänge oder auch Naturbruten in der Regel die zuverlässigeren Zuchttiere sind.
Klar gibt es auch
Handaufzuchten, die erfolgreich brüten und Jungtiere aufziehen, aber im Vergleich gibt es bei
Handaufzuchten doch schneller Probleme, da es bei ihnen durch die handaufzuchtsbedingte Fehlprägung vermehrt zu Defiziden im Brutverhalten und bei der Jungenaufzucht kommt. Nicht umsonst greifen Züchter daher lieber auf Wildfänge und Naturbruten zurück.
Aber ist es nicht so, dass gerade die Naturbruten immer seltener werden, weil eben ein Großteil der Züchterschar überwiegend
Handaufzuchten großzieht ?
Würden man nun endlich mal umdenken und sich wieder auf die Naturbrut konzentrieren, gäbe es auch genug, gut sozialisierte Jungtiere, die sich später sicher sehr gut als Zuchttiere eigenen würden.
Man praktiziert aber die
Handaufzucht aus kommerziellen Gründen, ohne an die Folgen für die Zucht an sich zu denken.
Meiner Meinung nach schießen sich viele Züchter gerade ein Eigentor und bekommen die Folgen ihres Tuns nun selbst zu spüren.
Es ist wirklich an der Zeit, die Sachlage zu überdenken, die
Handaufzucht endlich einzustellen und gesunde, gut sozialisierte Naturbruten zu fördern.
Dann muss sich eben der Privathalter wieder die Mühe machen, die Tierchen selbst zu zähmen. Ging früher auch und wer wirklich Papageien liebt und sie halten möchte, der nimmt dann gern auch den Mehraufwand für die Zähmung in Kauf.
So einfach wäre das Problem zu lösen, wenn man denn nur wollte
.