Laura's Geschichte

Diskutiere Laura's Geschichte im Forum Aras im Bereich Papageien - begonnen hat sie im Jahre 1983........ Laura's Funktion sollte zukünftig sein, die Leute in einem Cafe`neben Kaffee und Kuchen die Langeweile...
Pico

Pico

Chefin einer Chaotenbande
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begonnen hat sie im Jahre 1983........

Laura's Funktion sollte zukünftig sein, die Leute in einem Cafe`neben Kaffee und Kuchen die Langeweile zu vertreiben.:nene:

In diesem Cafe`lebte sie 5 Jahre auf einem Freisitz. Eines Nachts - Genaueres ist nicht bekannt - flog Laura in eine Vitrine mit Gläsern und Geschirr. Sie blieb Gott sei Dank unverletzt, hatte aber einen gewaltigen Schock erlitten. Der noch immer so tief sitzt, das sie seit diesem Tage nicht mehr geflogen ist.....

Eines Tages mußte Laura das Cafe`verlassen, weil die Behörde die Haltung untersagte, da dort mit offenen Lebensmitteln gehandelt wird.

Laura kam zu einer Verwandten der Besitzerin und mußte fortan in einem kleinen Käfig ihr Dasein fristen...ohne Beschäftigungsmaterial, ohne entsprechende Ernährung, weiterhin ohne Partner und kaum Freiflug bzw. Freigang.

Wenn Laura aus ihrem Käfig durfte und zu Fuß durch die Wohnung lief, dann wurde sie stets solange mit einem Besen wieder in Richtung Käfig gedrängt bis sie nur noch resigniert auf diesem sitzen blieb.....:traurig:

Lediglich im Sommer und bei schönem Wetter durfte Laura hin und wieder im Garten spazieren gehen. Sie kletterte dann auf einen Baum und kam erst wieder herunter, wenn sie Hunger bekam.

Wenn Laura einen Ton von sich gab wurde sie mit einer Blumenspritze so naß gespritzt, bis sie vor Nässe triefte.......:traurig:

Hin und wieder traute sie sich zu beißen oder die Füße von Menschen zu attackieren, wenn sie ihren Freigang hatte.

Im Jahre 2000 sollte durch eine aufmerksame Nachbarin das Leben von Laura verbessert werden.
Die Nachbarin bemühte sich mit Aufklärung in der Haltung und Ernährung etwas in Laura's Leben zu verändern. Geschenktes Futter wurde noch Original verpackt zurückgegeben. Mit der Begründung, das Laura dies nicht fressen würde.

Zwangsläufig wurde Laura eine etwas größere Behausung zugebilligt, da man von Amtswegen dazu gezwungen wurde.

Alles Reden half nichts.........bis letzte Woche.

Ein weiterer Verwandter hatte inzwischen soviel Mitleid mit Laura bekommen, das er sie kurzerhand mit Hilfe der (inzwischen ehemaligen) Nachbarin mitnahm und Diese brachte dann Laura zu mir.

Laura's Leidensweg ist noch nicht ganz zu Ende..........
Ich habe bereits Vieles erlebt.......viele Geschichten gehört, aber es gibt Schicksale die mich doch ziemlich in meinem Innersten erschüttern und ich mich frage wieviel so ein Lebewesen verkraften kann.:(

Als Laura gestern ankam, habe wir ihr erst einmal einen schweren Eisenring vom linken Fuß entfernt (diente zur Befestigung einer Fußkette).

Ich habe selten einen Vogel gesehen, der so einen traurigen Blick hat (ist auf den Bildern nicht so deutlich zu sehen), der in mir das Gefühl hochkommen lies, das dieses Tier eine gebrochene Seele hat. Verursacht durch Menschenhand.

Laura zuckt bei einigen Geräuschen dermaßen zusammen, hat Angst vor den unterschiedlichsten Dingen, wenn man zu nah an ihr herumhantiert. Beißen tut sie aber nicht.

Ich bin gezwungen sie erst einmal weiterhin in einen Käfig sitzen zu lassen, da sie sich dort anscheinend sicher fühlt.
Der Käfig ist offen, sie traut sich aber nicht hinaus.

Mir wurde zur sanfteren Futterumstellung Laura's Futtermischung mitgebracht, die von uns aber umgehend entsorgt wurde.

Eine handelsübliche Futtermischung, die bei kleinster Bewegung eine Staubwolke loslies und voller Kornkäfer war....8o

Nach anfänglichen Zögern hat sie Heute die ersten Körner zu sich genommen und auch reichlich Obst gefressen.
Sogar ein Ast wurde zaghaft bearbeitet, was sie ja im Grunde gar nicht kennt.

Es wird ein langer Weg für Laura werden und um zu merken, das sie hier nicht mit dem Besen traktiert wird, sie auch Töne von sich geben darf und sie Vertrauen zum Menschen haben darf. Den Kontakt zu ihren Artgenossen muß ich in Laura' s Fall mehr als nur langsam und behutsam angehen.

25 Jahre sind eine verdammt lange Zeit.
 

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Laura's Käfig (befindet sich nicht bei mir).

Im Vergleich:

Die Transportbox wo Laura während der Fahrt drin saß und ein Zollstock, der auf einen Meter ausgeklappt ist
 

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Hi

Das is ja eine traurige Geschichte.
Wie geht es denn mid der Henne weiter.
Bleibt sie Zeitlebends bei Dir?Wird sie ,wenn eine vergesellschaftung erfolgreich war, weitergegeben ?

MFG Jens
 
Hallo Jens,

sie bleibt hier, auch wenn sie vergesellschaftet oder verpaart ist.
Dieser Vogel muß wieder das Vertrauem zum Menschen gewinnen, was zwangsläufig ein ganzes Stück Arbeit und Zeit in Anspruch nimmt.

Hat sie Vertrauen gewonnen und muß dann wieder den Platz und die Bezugsperson wechseln, kann das ziemlich schiefgehen.

Ich setze in erster Linie meine Pioritäten darin, das ich den Vögeln ein lebenslanges Zuhause gebe und im Grunde wenig Vögel zur weiteren Vermittlung aufnehme.
 
Hi Heike

Wenn diesem Tier ein Dauerhaftes Zuhause gegeben werden kann is das natürlich super.
Nur die Frage die sich mir hierbei aufwirft;-----------irgetwann is doch mal der Bart ab,wegen Platzangebot.

MFG Jens
 
Nur die Frage die sich mir hierbei aufwirft;-----------irgetwann is doch mal der Bart ab,wegen Platzangebot.

Sicher. Aber zum Einen ist mein Platzangebot nicht bis in den letzten Winkel ausgebucht und zum Anderen.....Die Leute machen soviel Fehler in Sachen Haltung und Ernährung, das ich zwar Einiges dagegen tun kann, aber leider gewinne ich nicht immer oder nur für kurze Zeit.

Ich kann einen an Krebs erkrankten Vogel zwar operieren lassen, Vögel die jahrelang in einer Kneipe gelebt haben mit gesunder Ernährung und frischer Luft das Leben verbessern, einen in Dreck lebenden Vogel mit sauberer Unterbringung helfen......usw. Das aber gelingt mir manchmal eben nur für kurze Zeit. Kurze Zeit gegenüber der langen Zeit, die die Vögel bereits hinter sich haben.

Und so werden zwangsläufig auch wieder Plätze frei.
 
Hallo Heike,
was für ne traurige geschicht:traurig:
schön das jeztz Laura bei dir ist

viel erfolg
ciao
Mario&company
 
Sicher. Aber zum Einen ist mein Platzangebot nicht bis in den letzten Winkel ausgebucht und zum Anderen.....Die Leute machen soviel Fehler in Sachen Haltung und Ernährung, das ich zwar Einiges dagegen tun kann, aber leider gewinne ich nicht immer oder nur für kurze Zeit.

Ich kann einen an Krebs erkrankten Vogel zwar operieren lassen, Vögel die jahrelang in einer Kneipe gelebt haben mit gesunder Ernährung und frischer Luft das Leben verbessern, einen in Dreck lebenden Vogel mit sauberer Unterbringung helfen......usw. Das aber gelingt mir manchmal eben nur für kurze Zeit. Kurze Zeit gegenüber der langen Zeit, die die Vögel bereits hinter sich haben.

Und so werden zwangsläufig auch wieder Plätze frei.

Hallo Pico,

eine schockierende Geschichte, ich denke, leider kein Einzelfall.

Ich finde es super, dass du diesen Vogel so individuell bei dir aufnimmst, und ja, schön zu lesen, dass ich den Eindruck habe, es geht hier wirklich um dien Vogel und nicht um irgendeine Art von versteckter Vermarktung.

Grüsse

Rosita

Und Daumen drücke für Laura.
 
:nene:
joa...die armen tierchens...find das furchtbar...die menschen sollten auch mal so leben müssen....
deswegen kann ich auch keinen züchter verstehen...mir würd es das herz brechen so nen kleines geschöpf irgendwo hinzugeben...wo man nie weiss,wie es behandelt wird...

und schön,das es so leute wie dich gibt..die ihnen helfen...den armen tierchens,die so leben mußten...:zustimm:
 
@Rosita,

Du hast Recht Laura's Geschichte ist mit Sicherheit kein Einzelfall, aber eben auch nicht so alltäglich.

Eine individuelle Behandlung mit dem Ziel der Integration führe ich grundsätzlich durch.
Es gibt Vögel da gelingt dies aufgrund ihres Verhaltens in relativ kurzer Zeit, bei manchen vergehen sogar Jahre.

@Karin,

ich bin wie gesagt selten zu erschüttern und kann im Grunde ne Menge vertragen. Lauras Geschichte hat auch mir das Wasser in die Augen getrieben.

Und letztendlich kam mir auch der Gedanke hoch, das man sich für einen Teil unserer Spezies doch ziemlich schämen muß.
 
Mir fehlen echt die Worte :(
Was musste Laura alles durch Menschenhand erleiden, so viele Jahre, unfassbar. Mir stehen die Tränen in den Augen - ich kann sowas kaum ertragen :(

Ich bin mehr als nur glücklich, dass sie nun bei dir ist :prima:
Sie wird sich wohlfühlen, da bin ich mir sicher.
Hat sie schon auf die Rufe der anderen reagiert? Hören kann sie sie doch sicherlich oder?

PS: Grüss mir meinen Stinker Timon, Schlumpfine, Calimero, Theo und den kleinen Felix :trost:
 
Hallo Heike,

zum Glück gibt es immer noch solche Menschen wie dich....

Mir trieb es bei eurer Geschichte echt Tränen in die Augen !
Wie kann man denn ein Tier nur so behandeln8(

Ich finde schon, dass man auf dem 2. Bild sieht, wie traurig er guckt !

Irgendwann wird er bestimmt merken, wie schön er es bei dir hat, ich wünsch dir mit ihm viel Glück !

Grüße Christine (die eigentlich aus dem Amaforum kommt)
 
Oh man, was ne traurige Geschichte. Zum Glück mit Happy End :trost:

Ich drücke Laura die Daumen, dass sie bald zumindest erahnt, was es heisst ein Ara zu sein.....
 
Hallo Heike

Berichte doch bitte weiter,wie die Henne sich "macht". Mich würde es interessieren wie leicht/schnell oder aber auch welche Rückschläge/Misserfolge sich im eiteren Leben dieses Tieres abzeichnen.
Es wäre vieleicht interessant "wie leicht" bzw. "wie schwer" es ist---------solch ein Tier wieder "einzugliedern"----------- und wenn ja,was is von der vorhandenen Haltung zurückgeblieben.

MFG Jens
 
Hallo Jens,

ich werde weiter berichten.

Man merkt z.B. das Laura nicht viel menschliche Ansprache hatte. Sie sitzt mehr oder weniger den ganzen Tag auf einer Stelle mit gesenktem Kopf (oder der Kopf ist unter den Flügeln), bewegt sich nur zum Futternapf hin und geht dann wieder zurück.

Sie reagiert aber darauf wenn ich sie anspreche.:prima:
 
Ich bin zutiefst erschüttert :traurig: Ich hoffe, dass die gebrochene Seele bald wieder Freude am Leben haben kann... 25 Jahre sind ein unvorstellbarer Zeitraum für dieses Leid :(
 
Ich bin zutiefst erschüttert :traurig: Ich hoffe, dass die gebrochene Seele bald wieder Freude am Leben haben kann... 25 Jahre sind ein unvorstellbarer Zeitraum für dieses Leid :(
Mir ging Laura den ganzen Tag nicht aus dem Kopf :(
Ich kann's einfach nicht begreifen wie Menschen sowas tun können. SEHEN die das Leid in den Augen denn nicht? Irgendwie fehlt denen ein Kabel im Kopf :k

@Heike: Super, dass sie schon auf Ansprache reagiert.
Ich bin sicher sie spürt - sie ist nun zu Hause und es geschieht ihr kein Leid mehr :trost:
 
Thema: Laura's Geschichte

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