Wenig erfreuliches zum Sonnensittich

Diskutiere Wenig erfreuliches zum Sonnensittich im Forum Südamerikanische Sittiche im Bereich Sittiche - Hallo zusammen, in den letzten Tagen ist ja die neue "Rote Liste" der IUCN und Birdlife International vorgelegt worden. Aus meiner Sicht ist...
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Suzuki

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Hallo zusammen,

in den letzten Tagen ist ja die neue "Rote Liste" der IUCN und Birdlife International vorgelegt worden. Aus meiner Sicht ist eine große Überraschung, dass der Sonnensittich von LC (=least concern=geringste Bedrohungsstufe) auf EN (=Endangered=gefährdet) hochgestuft. Zum Vergleich: Dort finden sich auch der Hyazinthara, die Kaiseramazone oder der Goldsittich. So schnell kann das leider gehen. Der Bestand wird nur noch auf 1000-2500 Tiere mit stark fallender Tendenz geschätzt. Dass eine Art nicht auf einer Liste auftaucht, heißt eben häufig nicht, dass sie nicht doch bedroht ist, sondern nur, dass man es (noch) nicht weiß. Den genauen Report kann man (in englisch) hier nachlesen.
Das sollte all denen zu denken geben, die meinen, man könne "häufige" Arten durch Mutationszucht verderben oder könne sich es leisten, alle Nachzuchten mit der Hand aufzuziehen und als Haustiere abzugeben.

Beste Grüße

Gert
 
Hallo Gert,

der Trend eines Sonnensittichs zum zahmen Haustier hat aber abgenommen, oder? Zumindest, wenn ich mir die Anzahl der neu erstellten Themen zum Sonnensittich in den letzten Monaten hier im Forum angucke.
 
Hi Gert!

Der Bestand wird nur noch auf 1000-2500 Tiere mit stark fallender Tendenz geschätzt.

Au, Sch..., das hätte ich nicht erwartet, daß es bereits soo dramatisch aussieht.

Das sollte all denen zu denken geben, die meinen, man könne "häufige" Arten durch Mutationszucht verderben oder könne sich es leisten, alle Nachzuchten mit der Hand aufzuziehen und als Haustiere abzugeben.

Ich fürchte, wir haben noch viel Arbeit vor uns, wenn wir erfolgreich die Erbgutpanscherei und die Handaufzuchtquälerei bekämpfen wollen.
 
Hallo Christian,

das liegt zum einen daran, dass die Leute am liebsten super zahme Knuddeltiere haben wollen und zum anderen dass es "Züchter" gibt die für Handaufzuchten das doppelte oder dreifache des normalen Preises nehmen. So lange das so ist wird sich nicht viel ändern. Selbst dann nicht wenn der Bestand im Freiland bedroht ist.
 
*schock* :nene:
Überall nur noch Handaufzuchten und Handaufzuchten, Naturbruten werden nur noch selten angeboten und dann meistens eher ältere. Und dann handzahm, fressen aus der Hand etc. und dann ist der Vogel geschlechtsreif, dann geht es darum je schneller weg desto besser.8o Aber das sie so stark bedroht sind ein echter Schock!
 
Hallo zusammen,

ich weiß von keinem Schutzprogramm. Das Problem ist ja offenbar, dass niemand damit gerechnet hat, dass die Art wirklich so selten geworden ist. Ihre Heimat ist ja nun recht unzugänglich und wenig entwickelt, so dass man davon ausgehen konnte, dass der Lebensraum weitgehend intakt ist. Das eigentliche Problem scheinen ja Vogelfänger zu sein, die für den in- und ausländischen Markt die Gegend leerfangen. Das wird man in einer strukturarmen Region nur schwer in den Griff bekommen.
Wichtig ist, dass man hierzulande begreift, dass man mit der Volierenpopulation keine allzu großen Experimente anstellen sollte (Kreuzungen mit anderen Arten, Mutationen); der Volierenbestand ist ja auch wegen massiver Importe in den 80ern recht groß, so dass das Inzuchtrisiko gering ist, und die Art pflanzt sich leicht fort. Es sollte einem nur zu denken geben, dass es fast jede andere Art genauso leicht treffen könnte.

@ Richard: Ich weiß nicht genau, wie viele Sonnensittiche an Privatleute gehen, aber wenn ich mich im Bekanntenkreis so umhöre, ist die Nachfrage recht groß, eben auch immer noch nach Handaufzuchten.

Beste Grüße

Gert
 
Hallo

Hinzu kommt noch das der Sonnensittich wohl ein viel kleineres Verbreitungsgebiet hat als bisher angenommen. Ich befürchte nur wenn der Sonnensittich auf Anahng 1 gesetzt wird das die Züchter das Interesse an dieser Art verlieren, und es weniger Nachzuchten gibt. Außerdem ist zu befürchten das wenn viele "alte" Paare mal nicht mehr züchten, das es zu wenig junge Paare gibt. Im Moment gehen einfach sehr viele Vögel für die Zucht verloren.
 
Hallo zusammen,

heute auf "www.parrot4sale.com" gesehen. Die Mutationen sind also schon da...

Beste Grüße

Gert
 
Die Mutationen sind also schon da...

Ja, und das leider nicht erst seit "gestern" 8(

Es ist zum Kotzen, sobald eine Art mehr oder weniger in Mode kommt, geht diese Erbgutpanscherei los.

Ich denke, man sollte mal über eine gesteigerte Aufklärung bei potentiellen Haltern nachdenken, denn die Nachfrage bestimmt das Angebot.
 
Da felen einem wirklich die Worte. Habt ihr euch die ganzen Mutanten auf der Seite mal angesehen? Für mich persönlich einfach nur abartig.
 
Für mich persönlich einfach nur abartig.

Keine Frage, nur können wir uns aufregen so viel wir wollen, wir werden Mutationszüchter nicht überzeugen können, die Erbgutpantscherei sein zu lassen.

Man muß die potentiellen Käufer, sprich vornehmlich Halter, über die Langfristfolgen dieses "Treibens" aufklären, denn beim Anblick z.B. eines Feather-Dusters erschrecken selbst die Liebhaber von Wellensittiche-Mutationen und die Folgen sind halt viel weitreichender, als sich der Durchschnittshalter als auch manche Züchter sich vorstellen können.

Erst wenn die Nachfrage nach Mutationen zurückgeht, statt zuzunehmen, wird dieser Wahnsinn ein Ende finden ... hoffentlich ist es dann nicht bereits zu spät.
 
Hallo zusammen,

im Großen und Ganzen gebe ich Christian schon recht. Die Nachfrage ist sehr wichtig. Hier im Forum sieht man ja schon recht deutlich, wie sehr Mutationsformen des Katharinasittichs auch bei Privathaltern begehrt sind, die auf die verschiedenen Farben abfahren. Wenn die Züchter solche Vögel nicht mehr losbekämen, würde sich das Problem schnell erledigen.
Andrerseits gibt es eben auch viele Züchter, die das Besondere suchen und glauben, durch Mutationszucht das schnelle Geld zu machen. Der Privathalter wird für einen Mutationsvogel, der "schöner" aussieht vielleicht 20-30% mehr Geld ausgeben. Am Anfang kostet aber so eine Mutation häufig ein Vielfaches eines "normalen" Vogels. Erschwinglich wird die Sache also erst dann, wenn die Blase bei den Züchtern geplatzt ist. Ich sehe das eigentliche Übel in der Geldgier mancher und Gottlob nicht aller Züchter. Ich finde es sehr schade, dass dieser Typ Züchter jetzt mehr und mehr auch die Südamerikaner entdeckt. Das war mal anders.

@ Christian: Wo hast Du denn die Mutationsform schon mal gesehen? Ich wusste, dass in Australien und Amerika Farbmutationen beim Sonnensittich aufgetreten sind, aber die sahen anders aus (hornfarbener Schnabel) und überdies war es in Übersee. Ich habe in diesem Vogel den ersten Mutanten in Europa gesehen, lasse mich aber gern eines Besseren belehren. Bei Mutationen bin ich nie auf dem neuesten Stand.

@Rudi: Wenn Du wieder zurück bist, schau Dir mal dieses Gruselkabinett an. Von gelben St.Thomassittichen über blaue Perusittiche bis hin zu einem halbgelben Blaukopfsittich (???) ist alles dabei. Manche Fotos sind allerdings auch sehenswert.

Beste Grüße

Gert
 
@Rudi: Wenn Du wieder zurück bist, schau Dir mal dieses Gruselkabinett an. Von gelben St.Thomassittichen über blaue Perusittiche bis hin zu einem halbgelben Blaukopfsittich (???) ist alles dabei. Manche Fotos sind allerdings auch sehenswert.

Beste Grüße

Gert

Bin ja nicht aus der Welt. Nur auf Teneriffa. Schoene Bilder. Bis auf die Mutanten.
 
Hallo

Schade um die seltenen Vögel. Bei manchen muß man ja raten um welche Art es sich handelt. Ich habe nichts gegen Mutationszüchter aber man sollte immer die Wildfarbe erhalten. Zur Zeit gibt es "endlich" 8(:( den ersten violetten Sperlingspapagei. Mindestgebot 1000 Euro. Wir gratulieren zu diesem besondern Zuchterfolg. :k
 
Moin!

Ich sehe das eigentliche Übel in der Geldgier mancher und Gottlob nicht aller Züchter.

Ich weiß ja nicht ... mir scheint das eher die Wirkung als die Ursache. In der Reptilienwelt gibt es ja das gleiche Problem. Da sind Mutationen zunächst Statussymbole für wenige betuchte Halter und werden später bei fallenden Preisen "massentauglich".

Ich finde es sehr schade, dass dieser Typ Züchter jetzt mehr und mehr auch die Südamerikaner entdeckt.

Das liegt einfach daran, daß Südamis immer beliebter werden. katharinas sind das beste Beispiel ... je beliebter sie wurden, desto mehr Farbschläge gab es.

Wo hast Du denn die Mutationsform schon mal gesehen?

Weiß ich leider nicht mehr. Ist schon eine ganze Weile her, war aber eine US-Site. Man muß ja nur mal nach "conure" und "mutation" googlen und schon findet man 15.000 Treffer 8o
 
Hallo

Ich habe mal eine Frage zu den Mutationsform. Ich selber habe keinen Sonnensittich, aber eine Freundin hält einen. Nun meine Frage mir ist aufgefallen das er fast kein grün in den Flügel hat ist er eine Mutation? Auf Bilder haben die sonnen inner mehr grün in den flügeln. Er ist 2-3 Jahre alt weiß ich nicht genau. Er war mal ganz grün als sie ihn geholt hat. Wie lange dauert das bis er ganz aus gefärbt ist?

Grüß Scotty
 
Nun meine Frage mir ist aufgefallen das er fast kein grün in den Flügel hat ist er eine Mutation? Auf Bilder haben die sonnen inner mehr grün in den flügeln. Er ist 2-3 Jahre alt ...

Erwachsene Sonnies haben nur noch ganz wenig Grün in den Flügeln, Jungvögel hingegen sehr viel. HIER kannst Du Dir viele Fotos von ihnen anschauen. Und HIER findest Du die wichtigsten Basis-Infos zu dieser Art.

Deine Freundin hat also keine Mutationen.

PS: Auf der Seite Deiner Freundin steht, sie habe sich von dem zweiten Sonnensittich trennen müssen. Sag Ihr bitte, daß Sonnensittiche paarweise gehalten werden MÜSSEN ... sie brauchen einen Partner wie die Luft zum Atmen!!!

PPS: Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn sich Deine Freundin auch hier anmeldet und sich zu uns gesellt.

Noch ein letzter Nachtrag: Bei Handaufzuchten entstehen über kurz oder lang insbesondere bei Einzelhaltung massive Verhaltensstörungen. Nähere Infos zum Thema Einzelhaltung siehe HIER. Wäre ja schade, wenn dieser schöne Vogel irgendwann mit nackter Brust dasitz, weil er sich selber aus Einsamkeit rupft.
 
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