Ich möchte hier nochmal auf das ursprüngliche Thema eingehen, @ Asra: vielleicht ist ja ein interessanter Tip für dich dabei
Zwar habe ich Kanarienvögel und keine Wellis, aber ich unterstelle hier einfach mal dass Vogel = Vogel ist
Den Käfig zu reinigen während die Vögel noch drin sind halte ich für keine gute Idee
. Zum Einen weiß ich gar nicht wie man da z. B. Einstreu und so wechseln kann und zum Anderen werden die Vögel bestimmt nicht zahm wenn man mit den Händen und Tüchern im Käfig umherfuchtelt.
Also finde ich es schon wichtig die Vögel zumindest so weit zu bekommen dass sie freiwillig und gerne aus dem Käfig kommen und auch wieder hinein finden.
Damit die Wellis rauskommen müssen sie aber ein stückweit Vertrauen zu dir gefasst haben. Die Umgebung außerhalb des Käfigs ist immer am Anfang eine "große Fremde" und wenn dann auch noch jemand da rumläuft vor dem man Angst hat, werden die beiden sich nie raus trauen.
Damit sich die Wellis an dich gewöhnen solltest du dich langsam und ruhig bewegen. Keine hektischen Bewegungen. Und: sei einfach anwesend, ohne bedrängend zu wirken. So kannst du dir überlegen welche Tätigkeiten du statt auf der Couch vor dem Vogelkäfig machen könntest (z. B. ein Buch lesen: gerne auch laut, dann gewöhnen sie sich an deine Stimme!). Oder wenn du telefonierst kannst du dich auch in Käfignähe aufhalten.
Wichtig dabei ist, dass du es vermeidest die Vögel unentwegt anzustarren. So wirkst du auf sie wie ein Raubtier, dass seine Beute ebenfalls mit dem Blick fixiert. Eine Vertrauensübung mit Vögeln ist daher z. B. das bewusste "anblinzeln": Sobald ein Vogel deinen Blick kreuzt blinzelst du ganz bewusst und etwas länger als üblich. Das spricht auf das Opferverhalten der Vögel an: Welches Raubtier würde seine Beute schon aus den Augen lassen? Indem du das machst signalisierst du 'Ich bin nicht gefährlich'!
Gleichzeitig würde ich wann immer es geht die Käfigtüre offen halten, um ihnen die Chance zu geben raus zu kommen. Ich habe meine Käfigtüre mit einer Schnur so am Käfig befestigt, dass sie im offenen Zustand waagrecht nach vorne steht. So ist das wie ein kleiner Podest der sich hervorragend zum Ablegen von Leckerlis eignet. Zusätzlich hatte ich am Anfang eine Stange im Käfig so platziert, dass die Vögel wenn sie drauf saßen genau in der Höhe der offenen Türe hockten. Ihr Blick war quasi unweigerlich auf das Leckerli gerichtet, und da kann niemand lange wiederstehen
Wenn sie dann draußen sind heißt es für dich: Rückzug! Halte Abstand zu den Vögeln und sei möglichst unauffällig.
Das Thema wieder in den Käfig kommen ist dann so eine Sache. Gerade letzte Woche hatte eine Kanariendame bei mir ihren ersten Freilfug. Total schön anzusehen, nur als sie wieder in den Käfig wollte war es gar nicht mehr nett. Die Kleine hat partout nicht die Türe gefunden. Eine Stunde ließ ich sie auf dem Käfig kreuz- und quer rumturnen, bis sie mir zu sehr leid tat. Wenn ich meine Vögel einfange, mache ich es so: Zimmer abdunkeln, und zwar so gut es geht. Vögel sehen im Dunkeln so gut wie nichts mehr. Wenn es arg dunkel ist kannst du mit einer Taschenlampe kurz nochmal abchecken wo das Vögelchen hockt (dann die Lampe natürlich wieder ausmachen). 99 Mal von 100 solltest du den Vogel dann ohne Mühe nehmen und in den Käfig setzen können (am Besten auf den Boden, damit er nicht blind von der Stange fällt!). Diese Methode ist schonend für die Vögel, da es keinen Einfangstress gibt.
Nach 2-3 Freiflügen sollten die Vögel die Käfigtüre aber von ganz alleine finden.
Uff, das war jetzt wirklich ein Roman. Ich hoffe du ließt den Thread überhaupt noch (deine Frage ist ja schon älter
) und vorallem, dass der eine oder andere Tip dabei war den du noch nicht versucht hast.
Viel Glück!!