Freilebende Papa’s in LU? (Welche?)

Diskutiere Freilebende Papa’s in LU? (Welche?) im Forum Edelsittiche im Bereich Sittiche - Leutz, DAS muß ich Euch unbedingt erzählen, weil ich/wir so was noch nie in einer größeren Stadt gesehen habe/n! Mein Michi und ich sind heute...
Liesl

Liesl

...die in den Wald zog
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Leutz, DAS muß ich Euch unbedingt erzählen, weil ich/wir so was noch nie in einer größeren Stadt gesehen habe/n!

Mein Michi und ich sind heute abend nach Ludwigshafen/Rhein gefahren, um meinen alten Kumpel, der in einer Hochhaussiedlung wohnt, zu besuchen.

In LU-Gartenstadt bei strahlender Sonne um 19 Uhr angekommen stieg ich aus dem Auto und hörte etwas papageienartiges Krächzen.
Als ich aufschaute, sah ich so gerade eben noch ein paar sehr lange, gelbe Schwanzfedern in einem der hohen Bäume zwischen den Hochhäusern verschwinden.

Ich schaute Michi entgeistert an und meinte: Ööööh, das war doch jetzt nen Papagei oder?

Und wieder tönten diesesmal mind. 2 Stimmen (!!!) aus dem Baum, Stimmen die mich an Papageien in einem Zoohandel erinnern, weil das Gekreische seeeehr laut und klar zu hören war.

Liesl ist dann natürlich sofort (auf ihren hohen Hacken) unter- und um den besagten Baum marschiert, und hat sich den Hals verrenkt, aber durch das dichte Blättergrün war nix zu erkennen.

Auf einmal flog von dem einen hohen Baum ein großer grüner Vogel zu dem sehr hohen Nebenbaum, und dann gab es eine Unterhaltung zwischen den beiden Vögeln, in einer Lautstärke, als wenn die beiden direkt neben mir hocken würden, obwohl sie, wie bereits erwähnt, in seeeehr hohen Laubbäumen weilten.

Mein Kumpel, und ein älterer Mann aus dem Hochhaus (die beide „nix mit Federvieh am Hut haben" ) erzählten mir dann später, daß es eine ganze Gruppe von ca. 30 Vögeln/Papageien wären, die nun schon im 3. Jahr dort zugange sind.

Man täte sie wesentlich mehr hören, als wie sehen.

In dem in ebenfalls in LU gelegenen öffentlichen Ebertpark gäbe es eine/mehrere offene Voliere/n, wo sie wohl ursprünglich mal herkamen, sie täten im Winter aber in anderen Bäumen als wie in der Hochhaussiedlung, und wie im Ebertpark, welche aber nicht weit entfernt von der Hochhaussiedlung wären, überwintern.

Ich bin geplättet!

:( Ich habe von Papageien und solchen Vögeln, die man daheim hält, mal überhaupt keinen Plan.
:idee: Allerdings hatten wir damals bei meinen Eltern Nymphensittiche, die kann ich definitiv ausschließen, zumal die in LU gesichteten Vögel um einiges größer (und bunter) waren.

Wir wollen natürlich nun alle wissen, was daß für Papageien (?) sind.



Hier die (etwas dürftige) Beschreibung:

Da sie sich, wie bereits erwähnt, seeeeehr weit oben in den Bäumen aufgehalten haben, können wir nur sagen, daß sie einen roten Schnabel, oder ein rotes Häubchen hatten.
Mittel- bis hellgrünes Federkleid, und gaaaaaaaaaaaanz lange gelbe Schwanzfedern.

Sie krächzen und kreischen wie Papageien.

:+keinplan Watt sind die denn nu für ne Sorte? :+popcorn:




P.S.:
Ich hätte diesen Thread ja gerne bei den Papageien "untergebracht",... nur ich weiß nicht bei welchen Papa's.



LG,
Liesl
 
Hallo Liesl,


schau mal hier :zustimm:

Es gibt dort auch eine kleine Extraseite zum Gebiet Mannheinm/Ludwigshafen ... und dort steht u.A. :
Ein Besuch der Schlafbäume in Ludwigshafen ist in Planung. Hier sollen sich ca. 120 Tiere versammeln. 8o
 
Hi Liesl,

es dürfte sich um Halsbandsittiche handeln. Google einfach mal nach Halsbandsittiche und Ludwigshafen oder auch Köln, da leben auch etliche seit Jahren in der freien Natur.


Mit freundlichen Grüßen
 
Nabend.

Na klar...das sind Halsbandsittiche...oder auch: Kleine Alexandersittiche :zustimm:

Weitergehend gibt es in Deutschland auch noch freilebende Amazonen, Große Alexandersittiche und auch Mönchssittiche.

Alles nachzulesen unter Randos Link.

LG, Olli
 
Hallo, ich danke Euch, und Rando besonders für den Link.

Ich hatte solche Geschöpfe in Deutschland bisher nur in Gefangenschaft gesehen, und nicht freilebend zwischen Hochhäusern einer Chemie-Stadt, deshalb war ich so perplex.

Also Sittiche, und keine Papageien, gelle?

Lt. Rando' s Link wurde bei "meinen" Ludwigshafener Sittichen im Jahre 2002 auch eine Blaustirnamazone gesichtet (und fotografiert).





LG,
Liesl
 
Hallo Liesl,
seit vielen Jahren gibt es hier bei uns in Ludwigshafen Halsbandsittiche. Du befandest Dich, wenn Du in der Gartenstadt warst, sozusagen inmitten des Geschehens, weil die meisten dieser Vögel im Naturschutzgebiet "Maudacher Bruch" zu finden sind. Gegen Abend ziehen die Vögel meist in grossen Schwärmen ihre Flugbahnen. Mit viel Gekreisch und man erkennt sofort, das ist nichts Heimisches.
Viele Grüsse
Barbara
 
Hallo,

ja, so etwas haben wir in Bonn auch! Hier übernachten sie im Bonner Norden, in der Nähe des Rheinufers, und ziehen hier ihre Runden. Tagsüber sieht man sie in einem innerstädtischen Naturschutzgebiet, der "Düne", und auch im Botanischen Garten.

Inzwischen gibt es etlichen deutschen Städten freilebende Halsbandsittiche. Die ersten sind wohl in den 60er Jahren um Köln herum aufgetreten. In Köln gibt es nach wie vor eine große Kolonie.

In Stuttgart (und in Wiesbaden auch?) gibt's wohl auch noch einige Amazonen, die seit Jahren frei leben.

Es gibt auch schon einige wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit diesen deutschen Vögeln befassen.

Herzliche Grüße,
Stefanie
 
Huhu, Barbara.
Ja, ich war im Ortsteil Gartenstadt, an einer großen Hauptverkehrsstraße mit einigen Hochhäusern.
Dass es dort in der Nähe ein Naturschutzgebiet gibt, wusste ich nicht.
(Wer rechnet schon mitten in der BASF-Stadt mit einem Naturschutzgebiet :+knirsch: )


Die bereits erwähnte Blaustirnamazone, die dort Ende Januar gesichtet worden sein sollte, hätte Ihren Flugstil an die Halsbandsittiche angepasst, so dass sie in dem Schwarm mit den Sittichen nicht besonders auffällt.



:+popcorn: Mich beschäftigen/bewegen diese Geschöpfe hier aber immer noch, weil sie doch eigentlich (lt. Internet) im Irak, Zentralafrika, und Indien vorkommen.

Wenn die Sittiche es schaffen, in unseren Breitengraden zu überwintern,...
wie lange wird es noch dauern, bis (vielleicht auch noch begünstigt durch die weltweite Klimaerwärmung) zum Beispiel die ersten WESPENBUSSARDE hier bleiben, und nicht mehr in ihre Winterquartiere in die wärmeren Länder ziehen?

8o Oder gibt es vielleicht sogar schon Wespenbussarde, die im Winter hier geblieben sind?!
;) Vielleicht in der Eifel!! :D :rockon:




LG,
Liesl
 
Hi Liesl,

dazu schrieb ich schon mal, dass ich mit meinem Bruder (auch ein Hobby-Orni) am Kühkopf (Altrheinschleife bei Darmstadt) ich glaub 1993 an einem 10. Dezember eine adulte Wespenbussard-Dame gesehen habe.
An diesem Tag herrschte auf Grund einer nahenden Schlechtwetterfront sehr starke "Winterflucht" - sonst wäre der Vogel evtl. sogar noch länger dort geblieben.
 
Moin.

Undenkbar ist das natürlich nicht, dass Wespenbussarde hier überwintern würden. Allerdings müssten sie sich dann wohl auf "Ersatz"nahrung spezialisieren, da die Bevorzugte ja aus Wespennestern (Drohnenbrut), Reptilien und Amphibien sowie Jungvögeln besteht.
Aber warum nicht ??? Der Rotmilan hat es vorgemacht, dass man auch in Deutschland überwintern kann. :)

LG, Olli

PS: Die freilebenden Sittiche sind natürlich Neozoen...und soweit ich weiß, richten sie Schaden an durch ihr Nagebedürfnis und auch der verschwenderische Umgang mit Obst ruft bei Kleingärtnern und Obstbauern Missmut hervor. Hierher gehören sie jedenfalls nicht.
 
Der Hauptgrund, dass viele Vögel wegziehen ist ja nicht die mangelnde Winterhärte, sondern eben die Nahrung: Wespen, Reptilien usw. (Wespenbussard), fliegende Insekten (Schwalben, Segler,...) gibt es bei uns im Winter nunmal nicht. Arten, die nicht so sehr spezialisiert sind wie Meisen und Rotkehlchen können sich ja auch auf andere Quellen umstellen bzw. damit die wenigen Insekten die sie noch finden ergänzen. Schließlich kann man ja viele Sitticharten auch im Winter in Außenvolieren halten, wenn sie denn vor Wind und Wetter geschützt ist und ein Schutzraum für gar zu tiefe Temperaturen zur Verfügung steht. Aber dass die Halsbandsittiche es trotzdem gerne mild haben, mag man vielleicht daran sehen, dass sie eig. nur in Städten/Regionen vorkommen, die relativ mild sind (Rheintal).

PS: Ist der Rotmilan nicht ohnehin mehr ein Aasfresser? Da fällt es ihm sicher leichter, bei uns zu überwintern, als dem Wespenbussard.
 
Bei uns auf der anderen Rheinseite bevölkern sie den ganzen Waldpark aber auch Luisenpark und Neckarnähe. Es sind ganze Kolonie bzw. Großschwärme. Dieses Jahr habe ich schon sehr viele junge Halsis bei uns gesehen und die ersten verletzen zum Wiederauswildern sind auch schon bei uns im TH gelandet.
 
Bei uns auf der anderen Rheinseite bevölkern sie den ganzen Waldpark aber auch Luisenpark und Neckarnähe. Es sind ganze Kolonie bzw. Großschwärme. Dieses Jahr habe ich schon sehr viele junge Halsis bei uns gesehen und die ersten verletzen zum Wiederauswildern sind auch schon bei uns im TH gelandet.
:traurig: Ich habe auch im Net Bilder von missgebildeten freilebenden Halsis aus LU gesehen.
Chemiestadt ? !!! ?



@ Rando, Olli und Tim: Ich habe den Wespenbussard angeführt, weil wir ja im Greifvogelforum im Mai d.J. eine Diskussion über die grundsätzliche Möglichkeit, um diese Jahreszeit einen jungen Wespenbussard (mit Daunen) in der Eifel gefunden zu haben, hatten.

Mich hatte es damals nachhaltig erstaunt, daß sich anfangs (bei Fund) etliche Ornithologen/Biologen und Tierärzte relativ sicher waren, ein Wespenbussardjunges vor sich zu haben (trotz der Jahreszeit).
Vielleicht gibt es ja (schon) Erkenntnisse darüber, daß (erste) Wespi's ihre eigentlich spezielle Nahrungssuche "erweitert" haben, und somit, evtl. auch bedingt durch die globale Klimaerwärmung anfangen, bei uns zu überwintern,... und wir VF'ler wissen nur noch nix davon! :zwinker: :)




LG,
Liesl
 
Hallo,

hier kann man eigentlich alles nachlesen über die Populationen von Halsbandsittichen in Deutschland. Die Abgase der BASF sind wahrscheinlich nicht schuld an den Missbildungen, da die aufgrund der hier herrschenden Windverhältnisse fast immer nach Mannheim ziehen. Ludwigshafen hat sozusagen die Gewerbesteuer und Mannheim die schlechte Luft.
Gruss
Barbara
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...Ludwigshafen hat sozusagen die Gewerbesteuer und Mannheim die schlechte Luft...
:cheesy: Das ist aber prima beschrieben. :zustimm:

Pusten "die" nur Abgase in die Luft, und pumpen nicht auch Abwässer irgendwo rein?
:trost: Aber ich habe auch keinen Plan, inwieweit das für Halsis schädlich sein könnte.




:beifall: Dein (aktuelles) Benutzerbild finde ich übrigens klasse.



LG,
Liesl
 
sorry wenn ich den thread hochhole

war heut mit meiner kleinen im zoo in heidelberg

auch dort flogen die halsbandsittiche frei herum

es war auch ne tafel zu sehen dass dies momentan ein projekt der uni heidelberg wäre
 
Gebt mal in Wikipedia das Stichwort Halsbandsittich ein - da gibt's eine ganz gute Auflistung von Orten, an denen es mittlerweile Populationen gibt .........

auch dort flogen die halsbandsittiche frei herum

es war auch ne tafel zu sehen dass dies momentan ein projekt der uni heidelberg wäre

Ich denke, die Uni Heidelberg macht Beobachtungen an freilebenden Halsbandsittichen - die aber sicher nicht von der Uni freigelassen wurden!

Herzliche Grüße,
Stefanie
 
sorry wenn ich den thread hochhole...
:? Wieso sorry?

:prima: Ich freue mich über Deine Information,... so langsam erobern die Halsi's wohl den Rhein-Neckar-Raum (MA, LU, HD) für sich.

:) Jetzt warte ich nur noch auf den Tag, wo bei Führungen im Heidelberger Schloss lautkrächzend einige Halsi's durch die Ruinen fliegen und die Touristen verwirren.




LG,
Liesl
 
liesl was meinst wie erschrocken ich war als der eine halsi laut schreiend über uns in den baum geflogen is?

ich sagte gleich, dass es halsis sind aber mir wurde nich geglaubt

bis wir eben das schild sahen grins
 
Thema: Freilebende Papa’s in LU? (Welche?)

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