Hallö!
Weißt du, Topas, ich bin auch Schlangenhalter (Nattern), und Kaninchenhalter sowie dann und wann Hamsterhalter, also sowohl Schlangen- als auch Nagerliebhaber.
Die Sache ist nun die: Ich persönlich weiß, da ich im Zoohandel gearbeitet habe, daß viele Schlangen Frostfutter fressen, manche aber nicht. Die nehmen nur prekilled (also unmittelbar vorm Füttern getötetes) oder lebendes.
Weil solche Kandidaten recht häufig unter den Riesenschlangen zu finden sind, löse ich das so, daß ich mir einfach keine hole, obwohl ich einige Netzpython- Varianten ausnehmend schön finde.
Man mag mir jetzt bereits ein Stück weit Unnatürlichkeit vorwerfen, indem ich bei meinen Nattern ganz glücklich bin, daß sie allesamt ohne weiteres Frostfutter fressen. Indessen weiß ich um meine Verantwortung und die Futterpräferenzen der Schlangen, und verfüttere erkennbare Tiere, wenngleich meine Freundin das manchmal nicht so prickelnd findet, aber doch akzeptiert, da sie weiß, daß ich den Schlängels nicht mit einer Möhre kommen kann.
In den USA hingegen, wo Schlangenhaltung auch groß angelegt ist, ist man dazu übergegangen, und das finde ich pervers, den Schlangen sogenannte Schlangenwürstchen zu verfüttern.
Die sehen original aus wie ein abgeschnittener Schniedel, und bestehen aus allerlei gewolften Kleintierteilen im Naturdarm (hygienisch ohne Innereien und Fell/ Federn), und der Gipfel ist, daß man diese vor dem Verfüttern mittels spezieller Flüssigkeit noch verwittern muß, sprich mit wahlweise Maus- oder Echsenduft zu imprägnieren, damit sie für die Schlangen attraktiv werden.
Da verfüttere ich lieber meine Mäuse oder jungen Ratten, ehrlich!
Was die Sache mit den zu alt gewordenen Nagern im Zoohandel angeht: Ja, die werden als Futtertiere verkauft, gleiches geschieht mit verletzten Tieren.
So kam ich an einen meiner Goldhamster. Der hatte sich mit seinen Brüdern gefetzt, und die haben ihm einen Streifen Fell am Bauch abgezogen. Weil der Hamster so nicht mehr verkäuflich war (obwohl die Verletzung an sich nicht schlimm war) hieß es lapidar "Verfüttern"... Da ich das nicht einsah, und der Hamster trotz der Verletzung die liebe Seele in Person war, sagte ich "Hier, 5er, ich nehm en mit...". Und so wurde er 2 Jahre und vier Monate alt...
Was die zu großen/ ungewollten Tiere angeht, so hatten wir eine Kundin, die einmal vorbeikam und Riesenschlangen hatte...
Total auffällig und in meinen Augen wirklich krass war ihr Verhalten: Ein total gehetzter und unsteter Blick, sie mied die Hauptgänge, und trug ihr Anliegen auch ganz leise vor, sie hätte einen Python, und suche große Kaninchen...
Es waren zwei da, zwei wildfarbene, fast halbjährige Böcke, und die nahm sie dann je für einen 10er mit...
Einfarbige, wildfarbige und Albinos haben von Hause aus die relativ schlechtesten Karten, sind es dann noch Böcke, sowieso, und der Laden verdient lieber noch die in dem Falle 10 € Einkaufspreis, als ein Minusgeschäft zu machen, und die Tiere zu lange zu pflegen.
Dasselbe läuft mit zu groß gewordenen Ratten und Mäusen, wobei ich allerdings, da ich für die Terraristik zuständig war, da auch ein bißchen aussuchte, und besonders menschenbezogene, liebe Tiere möglichst lange zurück hielt, um sie dann als Schmusetier an gelegentlich vorbeikommende Punks, Gothics oder andere junge Leute zu verkaufen, die sich natürlich freuten, eine oder zwei liebe Ratten zum Futtertierpreis zu kriegen (der meist ein Drittel des Haustierpreises betrug).
Ich möchte sagen, man muß alles mit einem gewissen Maß sehen.
Obwohl ich Kaninchenliebhaber bin, konnte ich die Python- Frau verstehen, und gab die Kaninchen auch mit einem eher gemischten Gefühl heraus, aber nun ja, `c est la vie, sage ich mal, denn Melonen wird der Python nicht fressen...
Grüße, Andreas