Kormoran im Garten

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Bobbele

Guest
Hallo zusammen!
Ich hatte heute morgen einen Kormoran bei uns im Garten sitzen. Erst sah ich nur durch die Gardinen ein dunkelbraunes Etwas im Garten und dachte es sei die Katze meiner Schwiegereltern (wohnen nebenan). Als ich aber genauer nachsah war es nicht nur die Katze, die dabei war den Rückzug anzutreten, sondern eben auch ein Kormoran. Wusste erst gar nicht was ich jetzt machen soll. Habe nur sehr schnell gemerkt, dass der Vogel im Moment nicht all zu gut fliegen konnte. Also hab ich erst mal unseren Tierarzt angerufen, der immer sehr hilfsbereit ist. Er meinte dann wenn uns der NaBu nicht weiterhelfen kann, sucht er mir noch Telefonnummern von vogelkundigen TA´s raus. Hab dann also beim NaBu angerufen, und der machte mir erst mal nicht all zu viel Hoffnung, dass mir irgend jemand mit dem Tier helfen würde. Ja wenn es ein Greifvogel wäre... Aber so würde keiner den Weg auf sich nehmen. In der Zeit ist der Kormoran dann schon wieder etwas aktiver geworden. Und da ich ja keine Hilfe zu erwarten hatte beschloss ich den Vogel einzufangen und ihn zu einer Kolonie eine Ortschaft weiter zu fahren, wo er wahrscheinlich auch her war. Hab ihn dann direkt am Wasser rausgelassen, hat dann zwar eine Weile gedauert (Schock...), aber dann ist er ab. Hoffe ihm geht es dort jetzt gut und vor allem ist er da jetzt in Sicherheit vor anderen Tieren.
In dem Ort selber waren die Anwohner wenig begeistert, dass ich den Vogel wieder dort hinbringen wollte wo er hingehört. Ich glaube die hätten ihn am Liebsten den Hals umgedreht. Musste mich also ziemlich durchkämpfen, um die Kolonie zu finden.
Aber Ende gut, alles gut, hoffentlich?!
 
Finde ich toll, dass du dem Tier geholfen hast! :zustimm:

Vielleicht werden sie bei euch in der Gegend bejagt und der Vogel hat sich zu euch in den Garten gerettet? Unter Schock, vielleicht auch irgendwie angeschossen?
 
Vielleicht war der Vogel auch krank und ist deshalb an einem ungewöhnlichen Ort gelandet. Dann hättest du allerdings wirklich ein "gutes Werk" getan mit dem Zurückbringen in die Kolonie.
 
Hab ich mich auch gerade gefragt. Denn wie gesagt, war niemand auch irgendwie bereit sich den Vogel auch nur anzuschauen. Vor ein paar Tagen ist etwas ähnliches wohl mit einem Fischreiher passiert. Der Tierarzt, zu dem die Frau gegangen war, hat ihr fast die Tür vor der Nase zugeknallt. Von daher meinte auch der gute Mann vom NaBu, es sei das Beste für das Tier ihn wieder dahin zu bringen, wo er her kam. Und da das die einzige Kolonie hier in der Nähe ist, hab ich ihn eben da wieder ausgesetzt.
 
Vor 2Jahren wären 1000 Feuerwehrleute und 100 Tierärzte gekommen,hätten irgend etwas von Vogelgrippe gequatscht und Dir den ganzen Garten desinfiziert.Offensichtlich unterscheidet auch der NABU zwischen lebenswerden und überflüssigen Vögeln.Ich hätte den Vogel im Garten sitzen gelassen-entweder er wird oder er wird nicht.Holger
 
Entweder er wird oder er wird nicht is ja auch ne Supi Ansage. Also nix machen! Bloß den Hintern nicht bewegen und Verantwortung übernehmen. Gibt es in Süddeutschland keine Vogelkundigen Menschen? Ich meine welche die nicht nur Nistkästen aufhängen und Wasservogelzählungen veranstalten.
 
Oh, Holger, hey...
Ich dachte schon, ich neige zum voreiligen Pauschalisieren...

Was meinst du wohl, warum der Kormoran von allein nicht aus dem Garten rauskam? Möchte ich jetzt mal wissen!

Wenn du nur irgendeine Ahnung von denen hast, wirst du einsehen, daß dein Spruch "Entweder wird er oder nicht" nun wirklich für die Tonne ist, und das es Situationen gibt, in denen bestimmte Tiere nicht aus eigener Kraft was bewältigen können, wie im Falle Kormoran/ wahrscheinlich ziemlich enger, auf jeden Fall aber zu kleiner Garten.

Bitte deine Erklärung, warum er nicht von allein aus dem Garten kam.
(Kleiner Tipp: Hat was mit Anlauf zu tun...)

Grüße, Andreas
 
Ja in der Tat ist unser Garten an sich nicht all zu groß. Und zudem ist er noch nicht einmal fertig angelegt. Zwischen unserer Terrasse und dem Hang, der unseren Garten begrenzt sind momentan ca. 3 m Platz. Außerdem konnte ich auch kein Gerangel mit einer Katze ausschließen, sah zumindest eine weglaufen. Aber am Vogel konnte man nichts sehen. Wobei ich mir bei dem Größenverhältnis mir auch eher um die Katze Sorgen gemacht habe. Und dennoch sind die Reaktionen, die es auch hier gab, die eher üblichen. Warum ich ihn nicht einfach gelassen habe, oder, nein so ein Viech hätte ich nicht angelangt...
 
Hab ich mich auch gerade gefragt. Denn wie gesagt, war niemand auch irgendwie bereit sich den Vogel auch nur anzuschauen. Vor ein paar Tagen ist etwas ähnliches wohl mit einem Fischreiher passiert. Der Tierarzt, zu dem die Frau gegangen war, hat ihr fast die Tür vor der Nase zugeknallt. Von daher meinte auch der gute Mann vom NaBu, es sei das Beste für das Tier ihn wieder dahin zu bringen, wo er her kam. Und da das die einzige Kolonie hier in der Nähe ist, hab ich ihn eben da wieder ausgesetzt.

Das finde ich ja hart. Als ich noch in D beim TA gearbeitet habe, haben wir sogar jede Taube angenommen, die uns gebracht worden ist. Wildtiere haben wir immer kostenlos behandelt. Natürlch haben wir auch so manch eine eingeschläfert, wenn sicher war, dass sie nie mehr ein Leben draussen schaffen könnte.

Ansonsten haben wir immer behandelt und je nach Tierart zu bekannten Tierschützern von uns gebracht, die diese dann aufpäppelten und wieder frei liessen.

Was ist denn nur mit den Tierärzten in Deutschland passiert ? Nur noch reine Geldgier ??
 
Das war alles vor der Vogelgrippehysterie.Wenn jetzt bei einem kranken Vogel so etwas festgestellt wird,tötet man rundherum alles Gesunde.Da sind die Reaktionen der Tierärzte verständlich.Wenn wegen eines kranken Kormorans,der wahrscheinlich sowieso stirbt,tausende Gesunde getötet werden,sind die Reaktionen nachvollziehbar.In Thüringen haben die entsprechenden Leute ,bei deren Gans Vogelgrippe festgestellt wurde,anschließend wegziehen können.
Noch was zur Gartengröße-wenn der Vogel,wie geschrieben wurde,nicht richtig fliegen konnte,hätte auch das Einreißen des eventuell vorhandenen Gartenzaunes keine entscheidente Verbesserung der Situation gebracht.Das war nur ein kleiner Hinweis zur Theorie von Kanadagans,die unter diesen Umständen diskussionwürdig ist.Holger
 
Meiner persönlichen Erfahrung nach behandeln Tierärzte Wildtiere nie oder nur äußerst unwillig-

Wildtiere sind herrenlos, krankenversichert sind sie auch nicht. Es gibt also niemanden, den man für die Behandlung eines Wildtiers zur Kasse bitten könnte.

Und Tierärzte üben ihren Beruf nicht nur aus Berufung aus, sondern auch zur Existenzsicherung. Und wenn sich in bestimmten Kreisen herumspricht, dass der TA Sowieso alles Wilde kostenlos behandelt, dann hat der bald keine Praxis mehr, sondern ein (sehr bald bankrottes) Wildtierasyl.

Oft genug habe ich das miterlebt bei Verkehrsunfällen mit Wild.Die meisten Leute ertragen es kaum, wenn ich vor ihren Augen ein Reh oder Wildschwein oder ein anderes Tier töten muß, das sie zuvor angefahren haben und das unbehandelt keine Überlebens-Chance hat.Jedesmal habe ich die Dikussion, ob nicht der Tierarzt das arme Rehlein oder das süße kleine Wildschweinchen hätte retten können....

Hätte er wohl. Tut er aber nicht.Aus oben gennnanten Gründen.

idS Daniel
 
Das sieht in Berlin zum Glück anders aus. Hier gibt es die Tierklinik der Freien Universität. Sie nehmen regelmäßig Wildtiere auf.
 
Oft genug habe ich das miterlebt bei Verkehrsunfällen mit Wild.Die meisten Leute ertragen es kaum, wenn ich vor ihren Augen ein Reh oder Wildschwein oder ein anderes Tier töten muß, das sie zuvor angefahren haben und das unbehandelt keine Überlebens-Chance hat.Jedesmal habe ich die Dikussion, ob nicht der Tierarzt das arme Rehlein oder das süße kleine Wildschweinchen hätte retten können....

solche Erfahrungen kenne ich auch.
Aber da gibts noch ein Problem, die wenigsten dieser Menschen sind dazu bereit, ihr Auto einem angefahrenen Wildschwein oder um sich schlagenden Rehbock zur Verfügung zu stellen.
Und haben sich auch keine Gedanken darüber gemacht, welchen Stress es für ein verletztes Wild sein muß, in ein Auto geladen zu werden.
Einen Bussard oder anderen Vogel kann man wenigstens in eine dunkle Kiste packen.
Was verletzte Wildvögel betrifft, habe ich unterschiedliche Erfahrung gemacht: die meisten TÄ behandeln umsonst, aber ich hab auch schon mal eine Rechnung für "Zootiere" bekommen, die hatte sich gewaschen....
 
Hab dann also beim NaBu angerufen, und der machte mir erst mal nicht all zu viel Hoffnung, dass mir irgend jemand mit dem Tier helfen würde. Ja wenn es ein Greifvogel wäre... Aber so würde keiner den Weg auf sich nehmen.
Ach ja, der Nabu ... Welle Wahnsinn wegen Kormoranvergrämung und - Abschuß machen, aber sich schön raushalten, wenn man mal tatsächlich was tun könnte. Da sieht man schön, wie es bei manchen tatsächlich mit der Vogelliebe ausschaut.

Ob es das Richtige war, den Vogel wieder zur Kolonie zu bringen, weiß ich nicht. Ich vermute, daß der Vogel längst nicht mehr lebt, denn einfach nur eine "Fehllandung" nehme ich nicht an. Vermutlich war er verletzt und ist inzwischen eingegangen.

VG
Pere ;)
 
Ich glaube die hätten ihn am Liebsten den Hals umgedreht. Musste mich also ziemlich durchkämpfen, um die Kolonie zu finden.
Aber Ende gut, alles gut, hoffentlich?!


Als Angler bin ich sicher kein Kormoranfan.
Finde es aber trotzdem gut daß du ihm geholfen hast :zwinker:

Jedoch lag die momentane Flugunfähigkeit mit höchster Wahrscheinlichkeit nur daran, dass der Vogel gerade gefressen hat.
Kormorane neigen dazu, sich zu überfressen und sind dann nicht selten für eine gewisse Zeit fast flugunfähig.
Sie versuchen zwar zu flattern, kommen aber dabei nicht hoch.
 
Jedoch lag die momentane Flugunfähigkeit mit höchster Wahrscheinlichkeit nur daran, dass der Vogel gerade gefressen hat.
Kormorane neigen dazu, sich zu überfressen und sind dann nicht selten für eine gewisse Zeit fast flugunfähig.
Sie versuchen zwar zu flattern, kommen aber dabei nicht hoch.
Ja, bestimmt hat er sich irgendwo vollgefressen, ist in den Garten geflogen um dort zu merken, daß er eigentlich nicht mehr fliegen kann ... :D

VG
Pere ;)
 
Ja, bestimmt hat er sich irgendwo vollgefressen, ist in den Garten geflogen um dort zu merken, daß er eigentlich nicht mehr fliegen kann ... :D

Bevor du dich lustig machst, mach dir mal Gedanken darüber, daß er auch vollgefressen noch ein Stückchen fliegen kann wenn er aufgeschreckt wird.
Nur meistens schaffen sie es dann nicht besonders weit, um dann erschöpft zwischenlanden zu müssen.

Außerdem kann auch der gut besetzte Gartenteich in der Nachbarschaft eine willkommene Nahrungsquelle darstellen.
Wer glaubt daß Kormorane dafür zu scheu sind, der irrt sich.

Soviel dazu ;)
 
Taz, mit dem nach der Mahlzeit schlecht fliegen können, hat weniger damit zu tun das der Komoran eventuell eine üppige Mahlzeit hatte, sondern viel mehr damit, das dem Komoran sein Gefieder wasserdurchlässig ist. Und somit kann er mit nassem Gefieder schlecht fliegen. Deshalb sitzen unter anderem Komorane mit halb gebreiteten Schwingen zum trocken auf erhöten Warten.

LG Silke
 
Thema: Kormoran im Garten

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