Genehmigung zur Taubenhaltung?

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Mausispatz

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Taubenhospital
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ich hab übrigens auch schon von 2 leuten gehört, dass man zum tauben halten eine genehmigung braucht. 1. tierheim, 2. tierärztin (glaub ich). und das kann ich auch verstehen, vor allem wenn man sie frei hält. denn die nachbarn können dies als belästigung ansehen.

ich würde gern noch wissen, wo man das nachlesen kann, dass die stadttauben nicht unter diesen wildvogelschutz fallen.

so heute gelesen in einer Email von Ilder.
Nu kann ich mir a) nicht vorstellen, dass man zur Taubenhaltung eine Genehmigung braucht und b) dass Stadttauben bei Tierärztlichen Behandlungen irgendwie nach Gesichtspunkten für Wildvögel behandelt werden müssen.

Gibt es da irgendwo was zum nachlesen?
 
Moin Mausispatz,

1. Taubenhaltung an sich ist nicht genehmigungspflichtig!

Das Bauen von Taubenschlägen kann aber sehr wohl genehmigungspflichtig sein. In NW ist der Bau von Kleintierställen über 5m³ Rauminhalt genehmigungspflichtig. Genaueres kannst Du in der LBO NW nachlesen.

Selbst wenn der Bau eines Taubenschlages genehmigungsfähig ist, können Dir die Ordnungsbehörden noch Schwierigkeiten im Sinne von Auflagen zu Flugzeiten, Anzahl der zu haltenden Tauben usw. machen.

2. Stadttauben sind verwilderte Haustauben, oder Nachkommen von ihnen.
Sie sind im Krankeitsfall genauso zu behandeln, wie Haustauben auch.
Ich gehe hierbei davon aus, dass Du die Behandlung als solche meinst und nicht die Frage, wer die Kosten der Behandlung für Stadttauben übernimmt, die zum Tierarzt getragen werden.

Beste Grüße

Heinrich
 
@ Heinrich

konkreter fall war der: ich war mit einer kranken, vermutlich PMV-Taube in die Klinik gegangen und wollte sie behandeln lassen.

jemand nahm mir die Taube ab um sie zur untersuchung zu bringen.

ich sagte, ich nehme sie gerne wieder mit, wenn man mir sagt, wie ich sie behandeln muss.

letztendlich sagte mir die frau dort, daß das zentrale nervensystem ausgeprägt befallen wäre, und der flügel auch kaputt ist, und sie eh nicht mehr fliegen können wird.

ich argumentierte, daß pmv auch geheilt werden kann, und dass es menschen gibt, die solche vögel in volieren aufnehmen.

sie sagte, daß es ein wildvogel ist, und daß die eigentlich garnicht gehalten werden dürfen, ausserdem sind sie für wildvögel verantwortlich.

ich wusste nicht mehr so recht zu argumentieren, und hab die taube dort gelassen, obwohl ich es nicht wollte, aber ich wusste nicht wie ich noch argumentieren kann, da ich mich auch nicht gut auskenne.

wie oben geschrieben, weiss ich nur, daß das halten von tauben in einem schlag im eigenen garten nicht mal einfach so geht. ich hab auch keinen eigenen garten und hätte sie dann vermitteln müssen.

ich muss mir halt nun gut überlegen, was ich mit kranken tauben mache, die ich in zukunft finde. ich möchte jedenfalls besser informiert sein und mich nach anderen vogelkundigen tierärzten umschauen.

und: welche erfahrungen habt ihr mit pmv? beste behandlungsmöglichkeit, wie hoch ist die sterbequote circa? wie geht es den tauben nachher?

danke, eva
 
öh.. 32$ ??? ich hab auf dieser springerlink seite etwas rumgeklickt, auch das pdf gefunden, aber da komm ich immer auf die seite wo man 32$ zahlen soll :?
 
Also bei mir geht der oben gesetzte Link (nach wie vor); es erscheint ohne Umwege der ganze Artikel als pdf.
 
und: welche erfahrungen habt ihr mit pmv? beste behandlungsmöglichkeit, wie hoch ist die sterbequote circa? wie geht es den tauben nachher?
Nach meiner Beobachtung ist die Überlebensrate höher als hier: http://www.chevita.com/de-int/tauben/behandlungsplan/infektionen-paramyxovirose.php
"Dreher" können natürlich nicht mehr vernünftig fressen. Andererseits fallen sie häufiger auf, werden gemeldet und versorgt. Es muß auch etliche latent infizierte geben, denn nach Impfung von 20 sind uns 'mal zwei aus einem unauffälligen Schwarm gestorben, die sich akut angesteckt haben mußten. Der Hersteller bestätigte, daß dies kein Impfversagen, sondern durch das Wegfangen der Antikörper aufgrund der Impfung bedingt ist. Aus diesem Grund soll man bereits sichtbar erkrankte Tiere auch nicht impfen.
Eine Behandlung ist tatsächlich nur symptomatisch möglich. Bei Virusverdacht lasse ich grundsätzlich Zylexis spritzen. Ob es hilft, hängt wie der gesamte Krankheitsverlauf natürlich von vielen beim Fundtier generell unbekannten Faktoren ab.
An der Frage, ob man PMV-Tauben später zusammen mit (vermeintlich) noch nicht infizierten halten soll, scheiden sich die fachlichen Geister. Aus der Praxis bin ich zu dem Schluss gekommen, daß Träger das Virus nach überstandener Akutphase nicht mehr ausscheiden, es aber im Stressfall erneut ausbrechen kann, und von diesen Tiere dann auch wieder eine Infektionsgefahr ausgeht.
 
Der Hersteller bestätigte, daß dies kein Impfversagen, sondern durch das Wegfangen der Antikörper aufgrund der Impfung bedingt ist. Aus diesem Grund soll man bereits sichtbar erkrankte Tiere auch nicht impfen..

Nach diesen "etwa vier Wochen" (aus deinem Link), wenn die Taube über dem Berg ist, sollte man diese Tauben aber schon impfen. Der Impfstoff besteht aus toten Erregern, was der Taube nur Nutzen und nicht schaden kann. Zumindest ließ ich mir das so von meinem Taubendoc und meiner Haustierärztin erklären, weil ich ja mit der Impfung nichts falsch machen wollte.


Aus der Praxis bin ich zu dem Schluss gekommen, daß Träger das Virus nach überstandener Akutphase nicht mehr ausscheiden, es aber im Stressfall erneut ausbrechen kann, und von diesen Tiere dann auch wieder eine Infektionsgefahr ausgeht.

Ich hab ja nun nur Erfahrung mit einer PMV Taube gemacht, bin allerdings ziemlich sicher, dass sie den Virus nach wie vor ausscheidet. Zumindest hat sie immer noch Probleme mit den Nieren (der Kot ist nach wie vor flüssig).
 
Es gibt auch Lebendvakzine: http://www.vetmed.uni-giessen.de/ve...onen_der_/paramyxovirus-infektionen_der_.html
Der Totimpfstoff hat den Nachteil, daß er jährlich wiederholt werden muss. Solange noch Symptome vorhanden sind, werden sicher auch noch Viren ausgeschieden. Ob die für eine Ansteckung anderer reichen, ist dahingestellt.

Warum soll ich eine Taube nach überstandener Infektion, wenn sie also definitiv ausreichend Antikörper durch das aktive Virus gebildet hat, noch passiv auf einen bereits hohen Titer impfen ? Das ergibt für mich keinen Sinn.
 
Es gibt auch Lebendvakzine: http://www.vetmed.uni-giessen.de/ve...onen_der_/paramyxovirus-infektionen_der_.html
Der Totimpfstoff hat den Nachteil, daß er jährlich wiederholt werden muss. Solange noch Symptome vorhanden sind, werden sicher auch noch Viren ausgeschieden. Ob die für eine Ansteckung anderer reichen, ist dahingestellt. .

OK, ich kannte bisher nur den toten.

Warum soll ich eine Taube nach überstandener Infektion, wenn sie also definitiv ausreichend Antikörper durch das aktive Virus gebildet hat, noch passiv auf einen bereits hohen Titer impfen ? Das ergibt für mich keinen Sinn.


mmhhh... die Frage ist ja, wenn noch Symptome vorhanden ist, ob die Infektion wirklich überstnaden und auch ein ausreichender Titer vorhanden ist?
 
Vergiss das "passiv" in meinem letzten Beitrag, das war natürlich falsch. Auch eine Impfung mit Totimpfstoff ist ein aktive Schutzimpfung, weil sie ja zur eigenen Bildung von Antikörpern führt. Allerdings ist die Schutzwirkung bei einer Lebendvakzine deutlich höher (und länger anhaltend) und noch viel besser (was man zwar nicht anstrebt) nach Auseinandersetzung mit dem nativen Erreger. Insofern kann ich mir nicht vorstellen, daß eine Impfung mit abgetöteten Viren nach Überstehen einer echten Infektion noch etwas bringt. Auch bei Totimpfstoffen warnen die Labore, bei denen man die Antikörper bestimmen lassen kann, wegen möglicher massiver Nebenwirkungen mittlerweile davor, auf einen noch bestehenden (nicht nur ganz hohen) Titer zu impfen.
 
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