Weil es gewitze Unternehmen gibt, die sowas Herstellen/Vertreiben, an den Mann/Frau bringen wollen.
das ist genau der Punkt, warum die Birdlamp so erfolgreich ist -und eigentlich schon das Hauptargument pro Birdlamp.
Technisch/physikalisch/biologisch gesehen gibt es -für zT auch weniger Geld -besser geeignetes.
Aber egal, was man letztlich umsetzt: Knackpunkt ans ganze ist leider oft der Geiz ("Huch, soo viel Strom möchte ich aber nicht zahlen")
Die Terrarianer haben sich inzwischen daran gewöhnt, zum Messerschleifen den Stromzähler im Keller aufsuchen zu können. Ihre Pfleglinge danken es ihnen. Die Vogelhalter haben noch arge Vorbehalte. Warum? Nun wahrscheinlich teils aus Uninformiertheit, teils weil Vögel auch unter stark unzureichenden Lichtbedingungen bei guter Futterzusammensetzung viel länger überleben und sich auch vermehren können als viele Terrarientiere.
Und vor allem vielleicht auch, weil die Haltung und Zucht von Vögeln bei Wohnzimmerlicht von in der Regel unter 500 Lux Helligkeit (draussen hats 20 000 Lux im Schatten und 100 000 in der Sonne) lange lange Tradition hat.
Mit artgerechter Haltung hat das iMHO dennoch ebensowenig zu tun wie zB die relative Dunkelhaltung von Bartagamen unter Energiesparlampen und Halogenstrahlern, um ein leider noch nicht ausgestorbenes Negativbeispiel aus der Terraristik zu bringen.
Ich sage übrigens an diesem Punkt voraus, dass sich -wie in der Terraristik und Meerwasseraquaristik längst geschehen-, viele bisher als unhaltbar oder unvermehrbar geltende Vogelarten, die aus klimatischen Gründen keiner Freivolierenhaltung zugänglich sind, bei der richtigen Beleuchtung halten und züchten lassen.
Ich behaupte auch, viele Freivolierenerfolge, die bislang nur dort möglich waren, beruhen nicht, wie so oft argumentiert auf Platzangebote oder dortigem Klima, sondern oft unabhängig von ersterem und trotz letzterem (meist nicht dem natürlichen Habitat enstprechenden) vor allem auf der im Freien natürlichen Beleuchtungssituation.
Man überlege mal:
Unsere Sonne bringt selbst bei uns am Boden noch 1000 W reine (!) Lichtleistung pro Quadratmeter. In den Tropen mehr!
Keine Lampe hat 100% Lichtleistung -es gibt immer Wärmeverluste- und bei Lampen, die bekanntlich immer näher am Tier sind, als unser Zentralgestirn weit draussen im All, greift leider schmerzlich das physikalische Gesetz, das besagt, dass die Strahlungsinitensität mit wachsendem Abstand exponentiell (im Quadrat) abnimmt.
Zur Veranschaulichung: In 80 cm Abstand von einer Lampe ist es 64 mal weniger hell als in 10 cm Abstand. In der Praxis eine hochrelevante Regel!!!
Aber kommen wir kurz zur Sonne und deren Lichtleistung am Boden zurück: Gut geschätzt bräuchte man, um einen Raum von 2 m Höhe " im Druchschnitt" taghell auszuleuchten etwa 2-4000 W pro Quadratmeter, wenn man modernste Leuchtmittel mit höchsten Lichtausbeuten einsetzt.
Wird extrem teuer und produziert in der Praxis vor allem Grillgut (siehe Wärmeverlust bei Lampen) und nicht glückliche Tiere.
Ein bewährter Kompromiss ist es, in so einer Situation mit 150 bis 300W pro Quadratmeter zu rechnen, wenn man mit T5 , T8 mit EVG und Halogen Metalldamps Spots ausleuchtet-modernster Technologie also.
Dabei bleibt zu bedenken, dass Röhren jeder Art durch ihre schattenarme Ausleuchtung und geringe Leuchtdichte stets Lichtsituationen schaffen, dei bedecktem Himmel oder Schlechtwetter entsprechen.
Um dadurch erzeugte psychologische wie physiologische Nachteile zu vermeiden, sollte man immer "Sonneninseln" setzen, an denen kleinflächig naturnahe Helligkeiten vorliegen. Die Vögel suchen solche Orte auch gerne zum Sonnen auf und Halogen- Metalldampflampen (HQI, HCI, CDM-) sind hier die einzig sinnvolle Wahl.
Das genannte Setup simuliert ganz gut das Umfeld eines Waldbewohners. Bei den Helligkeitsgewohnheiten eines Steppenbewohners müsen wir passen oder noch deutlich mehr investieren.
Wenn man bei allen genannten Leuchtmitteln übrigens darauf achtet, Farbtemperaturen zwischen 3400 und 5500K zu wählen und solche zwischen 4000 und 5000K bevorzugt, macht man spektral nichts grob falsch und sorgt auch schon für UVA.
Die Verfügbarmachung einer UVB Dosis, die verlässlich physiologisch die Vitamin D Synthese anregt ist ist ein anderes Thema und bei Vögeln noch komplexer als bei Reptilien, da die Dinger hier nur dann wirklich effektiv sind, wenn man bei den Birds aktives Sonnenverhalten anregt, bei dem sie dann weitaus mehr nackte Hautpartien der Lichtquelle exponieren, als bei normaler Haltung. Sonst sind die Hautflächen, in denen bei Bestrahlung überhaupt D3 synthetisiert werden kann nämlich so klein, dass keineswegs der Bedarf so gedeckt werden kann.
Vögel posen derart nur bei sehr hellem Licht und Wärmestrahlung. UVB Quellen auf Basis von Leuchtstoffröhren oder Energiesparlampen lösen in aller Regel kein Sonnenverhalten aus und sind allein deshalb wirkungslos. Hinzu kommt ihre geringe Absolutleistung: 10% UVB von 30 Watt sind nunmal nur drei Watt insgesamt. Bedenkt man, dass nur ein Bereich von ca 295-310 nm innerhalb des UVB Bereiches zur D3 Synthese wirksam ist, sind es im genannten Beispiel real also bereits in aller Regel unter 1 Watt wirksame UVB Leistung. Diese verteilt sich bei Röhren und Energiesparlampen über eine große Abstrahlflläche. Wievel % des Gesamtlichtes landet denn in der Tat auf einem sich dort sonnenden Vogel? In alle Regel gar nicht mal wasv im Prozent, sondern was im Promillebereich. Aber rechnen wir mal 1%. Damit kommt 1 hundertstel Watt wirksamer UVB Leistung beim Vogel an - wenn, ja wenn er in 0cm Abstand zu einer 30 W UVB Lampe mit 10% UVB Anteil sitzt. Nehmen wir das quadratische Abstandsgesetz hinzu, wird endgültig klar, dass das so nicht geht.
Wenn also UVB in der Vogelhaltung, dann stark fokussierende Mischlichtlampen oder besser UVB abgebende Halogen Metalldampflampen mit sowohl hohem relativen UVB Anteil als auch hohen absoluten Wattstärken.
Alles andere bringt dem Händler Geld in die Kasse und beruhigt den unkundigen Halter (beides ja durchaus Werte an sich) bewirkt beim Vogel aber nullklommanix.
Ah, ich vergass, eine wichtige relativierende Tatsache zu erwähnen: Das zum sichtbaren Licht gesagte gilt für dunkle Räume.
Bei Räumen mit großen Fenstern kann man u.U sogar ohne Zusatzbeleuchtung auskommen (von Vogelart abhängig) bzw es reicht, eine helle Ecke einzurichten. Die Kombi aus 2 x 54 W T5 und 1 x 70 W Halogen Metalldampfspot ist stromsparend und hier sehr bewährt. Sie reicht auch aus, um im Winter den Tag auch physiologisch wirksam zu verlängern.