unbestimmter, weißer Greifvogel

Diskutiere unbestimmter, weißer Greifvogel im Forum Beobachtungen im Bereich Wildvögel - Hallo! ICh habe heute Mittag kurz einen weißen Greifvogel, ungefähr in GRöße eines Mäusebussards gesehen. Es gibt hier in der GEgend einen weißen...
D

DaSi

Guest
Hallo!
ICh habe heute Mittag kurz einen weißen Greifvogel, ungefähr in GRöße eines Mäusebussards gesehen. Es gibt hier in der GEgend einen weißen Mäusebussard, aber dieser schien mir viel zu weiß. Er war eigendlich rein weiß. Außerdem hatte der Vogel zwei schwarze (oder dunkle) Flecken, (was wohl zu einen Bussard passt) symetrisch auf jedem Unterflügel einen. Die Flecken befanden sich etwa in der Mitte des Flügel, also vom Körper bis zur Flügelspitze. Ob er am Rand der Flügel noch schwarz war, weiß ich nicht.
Ich habe schon an Fischadler gedacht, aber ich weiß nicht, ob das sein kann, obwohl ja im Moment ZUgzeit ist.

HAT JEMAND EINE IDEE?

Vielen Dank
DaSi
 
Nabend.

Ich würde da auf Mäusebussard tippen. Kein Greifvogel ist so variabel in der Färbung und Zeichnung wie Buteo buteo.
Fischadler wurde ich ausschließen, da dieser auf den großen Unterarmdecken ja gebändert ist.

LG, Olli.


PS: Stell doch deine Bestimmungsfrage das nächste Mal ins Forum "Vogelbestimmung" :zwinker: Dort ist sowas wie dein Beitrag genau richtig.
 
Hallo!

Hierzu eine interessierte Frage...
Was meint ihr, beruht die äußerst variable Färbung des Mäusebussards auf genetischer Basis, bzw. meint ihr, der Mäusebussard "experimentiert" herum, welche Gefiederfarbe zu welchem Habitat am besten passt, bzw. welche den optimalsten Jagderfolg bringt, ähnlich der Hain- Schnirkelschnecke, welche wir alle kennen, und die mit ihrem ebenfalls äußerst variablen Äußeren in Farbe und Zeichnung ebenfalls die optimalsten Hausfarben für spezielle Habitate zu finden "bestrebt ist"?

Anlaß für die Frage ist die Tatsache, daß ein fieses kleines Neozoon, der Asiatische Marienkäfer, just dieselbe große ökologische Bandbreite besitzt, bei ebenfalls äußerst variablem Äußeren in Farbe und Zeichnung, und in einem anderen Forum will mir ein besonderer Spezi auf Teufel komm raus nicht glauben, daß der äußerst variable Phänotyp in Farbe und Zeichnung bei gewissen Tieren auf hoher genetischer Variabilität und damit ökologischer großer ökologischer Amplitude beruht.
Bzw. der variable Phänotyp Ausdruck einer großen Unspezialisiertheit ist, woraus sich bei geeigneten Bedingungen eine Vielzahl spezialisierter Ökotypen entwickeln können...

Ich hoffe, das klingt alles nicht zu verwirrend, aber würdet ihr mir da in etwa zustimmen?
Ich meine, helle oder dunkle Mäusebussarde sind in den verschiedenen von ihnen bewohnten Habitaten (Wald, Feld, Wiese, Gewässerränder, Parks...) hierzulande ja sicher verschieden bevorteilt oder benachteilt, was hier gut ist, kann da schlecht sein...
Nun ja, meine Frage deshalb: Worauf würdet ihr den sehr variablen Phänotyp des Mäusebussards zurückführen? Doch sicher gleichermaßen genetische Variabiliät und damit Fähigkeit zur Anpassung an verschiedene Lebensräume, oder (wobei diese Anpassung natürlich langfristig zu sehen ist)?

Grüße, Andreas
 
... Stell doch deine Bestimmungsfrage das nächste Mal ins Forum "Vogelbestimmung" :zwinker: Dort ist sowas wie dein Beitrag genau richtig.
Nix für ungut, Olli, aber wenn ich speziell ne Greifvogelfrage/Bestimmung habe, stelle ich sie im >>Greifvögel/Eulenform<< hier im VF,... also DIREKT bei den Greif-Experten/Falknern usw.

:trost: ... und alles was nicht "Greif-mäßig" ist, selbstverständlich in die >>Vogelbestimmungen<< :zustimm:





LG,
Liesl
 
Sach mal Andreas, Du bist nicht zufällig auch an der Marienkäferdiskussion im DGHT Forum beteiligt?


Um auf Deine Frage zurückzukommen: Dazu gibt es aktuelle Untersuchungen zumindest innerhalb der Gattung Buteo:

Hull JM, Strobel BN, Boal CW, Hull AC, Dykstra CR, Irish AM, Fish AM, Ernest HB (2008 ) Comparative phylogeography and population genetics within Buteo lineatus reveals evidence of distinct evolutionary lineages.Mol Phylogenet Evol.-bis jetzt nur elektronisch erhältlich.


Und..


Hull JM, Hull AC, Sacks BN, Smith JP, Ernest HB.(2008 ) Landscape characteristics influence morphological and genetic differentiation in a widespread raptor (Buteo jamaicensis).Mol Ecol. 2008 Feb;17(3):810-24.
 
Um auf Deine Frage zurückzukommen: Dazu gibt es aktuelle Untersuchungen zumindest innerhalb der Gattung Buteo:
Die Hinweise sind sicher gut gemeint, aber wir sind hier in einem Diskussions- und nicht in einem Link-Verteil-Forum.

Es wäre somit für mich (und sicher auch andere) interessanter, wenn wir die Inhalte besagter Studien diskutieren und nicht lediglich drauf verweisen würden. :prima:

Was also steht drin? Was sind die Ergebnisse?

Ich halte die Frage für äußerst interessant und könnte auch nur drauf los spekulieren.

VG
Pere ;)
 
Hallo Ingo!

Ja, das bin zufällig ich, erwischt.

Ansonsten sehe ich es wie Pere:
Links verteilen ist sehr verbreitet, aber leider kann man da nie drüber diskutieren, weil andere den Inhalt nicht kennen lernen, so daß man nicht drüber diskutieren kann. Was des öfteren sehr schade ist...
Dennoch schon mal Danke für die Hinweise =).

Grüße, Andreas
 
Na ja, weitererzählen ist immer subjektiv. Selberlesen bildet.

Aber in Kürze: Mikrosatteliten und Mitochondrien DNA basierende genetische Analyse des Nordamerikanischen Buteo lineatus ergab, dass die lokalen Populationen -und Unterarten- durchaus unterschiedliche Historien haben. Die östlichen Populationen haben sich nach der letzten Eiszeit rasch stark vermehrt und ausgebreitet, wogegen die wetlichen Populationen stagnierten und vor evolutiv kurzer Zeit durch einen harten Populationsbottleneck gingen - möglicherweise anthropogen bedingt. Letztlich ist die Art genetisch sehr heterogen und vor allem unterschieden sich die westlichen Populationen stark von den östlichen. Damit werden die morphologisch durchaus sichtbaren Unterschiede auch genetisch bestätigt.

Ich könnte mir vorstellen, dass es auch bei Buteo buteo sehr divergente Linien gibt, die sich zwar beispielsweise auf dem Zug treffen und so den auch optisch bunten Mix entstehen lassen, im Brutgebiet aber optisch wie genetisch weitaus homogener sind.

Die Autoren des zweiten Papers untersuchen am Beispiel des ökologisch flexiblen und häufigen Buteo jamaicensis (Rotschwanzbussard) in den westlichen USA die Korrelation zwischen Genotypus und Habitat. Dabei stellen sie fest, dass sich die in den verschiedenen Habitaten (zB mediterranes Klima in Zentralkalifornien und Wüstenklima in Südkalifornien ) heimischen Vögel sowohl morphologisch als auch genetisch voneinander unterscheiden, obwohl die verschiedenen Habitat innerhalb der Flugreichweite der Einzeltiere liegen. Sie hypothetisieren, dass hier früh manifestierte Habitatspräferenzen eine genetische Isolation auch benachbarter Populationen bedingen, selbst bei so mobilen Arten wie den Bussarden.

Besser so?
 
Hervorragend! :prima:

Und nun stellt sich eben die Frage bei Buteo buteo. Scheint mir durchaus nicht ganz abwegig, dass es auch hier so ist. Immerhin herrschen bei uns vor allem im Sommerhalbjahr die „normal dunklen“ Mäusebussarde vor. Ich müsste aber mal meine Fotos anschauen, wann ich die besonders hellen Exemplare aufgenommen habe. Möglicherweise tatsächlich nur zu den Hauptzugzeiten. :idee:

Die Variabilität im Phänotyp des Mäusebussards ist zweifellos nicht zu übersehen. Aber „Otto-Normalbussard“ ist tatsächlich – zumindest bei uns – ziemlich einheitlich in der Färbung. Nur gelegentlich sieht man mal recht helle Individuen, während die besonders dunklen nicht sonderlich auffallen.

VG
Pere ;)
 
Hallo!

Sehr interssant das ganze hier..... und in der tat, die hellen Exemplare stechen einem dirkt ins Auge... auf mich wirkt es schon fast irgendwie unwirklich, wenn ich sie sehe...(was allerdings nicht so oft ist)
Wir haben hier in der Nähe seit ein paar Jahren auch mindestens zwei sehr helle Exemplare, im quasi selben Gebiet, lässt das darauf schliessen, dass sie direkt verwandt sind ? Einen bekam ich mal im Flug vor die Linse (Andreas, Du kennst das Bild ja schon :zwinker: )
http://img526.imageshack.us/img526/1121/dsc03509editedqg2.jpg

Vielleicht kommt er dem "Gesuchten" ja schon etwas nahe....

Der Zweite ist noch heller, den habe ich aber leider noch nicht ablichten können, fühle mich aber gerade von mir selbst herausgefordert mich nochmal auf die Lauer zu legen *grins*
 
Leider gibts meines Wissens für den Mäusebussard noch keine entsprechenden aussagekräftige Studien. Ich selber beschäftige mich auch schon länger mit dem Thema. Hier in der Schweiz sind extrem helle immer nur ausnahme Erscheinungen, die meist im Winterhalbjahr festgestellt werden. Von über 400 Bussarden die ich schon eingeliefert bekam waren ganze 3 wirklich extrem weiss.
Auch extrem dunkle , praktisch ohne helle Abzeichen am Körper sind selten. Am häufigsten hier ist der Durchschnittstyp und eine etwas dunklere Variante bei der die Ad. dann einen schön quergestreiftem Bauch haben. Mehr oder weniger stark rötliche ( vor allem Stoss) kommen regelmässig vor . Sichere Vulpinus nur in einzelnen Exemplaren. ( werden ev. aber meist auch nicht als solche erkannt).
Eine gewisse Uebereinstimmung zur Bergmannschen Regel scheint aber da zu sein. ( Im Norden heller und grösser , im Süden dunkler und kleiner)
Es sind aber auch durchaus Fälle bekannt wo aus dem selben Horst ganz helle und auch normal gefärbte Bussarde ausflogen.
 
Haben hier auch einige helle Bussarde. Sie erscheinen immer größer als die Dunklen, wobei man etwas aufpassen muß, da das Auge einem einen Streich spielt. Aber bei einem Exemplar hier in der Gegend kann man wirklich sagen, dass es die anderen in Punkto Größe übertrifft. Werd auch mal versuchen es abzulichten !!
 
DAnke für die Antworten!
Gut, der weiße Mäusebussard passt sehr gut Vögelchen, aber meiner war halt bis auf die beiden flecken auf jeder Seite, und auch die schwarze Färbung am Rand der Flügel, TOTAL WEIß!

Na, mag sein, dass es auch extrem weiße Exemplare gibt. Der "Weiße" von hier ist auch im Sommer und Frühjahr hier, also Brutvogel. Er ist aber lange nicht so weiß wie der jetzt
 
Haben hier auch einige helle Bussarde. Sie erscheinen immer größer als die Dunklen, wobei man etwas aufpassen muß, da das Auge einem einen Streich spielt. Aber bei einem Exemplar hier in der Gegend kann man wirklich sagen, dass es die anderen in Punkto Größe übertrifft. Werd auch mal versuchen es abzulichten !!
Nichts für ungut, aber das wage ich doch sehr zu bezweifeln, daß man Größenunterschiede zwischen dunkel und hell sehen kann. Mag sein, daß das helle Exemplar ein großes Individuum ist, aber wenn es überhaupt Größenunterschiede zwischen den beiden Farbphasen gibt, dann maximal in großen Meßserien statistisch nachweisbar, keinesfalls feldornithologisch sichtbar.

Manchmal hat man ja sogar Mühe, Weib und Terzel zu unterscheiden, selbst wenn beide zusammen kreisen!

aber meiner war halt bis auf die beiden flecken auf jeder Seite, und auch die schwarze Färbung am Rand der Flügel, TOTAL WEIß!
Und genau das ist ganz typisch für helle (adulte!) Mäusebussarde.

VG
Pere ;)
 
Nichts für ungut, aber das wage ich doch sehr zu bezweifeln, daß man Größenunterschiede zwischen dunkel und hell sehen kann. Mag sein, daß das helle Exemplar ein großes Individuum ist, aber wenn es überhaupt Größenunterschiede zwischen den beiden Farbphasen gibt, dann maximal in großen Meßserien statistisch nachweisbar, keinesfalls feldornithologisch sichtbar.

Pere ich wollte nicht sagen, daß die Weißen größer sind aber Fakt ist, das ein weißer Vogel am Himmel größer erscheint als ein Dunkler. Oder bin ich der Einzige dem das so ergeht ??
Deswegen hatte ich auch geschrieben, daß das Auge einem einen Streich spielt.
 
Pere ich wollte nicht sagen, daß die Weißen größer sind aber Fakt ist, das ein weißer Vogel am Himmel größer erscheint als ein Dunkler. Oder bin ich der Einzige dem das so ergeht ??
Deswegen hatte ich auch geschrieben, daß das Auge einem einen Streich spielt.
Keine Zweifel, optisch wirken die Farbphasen sicherlich unterschiedlich. :zustimm:

Ich dachte, es ginge darum, die weißen Vögel als nordische zu identifizieren und das durch die Einschätzung der Größe zu untermauern. Und das hielte ich eben für fraglich. Aber gut, daß Du gegen meine Fehlinterpretation intervenierst. :bier:

VG
Pere ;)
 
Hallo,

ich bin gerade selbst auf der Suche nach Hilfe gewesen und bin (zum Glück) auf dieses Forum gestossen.
Warum ich hier bin?
Ich habe heute auch einen schneeweißen Greifvogel gesehen.
In diesem Fall zwar nur aus dem fahrenden Zug heraus, aber da der Zug gerade relativ langsam fuhr konnte ich am Feld neben mir einen wirklich schneeweißen Greifvogel im Tiefflug beobachten.
Färbungen am Vogel konnte ich nicht erkennen und habe eine solche Art auch noch nie vorher gesehen.
Da der Zug gerade von Lemförde (LK Diepholz) Unterwegs war und der Dümmer See sehr nahe war kam mir unteranderem neben einer Bussardart der dort lebende Fischadler in den Sinn.

Was meint ihr was ich da wohl gesichtet habe?
 
kam mir unteranderem neben einer Bussardart der dort lebende Fischadler in den Sinn.

Was meint ihr was ich da wohl gesichtet habe?
Fischadler keinesfalls. Die sind längst in Afrika. Außerdem hat der über den Feldern nichts zu suchen.

Heller Bussard glaube ich ebenfalls nicht. Der Beschreibung nach eine männliche Kornweihe. Die haben zwar schwarze Flügelspitzen, wirken aber bei entsprechendem Licht und ohne Schnee tatsächlich fast schneeweiß.

VG
Pere ;)
 
Fischadler ist von der Jahreszeit her seehr unwahrscheinlich.
Bussard könte sein , aber auch eine männliche Kornweihe kann in entsprechendem Licht sehr weiss wirken.
 
Danke euch für die Antworten.
Denke auch eher das es dann eine männliche Kornweihe ist.
Habe mal im Forum unseres nahegelegenen Großen Moores geschaut.
Bei uns gibt es die Wiesenweihe --> klick
Allerdings sind diese Vögel nun wohl auch schon Richtung Süden.
Ich weiß ja nicht wie es bei der Kornweihe ist und ob diese Gattung überhaupt bei mir in der Region vorkommt.
Vielleicht habt ihr ja mal ein Bild von einer richtig weißen Kornweihe?
 
Thema: unbestimmter, weißer Greifvogel

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