2 Goldstirnsittichmännchen oder 2 Rotbauchsittichweibchen ?

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gaby-michy

Guest
Hallo,

wir sind im Moment in der Entscheidungsphase :?

Wir könnten 2 Goldstirnsittichmännchen oder 2 Rotbauchsittichweibchen erwerben, alle 2008 im Loropark geboren.

Als absolute Anfänger, bis auf einen einzelnen Wellensittich als Kind, sind relativ wenige Kenntnisse vorhanden.

Haben uns das Buch "Papageien Schule" statt alle anderen geplanten Dinge mitgenommen. :zustimm:

Eigentlich hatten wir ursprünglich gedacht ein Pärchen zu nehmen.

Sollte man das Pärchen von verschiedenen Läden kaufen - vertragen sich die dann ?

Oder sollten wir die zwei Männchen nehmen, da diese sich besser vertragen wie die zwei Weibchen ?
 
Hallo Ihr 2,

erstmal willkommen bei den Südami-Fans :0-

Als absolute Anfänger, bis auf einen einzelnen Wellensittich als Kind, sind relativ wenige Kenntnisse vorhanden.

Ok, dann würde ich vorschlagen, zunächst mal die Bremse zu ziehen ;)

Nein, ich will Euch die Vögel nicht ausreden, aber es ist auf jeden Fall schon mal super, daß Ihr Euch hier angemeldet habt, denn zunächst mal habt Ihr einiges zu lernen, damit die Vogelhaltung nachher auch wirklich Spaß macht und nicht zur Belastung wird.

Eigentlich hatten wir ursprünglich gedacht ein Pärchen zu nehmen.

Hut ab ... eine weise Entscheidung, vor allem für Einsteiger.

Denn zunächst mal ist Einzelhaltung strickt abzulehnen ... warum, verdeutlicht zum einen der Link ... und zudem muß man wissen, daß Südamerikaner absolute Teamplayer sind. Man kann sie dahingehend ein wenig mit Agaporniden (Unzertrennliche) vergleichen ... die kennt man ja als absolute Knutschkugeln, die paarweise non-stop zusammen sind. Die Südami-Paare machen nämlich absolut alles gemeinsam, vom Fressen, über's Spielen (auch mit dem Halter), bis hin zur gemeinsamen Gefiederpflege. Und sobald der Blickkontakt zum Partner abbricht, wird dieser gerufen.

Das zweite, was hier zu bedenken ist, wäre die Geschlechterkonstellation. Und hier ist definitiv ein gegengeschlechtliches Paar anzustreben, denn genau so leben die Vögel auch in freier Natur, selbst wenn sie sich außerhalb der Brutzeit zu Schwärmen zusammenschließen. Es gibt zwar auch hin und wieder homosexuelle Paare, aber das ist wie beim Menschen auch, eher eine absolute Ausnahme. Und wenn man in Gefangenschaft die Vögel zur Homosexualität zwingt, führt das nicht selten nach Eintritt der Geschlechtsreife zu Disharmonie.

In diesem Zusammenhang empfehle ich mal DIESE Diskussion ... vor allem die Beiträge von Gert (Suzuki) sind sehr lehrreich ... Ihr werdet da folgendes erfahren:

1. Warum man keine homosexuellen Paare bilden sollte.
2. Warum Goldstirnsittiche nicht für die Wohnungshaltung geeignet sind.

Es gibt aber noch etwas, was Ihr wissen solltet:

Entscheidet Euch für Naturbruten und nicht für Handaufzuchten !!! Denn wie Ihr HIER erfahren werdet, sind Handaufzuchten potentielle Problemvögel. Diese binden sich nicht selten zu sehr an den Menschen, so daß sie anfangen zu schreien, wenn der geliebte Mensch den Raum verläßt und/oder Eifersucht wird zum Problem, indem sie sich gegenseitig um die Gunst des Menschen kloppen oder sogar andere Menschen attackieren.

Hinzukommt, daß HZ manchmal fast doppelt so teuer sind wie NB. Und wenn man bedenkt, daß die Vögel auch als Paare ganz von allein zahm werden, wäre dieser Aufpreis rausgeschmissenes Geld.

Sollte man das Pärchen von verschiedenen Läden kaufen - vertragen sich die dann ?

Zunächst mal stört mich das Wort "Läden". Ich kann Euch nur raten, die Vögel nicht in einer Zoohandlung, sondern bei einem Züchter zu kaufen. Denn erstens bieten Zoohandlungen fast nur HZ an (ist z.B. bei fast allen Loro-Parque-Vögeln der Fall) und das auch noch deutlich teurer als beim Züchter und zweitens ist die Beratung dort meist unter aller Kanone. Einen Züchter hingegen kann man selbst nach dem Kauf noch anrufen und um Tips bitten und/oder seine Meinung mit der von Usern hier aus'm Forum vergleichen.

Solltet Ihr Euch für die Rotbäuche entscheiden ... übrigens wären da Grünwangen noch eine Alternative (preiswerter und leichter zu bekommen) ... dann wäre das Pyrrhura-Buch von Thomas Arndt eine sehr gute Empfehlung.

Was man als Einsteiger aber auch noch überlegen sollte, ist die Unterbringung. Solche großen Südamis sollten nicht in einem Käfig gehalten werden !!! Habt Ihr also Platz für eine Zimmervoliere, in der die Vögel auch mal von Ast zu Ast fliegen können? Könnt Ihr ihnen zudem täglich mehrstündigen Freiflug bieten?

Und man muß wissen, daß das Geschlecht der meisten Südami-Arten nur per DNA-Analyse festgestellt werden kann ... anhand einer Federanalyse im Labor ... Kostenpunkt: ca. 20 Euro pro Vogel. Manche Züchter bieten aber auch Vögel mit DNA-Zertifikat an.


Zuguterletzt sollte man noch erwähnen, daß selbst bei guter Haltung die Vögel auch mal krank werden und die meisten Tierärzte von Vögeln absolut keinen Plan haben. Daher gibt es HIER eine entsprechende Datenbank vogelkundiger Tierärzte. Da sollte man vorbeugend spätestens nach dem Vogelkauf mal reinschauen.

Weitere Fragen? Nur zu.
 
Hallo Chris,

danke für die schnelle Antwort. :)

Wir hatten geplant einen Käfig/Voliere namens Miami oder Hacienda Play zu kaufen.:~

Da ich mich mit den Rotbauchsittichen in der Verkaufsvoliere gut angefreundet hatte, sind mir diese sympatischer geworden.
Den Link für den Goldstirnsittich fand ich gut und hilft mir bei der Argumentation doch Rotbauchsittiche zu nehmen - keine zwangshomosexuellen Pärchen. :nonono:

Als Pärchen habe ich immer bisexuelle Partner verstanden. :zwinker:

Zu deinem Link Handaufzuchten - im Loro-Park haben wir die Aufzuchtmethode kennengelernt.
Allgemein wird behauptet, dass die Loro-Park-Zucht optimal ist. Die 2 Weibchen bzw. 2 Männchen wären vom Loropark (alle haben 2 Ringe, Weibchen tragen Gold).
Keiner der Sittiche kam zu uns auf die Hand. Das Lob/Lockfutter wurde mit langem Hals abgebrochen oder ignoriert - die Tiere waren vorsichtig, nicht auf der Flucht, neugierig.

Wie ist eure Erfahrung mit Loro-Park-Zuchttieren ?

Abgesehen davon, dass wir dieses Jahr vom Loro-Park keine Sittiche als bisexuelles Paar bekommen, :trost:
wären weitere Fragen -
Wer züchtet,
Wie gut,
Wie stellt man/frau fest ob man einen guten Züchter gegenübersteht oder nicht ?

;) gruß
Gaby und Michy
 
Hi again!

Wir hatten geplant einen Käfig/Voliere namens Miami oder Hacienda Play zu kaufen.:~

Kenne ich nicht, klingt aber nach Standard-Papageienkäfigen, wie die Modelle von Montana-Cages.

Wenn fast ganztägiger Freiflug möglich ist, finde ich sowas durchaus ok, auch wenn derartige Käfige meines Erachtens nach überteuert sind. Seid Ihr aber beide berufstätig und die Vögel können erst abends Freiflug bekommen, sind solche "Minivolieren" definitiv zu klein. Zudem muß man berücksichtigen, daß die Geier vormittags und am späten Nachmittag am aktivsten sind. Sitzen sie also in einer zu kleinen Behausung und bekommen sie nur abends Freiflug, bewegen sie sich zu wenig, was zu Verfettung und nicht selten auch Atemwegserkrankungen führt, denn die Luftsäcke werden dann nur unzureichend durchlüftet. Hier wäre also eine Länge von mindestens 160-200cm ratsam, damit die Geier darin auch mal von Ast zu Ast fliegen können. Handelsübliche Käfige und Volieren sind aber leider meist höher als lang ... daher bezeichnet man sie auch als "Hubschrauber-Volieren". Da Vögel aber keine Hubschrauber oder Senkrechtstarter sind, kann man davon nur abraten.

Ich würde eher zu einer Maßanfertigung aus Alu und Edelstahl raten, zumal das oft nicht teurer ist ... schau mal HIER ... auf dem rechten Bild hat Nenufar links so ein Teil stehen. Hierzu lohnt auch ein Blick ins Zubehör-Forum.

Und HIER mal ein paar Basis-Infos zu Rotbäuchen. Und wenn's wirklich Rotbäuche werden sollen, wäre das oben genannte Buch recht gut zu empfehlen.

Ergänzend sollte man vielleicht noch erwähnen, daß Pyrrhuras auch recht stimmgewaltig sein können, aber im Tagesverlauf weniger häufig lautstark von ihrer Stimme Gebrauch machen als Aratingas. Wenn man aber recht empfindliche Nachbarn hat, kann das trotzdem Ärger geben.

Als Pärchen habe ich immer bisexuelle Partner verstanden.

Du meinst wohl eher heterosexuell bzw. gegengeschlechtlich ;) Bisexuell bedeutet, auf beide Geschlechter zu stehen.

Allgemein wird behauptet, dass die Loro-Park-Zucht optimal ist.

Behaupten kann man viel ... ich bin und bleibe Handaufzuchtgegner. Optimal ist eher das, was sich die Natur "ausdenkt" und das ist nun mal Naturbrut ;)

Wichtig ist ja auch, daß die Vögel gut sozialisiert sind, was eben am besten bei Naturbrut gelingt, und wenn die Jungvögel nicht zu früh von den Eltern oder aus dem Schwarm getrennt werden. Nur ein Beispiel ... es gibt artübergreifend enorm viele Sittiche, die es nicht gelernt haben, sich die Krallen selber zu kürzen ... warum wohl?

Wie ist eure Erfahrung mit Loro-Park-Zuchttieren ?

Der Loro-Parque hat einen guten Ruf und ich kenne zwei Züchter, die selbst Sittiche von dort bekommen haben. Aber die LP-Vögel, die in Zoohandlungen angeboten werden, sind fast immer Handaufzuchten und ich bleibe dabei ... HZ sind keine gute Empfehlung und insbesondere Einsteigern rate ich dringend von HZ ab, da sie zu wenig Erfahrung haben, die Nachteile der HZ rechtzeitig kompensieren zu können, was auch nur bedingt möglich ist.

Wie gesagt ... HZ-bedingte Verhaltensstörungen und Sozialisationsdefizite können die Vogelhaltung zu einer Belastung werden lassen und sie soll ja an sich Spaß machen.

Wie stellt man/frau fest ob man einen guten Züchter gegenübersteht oder nicht ?

Für einen Einsteiger ist das seeehr schwierig. Aber wenn er ausschließlich Naturbruten verkauft und darauf besteht, zunächst mal die zukünftigen Halter kennenzulernen und sie nach den Erwartungen und Haltungsbedingungen (z.B. Volierengröße und Freiflugdauer) befragt, weil er seine Nachzuchten nur in gute Hände abgeben will, ist das ein sehr gutes Zeichen. Vor allem können Einsteiger aus so einem Vorgespräch viel lernen, z.B. Futtertips, da Vögel wie auch Menschen da halt individuelle Präferenzen haben.

Apropo ... Südamis fressen bis zu 50% Obst und Gemüse, also nicht nur Körnerfutter. Daher ist ihr Kot auch recht weich und hat einen hohen Flüssigkeitsanteil. Dies hat Vor- u. Nachteile ... Teppich ist hier z.B. tabu, aber auf Fliesen, Laminat oder PVC kann man selbst angetrockneten Kot easy entfernen, wenn man ihn zuvor leicht anfeuchtet. Bei Wellensittichen hingegen ist das ja die reinste Ackerei, wenn's erstmal angetrocknet ist.

Noch was ... es gibt in Deutschland nicht allzu viele Rotbauchzüchter ... man muß also u.U. ziemlich weit fahren oder einen professionellen Tiertransportdienst in Anspruch nehmen. Ihr könnt ja HIER schon mal anfangen zu suchen.

Aus welcher PLZ-Region seid Ihr denn überhaupt?
 
Hallo!

Ich bin seit 3 Wochen begeisterte Besitzerin von einem Rotbauchsittich-Pärchen (und hab außerdem 6 Wellensittiche).

Das ist noch nicht lange, ich weiß, aber ich habe mich vorher informiert. Und ich würde auch sagen, dass 2 Weibchen keinesfalls als "Paar" zusammen gehalten werden sollten. Auf Dauer werden die sich wohl nicht verstehen, auch wenn es bei den Jungvögeln erstmal so aussieht.

Meine beiden (Mira und Max) sind echte Kuschelmäuse, die alles zusammen machen. Auch wenn sie zu "ihren Menschen" kommen, sind sie immer zu zweit unterwegs. Es sind übrigens 2 Loro-Parque-Vögel, und nach meinen bisherigen Erfahrungen sind sie sich trotz Handaufzucht gegenseitig wichtiger, als ihr menschlicher Bezug. Wobei sie sehr zutraulich und anhänglich sind. Aber halt nie einer allein.

Aratingas sind in der Tat eine Nummer lauter, und wenn man nicht grade eher abgelegen wohnt, nicht nachbarschaftsverträglich. Auch wenn es sonst tolle und wunderschöne Tiere sind!

Also, ich würde mich nicht grundsätzlich gegen den Kauf in einer Zoohandlung aussprechen. Unsere Beratung war sehr gut, es wurde uns sogar Kontakt zu erfahrenen Haltern vermittelt. Es kommt halt auch immer auf den Verkäufer, seine Kenntnisse und sein Engagement an. Vielleicht kann eure Zoohandlung sich ja in anderen Filialen um ein Männchen bemühen?

Ich freu mich drauf, wieder von euch zu lesen und zu erfahren, wie Ihr euch entschieden habt.

Grüße
Laliluna
 
Moin,

erstmal willkommen bei den Südami-Fans :zustimm:

Ich bin seit 3 Wochen begeisterte Besitzerin von einem Rotbauchsittich-Pärchen ...

Glückwunsch ... ich konnte sie gestern wieder auf der Ornithea bewundern ... echt wunderschöne Vögel.

... und hab außerdem 6 Wellensittiche ...

Die beiden Arten solltest Du aber getrennt halten, denn das wird auf Dauer nicht gut gehen und man kann selbst blutige Auseinandersetzungen nicht ausschließen, spätestens wenn die Rotbäuche in Brutstimmung kommen.

Aber halt nie einer allein.

Sind halt absolute Teamplayer. Wichtig ist vor allem, beiden die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, um Eifersüchteleien vorzubeugen.

Unsere Beratung war sehr gut, ...

Wie sagt man so schön ... Ausnahmen bestätigen die Regel. Hier wurde schon oft von Käufen in Zoohandlungen berichtet und fast alle Käufer wußten nicht, daß Pyrrhuras und Aratingas einen Schlafkasten haben sollten ... um nur mal ein Beispiel zu nennen. Und man sollte auch nicht vergessen, daß selbst engagierte Verkäufer niemals das Know-How eines erfahrenen Züchters haben!
 
Wellis, Rotbäuche und Schlafkästen

Hallo und danke erstmal!

Die Wellensittiche "wohnen" in einer anderen Zimmervoliere als die Rotbauchsittiche. Wenn wir dabei sind, lassen wir sie ab und an zusammen im Wohnzimmer rumfliegen, damit wir im Zweifelsfall gleich eingreifen könnten. Ich habe aber schon festgestellt, dass die Wellis von Mal zu Mal frecher werden.:zwinker: Gegebenenfalls werden wir die gemeinsamen "Ausflüge" einstellen müssen.

Die Sache mit dem Schlafkasten bei den Rotbauchsittichen ist ein bisschen problematisch. Wir haben ja ein Pärchen, und in einem Schlafkasten würden sie irgendwann anfangen zu nisten, oder? Dafür sind sie erstens noch zu jung und zweitens habe ich - zumindest bislang - keine Zuchtgenehmigung. Alternativ zu einem Kasten wurde uns deshalb empfohlen, ein Brettchen weit oben in einer geschützten Käfigecke anzubringen. Dieses nutzen die beiden jetzt auch zum Schlafen, indem sie sich darauf zusammenkuscheln. Wie seht ihr das? Für Tipps wär ich dankbar!

Grüße
Laliluna
 
Ich habe aber schon festgestellt, dass die Wellis von Mal zu Mal frecher werden.:zwinker:

Und da fangen die potentiellen Probleme an. Irgendwann hat die Gutmütigkeit der Rotbäuche ein Ende und wenn die richtig Zuhacken, fließt Blut. Deshalb ist selbst beaufsichtigter gemeinsamer Freiflug nicht ungefährlich, denn manchmal kann man gar nicht so schnell reagieren, wie die Geier sich in die Wolle kriegen.

Wir haben ja ein Pärchen, und in einem Schlafkasten würden sie irgendwann anfangen zu nisten, oder?

Damit muß man logischerweise rechnen und ggf. die Eier abkochen oder austauschen, sofern man nicht züchten will/darf.

Alternativ zu einem Kasten wurde uns deshalb empfohlen, ein Brettchen weit oben in einer geschützten Käfigecke anzubringen. Dieses nutzen die beiden jetzt auch zum Schlafen, indem sie sich darauf zusammenkuscheln.

Diese Alternative ist nicht schlecht, denn sie ermöglicht ihnen ihre natürliche Schlafhaltung im Liegen. Sie hat aber einen Nachteil ... man kann keinen Einstreu drauf machen wie in einen Schlafkasten, d.h. die Vögel schitteln auf's Holz, worin der weiche Kot einzieht ... eine etwas unhygenische Angelegenheit. Ich würde um das Bretchen eine 2cm hohe Umrandung basteln, damit man Einstreu drauf machen kann ... obwohl ... wahrscheinlich schmeißen die das schneller runter als man gucken kann ... vielleicht lieber passend gefalltetes Küchenpapier nehmen?
 
Hallo zusammen,

ich möchte im Zusammenhang mit den Wellensittichen auch auf die PBFD-Gefahr hinweisen. Wellensittiche sind ja offenbar nahezu flächendeckend infiziert... Nicht umsonst wird in verschiedenen Fachzeitschriften darauf hingewiesen, dass man besser keine Wellensittiche und Agaporniden halten sollte, falls man auch andere Papageien pflegt.

Beste Grüße

Gert
 
..., dass man besser keine Wellensittiche und Agaporniden halten sollte, falls man auch andere Papageien pflegt.

Der Hinweis ist leider echt nicht verkehrt ... die Durchseuchung bei Wellies und Agas soll bei über 90% liegen.

Allerdings wird man eine Übertragung des Virus innerhalb einer Wohnung bei getrennter Haltung in getrennten Zimmern wohl auch nicht verhindern können, da der Virus auch über die menschl. Kleidung und Haare (per Gefiederstaub) übertragen werden kann.

Nähere Infos zu dieser Krankheit finden sich übrigens HIER.

Als Präventivmaßnahmen würde ich Alvimun empfehlen, ein homöopatisches Präparat zur Immunstimulanz. Und bei Einsetzen der Mauser leistet AviConcept gute Dienste. Beides bekommt man beim Tierarzt, mit dem man auch die Dosierung und Dauer der Anwendung besprechen sollte.

Zudem würde ich im Vorfeld über einen PBFD-Test nachdenken ... wobei man allerdings bedenken muß, daß bei Vögeln ohne Symptome viele false-negative Ergebnisse auftreten.
 
Hallo zusammen,

natürlich läßt sich eine Übertragung in der Wohnung kaum verhindern, zumal ja in dem konkreten Fall die Tiere auch schon beieinander sitzen. Hier hätte man sich vorher Gedanken machen müssen. Mein Hinweis war insofern vielmehr so zu verstehen, dass es generell keine gute Idee ist, Wellensittiche und Agaporniden zu vergesellschaften, sprich, wer Wellensittiche hat, sollte es sich verkneifen, noch andere Papageien bunt dazuzumischen.

Beste Grüße

Gert
 
Hi Gert!

Hier hätte man sich vorher Gedanken machen müssen.

Das setzt voraus, daß man um die Gefahr weiß!

Dem ist leider aber meistens nicht so, denn selbst die Leute, die diese Krankheit überhaupt kennen, unterschätzen den Verbreitungsgrad enorm ... und das gilt insbesondere auch für Züchter, nicht nur Halter.

Denn ansonsten würden Züchter Börsen meiden wie die Pest und Halter die Vogelabteilungen von Zoohandlungen ;)
 
Dass die Krankheit so verbreitet ist, war mir nicht bewusst. Dass Wellensittiche durchaus eher Krankheitsüberträger sind, als Papageien, ist klar.

Bei meinem ersten Tierarztbesuch mit einem Welli meinte die Ärztin vor der Behandlung, ob ich mir nicht lieber einen neuen Vogel kaufen will, da die Behandlung immer teurer wird, als ein neuer Welli! Im Nachhinein bin ich ihr ja dankbar, denn diese Aussage hat mich sofort umdrehen und einen vogelkundigen Tierarzt aufsuchen lassen.

Aber es zeigt die Einstellung vieler Leute. Wellis sind billig, die lässt man leicht mal eingehen anstatt sie zum Arzt zu bringen, weil man ja jederzeit einen neuen kaufen kann und sie von Züchterseite her leicht "reproduzierbar" sind. Meiner Meinung nach liegt da der Haken. Solange man mit Wellis nicht genauso verantwortungsvoll umgeht wie mit Papageien, und solange man nicht ausreichend für ihre medizinische Versorgung sorgt, weil diese zu teuer ist, ist es kein Wunder, dass sie eher Krankheiten verbreiten.

Wenn man mal schaut, wie viele Menschen gleichzeitig Wellis und andere Vögel besitzen, scheint mir ein einfaches "Das sollte man unterlassen." nicht hilfreich. Wellis sind nun mal "Einsteigervögel", die oft den Wunsch nach größeren oder anderen Arten wecken.

In der Tat haben mein Partner und ich überlegt, ob wir die Wellis abgeben sollen, bevor wir die Großen zu uns holen. Nicht wegen PBFD speziell, sondern wegen Krankheitsübertragungen allgemein. Wir haben uns aber dagegen entschieden. Weil die Wellis eben keine Wegwerftiere sind, weil sie zur Familie gehören und ich auch an ihnen hänge. Mancher mag das verantwortungslos finden, für mich war es die richtige Entscheidung.
 
Dass die Krankheit so verbreitet ist, war mir nicht bewusst.

Tröste Dich, das wissen viele nicht ... leider.

Dass Wellensittiche durchaus eher Krankheitsüberträger sind, als Papageien, ist klar.

Das kann man so pauschal nicht sagen. Sie sind aufgrund des überzüchteten Erbguts krankheitsanfälliger, ja, sie als generelle Krankheitsüberträger zu bezeichnen, wäre aber übertrieben. Daß sie ein Hauptüberträger von PBFD sind, liegt schwerpunktmäßig daran, daß sie die meistgehaltene Sittichart sind.

Solange man mit Wellis nicht genauso verantwortungsvoll umgeht wie mit Papageien, und solange man nicht ausreichend für ihre medizinische Versorgung sorgt, weil diese zu teuer ist, ist es kein Wunder, dass sie eher Krankheiten verbreiten.

Die These hinkt etwas ;)

Mangelnde medizinische Versorgung bedeutet meist den Tod der betroffenen Vögel und somit können sie keine Krankheiten mehr übertragen.

Wenn man mal schaut, wie viele Menschen gleichzeitig Wellis und andere Vögel besitzen, scheint mir ein einfaches "Das sollte man unterlassen." nicht hilfreich.

Das wäre dann hilfreich, wenn Welli- u. Aga-Besitzer wüßten, daß sie grundsätzlich ihre Vögel auf PBFD und Polyoma testen sollten, da sie selbst und nicht nur die Vögel potentielle Viren-Überträger sind. An sich sollte man diese Kombitests grundsätzlich bei Bestandsvergrößerungen in Betracht ziehen.

Leider besitzt dieses Thema nämlich eine weitaus höhere Dramatik, als den meisten Leuten bewußt ist, denn insbesondere die Übertragbarkeit durch den Menschen gefährdet auch seltene Arten ... wie z.B. im Falle der Sphix-Aras, die in freier Natur ausgestorben sind und wo leider die letzten wenigen Nachzuchten soweit ich weiß, alle PBFD-infiziert sind 8o

Nicht wegen PBFD speziell, sondern wegen Krankheitsübertragungen allgemein.

Die Sorge ist unbegründet, zumal ihr es selbst in der Hand habt, die Vögel vor "gewöhnlichen" Infektionen zu schützen ... sei es durch ausreichende Vitaminversorgung (z.B. PRIME, ein sehr gutes im freien Handel erhältliches Präparat) und ggf. im Falle von PBFD noch Alvimun und AviConcept. Allerdings würde ich zuvor erstmal auf PBFD und Polyoma testen lassen ... ein, zwei Stichproben sollten reichen.
 
Sphix-Aras, die in freier Natur ausgestorben sind und wo leider die letzten wenigen Nachzuchten soweit ich weiß, alle PBFD-infiziert sind 8o.

Oh mein Gott8o Christian woher weisst Du das? Ist ja furchtbar, das lässt alle Bemühungen vergeblich sein, diese wunderschöne Art zu retten
 
Christian woher weisst Du das?

Das wurde in einer TV-Reportage über das Projekt beiläufig erwähnt.

Ist ja furchtbar, das lässt alle Bemühungen vergeblich sein, diese wunderschöne Art zu retten

Nein, es ist zwar schlimm, aber nicht hoffnunglos. Soweit ich das verstanden habe, sind die Vögel nur latent infiziert, d.h. es gibt bislang keinerlei Symptome. Und da die Nachzuchten enorm wertvoll sind, werden die Eier künstlich bebrühtet und die Küken von Hand aufgezogen, so daß eine gute Chance besteht, daß diese nicht infiziert sind und sich eventuell sogar Resistenzen ausbilden. Aber das wird die Zeit zeigen.

Es gibt aber eine weitere Hoffnung, denn PBFD ist mittlerweile heilbar. Es gibt einen britischen Veterinär namens Michael Stanford, dem es vor wenigen Jahren gelang infizierte, erkrankte Graupapageien symptomfrei zu bekommen und zwar mit aviärem Interferon. Das Dumme ist nur, daß dieses spezielle Interferon nur schwer zu bekommen und sehr teuer ist. Aber das sollte für das Projekt eigentlich kein Hindernis sein. Desweiteren gibt es einen in Australien entwickelten Impfstoff, der ebenfalls sehr rar und teuer ist ... logischerweise nicht in der BRD zugelassen. Vielleicht lassen sich die Jungvögel also impfen, sofern nicht infiziert.

Die Art ist also noch nicht verloren!
 
Es gibt einen britischen Veterinär namens Michael Stanford, dem es vor wenigen Jahren gelang infizierte, erkrankte Graupapageien symptomfrei zu bekommen und zwar mit aviärem Interferon. Die Art ist also noch nicht verloren!

Gut so, mal wieder Interferon;) mal sehen was es noch alles kann.....
 
... mal sehen was es noch alles kann.....

Man sollte vielleicht ergänzend noch erwähnen, daß ein vorheriger Versuch mit Katzen-Interferon fehlschlug und die Grauen als Sekundärinfektion Aspergillose hatten, welche erfolgreich mit dem Desinfektionsmittel F10 in Form einer Inhalationstherapie bekämpft werden konnte.

Es muß inzwischen wohl auch einen deutschen Veterinär geben, der diese spezielle PBFD-Therapie weiter entwickelt hat bzw. dies vorhatte, denn hier im Forum wurden vor ein, zwei Jahren Probanden gesucht.

Zudem gab es Bestrebungen seitens einer dt. Uni, einen neuen Impfstoff zu entwickeln. Dieses Projekt wurde aber laut Aussage meines Tierarztes mangels ausreichender finanzieller Mittel eingestellt.
 
Dank Dir Christian für die Aufklärung in Sachen Forschungsstand, das lässt hoffen...:)
 
..., das lässt hoffen...:)

Ja, zumal das Sphix-Projekt einen guten finanziellen Background hat. Und falls daraus neue Möglichkeiten im Kampf gegen PBFD "geboren" werden sollten, wäre das phantastisch, denn die Australier hatten einen Impfstoff in erster Linie deswegen entwickelt, weil es bei Kakadus schon diverse Erkrankungen in freier Natur gegeben hat.

Diese Fälle von Erkrankungen in freier Natur scheinen aber eher eine Ausnahme zu sein, denn es liegt der Verdacht nahe, daß Sonnenlicht bzw. UV-Licht dem Ausbruch der Krankheit entgegen wirkt. Denn Erkrankungen treten anscheinend vornehmlich bei Innenvolieren-Haltung auf. Dies ist aber eine These von mir. Ergänzend darf man allerdings auch nicht vergessen, daß es mehrere Stämme des Circo-Virus gibt und jede Krummschnabelart unterschiedlich anfällig ist, vor allem je nach Virusstamm.
 
Thema: 2 Goldstirnsittichmännchen oder 2 Rotbauchsittichweibchen ?
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