Hi again!
..., aber ich wollte nochmals einen versuch starten.
Was für einen Versuch?
... und der sagte ja direkt das mein geierlein alleine bleiben soll und nun der 2 auch.
Ich denke, die Herren machen sich das sehr einfach ... ok, hat nicht geklappt, abgehakt. Das Ganze ist natürlich auch nicht ganz einfach und hier sind nicht medizinische, sondern verhaltens-psychologische Kenntnisse erforderlich. Der ideale Ansprechpartner wäre also nicht ein Tierarzt, sondern ein Papageien-Therapeut.
warum er angst vor artgenossen hat, kann man nur vermuten, aber wie gesagt er war ganz schön runtergekommen, mit nur noch 3 schwanzfedern.
Das haben aber mit Sicherheit keine Artgenossen verursacht. Es liegt vielmehr die Vermutung nahe, daß er, da er Euch ja zugeflogen ist, draußen im Freien unschöne Erfahrungen mit Rabenvögeln gemacht hat. Nach dem bisher Geschilderten ist hier wohl auch nicht eine Angst vor Artgenossen gegeben, sondern vor Vögeln generell, oder?
übriges hat sich in den letzten tagen ergeben das er panik vorm besen hat, ...
Das ist nicht weiter ungewöhnlich ... diese Panik haben meine Aymaras auch und die haben keine unschöne Vergangenheit.
in großer schaar, ist er nur voller panik im käfig rumgefolgen, hat dabei alle stange usw. mit runtergerissen.
Das war ja wohl auch eine absolute Schnapsidee, einen Vogel der vor anderen Vögeln Panik hat, einem Schwarm auszusetzen. Diese Panikreaktion war somit vorprogrammiert, aber das schreibe ich nicht zum ersten Mal.
beim einzelvogel war es dann nicht mehr ganz zu schlimm, ...
Und genau das halte ich für ein Zeichen, daß hier nicht Hopfen und Malz verloren ist, man aber enorm behutsam vorgehen muß, d.h. zunächst nur akustischer Kontakt, sprich den Artgenossen hören, aber nicht sehen. Der nächste Schritt wäre, Blickkontakt auf Distanz, d.h. zwei Käfige, die erstens weit auseinander stehen und zweitens bei dem Angsthasen die Möglichkeit sich zu verstecken, z.B. indem man den Käfig soweit abdeckt, daß Blickkontakt zum Artgenossen nur möglich ist, wenn er um die Ecke lugt. In einem weiteren Schritt kann man dann die Käfige allmählich immer näher zusammenrücken und gemeinsamer Freiflug wäre dann der letzte Schritt.
Da der Vogel ansatzweise zahm zu sein scheint, kann man ihm in der Blickkontaktphase als Vertrauensperson die Angst nehmen, indem er beobachten kann, wie man als Mensch mit dem anderen Vogel behutsam Kontakt aufbaut. Wichtig ist hier aber, Eifersucht zu vermeiden, indem man beiden gleich viel Aufmerksamkeit schenkt. Wichtig wäre zudem, einen gegengeschlechtlichen Partner zu besorgen, also in diesem Falle eine Henne.
Die behutsame Gewöhnung an einen (!) Artgenossen ist allerdings ein langwieriges Unterfangen und kann mehrere Wochen oder gar Monate dauern. Ich bin aber recht zuversichtlich, daß dies klappen würde ... eine 100%ige Erfolgschance gibt es natürlich nicht.
das mit dem ducken macht er übrigen auch wenn er nur einen schatten von vogel am fenster sieht und dann geht es in die unterste ecke. das selbe wenn er draußen ist, er sucht schutz und wird voll panisch.
Das scheint mir ein recht eindeutiges Indiz zu sein, daß seine Vogelphobie durch sein Entfliegen ausgelöst wurde, mit hoher Wahrscheinlichkeit, weil er von Rabenvögeln attackiert wurde ... zumindest liegt dieser Verdacht nahe.
da man nichts weiter über die geschichte weiß, habe ich nun eine dritte meinung die sagt das er besser alleine bleiben soll.
Diese Meinung stammt aber durch die Bank von Leuten, die dies meiner Meinung nach nicht wirklich beurteilen können. Um eine halbwegs zuverlässige Einschätzung der Verpaarungschancen zu erhalten, wäre meines Erachtens nach notwendig, einen Papageien-Therapeuten hinzuzuziehen. Denn auch ich bin bekanntlich kein Verhaltensforscher
was nun???
Irgendwelche ideen zu spielanregung???
Ich würde zunächst den Vogel alleine lassen und zusehen, daß sich seine Psyche und sein Allgemeinzustand stabilisiert. Tips zum Thema Spielzeug habe ich in vorherigen Postings ja schon gegeben. Und daß seine Angst vor'm Menschen in den Griff zu kriegen ist, wenn man das richtig anpackt, habt Ihr ja selbst schon festgestellt ... was die Vogelphobie angeht, sehe ich ähnlich gute Chancen, wenn man das richtig angeht. Wie sagt man so schön: One step after the other.
..., er hält sich viel mehr ans obst. bekommt er dann nicht zu wenig??
Nein, 30-50% Grünfutteranteil an der Gesamternährung ist bei Südamis nicht ungewöhnlich. Wichtig wäre aber, beim Grünfutter zu variieren, wobei diese
Tabelle halt recht hilfreich ist. ich würde vor allem darauf achten, daß er nicht nur süßes Obst bekommt, sondern auch Gemüse.
das vitamin heißt korvimin, bekannt??
Korvimin ist ein hochwertiges, von vielen Tierärzten bevorzugtes Vitaminpräparat, aber nicht für eine langfristige Anwendung (mehr als ein paar Wochen) geeignet, da die fettlöslichen Vitamine extrem hoch dosiert sind. Da diese aber nicht abgebaut, sondern im Körper eingelagert werden, kann es hier langfristig zu Überdosierungen kommen, die ähnliche Folgen zeigen wie ein Vitaminmangel.
Daher würde ich Korvimin (in Absprache mit dem TA) nicht zu lange anwenden, die Dosierungsanleitung peinlichst genau befolgen und später auf das Vitaminpräparat PRIME wechseln, da hier die fettlöslichen Vitamine niedrig dosiert sind. Dieses Präparat wurde nämlich von einer kanadischen Papageienstation als tägliche Nahrungsergänzung entwickelt. Zu bekommen ist es in gut sortierten Zoohandlungen und Online-Shops.
schlaf- oder nistkasten ist nicht drin, wir haben verschiedene modelle ausprobiert, er geht nicht rein.
Da er stattdessen aber anscheinend liegend auf einem Schlafbrättchen schläft, braucht man sich um dieses Thema wohl keine weiteren Gedanken machen.
selbst das kletterseil im wohnzimmer hat er erst nach über einen halben jahr zum ersten mal benutz.
Das ist nicht weiter ungewöhnlich ... auch meine Aymaras interessieren sich manchmal für etwas Neues erst nach mehreren Wochen oder gar Monaten.