Hilfe! - Kropfentzündung? - Arztsuche!

Diskutiere Hilfe! - Kropfentzündung? - Arztsuche! im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, bei mir wohnen zwei Grünwangen Rotschwanzsittiche, Julia und Gina. Im Moment macht mir Julia ein bisschen Sorgen. Sie sitzt da und...
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Merrick

Guest
Hallo,

bei mir wohnen zwei Grünwangen Rotschwanzsittiche, Julia und Gina.
Im Moment macht mir Julia ein bisschen Sorgen. Sie sitzt da und "zuckt mit den Schultern" und würgt, ist irgendwie auch nicht ganz da. Heute hat sie sich nach dem Freiflug noch nicht mal aufs Futter gestürzt...
Sie ist allerdings auch nicht mehr die Jünste. Genau weiß ich das Alter nicht, aber laut Vorbesitzerin müsste sie so um die 20 sein.
Hatte jemand von euch schon mal einen so "alten" Vogel?
Hab irgendwie Angst, das sie mir hier das zeitliche segnet.

Zur Historie (alles etwas schief gelaufen)
Bekommen habe ich Julia über Mundpropaganda. Die Tochter der Vorbesitzerin erzählte mir, dass es ein Wellensittich wäre und da da dachte ich mir....OK... ist ja kein Thema. Hatte auch noch kein Foto gesehen oder so. Als ich allerdings die Julia abholen wollte war mir schon klar, dass es kein Wellensittich ist. Mitgenommen hab ich sie,weil die arme sonst ins Tierheim gekommen wäre. Romeo, das passende Männchen, hatte sich bei einem riskanten Flugmanöver das Genick gebrochen, deshalb war sie alleine.
In den Monaten danach hab ich mich über die Art informiert und auch noch einen zweiten Vogel geholt. Die beiden haben sich auf Anhieb super verstanden und es doch viel schöner für die und für mich *g*

Zu Julia muss ich sagen, dass ich glaube, dass sie verhaltensgestört ist. Ich weiß nicht wie viele Wechsel sie schon durchgemacht hat und ob sie wirklich so alt ist. Anfassen lässt sie sich nicht, eher versucht sie mich zu beißen. Julia kann auch nicht ohne Brutkasten leben. Da schläft sie drinne und versteckt sich,wenn was ist oder wenn sie schmollt. Ohne Kasten dreht sie regelrecht durch.
Beim Tierarzt war ich auch noch nicht, auch mit der Kleinen nicht. Einfangen ist so das Problem, funktioniert nicht. Die "Alte" würde ich noch irgendwie einfangen können, aber die "Kleine" ist so schnell.... ich muss sie austricksen und mit dem Brutkasten in den Transportkäfig stecken, wenn Sie noch schlafen!!

Im Endeffekt bin ich eigentlich noch total unbedarft was meine beiden "Hexen" angeht. Beide habe ich jetzt sogar schon vier Jahre... Bitte nicht schimpfen.

Spielzeug ist für beide absolut uninteressant, bis auf die Gitterbälle, die werden mit viel Genuss durch die ganze Voilere geschleudert und sonst wo hin getragen. Vor Schaukeln haben beide Angst. ich hab schon so viele sachen ausprobiert....

Ansonsten kann ich nur bestätigen, dass das sehr intelligente und pfiffige Kerlchen sind. Manchmal sitze ich nur auf dem Küchenboden und schaue beiden zu, was sie jetzt schon wieder aushecken. Ebenfalls sind sie sehr badefreudig. Nach dem Baden steht immer das ganze Zimmer unter Wasser.

Vielleicht bekomm ich von euch einige Infos und / oder Hilfestellungen.
Ebenfalls will ich beide mal durchchecken lassen vom Tierarzt. Allerdings finde ich hier in der Umgebung Hanau keinen der auf Vögel spezialisiert ist... Könnt ihr mir auch hier weiterhelfen?

Viele Grüße
Dani
 
Hi Dani!

Sie sitzt da und "zuckt mit den Schultern" und würgt, ist irgendwie auch nicht ganz da.

Das sieht mir schwer nach einer Kropfentzündung aus ... könnten auch Trichomonaden sein.

Fakt ist, Du mußt sofort morgen (!) zu einem vogelkundigen Tierarzt.

Sorry, bin im Moment etwas im Streß ... habe daher auch nicht alle Details gelesen, aber obige Aussage rechtfertig definitiv einen TA-Besuch ... das sollte man sehr ernst nehmen.

Ich verschiebe das auch mal ins Krankheitenforum, denn da gehört es eher hin als hier ins Südami-Forum.

PS: Den Titel "Hilfe" habe ich mal ergänzt.
 
So jetzt habe ich etwas mehr Zeit, also eins nach dem anderen:

1. Vogelkundiger Tierarzt:

Die meisten Tierärzte verstehen leider von Vögeln herzlich wenig, aber Du hast Glück, denn Frau Dr. Annemüller in Mühlheim (ist ja fast um die Ecke ;) ) hat wohl laut vogeldoktor.de mal in der Vogelklinik Gießen gearbeitet, sollte also wirklich vogelkundig sein. Zudem hat sie heute noch von 18-20 Uhr offen. Also falls noch kein TA-besuch stattgefunden hat ... sobald's dunkel wird, Licht aus, warten bis die Geier im Kasten sind und los. Ich würd' aber vorsichtshalber vorher mal dort anrufen.

2. Transport zum Tierarzt:

Du siehst das schon ganz richtig, das Beste wäre die beiden früh morgens, wenn's noch dunkel ist, mit dem Schlafkasten in einen Transportkäfig umzusetzen. Das ist definitiv die streßfreieste Methode und die Ärztin kann sich gleich beide Vögel mal ansehen. Wichtig ist aber darauf zu achten, daß die Geier beim Transport nicht frieren ... ich hoffe, es ist ein Auto verfügbar und die Heizung kommt schnell auf Touren.

3. Spielzeug:

Handelsübliches Papageienspielzeug ist meist rausgeschmissenes Geld. Besorge ihnen Äste zum Knabbern, achte aber auf geeignete Holzsorten, und die Geier sind glücklich.

Wenn Du sonstige Fragen zu Grünwangen hast, nur zu, aber mach dann besser noch mal einen neuen Thread im Südami-Forum auf ... hier in diesem Thread sollten wir uns nur dem Krankheitsthema widmen ... ich hoffe, Deine Süße wird wieder fit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,
danke für deine Antwort.
Ich hab dann gleich am Mittwoch einen Termin in der Tierklinik in Seligenstadt gemacht.
Die haben beiden Vögel gleich behalten für ein paar Tage.... Hab heute mal angerufen und der Julia gehts schon besser. Würgt nicht mehr und ist munterer. Die Medikamente helfen wohl schon. Gott sei Dank. Wenn die beiden wieder heimkommen ist auch die neue Voliere schon da, da werden die sich freuen :-)

Aber die Dame in Mühlheim merk ich mir trotzdem mal. Ist ja wirklich nicht weit von mir :-)

Damit die beiden nicht frieren, hab ich den Käfig mit nem Tuch abgedeckt und im Auto die Heizung volle Pulle angemacht. Die fahren gerne Auto, scheint wohl ziemlich interessant zu sein... so andere Autofahrer anmeckern und so... schade das die das nur nicht hören können*fg*

Wusst ichs doch, dass das mit dem Spielzeug Unsinn ist bei meinen Vögeln. Äste haben Sie eigentlich immer drinne. Im Winter halt nicht soooo oft wie im restlichen Jahr, aber wir haben zum Beispiel viele Obstbäume im Garten... da kann ich einfach mal was holen. Ansonsten spielen die mit allem was ich so rumliegen lasse....

Danke noch mal und ich les mich jetzt einfach mal durch und falls ich noch Fragen hab, mach ich einen neuen Thread auf.

Dani
 
Hi again!

Die haben beiden Vögel gleich behalten für ein paar Tage...

Na, dann war's ja wohl doch was ernsteres und anscheinend noch rechtzeitig. Bei Vögeln is' das ja immer kritisch ... sobald Symptome sichtbar sind, heißt es "Alarmstufe Rot" und schnell handeln.

Aber die Dame in Mühlheim merk ich mir trotzdem mal. Ist ja wirklich nicht weit von mir :-)

Is' vielleicht praktischer.

Damit die beiden nicht frieren, hab ich den Käfig mit nem Tuch abgedeckt und im Auto die Heizung volle Pulle angemacht.

Mach' ich auch so, wenn ich im Winter zum TA muß.

Die fahren gerne Auto, scheint wohl ziemlich interessant zu sein...

Kenn' ich ... aber da sind alle anders, die einen finden's spannend und die anderen haben Muffe.

Wusst ichs doch, dass das mit dem Spielzeug Unsinn ist bei meinen Vögeln.

Naturstoffe kommen viel besser an als Plastikkram. Wie gesagt, Knabberäste oder auch z.B. was selbstgebasteltes aus Naturbast.

Ansonsten spielen die mit allem was ich so rumliegen lasse....

Klar, unser Spielzeug is' doch am interessantesten ... meine Bande will immer am Laptop mittippen und am liebsten die Tasten rausreißen 8o

So dann wollen wir mal die Daumen drücken, daß die beiden bald wieder gesund sind. Und wegen dem Alter der Lady ... wenn sie einen geschlossenen Ring hat, kann man anhand der Ringnummer u.U. das Alter bestimmen ... das Schlupfjahr steht dann senkrecht zweistellig drauf ... der Rest is' waagerecht.
 
Welche Krankheitserreger wurden denn bei deinen beiden gefunden?
 
Ich hab die beiden gestern wieder nach Hause holen können. Ich glaub die waren auch ziemlich froh *lol*

Laut Tierärztin hatte die Julia zu wenig Hefebakterien und eine Bakterielle Infektion. Die hat dann die Kropfentzündung ausgelöst. Welche Bakterien genau, hab ich leider nicht gefragt. Das Antibiotika ist jetzt fertig und zu Hause muss ich noch ein Aufbaupräparat für vier Tage in den Schnabel geben. Dann sollten auch diese Hefebakterien wieder auf "Normalstand" sein.

Soweit so gut! Ich hoffe die beiden bleiben jetzt fit und gesund :-)
 
Ich hoffe die beiden bleiben jetzt fit und gesund :-)

Das setzt eine ausgewogene Vitamin- und Mineralstoffversorgung voraus, was, wenn man sich diese Tabelle ansieht, ohne Vitaminpräparate kaum realisierbar ist, da die wenigsten Geier jedes angebotene Obst und Gemüse annehmen ... man beachte z.B. mal Vitamin A.

Daher kann ich PRIME als Nahrungsergänzung nur wärmstens empfehlen ... kommt ins Trinkwasser, ist in gut sortierten Zoohandlungen zu haben und kann vor allem im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten kaum überdosiert werden, weil die fettlöslichen Vitamine nur in geringer Konzentration enthalten sind. Trotzdem sollte man sich natürlich an die Dosierungsanleitung halten.
 
... Hefebakterien - und wenn dann zu wenig davon und dann noch Antibiotika??? Irgendetwas passt hier nicht!

Ich dachte immer, Hefen gehörten zu den Pilzen, oder?
Vielleicht gibt es hier ja einen Modi, der auch qualifiziertes Feedback geben kann...

Gruß
Jörg
 
Ich dachte immer, Hefen gehörten zu den Pilzen, oder?

Ja, richtig und sowohl Bakterien als Pilzsporen finden sich in JEDEM Körper, egal ob Mensch oder Vogel. Manche dieser Mikroorganismen sind nützlich und manche halt schädlich, was aber auch nicht weiter tragisch ist, solange das Immunsystem stabil ist und die schädlichen Kandidaten im Zaum hält.

Im vorliegenden Falle ist halt ein Ungleichgewicht aufgetreten, d.h. schädliche Bakterien haben sich dermaßen vermehrt, daß eine Erkrankung, sprich Kropfentzündung, aufgetreten ist.

Diese Kropfentzündung wurde nun mit einem Antibiotikum behandelt, welches bekanntlich Bakterien (auch die nützlichen) abtötet, aber eben keine Pilzsporen ... dazu wäre nämlich ein Antimykotikum notwendig.

Soweit ist also alles im grünen Bereich, wobei man natürlich berücksichtigen muß, daß wir die Details nicht kennen, vor allem um welchen bakteriologischen Erreger es sich handelte.

Ich kann mich nur wiederholen: Es ist ratsam, PRIME zu verabreichen, da dies zum einen das Immunsystem aufbaut und langfristig stabil hält, und zweitens auch Laktobazillen enthält und somit hilft, die Darmflora wieder zu stärken, die ja unter der AB-Behandlung gelitten hat.
 
Hallo Merrick,

Laut Tierärztin hatte die Julia zu wenig Hefebakterien und eine Bakterielle Infektion. Die hat dann die Kropfentzündung ausgelöst. Welche Bakterien genau, hab ich leider nicht gefragt. Das Antibiotika ist jetzt fertig und zu Hause muss ich noch ein Aufbaupräparat für vier Tage in den Schnabel geben. Dann sollten auch diese Hefebakterien wieder auf "Normalstand" sein.
Das mit den Hefebakterien ist mir auch nicht so ganz klar. Ich denke mal das es um Hefepilze (Candida) geht und die sollten in keinem Kropf vorkommen. Antibiotika ist zur Behandlung eines Pilzes kontraproduktiv. Pilze wachsen erst richtig schön, wenn sie mit Antiobiotika zusammen kommen. Es kann allerdings sein, dass sich auf einen Pilzbefall noch eine bakterielle Infektion "draufsetzt". In dem Fall gibt man Antiobiotika gleichzeitig mit einem Antimykotikum (Pilzmedikament). Wobei das Pilzmittel in der Regel länger gegeben wird als das Antibiotikum.

Ich würde an Deiner Stelle noch mal nachfragen, Hefebakterien kenne ich nicht.

Liebe Grüße Susanne
 
Ich würde an Deiner Stelle noch mal nachfragen, Hefebakterien kenne ich nicht.

Gibt's auch nicht ... gemeint sind hier entweder Hefepilze, welche bei Kropfentzündungen nicht selten als Sekundärerreger eine Rolle spielen ... kommt z.B. bei Wellensittichen oft vor.

Oder aber Merrick hat die Ärztin vollkommen mißverstanden. Denn die Aussage, daß durch das Aufbaupräparat hinterher wieder die "Hefebakterien" ausreichend vorhanden wären, deutet für mich eher daraufhin, daß hier die Laktobazillen im Darm gemeint waren.
 
Hallo Chris,

Oder aber Merrick hat die Ärztin vollkommen mißverstanden. Denn die Aussage, daß durch das Aufbaupräparat hinterher wieder die "Hefebakterien" ausreichend vorhanden wären, deutet für mich eher daraufhin, daß hier die Laktobazillen im Darm gemeint waren.
Klingt logisch.

Liebe Grüße Susanne
 
Log...was?
Hefebakterien (die es nicht gibt) entsprechen Laktobazillen?
Nicht wirklich, oder?

Das Thema interessiert mich wirklich, denn in meinem Bestand wurde ein Befall mit Hefepilzen diagnostiziert. Ich gebe derzeit Nystatin und habe jetzt ein Weibchen (Carduelide), das Anzeichen einer Kropfentzündung zeigt (Kopf schnicken, würgen). Ich kann aber wegen des Befall mit Hefepilzen kein AB geben und wundere mich darüber, dass jetzt das AB mit dem Anitmykotikum gemeinsam gegeben werden könnte...
Meine vogelkundliche TA hat keine entsprechende Aussage gemacht...
Jörg
 
Hallo Jörg,

ich hatte in der Vergangenheit mehrere Wellis bei denen sowohl Pilze als auch Bakterien diagnostiziert wurden. Die bekamen gleichzeitig AB und Pilzmittel, das AB 7 Tage lang, das Pilzmittel länger.

Frag doch einfach mal Deine TÄ, denn es macht ja keinen Sinn wenn der Vogel gegen die Pilze behandelt wird, aber gleichzeitig die Bakterien nicht bekämpft werden.

Hefebakterien (die es nicht gibt) entsprechen Laktobazillen?
Chris sprach von einem Mißverständnis zwischen Merrick und der TÄ, dass von Laktobazillen die Rede war und nicht von "Hefebakterien".

Liebe Grüße Susanne
 
Die bekamen gleichzeitig AB und Pilzmittel, das AB 7 Tage lang, das Pilzmittel länger.

... was bei entsprechender Diagnose nicht ungewöhnlich, weil notwendig, ist.

Frag doch einfach mal Deine TÄ, ...

... und das möglichst zügig. Hier gilt es keine Zeit zu verlieren.

PS: Ich hab' schnell noch mal nachgelesen ... laut "Leitsymptome bei Papageien und Sittichen" von M.Pees ist Nystatin das Mittel der Wahl bei hefepilzbedingten Kropfentzündungen ... letzteres findet sich auch im "Kompendium der Ziervogelkrankheiten" von Kaleta/Krautwald-Junghanns bestätigt, daß nämlich Hefepilze allein schon eine Kropfentzündung mit Symptomen wie Würgen und Erbrechen auslösen können. D.h., es muß nicht unbedingt eine bakterielle Sekundärerkrankung vorliegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
PPS: Trotzdem würde ich schnellstens die Ärztin über die Symptomverschlechterung informieren! Da hier eventuell eine Medikationsanpassung notwendig sein könnte.
 
Thema: Hilfe! - Kropfentzündung? - Arztsuche!

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