Hallo =)!
Also bei den Bussarden da verwechselt Ihr was:
Die sitzen nicht da herum und warten bis was überfahren wird. Sicherlich wird die Autobahn nach Aas abgesucht, aber nebenan ist doch meist ausgeräumte Feldflur und im Herbst ziehen sich die Mäuse an die Straßenböschungen zurück. Dort bietet das Altgras Deckung, natürlich auch für Rebhühner und da beißt sichs dann schon wieder.....
Primär ist der Bussard an den Mäusen interessiert, wenn die knapp werden gehts eben eine Stufe größer....
Daß die Mäuse sich zum Herbst/ Winter an die (Straßen)Raine zurückziehen, hatte ich schon mit gemeint, sonst hätt' ich ja nur Aas"beräumung" geschrieben.
Was mir hier auffällt:
In einem Jagdformun hat einer als Signatur: Man redet zu viel von zu wenig erlebten. Hier sind die Ideologen und Theoretiker sehr stark vertreten. Frontschweine sind selten, die aktiven Artenschutz machen und
damit auch schon was bewegt haben
Es werden Ideologien hin und hergeworfen, ignoriert und durch andere Meinungen,die irgendwo mal angelesen oder gehört wurden, versucht zu entkräften.
Oh, zu jenen gehöre ich nicht.
Ich bin zwar nimmer so häufig draußen wie noch vor ein paar Jahren, habe aber während meiner Zeit damals und auch heute noch viel und oft Gelegenheit zu sehen, wie die Dinge laufen und geschehen, wie das eine Mal, als auf weitem verschneiten Brachacker ein Fuchs mit einer Wühlmaus rang (die Wühlmaus wurde zweiter Sieger...), und nur wenige zig Meter daneben ein Hase am Waldrand saß und Birke mümmelnd zuschaute.
Oder daß der Fuchs im Zivildienst niemals an unsere freilaufenden Hühner, Enten oder Gänse ging (ausgenommen die dummen Perlhühner), und auch die Fasanen im Revier völlig unangetastet ließ, was ich ja an anderer Stelle schon fast bedauerte, weil ich gern ein paar hübsche Federn hätte ^^...
Gerade jetzt im Winter geht der lokale Fuchs bei mir dennoch lieber weiter im Efeu mausen oder klaut Meisenbälle (ungelogen...), obwohl er es an den zwei freien Wasserstellen, die im Moment noch in "meiner Ecke" des Tegeler Sees sind, so leicht hätte, jedwedes Geflügel zu schnappen, von Reiherente bis Höckerschwan.
Ich glaube aufgrund dieser und vieler anderer Beobachtungen einfach nicht, daß er der große Bösewicht ist, als der er grundsätzlich hingestellt wird! Dankbar sollte man ihm zudem sein, wenn das Rebwild in Siedlungsnähe brütet, und somit im Einflußbereich von Ratten. Die hält er nämlich auch gut bei der Stange, und das Ratten bei Gelegenheit Eier- und auch Vogelprädatoren sind, weiß ich wiederum aus beeindruckenden Eigenbeobachtungen zu berichten, schlagen doch schon nicht mal voll adulte Rattenweibchen gesunde Stadttauben, wenn sich die Möglichkeit bietet...
Man kann nicht mit ein paar Sätzen oft ein sehr komplexes Gefüge beschreiben, jedes Revier ist anders. Kropfuntersuchungen, ja bitte aber dann nicht so wie der Nabu, der im Februar die Kröpfe von Rabenvögeln untersucht hat und uns dann mitteilt, dass Eier nur zu nullkommawasweißich an der Nahrung beteiligt sind.
Was ich in diesem und dem geschlossenen Fred über u.a. den Nabu lese und in der Praxis selber sehe, lässt mir ehrlich gesagt immer mehr das Blut gefrieren, und bestärkt mich in dem Vorhaben, mein geplantes Ding so weit als möglich selber durchzuziehen, bezüglich des schon erwähnten NSG Köppchensee im äußersten Norden von Berlin- Pankow, wozu unter anderem Bestockung mit standortgerechter Wildstaudenflora zählt...
Wir sägen 200 Schlehen um, damit drei Orchideen wachsen können, keiner hat damit ein Problem...
Ich schon...
Wenn die Orchideen sich nicht selbst (zB ohne Absägen der Schlehen) an dem Standort halten können, dann haben sie auf Deutsch gesagt Pech gehabt. Stimmt das Habitat, können sie sich aus ihren jährlich Millionen Samen ohne weiteres weiter außerhalb der Schlehen ansiedeln und so überleben. Geht das nicht, ist die Maßnahme meiner Meinung nach ungerechtfertigt, da die Schlehen ökologisch gesehen um einiges wertvoller sind. Was sollen denn zum Bleistift Bienen, Hummeln und Co. im zeitigen Frühjahr zu sich nehmen, wenn die Schlehen zapp zarapp plötzlich weg sind...
Ich habe auch nichts grundsätzliches gegen Prädatorenbejagung.
Wie Pere sagte, für eine Fuchsdecke oder dergleichen Füchse schießen, ok, das ist eine vernünftige Nutzung der Ressourcen, oder zur Ernährung der Beizvögel Krähen beizen, auch absolut ok.
Was mich anstinkt, ist die absolute Maßlosigkeit und ich will fast sagen, Engstirnigkeit, mit der da aufs Ziel losgeprescht wird. Wenn ich lese, 700000 Füchse im Jahr für die Tonne, da kommt mir in ähnlicher Weise das Brechen, wie die Angler mit ihrem Hegefischen auf möglichst hohe Tonnengewichte Weißfisch, um anschließend zu heulen, die Kormorane fressen den ganzen Edelfisch weg... Ok, dies Beispiel ist etwas aus der Reihe, aber dennoch...
Sicher ist man stolz drauf, wenn man eines der wenigen Reviere hat, in denen es noch Rebwild gibt, und tut einiges, um das auch so zu behalten, aber wenn der Preis dafür derart hoch ist, würde ich doch überlegen, ob es die Sache wert ist (ebenso denke ich auch über die Sache mit den Trappen...)...
Grüße, Andreas