Frühjahrsputz in der Natur

Diskutiere Frühjahrsputz in der Natur im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Wie fast jedes Jahr um diese Zeit, gilt es für mich, nicht nur an die eigenen Tiere daheim zu denken, sondern auch, an die Tiere draussen in der...
So anschaulich, dass man Lust bekommt, die Augen draußen noch etwas mehr offen zu halten.
Weißt Du, wenn ich da draußen so herumgucke, da gäbe es Möglichkeiten ohne Ende. Man braucht vielleicht ein wenig Phantasie. Was passiert mit den einzelnen Pflanzen wenn.....
Ein Strauch muss auch mal in einer Hecke das Recht haben, alt werden zu dürfen. Nicht dieser Einheitsbrei mit dem periodischen "auf dem Stock setzen". Könnte mich da immer ärgern, was studierte Landschaftspfleger fertig bringen. Wenn mir einer dumm kommt, dann sage ich nur, dann gehen wir mal eine Hecke von mir ab und zählen die alten Nester und dann schauen wir uns eine an, wo alle 5 m ein aufgeasteter Baum steht und dazwischen nur senktrechte Austriebe, die keinem Huhn Deckung geben, keinen Vogel eine Nistmöglichkeit bieten, von den ganzen Totholzbewohnern wollen wir mal gar nicht reden.
Bei mir geht es vorallem den hohen Bäumen an den Kragen, alles nur Hochsitze für Rabenvögel und andere Luftaufklärer. Wenn es um den Schutz der Offenlandarten geht, dann gibt es keine Kulturlandschaft als eierlegendes Wollmilchschwein: Wer die Lerche erhalten will - weil es da auch den Hühnern gutgeht von mir aus auch umgekehrt - der muss sich nach den Bedürfnissen dieser Arten richten.
Komischerweise decken sich unsere Vorstellungen auch mit denen der Bauern. Je mehr Theoretiker hier mitmischen umso komplizierter wird das. Am besten wenn alles durch einen Kopf geht.
http://img.7pics.info/febr09_ded.jpg
Das ist von einer Aspenreihe übrig geblieben in der Mitte der oberen Reihe seht ihr die alte Salweide mit dem verwucherten Stamm.
http://img.7pics.info/febr09%20ausschnitt_670.jpg
Das ist davon übrig geblieben. Aber wenn sie wieder austreibt, gibt das interessante und spannende Strukturen. Wir haben die Brutdichte der Goldammer nach unserer Heckenpflege etwa verzehnfacht. Vorher waren überall nur Bäume.
http://img.7pics.info/H%FChnerland%201_6ff.jpg
Diese Feldraine waren mal Baumreihen, jetzt leben dort Hühner, Fasane, Neuntöter und in der angrenzenden Lebensraum I Brache hab ich die Sumpfohreule im letzten Jahr fotografiert.
http://img.7pics.info/H%FChnerf%FCtterung_3ae.jpg
Wir füttern fast in jeder Hecke, sonst sind die Winterverluste bei den Hühnern untragbar. Sie werden übrigens nicht bejagt.
http://img.7pics.info/%2C%20M%E4rz%2008_f08.jpg
Stilllegungsfläche, Ansaat im Jahr 2007, dahinter die Heckenlandschaft. Die Brombeeren sind gepflanzt.
 
Am besten wenn alles durch einen Kopf geht ...

Eben durch Deinen :D

In diesem Fall muss ich Dir inhaltlich Recht geben, auch bzw. gerade als Biologe ... Offenes Land ist offenes Land - und das braucht Raum! Jeder Baum, auch ein Solitärbaum, nimmt dieser Landschafts- und Vegetationsform in einem betimmten Radius seinen Charakter und schränkt bzw. unterbindet die Besiedlungsmöglichkeiten durch Arten ein, die eben an offenes Land angepasst sind - hier Knicklandschaft.

Es ist die Kunst, Möglichkeiten einer Gestaltung zu erkennen, ja durch langjährige Beobachtung etc. zu erspüren, wo welche Gestaltungsmaßnahmen standortangepasste und damit sinnvolle Habitate schafft; gezielte Maßnahmen eingeschlossen, die bestimmten Arten ein Überleben in unserer Kulturlandschaft sichern.

Gruß, Rudi
 
So, gucken wir mal, obs funktioniert:

Zitat:

Mit den Straßenkosmetikern und dem kommunalen Bauhof habe ich eine Vereinbarung über die Heckenpflege getroffen- früher haben die, wenn sie schon mal den Mulcher zur Verfügung gestellt bekamen, alles kurz und klein gehauen. Inzwischen sind sie dazu übergegangen, zehn Meter Hecke herunterzuhauen, die nächsten zehn Meter stehen zu lassen, dann wieder zehn Meter herunterhauen usw.
Beim nächsten Mal kommen dann die Heckenteile dran, die man zuvor hat stehen lassen- und so weiter.
Diese Massnahme kostet weder mich als Revierinhaber etwas, noch die Kommune oder die Strassenbauverwaltung Ba.-Wü.

Zitat Ende.

Diese meine Aussage in einem anderen Thread muß ich korrigieren hinsichtlich der Aussage "kostenlos" - ein paar Kisten Freibier müssen schon sein als Motivation.

Ich stelle hier ein Luftbild meines Reviers ein-

http://jeep.cfasp.de/upload/305510.jpg

Wer mehr Details erkennen will, gehe über Google Maps, die Adresse des Reviers steht ja da.

Ich versuche grade noch, ein paar Impressionen vom letzten Wochenende hier hochzuladen.

idS Daniel
 
Danke für eure Beiträge, colchicus, Rudi und Daniel - mir fehlt zwar die Kompetenz, mitzureden, aber ich lese und lerne gern weiter :)

@Daniel: Bin schon gespannt auf die Bilder plus eventueller Kommentare und bedanke mich im Voraus :)

Ist ja noch ein richtig angenehmer Diskussionsverlauf geworden hier.
 
da sich das thema nun als wirklich richtig informativ entwickelt hat, möchte ich hier gerne auch was dazu lernen.

folgendes:
letzten sonntag, ein wahrer sonnentag :), schaute ich mir unseren garten mal in ruhe an.
alles laub ist nun vom winde verweht, bzw. verrottet, die bäume sind nun richtig kahl (bis auf den blöden immergrünen kirschlorbeer) so dass der blick frei ist.
dabei entdeckte ich, dass wir insgesammt zwei nistkästen haben (anhangfotos). ganz ehrlich, ich hab es im spätsommer vergessen den einen mir bekannten nistkasten zu reinigen. nunja das ist jetzt erst mal so.
nun steht beim nabu, dass man das auch im februar machen kann.
soll ich die kästen dann gleich freigeben (falls kein bilch drin sitzt, denn die haben wir irgendwo im garten, fraßspuren an den äpfeln haben sie verraten!), nach dem motto wer-zuerst-kommt-brütet-zuerst, oder die löcher ab zu einem bestimmten zeitpunkt erst öffnen und dann den spätheimkehrern eine chance geben?

und was mache ich mit der ca. drei meter langen und fast drei meter hohen kirschlorbeerhecke - das teil finde ich einfach gruselig, obwohl es ein guter blickschutz ist. würde die ja am liebsten ganz raushauen...

ziel des gartens soll sein, dass er uns gemüse und obst abwirft, im sommer zur erholung und zum aufenthalt dient, aber gleichzeitig soll er auch etwas "wild" sein und tieren etwas lebensraum und nahrung bieten (er ist denke ich groß genug dafür). wobei die rehe und feldhasen schon seit unserer übernahme das gelände zumeist meiden. wenn der zaun repariert ist, werden sie auch nicht mehr so einfach reinkommen.
 

Anhänge

  • 021kl.jpg
    021kl.jpg
    31,5 KB · Aufrufe: 21
  • 022kl.jpg
    022kl.jpg
    35,9 KB · Aufrufe: 18
  • 026kl.jpg
    026kl.jpg
    37,7 KB · Aufrufe: 22
Hallo all,

mein bisher immer genutzte Bilder-Uploadservice picr.de will nicht funktionieren- habt Ihr mir einen Tipp, wo ich es sonst noch versuchen kann?

idS Daniel
 
ich nehme die fotos direkt aus meinem archiv im laptop. so sind sie zwar kleiner, aber es funktioniert auch.
 
war zu schnell...
Hinter den Zweigen im Schnee, glaube ich:Da glaube ich ihre Silhouetten zu erkennen :)

@Daniel: Ich benutze imageshack.us zum hochladen, stelle die Bilder aber auch mit IMG-Tags ein, wie du bei deinem letzten.
 
hallo floyd, der kirschlorbeer braucht platz und pflege. willste das? elektrische heckenschere macht sich nicht so gut.

mit der nistkastenreinigung würde ich wirklich noch nen bisschen warten.
 
hallo floyd, der kirschlorbeer braucht platz und pflege. willste das? elektrische heckenschere macht sich nicht so gut.

mit der nistkastenreinigung würde ich wirklich noch nen bisschen warten.

danke für deine antwort! :)

einen stromanschluß haben wir nicht im garten.
platz hätte der kirschlorbeer, aber es geht mir darum das ich ihn eher als "unkraut" betrachte. möchte eher möglichst einheimisches grünzeug haben (doch ein paar ausnahmen wird es sicher geben :~).
lieber würde ich dort dann europäische eibe pflanzen, oder noch mehr haselnuß.
die nistkästen werde ich erst mal vorsichtig anschauen, ich rechne damit, dass da vielleicht was drinsitzt und überwintert, genauso wie in unserer alten gartenhütte und dem daneben befindlichen holzstoß. irgendwo müssen unsere feinschmeckerapfelanbeißer (natürlich bei den bäumen mit den süßesten äpfeln!) ja wohnen...
so wie die nistkästen befestigt sind kann das sowieso nicht bleiben. der eine hängt schief und der andere ist mit draht am stamm befestigt, das geht so auch nicht.
 
So, noch ein Versuch:

http://<a href="http://img294.imageshack.us/my.php?image=rebhuhnftterung.jpg" target="_blank"><img src="http://img294.imageshack.us/img294/1126/rebhuhnftterung.th.jpg" border="0" alt=

So sehen meine Fütterungen aus. Abwasserrohr aus Plastik, auf einer Länge von 20 cm mit Beton ausgegossen. An der Kante, wo der Beton aufhört, Löcher oder Schlitze ins Rohr gebohrt. Vom Deckel oben muss man die Gummidichtung entfernen, sonst kriegt man den Deckel bei Frost nicht mehr auf.
In diesen Futter - Silo paßt der Bedarf für 1 Woche, Mäuse oder Wanderratten kommen nicht dran und das Futter bleibt innen trocken und frostfrei. Wer will, kann das Ding noch mit Tarnfarbe anmalen.

idS Daniel
 
@daniel die Rohre hängen aber oder sind die ein Stück eingegraben? Ich verwende auch einige aus durchsichtigem Kunststoff, war ein Eiertanz da welche zu bekommen. Unten habe ich runde Holzscheiben eingepasst und festgeschraubt, dann hängen sie frei in der Hecke. Fest im Boden geht bei uns wegen dem Schnee nicht, da muss man immer ein wenig höher stellen, je nach dem. Bei den Holzautomaten können sich die Vögel auch bedienen, wir haben jede Menge Goldammern.
Mit den Leuten vom Bauhof das kenne ich, die Rasenmäherfraktion, ein ewiger Kampf. Die verwechseln immer den Stadtpark mit der freien Natur. Wir kämpfen in der Heckenpflege hauptsächlich gegen die viel zu vielen Bäume. Wenn wir da periodisch was runterklopfen, dann sägen die mir auch die kleinen Weißdorne oder Heckenkirschen mit ab, die sich da natürlich angesamt haben. Also wir müssen selektiv den Ahornen, Salweiden, Birken, Aspen eines auf die Mütze geben und zwar so dass sie nicht so stark wieder austreiben, deswegen auch die hohen Stümpfe. Die Sträucher stehen dann schon in de Startlöchern und legen gleich nach der Unterdrückung los. So konnten wir die Artenvielfalt auch hin zu den Stäuchern erheblich steigern.
Wie ist die Kettenstärke heuer bei Dir so im Durchschnitt?
 
Hallo Colchicus,

die Rohre sind in den Boden eingegraben, richtig.
Bei Schnee scharren sich die Vögel den Zugang selber frei, wobei es bei uns (270 Meter über NN) kaum Schneelagen über 10 cm gibt.

Zur Kettenstärke: derzeit beobachte ich Kettenstärken um die 6-10 Vögel. Ich muß allerdings eingestehen, dass ich im Laufe des Jahres 2008 aufgrund anderer Verpflichtungen kaum dazu gekommen bin, die Rebhühner systematisch zu beobachten und zu zählen, ich habe für das ablaufende Jagdjahr also keine zuverlässigen Daten. Gefühlsmässig sind es weniger als in 2007, bei den Hasen allerdings auch.

idS Daniel
 
hab den eindruck, dass ich hier mit unserem kleinen stück natur (garten) unter den jägern falsch bin...
 
Nanana, keine falsche Bescheidenheit. Es gibt in jeden Garten Möglichkeiten viel für die Artenvielfalt zu tun. Unser Problem ist, dass viele ausschließlich die Ästhetik vor dem Auge haben. So können in einem Garten auch Zierpflanzen nicht so unnütz sein wie sie oft dargestellt werden.
Beispiel Feuerdorn: die Beeren können in der Beliebtheit bei Vögeln mit einheimischen Beeren locker mithalten
Der Hänfling als ausgesprochener Dunkelbrüter findet in den Thujahecken (ich mag sie nicht besonders) den wohl besten Brutplatz (wenn wir das Katzenproblem nicht hätten).
Wo gibt es Grashalme und trockene Stengel als Insektenquartiere, wie z. B. beim Miscanthus? Unsere Saubermänner und -frauen müssen doch im Herbst alles mähen.
Ich hatte mal eine Blumenwiese mit über 40 einheimischen Arten (Feucht- und Trockenstandort) auf einer Fläche von 30 !!!! qm.
Unsere Fasane überwintern mit Vorliebe in den Hausgärten, weil sie da am wenigsten gestört werden und auch die Rebhühner gehen bei hohem Schnee rein, darf nur kein Maschendrahtzaun sein, damit kommen sie nicht klar.
Der Lebensraum Hausgarten darf nicht unterschätzt werden, wenn man ein paar Regeln einhält. Also weitermachen!
 
Hallo Colchicus,
Zur Kettenstärke: derzeit beobachte ich Kettenstärken um die 6-10 Vögel.
idS Daniel
Als Herbstbestand kam ich auf 12 Ketten und ein Paar mit zusammen 97 Stück insgesamt. Derzeit beträgt die Kettenstärke nur zwischen 4 und max. 8 Stück. Es wird wohl für den Frühjahresbesatz reichen, aber Überschuss zum Abwandern gibt es mit Sicherheit nicht.
Noch drei Wochen dann lösen sich bei uns die Ketten schon auf, egal wieweit da noch Schnee liegt.
Insgesamt weniger Ketten (in den angrenzenden Revierteilen sind Stilllegungen weggefallen)als im Vorjahr aber kein so starker Einbruch wie beim Fasan.
 
danke!

feuerdorn, das ist eine sehr gute idee, für so einen findet sich sich ein guter platz bei uns.
blumenwieschen und brennesseleckchen müßten auch drin sein.
tuja haben wir nicht, kommt auch nicht in den garten - sorry für den hänfling, aber tuja ist für mich der inbegriff von spießergarten.
und unser garten ist alles andere als aufgeräumt, der wurde mehrere jahre nicht bewirtschaftet.
 
Thema: Frühjahrsputz in der Natur

Ähnliche Themen

K
Antworten
1
Aufrufe
2.052
Sina96
S
GiachettiCaruso
Antworten
11
Aufrufe
1.519
canarie fuerte
C
owl
Antworten
13
Aufrufe
1.018
Shila62
S
Zurück
Oben