Gedanken zu einer neuen Ethik der Vogelhaltung und Zucht

Diskutiere Gedanken zu einer neuen Ethik der Vogelhaltung und Zucht im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Liebe Vogelfreunde, um an der Richtigen Stelle einige Fragen aufzuwerfen, wiederhole ich meine Gedanken, die ich an anderer Stelle schon mal...
Nachdem ich mich bis hierher durchgelesen habe, und oft lauthals lachte, nicht falsch verstehen ;), möchte ich eine kleine Kurzgeschichte erzählen zum Thema Mensch und Naturentfremdung.

Wie Rudi schrieb... Entscheidungsträger.

In meiner jetzigen "Hütte" wo ich vor einiger Zeit einzog, schmückten zwei riesige Pappeln den Hof. Wenn ich auf meinen Balkon trat, sah ich nicht als Grün in Richtung Osten, nach Süden war der Blick frei. Dies war mit einer der wenigen Gründe warum ich mich entschloß, dort einzuziehen. Dieses Grün... das rascheln der Blätter wenn der Wind durch strich... der Specht, der unter der Rinde nach Nahrung suchte, und ich glaube auch eine Höhle dort hatte.
Grandios, mitten in der Citty.... über 20zig Meter hoch. Die späten Sommertage mit dem Rascheln der Pappel waren ein unglaublicher Genuß für mich, ich hatte das schon jahrelang nicht mehr gehört.
Während der frühen Herbststürme hatte ich schon manchmal Angst, ob ich eines Morgens einen großen dicken Ast auf meinem zerschlagenen Auto finden würde... Aber die Bäume waren stark, sehr stark... ich machte mir auch ein wenig Gedanken über die Pappelflusen die mich nächstes Jahr heimsuchen würden, aber ach, das Spektakel kannte ich noch von meiner alten Wohnung, es ist eine vorübergehende Erscheinung.

3 Monate nach meinem Einzug erhielt ich einen Brief...

Heute ist der Blick nach Osten frei, ja, ich kann jetzt sehr weit sehen...

Mir fehlen die Pappeln....

Natürlich habe ich mich für die Pappeln eingesetzt, habe auch das Naturschutzamt rebellisch gemacht...
Weichhölzer bedeuten ein enorme Gefahr für den Menschen und sein Eigentum (Auto), das massive zurückschneiden allein reicht nicht, da die Wurzeln bereits Teile des Parkplatzes "beschädigen" und diese weiter wachsen würden... Und man müßte regelmäßig schneiden, die Kosten... die anderen Mieter...

Heute sehe ich weit nach Osten, weit unten im Hof steht eine kleine Zierkirsche. Am Nachmittag bekommt sie dann etwas Sonne, ja sie hat schon einmal geblüht... Aber unter ihre glatten Rinde? Und ihre kurze Blüte?
Der Specht? Der Specht ist weitergezogen...

Ich wünschte, ich wünschte die Pappeln wären noch da...

Für Natur ist in unsere Zeit kein Platz mehr :nene:
 
OK. Zurückgerudert zum Ausgangspunkt. In den allerersten zwei Absetzen ist schon alles gesagt, was angesprochen werden wollte.

Was habe ich gemacht? Ich habe versucht einzukreisen ein Problem unter verschiedenen Gesichtspunkten. Ich habe Missstände angesprochen und kritisiert. Wir haben festgestellt, dass all diese Missstände bekannt sind und es viele Leute gibt, die sich der Sache annehmen. Wir haben verschiedene Auffassungen vernommen, was sich die Einzelnen vorstellen unter Tierhaltung. Es gab sehr gute Beiträge, beispielhafte und beschreibende. Und es gab solche, die den Faden aufnehmen konnten jenes Gespinns, welches sich um die von mir angedachte Denke bildete. Besonders danke ich Raven, Spatzl und Tiffany. Sie haben's aufgegriffen. Ich glaube, sie haben gespürt worauf das hinauslaufen kann.

Ich habe allgemeinphilosophisch versucht, zu erörtern und ein bestimmtes Denken anzuregen. Nicht das Thema ist jetzt Objekt des Disputs, sondern ich. Ihr habt völlig Recht.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich zu leicht abbringen lasse, und dass ich mich offenbar nicht deutlich genug auszudrücken vermag. Liegt vielleicht daran, dass ich selbst noch nicht so genau wusste, worauf das hinaus geht. Ihr solltet ja mitdenken. Ich habe nicht bedacht, dass ihr nicht die Problematik bedenken wollt, sondern Begriffe, die nicht in euer Denken passen. Liegt vielleicht daran, dass ich Begriffe möglicher weise willkürlich verwende. Liegt auch daran, dass es Leute gibt, die auf einem hohen Ross sitzen und es nicht für nötig halten, herabzusteigen.

Also, was machen wir jetzt aus dieser zeitaufwendigen Arbeit? Bleibt es jetzt so? Die einen machen Kasperle, die anderen Basteln in Labors, die nächsten klären auf, sofern sie ein offenes Ohr finden? Bleibt das Tier Objekt menschlicher Begierde?

Ich hoffe, dass es irgendeinen Menschen gibt, der die Bedeutung von der Beziehung zwischen Mensch und Tier in der Weise erkennt, wie ich es versucht habe herauszuarbeiten.

Was wollte ich eigentlich mit neuer Ethik ausdrücken? Ach ja, das richtige Handeln der Menschen mit Verantwortung für Lebewesen und für kulturelle Entwicklung, zum gegenseitigen Nutzen und zum besseren Verständnis der Zusammenhänge der Beziehungen zwischen Mensch, Tier und Natur. Ein weites Feld. Es fängt immer ganz klein an. War vielleicht irritierend gewählt, der Begriff "neue Ethik". Da war eben noch was, was irgendwie nicht raus wollte, hinein in die anderen Köpfe - also das Neue an der Ethik.

So, Entscheidungsträger sind wir selber. Und Vögel brauchen Licht, Luft und Bewegung. Sie brauchen geistige Betätigung. Sie brauchen Kommunikation. Und sie brauchen uns. Unseren Schutz und unsere Fürsorge. Auch die da draußen. Wir brauchen die Vögel für einen Baustein unserer Selbsterkenntnis. Wir brauchen die Vögel zu unserer Freude und Glück. Auf dass wir diesen Zwischenraum finden, der zwischen der Vogelwelt und uns besteht. Auf dass wir nicht mehr Zufallsprodukt auf einem Staubkorn im Weltall sind, sondern Schöpfer einer guten Welt.

Gute Nacht!
 
Am Anfang war die Erde ein Scheibe, dann eine Kugel; was viele an's Kreuz brachte, und heute ist sie eine Kartoffel.

Ich bin mir ganz sicher, eines Tages, werden wir auch die Pflanzen verstehen, wenn es dann nicht schon zu spät ist.

In diesem Sinne... Träume süß und unbeschwert :)
 
Auf dass wir nicht mehr Zufallsprodukt auf einem Staubkorn im Weltall sind, sondern Schöpfer einer guten Welt.
Ich persönlich bezweifele, daß der Mensch ethisch-moralisch jemals in der Lage sein wird, Schöpfer einer guten Welt zu werden !
Ich sehe den Menschen als evolutionäre Sackgasse.
Insofern ist alles, was wir tun, ein fauler Kompromiss - in der Vogelhaltung und allem anderen auch.
Aber wir können immer wieder gern darüber diskutieren, welcher Kompromiss fauler ist als ein anderer.
 
Ich persönlich bezweifele, daß der Mensch ethisch-moralisch jemals in der Lage sein wird, Schöpfer einer guten Welt zu werden !
Ich sehe den Menschen als evolutionäre Sackgasse.
Insofern ist alles, was wir tun, ein fauler Kompromiss - in der Vogelhaltung und allem anderen auch.
Aber wir können immer wieder gern darüber diskutieren, welcher Kompromiss fauler ist als ein anderer.

Das ist eine wirklich traurige Sichtweise. :traurig:

Bist du Mensch? Ist die Welt, wie du sie dir wünschst und gestaltest so? Bist du so? :nene:

Kompromisse sind die Grundlage aller Entwicklungen. Die Biene und die Blume sind ein gegenseitiger Kompromiss.
 
Der Wellensittich in unserem Vogelbauer ist eine lahme Ente gegen die wilden in Australien. Wird so behauptet. Der Wellensittich, den man durch Zucht und Domestikation noch nicht allzusehr verändert hat, wird in einer Freivoliere zu dem, was er eigentlich ist: Ein Kämpfer. Einer mit großem Optimismus. Alles, was er aus seiner Natur hervorzubringen mag, bringt er hier hervor. Er wird ein rasanter Flieger, er wird ein überaus fürsorglicher Vater oder Mutter, er trotzt Wind und Wetter. Dabei ist er genügsam. Er begnügt sich mit kleinen Körnchen und schöpft allein aus diesen die für dieses kleine Vögelchen enorme Kraft. Der Wellensittich im Käfig bei Nachbarin in der Küche wird es, sofern ihn das nicht krank gemacht hat sehr bald zu diesem, was er eigentlich ist.

Ich hatte in meiner Voliere ein paar Wellensittiche, die vorher jahrelang ein Käfigdasein gefristet hatten. Anfangs konnten sie gar nicht richtig fliegen, sie flogen gegen das Gitter, oder landeten auf dem Boden. Im laufe der Zeit kamen sie sozusagen ins Training. Sie brüteten auch und zogen fünf Junge groß. Damit sie sich nicht allzusehr vermehrten, habe ich ihnen den Nistkasten abgenommen. Die Wellensittiche suchten nach einer neuen Brutstätte. Sie nagten eine Höhle in die große Wurzel, die ich zur Deko in der Voli habe. Sie drangen in den Kasten der viel größeren und kräftigeren Nymphensittiche ein, was zu erbitterten Kämpfen führte, bei denen der Nymphenvater und die Jungen heftige Verletzungen erlitten. Sie warfen Jungvögel aus den Nestern von Kanarien und Prachtfinken. Ich gab ihnen den Kasten zurück. Der Friede war wieder hergestellt. Die Eier habe ich gegen Kunsteier ausgetauscht. Die Jungen waren die Lebhaftigkeit und Wildheit, wie man sie von freilebenden Wellis kennt, nur eben hellblau mit weißen Flügeln. Was hat die Wellensittiche dazu gemacht? Das Licht, die Luft, das Fliegen.

Der Wellensittich ist intelligent und anpassungsfähig. Bei genügend Bewegungsfreiraum bleibt er so lebhaft. Er arrangiert sich sehr wohl mit den Bedingungen in einer Menschenwohnung. Er fühlt sich keineswegs schlecht, weil er nicht in einer Freivoliere lebt. Selbst in Gruppenhaltung wird er zutraulich und kommuniziert mit den Menschen. Er ist dankbar für die gewissenhafte Fürsorge.

Was will ich eigentlich hiermit sagen? Warum befassen wir uns mit ihm? Weil er süß und hübsch ist? Oder weil er uns neugierig macht auf ein bestimmtes Wesen, das auch in uns steckt? Wie können wir herausfinden, dass er mit uns seelenverwandt ist? Wir befassen uns mit seiner Herkunft. Wir beobachten ihn. Wir informieren uns und schaffen ein geeignetes Umfeld, in dem er sicher vor Hunger und Fressfeinden ist. In dem er als kleines Tier noch ausreichend Raum findet. Der Gewissenhafte belässt ihn in seiner Natur, weil er sonst den Blick verstellt bekommt auf das, was uns der Wellensittich ausdrückt.

Der Gewissenlose interessiert sich nicht dafür. Er interessiert sich nur für die Äußerlichkeiten. Ob man aus dem Wellensittich auch etwas anderes machen kann. Ein englischer Standard oder was sonst noch. Dann wird er zur Schau gestellt und der Schöpfer der Kreatur bekommt einen Preis, vielleicht, wenn das Objekt die Kriterien der neuen Kreatur optimal erfüllt. Ein anderer versucht ihn zu einem kleinen Menschen in Vogelgestalt zu machen. Das geht nicht. Das Tierchen leidet. Jeder Vernünftige erkennt das und redet mit Engelszungen.

Macht weiter! Setzt euch ein für das Wesen im Wellensittich, was ein Kämpfer und ein Optimist ist!
 
Hallo Alfiedro

ich weis nicht wer du bist, oder welche Vögel du hältst oder gehalten hast.
Laut deiner anderen Themen die du hier geschrieben hast hattest du Pennantsittiche, Graupapageien, und hier schreibst du von Wellensittichen.
Hast du all diese Vögel noch? Wenn nicht, warum nicht? Weil du ihnen nicht das bieten konntest was sie brauchen? Überlegt man sich das nicht vorher?
Und wo sie jetzt sind, bleiben sie da? Haben Sie es dort besser und müssen sie nicht nochmal wandern in eine noch schlechtere Haltung?

Du schreibst über Standardwellensittiche, über Zuchtboxen.
Warst du mal bei einem Züchter? Wenn nein, du kannst mich gerne besuchen kommen. Ich glaube nicht das meine Wellensittiche unglücklich sind.

Schade das hier alle mehr oder weniger anonym schreiben.

Es stört mich einfach das es hier Leute gibt die Fehler über Fehler machen, aber andere beraten oder belehren wollen, und das auch noch anonym, denn man möchte ja dennoch nicht erkannt werden.

Ich bin dafür das es nur noch erlaubt sein dürfte unter Realnamen zu posten. In vielen Foren die ich kenne ist das Realität. In Newsgroups ist es auch nicht anders.

Gruß

Edith
 
Hier im Forum sind Tierrechtler oder Tierschützer unterwegs,deren Einstellung zur Meinungsfreiheit der Erich Honeckers gleicht und die jederzeit zu einer Anzeige bereit sind.Man muß vorsichtig hier sein.Holger
 
Hier im Forum sind Tierrechtler oder Tierschützer unterwegs,deren Einstellung zur Meinungsfreiheit der Erich Honeckers gleicht und die jederzeit zu einer Anzeige bereit sind.Man muß vorsichtig hier sein.Holger

ich verstehe was du meinst, aber welche Art von Anzeige könnte man erstatten? Tierquälerei weil ich meine Wellensittiche in Zuchtboxen züchte?
Weil ich Wellensittichmutationen besitze?

Wie schlecht müsste ich meine Tiere behandeln das so eine Anzeige Erfolg haben könnte?
Mich könnte man gerne beim Amtsveterinär melden :freude: wollte schon immer den netten Herr Schmidt (AV von Köln) kennen lernen.
Schreiben tut er ja ganz nett. Nur zu.
 
Ich bin dafür das es nur noch erlaubt sein dürfte unter Realnamen zu posten. In vielen Foren die ich kenne ist das Realität. In Newsgroups ist es auch nicht anders.
Dem stimme ich uneingeschränkt zu !
Das würde auch bestimmte Machenschaften unterbinden, wie z.B. :
Man schreibt als A. was über seine Haltung -
und unter anderem Nicknamen B. bejubelt man dann die "tollen Bedingungen" die A. hat.:beifall:
Man lobt sich quasi selbst - das habe ich schon mehrfach erlebt !:nene:
Aber das wäre ein eigenes Thema....:+klugsche
 
Hallo alfriedo,

ich weiß, dass das Zitieren einzelner Sätze aus Beiträgen nicht ungefährlich ist, weil dabei der Zusammenhang verloren geht und man Gefahr läuft, dadurch ein falsches Bild zu erzeugen. Dennoch glaube ich, dass die folgenden Zitate und Hervorhebungen von mir charakteristisch für deine Einstellung sind:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich zu leicht abbringen lasse, und dass ich mich offenbar nicht deutlich genug auszudrücken vermag. Liegt vielleicht daran, dass ich selbst noch nicht so genau wusste, worauf das hinaus geht. Ihr solltet ja mitdenken. Ich habe nicht bedacht, dass ihr nicht die Problematik bedenken wollt, sondern Begriffe, die nicht in euer Denken passen. Liegt vielleicht daran, dass ich Begriffe möglicher weise willkürlich verwende. Liegt auch daran, dass es Leute gibt, die auf einem hohen Ross sitzen und es nicht für nötig halten, herabzusteigen.
Jaja, es ist schon ein Kreuz mit der anderen Meinung ;) Was weißt du, was andere bedenken oder bedenken wollen?

Ich hoffe, dass es irgendeinen Menschen gibt, der die Bedeutung von der Beziehung zwischen Mensch und Tier in der Weise erkennt, wie ich es versucht habe herauszuarbeiten.
Auf dass wir nicht mehr Zufallsprodukt auf einem Staubkorn im Weltall sind, sondern Schöpfer einer guten Welt.
Der Wellensittich ist intelligent und anpassungsfähig. Bei genügend Bewegungsfreiraum bleibt er so lebhaft. Er arrangiert sich sehr wohl mit den Bedingungen in einer Menschenwohnung. Er fühlt sich keineswegs schlecht, weil er nicht in einer Freivoliere lebt. Selbst in Gruppenhaltung wird er zutraulich und kommuniziert mit den Menschen. Er ist dankbar für die gewissenhafte Fürsorge.
Was will ich eigentlich hiermit sagen? Warum befassen wir uns mit ihm? Weil er süß und hübsch ist? Oder weil er uns neugierig macht auf ein bestimmtes Wesen, das auch in uns steckt? Wie können wir herausfinden, dass er mit uns seelenverwandt ist? Wir befassen uns mit seiner Herkunft. Wir beobachten ihn. Wir informieren uns und schaffen ein geeignetes Umfeld, in dem er sicher vor Hunger und Fressfeinden ist. In dem er als kleines Tier noch ausreichend Raum findet. Der Gewissenhafte belässt ihn in seiner Natur, weil er sonst den Blick verstellt bekommt auf das, was uns der Wellensittich ausdrückt.

Der Gewissenlose interessiert sich nicht dafür. Er interessiert sich nur für die Äußerlichkeiten. Ob man aus dem Wellensittich auch etwas anderes machen kann. Ein englischer Standard oder was sonst noch. Dann wird er zur Schau gestellt und der Schöpfer der Kreatur bekommt einen Preis, vielleicht, wenn das Objekt die Kriterien der neuen Kreatur optimal erfüllt. Ein anderer versucht ihn zu einem kleinen Menschen in Vogelgestalt zu machen. Das geht nicht. Das Tierchen leidet. Jeder Vernünftige erkennt das und redet mit Engelszungen.

Anfangs dachte ich noch, hier könne eine offene Diskussion stattfinden. Inzwischen habe ich den Eindruck gewonnen, dass du mit einer weitgehend fertigen Meinung daher kommst und deine Beiträge eher ein geschickt verpacktes Verkaufsgespräch sind, um deine Tierethik an den Mann/die Frau zu bringen.

Staubkorn, Zufallsprodukt, Schöpfer einer guten Welt: Der Mensch ist ein Zufallsprodukt (oder besser: ein Produkt der Evolution) auf einem Staubkorn im Weltall, ist genauso Teil der Natur wie alle anderen Lebewesen auch. Dass er das intelligenteste Lebewesen ist und somit gewisse Einflüsse auf seine Umwelt ausüben kann, spielt dabei keine große Rolle, denn dem Erdbeben, der Flutwelle oder dem erdgeschichtlichen Wechsel von Warm- und Kaltzeitaltern hat er nichts entgegenzusetzen.

Vogel fühlt sich keineswegs schlecht, ist dankbar für Fürsorge: Ist Übertragung menschlicher Denkweise auf das Tier und sollte vermieden werden.

Seelenverwandtschaft?? Sorry, damit kann ich nichts anfangen.

Gewissenhaft - gewissenlos: Wer entscheidet darüber nach welchen Kriterien?

Jeder hat zum Glück das Recht auf eine eigene Meinung. Meinungen zu diskutieren macht nur dann Sinn und führt zur Erweiterung des Wissens, wenn man sich an Fakten orientieren kann. In dem Moment, wo die Meinung aber weltanschauliche Fragen betrifft, so wie hier, bringt sie recht wenig. Das ist genauso wie bei einer Diskussion um religiöse oder politische Grundsatzfragen. Darum werde ich mich hiermit ausklinken, sofern nichts Konkretes auf den Tisch des Hauses kommt.


Hier im Forum sind Tierrechtler oder Tierschützer unterwegs,deren Einstellung zur Meinungsfreiheit der Erich Honeckers gleicht und die jederzeit zu einer Anzeige bereit sind. Man muß vorsichtig hier sein.
Das stimmt leider.
 
Oh, will ich eine Weltanschauung verkaufen? :nene: War keine Absicht. Ich krieg sowieso nix dafür. Vögel zahlen ja nicht. Die Leben einfach nur. Eine fertige Meinung hatte ich auch nicht, sonst hätte ich es nicht diskutieren wollen. Dann hätte ich es propagiert.

Wenn ihr bis hier nicht folgen konntet was ich zu denken anregen wollte, dann ist das eben so.

Ich habe aufmerksam beobachtet. Ich war so intensiv in meinen Beobachtungen, dass ich selber ein Stück weit Vogel wurde. Geht euch das zu weit? Ich habe zunächst nicht durch die Brille eines Verhaltensforschers geschaut, sondern ich habe beobachtet und überprüft, was die Verhaltensforscher sagen. Die berühmtesten haben mit dem Herzen beobachtet. Ich habe mit ihnen Übereinstimmung gefunden. Allen voran Konrad Lorenz.

Ich hätte dem allgemeinen Mainstream, gerne etwas hinzugefügt, was ich dachte von Nutzen sein könnte für Mensch und Tier. Nun gut. Versteht man halt nicht. Solange nicht, wie man der Überzeugung ist, dass der Mensch ein Zufallsprodukt ist und ein etwas schlaueres Tier, als die anderen. Ich bin halt nicht dieser Überzeugung. Ich bin der Überzeugung, dass genau diese Weltanschauung krank macht, depressiv und zerstörerisch. Lassen wir es dabei bewenden. Alles geht seinen Lauf. Und es ist gut so.
 
Versteht man halt nicht. Solange nicht, wie man der Überzeugung ist, dass der Mensch ein Zufallsprodukt ist und ein etwas schlaueres Tier, als die anderen. Ich bin halt nicht dieser Überzeugung. Ich bin der Überzeugung, dass genau diese Weltanschauung krank macht, depressiv und zerstörerisch.
Das kann ich für mich persönlich nicht unterschreiben.
Meine Weltanschauung hat mich Demut gelehrt in der Erkenntnis, daß ich viel zu wenig weiss.
Ich hinterfrage mein eigenes Tun - ohne dabei krank, depressiv oder (bewußt) zerstörerisch zu sein.
Ich begreife meine Position im Gesamtgefüge als den Teil eines Ganzen.
Und ich habe die Erfahrung gemacht, daß man auf dieser Basis ganz gut mit Tieren koexistieren kann.
 
Ich hatte in meiner Voliere ein paar Wellensittiche, die vorher jahrelang ein Käfigdasein gefristet hatten. Anfangs konnten sie gar nicht richtig fliegen, sie flogen gegen das Gitter, oder landeten auf dem Boden. Im laufe der Zeit kamen sie sozusagen ins Training. Sie brüteten auch und zogen fünf Junge groß. Damit sie sich nicht allzusehr vermehrten, habe ich ihnen den Nistkasten abgenommen. Die Wellensittiche suchten nach einer neuen Brutstätte. Sie nagten eine Höhle in die große Wurzel, die ich zur Deko in der Voli habe. Sie drangen in den Kasten der viel größeren und kräftigeren Nymphensittiche ein, was zu erbitterten Kämpfen führte, bei denen der Nymphenvater und die Jungen heftige Verletzungen erlitten. Sie warfen Jungvögel aus den Nestern von Kanarien und Prachtfinken. Ich gab ihnen den Kasten zurück. Der Friede war wieder hergestellt. Die Eier habe ich gegen Kunsteier ausgetauscht. Die Jungen waren die Lebhaftigkeit und Wildheit, wie man sie von freilebenden Wellis kennt, nur eben hellblau mit weißen Flügeln. Was hat die Wellensittiche dazu gemacht? Das Licht, die Luft, das Fliegen.

8o Ich muss sagen ich finde es entsetzlich das zu lesen. Einfach grausam. Wie kann man solch verschiedene Vogelarten auch zusammen in einen Voliere halten? Und eine Frage an dieser Stelle. Hast du eine Zuchtgenehmigung?


Wo bitte schön sind die vernünftigen Leute, die sich in die Clown-Threads der Wellensittich-Kanarienvogel-Papageien Liebhaber einklinken und dem achwiesüß-Gesäusel mal ein ernstes Wort hinzufügen? Und zwar sachlich und aufklärend, nicht maßregelnd und lehrmeisterhaft. Wer ist denn aufgeklärt genug von euch das zu machen? Deswegen ich diesen Trööt angefangen habe?!
Du, ich muss nun aber sagen, dass mir die, ach wie süß Sager, lieber sind als solche, die ihre Vögel von verschiedener Art, ohne sich vorher zu erkundigen, zusammen in einer Voliere halten. Wo es dann zu einem blutigen Chaos kommen muss.

Ich mag das auch nicht mehr lesen, diese Abwertung von Usern die, die Worte: süß, niedlich usw benutzen. Das bedeutet doch nicht, dass die Vögel schlecht gehalten werden. Du verallgemeinerst mir das einfach zu häufig.

Ich kenne keine, "ach wie süß Sager," die solch eine Unglückliche Zusammenstellung in ihrer Voliere haben/hatten so wie du.
Ich hoffe du hast nun, wo leider schon unnötiges Blut geflossen ist daraus gelernt und die Arten getrennt oder wenigstens in eine bessere Haltung gegeben.

Ich lese gerne alles, was dazu beiträgt, um etwas für die Vögel zu lernen.
Ansonsten klinke ich mich nun hier aus.

LG
Christine
 
Jeder sieht es anders, der eine hält Vögel zum essen, ein anderer aus Liebhaberei, wieder ein anderer lebt von ihnen im Verkauf. So wird auch jeder eine andere moralische Einstellung dazu vertreten und benennen können. Man muß mal klar u deutlich sagen, hier wird ein riesen Aufwand betrieben um die Haltung von Wellensittichen moralisch einwandfrei zu rechtfertigen, es wird sich in Vögeln "hineingedacht" und hineininterpretiert, aber man vergisst das andere Tiere ein bedauernswerters Schicksal haben. Man denke an Hühnermassenhaltungen. Daher glaube ich nicht, das Wellensittiche pauschal schlecht gehalten werden.

Ich halte Vögel aus Liebhaberei. Man kann dabei versuchen sich in die Bedürfnisse der jeweiligen Tiere hineinzudenken, mit dem Ziel, den Tieren ihr Dasein in menschlicher Obhut so tiergerecht wie möglich zu gestalten. Eine Frage wäre dazu, was ist tiergerecht? Tiergerecht ist für mich, in aller erster Linie, wenn es gesund in meiner Obhut lebt, davon hängt alles ab! Ein Tier, egal ob mit Verhaltensstörungen, Mangelerscheinungen oder mit Krankheiten ist in sofern nicht in der Lage zu leben wie vorbestimmt.
Daher hat es entweder die Umgebung krank gemacht, das Futter, die Behandlung oder eben Unsauberkeit, all dies ist nicht lebens(tier)gerecht. Ich brauch mich dabei nicht in philosophische Monologe verrennen, wenn ich von tiergerechter Haltung spreche, ich muss eigentlich das Tier, Tier sein lassen, also genau dafür sorge tragen! Nicht nach dem Motto, "was mir gut tut, tut auch dem Tier gut".
Wenn ich also Rauhfußhühner halte (in meinem Fall), so versuche ich deren Lebensansprüche so zu gestalten wie sie zumindest in der Natur auf ähnlicher Art und Weise vorgefunden werden. Das geht natürlich nicht ganz, ich kann eine Umgebung nach empfinden, das Futter bereit stellen das sie eben brauchen und ür Sauberkeit sorgen. Ich möcht damit sagen, mich drum kümmern das es gesund lebt. Ist es nicht gesund hat der verantwortliche Mensch etwas falsch gemacht!
 
... was zu erbitterten Kämpfen führte, bei denen der Nymphenvater und die Jungen heftige Verletzungen erlitten. Sie warfen Jungvögel aus den Nestern von Kanarien und Prachtfinken. ...

Wir projiziere[n] oft allzusehr unsere Vorstellung auf das Tier. Wenn wir aufmerksam die Berichte der eher vernünftigen Vogelhalter studieren und selbst unbefangen beobachten, müssen wir die Frage "wann muss es sich nur umstellen und wann leidet das Tier wirklich?" ganz ehrlich beantworten.

Nein, nein, DU! Komme Deiner neu entdeckten Ethik nach ...

... Aufklärung ist die neue Ethik!

Nicht das Thema ist jetzt Objekt des Disputs, sondern ich. Ihr habt völlig Recht.

(ja, leider ...!)

... und mache Dich schlau oder frage einfach in den unterschiedlichsten Foren nach!

Es war nicht schwer, Deine Defizite zu erkennen ...

Deine Motivation [...] entspringt objektiv betrachtet weniger dem Wunsch nach einer neuen Philosophie [...] als vielmehr DEINEM Bedürfnis nach Philosophie.

Versuche zunächst einmal, Deine Tiere anständig unterzubringen und überprüfe Deine Haltungsbedingungen. Abgründe ... ! ENDE
 
Zuletzt bearbeitet:
:+klugsche
Und je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, was ich nicht weiß :asian:
 
Nein, nein, DU! Komme Deiner neu entdeckten Ethik nach ...

Es war nicht schwer, Deine Defizite zu erkennen ...


Versuche zunächst einmal, Deine Tiere anständig unterzubringen und überprüfe Deine Haltungsbedingungen. Abgründe ... ! ENDE

Es ist nicht schwer ein vorschnelles Urteil zu fällen.

Zitat:

Ich muss sagen ich finde es entsetzlich das zu lesen. Einfach grausam. Wie kann man solch verschiedene Vogelarten auch zusammen in einen Voliere halten? Und eine Frage an dieser Stelle. Hast du eine Zuchtgenehmigung?





So, folgendes werde ich hier mal richtig stellen. Ihr lest nur das, was ihr lesen wollt. Ihr denkt nur das, was in euer beengtes Weltbild passt. Daher wundert es mich nicht, dass diese Thema in eine Richtung geht, in der ich mich genötigt fühlen muss mich zu rechtfertigen.


Wer sagt denn, dass ich mich nicht erkundigt hätte? Ich habe die Anlage bei der Einholung der Zuchtgenehmigung dem Amtstierarzt natürlich zeigen müssen. Ich will ja nicht angeben, aber er war angetan. Die Zuchtgenehmigung für Papageienvögel habe ich seit 10 Jahren. Ich habe Züchter besucht und auch bei ihnen Gemeinschaftshaltungen gesehen. Es gibt auch diverse Berichte dazu in den Fachblättern. Übrigens gibt es dazu interessantes auch aus Teneriffa zu erfahren.

Bevor ich bei mir die Wellensittiche dazu gezetzt habe (die ich aus einer herkömmlichen Käfighaltung übernommen habe), sagte man mir: Bei der geringen Besatzdichte, bei dem Platzangebot können sich die Tiere aus dem Weg gehen, sie werden sich wohl nicht stören. Dem war und ist auch so.

Wenn ihr mal die Texte richtig lest und ohne eure Borniertheit Urteile fällen würdet, hättet ihr sicherlich nicht überlesen: "... der Friede war wieder hergestellt." Es war also vorher schon Friede.

Seid 30 Jahren befasse ich mich intensiv mit Vögeln. Anfangs noch in der Stube waren alle Arten natürlich aufgeteilt auf eigene Bauer. Wenn sie gemeinsamen Freiflug hatten, haben sie sich gegenseitig besucht und mal geschaut, was die Anderen im Futternapf haben. Dazu gab es auch immer wieder rührende Berichte in z.B. WP-Magazin, GW. Auch habe ich verschiedene Vögel in Zimmervolieren gehalten und vermehrt. Von Amazonen und Graupapageien über Nymphen-, Wellen-, Ziegen-, Spring-, Sing-, Pennant- und Wellensittichen sowie Zebrafinken, Nonnen, Tigerfinken, Binsen- und Diamantamadinen, Mozambiquegirlitze, Kanarienvögel und Zwergwachteln.

Es gab nur 2 (in Worten zwei) Zwischenfälle. Der erste Fehler, den ich gemacht habe, war den Nistkasten abzuhängen, der Zweite war, ein junges Paar Zebrafinken in eine ruhige Gemeinschaft hinzuzusetzen, in der gerade andere Prachtfinken Junge groß zogen. Die Zebrafinken haben eines der Nester annektiert, in dem gerade halbwüchsige Binsenastrilde saßen.

Ich habe alles, was hier im Forum an Möglichkeiten der Vogelhaltung (außer Boxenzucht, weil es für meine Meinung abwegig ist) durchgemacht. Es gibt keine bessere Vogelhaltung, die für Tier und Mensch vertretbar ist, als die Gemeinschaftshaltung in einer Freivoliere mit Schutzhaus, mit einer besatzdichte von 0,5 - 1 Vögeln pro Quadratmeter. Ich brauche mir nichts vorwerfen lassen!

Außerdem unterstellt ihr mir Abfälligkeiten gegenüber bestimmten Zuneigungsbekundungen gegenüber den Tieren. Quatsch und Blödsinn! Ich habe einmal geäußert, dass ich es albern finde, sie zu verniedlichen, aber dazugesagt, dass die Symphatie das Tier dem Menschen erschließt und somit auch der Naturschutz. Ansonsten habe ich konkret etwas dagegen, Tiere zu kleinen Menschen machen zu wollen. Hat einer von euch etwas dagegen einzuwenden? Dann hat er in einem seriösen Forum nichts zu suchen!

Vielleicht interessieren euch ja die Erfahrungen aus der Gemeinschaftshaltung in der Freivoliere. Eröffnet mal ein neues Thread darüber, ihr werdet erstaunt sein, was man da alles dazulernen kann.

Danke
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Alex,
ich habe dieses Thema aufmerksam verfolgt und vieles hast du mir von der Seele geschrieben. Schade, dass das Thema verunstaltet wurde.

Mir fehlt (leider) das nötige Wissen, um hier mithalten zu können, kann mich nicht so gut ausdrücken und Wortklauberei liegt mir nicht. Aber ich kann fühlen... ich fühle... und ich fühle mit... und oft genug leide ich auch mit. Das bereitet Menschen, die rational gestrickt sind, eher Unbehagen, weil sie für alles Beweise fordern. Auch dafür, dass Tiere Gefühle haben. Im Grunde ist es die Angst, sich auf eine Ebene zu begeben, die sie nicht kennen. Ich kommuniziere mit meinen Tieren nicht nur mit meiner Stimme, sondern auch mit meinem Herzen. Darin liegt für mich der Zauber... die Faszination... kein anderes Tier berührt mich mehr. Nichts tun... und trotzdem ihr Vertrauen zu gewinnen ist für mich das Höchste.

Nenn es Feigheit, nenn es Resignation... ich will nicht näher darauf eingehen. Habe keine Lust darauf, mein Innerstes nach Außen zu kehren und mich von Leuten, die ich nicht mal persönlich kenne, sezieren zu lassen.

Aus meinen eigenen Fehlern in der Vogelhaltung (ich denke auch dreißig Jahre zurück ;)) habe ich gelernt und hatte eigentlich mit dem Thema Vogelhaltung schon abgeschlossen. Wollte mich nie mehr "schuldig" machen.

Dann hab ich die Kathis in einer Zoohandlung entdeckt und alle gefassten Vorsätze über den Haufen geworfen. Aus heutiger Sicht bin ich dafür sehr dankbar, die Kathis sind ein Geschenk des Himmels, denn ich habe mit ihnen so etwas wie die Chance einer Wiedergutmachung bekommen.

Mein Kathiparadies ist ein gutes Ventil, über meine Liebe zu meinen Tieren zu berichten, von ihrem einzigartigem Verhalten zu erzählen und zwischen den Zeilen ein bisschen auf meine bescheidene Art und Weise über tiergerechte Vogelhaltung zu philosophieren. Gottseidank ist Internet nicht das einzige Medium sich auszutauschen und etwas in den Köpfen zu bewegen, ich bin auch im real life sehr rege...

Alles Gute Alex,
ich hoffe, noch viel von dir zu lesen! Für mich waren deine Beiträge eine Bereicherung. Und nein - sollte jemand anderer Meinung sein -darüber werde ich nicht diskutieren ;)

Grüne Grüße
 
Thema: Gedanken zu einer neuen Ethik der Vogelhaltung und Zucht

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