Massenvermehrung von Elstern

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Naturbursche

Guest
Hallo,

ich möchte mit diesem Beitrag erneut auf das Massenauftreten von Elstern aufmerksam machen.
Die Elster ist mittlerweile der am häufigsten auftretende Vogel in der Nähe des Menschen und richtet in der Vogelwelt große Schäden an.
Gerade im ländlichen Raum wo Natur ja noch vorhanden ist hat sich die Elster offenbar den Rahmenbedingungen der modernen Landwirtschaft angepaßt und massenhaft vermehrt.
Häufig gestellte Fragen hierzu werden von
" Tierschützern " meist als Blödsinn abgetan. Dahinter steckt aber leider nur ein falsch verstandener Naturschutz der meint man müßte alles retten was da kreucht und fleucht..

Der Mensch hat das Ökosystem soweit aus den Fugen gebracht das eine Massenvermehrung der Elstern anscheinend ein Teil der daraus entstandenen Fehlentwicklungen ist.
Für mich stellt sich die Frage wie lange ich als Nabu Mitglied mir selbst im eigenen Verein noch die Worte
" man unterstütze nicht die Bejagung von Elstern " anhören muß, während sich in der vom Menschen belassenen Restnatur die Elster zum ersthaften Problem für die Vogelwelt entwickelt. Viele Mitglieder im Nabu sprechen zum Thema Elster offen nur unter hervorgehaltener Hand und schütteln den Kopf, andere preisen Ihren Ruf als den Aasverwerter der Vogelwelt.

Seit wann Vogeleier, Kücken und Jungvögel zum Aas gehören ist mir jedochnicht bekannt.

Auch ducken sich die Sesselpupser der linken grünen Fraktion in der Meinung " ich schütze jeden und alles " weg und auch die Realos haben dem nicht entgegenzusetzen, weil Sie das bejagen von Tieren als nicht populär und wählerschmeichelnd ansehen.


Es geht nicht darum die Elster auszurotten, es geht darum die Elster in Ihre Schranken zu verweisen. Die Zerstörung, die diese in der Vogelpopulation anrichtet ist nicht mehr hinzunehmen.
Die Ratten bekommen auch nicht unser Mitleid wenn diese sich in Massen vermehren, warum dann die Elstern ?


Seitens der Politik haben Sie keine Hilfe zu erwarten. Elstern sind keine Sache mit der man Punkte machen kann, die meisten Menschen können das Elsterproblem auch nicht wahrhaben, weil Sie sich nur noch selten in der Natur bewegen und keine Vorstellung haben was Natur ist.

Ich bin mir darüber im klaren das auch dieser Thread wieder einen Teil der üblichen Statements hervorbringen wird.

Aber sorry dieses Thema muß leider. Allein schon wegen der 20 - 30 Vogelbabys die jedes Frühjahr in meinem Garten zerhackt werde.

Ich habe selber bis zu 10 Elstern im Garten und mein Nachbar verbietet mir das bejagen der Elster und droht mit Anzeige wenn ich etwas mache.

So renne ich jeden Tag mit klatschenden Händen in den Garten um diese zu vertreiben. Immerhin ein Rotkehlchen hat es unter einer Dachrinne direkt neben der Haustür geschafft Ihre Jungen großzuziehen. Das Rotkehlchen hat offenbar verstanden wer es beschützen möchte.

Ein Sperbernest in meiner Birke haben die Elstern zusammen angegriffen und komplett ausgeräumt.

8(
 
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mutig

dieser thread hier im vogelforum. schau zu dass du die jäger auf deine seite ziehst.
mir gehts wie dir, nur glück dass wir am ortsrand wohnen und mein schwiegervater gut im umgang mit dem luftgewehr ist. eine im jahr reicht und der rest meidet den garten.
 
Erstens ist dies hier an der Grenze zur Anstiftung/ Aufruf zur Begehung von Straftaten.
Zweitens bringt dies überhaupt nichts. Wie LEKAMA schon schrieb. Evtl. bleiben sie dann aus dem eigenen Garten fern. Was ist damit erreicht ????
 
Also Rabenkrähen und Elstern sind im Jagdrecht zu findne und in einigen Bundesländern zu einer bestimmten Zeit auch wieder bejagbar. Aber Eigeninitiative ergreifen ist verboten.
 
Hi,
Dein Statement bezüglich des Verhaltens der Elstern ist absolut nachvollziehbar.

Was allerdings in keinster Weise nachvollziehbar ist, ist der Aufruf, "Eigeninitiative" zu ergreifen.
Sollen wir uns jetzt Luftgewehre besorgen und auf die Tiere schießen?
Ich denke, dazu gibt es ausgebildete Leute, die das beherrschen und denen es auch obliegt, für ein Gleichgewicht zu sorgen.
Aus dem eigenen Garten verjagen, das kann ich noch nachvollziehen.
Jede andere Aufforderung jedoch nicht!

Grüsse
Sonja
 
ich verjage keine elstern aus meinem garten und von einer massenvermehrung kann ich absolut nichts beobachten.

nur hier habe ich sie so nah vor augen und kann sehen, wie schön sie sind. es handelt sich um eine friedliche co-existenz, zwischen allenmöglichen vögeln. allerdings holt sich der sperber immerwiedermal ein vögelchen.
 
Hi,

Massenhaftes Auftreten von Elstern hängt sicher auch davon ab, wie z.B. das Futterangebot ist. Das eben ist an Landstraßen und Autobahnen recht groß. Kaninchen, Hasen, Vögel, Katzen, Füchse, Marder, etc. finden sich jeden Tag fein portioniert am Straßenrand. Wen wundert es da, dass sich Elstern in bestimmten Gebieten massenhaft vermehren? In Pflanzungen an den Autobahnen oder Landstraßen reiht sich ein Kobel an den anderen...

Dennoch leben Elstern nicht allein von dem, was die Straße her gibt. Ich beobachte während der Brutzeit immer wieder, wie Elstern durch meinen und die Nachbarsgärten fliegen und systematisch alle Sträucher, Hausgiebel und Unterstände absuchen. Der Druck auf brütende Vögel durch Elstern ist enorm! Dazu kommt dann auch noch der Druck durch diverse Stubentiger, aber das ist ein anderes Thema...

Elstern hier im Rhein Main Gebiet scheinen die Nähe von Menschen geradezu zu suchen, denn sie wissen, dass ihnen nichts geschieht. Sollte ich jetzt aktiv werden wollen, kann ich das in meiner Freizeit. Dann kann ich im Garten Elstern verscheuchen. Nach drei Tagen haben die aber auch raus, wann ich arbeite und wann nicht...
Abschießen, nein nicht mein Handwerk...

Gruß
Jörg
 
Elstern sind bei weitem nicht die häufigsten Vögel in menschlichem Umfeld. Amseln, Blaumeisen und Kohlmeisen sind sehr viel individuenreicher.
Örtlich auch Stare, Schwalben, Mauersegler, Hausrotschwänzchen und Spatzen.
Soviel zur Seriosität der gemachten Angaben.
Soweit ich weiss, gibt es keinen Hinweis darauf, dass Elstern derzeit irgendwo individuenstärkere Populationen bilden als vor 200 Jahren.
Auch ist die Population in den letzten zwanzig Jahren bei weitem nicht so stark gewachsen, wie manche annehmen - die Tiere zeigen sich nur unbesorgter.
Zählt man die Nester, stellt man fest, dass sich nicht viel, geändert hat.
Elstern fressen Kleinvögel, vor allem Nestlinge -Gott sei Dank! Die wahren Profiteure unserer Gartenwirtschaft, Amseln, Meisen und Co vermehren sich in der Tat so stark, dass jeder natürliche Regulator hoch willkommen ist, verdrängen diese Arten doch manch weniger anpassungsfähigen Singvogel aus unseren Gärten.
Aber wer ruft schon laut nach der Bejagung niedlicher Meisen????
Die Elstern aber erwischen vor allem, was häufig ist -und das ist gut so.
Warum also bitte die Elstern verdammen? Weil sie die süssen Meisenküken vor unseren Augen zerlegen und fressen? Das ist kein Grund, Wir essen ja auch die süssen kleinen Lämmlein und Kälbchen.
Nein, Elstern sind ein sinnvoller Regulator und es ist nur gut, wenn sie sich lokal eben doch einmal stark vermehren, weil etwa das Angebot an Amselküken so hoch ist. Auf Dauer pendelt sich das dann doch wieder ein.
Polemisches schimpfen bringt gar nichts.
Seriöse Populationsstudien wären Diskussionsgrundlagen. Alles andere ist nur Bauchgefühl.

Zum Schluss ein paar Anregungen für Leute, die in der Tat ein Interesse daran haben, sich auch zu informieren:

http://www.ijon.de/elster/index.html
http://www.oejv.de/positionen/rabenvoegel.htm#Freispruch für Elstern und Sperber
http://www.rabenvoegel.de/brutpaardichte_und_bruterfolg_der_elster.htm

H. Rahmann, M. Rahmann, J. Hildenbrand & J. Storm (1988) Rabenvögel, Ökologie und Schadwirkung von Eichelhäher, Elster und Rabenkrähe; Verlag Josef Margraf, ISBN 3-8236-1156-9.

Gregory R.D.; Marchant J.H. (1996) Population trends of Jays, Magpies, Jackdaws and Carrion Crows in the United Kingdom
Bird study 43 (1) . 28-37

Gooch, S, Baillie, S.R. & Birkhead, T.R. (1991) Magpie Pica pica and songbrid populations. Retrospective investigation of trends in population density and breeding success
Univ. Sheffield, dep. animal plant sci., Sheffield S10 2UQ, ROYAUME-UNI
.28, no3, pp. 1068-1086
 
Moin
Ich muß da auch mal meinen Senf dazugeben!

Für mich sind nach jahrelangen Beobachtungen die Elstern
eindeutig Massenkiller von Singvögeln und gehören unbedingt
dezimiert, genauso wie es auch bei Rot- und Schwarzwild gehandhabt
wird.Wer dieses übermäßige Elsteraufkommen schützt,ist für
mich kein Naturschützer sondern eher das Gegenteil.
mfg
Georg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kannst Du das in irgendeiner Form belegen?


Wenn sie bei dir in der Tat Massenkiller von Amseln und Meisen sind, tun sie ja durchaus gutes.
Aber was bitte bedeutet Massenkiller?
Ist das auch nur näherungsweise quantifizierbar?
Hast Du eine Ahnung von der Elsternpopulationsgröße Deiner Region und der tatsächlich erbeuteten Kleinvogelmenge.
Kannst Du einen Zuwachs auch tatsächlich belegen und ausschliessen, dass Du nur mehr von den Elstern siehst, als früher?
hast Du übrigens eine Idee, in welchem Verhältnis die von Dir ja sicher genau quantifizierte Beutemenge der Elstern zu der Menge der in gleicher Zeit von den netten nachbarskatzen erbeuteten Singvögeln steht?
Kennst Du das lokale Beutespektrum?

Ohne eine gute Antwort auf diese Fragen zu haben reihst Du Dich lediglich bei denen ein, die regelmäßig Elstern süsse Kleinvögel fressen sehen.

Das ist Anekdotenerzählen und hat nichts mit dem Verstehen von Populationsbiologie zu tun.


Ein Abschiessen freilaufender Katzen würde an den meisten Orten merklich größeren Einfluss auf den Kleinvögelbestand haben, als elstern zu dezimieren.
 
Ingo, Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich mich nun mit
Dir in eine endlose Worttirade einlass, ähnlich derer in dem
Thema ( Wasserwerte ).
Das Elstern ganze Populationen von Haussperlingen ausgerottet
haben, das habe ich bereits einige Male erlebt, ebenso wie die
fast flüggen Rothänflinge in meiner Gartenhecke welche ich über alles
liebe, regelmäßig von Elstern gefressen wurden.
Ich hasse diese Mistviecher!!!!!
Gruß Georg
 
Nö, glaub ich nicht und will ich nicht.
Ich bin aber ein Anhänger von Daten und was ich zur Elternpopulationsstatistik diesbezüglich gesehen habe ergibt ein für mich klares Bild.

Subjektives Geschimpfe und scheinbare Ursache Wirkung Beziehungen nur aufgrund Anekdotischer Beobachtung allein gelten für mich nicht viel-dazu bin ich zu sehr Naturwissenschaftler.
 
Ingo ,

ich empfehle Dir aus dem Buch "Die Brutvögel Mitteleuropas" Bestand und Gefährdung von Bauer /Berthold das Diagramm Seite 441 .Dort wird die Bestandsentwicklung in Osnabrück über den Zeitraum von 10 Jahren (1984-1993)dargestellt.Daraus kann mann ablesen das die Entwicklung von 80 1984 auf 300 im Jahre 1993 doch eine erhebliche Zunahme bei gleichbleibender Flächengröße darstellt.Für das ganze Gebiet der Bundesrepublick wird eine Zunahme von 20-50% seit 1970 angegeben.Dabei wird explizit darauf hingewiesen das der Bestand der Elster in der freien, landwirtschaftlich genutzten Fläche stagnierd,bzw.sogar stark rückläufig ist.Daraus muß man natürlich im Umkehrschluß zu dem Ergebnis kommen das in den Siedlungsgebieten das Vorkommen der Elster überproportional gestiegen ist.
Das dies nicht für alle der in den menschlichen Siedlungen vorkommenden Vogelarten dienlich ist müßte eigentlich jedem aufmerksammen Beobachter auffallen.

Yogi
 
Und ich kann nur sagen, was ich im Laufe von vielen Jahren
beobachtet habe bzw. gesehen habe.
Ingo, glauben ist nicht wissen. Ich weiss es, das ist der kleine Unterschied.
Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.
Gruß Georg
 
Leugne ich ja gar nicht. Die Eltern profitieren von der ebenso unnatürlichen Massenvermehrung von Amsel und Co und greifen hier als sinnvolle Regulatoren ein.
Wer sehen will, wie sich so etwas -völlig ohne Bejagung und ohne Ausrottung von Beutevogelarten- auf Dauer einpendelt, sehe sich mal in indischen Städten um, wo zwei Krähenarten die Rolle unserer Elter übernehmen.
Der Gesamtbestand der Elster in Deutschland hat trotz lokaler Zuwächse im urbanen Bereich aber im übrigen wohl immer noch nicht wieder die Werte von sagen wir mal 1900 erreicht.
 
Warum übergehst Du beharrlich meinen Einwand in Post 12
von den Haussperrlingen ? Und Rothänflinge werden auch immer seltener.
Auf so einer Basis kann ich mit Dir nicht diskutieren.Regulier Du mal weiter,
aber ohne mich.
Gruß Georg
 
es ist wohl eher so, dass in ländlichen gebieten die elsternpopulationen sinken, dafür in den besiedelten bereichen, zu nehmen. das deutet darauf hin, dass elstern, wie auch andere rabenvögel in die städte flüchten. das wäre dann eine verschiebung und keine massenvermehrung. warum das so ist, dürfte nicht unbekannt sein. der hass auf diese vögel ist völlig fehlgeleitet.
 
Hallo zusammen, bin hier durch Zufall gelandet! Bei uns in der Siedlung gibt es auch viele Elstern! Viele Amseln und und und . . . Leider keine Hänflinge mehr. Aber das hat nichts mit den Elstern zu tun, liegt daran dass das Umfeld für Hänflinge nicht mehr gegeben ist. Bei uns in der Nähe ist ein Park, in dem befanden sich schon fast weiße Amseln. die lieben Tiere kamen wohl gar nicht mehr mit anderen Artgenossen zusammen. Wie ich jedes Jahr beobachten kann, die Elstern bei uns zeitgleich mit den Amseln brüten, ist es selbstverständlich, dass die ersten Amseln von den Elstern als Futter angesehen werden. Die weißen Mutanten sind zurückgegangen.
Wenn die Elstern zu dicht in der Population werden, verteilen sie sich. Ich käme nie auf die Idee, auch wenn es manchmal weh tut, Elstern zu vergiften oder in die Nester zu schießen. Es gibt jede Menge von Getier, dass sich von Jungvögeln ernährt, als Beispiel sei der Buntspecht, alle Rabenvögel und auch unser ach so süßes Eichhörnchen gezählt. Nur das sehen wir nicht so häufig. Ich glaube, dass sich die Natur von alleine regulieren kann. Ich glaube sogar, dass der ein oder andere Vogelschützer, wenn seine Beeren im Garten reif sind, diese durch Netze schützt! Wie viel Vögel dabei auf der Strecke bleiben, wird aber dann nicht gezählt. Da zählt nur jede Beere! Es regelt sich alles alleine, auch wenn es hart ist.
Beste Grüße
 
Der Gesamtbestand der Elster in Deutschland hat trotz lokaler Zuwächse im urbanen Bereich aber im übrigen wohl immer noch nicht wieder die Werte von sagen wir mal 1900 erreicht.
Der proportionale Anteil der Elster am Gesamtbestand aller Singvögel wäre aussagekräftiger.
 
Thema: Massenvermehrung von Elstern

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