Rebhuhn-Projekt

Diskutiere Rebhuhn-Projekt im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, ich stelle den Link hier mal im Klartext ein: www.rebhuhnschutzprojekt.de es geht um ein Projekt der Uni Göttingen, die Seite ist...
Gerade am Beispiel USA auf einer mir bestens bekannten Fläche hatte ich doch hier schon ausführlich erläutert, womit das Rebhuhn ("partridge") wiederkam, und das ohne Jagd auf Beutegreifer und ohne Wald, da Prärie. Und auch dort muß man sogar mehr als zehn Pächter und ggf. die fernab wohnenden Landeigetümer überzeugen, aber das ist kein Problem mit entsprechenden Programmen. Den Unterschied zu hier habe ich bereits auf Seite 6 erläutert, mämlich daß dort niemand bestreitet, bestimmte Arten allein zu Jagdzwecken anzusiedeln und nicht nötig hat, Artenschutz vorzugeben. Lies' doch erst 'mal meine Beiträge, dann brauchst Du auch nicht spekulieren.

Das Rebhuhn ist in den USA nicht heimisch! somit wäre jeder direkte Vergleich Äpfel mit Birnen, Fakt ist jedoch dass wir keine Prärie haben und dass Landeigentümer hierzulande nicht tausende ha bewirtschaften, wo sie dann mal ein Zipfelchen von hergeben könnten und erklär mir mal bitte welches Programm hiesige Landeigentümer davon überzeugen könnte ihr Land brachliegen zu lassen?
 
Das Rebhuhn ist in den USA nicht heimisch! somit wäre jeder direkte Vergleich Äpfel mit Birnen...
Wieso ?
Das Rebhuhn ist mit dem Menschen nach Mitteleuropa eingewandert...
Und in den USA wurde es als Jagdwild eingeführt und hält sich auch in den entsprechenden Biotopen.
...hiesige Landeigentümer davon überzeugen könnte ihr Land brachliegen zu lassen?
Hast Du "Pheasants Forever" gelesen ? Wo geht's da um Brachland ? In der Prärie liegt (leider) so gut wie nichts brach, sondern es handelt sich um viel großflächigere Monokulturen als hier. Foto dazu hatte ich auch eingestellt.
 
Wieso ?
Und in den USA wurde es als Jagdwild eingeführt und hält sich auch in den entsprechenden Biotopen.
Hast Du "Pheasants Forever" gelesen ? Wo geht's da um Brachland ? In der Prärie liegt (leider) so gut wie nichts brach, sondern es handelt sich um viel großflächigere Monokulturen als hier. Foto dazu hatte ich auch eingestellt.

ganz einfach der direkte Vergleich hinkt, weil in den USA die Landbewirtschaftung zum einen anders durchgeführt wird, zum anderen weil die Hühner dort eine Nische besetzen die von keinem heimischen Vogel ausgefüllt wird. Nimm Stare als Beispiel, während in Europa der Bestand seit Jahren stagniert oder abnimmt, nimmt er in den USA wo er 1890 eingeführt wurde immer noch stark zu.
In den USA werden Wegränder nicht abgeschlegelt, Hühner finden also ideale Nist und Brutbedingungen vor, hierzulande könnten sie dies nicht selbst wenn ein Landwirt aus Schlegeln verzichten würde, da jeden Tage dutzende Spaziergänger mit ihren Hunden das schon verhindern würden.
Stoppeln bleiben den ganzen Winter über liegen, da Sommergetreide angebaut wird und und und und und.........
 
Vogelklappe ,wer wird denn hier so langsam unglaubwürdig?
Du stellst hier Fotos von amerikanischen Farmen ins Netz und erzählst uns das die kreisflächen die Landwirtschaftliche Nutzfläche sei.Die Kreisformationen sind in Linien angeordnet,daraus ergibt sich eine mathematische Größenordnung von ca. 20 % für landwirtschaftlich ungenutze Fläche.
Wenn Du mir jetzt noch den Landwirt nennst (in DEUTSCHLAND)der auf 20 %der zu verfügung stehenden Produktionsfläche verzichten kann(ohne finanziellen Ausgleich) bin ich jederzeit zur Abbitte bereit.
Du beschreibst hier immer wieder gebetsmühlenartig Zustände auf "einer " Farm in Amiland,und was dort angeblich alles funktioniert,aber die Berichte über in diesem Gebiet "normal"vorkommendem Geflügel werden von dier nicht erwähnt.Du fabulierst über Rebhühner und Fasane die sich selbst vermehren und ihre Siedlungsfläche vergrößern.Informire dich doch einmal über das kleine und große Präriehuhn,Spitzschwanzhuhn ,Wehrmutshuhn oder auch über den Swiftfuchs und welche Massnahmen zum Schutz und Erhalt dieser Arten getroffen werden müssen.Diese Arten leiden in Amerika unter den gleichen Problemen wie Fasan und Rebhuhn in Europa.

Yogi
 
In den USA werden Wegränder nicht abgeschlegelt...
"Weg"ränder gibt es keine, nur Strassenränder (von denen die ungeteerten "gravel roads" sind, d.h. es wird gegen Verschlammung Kies untermischt), und die werden zwecks besserer Sicht sogar komplett abgemäht zur Vermeidung von Wild- und Autounfällen. Worauf man sich einigen konnte ist, die Gräben dahinter zur Wassersammlung bewachsen zu lassen. Direkt an den Strassen findet man aber keine Rebhühner, höchtens 'mal einen Fasan.
Die Kreisformationen sind in Linien angeordnet...
Die sind vollständig bepflanzt, auch die übrigen Ecken des Quadrats, die dann nicht bewässert sind. Da liegen nirgends 20 % brach, es sei denn, der Farmer betreibt eine Art Dreifelderwirtschft mit den Ecken, dann dauert die Brache ein Jahr. Von den Programmen zur Pflanzung von Deckung unterstützt werden z. B. oft Weideränder oder Schrägen, die ohnehin kaum nutzbar sind.
Informir dich doch einmal über das kleine und große Präriehuhn
Hatte ich geschrieben, daß ich dessen Wiederansiedlung dem Jagdwild vorziehe. Dafür gibt es sogar staatenübergreifende Gelder, aber das ist halt wie hier, "unberührte" Prärie mit entsprechender Pflanzenstruktur gibt's kaum noch. Übrigens hatte ich auch den "black-footed ferret" erwähnt, mit dem nun ein Farmer in Kansas seine Präriehundekolonie bislang erfolgreich vor staatlich angeordneter Vernichtung schützt. Was willst Du eigentlich, Yogi ?
 
"Weg"ränder gibt es keine, nur Strassenränder (von denen die ungeteerten "gravel roads" sind, d.h. es wird gegen Verschlammung Kies untermischt), und die werden zwecks besserer Sicht sogar komplett abgemäht zur Vermeidung von Wild- und Autounfällen. Worauf man sich einigen konnte ist, die Gräben dahinter zur Wassersammlung bewachsen zu lassen. Direkt an den Strassen findet man aber keine Rebhühner, höchtens 'mal einen Fasan.
Die sind vollständig bepflanzt, auch die übrigen Ecken des Quadrats, die dann nicht bewässert sind. Da liegen nirgends 20 % brach, es sei denn, der Farmer betreibt eine Art Dreifelderwirtschft mit den Ecken, dann dauert die Brache ein Jahr. Von den Programmen zur Pflanzung von Deckung unterstützt werden z. B. oft Weideränder oder Schrägen, die ohnehin kaum nutzbar sind.
Hatte ich geschrieben, daß ich dessen Wiederansiedlung dem Jagdwild vorziehe. Dafür gibt es sogar staatenübergreifende Gelder, aber das ist halt wie hier, "unberührte" Prärie mit entsprechender Pflanzenstruktur gibt's kaum noch. Übrigens hatte ich auch den "black-footed ferret" erwähnt, mit dem nun ein Farmer in Kansas seine Präriehundekolonie bislang erfolgreich vor staatlich angeordneter Vernichtung schützt. Was willst Du eigentlich, Yogi ?

Es gibt ganze Artikel die über das "roadside nesting" von Rebhühnern in den USA und Kanada berichten. Einfach mal googlen
Ein paar interessante Links(nicht zum roadside nesting sondern aus Europa):

http://www.gct.org.uk/greypartridge/index2.html
http://www.gct.org.uk/text01.asp?PageId=241
 
Was die nach "Pheasants Forever"-Pflanzungen erneut zugewanderten (im Gegensatz zu Fasanen kaum ausgesetzten) Rebhühner betrifft, kann ich nur auf meine eigenen Beobachtungen der letzten zehn Jahre in der Prärie zurückgreifen. Dort könnte es daran liegen, daß man in den Strassengräben häufiger Schlangen, Schildkröten, Füchse, Dachse und wandernde Waschbären antrifft, die dementsprechend häufig auch überfahren werden.
 
Muß den Amis 'mal von Fütterungsautomaten für Rebhühner erzählen; bin sicher, die halten das für einen Witz.

http://www.ksdot.org/burconsmain/Connections/roadside/Roadside.asp
Was ich mir dachte; in ganz Kansas gibt es kein "roadside nesting" von Rebhühnern. Das ist offizielle Politik:
KDOT
KDOT spends approximately 4 million dollars annually on mowing. It is done for safety, vegetation control, improved drainage, and aesthetic reasons.
Auf den "County Roads" erledigen das die Farmer im Auftrag, und zwar mehrmals im Jahr, auch während der Brutzeit, immer wenn das Gras den unteren Rand der Autoscheiben erreicht, was vom Niederschlag abhängt.
 
In Kansas gibt es ja auch überhaupt keine Rebhühner mehr! Also mus ich mir auch nicht von dir erzählen lassen was die Amis für nen Witz halten, ganz abgesehen davon dass in den meisten amerikanischen Bundesstaaten das Füttern von Wild verboten ist, und sie alleine aus dem Grund schon massive Wildäcker anlegen müssen um das Wild über den Winter zu bringen (Mais, Hirse, Sonnenblumen..) Das Rebhuhn kommt in den USA und Kanada in folgenden Bundesstaaten und Provinzen vor: Washington, Idaho, Utah, Nevada, Wyoming, North Dakota, South Dakota, Nebraska, Illionis, Wisconsin und in Kanada in Alberta, Saskatchewan und Manitoba, wobei das Rebhuhn seine größten Dichten im südlichen Saskatchewan und im nördlichen Montana erreicht.
 

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auf dieser site wird sogar explizit empfohlen was man am Wegrand aussäen sollte für guten Bruterfolg der Rebhühner: http://www.msuextension.org/ruralliving/birds_gray_partridge.html
muss wohl daran liegen dass es in Montana Rebhühner GIBT
auch diese websites sind dir wohl entgangen:
http://www.jstor.org/pss/3782518
http://www.dnr.state.mn.us/roadsidesforwildlife/index.html
http://www.birdweb.org/birdweb/bird_details.aspx?id=117

wenn du tatsächlich dem Rebhuhn helfen willst ohne zu füttern dann komm doch bitte noch diese Woche vorbei, da bin ich nämlich ALLEINE dabei eine größere Brachfläche von Birken- und Weidenaufwuchs zu befreien damit die Rebhühner wieder dort nisten können
 
perdix schrieb:
du magst ja recht haben das du das nicht natürlich findest, jedoch wirst weder du noch ich die Landwirtschaft ändern können. Eine Rückkehr zur pestizid, herbizidfreien Zeit gibt es nicht und wird es nie geben.
...
Das Rebhuhn ist auf Getreideanbau angewiesen, es braucht nackten Boden um sich wohlzufühlen, in seiner ursprünglichen Heimat ist es in der Buschsteppe am häufigsten, ein Biotop das es hierzulande nur unter permanenter menschlicher Einflußnahme geben kann ...
Das Rebhuhn ist mit dem Menschen nach Mitteleuropa eingewandert und wird mit dem Menschen wieder verschwinden.
Da gehe ich voll d’accord mit Dir!

Aber ich ziehe andere Rückschlüsse: Wir haben das Habitat an vielen Stellen nicht mehr – landwirtschaftlich bedingt. Wir können in begrenztem Umfang versuchen, das Habitat rebhuhntauglich zu gestalten. Wenn uns das gelingt und die Hühner sich halten – prima. Gelingt es uns aber nicht, dann scheint es mir geradezu absurd, die Syptome des ungeeigneten Habitats durch Fütterung und Prädatorenbekämpfung kompensieren zu wollen. Deshalb kann es für mich eben nur die Schlussfolgerung geben, dass wir in solchen Gebieten eben auf das Rebhuhn verzichten sollten.

Die Artenzusammensetzung unserer Landschaften orientiert sich immer am momentanen Zustand. Sie ist in ständigem Wandel begriffen, sieht heute anders aus als vor dem Wirtschaften des Menschen, sah in den Nachkriegsjahren anders aus als heute. Arten kommen und gehen bzw. deren Häufigkeiten verschieben sich.

Das Rebhuhn würde aus vielen Gebieten Mitteleuropas verschwinden. Aber es würde sich in den ursprünglichen Steppenlandschaften halten bzw. in sich neu bildende geeignete Habitate einwandern.

Was viele als „ehemals natürliche Rebhuhnbestände“ ansehen, sind in Wirklichkeit menschgemachte Kunstgebilde.

Wenn es uns also unter Anwendung des Pareto-Prinzips („80/20-Regel“) gelingt, einige Arten mit vertretbarem Aufwand zu halten, so befürworte ich das voll und ganz. Wenn dieses aber nicht mehr greift – sprich, wenn Aufwand und Ertrag nicht mehr in dieses Schema passen – dann sind die Habitate dermaßen ungeeignet, dass ein Aufrechterhalten „mit allen Mitteln“ nicht mehr gerechtfertigt werden kann. Leide sieht das in vielen „Rebhuhnrevieren“ so aus.

VG
Pere ;)
 
Da gehe ich voll d’accord mit Dir!

Aber ich ziehe andere Rückschlüsse: Wir haben das Habitat an vielen Stellen nicht mehr – landwirtschaftlich bedingt. Wir können in begrenztem Umfang versuchen, das Habitat rebhuhntauglich zu gestalten. Wenn uns das gelingt und die Hühner sich halten – prima. Gelingt es uns aber nicht, dann scheint es mir geradezu absurd, die Syptome des ungeeigneten Habitats durch Fütterung und Prädatorenbekämpfung kompensieren zu wollen. Deshalb kann es für mich eben nur die Schlussfolgerung geben, dass wir in solchen Gebieten eben auf das Rebhuhn verzichten sollten.
VG
Pere ;)



das könnte und wollte ich nicht, es gibt Gebiete in Deutschland die habitatmäßig immer noch 100% rebhuhntauglich sind, wo jedoch aufgrund bestimmter Entwicklungen eine enorme Verschiebung zu Gunsten von Prädatoren (Generalisten) aufgetreten sind, so bejage ich zum Beispiel ein 800ha Revier in NS, das Revier sieht aus als hätte es die Flurbereinigung nie gegeben, Schwarz- und Weissdornhecken, mit Altgras bestandene Gräben, kleine Felder (die kleinsten sind nicht mal 1 Morgen groß) teilweise Südhanglage, also auf den ersten Blick alles optimal, jedoch befindet sich im Revier eine Müllkippe die natürlich sämtliche Füchse, Krähen und Elstern von nah und fern ranzieht, diese wechseln natürlich nicht übers freie Feld an sondern entlang der Hecken und Gräben. Nun verschmäht kein Fuchs ein Gelege Rebhühner mitsamt Henne weil er lieber Müll frisst, ebensowenig die Krähen.
Als ich anfing gab es auf den ganzen 800ha keine 2 Paar Hühner mehr,
mittlerweile bin ich bei über 35 und im besten Herbst hatten wir 18 Ketten mit durchschnittlich 9 Hühnern.
Die Fuchsstrecke im ersten Jahr lag bei etwa 45 Stck, seither jedes Jahr zwischen 20 und 35, jedoch hat sich die Zusammensetzung der Strecke geändert, während im ersten jahr hauptsächlich Altfüchse zu Strecke kamen sind seither 90% Jungfüchse die Norm. Ich bejage keinen Fuchs im Winter, weil das meiner Meinung nach Unsinn ist, der Fuchs wird von mir sowieso nicht verwertet und wenn ich bis Dezember einen Fuchs schieße sind bis Januar 3 Neue dafür zugewandert, Fuchsbejagung findet also nur im Februar und dann ab Anfang Mai mit den Jungfüchsen statt.
Wenn die Füchse ihre Territorien bereits belegt haben wandert kein neuer Fuchs so schnell zu und die Rebhühner haben ihre Ruhe, daher muss ich auch keine Massenstrecken machen die auf Dauer uneffektiv sind.
Bei Rabenkrähen verhält es sich genauso, ich bejage gezielt die Paarkrähen im Frühjahr, da die Schwarmkrähen nicht so effektiv darin sind Gelege zu finden und zu zerstören. Wenngleich meine Hegemassnahmen natürlich auf das Rebhuhn abzielen, da ich begeisterter Anwartefalkner bin, haben sich mittlerweile eine ganze Reihe seltener Arten im Revier eingefunden als da wären: Wachtelkönig, Wachtel, Raubwürger, Neuntöter, Turteltaube, Hohltaube, Grauammer, Braunkehlchen und noch diverse weitere.
Insgesamt habe ich das Privileg auf mehr als 10.000ha zu jagen und es gibt darunter viele Gebiete in denen mehr als 4Paar/100ha vorkommen ohne dass spezifisch etwas dafür getan wurde, jedoch fühle ich mich verpflichtet wenn ich das Rebhuhn bejagen will, dass ich auch etwas dafür tun muss.
Ich bejage keine schwachen Ketten und aus keiner kette habe ich jemals mehr als 3 Hühner gebeizt.
Und gerade wenn man Rebhühner in einer bejagbaren Dichte hat, ist auch gewährleistet dass ein harter Winter oder ein nasser Sommer nicht die ganze Population auslöscht.

Nur meine Meinung
 
perdix schrieb:
Die Fuchsstrecke im ersten Jahr lag bei etwa 45 Stck, seither jedes Jahr zwischen 20 und 35, jedoch hat sich die Zusammensetzung der Strecke geändert, während im ersten jahr hauptsächlich Altfüchse zu Strecke kamen sind seither 90% Jungfüchse die Norm. Ich bejage keinen Fuchs im Winter, weil das meiner Meinung nach Unsinn ist, der Fuchs wird von mir sowieso nicht verwertet und wenn ich bis Dezember einen Fuchs schieße sind bis Januar 3 Neue dafür zugewandert, Fuchsbejagung findet also nur im Februar und dann ab Anfang Mai mit den Jungfüchsen statt.
Wenn die Füchse ihre Territorien bereits belegt haben wandert kein neuer Fuchs so schnell zu und die Rebhühner haben ihre Ruhe, daher muss ich auch keine Massenstrecken machen die auf Dauer uneffektiv sind.
Hervorragender Beitrag!! :beifall:

Wenn man denn der Ansicht ist, dass die Füchse bejagt werden müssen, dann genau so! Ich hoffe, auch einige andere Rebhuhnrevierbetreuer haben das gelesen!?

perdix schrieb:
Bei Rabenkrähen verhält es sich genauso, ich bejage gezielt die Paarkrähen im Frühjahr, da die Schwarmkrähen nicht so effektiv darin sind Gelege zu finden und zu zerstören.
Das sehe ich allerdings genau andersrum: Freilich kennen die Paarkrähen ihr Revier besser, aber sie halten die Gegend frei von herumstreunenden Junggesellentrupps. Und zehn Schnäbel fressen sicherlich mehr als zwei. Außerdem werden in relativ kurzer Zeit wieder zwei Paarkrähen da sein, die sich aus den unverpaarten Krähen rekrutieren. Bis das soweit ist, halten sich eben in dem Gebiet deutlich mehr Krähen auf, als wenn ich die Paarkrähen in Ruhe lassen. Zumindest bei uns ist spätestens am 15. März eh Schluß mit Krähenjagd, und ab da etabliert sich bis zur Brutzeit locker ein neues Paar.

Habt Ihr große Rebhuhnverluste durch Bussarde und Habichte??

perdix schrieb:
Wenngleich meine Hegemassnahmen natürlich auf das Rebhuhn abzielen, da ich begeisterter Anwartefalkner bin, haben sich mittlerweile eine ganze Reihe seltener Arten im Revier eingefunden als da wären: Wachtelkönig, Wachtel, Raubwürger, Neuntöter, Turteltaube, Hohltaube, Grauammer, Braunkehlchen und noch diverse weitere.
Habt Ihr all diese Arten (vor allem Raubwürger) als Brutvogel??

VG
Pere ;)
 
Hervorragender Beitrag!! :beifall:

Wenn man denn der Ansicht ist, dass die Füchse bejagt werden müssen, dann genau so! Ich hoffe, auch einige andere Rebhuhnrevierbetreuer haben das gelesen!?


Das sehe ich allerdings genau andersrum: Freilich kennen die Paarkrähen ihr Revier besser, aber sie halten die Gegend frei von herumstreunenden Junggesellentrupps. Und zehn Schnäbel fressen sicherlich mehr als zwei. Außerdem werden in relativ kurzer Zeit wieder zwei Paarkrähen da sein, die sich aus den unverpaarten Krähen rekrutieren. Bis das soweit ist, halten sich eben in dem Gebiet deutlich mehr Krähen auf, als wenn ich die Paarkrähen in Ruhe lassen. Zumindest bei uns ist spätestens am 15. März eh Schluß mit Krähenjagd, und ab da etabliert sich bis zur Brutzeit locker ein neues Paar.

Habt Ihr große Rebhuhnverluste durch Bussarde und Habichte??


Habt Ihr all diese Arten (vor allem Raubwürger) als Brutvogel??

VG
Pere ;)

Ne mit den Paarkrähen und Schwarmkrähen verhält sich das etwas anders, laut Untersuchungen in England sind die Schwarmkrähen eher zufällig an Nester gelangt, während sich die Paarkrähen gezielt Rebhuhnpaare beobachten wo diese hinlaufen und dann zuschlagen.
Wir können mit Sondergenehmigung Krähen bis Ende März bejagen und dass bringt schon was, weil ich die Beobachung gemacht habe dass sie dann lieber woanders ihren zweiten Anlauf starten (mit neuem Partner).
Die Bussarde schlagen kaum mal ein Huhn, sie beunruhigen die Hühner allerdings durch ihre Anwesenheit weshalb ich alle Bäume aus den Hecken herausschneide, der Habicht hat im vorletzten Jahr ziemlich viele Hühner geschlagen (habe 4 mal selber einen Althabichtsterzel gesehen wie er ein Huhn geschlagen hat) allerdings waren in dem Jahr die Ringeltauben alle eingegangen wegen Trichomonaden und der Habicht hat dann halt die Hühner genommen. Dieses Jahr waren durch den Habicht kaum Verluste entstanden, waren aber auch weniger Rebhühner und mehr Tauben da.
Wachtelkönig haben wir jedes Jahr 2-3 rufende Männchen, ob sie erfolgreich brüten weiss ich nicht, ich werde auch nicht preisgeben wo das ist da ich kein Bock auf ganze Horden von Vogelfritzen habe die quer durchs Revier laufen. Wachteln brüten auf jeden Fall, habe fast jeden Sommer Küken gesehen, die restlichen Arten wie Raubwürger etc. sowieso
 
@pere: Merkst was, viele der Aussagen von Perdix: Hast die nicht schon mal gehört?
Du hast so gut wie nie wiedersprochen:bier:
Hab diesmal nur mitgelesen. Nur was die Fütterung angeht, da bezweifele ich zumindest für meinen Bereich, dass ich damit die Dichte steigern kann.
Ich stehe auch zur Fütterung, sie ist Mittel zu Feindvermeidung. Nicht das Verhungern ist das Problem für die Hühner im Winter sondern die gefahrenvolle Nahrungssuche auf der Freifläche, was artgerecht wäre.
Wir haben die höchsten Verluste solange die Hühner noch nicht bei Schnee in den dichten Hecken (Fotos siehe Frühjahrsputz im Revier)sind, trotz unserer rebhuhnfreundlich begrünten glöZ-Flächen mit guter Winterdeckung.
Unser Reviernachbar, auch Falkner will auch so eine Futterautomatenaktion machen, jedem Paar sein Automat. Ich bin da skeptisch.
Wir haben in fast jeder greifvogelsicheren Hecke einen Automaten. Okay wem das nicht normal vorkommt....., da gäbe es auch noch andere Sachen beim "Artenschutz".
Wenn jedoch das erste Grün kommt, dann wird aus dem winterlichen Körnerfresser Rebhuhn ein Grünzeugfresser. Die Kotuntersuchungen bestätigen das. Meine Automaten, obwohl in großer Zahl vorhanden werden dann nicht mehr angenommen. Kaum ist in einer Wiese eine feuchte Stelle mit etwas früheren Grasaustrieb, hocken da die Paarhühner drinn. Wir haben sowas die Obergrenze unserer Dichte erreicht. Fast alle Paare brüten erfolgreich, obwohl wir ja auch so vieles falsch machen (nach Aussage der Theoretiker hier).
Stichwort Junggesellenschwärme und Standkrähen:
Die Junggesellenschwärme kommen gezielt nach der Maht, nutzen das Nahrungsangebot der Mähflächen und verschwinden wieder. Die sind nicht dauernd im Revier. Auch bei uns gehts auf die Standkrähen los.
Fuchs: Auch meine Meinung, deshalb schieße ich den Fuchs aber auch schon vor Februar,aber erst dann wird es für die Gelege richtig wirkungsvoll. Ist seit Jahren unsere Strategie.
Wenn im August die Altfüchse ziemlich ausgedünnt sind, dann ist die Jagd auf die unerfahrenen Jungfüchse auch leichter. Sicherlich sorgen wir mit unserer Raubwildstrecke auch für eine Entlastung der umliegenden Reviere, aber die Hühner machen ja auch nicht an der Reviergrenze halt.
 
@pere: Merkst was, viele der Aussagen von Perdix: Hast die nicht schon mal gehört?
Du hast so gut wie nie wiedersprochen:bier:
Hab diesmal nur mitgelesen. Nur was die Fütterung angeht, da bezweifele ich zumindest für meinen Bereich, dass ich damit die Dichte steigern kann.
Ich stehe auch zur Fütterung, sie ist Mittel zu Feindvermeidung. Nicht das Verhungern ist das Problem für die Hühner im Winter sondern die gefahrenvolle Nahrungssuche auf der Freifläche, was artgerecht wäre.
Wir haben die höchsten Verluste solange die Hühner noch nicht bei Schnee in den dichten Hecken (Fotos siehe Frühjahrsputz im Revier)sind, trotz unserer rebhuhnfreundlich begrünten glöZ-Flächen mit guter Winterdeckung.
Unser Reviernachbar, auch Falkner will auch so eine Futterautomatenaktion machen, jedem Paar sein Automat. Ich bin da skeptisch.
Wir haben in fast jeder greifvogelsicheren Hecke einen Automaten. Okay wem das nicht normal vorkommt....., da gäbe es auch noch andere Sachen beim "Artenschutz".
Wenn jedoch das erste Grün kommt, dann wird aus dem winterlichen Körnerfresser Rebhuhn ein Grünzeugfresser. Die Kotuntersuchungen bestätigen das. Meine Automaten, obwohl in großer Zahl vorhanden werden dann nicht mehr angenommen. Kaum ist in einer Wiese eine feuchte Stelle mit etwas früheren Grasaustrieb, hocken da die Paarhühner drinn. Wir haben sowas die Obergrenze unserer Dichte erreicht. Fast alle Paare brüten erfolgreich, obwohl wir ja auch so vieles falsch machen (nach Aussage der Theoretiker hier).
Stichwort Junggesellenschwärme und Standkrähen:
Die Junggesellenschwärme kommen gezielt nach der Maht, nutzen das Nahrungsangebot der Mähflächen und verschwinden wieder. Die sind nicht dauernd im Revier. Auch bei uns gehts auf die Standkrähen los.
Fuchs: Auch meine Meinung, deshalb schieße ich den Fuchs aber auch schon vor Februar,aber erst dann wird es für die Gelege richtig wirkungsvoll. Ist seit Jahren unsere Strategie.
Wenn im August die Altfüchse ziemlich ausgedünnt sind, dann ist die Jagd auf die unerfahrenen Jungfüchse auch leichter. Sicherlich sorgen wir mit unserer Raubwildstrecke auch für eine Entlastung der umliegenden Reviere, aber die Hühner machen ja auch nicht an der Reviergrenze halt.

schau dir mal bitte diesen Film an: http://www.bejagt.dk/filer/2008/Agerhoens.wmv
und insbesondere diesen Link: http://www.gct.org.uk/uploads/feedingfactsheet.pdf
wenn du danach immer noch nicht glaubst dass man mit mehr Futterautomaten mehr Paare halten kann, dann kann ich dir auch nicht helfen.
Ich weiss jedenfalls aus meinen Revieren dass die Hühner im März und April die Automaten am stärksten angenommen haben, was auch logisch ist denn wie dir jeder Landwirt bestätigen kann, steigt zu eben dieser Zeit der Wassergehalt in den Schößlingen was die Nahrhaftigkeit deutlich herabsenkt, ergo müssten (!) die Hühner größere Territorien besetzen um ihren täglichen Bedarf zu decken. Ein Futterautomat pro Paar an den Feldkanten platziert reduziert die Nahrungskonkurrenz, steigert die Fruchtbarkeit und und und....
Lies einfach den englischen Artikel. Die Deckung dürfte zu der Zeit dann auch kein Problem mehr sein da ja dann bereits das Getreide und der Raps sehr schnell wächst.
 
perdix schrieb:
Ne mit den Paarkrähen und Schwarmkrähen verhält sich das etwas anders, laut Untersuchungen in England sind die Schwarmkrähen eher zufällig an Nester gelangt, während sich die Paarkrähen gezielt Rebhuhnpaare beobachten wo diese hinlaufen und dann zuschlagen.
Da will ich nicht widersprechen, dass dem so ist. Sehr wohl bezweifle ich aber, dass durch die Bejagung der Paarkrähen die „Schäden“ verringert werden können.

perdix schrieb:
der Habicht hat im vorletzten Jahr ziemlich viele Hühner geschlagen (habe 4 mal selber einen Althabichtsterzel gesehen wie er ein Huhn geschlagen hat) allerdings waren in dem Jahr die Ringeltauben alle eingegangen wegen Trichomonaden und der Habicht hat dann halt die Hühner genommen. Dieses Jahr waren durch den Habicht kaum Verluste entstanden, waren aber auch weniger Rebhühner und mehr Tauben da.
Genau so macht es der Habicht: Er nimmt das, was er am leichtesten bekommt. Regelmäßig erwischt es dann auch „Gelegediebe“ wie Elstern und Häher, oder auch Krähen.

colchicus schrieb:
Stichwort Junggesellenschwärme und Standkrähen:
Die Junggesellenschwärme kommen gezielt nach der Maht, nutzen das Nahrungsangebot der Mähflächen und verschwinden wieder. Die sind nicht dauernd im Revier. Auch bei uns gehts auf die Standkrähen los.
Richtig, aber die Junggesellenschwärme lösen sich nicht einfach in Luft auf, wenn sie verschwinden. Die sind weiterhin existent und stromern herum. Sie finden sich dort ein, wo es am meisten zu futtern gibt. Hauptproblemzeit dürfte doch während der Gelegephase sein, also irgendwo von April bis Juni. Fehlen zu der Zeit 2 Paarkrähen, sind an deren Stelle vielleicht 10 Vagabunden da. Und die sind insgesamt sicher virulenter als das Paar. Hat sich dennoch rechtzeitig zum Brutbeginn noch ein neues Paar etabliert, hätte man sich die Bejagung des vorangegangenen Paares sparen können. Je intensiver die Paarkrähen bejagt werden, desto mehr Krähen sind im Schnitt auf der Fläche.

VG
Pere ;)
 
Da will ich nicht widersprechen, dass dem so ist. Sehr wohl bezweifle ich aber, dass durch die Bejagung der Paarkrähen die „Schäden“ verringert werden können.


Genau so macht es der Habicht: Er nimmt das, was er am leichtesten bekommt. Regelmäßig erwischt es dann auch „Gelegediebe“ wie Elstern und Häher, oder auch Krähen.


Richtig, aber die Junggesellenschwärme lösen sich nicht einfach in Luft auf, wenn sie verschwinden. Die sind weiterhin existent und stromern herum. Sie finden sich dort ein, wo es am meisten zu futtern gibt. Hauptproblemzeit dürfte doch während der Gelegephase sein, also irgendwo von April bis Juni. Fehlen zu der Zeit 2 Paarkrähen, sind an deren Stelle vielleicht 10 Vagabunden da. Und die sind insgesamt sicher virulenter als das Paar. Hat sich dennoch rechtzeitig zum Brutbeginn noch ein neues Paar etabliert, hätte man sich die Bejagung des vorangegangenen Paares sparen können. Je intensiver die Paarkrähen bejagt werden, desto mehr Krähen sind im Schnitt auf der Fläche.

VG
Pere ;)

ich schiesse auch meist nur einen Partner, der bevor er sich nach einem neuen Partner umsieht, noch eine Weile das Revier verteidigt. Die Schwarmkrähen sind allerdings uneffektiv darin Nestern zu finden, die Rebhühner laufen nicht zum Nest wenn sich ein Schwarm Krähen in der Nähe befindet. Der Habicht KANN unter Umständen schon zum Problem werden wenn sich z.B aufgrund wochenlanger Schneelage die Hühner extrem zeigen um Nahrung zu finden, deshalb füttere ich die Hühner im Winter auch in den Hecken (@colchicus)
Wir müssen trotzdem eines mal festhalten hier, bisher sind die einzigen Projekte die es geschafft haben das Rebhuhn wieder anzusiedeln oder im Bestand zu vermehren die jagdlichen gewesen, jedes "Finger weg das regelt sich von allein" hat ein Aussterben der Hühner bewirkt. Ich denke man kann auch nicht sagen, na dann sterben se halt aus wenn der Aufwand zu groß wird, sonst könnten wir heute keine Wanderfalken mehr in freier Wildbahn beobachten, das Przewalski Pferd wäre ausgestorben und noch viele Tierarten mehr, das Rebhuhn ist eine Leitart ob der Aufwand nun der Jagd dient oder nicht spielt doch überhaupt keine Geige, jedoch profitieren davon so viele andere Arten, sie erhält gewissermaßen die Biodiversität eines ganzen (vom Menschen) geschaffenen Lebensraums.
 
In Kansas gibt es ja auch überhaupt keine Rebhühner mehr!
Selbstverständlich gibt es in Kansas "grey partridge", nicht nur im Nordwesten, wo wir sie jedes Jahr sehen, und deshalb gehören sie auch weiterhin zu den "upland gamebirds". http://www.gundogsupply.com/winguidtokan.html
Aber wahrscheinlich liegt das jetzt daran, daß dort keine Krähen sind, oder ich bilde mir die genauso ein wie die Farmer die erneute Zuwanderung Pumas. Kannst ja 'mal nachlesen, wie lange es gedauert hat, bis deren erste Meldungen tatsächlich "offiziell" bestätigt wurden, und das, obwohl sie sicher als viel spektalulärer gelten.
 
Thema: Rebhuhn-Projekt

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