Ist eine Integration von fehlgeprägten Grauen im Schwarm uneingeschränkt möglich?

Diskutiere Ist eine Integration von fehlgeprägten Grauen im Schwarm uneingeschränkt möglich? im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo liebe Grauenfans, ich nehme die Aussage von Jens aus diesem Thema zum Anlass für ein neues Diskussionsthema. Cosimas Maxi soll abgegeben...
Ich gehe also davon aus, daß sich die Paare in der Wildbahn zumindest zeitweilig vom Schwarm zurückziehen.
Quellenangabe : Lantermann "Graupapageien" Seite 19 :
"Graupapageien leben meist in großen Schwärmen von hundert oder mehr Tieren. Morgens, lange vor Sonnenaufgang, verlassen die ersten Vögel ihre Übernachtungsplätze, wenig später sind auch alle anderen Tiere bereits unterwegs.
Tagsüber sondern sich Paare oder Kleingruppen ab und gehen der Nahrungssuche nach.
Vor Sonnenuntergang versammeln sie sich aber wieder...an ihren Schlafplätzen."

Quellenangabe : Lepperhoff "Graupapageien" Seite 32 + 33 :
"Außerhalb der Brutzeit sollen größere Schwärme an den Futter- und Schlafplätzen zu beobachten sein,...."
"Graue brüten allerdings nicht jedes Jahr. In Ghana konnte beobachtet werden, daß nur ein Drittel der Paare einer Population zur Brut schritt." (del Hoyo, 1997)
Seite 35 :
"Die Nestlingszeit dauert 80 bis 90 Tage.....Es kommt jetzt die Zeit, wo sich der Familienverband wieder größeren Schwärmen anschließt, vor allem zum Übernachten."
Seite 38 :
"Manchmal fragte ich mich aber auch, ob denn die Graupapageien überhaupt so sozial sind, wie immer angenommen wird."

Quellenangabe : Munkes/Schrooten "Papageienverhalten verstehen" Seite 40 :
"Bilder und Filmaufnahmen riesiger Papageienschwärme führten bis in die jüngste Zeit zu der Annahme, dass Papageien außerhalb der Paarungs- und Brutzeiten in großen anonymen Gesellschaften leben.
Unberücksichtigt blieb, dass solche Fotografien und Filmaufnahmen nur eine Momentaufnahme zeigen, wie Großschwärme auf Schlafbäumen, an Wasser- oder Futterplätzen.
Würde das Auge der Kamera den Tieren auch bei Verlassen dieser Örtlichkeiten folgen, wäre schnell klar, dass eine Auflösung in Familienverbände oder Kleingruppen zu beobachten ist."
 
Ich habe zwei fehlgeprägte Graue Lorchen ist 40 und hat die ersten 31 Jahre als Einzelvogel unter Menschen verbracht und war sehr auf einen Menschen (die verstorbene Frau des Vorbesitzers) fixiert, als die Frau starb hat Lorchen getrauert und ich habe sie dann aufgenommen, da ich sowieso einen Partner für Alex meine Handaufzucht, die sehr auf mich fixiert war, suchte. Nach ca. 9 Monaten hebe ich die Beiden das erste Mal in einer Voli zusammengesetzt. Ich denke daduch, dass Beide lange die Möglichkeit hatten sich zu beschnuppern ist es gelungen, dass die Beiden heute auch miteinander Schmusen und sich gegeseitig Füttern. Wenn ich allerdings ins VZ komme gehen Beide zuerst auf mich zu, nach einiger Zeit bin ich dann aber abgemeldet und sie Beschäftigen sich miteinander. Ich bin überzeugt, mit viel viel Geduld kann man so ziemlich jeden Grauen vermitteln. Vielleicht habe ich auch nur bei meiner Wahl Glück gehabt und es hätte ganauso in die Hose gehen können. :+keinplan
 
Wie kommst Du darauf, das die Vögel nur 15 Stunden am Tag im Schwarm leben?
Hallo Heike,

das ist nur eine Schätzung von mir. ;)
12 Stunden Schlaf + 2 Stunden an Lehmlecken, Wasserstellen, etc. + 1 Stunde gemeinsames Palaver vor dem Schlafen.:D
 
Warum gelingt eine Vergesellschaftung bei Verpaarungsstationen meist ? Weil hier keiner die Zeit haben will um Privatanimationen mit den Tieren zu veranstalten .

MFG Jens

Hallo Jens,

von einer wirklich glückliche Vergesellschaftung in einer sogenannten Verpaarungstation kann man erst dann reden oder schreiben, wenn beide Papageien nach der Rückkehr auch wirklich zusammen bleiben und nicht wieder getrennte Wege gehen - wie es leider sehr oft der Fall ist - weil da ja eben wieder der vielgeliebte Mensch ist und man die Umgebung sofort wieder erkennt.

Man kann einen älteren auf Menschen geprägten Graupapagei zwar dort abgeben damit er sich einen Partner aussuchen kann, doch warum soll er sich plötzlich wohler fühlen als vorher ? Immerhin gestehen wir ihnen die Intelligenz eines vierjährigen Kindes zu, bring mal ein verwöhntes Einzelkind in ein Kinderheim damit es sich einen Spielkameraden aussucht !

Klar er hat jetzt Gesellschaft von einem Artgenossen, kann sich mit ihm in seiner Sprache unterhalten, hat kein kleines Käfig mehr, in welchem er so wie so nur Nachts geschlafen hat, sondern eine grosse Voliere oder mit viel Glück ein ganzes Zimmer zur Verfügung.

Doch eines sollte man auch nicht ausser Acht lassen, umprogrammieren kann man ihn deswegen trotzdem nicht. Ein auf Frauen geprägter Graupapagei wird sicherlich nicht zum Männerfreund und umgekehrt ebenso wenig.

Ein durch Zucht auf Menschen geprägter Graupapagei wird immer auf sie geprägt bleiben.

Das ist leider das Elend dieser wunderschönen Vögel.

Und jetzt versuche mal vier solcher Papageien im Schwarm zu halten !
 
Aber im Großen und Ganzen leben sie als Schwarm, als Einheit.

Die Vögel in der Gefangenschaft hocken auch nicht 24 Stunden alle nebeneinander.

Der Eine spielt, der Andere sitzt in der AV, der Nächste zerlegt das Inventar usw.
Klar ist natürlich, das dies nicht mit dem Leben in der freien Natur zu vergleichen ist....aber letztendlich kann man in der Gefangenschaft weitgehend das Ziel erreichen, das es der Natur ähnlich ist, die Vögel sehr wohl damit klarkommen können und auch wollen.

Mir fällt das immer wieder auf, wenn ich einen Vogel, womöglich mit Partner, aus bestimmten Gründen von der Gruppe separieren muß.
 
. Ein auf Frauen geprägter Graupapagei wird sicherlich nicht zum Männerfreund und umgekehrt ebenso wenig.


Das mit der Prägung auf Frau und Mann kann ich so nicht unterstreichen, Lorchen war 31 Jahre auf eine Frau "geprägt" und fährt heute mehr auf Männer (mein Ex- und mein jetztiger Lebensgefährte) ab, wenn ich mit im VZ bin ich abgemeldet und ich bin öfter im VZ und beschäftige mich mehr mit ihr.
 
Was mir noch auffällt.....wieso wird hier nur von den Grauen gesprochen?

Das Thema berührt andere fehlgeprägte Vogelarten ebenso. :+klugsche

Der Graupapagei ist nicht der einzige Vogel seiner Art, bei dem es ein langwieriger Prozeß sein kann ihn an seine Art wieder zu gewöhnen, mit ihr in Harmonie zu leben.
 
Dann wären wir jedoch wieder soweit, wer bringt Mensch/Papagei die "Sprache" bei.
Ein Mensch ohne Menschenerziehung/Kontakt spricht auch nicht automatisch (weder chinesisch noch deutsch) genauso wie ein Papagei keine Papageiensprache kennt ohne jemals einen Papagei gesehen zu haben.

Papageien haben ihre eigene Sprache, und hier wiederum jede Art für sich. Nachahmen können sie viel. Hat dies aber einen Nutzen für den Vogel ? Unter " der Sprache der Papageien " verstehe ich etwas anderes. Im freileben ahmen sie bestimmt auch irgentwelchen Lauten nach------------zur " Unterhaltung " für die eigene Art, dürfte das aber eher weniger ausreichen.

Doch eines sollte man auch nicht ausser Acht lassen, umprogrammieren kann man ihn deswegen trotzdem nicht. Ein auf Frauen geprägter Graupapagei wird sicherlich nicht zum Männerfreund und umgekehrt ebenso wenig.

warum sollte er das ? Er hat doch seinesgleichen. Genau an solch einer Stelle schiebt sich wieder der Mensch in den Vordergrund. Warum ?

von einer wirklich glückliche Vergesellschaftung in einer sogenannten Verpaarungstation kann man erst dann reden oder schreiben, wenn beide Papageien nach der Rückkehr auch wirklich zusammen bleiben und nicht wieder getrennte Wege gehen - wie es leider sehr oft der Fall ist - weil da ja eben wieder der vielgeliebte Mensch ist und man die Umgebung sofort wieder erkennt.

Warum kann ich mich dann ( wenn ich das schon weiß ) nicht entsprechend zurücknehmen.

Bsp : Olli ( Kleiner Gelbhaubenkakadu )------------hat geklappt
Liese ( Hya ) -----------------hat geklappt
Diggi ( GB ) ---------------hat geklappt

ergänzen kann und muß man sagen das sie nie ganz vom Menschen loskommen, aber :+klugsche sie leben unter sich, kommen mit dieser Situation sehr gut zurecht und diese Anhänglichkeit( Lästigkeit ) nimmt deutlich ab. Dieses aber wiederum wird nicht von allen Haltern tolleriert, man will ja noch was von seiner Schnullerbacke haben8)

Was mir noch auffällt.....wieso wird hier nur von den Grauen gesprochen?

Das Thema berührt andere fehlgeprägte Vogelarten ebenso.

Da hast Du wohl recht.

MFG Jens
 
Hallo Leute,

also ich finde es super klasse das Thema denn ich war auch immer der Meinung das es nicht geht mit alten fehlgeprägten Tieren.

Aber wie sich Graue auch fix im Verhalten ändern können ist mit erst diese Woche aufgefallen. Coco-Hahn ist immer ein Schisser vor dem Herrn gewesen und fing an zu kreischen wenn jemand seine Voliere betrat. Durch die bekl.. Handaufzuchten merkte er dass ich nicht so böse bin wie ich vielleicht aussehe und lies es mittlerweile schon zu ohne das er zu kreischen anfing das ich in die Voliere kam. letzte Woche haben wir die Voliere renoviert und etwas vergrößert und sie bekamen zwei Nistkästen. In der Voli sitzen 4 Vögel. Coco der Schisser hat sich gleich den einen Nistkasten ergattert und saß gleich einen Tag später drin. Im Moment fliegt er auch nicht vor Angst wie sonst immer auf die hintere Stange sondern plustert sich auf und macht sich groß was sonst nie der Fall war. Echt krass das ganze das ich schon auf 20 cm ran kommen darf und er noch da sitzt wo er saß...

Wohlgemert ein Wildfang der sein bisheriges Leben in Wohnungshaltung verbracht hat aber sobald sich ein Mensch bis auf einen Meter genährt hatte anfing zu kreischen wie verrückt (diese Urschreie)

Gehört zwar nicht ganz zum Thema aber unsere verwöhnten Handaufzuchten lernen hoffentlich von ihm wozu diese komischen Holzkisten überhaupt da sind :zwinker:

Ich hoffe ja inständig das er Lisa (HZ) mal rumkriegt und die zwei ein Paar werden. Lisa war übrigens auch in einer Gruppe zum aussuchen aber die interessierte sich mehr für die Menschen vor der Voliere als die Grauen in der Voliere. Was mich persönlich schon sehr traurig gemacht hat denn sie war zu dem Zeitpunkt auch bereits geschlechtsreif.

Gruß
Sabine
 
Weil wir im Grauen-Forum sind

Das ist mir schon klar.:~

Das wäre aber ein Thema was eigentlich ins Allgemeine Forum gehört, da es eben nicht nur Graue betrifft.
Das wollte ich eigentlich damit ausdrücken.

@Sybille,

Du hast das Thema eröffnet. ;) Und.....?
 
Hallo zusammen,

aus gegebenem Anlass hole ich dies Thema mal wieder nach oben.
Einige haben von erfolgreichen Vergesellschaftungen geschrieben, aber ich bin immer noch der Meinung, dass das nicht so einfach ist. Man muss jeden einzelnen Fall für sich sehen. Fehlgeprägt ist nicht immer gleich fehlgeprägt...
Ich brauche da nur an meine Graue Henne Timmy, alias "IchbineinMenschundwerdedasimmerbleiben", denken, die nun schon über 3 Jahre bei mir ist, 2 Hähen zur Auswahl hat, aber trotzdem auf 2-beinige Frauen steht und meint, alles, was Federn hat, komme vom anderen Stern, dürfe nicht in ihrer Nähe geduldet werden und müsse vertrieben werden, zur Not auch mit Gewalt...
 
Ist eine Intergration von fehlgeprägten Grauen im Schwarm uneingeschränkt möglich?

Mich stört das Wort "uneingeschränkt", weil ich darauf spontan antworte: NEIN......... Würde die Frage lauten "ist eine Integration von fehlgeprägten Grauen im Schwarm möglich", lautet meine Antwort: Peu á peu wäre es möglich: ja
Es kommt ja auf viele andere Kleinigkeiten auch darauf an: sind es HZ, NB oder Wildfänge?

Ich bin zwar nur einfache Userin mit geringen Kenntnissen, was Haltung/Pflege anbelangt. MMn. kommt es auch darauf an, wie gross ist der Schwarm? Wie gross ist die neue Behausung? Wie sind Flucht-/Ausweichmöglichkeiten?

Nur mal so nebenbei:

Vor über 1 Jahr gab ich aus Altersgründen meine Geier an einen Züchter.

Der stopfte meine beiden zu einem weiteren HZ-Pärchen in eine viel zu kleine Innenvoliere. Mein auf mich stark geprägtes HZ-Weibchen hatte in dem "Laden" die Hosen an und biss alles weg, was ihr oder der Futterschüssel in die Nähe kam. *lach*. Auch meinen HZ-Hahn, der dann ein paar Tage später in eine andere Voliere einer fremden Henne zugesetzt wurde.

Hier bestand also der "Schwarm" nur aus 2 weiteren Graupis plus meinem HZ-Hahn, den sie ja eigentlich schon Jahre kannte.

Das Ende vom Lied war, nach 9 Monaten holte ich meine Vögel wieder zurück. Die Henne psychisch unbeschadet, der Hahn hatte nen psychischen Knacks weg

In diesem kleinen Schwarm hatte eine fremde Henne (meine) nun die Führung übernommen. Wie sähe das aber in einem grösseren Schwarm von 8 bis 10 Vögeln aus? Da gibt es Rangordnungen, Futterneid und nicht immer unblutige Kämpfe!!!!

Nachsatz:

WAS sagen denn unsere Kenner der Materie nun dazu? :zwinker::D :p
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schwierig.....

Ich glaube diese Frage kann man weder mit einem eindeutigen Ja noch mit Nein beantworten, warum? Weil nicht jeder Graue gleich ist! Es sind alle Individuen, wie wir Menschen ja auch!
Bei der einen Handaufzucht wird es vielleicht funktionieren, weil sie kein psychisch labiles Tier ist, bei einer anderen Handaufzucht geht es schief....

Mich stört einfach, dass hier oft vieles über einen Kamm geschoren wird. Kein Grauer (oder anderer Papagei) ist wie ein anderer, wie kann man dann so etwas pauschalisieren?

Wir sprechen den Papageien immer soooooviel Intelligenz zu, aber die Individualität meist ab (zumindest wenn es um solche Fragen geht).

Wenn ich das jetzt mal alles aussen vor lassen müsste, würde ich sagen, dass die "fehlgeprägten" Grauen (egal ob HZ, NB oder WF) tendenziell schwieriger zu integrieren sind. Nicht bei allen unmöglich, aber ich glaube diejenigen die sich gut integrieren können sind die Ausnahme.

Wenn ich zum Beispiel an die recht grossen Gruppen in der Vogelburg denke, stechen mir da sehr viele Papageien (besonders bei den Grauen) ins Auge die sich zwanghaft versuchen durch die Gitterstäbe zu schieben wenn sie einen Menschen erblicken. Ob sie sich in einer Gruppe wohlfühlen? Ich glaube eher nicht.

Ich habe nur eine "kleine" Gruppe von 2 fehlgeprägten HZ und 2 sozialisieren WF. Sie sind die meiste Zeit des Tages unter sich, sobald sich aber ein menschliches Wesen wieder nähert suchen die beiden HZ den direkten Kontakt (so nach dem Motto "Ich bin ein Papagei, hol mich hier raus" :D).
Natürlich ist dies nur eine Vermutung, aber ich glaube nicht dass sie sich auch nach monatelangem menschlichem Verzicht problemlos in die Gruppe integrieren können (ohne psychischen Schaden zu bekommen).
Ich musste sie einmal 2 Tage am Stück auf einem etwas kleineren Raum zusammensetzen, da das Vogelzimmer umgestaltet wurde, der Kontakt durch mich war in dieser Zeit nur bei der Fütterung gegeben. Das Ende vom Lied waren bei einer HZ abgeknabberte Schwungfedern und die andere mutierte danach tagelang zur Klette!

Dies nur mal zum Thema Rupfen - entsteht nicht nur dadurch, dass kein Partnervogel vorhanden ist, sondern auch durch Stress ohne Menschenpartner und mit zuviel Vogelpartner :zwinker:

Man muss den Einzelfall und vor allem den Einzelvogel sehen und nicht immer alles nach Schema 0815 abhandeln.

lg
yvonne
 
ich habe bereits >>>HIER und >>>HIER etwas dazu geschrieben.

An meiner Meinung hat sich dahingehend nichts geändert.

Nichts im Leben kann man pauschalisieren....somit kann auch Niemand pauschalisieren, das ein Jahrzehnte lang allein gehaltener Vogel (noch dazu ehem. WF, bezogen auf diesen Tread ) nicht dazu bereit wäre jetzt sofort einen artgleichen Partner anzunehmen oder es gar unmöglich ist ihn sofort in eine Gruppe zu integrieren und er sich auch wohl fühlt.

Ich habe es inzwischen oft genug erlebt, das Jahrzehnte lang allein gehaltene Vögel sofort zu verpaaren waren, sie sofort sogar mit anderen Artgenossen prima zusammen gelebt haben -auch Graue-...gerade nach einem Ortswechsel und einem verbundenen Wechsel des Bezugspartners.

Die andere Seite gibt es natürlich auch.....unmöglich ist es aber nicht, bei entsprechender Vorgehensweise die Vögel an einen Partner oder gar eine Gruppe zu gewöhnen.
 
hallo,


dieses thema beschäftigt mich sehr.
da ich jetzt 3 graue bei mir habe .....olivia 0.1 und NB ist 15 und verpaart mit opi jakob WF 1.0 und ist schon 60 !!!
dieses paar hat sich zufällig gefunden aber liebt sich heiß und innig,was mich sehr freut.
aber nun habe ich noch meinen dolly 1.0 und 21 jahre jung !!!
er hat 19 jahre keinen graupapageien gesehen und hat mit einer amazone zusammen gelebt.
für dolly habe ich olivia geholt.....was aber nicht passte,leider.
ich hatte mich dann entschieden die beiden in eine neutrale umgebung zu geben,um dort eine verpaarung anzustreben.......
das hat nicht geklappt,dafür haben sich dann dort olivia und opi gefunden. dolly ist alleine.....er will mit den beiden auch nichts zu tun haben,er sucht den menschen !!!!!

ich bin der meinung :

wenn man solche tiere erfolgreich verpaaren kann ( dauerhaft ),dann ist da auch ganz viel glück dabei !
dann hat man das glück und der " passende " vogel ist dort und das schnaggelt.

aber da habe ich die frage.........wie kann ich als privathalter einen passenden partner für mein tier finden ???
nochmal eine henne aufnehmen,nur weil es vom alter passen könnte......NEIN !!
nochmal weggeben für die verpaarung.....NEIN !!!

könnte es auch anders gehen ???
 
Zitat Chica78: Man muss den Einzelfall und vor allem den Einzelvogel sehen und nicht immer alles nach Schema 0815 abhandeln.

Genauso sehe ich das auch. Zum Wohle des Tieres heisst nicht immer nach demselben Schema...
 
Dieses Thema hab ich wohl verpasst :(
Momentan ist in meiner Gruppe etwas Unruhe drinn, siehe http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=203775
Leider noch antwortlos, aber vlt. komm ich ja hier weiter.

Nach meiner Vorgehensweise und bisher erlebten, sage ich auch, uneingeschränkt nicht möglich. Sie sind einfach zu verschieden und auch kleinste Fehlprägungen und Defizite sind nicht mehr auszugleichen.

Wie verhält es sich in meiner Gruppe.
Rambo WF nicht zahm, Einzelhaltung, rupft und ist eigentlich kein Grauer.
Bis seine 11 Wo. alte Lea kam. Da begann seine Veränderung und die zwei lieben sich einfach.
Dann kam Kiko und Paco, 2 Menschgeprägte Männervögel. Paco biss Kiko wo es nur ging und verletzte ihn ständig. Kiko hatte Defizite vom feinsten und liebte seinen Besitzer. Allerdings fügte sich Kiko viel besser in die Gruppe ein und wollte auch nicht mehr raus.
Rambo fing nun an, Kiko zu verteidigen und beschützte damit seine Henne und einen weiteren Hahn. Paco zog recht schnell wieder aus und kam zu seiner eigenen Henne.
Knapp 3 Mo. war die Dreiergruppe harmonisch, dann fing Rambo an, Kiko zu strietzen. Dabei spielte für mich ein Umstand eine sehr große Rolle. Kiko war nicht fit genug, durch Paco´s Übergriffe, war er nicht mehr flugfähig. Die Defizite vom klettern und fliegen konnte er nicht ausgleichen.
Also trennte ich das Zimmer und so war wieder Ruhe.

Dann kam Polly, 8 Mon. alt und die schlimmste HZ was ich mir vorstellen konnte. Fehlgeprägt vom allerschlimmsten, dennoch kam sie super in der Gruppe an.
Alle drei haben vom WF sehr viel gelernt und kleben nicht mehr am Menschen. Nur für mich sind sie teilweise zahm, für jeden anderen nicht.

10 Mo. ging es gut, bis Kiko krank wurde. Und nun kommt wieder der WF so richtig raus. Der Gruppenschwache wird niedergemacht.
Obwohl Rambo´s Verhalten recht irrational ist. Kiko wird nicht blutig gebissen oder ständig gejagt. Er wird akzeptiert und sein Futterplatz respektiert. Auch ist der WF für die Sicherheit der ganzen Gruppe zuständig, was Kiko wieder mit einbezieht. Rambo beschützt seine Henne nicht immer gegen Kiko, die tragen ihre Dinge untereinander aus. Es gibt auch keine Eifersucht unter den Hähnen, denn nur die Hennen kommen zu mir.

Was mach ich als Mensch für die Gruppe. Ich unterstütze die Paaraktivitäten, bedeutet, alle 4 zusammen aber jedes Paar für sich. Jeder Vogel hat nach seinen Bedürfnissen ein Plätzle für sich. Ich lasse sie streiten und ihre Rangordnung austragen. Ich gehe nur bei Kiko dazwischen, weil er einfach benachteiligt ist. Fehlt Kiko, ist der Rest sehr ruhig und zurück gezogen. Auch Kiko kann nicht mehr ohne die Gruppe, er will bei ihnen sein, auch wenn er von Rambo Prügel bezieht. Ich ziehe mir keine Schmusevögel ran, sehr oft bin ich nur zum putzen und füttern bei ihnen. Selten möchte einer gekrault werden und füttern lass ich mich schon garnicht, dass machen sie untereinander viel besser.

Kann ich jetzt zum Ergebnis kommen, die Gruppe könnte ohne den WF funktionieren oder ohne Kiko? Natürlich auf Dauer gesehen.
Trennen kann ich sie aber nicht, 2 vergesellschaftete Paare, die sich auserhalb der Gruppe ganz schlecht fühlen.
Hergeben werde ich keinen von meinen Grauen Mäusen. Denn die Gruppe funktioniert eigentlich, bis auf die Rückschläge von Kiko. Nur hat er seit seiner Krankheit einen zuviel gehabt und macht mir einfach nur Sorgen :(
 
Hi ;

öffters ist nachzulesen , um die beobachteten Verhaltensweisen eingrenzen zu können , das berücksichtigt werden sollte wie das Tier vorher gelebt hat / das es sich um ein Individeum handelt . Ja klar ist jedes Tier einzigartig , ohne Frage . Nur sollte man sich dahinter verstecken und sich Antworten selber zurechtlegen . Ich denke nein .

Ganz klar kann man doch sagen : Wie setzen sich proximative Ursachen zusammen ( innere und äußer Faktoren ) . Wie und was bewirken solche Mechanismen ? An der stelle ist der Halter schon gefragt .
Daraus enstehen dann schon ultimative Folgen ( wozu macht der Organismus was )

Mal ein Beispiel was völlig wertungsfrei hingenommen werden sollte .

1 Hz gekauft und diese auf den Halter fixieren ( schreiben ja viele er soll sich erst mal eingewöhnen --------meist dauert das dann 2 Jahre , bis nichts mehr geht )

Was hat das Tier in dieser Zeit ( welche auch die Prägephase beinhaltet ) gelernt . Nichts oder nur wenig .
Jetzt soll dieses Tier mit anderen zusammengebracht werden . Meist ist dann zu lesen : es klappt nicht , der Vogel will keinen Partner usw.
Ja wie soll den der Vogel von jetzt auf gleich wissen , was er mit den anderen anzufangen hat .
Aber , er ist lernfähig . Je mehr sich Mensch als Anlaufpunkt zurücknimmt ( dies sollte Stück für Stück , je nach Menschenbezogenheit passieren ) umso eher wird es was .
Frage : wie soll dies in einem Haushalt wo ständiger Kontakt ist funktionieren ? Eine schwer lösbare Aufgabe . Der Vogel ist überfordert mit der neuen Situation , dem Partnervogel , dem ganzen Umfeld . Er hat nicht mehr seinen Menschen für sich alleine , gegen den neuen Vogel muß dieser nun auch noch gegenanstinken ( notfalls wegbeisen ) ----------für den alteingesessenen Vogel bedeutet dies Streß .

Was man aber weiß , ist wie sich Handlungsbereitschaften zusammensetzen .
Dazu gehören endogene sowie exogene Faktoren . Wird bei den exogenen Faktoren ( von aussen beeinflußbar ) Stück für Stück etwas weggenommen ( z.b. starke Menschenbezogenheit ) ist es leicht nachzuvollziehen , das sich dann ein Korpulationsakt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Partnervogel konzentriert als auf Mensch .

Viele sagen die Papageien brauchen Zuwendung , sind Familienmitglieder , man muß sich mit ihnen beschäftigen .

Zuwendung ; nun ja , wenn man als Tagesbereicherung hingenommen wird --kann man das so stehen lassen .

Beschäftigen mit ihnen ; was wäre hierbei dem Vogel zu oder abträglich , wo ist die Grenze einer Abhängigkeit zum Halter ( diese kann von vielen nicht eingeschätzt werden / siehe Themen : es klappt nicht mit der Vergesellschaftung )


Und die Frage zu guter letzt : warum werden sich Hz gekauft ? Man weiß eigentlich um dieses Verhalten und ist stolz darauf als Partner ausgesucht worden zu sein . Hier nimmt man diese Zahmheit und Menschenbezogenheit gerne in Kauf . Stehen Probleme an ( u.a. Vergesellschaftungen ) -----------versteckt man sich gerne hinter Ausreden . Dann auf einmal ist alles andere drann schuld , nur man selbst nicht .

Falls jetzt wieder jemand auf die Idee kommen sollte , solche Problemvögel nur aus dem Fernsehen zu kennen ----------------nein , ich habe selber 3 solcher " Prachtexemplare " --------und diese laufen eigentlich so ziehmlich wieder geradeaus . Also nichts unmögliches .

Ich hoffe alles einigermaßen verständlich geschrieben zu haben , nicht das es nacher wieder heiß : Besserwisser , ich spreche Dir ab..... , oder Oberleher . Wobei letzteres doch n coller Job wäre . Vormittags recht haben und Nachmittags frei :D

MFG Jens
 
Hallo Jens,

öffters ist nachzulesen , um die beobachteten Verhaltensweisen eingrenzen zu können , das berücksichtigt werden sollte wie das Tier vorher gelebt hat / das es sich um ein Individeum handelt . Ja klar ist jedes Tier einzigartig , ohne Frage . Nur sollte man sich dahinter verstecken und sich Antworten selber zurechtlegen . Ich denke nein .

Natürlich sollte man sich dahinter nicht verstecken, aber ich halte es auch für falsch aufgrund dieser Einzigartigkeit pauschalisieren zu wollen – oder auf Teufel komm raus Tiere integrieren zu wollen bei denen einfach, ich sag es mal so „Hopfen und Malz“ verloren ist, nur um sich selbst etwas beweisen zu wollen.
Was nicht geht, das geht nicht – das muss man auch einsehen können. Abgesehen davon tut man damit den verkorksten fehlgeprägten Vögeln keinen Gefallen sie zwanghaft eingruppieren zu wollen.

Ich rede auch ganz klar nicht nur von HZ, es gibt auch einige fehlgeprägte WF oder NB – bitte dies nicht vergessen und sich nicht nur auf HZ zu konzentrieren!
Ganz klar kann man doch sagen : Wie setzen sich proximative Ursachen zusammen ( innere und äußer Faktoren ) . Wie und was bewirken solche Mechanismen ? An der stelle ist der Halter schon gefragt .
Daraus enstehen dann schon ultimative Folgen ( wozu macht der Organismus was )


.... meist resultieren doch die inneren Faktoren doch aus den äusseren, oder? Klar ist der innere Wert erstmal die Basis, die aber enorm von den äusseren Umständen beinflusst wird.
Mal ein Beispiel was völlig wertungsfrei hingenommen werden sollte .

1 Hz gekauft und diese auf den Halter fixieren ( schreiben ja viele er soll sich erst mal eingewöhnen --------meist dauert das dann 2 Jahre , bis nichts mehr geht )

Was hat das Tier in dieser Zeit ( welche auch die Prägephase beinhaltet ) gelernt . Nichts oder nur wenig .
Jetzt soll dieses Tier mit anderen zusammengebracht werden . Meist ist dann zu lesen : es klappt nicht , der Vogel will keinen Partner usw.
Ja wie soll den der Vogel von jetzt auf gleich wissen , was er mit den anderen anzufangen hat .
Aber , er ist lernfähig . Je mehr sich Mensch als Anlaufpunkt zurücknimmt ( dies sollte Stück für Stück , je nach Menschenbezogenheit passieren ) umso eher wird es was .
Frage : wie soll dies in einem Haushalt wo ständiger Kontakt ist funktionieren ? Eine schwer lösbare Aufgabe . Der Vogel ist überfordert mit der neuen Situation , dem Partnervogel , dem ganzen Umfeld . Er hat nicht mehr seinen Menschen für sich alleine , gegen den neuen Vogel muß dieser nun auch noch gegenanstinken ( notfalls wegbeisen ) ----------für den alteingesessenen Vogel bedeutet dies Streß .

Was man aber weiß , ist wie sich Handlungsbereitschaften zusammensetzen .
Dazu gehören endogene sowie exogene Faktoren . Wird bei den exogenen Faktoren ( von aussen beeinflußbar ) Stück für Stück etwas weggenommen ( z.b. starke Menschenbezogenheit ) ist es leicht nachzuvollziehen , das sich dann ein Korpulationsakt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Partnervogel konzentriert als auf Mensch .



.... vielleicht aber auch aus Frust in Selbstzerstörung endet, da der Mensch sich weiter zurückgezogen hat?
Viele sagen die Papageien brauchen Zuwendung , sind Familienmitglieder , man muß sich mit ihnen beschäftigen .

Zuwendung ; nun ja , wenn man als Tagesbereicherung hingenommen wird --kann man das so stehen lassen .


Gebe ich Dir recht, ein Mensch sollte bei einem psychisch gesunden Vogel auch lediglich die Tagesbereicherung und nicht die Sonne sein um die sich alles dreht.
Beschäftigen mit ihnen ; was wäre hierbei dem Vogel zu oder abträglich , wo ist die Grenze einer Abhängigkeit zum Halter ( diese kann von vielen nicht eingeschätzt werden / siehe Themen : es klappt nicht mit der Vergesellschaftung )



Dazu bedarf es einer genauen Beobachtung und auch Feingefühl um diese Grenze nicht zu überschreiten, das ist sehr schwer und man muss sich auch mit der Psychologie (und nicht nur mit der Biologie) der Vögel befassen.
Und die Frage zu guter letzt : warum werden sich Hz gekauft ? Man weiß eigentlich um dieses Verhalten und ist stolz darauf als Partner ausgesucht worden zu sein . Hier nimmt man diese Zahmheit und Menschenbezogenheit gerne in Kauf . Stehen Probleme an ( u.a. Vergesellschaftungen ) -----------versteckt man sich gerne hinter Ausreden . Dann auf einmal ist alles andere drann schuld , nur man selbst nicht .


Ich gebe Dir vollkommen recht, dass meist die Handaufgezogenen Vögel solche Defizite aufweisen – aber bitte nicht nur! Mein erster Grauer war ein WF, aber ein absolut Menschenbezogener (-verzogener wohl eher).
Und natürlich ist Handaufzucht für das Seelenleben der Vögel absoluter Mist, das ist klar! Aber es gab, gibt Handaufzuchten und wird sie vermutlich immer geben. Also wird sich die Frage, wie ich einen solchen Vogel (zu seinem und meinem Vorteil) „vergruppieren“ kann sich immer stellen!
Ich finde nur, man sollte ganz klar stoppen wenn man merkt, dass es dem Vogel nicht guttut in einer grösseren Gruppe zu leben. Vergesellschaftungen gehen ja meist noch ganz gut über die Bühne, ein Gruppenleben hat indes einen anderen Charakter und übt mehr Druck auf den einzelnen aus. Und nur weil ich meine dass es immer gehen MUSS muss ich doch nicht auf Teufel komm raus alles zu Gruppen zusammenfassen. Dann lieber den einzelnen Vogel genau beobachten und im Notfall einschreiten und ihm einen Vogelpartner gönnen (oder eben gar keinen, aber ich denke das sind echte Ausnahmen!).
Falls jetzt wieder jemand auf die Idee kommen sollte , solche Problemvögel nur aus dem Fernsehen zu kennen ----------------nein , ich habe selber 3 solcher " Prachtexemplare " --------und diese laufen eigentlich so ziehmlich wieder geradeaus . Also nichts unmögliches .


Ich bin sicherlich kein Experte (fraglich ist, wer ist Experte und warum?) und kann auch nicht für alle Graupapageien sprechen, aber ich glaube mir trotzdem eine eigene bescheidene Meinung bilden zu können (in den 13 Jahren Papageienhaltung und insgesamt 9 verschiedenen Charakteren die ich täglich live erleben darf und durfte).

Ich hoffe alles einigermaßen verständlich geschrieben zu haben , nicht das es nacher wieder heiß : Besserwisser , ich spreche Dir ab..... , oder Oberleher . Wobei letzteres doch n coller Job wäre . Vormittags recht haben und Nachmittags frei



.... wie war das gleich noch?


§ 1 Ich habe immer Recht
§ 2 Sollte ich mal nicht Recht haben, tritt automatisch § 1 in Kraft

:D :D :D
 
Thema: Ist eine Integration von fehlgeprägten Grauen im Schwarm uneingeschränkt möglich?

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