vermenschlichter spatz...

Diskutiere vermenschlichter spatz... im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - ich bin während der suche im internet auf diese seite gestoßen und brauche dringend einen rat. zur vorgeschichte: meine eltern, speziell mein...
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Sophie

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ich bin während der suche im internet auf diese seite gestoßen und brauche dringend einen rat.

zur vorgeschichte:
meine eltern, speziell mein vater, ziehen oft kleine wildvögel groß. meist sind das spatzen oder meisen. natürlich werden keine eingefangen die bereits flügge sind, sondern nackte küken die aus dem nest gefallen sind.
meist haben sie gute erfolge und bisher sind alle erfolgreich ausgewildert worden.

naja, bisher.
letztes jahr im sommer brachten bekannte einen kleinen nackten spatz vorbei. er war schon sehr ausgetrocknet und schien schlechte chancen zu haben. er überlebte zwar, doch seine entwicklung war stark verzögert und er hatte große probleme eigenständig zu fressen.
das größte problem war, dass er nur sehr langsam federn bekam, obwohl er ernährt wurde wie andere spatzen zuvor. als es dann zeit war ihn auszuwildern hatte er kein richtiges federkleid. meine mutter wollte ihn schon dann über den winter behalten, das fand ich damals schon fragwürdig. jetzt fängt die zeit an, in der er langsam ausgewildert werden sollte. ich bin ziemlich sauer auf meine mutter, denn sie meint, er hätte jetzt die natürliche scheu verloren und könnte alleine kein futter finden.
ich habe wirklich angst, dass sie den vogel behalten will.
jetzt habe ich mitbekommen, dass sie ihn mit einem kanarie vergesellschaften will. natürlich soll der spatz nicht alleine sein, aber das ist doch für beide nicht artgerecht?!?

die meinung meiner eltern ist da wohl sehr einefahren. was kann ich denn tun? gibt es pflegestellen, die den vogel noch auswildern können, oder ist er endgültig vermenschlicht nach dem winter im haus. ich würde ihm gerne ein artgerechtes leben geben können, nur müsste ich bei einer diskussion mit meinen eltern auch argumente dafür haben.
mir ist der vogel auch ans herz gewachsen so zahm wie er ist, aber das ist doch nicht das wahre für ihn...
 
Hallo Sophie,
natürlich ist es möglich das Spätzchen noch auszuwilderen (so lange es kein Handicap hat).
Es braucht jetzt im Frühjahr nur eine Aussenvoliere, um die Natur kennenzulernen und mindestens einen Artgenossen.

Wo kommst Du denn her, vielleicht können wir Dir helfen eine Auswilderungsstation zu finden, die sich des Kleinen annimmt.

Ein Kanarie ist definitiv kein Partner! Das siehst Du genau richtig.:zustimm:
 
hallo,


dieser vogel weiss ja nicht einmal, dass er ein sperling ist. er kam so früh zu den menschen, dass er auf den menschen in einer art geprägt wurde die ihn auch nur diesen als partner akzeptieren lässt. dies ist unumkehrbar.

das hat auch nichts mit vermenschlichung zu tun. er würde auch jedes andere individium als partner sehen, wenn er von diesem, in diesem stadium aufgezogen wurde.

wenn du ihn auswildern willst, kannst du ihn gleich an die wand werfen. dieser tod ist schneller und sicher leichter für den vogel.
 
ich bin während der suche im internet auf diese seite gestoßen und brauche dringend einen rat.

zur vorgeschichte:
meine eltern, speziell mein vater, ziehen oft kleine wildvögel groß. meist sind das spatzen oder meisen. natürlich werden keine eingefangen die bereits flügge sind, sondern nackte küken die aus dem nest gefallen sind.
meist haben sie gute erfolge und bisher sind alle erfolgreich ausgewildert worden.

Hallo Sophie,

auf was beziehst Du "erfolgreich ausgewildert", bzw. wie habt ihr das gemacht und wie kontrolliert?
 
also ich persönlich habe gar keine vögel aufgezogen.
die küken die sonst hier waren, waren immer im wintergarten. wenn sie klein waren wurden sie gefüttert wenn sie gerufen haben, ansonsten haben sie keinen menschenkontakt gehabt.
wenn sie fliegen konnten und sich ihr futter gesammelt haben wurden sie freigelassen und ich schätze mal sie haben überlebt weil wir noch oft spatzen und meisen auf der terasse sitzen haben

mittlerweile haben unsere nachbarn aber so viele katzen, dass sie wo anders ausgesetzt wurden

@lotko: ich habe nicht vor den vogel unvorbereitet vor die tür zu setzen, sonst wäre ich nicht hier

@klumpki: ich wohne in hessen. habe schon von einer station in marburg gehört, aber gibt es wirklich stationen, die zeit und platz für spatzen haben?

außenvoliere wäre machbar, aber einen artgenossen? wie soll das gehen?

ob er ein handicap hat, weiß ich nicht. er kann frei fliegen und hat daher genügend muskulatur. aber wie gesagt, er hat sich als küken nicht normal entwickelt... vll hatte es einen grund, dass er aus dem nest gestoßen wurde?!
 
@lotko: ich habe nicht vor den vogel unvorbereitet vor die tür zu setzen, sonst wäre ich nicht hier

!

hallo,

ist egal ob vorbereitet oder nicht. bei vielen anderen vögeln ist es auch kein problem.
aber eben nicht bei spatzen. die schliessen sich halt dem menschen dann bedingungslos an.
sie akzeptieren keinen anderen partner mehr, außer menschen.

ich hab manchmal das gefühl, man redet gegen eine wand.

ich hab ja nichts dagegen, dass diese vögel aufgezogen werden, aber dann muss ich auch den vogel in entsprechende hände geben, um ihm das leben so angenehm wie möglich zu machen. auswilderung wäre in diesem fall sein sicherer tod.
 
gut, mal angenommen er wäre wirklich nicht mehr auszuwildern, was wäre denn zu tun um ihm das leben angenehm zu machen?

selbst wenn er sich dem menschen anschließt kann ich mir nicht vorstellen, dass er ohne artgerechten partner glücklich ist.
wäre das nun wirklich der fall, dass der vogel nie wieder in die freiheit kann muss man es ihm natürlich so viel wie möglich davon geben. aber man darf doch gar keinen spatzen als haustier halten.
 
Einen Versuch sollte dass Spätzchen Wert sein, selbst wenn er früh in menschliche Obhut kam. Eine Außenvoliere und Artgenossen können Instinkte wecken, die wir in solch einem kleinen Tier nicht vermuten würden.

Erst, wenn man dann merkt, dass er nicht zurechtkommt im Sozialverhalten, bei der Nahrungssuche oder im Verhalten Feinden gegenüber würde ich über eine Haltung in Gefangenschaft weiter nachdenken.
 
Über "Fehlprägung" kursieren alle möglichen Mythen; Fakt ist aber, daß es möglich ist, fast jeden Vogel mindestens bis zur Geschlechstreife mit Artgenossen zu sozialisieren. Für einen Spatzen vom letzten Jahr sind die Aussichten noch gut. Seit sich ein jahrelang nur den Menschen anbalzender und andere Tauben komplett ignorierener Täuber letztes Jahr bei mir verpaart hat (eine schneeweisse mit Federfüßen mußte es sein), stehe ich Negativprognosen noch skeptischer gegenüber. Nur muß eine entsprechende Auswahl an Artgenossen vorhanden sein.
 
@klumpki: ich wohne in hessen. habe schon von einer station in marburg gehört, aber gibt es wirklich stationen, die zeit und platz für spatzen haben??!

Da hilft nur eines: morgen den Hörer schnappen und telefonieren;).

außenvoliere wäre machbar, aber einen artgenossen? wie soll das gehen???!
Es gibt einige, die auch Spätzchen haben, die alleine irgendwo rumdümpeln oder jemand sucht wie du einen Platz, oder bietet einen.
Wenn Du magst, dann höre ich mich mal um:)
 
Bleib ruhig Lothar. :)
Empfehle Sophie ein Private Nachricht an Hexe Elstereule oder im Profil zu schauen und anzurufen, sie hat sehr viel Erfahrung u. a. mit Spatzen und hat auch welche. Vogelklappe natürlich ohne Zweifel auch!
Im Wildvogelhilfeforum sucht jemand Gesellschaft für einen behinderten Spatz, dies wäre auch eine Option.
Neige wie Lothar dazu, dem Spatz, wenn er jetzt einfach in die Freiheit entlassen würde, keine große Chancen einzuräumen. Sie werden sehr zahm und fliegen dann "als Haus- und Hofspatz" rum, sind aber auf die Futtergabe durch den Menschen angewiesen. Denke, Deine Mama wird sich nur überzeugen lassen, wenn Du gute Alternativen bietest. Find es prima von Dir, daß Du Dich da so kümmerst! :)
LG Drea
 
gut, ich werde folgendes machen:
erstmal meine eltern überzeugen, dann marburg kontaktieren und nachfragen.
auf der seite von marburg steht, dass die in außenvolieren mit artgenossen die vögel langsam vom menschen entwöhnen.
die werden erfahrung haben und wenn das bei spatzen wirklich aussichtslos ist werden sie mir sagen können was ich stattdessen tutn kann.

daher schaue ich jetzt erstmal nicht persönlich nach einem zweiten spatz, sondern warte ab was mir geraten wird. es soll ja nicht noch einer falsch gehalten werden.
wenn das mit dem auswildern nicht geht, sehen wir weiter.

danke für eure tipps!

lotko: wenn er wirklich nicht ausgewildert werden kann, was schadet es ihm denn in einer außenvoliere zu wohnen. man kann es doch wenigstens versuchen ihn zu vergesellschaften.
oder was wäre deiner meinung nach die richtige alternative? wieso sollte man nicht wenigstens ihm ein möglichst artgerechtes leben geben?
 
vielen dank für eure hilfreichen tipps

ich habe meine mutter alles lesen lassen, vor allem die seite von merline schien sie überzeugt zu haben, danke :)

der nächste schritt ist: einen experten den vogel anschauen lassen und über den weiteren weg entscheiden, entweder abgeben oder hier mit voliere und partner ein schönes (und legalisiertes) vogelleben ermöglichen. das wird man sehen. hoffentlich wird es jetzt besser für den spatz!
 
hallo,


dieser vogel weiss ja nicht einmal, dass er ein sperling ist. er kam so früh zu den menschen, dass er auf den menschen in einer art geprägt wurde die ihn auch nur diesen als partner akzeptieren lässt. dies ist unumkehrbar.

das hat auch nichts mit vermenschlichung zu tun. er würde auch jedes andere individium als partner sehen, wenn er von diesem, in diesem stadium aufgezogen wurde.

wenn du ihn auswildern willst, kannst du ihn gleich an die wand werfen. dieser tod ist schneller und sicher leichter für den vogel.

da kann ich ehrlich gesagt nur zustimmen. ich hab hier auch so nen fall sitzen. der sperlingshahn hat jetzt seit nem halben jahr ne passende henne und er wird NIE nachwuchs großziehen und warscheinich auch NIE balzen.
er findet sie interessant aber das war's auch schon.
gib ihn in volierenhaltung zu artgenossen ab und gut is :nene:.
man kann es mit dem auswilderungsgedanken auch übertreiben. ich persönlich stelle das lebende nicht ausgewilderte tier vor das "ausgewilderte" nach drei tagen tote tier!

bin jederzeit bereit sperlinge aufzunehmen. meine beiden leben frei im zimmer und genießen ihr leben. draußen würde meiner zwar futter finden aber er wäre keinerlei bereicherung für die umwelt (außer als nahrung für andere).
 
da kann ich ehrlich gesagt nur zustimmen. ich hab hier auch so nen fall sitzen. der sperlingshahn hat jetzt seit nem halben jahr ne passende henne und er wird NIE nachwuchs großziehen und warscheinich auch NIE balzen.
er findet sie interessant aber das war's auch schon.
gib ihn in volierenhaltung zu artgenossen ab und gut is :nene:.
man kann es mit dem auswilderungsgedanken auch übertreiben. ich persönlich stelle das lebende nicht ausgewilderte tier vor das "ausgewilderte" nach drei tagen tote tier!

bin jederzeit bereit sperlinge aufzunehmen. meine beiden leben frei im zimmer und genießen ihr leben. draußen würde meiner zwar futter finden aber er wäre keinerlei bereicherung für die umwelt (außer als nahrung für andere).

das ist schade zu hören. ich dachte wirklich, er hätte spaß an einem leben in freiheit, aber da scheint es ja keine chance zu geben.
wie gesagt, nach rücksprache mit einem experten werden wir weitersehen.
vielleicht kann er ja sogar hier bleiben, wenn er einen partner bekommt.
platz hat er ja, er darf ständig frei flattern.
aber naja, das wird man sehen. mal schauen was uns empfohlen wird.
 
Tja, Sophie: es gibt da keinen Königsweg. Das eine Individuum ist so und das andere entwickelt sich anders. Du musst es in geschützter Umgebung ausprobieren, wie lebenstauglich das Spätzchen ist und dann abwägen! Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich weder das eine noch das andere beurteilen.
 
das ist schade zu hören. ich dachte wirklich, er hätte spaß an einem leben in freiheit, aber da scheint es ja keine chance zu geben.
wie gesagt, nach rücksprache mit einem experten werden wir weitersehen.
vielleicht kann er ja sogar hier bleiben, wenn er einen partner bekommt.
platz hat er ja, er darf ständig frei flattern.
aber naja, das wird man sehen. mal schauen was uns empfohlen wird.

er kennt's ja nicht anders. bei einem tier, dass in freiheit aufgewachsen ist würd ich's auch auf jeden fall anders sehen. was er nicht kennt kann er auch nicht vermissen.

such dir im netz mal ne sounddatei mit sperlingsgesang und lass sie ihn hören. bin gespannt auf die reaktion.

mein hahn hat auch immer drauf reagiert, verstand die sprache aber anscheinend nicht.
 
ich hab ihm was vorgespielt.
erst hat er interessiert geschaut, aber er hat nicht geantwortet.
das hat mich verwundert, denn er hat schonmal den vögeln draußen geantwortet.
wie traurig... er antwortet dem radio mehr als vögeln.
angenommen er kann wirklich nicht mehr raus, haltet ihr es für vernünftig, ihn hier zu behalten.
kalypso, du hast ja selbst spatzen, wie hast du das gemacht mit der naturschutzbehörde?
wenn es ihm draußen besser geht, kann er auch eine außenvoliere bekommen
 
Thema: vermenschlichter spatz...

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