Garten als Lebensraum für Vögel

Diskutiere Garten als Lebensraum für Vögel im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Mich würde sehr interessieren, wie Ihr Eure Gärten "vogelfreundlich" gestaltet! Gruß, Rudi
:Außerdem machte mich mein Nachbar letztes Jahr auf eine Pflanze aufmerksam, die dem Löwenzahn ähnelt und angeblich meldepflichtig sei.
Ich habe vergessen, wie die heißt - bin kein Botaniker.

Könnte auch das Jakobskreuzkraut sein, giftig für Pferde, da macht sich im Moment auch der eine oder andere in die Hose.
 
Verbannst Du exotische Pflanzen, weil sie Exoten sind?
Ich muss zugeben, so bisschen schon ... und wenn es einheimische Vertreter gibt, warum nicht diese? Da würde ich mir (frei nach Wikipedia) denn für die Rote Berberitze eher die einheimische Art holen, die Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) ... die müsste doch eigentlich auch geeignetes Winterfutter bieten?


Es gibt eine Menge guter Exoten im Garten, die der heimischen Tierwelt nützlich sind, z.B. die inzwischen verhasste Goldraute Solidago canadensis und auch der kaukasische Riesenbärenklau Heracleum mantegazianum.
Stimmt, beide sind in der Blütezeit bei Fliegen und Schwebfliegen heiß begehrt, und die wiederum von ... :prima: Mädesüß aber auch, meine ich mich zu erinnern, die Pflanze mit den weiß-gelben Dolden, die zumeist an feuchten Stellen steht.


Rhodo ist übrigens gutes Hummel- und Dickmaulrüsslerfutter ...
Also die haben nun wirklich keine Chance! Die paar Dickmaulrüssler bringen für die Vögel sicherlich weniger als eine etwas vergrößerte Wiese mit Margeriten und anderen Wiesenblumen ... oder an der Stelle gesetzte Wildgehölze, die nicht nur blühen sondern auch leuchtend-farbiges Winter(vogel)futter hervorbringen ... denke ich mal so. Immerhin Hummelfutter - bei mir bisher allerdings kaum beobachtet (d.h. frei nach @Alfriedo zu wenig Stickstoff für Nektar, zu viel für Giersch ...)
 
Die Benjeshecke sackt schon nach kurzer Zeit so stark zusammen, dass man die Vögel mit Motorsägen ausrüsten müsste um da reinzukommen.
Also, es kann ja auch echt Spaß bringen hier! :)

Und wenn ich erst 50 bis 120 Jahre warten muss, bis mir ein Vogel die passenden Samen an eine geeignete Stelle sch ... da sammle ich die lieber selber, ziehe sie mir ran oder bestelle kurz bei einer Baumschule.


Benjeshecken funktionieren nur bei sehr sperrigen Material wie z. b. Obstbaumästen oder wenn Wurzelteller mit eingebracht werden.
Ich dachte allerdings daran, die Hecke so alle 3 bis 4 Jahre auf den (halbhohen) Stock zu setzen und die geschnitten Stämme und das Astwerk dann so gut es geht einzuflechten ...
 
Nee, colchicus - ist kein Jakobskreuzkraut sondern wirklich Ambrosia.

Da es ja um das Schaffen von Lebensraum für Vögel geht, stelle ich mal ein paar Fotos ein :

http://img25.imageshack.us/img25/1796/bobby011.jpg

http://img25.imageshack.us/img25/2924/dsci00931.jpg

http://img27.imageshack.us/img27/3782/charlymitglocke001.jpg

http://img262.imageshack.us/img262/7955/20090061.jpg

http://img262.imageshack.us/img262/5303/20090062.jpg

Was für ein Raubvogel ist das, der da eine Amsel geschlagen hat ?
Wachteln und Rebhühner habe ich leider nicht im Garten.
Die müsste ich zur Jagdzeit dann immer verstecken....:D
 
Tolle Ansichten!


Dafür aber so´ne kleine Pflanze, die sich mit vielen Wurzeln durch den Rasen frißt. Ich mache morgen mal ein Foto von der.
Auf feuchtem Boden Kriechender Hahnenfuß, auf trockenem Boden eines der vielen Habichtskräuter ... denke ich.

Den Hahnenfuß habe ich schon entdeckt, die verschiedenen Habichtskräuter noch gar nicht ... da werde ich wohl noch Saat sammeln müssen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Verbrechen

Wie kannst Du nur die schönen Rhododendren weggeben? Die sind so prachtvoll, hast Du gar kein Herz? Die sind doch da schon ewig gestanden.
Einen wenigsten solltest Du lassen, schon allein der Farbe wegen :D
Hab ein Herz für Ausländer :trost:
 
Das ist gut - kein Herz, ewig gestanden ...

Hab´ ich, doch, aber erstens sind sie kleiner als es auf dem Bild wirkt (im Gegensatz zu Dir bin ich absolut kein Photograph!) und zweitens ist ihr ökologischer Nutzen im Vergleich zu einheimischen Pflanzenarten wirklich begrenzt, vernachlässigbar. In dieser Hinsicht sind sie eher steril, denke ich manchmal.
@Alfriedo´s "Vorteile" waren auch eher ironisch gemeint, wenn auch aus theoretischer Sicht interessant.

Das Auge können sie erfreuen, ja, aber deshalb kommen sie ja auch in einen kleinen Vorgarten, wo sie nicht stören ...

Gruß, Rudi
 
Den Namen kannte ich, ja.

Habe dennoch einmal bei Wikipedia nachgeschaut: Demnach benötigen Hecken 50 bis 120 Jahre zur Entstehung einer naturnahen und wertvollen Vegetation, wenn man sich die Pflanzenarten auf natürliche Weise (wie bei einer Benjeshecke) ansiedeln lässt!

Deshalb: Die paar Meter werde ich wohl gezielt bepflanzen - ich meine, dass wurzelnackte Wildgehölze im Herbst eher Cent- als Eurobeträge kosten.


Unsere Hecke ist fast 300m lang am Feldrain und komplett aus
Baumschnitt (groß) und sperriger Weißdornhecke. Dazwischen
ausgedient Volierenäste - da bricht so schnell nix zusammen.
Und schon nach 2 Jahren sind da die ersten Gestrüppe zu sehen.
Vielleicht auch nur, weil sie jetzt einen Verbißschutz durch die
Benjeshecke haben...

Zusätzlich dort gepflanzt sind Pfaffenhütchen, Wildrosen und
Quittenzöglinge unseres Uraltbaumes. Und wenn die mal nicht
mehr sind, dann kann dort nach 50 oder 100 Jahren auch gern
wachsen was will :)
 
Nicht heimisch ist auch der Kirschlorbeer im Vordergrund - aber die Früchte werden von den Amseln gern gefressen.
Der Efeu im Hintergrund ist ein beliebter Nistplatz der Amseln.

http://img21.imageshack.us/img21/1539/wintereinbruch006.jpg

Wenn man von oben auf unseren Garten schaut, sieht er völlig zugewachsen aus.

http://img2.imageshack.us/img2/8162/bergfe024.jpg

Die hohen Bäume in den Nachbargärten sind Heimat der Spechte und Eichhörnchen.

http://img27.imageshack.us/img27/4387/dsci0082l.jpg

@Rud - ich weiß nicht, wo Du wohnst. Aber Du kannst bei mir gern auf "Beutezug" gehen !:D
Wurmfarn und Bergflockenblume lassen sich leicht vermehren - und Winterlinge habe ich auch in Massen.
 
Aber Du kannst bei mir gern auf "Beutezug" gehen !
Wurmfarn und Bergflockenblume lassen sich leicht vermehren ...
Vielen, vielen Dank für das Angebot (München-HH ...:(): Aber schau mal, sie muss vorgestern aufgegangen sein - ich hab´ sie nämlich gestern früh entdeckt! Noch etwas kläglich im Gegensatz zu Deiner Riesenstaude ...

http://img394.imageshack.us/img394/870/g005.jpg

Obstbäume habt Ihr geschrieben! Bei Dir blüht einer, @lady.li ... Und ich habe die "Kirschenfresser" schon im Garten ... Um einen Kirschbaum komme ich also nicht herum! Apfelbäume sind da ...

http://img145.imageshack.us/img145/7206/g007.jpg
Das eine Nest auf halber Grundstückslänge in ca. 5 m Höhe ...

http://img394.imageshack.us/img394/1139/p1010595.jpg
Das zweite Nest ganz hinten an der Grundstücksgrenze in ca.
4 m Höhe - Bewohner sind natürlich zwei Starenpaare, die Jungen
müssten bald flügge sein.

Den Kirschlorbeer, @lady-li, halte ich persönlich für genauso ungeeignet für einen "Naturgarten" wie Rhododendren. Was heißt ich, ich hab´s einfach sehr häufig gelesen. Auch wenn das ja der absolute Modebusch ist - "man" pflanzt keine Buchenhecken mehr, leider, sondern welche aus Kirschlorbeer ...

Amseln finden ohne Probleme ausreichend Winternahrung ... dann lieber Büsche oder Stauden, von denen Insekten und somit auch kleinere Insektenfresser unter den Vögeln mehr haben!
 
Es gibt eine Menge guter Exoten im Garten, die der heimischen Tierwelt nützlich sind, z.B. ... der kaukasische Riesenbärenklau Heracleum mantegazianum.

Da ist er, auch gestern entdeckt - ist mein erstes Frühjahr hier - zwischen wilden Himbeeren! In zwei oder drei Jahren sollte er blühen, und dann kann man den Wespen und Hornissen (schon dreimal welche /eine gesehen!) auf den riesigen Blütentellern beim Jagen von Fliegen zuschauen. Anfassen muss man die Staude ja nicht ...

Und darunter: Hab´ mich mal neben den einen Rhododendron gestellt ... doch viel Stickstoff im Boden :) Aber von Hummeln leben bei uns nun kaum Vögel, oder doch (?) ... lieber Wildgehölze!

http://img145.imageshack.us/img145/4994/g006.jpg

http://img525.imageshack.us/img525/8227/g009e.jpg
 
Ich dachte allerdings daran, die Hecke so alle 3 bis 4 Jahre auf den (halbhohen) Stock zu setzen und die geschnitten Stämme und das Astwerk dann so gut es geht einzuflechten ...

Das ist ja ok und auch die Methode die ich anwende. Ob es 3, 4 oder 7 Jahre sind, hängt von der Wuchsleistung der Sträucher ab. Wichtig ist dass die ganze Sache noch passierbar bleibt, auch unten am Boden. Und dass vielleicht der eine oder andere Strauch (z.B. mit Dornen, oder vielen Früchten) nicht zurückgeschnitten wird,nichts ist so schlimm wie Einheitsbrei. Man kann den Mischwuchs so regeln, indem man die Verdränger öfters zurückschneidet. Das ist vom Prinzip her die Weiterentwicklung der Benjeshecke, ich spreche von Reisigdeckungen. GErade die querliegenden Äste geben in aller Regel vielfältige Nistmöglichkeiten, die finden die Vögel bei den Senkrechttrieben des periodisch auf den Stock setzen nicht.
 
Was den Riesenbärenklau angeht, mit der Pflanze haben wir uns eine Menge Ärger eingehandelt, ich mag sie nicht mal mehr als Gartenpflanze denn allzuoft kommt der Samen mit Gartenabfällen ins Revier oder wird verschleppt. Wir bekämpfen unsere Bärenklaubestände im Revier seit Jahren, Du denkst jetzt ist alles im Griff, dann flackert es da und dort wieder auf. Auf dem Wiesenbärenklau finden sich übrigens dieselben Insekten und der ist ungefährlich. Gerade wenn ein Fließgewässer in der Nähe ist, sorgt oft schon ein starker Regen für eine Weiterverbreitung.
 
Das ist ja ok und auch die Methode die ich anwende. Ob es 3, 4 oder 7 Jahre sind, hängt von der Wuchsleistung der Sträucher ab. Wichtig ist dass die ganze Sache noch passierbar bleibt, auch unten am Boden. Und dass vielleicht der eine oder andere Strauch (z.B. mit Dornen, oder vielen Früchten) nicht zurückgeschnitten wird, nichts ist so schlimm wie Einheitsbrei. Man kann den Mischwuchs so regeln, indem man die Verdränger öfters zurückschneidet. Das ist vom Prinzip her die Weiterentwicklung der Benjeshecke, ich spreche von Reisigdeckungen. GErade die querliegenden Äste geben in aller Regel vielfältige Nistmöglichkeiten, die finden die Vögel bei den Senkrechttrieben des periodisch auf den Stock setzen nicht.
Es ist bisher nur Planung für die (leider nur) wenige Duzend Meter lange und ausreichend besonnte Strecke! Und Sonne muss für eine Hecke ja sein ... denke ich. Vermutlich werden unterschiedliche Arten auch unterschiedlich schnell blühen und fruchten (3-7 Jahre?) und das ist ja ein Ziel ... Blattnahrung für Raupen, Nektar und Pollen für Insekten, Raupen und Insekten für ... VÖGEL!

Also erwünschte "Verdränger" häufiger schneiden, schwachwüchsigere Arten auf diese Weise stützen - und nach Möglichkeit dafür sorgen, dass nach dem Zurückschneiden von allen Heckenstäuchern immer noch einige blühen und fruchten, also versetzt in zwei oder drei Jahren dran sind. Verstanden!
 
Auf dem Wiesenbärenklau finden sich übrigens dieselben Insekten und der ist ungefährlich.
Dann wird der auch Einzug halten ... vielleicht ist es der, der bei uns im Norden jetzt schon überall an den Straßen und Knicks blüht. Ich muss den mal bestimmen ...

Sollte der R i e s e n bärenklau blühen, so werde ich ihn am Ende der Hauptblüte noch vor der Samenreife kappen, trocknen und verbrennen.

Die schlimmsten Neophyten sind meines Erachtens übrigens die verschiedenen Arten des Asiatischen Riesenknöterichs - wo der etabliert ist, ist die Bodenflora wie ausgelöscht! Und er verbreitet sich in ganz Europa (entlang der Bahnlinien und Autobahnen) rasend schnell ... also wenn ihr den erst einmal in den Knicks habt - "Gute Nacht Marie"
 
@rud
Was die Heckenpflege angeht, ja das stimmt so. Weißt Du ich mach jeden Vergleich über eine Nesterzählung im Herbst nach Laubaball mit, dann sieht man wo in den neuen Austrieben Nester sind, bzw. wo nicht. bei den 1 m hohen Stümpfen mit den Austrieben finden die Vögel optimale Bedingungen. Ich werd mal noch ein paar Bilder reinstellen.
Für die Jungjägerausbildung gibt es dafür eine Broschüre über Biotopverbesserung im Feld durch Heckenpflege.
Was den Bärenklau angeht, da hast Du Recht das ist in aller Regel der Wiesenbärenklau.
Der Sach.Knöterich hebt ja sogar die Teerdecke von Gehwegen auf, wenn er im angrenzenden Garten gepflanzt wird. Beide Arten bekommt man aber in Griff, dagegen haben wir beim Ind. Springkraut den Kampf bereits verloren.
Örtlich gibt es Probleme mit verwilderten Topinambur, deswegen empfehle ich diese Wildackerpflanze in der Jungjägerausbildung nur sehr eingeschränkt unter bestimmten Voraussetzungen.
Es gibt eine ganze Reihe von Neophyten die kann man entspannt sehen, die einzelne Robinie in der Hecke oder den einen oder anderen Zierstrauch. Aber eben nicht z. B. die spätblühende Traubenkirsche, die hat in einer Hecke nix zu suchen, die Gefahr der Vogelverbreitung ist einfach zu groß.
Dagegen z. b. der Feuerdorn ist für viele Vogelarten eine sehr gute Nahrung und da geht auch nicht so schnell die Katze rein.
 
[Ich seh nur grün :(, ohne Aldi, LiDL & CO. würd' ich keine 3 Tage überleben :nene:
Peinlich, peinlich :~

Nana, um diese Jahreszeit kann man sich super in der freien Natur ernähren, wer wird sich denn da so einen Salatkopf von Lidl kaufen?
Vieles was da im Garten so als "Unkraut" bekämpft wird, kann man essen. Man braucht nur ernten ohne zu säen.....::)
Als Kartoffelchip gibts frittierte Brennnesselblätter, aus Sauerampfer wird Salat und die Girschblüten kann man auch frittieren, vorher durchs Mehl ziehen. Dazu a frische Rehleber vom Maibock und a:bier:
 
Als Menschennahrung auch sehr lecker :
Löwenzahn, wilder Knoblauch, Bärlauch, Blüten von Hirtentäschelkraut und Holunderblüten im Bierteig frittiert.
 
Als Menschennahrung auch sehr lecker :
Löwenzahn, wilder Knoblauch, Bärlauch, Blüten von Hirtentäschelkraut und Holunderblüten im Bierteig frittiert.

Na siehste, wäre doch gelacht wenn wir Tiffany nicht gesund über den Sommer bringen würden:zwinker:
 
Thema: Garten als Lebensraum für Vögel

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