Rebhuhn-Projekt

Diskutiere Rebhuhn-Projekt im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, ich stelle den Link hier mal im Klartext ein: www.rebhuhnschutzprojekt.de es geht um ein Projekt der Uni Göttingen, die Seite ist...
Tolle Eindrücke Eurer Tätigkeit in Sachen Artenschutz!

Mich würde ja noch (und unter anderem) interessieren, wie die einzelnen (Wild-)Wiesenflächen im Revier verteilt sind (vielleicht gibt es noch mehr ...), welchen Anteil diese "Inseln reichen Wiesenlebens" also rein optisch ausmachen (ggf. Google-Maps im passenden Maßstab vom Bildschirm abfotografieren und in der Bildbearbeitung einfache Markierungen anbringen).

Gruß, Rudi
 
Du ich hab mich gestern mal hingesetzt, vielleicht geh ich mal drüber, ist immer bei mir ein Zeitfaktor. Bin da nicht so fit. Draußen läuft die Jungfuchsbejagung auf vollen Touren.
Insgesamt kann ich sagen, dass die zur Zeit fünf Blühflächen (zwischen o,5 und 1,5 ha) zusammen rd. 4,5 ha ziemlich gleichmäig über einen Revierteil von 350 ha Feld verteilt sind.In einem Waldstück liegt noch eine kleine Wiese, die ebenfalls angesäht wurde, aber mehr dem Rehwild dient. Dazu kommen dann noch zwei kleine Miscanthusinseln. Naja und dann da und dort immer mal ein paar qm die ebenfalls angesäht wurden (Maifeuerplatz, Fahrsilo mit Blütenmischung). Daneben gibt es Mähkonzepte für vergraste nicht blühende Fahrstreifen, damit Sonnungsflächen entstehen. Zusätzlich liegen auf diesen 350 ha noch 11 km Hecken, die einen enormen Pflegeaufwand mit sich bringen.
Zusätzlich sähen ein oder zwei Landwirte im jährlichen Wechsel Sommerblühstreifen an.
http://img.7pics.info/LuisenburgstrBlumenmischn_c29.jpg
Diese Fläche liegt zwar beim Reviernachbarn, aber nur 200m jenseits der Jagdgrenze, ist so meine Lieblingsfläche, mehrjährige Blumenpflückmischung die eine gewisse Eigendynamik entwickelt hat.
http://img.7pics.info/Nachsuchenwiese_0fc.jpg
Kein Hühnerlebensraum, diese Waldwiese aber für Hase und Reh ein Paradies. Leider sieht diese Fläche nicht mehr so spannend aus wie auf dem Bild. Da müssen wir wieder mal was machen.
http://img.7pics.info/Pfl%FCckmischung%20Sommerzaubenah_37c.jpg
Das ist eine Blühfläche die ein Landwirt angelegt hat, einjährig. Die Stadt zahlt das Saatgut, dort ist Pflücken ausdrücklich erlaubt, kostenlos. Zwar kein Winterlebensraum aber jede solche Fläche ist ein kleiner Mosaikstein.
Diese Streifen wechseln jedes Jahr.
 
Falls es jemand interessiert, wie sich die Mischung zusammensetzt, einfach mal bei Lebensraum Brache googeln. Konnte die Liste nicht vom pdf runterziehen.
 
Es ist einfach nur zum Kotzen, dem Landwirt hatte ich extra bescheid gegeben erst im Juli zu mähen weil eben dort ein Pärchen Hühner brütet, er hatte auch zugesagt dies zu befolgen und nun das. Ich bin sofort zum betreffenden Landwirt hingefahren mit der zerhäckselten Henne in der Hand, sein einziger Kommentar: "wo kommen wir denn noch hin wenn uns andere vorschreiben was wir auf unseren Flächen machen" So ein dämliches Axxxxxxxx....
So ist dass halt, hier im Forum bin ich der böse Jäger und wenn man bei den Landwirten nich genau aufpasst ist man schnell als "Grüner" abgestempelt und kann dann nullkommagarnix mehr erreichen.


In solchen Angelegenheiten sind sogar Landwirte uneinsichtiger als mancher Jäger, wenn er sich Kritik anhören muss.
Meine Erfahrung geht in die Richtung das bestimmte Landwirte(namen werden nicht genannt) gewisse Tierarten als Schädlinge ansehen.
Dabei ist es egal, ob es die bei mir im Landkreis seeeehr häufig vorkommenden Fasane sind, oder einzelne Rebhühner die sich in den Landkreis "Verlaufen" haben.
Die Tatsache das gewisse Brachliegenden Ackerflächen als Brut und Aufzucht-Revier von Kibitzen genutzt werden, hat den betreffenden Landwirt nicht davon abgehalten, regelmäßig zu mähen.
Nur der Hinweis das ER sich auf Militärischem Sicherheitsbereich aufhält, auch wenns zum Pachtgrund gehört, ließen ihn etwas aufhorchen.
Dem damaligen Jagdpächter war es damals, trotz teilweise intensiven Bemühungen UNSERerseits, wie auch mit Nachricht an den LBV egal, was mit den Flächen passiert - und das in seinem Jagd-Revier.
Als die Wiesen wieder öfter gemäht wurden, waren auch Rebhühner, andere Huhnarten und teils die Kibitze verschwunden.

Aktuell sieht es so aus das dieses mehr als 300 ha umfassende Gebiet in seinem Bestand ua als FFH-Gebiet laut EU stark gefährdet ist - allerdings nicht durch Landwirte oder Jäger, sondern die Gefahr geht von einer Gemeinde aus, welche die Flächen unbedingt bebauen will.
Und zwar direkt auf FFH-Gebiet!!!

Wenn Interesse besteht, eröffne ich einen eigenen Thread dazu.
 
Ich habs hier schon ein paar Mal geschrieben:
Unsere Landwirte werden mit einem Vorschriftenwirrwar konfrontiert wo niemand mehr durchblickt, ich hab mehrmals erlebt dass sogar das Amt für Landwirtschaft falsche Auskünfte gegeben hat.
Für einen normalen Jäger der sich nicht intensiv mit der Materie vertraut ist da der Zug schon lange abgefahren.
Die Vorschriften ändern sich fast täglich. Es gab ja eine Mulchverpflichtung auf den Stilllegungen, natürlich zeitlich fixiert. Aber wenn Disteln drauf stehen gab es Ausnahmen.
Die Befreiung von der Mulchverpflichtung gab es nur bei Einsaat von Blühflächen, der Landwirt hat aber keine Lust dafür 150 Euro pro Ha für Samen auszugeben.
Erklärt mir mal, warum Landwirte in Bayern die am Kulap teilnehmen öfters eine Betriebskontrolle bekommen als andere?
Cross Compliance ist vom Grundsatz her nicht schlecht aber man kann alles übertreiben.
Viele Landwirte die ich kenne gehen raus aus dem Kulap. Heckenpflege genauso! Niemand fragen, dann fährt man am besten! Wir haben ein Heer von Theoretikern, Reichsbedenkenträger, Schiedsrichter und Hilfssherriffs um uns herum.
Wir machen im Herbst eine Nesterzählung in den von mir gepflegten Hecken und dann schauen wir uns so eine Maßnahme der Landschaftspflegeverbände an. Es gibt Dinge die kann man sich nicht anlesen oder anstudieren, die muss man fühlen.
Es redet sich von aussem immer alles sehr leicht.
Es gibt bei diesem Spiel keine Guten und keine Bösen. Ich kann genug Beispiele nennen wo Landwirte ihren eigenen Stiefel gefahren sind, das ging in die Hose. Im selben Atemzug kann ich über Aktionen von behördlichen und Verbandsnaturschutz erzählen, da ziehts Dir die Schuhe aus. Nur meinen diese Damen und Herren die Weisheit immer mit dem Löffel gefressen zu haben, weil ihnen ein Studium im Wege steht.
 
Hallo
colchicus
Erst einmal Respekt und Danke für deine sachliche Argumentation, und natürlich auch für Deinen Einsatz.

Nur meinen diese Damen und Herren die Weisheit immer mit dem Löffel gefressen zu haben, weil ihnen ein Studium im Wege steht.
Diese trifft hier auch auf viele der schreibenden "Naturschützer" zu. Denen steht wohl nicht das Studium im Wege, aber der Tellerrand.
 
Meinen Respekt bezogen auf das Bemühen @colchicus´ habe ich bereits bekundet.

Aber es gehört schon einiges dazu, um wie mein Vorredner "sachliche Argumentation" ausgerechnet mit "Nur meinen diese Damen und Herren, die Weisheit immer mit dem Löffel gefressen zu haben, weil ihnen ein Studium im Wege steht" der Beiträge in Zusammenhang zu bringen ...

Korreliert aber mit ...

Diese trifft hier auch auf viele der schreibenden "Naturschützer" zu. Denen steht wohl nicht das Studium im Wege, aber der Tellerrand.
Danke für den konstruktiven Denkanstoß an dieser Stelle!

Gruß, Rudi
 
Der Unterschied zwischen einem Schutz durch Nutzung und einem Schutz durch „Erhaltungs“pflege liegt darin, dass der Nutzer (z.B. u. a. der Jäger) natürlich ein Optimum herausholen will, ohne den Bestand zu übernutzen und natürlich im Einklang mit der Landeskultur. Niederwildhege so wie ich sie verstehe, wird immer mit einer höheren Artenvielfalt einhergehen, weil durch die Begünstigung der jagdbaren Arten zahlreiche andere Wildtiere und ggf. auch Pflanzen im Schlepptau mitgenommen werden. Bitte nicht gleich wieder auf Auswüchse losgehen, wer sich nur auf die negativen Beispiele stürzt, findet die in jedem Bereich des täglichen Lebens und unserer gesamten Kultur.

Der „Erhalter“ durch Pflege wird aber nie eine Verbesserung der Situation für eine Wildart herbeiführen können, er kann froh sein wenn seine Bemühungen ausreichen, den Bestand zu erhalten. Sobald aber dann noch zusätzliche Faktoren Einfluss nehmen, z. B. Raubwild, steht er sehr schnell mit dem Rücken an der Wand.

Was ich im täglichen Dialog mit anderen Naturschützern bemängele ist das fehlende Wissen um die Zusammenhänge in der Natur. Aber schon die Frage „wer frisst was und wen“ – nicht nur auf Beutegreifer bezogen – da wird’s dann dünn.

Genauso fehlt das Begreifen von Zusammenhängen: Was passiert wenn ich das so tue?
Die Heckenpflege ist da für mich so ein gutes Beispiel. Dieses Fachgebiet hat eine Eigendynamik entwickelt, die mit Artenschutz nichts mehr zu tun hat. So gerade ich mit diesen „Fachleuten“ regelmäßig aneinander. Dabei habe ich ja Vergleichszahlen wo ich den Unfug beweisen kann.
Aber dann stürzt für diese Leute eine Welt ein. Ich muss eine Heckenpflege oder Begrünung von Stilllegungsflächen so gestalten, dass für alle Beteiligten (Grundstücksbesitzer, Nutzer, Artenschutz) ein Optimum herauskommt und nicht so dass es in einem Abrechnungs- oder Kontrollmechanismus passt
 
meines erachtens geht es hier,klammheimlich in richtung, "gute jäger", "böse arten und naturschützer". :+klugsche:

und wenn ich lese raubwild, stellt sich mir der kamm. eine völlig negativbesetzte bezeichnung für ein in die naturgehörendes wildtier, das den jäger stört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja da steht diese schöne Solitärbirke. Sie wird in diesem Jahr sterben müssen!
Den Grund seht Ihr hier in der Nahaufnahme:
http://img.7pics.info/Bild%20049_2d8.jpg
Dank unserer in Teilbereichen aus den Fugen geratenen Artenschutzpolitik geht das nicht anders wenn wir die Offenlandarten erhalten wollen.

Wiso müßt ihr die Soli abholzen? Nur weil dort Greife ansitzen? 8o Oder habe ich das jetzt Mißverstanden?
 
@südwind: ich habe von Dir nichts anderes erwartet. Wenn Du auf dieser Schiene fahren willst, dann seh doch einfach das als Gegenströmung zur Gesinnung "Pflanzenfresser sind böse, Räuber sind gut".
Du vergißt eines: Nicht die Jäger werden durch zuviel Raubwild "gestört" (wobei Raubwildjagd ja auch Spaß machen kann) sondern viele andere Arten denen es in der Kulturlandschaft nicht so gut geht. Die Jäger stehen dabei als Nutzer - soweit es bei den Arten überhaupt noch möglich ist - an zweiter Stelle.
Es sind durch die Heiligsprechung der Räuber in all ihren Facetten 99 % nichtjagdbare Arten betroffen. Die leiden klangheimlich und leise in ihrem predator pit. Die Konfrontation entsteht, weil ein Nutzer dieses Mißverhältnis (sei es nun weil er jagen will oder dass seine Enkel auch noch diese Art in der Natur sehen)nicht hinnehmen will und an verschiedenen Schrauben dreht.
 
Der Unterschied zwischen einem Schutz durch Nutzung und einem Schutz durch „Erhaltungs“pflege liegt darin, dass der Nutzer (z.B. u. a. der Jäger) natürlich ein Optimum herausholen will, ohne den Bestand zu übernutzen und natürlich im Einklang mit der Landeskultur. Niederwildhege so wie ich sie verstehe, wird immer mit einer h
Was ich im täglichen Dialog mit anderen Naturschützern bemängele ist das fehlende Wissen um die Zusammenhänge in der Natur. Aber schon die Frage „wer frisst was und wen“ – nicht nur auf Beutegreifer bezogen – da wird’s dann dünn.

Ich zieh mir mal den Schuh an und möchte ausdrücklich betonen das ich KEIN Naturschützer bin.:D
Selbstverständlich haben Otto-Normal-Bürger NULL Plan was zusammenhänge in der Natur betrifft, aber um meine Kritik nochmals zu erneueren, für Natur und Artenschutz braucht kein Jäger ne Schußwaffe!
Wir leben nicht in Florida wo nach Hurrikans Alligatoren im Swimmingpool plantschen oder in Afrika wo mit MG bewaffnete Wilderer ihr Unwesen treiben.

Für alle eure Tätigkeiten braucht ihr alles andere, nur keine Waffe und ich behaupte jetzt mal, bestimmt 50% aller Abschüsse waren unnötig.
Von der Spaßjagd mal abgesehen.


meines erachtens geht es hier,klammheimlich in richtung, "gute jäger", "böse arten und naturschützer". :+klugsche:

und wenn ich lese raubwild, stellt sich mir der kamm. eine völlig negativbesetzte bezeichnung für ein in die naturgehörendes wildtier, das den jäger stört.


Egal obs in die Richtung geht, einen konsens wird es eh nie geben.
Sorry und mit Raubwild stimmts aber, es kommt nur auf die Auslegung drauf an.
Ich hab schon Jäger getroffen, die Panik geschoben haben, wenn sie das Wort Luchs auch nur gehört haben, während andere Jäger Landwirte etc davon zu überzeugen versuchten das es Ökologisch Sinnvoll sein KANN, wenn es im Gebiet XY Luchse oder gar Wölfe gibt.

Meine Hauptkritik liegt darin das viele Jäger nur aus Spaß ballern, zudem es unnötig ist mit ner Knarre rumzulaufen.
Die Jäger die ihren Job als Berufung ua für den Naturschutz sehen, geraten wie man hier sieht leicht und für einige Leute gern ins Kreuzfeuer.

Allerdings kann man immer wieder feststellen das Naturschützer gleich ob Superduper LBV oder BUND oder wieder der ganze Mist auch heißt, meist kompromißlos auf alles "schießt" was nur ansatzweise ein Gänseblümchen zertreten will.
Man kann alles Übertreiben, im positiven wie im negativen.

Um wieder aufs Thema zurück zu kommen, einen Landwirt muss man davon überzeugen, seine Gülle nicht zu nah am Bach auszubringen oder gar den Tankwagen mit Bachwasser zu reinigen.
Da wird schon mal ein Jäger mit Naturschutzglaube der das verhindern will vom Landwirt mit der Mistgabel verjagt....
Alles schon erlebt!8o
 
, .....für Natur und Artenschutz braucht kein Jäger ne Schußwaffe!
Wir leben nicht in Florida wo nach Hurrikans Alligatoren im Swimmingpool plantschen oder in Afrika wo mit MG bewaffnete Wilderer ihr Unwesen treiben.
Für alle eure Tätigkeiten braucht ihr alles andere, nur keine Waffe und ich behaupte jetzt mal, bestimmt 50% aller Abschüsse waren unnötig.
Von der Spaßjagd mal abgesehen.

1. Dann sag mal den Seevogelschützern, den Betreuern der Trappenrestbestände sie sollen mit der Fliegenklatsche arbeiten. Ja und außerdem es macht mir Spaß auf die Jagd zu gehen, einen Fasan mit einem sauberen Schuss vom Himmel zu holen, der frei gelebt hat nach dem eigenen Gesetzen seiner Art und dann auf dem Ananaskraut landet.
Jagd ist eine ganz normale Form der Bodennutzung ganz im Sinne der Agenda 2000 ("Nutzen was nachwächst). Wenn wie hier immer wieder mal was daneben geht, dann unterscheiden wir uns nicht von anderen Lebensbereichen.
2. Wenn ein Aligator im Schwimmbecken plantscht, hat das mit Artenschutz zunächst mal auch nichts zu tun. Es ist einfach eine Beeinträchtigung von Menschen durch Wildtiere die sie so nicht hinnehmen wollen. Das betrifft den Afrikaner dem ein Elefant seine Ernte vernichtet, dem Lappen den der Bär seine Herde dezimiert oder auch den Schafhalter in den Alpen vielleicht mit dem Luchs.
Diese Konflikte haben auch schon mal dazu beitragen, dass die eine oder andere Art verschwunden ist, dazu hatte man sich auch der Jagd bedient.
Um bei meinem Slogan zu bleiben:
Man kann Menschen und Bären (bitte nur als Beispiel - nicht gleich wieder offtoppic) schon mögen, aber auf engem Raum wirds halt Probleme geben.

So nebenbei:
Einen oder zwei Tagen Hasenjagd im Jahr steht die restliche Zeit für Biotoppflege gegenüber.
Mal locker gerechnet:
Inclusive der endlosen Gespäche mit Grundstücksbesitzern, anderen Naturschützern und der praktischen Arbeit (Biotoppflegemaßnahmen, Bestandsermittlung, Raubwildbejagung, Fallenkontrolle, Winterfütterung) komme ich - sagen wir mal täglich im Schnitt auf mind. drei Stunden. Vielleicht mal nur zwei aber das Wochenende schlägt kräftig zu Buche. Das macht so schlappe 1.000 Stunden im Jahr. Diesem Aufwand steht eine "Hasenjagdzeit von vielleicht zusammengerechnet 10 - 15 Stunden gegenüber. Dafür lasse ich mich gerne von Euch schimpfen und hab keinerlei schlechtes Gewissen.
 
Wiso müßt ihr die Soli abholzen? Nur weil dort Greife ansitzen? 8o Oder habe ich das jetzt Mißverstanden?

Im Umkreis von 100m um so einen Einzelbaum traut sich kein Rebhuhn rumzulaufen weil es Angst hat geschlagen zu werden, ergo ist dieser Lebensraum für das Rebhuhn nicht nutzbar und bei dem sowieso schon engen Lebensraum für eben diese Art muss halt die Birke dran glauben.
 
Im Umkreis von 100m um so einen Einzelbaum traut sich kein Rebhuhn rumzulaufen weil es Angst hat geschlagen zu werden, ergo ist dieser Lebensraum für das Rebhuhn nicht nutzbar und bei dem sowieso schon engen Lebensraum für eben diese Art muss halt die Birke dran glauben.

Manno :traurig:, ich versteh das ja mit den Rebis... aber ich mag auch Greifvögel, kann man für die Rebis nicht noch was anpflanzen was ihnen mehr Deckung gibt, so wie hier und da einen Busch :D
Vieleicht gibt's ja bei "Euch" genug Greife, für mich sind sie immer ein Highlight wenn ich mal einen, :idee: oder immer den selben, bei mir in der Großstadt sehe :dance:.
Rebis gib's hier überhaupt nicht, vielleicht im Zoo? Wofür sollen die überhaupt gut sein :? Ich meine so gut, das man die Birke (Baum des Jahres? Naturschutz? :D) abhackt, damit sich kein Greif dort auf Ansitz hinhocken kann.
Ich bin froh das ich "kein" Naturschützer bin, ich wäre ständig im Konflikt :nene:
 
Wenn wir für uns in Anspruch nehmen wollen, den artgerechten Lebensraum für Wildtiere zu erhalten oder wiederherzustellen, dann gehören dazu auch so vielleicht für manche unpopuläre Maßnahmen, das wollte ich damit aufzeigen.
Wir können aus der Landschaft keine eierlegende Wollmilchsau machen, nur weil uns überall Alleen (da wo sie hinpassen von mir aus..!) wollen. Wenn es um den Schutz der Offenlandarten geht, dann müssen wir uns an deren Biotopanforderungen orientieren und an sonst nichts.
Neben der Verbesserung von Lebensbedingungen für die derzeitigen Verlierer der Kulturlandschaft will ich es den Räubern möglichst schwer machen. Dazu zählen eben im Wesentlichen gezielte Biotopverschlechterungen für solche Arten. Wenn ich in einer Hecke erkenne, dass hier bevorzugt der Habicht ansitzt, dann ist dieser Baum zugunsten der darunter dahinvegetierenden deckungsspendenden Sträucher zuerst dran. Auch in diesem Fall wird nicht die Landschaft ausgeräumt, die Büsche sind hinter der Bodenwelle nicht sichtbar. Aber mir bringt dieser Pufferstreifen entlang des Gewässers nichts und auch den Bodenbrütern nichts wenn da ein Hochsitz steht von dem man die ganze Fläche "überwachen" kann.
Die Krähe wartet in der Frühe bis der Bodenbrüter sich irgendwo vom Nest erhebt und dann ist Feierabend.
Ich will nicht wieder zündeln:
Wenn ich von 22 Bussarden 20 erlegen darf, stell ich auch für die beiden Sitzkrücken auf! Gerade unser derzeitiger Überbestand an Bussarden zwingt zu solchen Maßnahmen wie Beseitigung von Ansitzwarten. Ich lasse auch mal einen zwei Meter hohen Kopfbaum stehen, im Zeitpunkt des Zurückschneidens ist er zwar Aufblockhilfe, aber die senkrechten dünnen Neuaustriebe verleiten (wie übrigens in der Heckenpflege auch) das Aufblocken für die nächsten drei Jahre. Beispiele kommen als Bild!
 
ich versteh das ja mit den Rebis... aber ich mag auch Greifvögel, kann man für die Rebis nicht noch was anpflanzen was ihnen mehr Deckung gibt, so wie hier und da einen Busch ...
@Tiffani,

ja, natürlich kann und muss man auch für Rebhühner geeignete Deckung anbringen! Die fehlenden Deckung deklassiert speziell im Winter eigentlich geeignete (Sommer-)Biotope und macht sie damit definitiv unbrauchbar. Entsprechend ihrer ökologischen Nische benötigen Rebhühner diese Deckung ...

Solche Lebensräume sind rar, sehr rar geworden - auch im Zuge des Wahns auf Stilllegungsflächen nachwachsende Rohstoffe zu produzieren - und in sofern ist es extrem sinnvoll diese Birke, wenn dafür langfristig ein geeigneter Ödlandlebensraum geschaffen werden kann, zu fällen ...

Und nochmals "ja", es muss immer abgewogen werden ... in diesem Fall zu Gunsten eines Rebhuhnhabitats!

Gruß, Rudi
 
@Tiffani,


Solche Lebensräume sind rar, sehr rar geworden - auch im Zuge des Wahns auf Stilllegungsflächen nachwachsende Rohstoffe zu produzieren - und in sofern ist es extrem sinnvoll diese Birke, wenn dafür langfristig ein geeigneter Ödlandlebensraum geschaffen werden kann, zu fällen ...

Und nochmals "ja", es muss immer abgewogen werden ... in diesem Fall zu Gunsten eines Rebhuhnhabitats!

Gruß, Rudi
Bitte nicht vergessen: landwirtschaftliche Flächen wurden nicht aus Artenschtzgründen stillgelegt, sondern weil darauf Nahrungsmittel produziert wurden, die dann später wieder vernichtet wurden. Es stimmt dass man aus diesen Flächen vorübergehend was machen hätte können, das dem Artenschutz dient.
Es kann ja jeder sein Auto stehen lassen und mit dem Fahrrad fahren, aber irgendwann geht uns "die Luft" aus. Ich bin auch gegen Windkraftanlagen, aber es gibt Stellen wo sie hínpassen. Und wenn im Hinblick auf die CO2 Belastung uns verstärkt mit nachwachsenden Rohstoffen befasssen dann ist das doch bestimmt nicht zu kritisieren. Das es da und dort noch klemmt ist eine andere Baustelle. Aber wir müssen da weiterdenken. Vielleicht klappt es ja irgendwann mit Futter für die Biogasanlage aus Wildpflanzen. Wir dürfen als angesichts der künftigen Entwicklung keinen der Verantwortlichen den Vorwurf machen, weil sie auf die Stilllegungsflächen zugegriffen haben, das sind landwirtschaftliche Nutzflächen da hat kein Naturschutz mitzugackern.
Wenn es darum geht, den in vielerlei Hinsicht bedenklichen Maisanbau zurückzunehmen, sind wieder alle gefordert, darüber nachzudenken.
Das Leben ist eben nicht so einfach wie im Daktarifilm.
Was Deinen letzten Satz angeht: So ist es!:bier:
 
Und wenn im Hinblick auf die CO2 Belastung uns verstärkt mit nachwachsenden Rohstoffen befasssen dann ist das doch bestimmt nicht zu kritisieren.
Im Gegenteil ... !

Aber wir müssen da weiterdenken. Vielleicht klappt es ja irgendwann mit Futter für die Biogasanlage aus Wildpflanzen.
Aber nur in einem Rahmen, in dem Wind, Sonne ... und Biomasse in einem Konzept und aufeinander abgestimmt genutzt werden. Ich vermisse dieses Konzept ... was ich erlebe, sind z.T. exorbitant gestiegene Bodenpreise, die sich kein Durchschnitts-Landwirt mehr leisten kann, sondern nur noch Aktiengesellschaften.

DAS ist in meinen Augen undenkbar. Ansonsten, wie oben gesagt: d'accord
 
Thema: Rebhuhn-Projekt

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