Bin verzweifelt, was soll ich jetzt noch tun?

Diskutiere Bin verzweifelt, was soll ich jetzt noch tun? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Ich bin sein geraumer Zeit im Besitz eines gelähmten Schildsittichs. (Er war mal an Kokken erkrankt und ich war auch mit ihm deshalb vor Jahren...
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mon2908

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Ich bin sein geraumer Zeit im Besitz eines gelähmten Schildsittichs. (Er war mal an Kokken erkrankt und ich war auch mit ihm deshalb vor Jahren schon beim Tierarzt mit ihm.)

Vor knapp zwei Wochen war ich mit ihm beim Taubendoktor, weil sein rechtes Auge angeschwollen ist. Das Terramycin was man uns für ihn mitgab schlug leider nicht wie erwartet an und auch ein Abstrich seines Auges zeigte keinerlei Infekt durch Bakterien. Der Tierarzt mutmaßt nun, dass das Tier einen Tumor am Auge hat und schlägt uns nun vor das Tier auch wegen der Vorerkrankung (Lähmung) einschläfern zu lassen.

Ich weiss ehrlich gesagt nicht mehr was ich tun soll, der Vogel putzt sich, er frisst eigenständig, er reibt sich hin und wieder sein geschwollenes Auge, so dass ich im Grunde eine Leidenshaltung noch ausschließen kann.

Ich stand noch nie vor der Entscheidung ein Tier einschläfern zu lassen. Ich weiss nicht was ich jetzt noch tun soll.
 
beschreibe doch mal genauer, was du mit "Lähmung" bezeichnest.
Und wenn hinter dem Auge ein Tumor wäre, könnte man das durch eine Rö-Aufnahme oder (aber teuer) mit CT feststellen. Aber vielleicht hat er einen Fremdkörper hinter dem Lid (z.B. Granne o.ä.). Ist danach geschaut worden?
LG
 
Er kann weder fliegen noch die Füsse bewegen, krabelt aber

noch selbstständig im Käfig an seinen Schlafplatz, dass heisst, er weiss sich trotz Behinderung zu behelfen.

Das Auge ist geschwollen und tränt ständig. Das Augenlid wirkt stark gedehnt, das eigenliche Auge wirkt nach hinten versetzt, Der eigentliche Tränensack (vordere Teil im Auge) wirkt geschwollen.
 
ich denke, bevor du der "entgültigen" Lösung zustimmst, laß dir ein anderes Augenpräparat geben, das nicht nur ein Antibiotikum, sondern auch einen Cortison-Anteil enthält. Wenn z.B. der Tränenabfluß blockiert ist, kommt es auch zu solchen Schwellungen und die können mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wieder abschwellen. Wichtig ist, daß die Präparate oft am Tag ( 4 - 6 x ) angewendet werden.
LG
 
Hallo,

Um das mit dem Auge besser verstehen zu können muß man wissen daß bei Vögeln die Augen nicht wie beim Menschen durch Knochen abgeteilt sind sondern lediglich durch eine Haut.
Dadurch kann es passieren daß Infektionen die eigentlich die Kopfhöhlen betreffen sich auf das Auge ausdehnen. So ist es möglich daß sich am Auge selber keine Erreger finden lassen da diese in den Kopfhöhlen sitzen, das Auge aber trotzdem betroffen ist.
Eine solche Konstellation ist natürlich äußerst schwierig, schließlich kann man kaum in die Kopfhöhlen (z.B. Nebenhöhlen) hineingelangen, vor allem nicht bei einem kleinen Vogel.
Dazu hätte ich nun die Frage wie das Terramyzin angewendet wurde, nur äußerlich als Augentropfen oder auch innerlich per Spritze, eventuell, was die schlechteste Lösung ist, im Trinkwasser?
Wenn es nur äußerlich angewendet wurde wäre zu überlegen ob man es nicht als Spritze verabreichen sollte um eine eventuelle Infektion hinter dem Auge zu erwischen.
Das wäre allerdings eine Behandlung rein auf Verdacht, jedoch wüßte ich sonst nichts, wie wohl auch der Tierarzt.
Der Behandlung wie Tintara sie vorschlägt würde ich keinesfalls zustimmen, sie ist zwar einesteils logisch und hört sich richtig an jedoch ist Cortison bei Vögeln nicht anzuwenden da für die Tiere lebensgefährlich. Das gilt auch für die äußerliche Anwendung, ich weiß es aus leidvoller Erfahrung weil mir ein Kanarie genau unter solchen Umständen am Cortison gestorben ist.
Ich stand noch nie vor der Entscheidung ein Tier einschläfern zu lassen.
Aber ich.
Ich kann Dir sagen daß es mit die schwersten Entscheidungen sind die man treffen muß.
Bei so was geht ein Stück vom Herz mit dem Tier.
Ich wünsche Dir daß Deinem Schildsittich geholfen werden kann, aber falls es zu dieser Entscheidung kommen sollte so triff sie richtig im Sinne des Vogels. Er soll einesteils nicht leiden, andererseits aber auch nicht zu früh in den Tod gehen. Das ist sehr schwierig aber irgendwie mußt Du das schaffen, da kann Dir wohl keiner bei helfen.
 
Hallo,

ich kann Alfred nur zustimmen, Cortison ist, wenn überhaupt, nur in absoluten Ausnahmensituationen (Schädel/Hirn Traumen) anzuwenden, wenn die Gefahr besteht, dass das Gehirn einfach zu sehr anschwillt. Ich würde die Behandlung damit in dem Fall auch ablehnen.

Ich würde bei einem weiteren vogelkundigen Tierarzt eine zweite Meinung einholen.

Liebe Grüße Susanne
 
Hallo und danke für die schnelle Antwort,

bekommen haben wir von

Bausch & Lomb
Terramycin N
Gentamicinsuflat

in Form einer Augensalbe, die wir dem Vogel 2xtäglich aufs und ins Auge aufgetragen haben.

Der bakteriologische Befund war wie gesagt negativ, kein Keimwachstum.

Um es raus zu bekommen, hat man mit einem Stäbchen unter dem Augenlid ein Abstrich genommen und in zwei Petrischalen gegeben. An Atemnot scheint der Vogel nicht zu leiden (kein japsen oder schweres Atmen), verhält sich auch die ganze Zeit überwiegend ruhig und ist aufmerksam, lediglich das schlimme Auge scheint ihm ab und zu zu jucken.

Wie gesagt, rein äußerlich ist das Auge ziemlich geschwollen, Er hält das Auge überwiegend geschlossen, wir haben den Vogelsand im Käfig schon gegen Leinengeschirrtücher getauscht, damit er sich nicht noch den Sand ins Auge scheuert. Wenn er es offen hat, ist es halt feucht und voll Tränenflüssigkeit. Das Auge selbst wirkt nach hinten versetzt und wird von der Schwellung hinter dem Augenlid versteckt.

Keine Apetitlosigkeit und auch keine Probleme mit dem Ausscheiden von Kot.
Eine Leidenshaltung schließe ich noch aus, wie gesagt er putzt sich und ist auch ansonsten recht munter für sein Alter.
 
Wie gesagt, rein äußerlich ist das Auge ziemlich geschwollen, Er hält das Auge überwiegend geschlossen, wir haben den Vogelsand im Käfig schon gegen Leinengeschirrtücher getauscht, damit er sich nicht noch den Sand ins Auge scheuert. Wenn er es offen hat, ist es halt feucht und voll Tränenflüssigkeit. Das Auge selbst wirkt nach hinten versetzt und wird von der Schwellung hinter dem Augenlid versteckt.
Evtl. doch eher Nebenhöhlenentzündung?
 
Habe mich entschlossen einen weiteren Tierarzt zu

konsultieren.

Ich hoffe, dass er noch eine Idee hat.
 
Bin bei einem anderen Tierarzt gewesen,

er hat einen Abszess im Auge festgestellt.

Er hat unter dem Augenlid Oxytetracyclin-Prednisolon Augensalbe aufgetragen, welches wir dem Vogel nun 3xtäglich genau so verabreichen müssen, damit die Entzündung verschwindet.

Ferner gab er uns ein Antibiotikum mit, welches wir dem Vogel auf 500 ml Trinkwasser verdünnt, verabreichen sollen.

Hoffentlich bringt es etwas.
 
Antibiotikum bei nem Abzess? Klingt nach Verdachtsbehandlung. Wenn keine Bakterien festgestellt wurden, würde ich an deiner Stelle das Antibiotikum weglassen, da es nur gegen Bakterien wirkt und keinesfalls ein Allheilmittel ist. Dadurch wird der Vogel nur geschwächt, da Antibiotika auch die nützliche Bakterienflora im Magen-Darm Bereich und in den Luftsäcken etc. abtöten und der Vogel dadurch anfälliger für Krankheiten wird. Hat dir der Ta denn auch bird-bene-bac mitgegeben, um die Magen-Darm Flora wieder aufzubauen? Wenn nicht, würde ich dir das auf jeden Fall empfehlen, 1x täglich ne erbsengroße Menge in den Schnabel (eigentlich Standard bei Antibiotikum-Gabe).
 
Wenn keine Bakterien festgestellt wurden, würde ich an deiner Stelle das Antibiotikum weglassen, da es nur gegen Bakterien wirkt und keinesfalls ein Allheilmittel ist.

Man darf keinesfalls Antibiotikum einfach mal so weglassen :nene:.

Kahti, es kann fatale Folgen haben, in einem Forum die Diagnose des Arztes in Frage zu stellen. Man kann seine Bedenken äußern, aber niemals den Leuten raten, irgendwelche Medikamente wegzulassen :+klugsche!
 
Wie wurde denn eine Zyste ausgeschlossen ? Habe zu Jahresbeginn einen Welli mit vermeintlichem Augentumor nicht einschläfern lassen, sondern er wurde operiert - und es war eine Zyste. Dies war aber von außen vorher nicht feststellbar. Wie hat denn der TA einen Abszeß von einer Zyste abgegrenzt ?
 
Hi,
da kann ich mich nur anschliessen...einfach so-trotz Anweisung des Tierarztes- eine Antibiose abzubrechen, kann schwerwiegende Folgen haben!
Wurde denn mal der Augeninnendruck gemessen? Oder ein Ultraschall am Auge gemacht?
Vielleicht solltest Du dir einen Termin bein einem Spezialisten für Augen und für Vögel ausmachen? Prof. Dr. Korbel aus der Vogelklinik in Oberschleissheim ist, was das betrifft, sehr gut.
Wenn das "kaputte" Auge der einzige Grund für sein Unwohlsein ist, wäre noch abzuwägen, ob man es operativ entfernt. Käfigvögel kommen mit einem AUGe sehr gut klar. Aber auch diese OP sollte unbedingt ein Spezialist machen. Und wie Alfred schon sagte: Cortison haltige Salben beim Vogel sind mitVorsicht zu geniessen.
herzliche Grüße Luzy
 
Hallo!

...einfach so-trotz Anweisung des Tierarztes- eine Antibiose abzubrechen, kann schwerwiegende Folgen haben!
Auch ich sehe das so!
Man kann nicht oft genug davor warnen.

Und dies...

...Cortison haltige Salben beim Vogel sind mitVorsicht zu geniessen.
..kann ich ebenfalls nur unterschreiben, allerdings bekommt er nun ja leider doch ein (auch) cortisonhaltiges Präparat, nämlich "Oxytetracyclin-Prednisolon Augensalbe" (Prednisolon = Cortison!).
Also kann bereits nur noch zwischen zwei Übeln gewählt werden, entweder das Cortison, damit aber auch das AB, abzusetzen oder eben das AB, damit aber auch das Cortison, weiter zu geben. :nene:

Ich würde dringendst dazu raten, diesen Konflikt nicht selbst zu lösen, sondern das weitere Vorgehen einen papageienkundigen TA entscheiden zu lassen, wobei sich natürlich Prof. Korbel als Spezialist für Augenerkrankungen bei Tieren anbieten würde!

Auch dies halte ich für sehr bedenkenswert...

Wie wurde denn eine Zyste ausgeschlossen ? Habe zu Jahresbeginn einen Welli mit vermeintlichem Augentumor nicht einschläfern lassen, sondern er wurde operiert - und es war eine Zyste. Dies war aber von außen vorher nicht feststellbar. Wie hat denn der TA einen Abszeß von einer Zyste abgegrenzt ?

...und würde es mit dem Spezialisten besprechen!


Alles Gute für Dein Spätzle! :trost:
 
Zitat Wikipedia:
Die Mehrzahl der Abszesse wird durch eine Infektion mit Bakterien hervorgerufen. Krankheitserreger ist bei chronischem Auftreten oft eine Form des Staphylococcus aureus.

Es gibt aber auch sterile Abszesse, aus deren Eiter sich keine Erreger isolieren lassen.

Die oberflächlichen Abszesse zeigen eine typische Entzündungsreaktion mit Erwärmung (Hyperthermie) in der Umgebung. Es gibt selten aber auch kalte Abszesse ohne eine solche, typisch bei Tuberkulose. Um einen Abszess baut der Körper einen Schutzwall aus Granulationsgewebe auf, die sogenannte Abszessmembran. In diesem Randwall konzentriert der Körper Abwehrzellen. Da im Blut befindliche Antibiotika in der Regel durch diese Membran nicht in ausreichender Konzentration in die Abszesshöhle diffundieren, ist alleinige Antibiose therapeutisch oft nicht ausreichend.



Wenn also keine Bakterien festgestellt wurden, frag ich mich, wieso Antibiotikum gegeben wird. Einen Beitrag im Forum fasse ich immer als Ratschlag auf, ich wollte keinesfalls die Diagnose des TA in Frage stellen.
Nur zum Nachdenken anregen, was der Behandlung des Tieres evtl. helfen könnte. Und verdachtsmäßige Antibiotikum-Gabe gehören nun mal nicht zu den Dingen, die meiner Meinung nach die Heilung fördern. Dementsprechend gibt dieser Beitrag nur meine Meinung wieder. Nicht wieder falsch verstehn...
 
Entschuldigt, dass ich mich einige Zeit nicht gemeldet habe,

Der TA hat am Montag dem 06.07. d. J. den Vogel von seinem Leid erlöst.

Er hang sonntag Nachts nicht mehr an seinem gewohnten Schlafplatz sondern saß die halbe Nacht auf dem Käfigboden und hielt den Kopf verdreht (krankes Auge nach oben). Zuletzt fraß er auch nicht mehr selbständig ließ sich wie eine Schildkröte auf dem Rücken legen, ohne zu mucken oder sich zu putzen. Den Samstag zuvor schien jedenfalls alles noch für ihn in Ordnung (bis auf die Beeinträchtigung)

Das gesunde Auge hielt er zuletzt überwiegend geschlossen, was mir im Grunde nur bewies, dass er wohl wahnsinnige Schmerzen haben musste. Wir sind dann vor Praxisöffnung am Montag zum TA gefahren. Er hat den Vogel dann eingeschläfert.

Was es jetzt genau war, worunter der Vogel litt, konnte mir der Arzt auch nicht genau sagen, er vermutete aber zuletzt einen Tumor oder, dass der Eiterherd auf das Vogelhirn übergriff. Der Eiterherd der vom Auge ausging, war mit den verschriebenen Salben jedenfalls nicht in den Griff zu bekommen.

Das einschläfern ging letztendlich schnell. Mir tat es in der Seele weh, als der Arzt dem Vogel die Spritze setzte und er dabei noch einmal aufschrie.
 
Thema: Bin verzweifelt, was soll ich jetzt noch tun?

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